Suche löschen...
Dresdner Nachrichten : 30.11.1891
- Erscheinungsdatum
- 1891-11-30
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189111309
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18911130
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18911130
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1891
- Monat1891-11
- Tag1891-11-30
- Monat1891-11
- Jahr1891
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 30.11.1891
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
M di- V°ii vr r 'h - uu^e»a^r in- r«»ebl«tt für Voltttk. U»l«lHa>Uu» Geiitätitvertedr. iSoUriideri«» vreindenlill« »ti>j»4«edudl w«ueUüluI»i»M.«.k.0 ^,ä'ink Pol, M^ ih -^Ämiabwk ikmüdi »altii« Lrpndjk'., lb Pi, - turMvii- ei »»Hi v«<ita,e» ao.P'a siiäerni «>nch >t,i»,e!aiidv Zolle »i >ür k!« «ÄtiiL»,e «uiniikme der »««»««,e» «>id >u«l cieselieu Luv wuillie LnruudljUuaLanlnvoe ,e,e» « Liübndkurlüunu durch «lrinmoueu Her Boiieiiizabtu»«. . , ,lur Moiiabk euluo'uudlor Lchrlll- hucke keine ÄtectiiildaMtkii , Liiluiwiauifteii ncUnlkl, >u,»u»Iiche uuinlia'le lvermillelunutliellen an üernlvreedlielle Nr ll ^Ioiiwni8-^lL-k'il!»i'l'k!!. koo.Mr (Lt'ZriUlrlilk. vou l)r. 8 lruvo). vmpü'iült L DE" ksi» 10IILOI» L« - ^ ifrullvr ^on,uu»r 8tr'tVt,-U»kju) M r. itnut f« lulol- n„U t'inl^'tt-L^j'7 iprrtiuiirt 6ttrl»1/ lOOö, sr"Itt«n« ! « Lc^-iiUu 1887). !^u Oubtk» ii» Ucr 8.»!uw"ai»»^p^Uivtvv mut 6ou j urvj»tvl, OvsclliUlou. 8 No», Nkttr«»»«- ir«l. 22". «««««««», NO. Iahrgriilsi. Aufl. .'.2.000 Stuck. Vvnlk. »sorklotr, i< >uil vtppoläl»niil«ls»r klstr ^'trck >*Ii Iinisz« Ii«n L^Ii»1x (.llilipou-^Mlwko) 1u„zt:>»-k: ckoIizu>U('!ncknpzz«-l->Ico. Dresden. 1801. Vlittrv L„! VoIIIlomiuen«t«r, «vld«k- tlrStizwr, ^lÄurzedloaer 1'IUir8iIlU«88vr. Lri^po-ts p-ruti« und träne». .^«».UOU 8lüe>r iin Obraueb. O»rt II «,t »»Io», l>io.-ido»-V., II<»ie 27 . s tt'on,»!>.-,ruuu, Xe.20.0 ÜI! ik U«,vr,i Un>) rntt-ILnüp1»rk^ it«n. Die <tnk«a ä>« Nnivatr«»» in diouen tislieliwn II:iii,I.ut>c'iiou ornioxitielit mir rrinr «r Iivkttttr« I'.rlnvrmirn^ixun^vn, «u da«« oh >l> (Irr lunw imi, ii» Vorzrli-ieli xu d>» mit piixicor Iio> Irin» von nudnv.ftts .-Miropriosouo», da/.u niii»lcr«>ut!iimm KuuidurtirUrv, «ftrv»» Itlllliporv» »nd Uo««vro« xu luten tk. IIv»,««, kiönizzl. Hall., Lltniui 1,1. K iebertkrs« stefle Marke) von 1 Nasche i» ^ * HL. ?Lc1iimLUk, krLMLtr. 11 ^ A^ünizrl. ^üel»,. Ilullierl» , ^Nl>i tirrun^ von !>< ltt'i»kt;n H « .1uui!il.va vocl» Oe-omt^re» / »ls-lln'iir^ui., HV,II»II4-«I. .iiiii'tt^LÜ^«- 2 M in «'.e^lnNt,'^lvr .^.'t-rlil.rlin. . H llsinr. ILsysr i» ^jrilliania. von Linäerii ststL §sm Zsnommsv. U>1. 