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Dresdner Nachrichten : 26.06.1891
- Erscheinungsdatum
- 1891-06-26
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189106261
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18910626
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18910626
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1891
- Monat1891-06
- Tag1891-06-26
- Monat1891-06
- Jahr1891
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 26.06.1891
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Iohrqollfl. Anfl. '^,000 Etiick. ^ " ^on ^ >lk. an, rageblatt sür Politik. UulerkäUima, Grtil'äiiSvtrtrtir, Bilikndkttilil. NrcmdruNIle K«»a«atbüin t»sUk»ä>»>.a M. ^.Ko. « uck die Vc>» M r.'h. / S>n«ad»ie r> »>tt!uttdiitunaciiMane»»r.L«v «.»lüU'-q» 12 Uiii. ä»8!krNiad> Mr 8t>'»kra s, »»> >>» 20cll>kin>i»rtt d!» ojtl» Die IwaMiic »<«>!»!«»» uiiiocidlii 8 LiU'r» th D-l».. iuv Mo»- laac- oder nculi ättini.'.cn sc, Pih >!»ic»iii L>iu!i 't>i«,il'wi>dli .^,.n>e 4» Pia Ä»l»>id>>>ii»«c» iiui dcl l-iiii» icii« ,tt«Ur <ro 4»,, 6>ue Buc»'ämit nir dtc „ailmi.ie >>e :'!>>>,iniiuie der ?i»>eiae>i ir>nd n>ä>I >»>>cc>rn .'lus- »'irr»»«' Ä,iliii>di^i»i>,e>l!ii!»ii>e iieuru Li>rl,c»dr«a>il»ii» dnud tiurnliarlcu oder Voile >ro!>!iiiiii,, Zur iüiickoode rnuuuiusirr Lckrnt- »llite Iei»c UritunoNrlilrN. :> uluu.uuuuaru urNuiru ignuuUiche oii>ii>!i!e VeuiliUeliiliEellk» >rn ,,eu»tirc<I>i!elle Ar. Il MLsrg.1vs.sssr, - künstlielia mul uutiiriinlio, enrantirt diogjälmixo ?iillunzx, ru Orixinalproino», innerlmlb der Stroit treio 2»8vnd»nzx, nach Lusevtirts unter LorocbnunA billig stör l'kekunßsspesou. Lllk. Koftpolheke. Aresdeil. ^eorflelilhor. v. Kk88b, X-I. »es,.. »I Airmarkt, Ar. 177. Milt: ' » Rellins vook-t »bi ll< v n von IV an. 8. Mvvor jm>.,?r«n>ci>«r. 8 „. 1«. Dresden, Zilimksiüer Dresden »Maje 15 «wptieklt ln erSist«r ^NL»LNl: Llssrvv Ovk«» und 8»»»-, Lücken- nnä I-kaorrlrllmekuN». Uerktd«. « ^ l4/vs/?oV (7ss<?/E //s/>s^s//Ä!7^-. ^ ^ K^LzKsÄ?«E K in nur odtten l-'urbon, ^n«,uvttk ^- und N«ui«-nruiintel- «loN'v kür Domen in ulliu» tjuulitiitcm, senvio und svlel. YHestv» onipüc-Irit in xros-er ^usvobl MIL. LöLms, Tttlklidla.. LeLsssslLtr. 6. »««»8S!^r8ÄchZK».»»^^»E ««- ompliolllt als vouo8tos IlrUroI-^latorial: ^tlilk!liUI-8tl'AlI88tzIl-^0l>tz. Kartoffelthenernng. Streit innerhalb akadcmie Frciberg, Sommerscst iin der Sozialdemokratie. Evangelische Landessynode. König!. Blindenanstalt. Jubelfeier der Berg-1 Pcstalozzistist, Johannesfest des flädt. Waisenhauses. Gerichtsverhandlungen. Prof. Weber s. ! Freitag, 2«. Jimi. An die geehrten auswärtigen Leser I Bei -er bedeutenden Auflage -er „Dresdner Nachrichten" ist es nothwendig, die Bestellungen auf das dritte Vierteljahr 18»1 l ei den, betreffenden Postamte bis spätestens den 26. dieses Monats bewirken zu wollen, da andernfalls auf ungestörte Fortlieferung bez. rechtzeitige Neulieferung des Blattes nicht gerechnet werden könnte. Alle Postanstalten im Deutschen Reiche, in (Oesterreich- Ungarn und im Auslande nehmen Bestellungen auf unser Blatt an. Die Bezugsgeblihr beträgt bei den Aaiscrl. Postanstalten in, Deutschen