1 Mark Mi- allsaewWil. Kronipler Kersandt nach auswärts. üör H Ln,,n,s' Zemschrelb-und L-miprech-Berichte. StantSichiild Buchdrudrrl'eweamia AI». Se»-». klkichlchle. Briesknslen ltU Geschichte Blaudertniche. der deutschen Frau. Tages» >Di'trt<»«It;i». tiiroi'reilltlnt'. Montast. M Nvvenlber. Krrnschreib- u«d Kernsprech-Berichte. Berlin. Ter Künia von Dünemark traf Mittags 12 Nhr l„ PatSdam ein und wurde vom Kaiser aus dem Bnlnchos em- , 'nigeu. feilte Bbend 7 Udr findet zu Etiren des KduigS den "iniemark bei den Majestäten Diner zu 70 Gedecke» statt. — Die .dost" meldet, ein russ.sches Pserdeaussuhrvcidot stehe bevor. Tbor». Die Nachricht von der Bcrhastung zweier russischer Lssiiicre wegen Spionage wird amtlich dcmentirt. Lite». Das .Frenidenblatt" bespricht die am Freitag von d>m Neich-kanzlcr v. tsaprivi im deutschen Reichstage gehaltene M'Vt und bebt dabei hervor, der Reichskanzler habe daraus daS « erricht gelegt, dah die Mächte des Dreibundes vor einem KricgS- i lle «ich nicht zu furchte» hätte». Das Urtkeil des NeichSkanzlers «der de» Besuch der französischen Flotte t» Kronstadt decke sich riMitä"dig mit den vom Grafen Katiioku in den Delegntionc» .chgegebeneii Erktärlingen Die leitenden Persönlichkeiten niühten t'i'r einem in gleicher Weise schädlichen ungerechtfertigten Maxe von spUiin-7'Nlus wie von PeislmiSnlus warnen, weil beides die Widec- ti »dsklast des Volkes beeinträchtigen kömiie. Tie lebhafte Hu- üi iilnuilg der Bolkcverlreter zu der Rede des deutschen ReicyS- louzlers werde gewih im Volke einen kräftigen Wievcrhall finden. W i e». Tic Gattin de» reichen Fabulanten Pribil versuchte i! >eu Gauen durch Gist zu tödtc». Die Mörderin wurde ver- b.uut Ihr Geliebter, riu Kommis Motschred. ist ebenfalls der Theilaahnie verdächtig. s'endo». Laut einer aus Valparaiso hier ringel.uisencii Tepeiche ul das aröhte amerikanische Segelschisf. der Ntliit Tonnen ballende grage .Olappahannock" aus der Reue von Liverpool von San Francisco gänzlich verbrannt. Tie Mnnnschajt ist gerettet. »i« w r» « r », A. November Waarcubericht. Baumwolle m New-itiork 8>/>». 'o in ?!ew Orleans 7>>, Lctmial» loco a.«s. do. «Robe u Broikervt Svcit «bort «Io»e Clucaao »>.«. Port Cdicaao v« . December «.27. Zucker «"lir onnin:.- «us>',. Mai» «New» ver December«9'.,. vr. Januor SV»/«. . ' Mai-2'-. Rotder Winierweireii loco »08»,. zka^e >r»>» li>»-> Nr. v zs»«. Midi « D La«!. (VclrkiLciraail s>/,. Nubier bei December ri oo. Noiber ?rik!jin ver November l>5?», ver December ic«. vee Januar io?'/,, ver Ltai ua>,. jsallce Nr. 7 l»,e ui>». ver December >2.o? ver ncbruar ii.es. vertttche» nur SSchfischeS. — RelchSgcrichtSrath von Gmclin zu Leipzig erhielt den Kgi. preiu:. giothen Adlerorde» 2. Kl. mit Eichenlaub. — Man wird die Finanzwirthichait deS Sächsischen Staates »in recht bemtheilcn könne», wenn man einmal in Vergleich zieht, n icvicl in den lchlen Jahren für produktive Zwecke Ibeionders rriieiibabiieiis auSgeaedcn worden ist und wie sich demgegenüber die Slaaivichutd erhöht Hut. ES mögen hierbei nur runde Summe» ae»aniu sei», da ein Hunderttausend bei solchem Veraleichc keine > «De Nolle wicli. Vom Ende der Finainpenodc 188l 8ö bis zu dce,eiligen 188U87 sind für produktive Zwecke 24,5 Millionen Mark diiuml r 21.1 rMillionen für Enenbabnens verausgabt worden. ' geaeiuiter hat sich die Staatsschuld nur um etwa U Mill. Mt. vermein!. Zur Verzinsung und Tilgung der Staatsschuld waren in der Finniizpenode 1886/87 t!0.0 Millionen Mark «öthia. wä'nend die Uederichnsse des werbenden StaatSvcrniögenS 6!