Reichsgebiet vierteljährlich 2 Mark 75 Vs., in (Oesterreich 2 Huld. 28 Kreuz, ausschl. Aufgeld. Für Dresden nimmt die Unterzeichnete Geschäftsstelle während -er Dienststundcn Bestellungen auf das nächste Oiertcljahr zum Preise von 2 Mark 5V Vs- (einschließlich Bringerlohn) entgegen. EcWsto-elle Ser „Dresdner Mchrichlei»" Marien straf,c :!8. Politisches. DaS Gespenst der Hunnersnolh, welches die Freisinnigen und ihre sozialistischen Vettern mit rühmensweilhein Eifer an die Wand nialten, ist nicht erschienen, obwohl die genannten Herren anS Leibeskräften dazu beitrugen, jede Zufuhr bon aicherhalb fernzu halten. Auch die fünfzehn Verhungerten, die nach einem Berliner Prdner des Freisinns täglich in der Nclchshauptstadt begraben »'erden, haben sich nicht eingestellt, nur der Stnrin gegen die Getrcidezölle Ist aus Mangel an Nahrung sanft cingeschlafen. Daß dieses Resultat ihrer Heiken Vvlksliebe den Freisinnigen und ihren Cousins nicht paßt, ist einleuchtend. Darum wird jetzt die bestehende Karkoffrltheuening benutzt, um rin Argument gegen die — GctreidcMe abzugeben. In einem märkischen Städtchen haben überdies einige Frauen mit Ncgkiischirme» und Fäuslen die Ver- länferinnen von Kartoffeln gehauen, weil sie den geforderten Preis zu hoch fanden. DaS Blni, welches den mißhandelten Nasen ent- !ross. benutzen die Zeitungen im Stile des gleichfalls kürzlich ge hauenen Herrn Svnnemann in Frankfurt, um ihre Federn hincin- zutauchcn und blutige Artikel über die K'artosselberlhcurcr los;u- lossen. Bedauerlich ist eS in den Augen dieser Volkstribuncn nur. dah wir Kartoffeln gar nicht vom Auslande beziehen, daß also incht alle Schuld direkt auf die Wirthschaslspolitik des Fiicstcn Bismarck geschoben werden kann. Aber der Freisinn ist findig, Herr Richter ersinnt die Fabel von einer wachsenden Kartofscl- ansfuhr in's Ausland und schreibt dazn den tiefsinnigen Satz: .Auch dies kennzeichnet die herrschende Wirthschaslspolitik." Ter demagogische Pferdefuß ist nie deullicher gezeigt wenden. Das; khätfächlich eine Steigerung derKariossclPrrise riiigctreicn ist, wird Niemand leugnen. Das ist aber eine Erscheinung, die sich in jedem Sommer wiederholt. Im vorigen Jahre beisgiclswcise kostete am 10 Juni der Hektoliter Kartoffeln in Dresden 3,M bis 4,20 Mt.; l t Tage später waren 4,20 Mk bis 4,60 Mk. zu zahlen. Das liegt eben daran, daß bis zur neuen Ernte der Vorrath immer geringer wird. Hot aber mit Schutzzoll und Freihandel absolut nichts zu ihun. Wenn wir jetzt 55 blK 60 Piennige für den 5-Liter, also cinen höheren Preis ais im Vorjahre, zu zahlen haben, so liegt dies in der geringen Kartoffelernte, an der doch schließlich weder BiSmarck. noch Caprivi, sondenr einzig das schlechte Wetter die Schuld trägt. Wenn wieder ein freisinniger Wanderredner a»S Berlin nach Dresden geräth, nm die volkSwlithschaftliche Weisheit, die er im Pschorrbräu oder im Eaf» Bauer ausgcgabclt hat, uns hier unter stadtväterlichen Fittichen vorznkäuen, dann hat er vielleicht auch die Güte, auseinanderznsehen, was denn die böse Negierung thun soll, um sein sorgenvolles Herz zu trösten. Soll den Brennern verboten