>.o .Nill. darunter 50.8 Mill. van den staitsbabnen. 14.7 Mill. von den Forsiens bclrugcn. In der Fiiianzperwde 1888 89 wurden 27.7 Millionen für neue Eisenbahnlinien und bcz. Erwerbung von Nie» w. verausgabt, rväbrend die Staatsschuld sich um I4.UMill. »errin gcrte. Zur Verzinsung und Tilgung der Staatsschuld waren ul 9 Mill. Mk uötlng. während die Ucberschüssc aus den Staatociieiibahncn allein 69,8 Mill. aus den Forsten 16,1 Mill »ud im Ganzen >02,l Mill bclrngen. In den vier Jahren von «886 bis 1889 sind hiernach 52 Mill. Mk. tür werbende Zwecke bew„»gabt und gleichzeitig über 8 Millionen von der S aotenhiilS - l'geitoke» worben. Es sind also in diesen 4 Jahren thatsächlich 8" Mill. Mk. den, Staatsvermögen zugewachsen, welche aus Ucbcr- ichüsscn I cnührcn. - Ter .ÄUg. Anzeiger snr Drucksachen" hat zahleninüblge Erhebungen über den Umfang des B u chd ru ck cra ns st a n d eS beransiaNe». deren Ergebnisse in folgendem Satze zusammcngefaszt wild ^ ..Ruhig erscheinen alle Gebiete, wo der Lohn unter Lein Minimum und mitunter sehr gering (12—15 Mk. per Woche) ist, bei einer Arbeitszeit von meistens über 10 Stunden (11-12 Stundet!. ,Gründe sür diese auffallende El>cheittuua bietet der iimtlmrd. datz die'c schlechter gestellte Gobilzen ihrem Arbeitgeber ge'ellschaitlich gleich oder lehr nahe stehen, oft sogar HauS- und Tischgeiwssen sind.) Eine rigenllichc Streikbewegung beginnt erst in jobbe» Druckereien, wo der durchschnittliche Lohn nicht unter da; Minim -in des TartiS geht uns die Arbeitszeit meistens 10 Stunden beträgt. Der Streik nimmt an Heftigkeit zu mit der höhe der üblichen Lotmzadlnngen und erreicht seinen Höhepunkt da. wo nach unseren Beobachtungen die höchste» Löhne gezahlt werden, wo aber auch daS Lebe» ti-curer ist. Allerdings letzen die streikenden Gehilfen den neunstündigen Arbeitstag in de» Vorder grund ihrer Bestrebungen". - Wir scven das Elend, das nach Weih nachten unter den setzt ausständigen Setzern au-drcchcn wird, kommen, setzt die .Leipz. Zlg " hinzu. Aber aus Mitleid werden sie nicht rechnen dürfen. Tenn die ösfcntliche Meinung ist entschieden gegen sie. und gewarnt, in wohlmeinendster Weise gewarnt worden sind sie, namentlich von uns. genug — Der vierte der vov Besten vorgestern Gegenwart Ihrer Majestät der Königin und Ihrer Köiiigl. Hoheiten Prinzessin von Schleswig-Holstein. Prinzessin Mathilde und Prinzessin Anialie in Votier», die glänzende und fesselnde Dar stellung der „Geschichte der deutschen Frau" von Lcrrn Prof. Dr. Sohin ans Leipzig. DaS treffliche und erschöpfende Bild, das der gefeierte Gelehrte von der deutschen Frau entwarf, leitete er mit dem stolzen Worte ein. das man von Julius Cäsar leimt: „Ich kam. ich sah. ich siegte." Aebnliches könnte man auch von der deutschen Frau sagen: sie kam. sie ward gesehen, sie siegte! Aber ov und wann sie gesehen ward, da» sei in der Ge schichte und für die Entwickelung der