werden, die Kartoffel cinznmaischen, wenn ivir nur eine mäßige Ernte haben? Tann gingen die Schnaps- vreise in die Höhe. Ldcr soll die Kartosfelankfnhr verboten werden? Man dürfte gespannt sein, wie die Manchcslcrtheorie sich mit dieser Alternative auScinandersetzen würde. Hohe Kartoffel preise sind eine Kalamität; sie läßt sich aber so lange nicht ändern, als nicht ein Mittel erfunden ist, welches einen guten Erntcausfall garantirt. Andererseits aber legt diese Kalamität den wohlhabenden Klassen die dringende Mahnung an'S Herz, durch thatkräftige Hilfe den Nothstnnd zn lindem. Ein ganz eigenartiger Streit tobt zur Zeit inner halb der Sozialdemokratie. Die Süddeutschen, welche unter Bührung Bollmar'S bereits auf dem Parteitage in Halle der Parteileitung einige recht harte Nüsse zwischen die Zähne legten, rrvoltiren gegen den Partei Papst Singer und sein Berliner CardinalSkollegtum. Der Streit ist hcrousbeschworcn worden durch folgende Aeußernng, welche Hen v. Vollmar in einer Münchener Versammlung that: .Wird unser Vaterland an gegriffen, so wären die Sozialdemokraten nicht die letzten unter den Vertheidigern. namentlich wenn ein solcher Angriff von Ruß land ausginge." Hr. v. Vollmar hatte gleichzeitig seine Partei genossen zu .praktischem und maßvollem Wirken im gesetzlichen Rahmen" aufgesordert. Mit diesen beiden Aeußenmgen hat er nach Ansicht einer Berliner Schuhmacherversammlung daS Recht verwirkt, fernerhin .dir Interessen des Proletariats zu vertreten" und auch daS Centralorgan der Partei hat ihm eine scharfe Censur nttrilt. Der bayrische Jübrrr wiederum ist keineswegs gewillt, sich diese Behandlung gefallen zu lassen, er hat den Vcrlinem Anmaßung vorgcworse» und er dürfte bet seinem Borgeben die Geiammlheit der süddeutschen Genossen hinter sich haben. Der ganze Vorgang erweckt von verschiedenen Seiten aus lebhaftes Interesse. Gerade durch das Bemühen des Herrn Singer und verschiedener Stammcsgenosscn, die Sozialdemokratie in daS jüdische Fahrwasser zu lenken, ist die Phrase von der „internationalen Solidarität" zum wnchligsten Schlagwvrt der Arbeitcrschast ge worden. DaS nationale Gefühl, welches tief im Innern jede? deutschen Arbeiters ruht, wird künstlich erstickt, der Stolz und die Freude am Vaterlande aus dem Herzen gerissen, damit das Evan gelium der Marx, Lassallc und Singer, des mosaischen Treigesttrns, darin Platz findet. In der ReichShanpistadt ist dieses Unternehmen auf einen guten Boden gefallen, eine Thatsache, die in dem ange borenen Charakter des Svrerathcncrs und vor Allem darin seine Urswhe siiidck, daß die Arbeiterschaft Berlins in weit höherem Maße als die der Provinz an mangelnder Seßhaftigkeit leidet. Daß die NcichShanptstadt überdies reich an inicrnationalen Ele menten ist. eine Erscheinung, die man dort ans jeder Straße wabr- nehmen kann, mag gleichfalls zu der Ausbreitung internationaler Theoriccn beitragen. Im Lanoe steht die Sache aber glücklicher weise dach noch anders. Zwar schwören auch unsere Arbeiterkans die „internationale Verbrüderung", wie sie biS vor einigen Mo naten auf das „eberne Lohngeietz" schwuren. Sie denken sich aber weder