deutschen Frau die Haupb- siage gewesen. Wohl hätte die deutsche Frau dem deutichen Manne immer als sein stolzester Besitz angehört, aber hat er auch immer Augen gehabt, dielen Schatz zu sehe» und ru heben? Denn um die Frau zu sehen, wie sic ist, dazu gehöre nicht nur das leib liche Auge, sonder» das Herz. Ihr Name Frau bedeute eigentlich Herrin — abgeleitet von Fro. Eine Herrin heikt also die Frau, aber nicht als solche, sondern als Magd und Dienerin ist sie in der Geschichte geboren. In grauen Zeiten gehörte sie dem Manne unbedingt als „Be>«d" an und der vcutichc Mann batte damals das Recht, sie zu schlagen, zu tödtcn. oder zu verkaufen — ganz nach Belieben, ohne das; ihn Jemand zur mse , . Rechenschaft ziehen konnte. Diele Zustände suide» sich selbst »och in, 12. Jahrhundert und ein Beispiel davon nicht Krimhilde in ihrer Klage, dak ihr der Man» ihr den Leib zerschlage» habe. Diese alle Zeit, in welcher! Änweiendent wohnten dem Produllioneabende bis die Frau »och In der absolute» Herrschaft des Mannes ist. leben! folgenden Tag hinein bei und gaben dinch begeiiteri wir heute noch in den nochzeitsseierlichkeitcn der Gcaenwart. Ter ihre volle Befriedigung und ihr lebhajws Jiileicss Projcssoienkollcgnims unserer Technischen Hoctnchule (und gegenwärtige Rektor derselben. Pros. Tr. Hrmpcl. war unter weit in de.', ndc Aii'ivrachen reise an de» Vor Training, der Branlschleier, der Polterabend, die Brautführer und sührungen des Abends kund. Führerinne», sie stellen noch die Erinnerung an jene Zeit dar, wo — Morgen, von 2-7 Uhr, ist in Menihold'S Sälen die be die Frau noch die Knechts» und der Willkür deS Mannes anheim reüs von uns angekündigle Verka u sSausst e l l n n g -nr die gegeben war. Ter Ring als sallher und als Werahgegenstnid ° Wohltliätigkcitszivecke des hiesigen Pesta l ozz i st i s teS bei treici.i verkörpert den damaligen Kauf der Frau. Sie wurde, wie icdcs, Eintritte gcössnct. Es ist derselben ein recht zahlreicher Besuch u « andere Werlhodickt, durch eine Geldsumme, oder durch so und io ein reicher Ertrag zn wünsche», denn gar viele bcdnrstige. verwarne viel Stuck Vieh re. erworben, welche die Braut oder deren Eltern ^ Knaben bitten alljährlich zn Ostern »m Ausnahme. Die hohen in Empfang nahnien. War der Kauf abgeschlossen, io vollzogen Lcbensmittetpreisc beanspruchen vermehrte Ausgabe», während d. sich darnach andere Gebräuche, welche die Herrschaft des Mannes ' über die Frau versinnlichen sollten. So kam u. A. die Braut dem ihm Bräutigam mit dein blanken Schwert entgegen, und übergab i dieses zum Zeichen der Herrschaft über sie und zum Zeichen der Macht über Tod und Leben. In anderen Schichten der Bevölke rung war es üblich, der Braut eine» Futziritt zu geben: ans diesem Brauche stammt die heute noch übliche Ueberrcichuntz eines Pan toffels rc. Auch der Brautschleier ist in wilder, finsterer Zeit ge boren ; er stammt a»S den Zeiten des BrantraubcS her. Ver mochte nämlich ei» Freier die übliche Kaininmmc nickt ausin- bringen. so raubte er einfach „ach berühmten Muttern: Raub der Sabineriimcii, der Helena, der Thusnelda durch Armin, das gegenwärtig niedere Stand des Zinsfußes die vorhandenen Mit!