vier, noch dort etwas Genaueres dabei: Die Phrase klingt schön, sie erweckt so angenehme Gefühle, ergo wird sie acccptirt. Ab und zn, wie ans dem Panier Kongreß, wo die deutschen Delc- girten durmgeprügclt werden sollten, nur weil sie ans Deutsch land stammten, wachte eine etwas dentlichere VarsteNnng davon ans, daß rS mit der internationalen Verbrüderung nicht io weit her ist; auch fällt es gar keinem unserer Arbeiter ein, Bruder Wenzel ans Ezcchien, Bruder Ladislaus aus Polonien oder Bruder Gruscppe ans Nrnpolitanicn als ebenbürtig anznschnuen. Tbeorie und Praxis sind halt zweierlei. Da:» kommt, wie auch Göhre in seinem Buche „Drei Jahre Fabrikarbeiter" sehr richtig beobachtet bat. daß die Erinnerung an die kriegerischen Großthatcn der letzten Jahrzehnte sich nicht leich! anSlöschen läßt. Männer, die im Schlachiengewühl niiikänipsten für die Errichtung des Reiches, lassen sich nicht leicht zu Rosinen Im inicrnalionnlen Brei nm- formen. Herr v. Vollmar bat daher eine richligere Keimtniß seiner Parteigenossen bewiesen, als sic in dem internationale» Haupte eines Singer dämmert. Ja, man kann sogar einen Schritt wcitergchcn. Der Zwist zwischen Vollmar und den Berlinern stammt nicht von gestern und beule, er glimmte seit Monaten, ja seit Jahren fort und wurzelt thcilweisc auch in dem partikularistisch ange hauchten Widerwillen der Süddeutschen gegen die Berliner. Vollmar wäre nach dem Rcecpte des Herrn Liebknecht längst „binausgeslogeii". wenn er nicht eben säiumtiiche Parteigenossen südlich vom Main hinter sich hätte. Er wird daher auch jetzt nicht „hinansfliegeir", wohl aber wäre eS denkbar, daß die Genossen beider Neichshnlften auseinander „stiegen" und daß die Sozialdemokratie eine solche „internationale Solidarität" bewei'e, daß nicht einmal die denischcn Genossen zusammciistttnden. Tritt doch ans der eitieten Aeußernng Vollmars noch ein anderer schöner Gegensatz gegen die Berliner hervor. Der Verirrter Münchens stellt praktische Zwecke als Hanpt- vunkk in sein Programm, er will ans gesetzlichem Wege die Hebung der Arbcitcrlage erreichen; die Eeutrallcituiig dagegen betreibt die Revolution nur ihrer selbst willen, sic will den Umsturz, das Drunter und Drüber dcr Emeule, uuv sieht sich in ihren Absichten durch jeden Schritt gehemmt, welchen der Staat zum Wohl der Arbeiter unternimmt Hier absolute Negation - dort die Mög lichkeit einer Verständigung. Es wäre allerdings gar zu optimistisch, wenn inan annchmen wollte, daß aus dem jetzt tobenden Streite im sozialistischen Lager sich nun alSbald eine Wendung zur bessere» Einsicht ergeben werde, es ist sogar möglich, daß eine neue Nach drücke über die Kluft geschlagen wird, aber man darf andererseits die Bedeutsamkeit des Vorganges nicht allzu gering anschlagcn. Ter Funken, den Vollmar ne» entzündet hat, wird sortglimmen und eines schönen TagcS zu Hellem Brande empsr'chlagcn. den der internationale Schwamm des Herrn Singer schwerlich löschen wird. Eine nationale Arbeiterpartei, welche die Phrasen von Repnblikaner- tbum und Jnternationalität in den Rumpelkasten wirft und ans gesetzlichem Wege das Erreichbare anstrebt, wäre ein