« verringert hat. — In vorvergangener Nacht hat ein uirbekannicr Loihbubc aus der Freiberaerstratze bei emein Restaurateur und Produkten Händler ein Schaufenster Angeschlagen und die hinter demselben ailfgehäiigten Würste herauSgczogen und mit fortgcnomm.'n. — Am Mittwoch den 2. Tee.. Abends 8 M». findet im Hotel Amalie»hos hier eine aiiüerordentlichc VenainnilUiN der vor Kurzem in's Leben getretene» Vereinigung vorm.il!,zer A» zehscicze. des 6. Infanterie-Regimentes Nr. 105, statt. In ,dreier Veriam:» de ^ „ lung soll unter Anderem auch die Frage der Benhassni'g e ne? Mädchen seiner Wahl' und gewöhnlich war dieses Mädchen lnibich.! Abzeichens und die Local-Anaclegcnheit besprachen werden. Die Furcht, durch äußerliche Reize den Vrairträubcr anzuziehen.! — To.S licntige Blatt enthält sür Dresden und (inliegend schuf die Verhüllung des Kopses und der Figur. Der Bram- i eine Sonderbcilage der Firma H.^M. ,Schnäd e I b a eh, Dresden, fcbleier uinercr Tage ist davon »och die Erinnerung. Ter Kamps,! Anlvnsplatz und Mariciislraße 7, eine derczl. sür Diesden und der nichi selten um die Braut geführt wurde, schuf für die Braut! Umgegend von C T ham m, Wci»!in>idln»g, Ltruoeitraße. und den Bräutigam Helfershelfer. Die Einen unterstützten den! sowie eine Beilage für die Gesammt-Anstage von F. Beruh Brauträudcr. die Anderen halfen der Braut, sich zu vertheidigen.! L a n ge. Amulicnstraße ll/lll. Daher slammeii noch die Brautführer und Biaiiljungsern dcrj — lieber die In fl nen z a-Evide mir schreibt die „Bcrl. Geaenwart. Ter Polterabend, an welchem Srherbcl zerbrochen und Lärm Vvllfnhrl wird, druckt die Mißbtlllanna der Anverwandten über den Brantraub ans. Infolge der knechtische» Stellung der Frau finden wir bis in daS 12. Jahrhundert auch keine Liebes- und Minncticder sür Frnucn und dicienigcn, die ezutiilen. wurden von den Frauen rum Lobe der Männer gemacht. Nie erscheint die Frau in Gesellschaft von Männern, sie wurde nur als Haus- srau gesehen und waltete als solche. Bis dadin erkannte der Mann also das Ewig-Weibliche nicht. Die französische Nitkerwelt war die erste, welche der Fra» ihr 'Ansehen verichassic und sie in die Männerwelt einsnbrte und von da ab tEnde des 12. Jahr hunderts) beginnt die Frau in die Erziehung und die Geschichte des deutschen Mannes cinzugreifen. Das dentiche Liebeslied er wacht und der Mann sängt an. von weiblicher Minne zu singen. Damit ersteht das dcutichc Rittrrihnm. wo die Frau herrtckt. Die Frau deö Ritters ist nun eine Herrin geworden, der er dient und für die er streitet Tie Formen des Verkehrs ändern fick »nd Ende des Ist. Jahrhunderts hört der Braiikranb auf. Die Braut traut sich selbst dem Manne an und der deutsche Mann empfängt seine Frau als höchstes Gluck ans der Hand deS Priesters. Von da ab wird die Frau gesehen und von da ab ist sie es. die den Ritter zmu Kavalier erhebt Diesen Vorzug