Faktor, mit welchem man gerne rechnen würde. Aeriischrctb- „ud Aeriisprech-Vtrlchie vom 25 Juni. Berlin. Die seinerzeit durch die Engländer der deutschen Emin Pascha-Expedition konfiszirten Waffen sind an Dr- Peters ousgeliesert wordcm der sic für die in Ukoiva am Victoria-Nyanza- See anzulegcnde Schisssstaiion bestimmte. — Die Direktion der Neu-G»inen-Konipngnie erläßt eine Erklärung gegen pcisimistische Berichte über schlechten Gesundheitszustand und mangelhafte Ver pflegung im Schutzgebiete, sowie über den wirtlischcrfllichcn Stand derselben. Tie sastchen Angaben, denen das „Verl. Tagcbl." Ver breitung gegeben hatte, gehen von einem Beamten der Gesellschaft aus, der nach viermonatlicher Dienstzeit imier Vertragsbruch hcim- lich seinen Posten verließ. — Der Asrikaveisendc Krause fordert in einem Schreiben an die ^Krcnzztg ", daß die dcnlsche Regierung dem im Togogcbiet hemchcnden Unfug des „Gisltrinkcus" ein Ende mache. Der Unfug beruht ans dem Aberglauben, daß der Tod eines Menschen durch die Schuld eines anderen eintrele. Um den Schuldigen zu ermitteln, wird die Leiche hernmgeiragen, die angeblich vor der Hütte des Schuldigen ein Zeichen giebt, worauf der Bewohner derselben gezwungen wird, Gift zn trinken. Berlin. Einem polnischen Blatte zufolge hätte die Polnische LandtagSfraktion folgenden Beschluß gefaßt: Abg. v. KoSczielsky hat in seiner am 12. ds. im yerrenhansc ohne Ermächtigung der Fraktion gehaltenen Rede Ansichten ausgesprochen, welche mit den Anschauungen und Grundsätzen der Fraktion nicht übcretnstimmcn Herr v. Kosczielskn hatte bestritten, daß die Polen von Preußen loSzukommcn strebten. — General Bronsart von Schellendorff ist an Rippen- und Brustfellentzündung gestorben. Tie Beisetzung findet morgen Nachmittag statt. — Von letztem Sonnabend an war das 1. Garde-Ulanen-Reglment in Potsdam versuchsweise in Kriegsbereitschaft gesetzt worden, um innerhalb 3 Tagen mit dem ganzen Wagenpark und allem zur Kricgsbcreitichatt No zumarschiren. — Das gestern Abend vier verbreitete Gc, . „ beim gestrigen Gewitter wieder mehrere Soldaten vom Blitz ge-! des Fest .. .. - troffen worden leien, hat sich ersreulicherweise nicht bestätigt. j einem leuchtenden -V und tt sich gestaltete Viele der gelad Berlin. Die „Rhein.-Weufäl. Volk-ttg." bringt ein Privat-! Gäste beehrten das prächtig verlaufene Kinderfest rbcnfallS schreiben aus Basel, welches anläßlich deS Eisenbahnunglücks schwere ihrem Besuche, wie von den Eomtte-Damen unter anderen Ihre Exc. Anschuldigungen gegen das eidgenössische Eisenbahndepartement, Frau Staatsminister Dr Schurig, Se Exc. Herr Gencralle ' Kontrvlenr erhebt. Die Zabl der Opfer sei viel größer, als ange geben. Die Zahl der Tobten betrage etwa 250, aber eS werde Alles gethan, die Sache zu vertuschen. Es seien z. B. ein Wagcn- bremser, Touristen und 50 italieniiche Arbeiter verunglückt, die in dem offiziellen Berichte gar nicht mit berücksichtigt wurden. — An Stelle des Contrcadmirals Köster ist Admiral v. .Hollen in den Bundesrath ringetreten. Breslau. Bor dem Schwurgericht in Neiße begann heute der Prozeß gegen den Vorsteher der dortigen Rcichsbanknebenstclle, Gottlteb Meyer, wegen 100 ttnttrschlagiingen und 149 schwere» Urkundenfälschungen. Die Unterschlagungen betragen 62,299 Mk. — Ter beim RitterauISbcsitzcr Lucanns in Schrien v. Glogau brdienstete Kutscher Tost erschoß aus Verzweiflung über seine bevorstehende Dienstentlassung seine 3 Kinder, verletzte seine Frau tödtitch und hing sich dann ani dem Hansboden auf. Paderborn. Zum Bischof wurde Tr. Hubert Theophil Simor, päpstlicher Hansprülnt und Professor der Dogmatik an der theologischen slakultät in Bann, gewählt. Wien. Der Finanzm.inistcr erklärte tu der Beantwortung einer Interpellation, er erkenne die Nothwendigkeit einer Revision der Zoll- und Staats-Mvnopol-Ordnung an. Die schwebenden großen Verhandlungen verhinderten jedoch die Beschleunigung der betreffenden Arbeiten. Nach Beendigung der Vertragsverhandinngen werde die Regierung die Revision sofort in Angriff nehmen. Pest. Das Abgeordnetenhaus nahm die Vorlage betr. die Verstaatlichung der ungarischen Linien der österreichisch-ungarischen StaatSbahn, sowie die Vorlagen betr. die Auflösung des Lloyd- Vertrages und den neuen Vertrag mit der ungarischen Dampfichiff- fahrtSgcsellschnst „Adria" in dritter Lesung an. — Nach langer und heftiger Debatte crtheilie die Stadtvcrtretiing niit 85 gegen 61 Slimmen die Konzession zur Erbauung eines neuen deutschen Theaters. Paris. T er obere Rath der schönen Künste beschloß, Frauen und Mädchen zu künstlerischem Unterricht znzuiassen unter Aus schluß des gemeinsamen Unterrichts mit Männern. Bern. Der Sinnderath hält an seinen früheren Beschlüssen, betr. daS Banknoten-Monopol, seit, verharrt also gegenüber dem Nationairath darauf, daß der Reingewinn der zu gründenden Monopolbank den Kantonen zuinllen soll. Ter Nationalrath stimmte dem Beschluß des Ständernths mit 80 gegen 38 Stimme» zn, wonach daS ganze Crntrnlbahusyuem ougckaiift und cingeschätzt und Verfügungen über den Rücklauf und die Organisation der Eisenbahnen erlassen werden sollen. stk o m. König Humbert spendete für die Opfer der letzten großen Katastrophe 54»,000 Lire. Brüssel. Der Luftballon „Paine", der gestern Morgen in Antwerpen aufslieg, platzte während der Fahrt. Der Luftschiff« Gautier, sowie die Insassen des Ballons stürzten herab und waren auf der Stelle todt. Loiido i, Tie „Times" berichtet, der russische Jiisllzniinistcr habe beim Nrichkrnthe Verschärfung der Strafen wegen offenen Angriffs eines Theils der Bevölkerung gegen einen anderen aus religiösem Rassen- oder Klasscnhaß, oder ans Beweggründen, die wirlhschcifilichcn Beziehungen cntsvringen, beantragt. London. Das Befinden Gladstone's. der einen Nücksall von Influenza hatte, veranlaßt ernste Besorgnisse. Petersburg. Der neue rnssijche Zolltarif wurde gestern vom Kaiser iintcrichrieben. Die Publikation dürfte gegen den 18. bis 20. alten Stils eisolgen, während das Inkrafttreten desselben am 1. Juli alte» Stils stattfiudet. Petersburg. Ans dem Post- und Telearapbenamte zu Borjow wurdcn gestern am Hellen Tage 68,tM Ruvcl geraubt und der airwciende Postbeamte ermordet. Belgrad. Bei dem Orte Viza, wo der Nänbcrbäiiptling Aibanos das Löscgcld in Empfang