hatte damals aber nur die adelige Frau, die übrige Bevölkerung war »och mit Blind- heir aeichlage» und sah die Frau noch nicbr Es kommt mm die Zeit deS Krieges und der Pest des k l Jahrbnndcrts. sowie die Feil der Reformation, welche große geistige Ertchütteruiigcn Her vorrufen und die weitere Entwickelung sür das 'Ansehen der Frau hemmen. In dieser Zeit des Kampfes und der Noth verschwindet die deutsche Frau abermals und ansgelüscht war wieder die Herr schaft des Weibes In gewissem Sinne war wieder ein Rnckiall i» die früheren Verhältnisse in allen Schichten der Bevölkerung zu bemerke». Im 18 Jahrhundert aber endlich wird die Philo sophie geboren und überall ist die Sonne einer neuen Bildung anigeganaeu. Die neue Zeit bringt A»«m Goeihe und Schiller und im Mittelpunkt des Goctbe scheu Schaffens steht das „Ewig- Weibliche" und Schiller singt: „Ehret die Frauen, sie siechten und weben himmlische Rosen in's ftdnche Leben!" Der Mann siebt nun die Frau wie sie ist: sie wird gesehen und siegt aus allen Linien. Kann und wird die Hcrifchast der deutschen Fron aber bestedcn bleiben, oder wiid der Beit der Hcrctchaft wieder eine finstere Zeit der Knechtschaft folgen ? Hier beginnt Redner das Polnische Gebiet zu betrete» und lniiziiwenen nick die sozial demokratischen Ziele und Zwecke. Er betont, daß daS Weib des SozialdemolraltsmuS nicht das Weib des Ideals sei und fein können. DaS Weib gehe wieder einer ernsten Gefahr entgegen und um dieier zu begegnen, dazu reiche lein Heer und keine Armee aus. nicht die phhsischc Gewalt könne die hcranrückende Vernick lung hemmen, sondern die sittliche Grötze. der Glaube und die Liebe müssen die Gefahr überwinden, so möge denn die Frau die Trägerin dieser Mission sein und den Mann und die Kruder für dielen Kampf bilden. — Den ausgezeichneten, mit allen Vor zügen eines auSerwäbltcn Redners gehattencn Vortrag lohnte der einmüthtge Applaus des überfüllten Saales. — Der ProduktionSabend deS akademischen Gesangvereins „Erato" bewahrte auch bei seiner diesjährigen Wiederkehr (am Sonnabend in Braun's Hotel) leinen alten Ruf eines ursidelen Herrenabende, der nakuraemäs; durch die Zulhat des eigenartigen studentischen Frohsinns einen ganz besonderen Reiz erhielt. Auch diesmal wurden die sämmtltchcn wohlgclungencn Darbietungen obne fremde Hilfe, lediglich nuS der Mitte deS Vereins heraus bewirkt, ein Umstand, der gewiß mit Recht auf ein reges geistiges Leben und einen reichentwictetten Sinn für gesunden Humar bet den Jüngern des „Erato" Ichließcn läßt. Zwei ctnlettcndr Chor- ltcdcr: „Abrndfeicr" von Kreutzer und »Blücher am Rhein" von Reißigcr, unter Edmund Kretschmer tonschön und stimmungsvoll vorgetragen. sowie eine Serenade für Gesang. Flöte und Klavier von Gounod beweisen, daß der Verein auch ernsteren, künstlerischen Aufgaben gewachsen ist. Bon Nummer 3 des reichen Programms ab bis zum „dritten Allgemeinen" trat ober ausschließlich der sie Humor — und zwar znmeltt der von toller Laune übcripiudclnde — in seine Rechte. Tie Begründung des ersten