nahm, wurden 20 Personen als Hehler fcstgenomiiic» und nach Adrianopel geführt. Ko nsl a n l in o P el. Bei Bruffa in Kleinasien wurden zwek dortige Notabel» von Räubern überfallen und wcggcsührt. Die Berliner Börse verlief still und schwach. Von Lanken mir Distonto-Kommaudit zeitweise etwas lebhafter. Von Bahnen Franzosen bevorzugt. Von Bergwerken Kohlen stark anac- botcn und weichend. Fremde Renten ruhig, aber fest. Ii» Kassa- Verkehr Banken sin», deutsche Bahnen ichwach, österreichische vor wiegend fest, Bergwerke mattz Jndustricen ohne Interesse. Deutsche Fonds fest. Von Österreich sichen Prioritäten Silderwerthe gefragt. PrivatdiSkont 3^/« Prozent. Nachbörse still. — Wetter: Heiy, etwas Regen, O.-S.-O-Wtnd. nraXrs - rI I». »rr»u LLS.lv. kl-al». NZ.tN. «,»>». se-KN. «nllztkr —. «rgypter —. <«-»«. »»,. »ol«» SI.Sii. rwkoxc» UD.ka. vrrädx. IN. I4I,t>0. Loxrx —. cikltcntNchrn —. Ruhig. » , rI «. e»»». «r-ik R.1». um,,»« z„!>»urr S4.c>L. Jab« i>W.7L, L»mdardcn da. PriorUSiru —. Gpaoicr 7t>/,. c-ghhlcr <87,IN. VN»«,»«, t>87,:»a. v«r,miie —. Träge. « , ri ». >««»,»«, iv-bl-i.i Veigr» ««» Aunt S8.V0. »er «eplbr.-rcc, n k>», Mlt». SdlrN»» «er Juni <I,7.i, «rr ecptrmbcr.Trccwber Ni.di', ruhig. Rlihöl »rr Juni 71,7», brr SrVirmlicr.Trcemdcr 7<M, slNl. » m » er » , »ro»niir„ «ri»r» »er »lovember 2<8. «»ggr» »er Juni —, »rr Ociobrr 182. 8 Hb - .t (- ^ V „ « 2. 3! Oertttche» und Sächsische». — Ihre Majestät die Königin, in Begleitung ihrer Hoi- damc von Pillnitz kommend, beehrte vorgestern am Johannistage das für die Zöglinge des Pestalnzzistifies vcranstattcle Soiuiiikr- fcsl mit ihrem Besuche. Von der Vorsitzenden des Dame» Evmiwö, Frau Geh. .Hofrath Ackermann. Fra» Vicrprüsideut Schilling, dem Drputationsnorsitzcndcn Herrn Dir. a. D. Rcichnrdt »nd dem A»- staltkdircltor Herrn Scifferth ehrfurchtsvoll empfangen, verweilte die hohe Protcktorin des Stiftes von 3 bis V-5 llbr in dem zum Frstplatze vorgerichtcten Anstattsgattcu »nd erfreute sich sichtlich an dem mit Trommeln und Preisen ausgcsührten Umzüge der Knaben, an den Gesängen und Tckiamationen derselben, an der gemüthvollen An'prache des Anstaltsdirektors, welche mit Hoch rufen auf Ihre Majestät schloß, an der Aufführung eines Turn- reigens, dem Vogelschießen und den ergötzlichen Spielen, wie Sackhüpfen. Stnngcnkleltcr» und dergl. Das schützende Zeltdach hielt den zum Glück nicht heftig auftretcnden und nicht lange währenden Gewitterregen ab. aus den ein schöner Abend folgte. Herr Eantor Meiscl und seine musikalischen Freunde führten abermals in uneigennützigster Weste die gediegene Festmusik aut und die Kinder gaben dem Tanke, den sie allen Besuchern und Kochinen ans- ^ Veranstaltern des icböncn Tages schulden, nach der Ansprache de« Gerücht, daß Herrn Dir. Reichardt durch begeisterte Hochrufe Ausdruck. Den Schluß vom Blitz ge-! des Festes bildeten Tnrnercziuppcn und Lamvionzug. welcher zu welcher zu l eladencn mit tt 'I das Präsidium der Jiira-Stmvionbabn und den eidgenössischen^. D Dr Schurig, «e Exc. Herr Gencrallculnant Schling, Herr Geheimmib Orricl u, A, Auch waren
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