Kameruner Ge» sanaverrinS, eine gelungene Parodie aus die „Bürgschaft", ein lustiger Vortrag über Amateurphotographie. der „Fuchsraddau" — alles Dies waren köstliche Gaben studentischen Ulks. Den Glanz punkt der Voüührungen bildete aber das von einem Eratonen verfaßte Theaterstück „Der Sieg des LichtS" oder „Selber über zeugen macht fett", dessen hochkomische Handlniig sich um den Nalurvrediger „Bontemps" (Giiktzeilj gruppirte .Herr Franz Kretschmer, der talciitvollc Sohn unseres Folkiingcr-Kretschmcr's. halte ganz allerliebste Musik dazu geschrieben, die entickncdcn mehr war. alS blose GelcgenheilSmusik zu einem Ulkstück. Studentische Gäste an» Leipzig und Tharandt, viele „alte Herren" und inaktive Mitglieder des „Erato", mehrere Olffitrre. sowie Vertreter des klin. Wochenschrift": „Es kann keinem Zweifel mehr nnterlieaen. daß die Influenza auch in Berlin wiederum epideuüich auftftn: »anientlich im Norden und Osten der Stadt erreichen die Krank heitsfälle eine hohe Zahl. Die nur spärlichen und zweftelhaften Nachrichten von auswärts gestatten aber noch nicht, mit Sicher heit zu entscheiden, ob wir in einer neuen, über die ganze Erde fick» verbreitenden Pandemie liehe», oder ob es sich nur um lokale Epidemicen handelt, die vielleicht noch als Aiiffiackern der vor zwei Jahren durchlebten großen Seuche zn betrachten sind Daß die Krankheit im Osten Europa» eber aiisgebrochen ist. als bei uns. scheint freilich sestzusteden: schon Ende September wuroe aus Sk. Petersburg über Jnfliienzafälle glaubwürdig berichtet, und nach neuere» Mitthcilnngcn hat jetzt daselbst die Epidemie eine beträcht liche Höhe erreicht und einen ziemlich bösartigen Ebarakter ange nommen. Die Itter beobachteten Fälle zeigen im AlIaeMeiiien den gleichen Verlaus wie vor zwei Jabren." In Schienen sind, wie schon berichtet, wegen der Jnsliienza-Epidemie die Lehrerieminare Oberatoga» und ZiegenhalZ geschlossen worden. >rgcr Revier hat die Epidemie gießen Ilnnaiia in burgcr „ . AuS Hcrmsdors allein werden mehrere meldet. DaS KnappschnftAazareiii ist Medizinische Wochenschrift" schreibt: Im Waften- , angenommen. Hiinderl Erkrankungen ge- übcrsullt. Die „Wiener In Wien mehrt sich die Zahl der Jnsluenzasälle, doch kragen dieselbe» durchmee.S einen vcrhältnißmäßig leichten Ebarakter." — Jeden,allö ist aroße Vorsicht und Beobachtung Jedermann zn empfehlen. Hvffeü- lich wird man ans den Erfahrungen vor zwei Jahren wissen, daß die Jnikuenzn nicht zn unterschätzen ist. Es hat sich bei Vieici!. die sich Ansangs nicht werfen lassen wollten, dicie Tapiefteft schwer gerächt. Sobald Fieber Antritt, soll sich Jeder in ärztliche Behandlung begeben. — lieber den Bochumer Stenerprozcß vor dem R.ichsgn in Leipzig ift folgendes'Nähere zu berichicir: Ter Rechisnnwaft Trcplin beantragte Verweisung der Revision Fnsangel s. wie auch die der Nebenkläger. Der Schwerpunkt der Uiftcrsilchui'.g tu.- darin, ob durch die Ausscheidung des Punktes der BAeiksigunge» Baare'S daS Strasocrs,ihren gegen Fnsangel zu dessen Gunsten be einträchtigt morden ist. Die Strafkammer habe aus Grund von 88 >90 und >91 auch die Artikel auSgeschiedcn. welche sich nicht nur ans Banre, sondern auch ans Baare und Genossen bezogen. Eine Nothwettdlgkcft, die betreffenden Artikel auszuscheibkii. lag für du Vorinstanz allerdings nicht vor. Nichts aber spricht anderersiits auch dagegen, dieie Ausscheidung Antreten zu lasse,,, ivelcbe An geklagter wie Nebenkläger rechtlich rügen. Ein Anspruch, die frr u lichcn Fälle anszuschAden. stand icdenfalls beiden Parieien nicht zu. Wenn sich der Angeklagte Fnsangel rn den nöthigen Schranken gehalten hätte, so wäre er berechtigt gewesen, die crkcmiiun Schäden aufzudecken: zn verlangen, daß die Straskommer luiüe fcilstellen sollen, welchen Ausdruck Angeklagter statt beS gerügten hätte gebrauchen sollen, das gehe zn weit. Zn stark käme in dem Eikenntlliß nur Sunemann weg. Ein Rechksirrihmn liege aber nicht vor seitens der Vonnstanz: es müsse angenommen werden, daß vir Strafkammer den Grundsatz, daß der Schntzparugraph auch dem Sunemann zu Gute kommen müsse, ebenso wie dein Fisi angel, gehabt habe. Nachdem die Verhandlung von Vormln zg 9—12 Uh» gedauert, ward Nachmittags nach 3 Uhr vom Reichs gericht das Urtheil gefällt. Dasselbe laulctc dahin, der Revision der Nebenkläger sei insofern recht zu geben, a!» die Vernrtbciinna derselben zur Tragung ihrer Anwallskosten unzulässig sei. Ebeino ward die Revision der Angeklagten insofern beachtlich gesunde», als den Angeklagten der Schutz des 8 193 mit ungenügender Be gründung in den Fällen Skcgemnnn und Matkhieu versagt worden sei. In Betreff dieser Punkte ward die Sache an das Essener Land gericht zurückverwiAkn. Im klebrigen ober ward die Revision sowohl der Nebenkläger als der Angeklagten verworfen, da kein NechkSirrthnm der Vonnstanz weiter nachweisbar iei Geglaubt wurde dem Fusangel, daß er >m guten Glauben gehandelt, insofern komme ihm wie Sunemann. soweit die nöthigc Fon» gewahrt sei. der Schutz des 8 193 zu Gute WaS den von Nchenuägcrn wie Angeklagten in der Revision gerügten Hauptpunkt betreffe, die vor läufige Ausscheidung der auf Baare bezüglichen FusangA scheu Beleidigungen aus dem damaligen Slrafversabren, so sei auch in dieser Hinsicht der Vorinstanz keinerlei Rcchlsirrttinm nachzuwciscn. ebensowenig u. A. auch in dem Umstande, daß die Essener Strat- kammer auf Freiheitsstrafe anstatt auf Geldstrafe erkannt habe Die Revision sowohl der Nebenkläger wie die der Angeklagten ier demnach, von den ersterwähnten paar Pnnlten abgesehen, zu ver werft». Fnsangel wohnte sowohl der Verhandlung wie der Ur- thAisveikiindigiing. die er mit Fassung entgegennahm, bis zum Ende bei — Bel einem Gutsbesitzer in La ubach bei Großenhain wurde m der Nacht zum Sonnabend ein frecher Einbruch verüb! Den Dieben sielen ca. 8t.11 M. baarcs Geld und nickt weniger al? 18 Sparkassenbücher. thAl» von dem Lmdwtrthschafllichrn PfmiS's NN Kinder»,sich. LL dresdner Nl'.!!.erci Gebr. Pfund, Arikner!!». 4112
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite