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Dresdner Nachrichten : 25.01.1899
- Erscheinungsdatum
- 1899-01-25
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189901258
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18990125
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18990125
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1899
- Monat1899-01
- Tag1899-01-25
- Monat1899-01
- Jahr1899
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- Dresdner Nachrichten : 25.01.1899
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Ve,>,»»«b1tSv »lertrllätrlt» M. s«. dm» bl» Mo« M. 27». in oin vrkvknannanmknkuk» v -uvim 8dcs» IlbrStactim. Sonnlna« nur N-ciomr. s« v U-'/,I MrMtttaar. An,ei«e«tarif. i.>v,nge,a,wi> Li'. L^riLnu- kile mr MonlLiic ndkr nntt NelUaa« Vla. nur stamilirmmctncmtcii rc>. k». so ist. — AuewärNac Aultrüge nur a«»kn VorauSbc<al>>un,. BclcodtäNerweri> mioVi berkchmt. vlil Mückagbe iniaclaildter «chllit» iliicke iküi, Berbüidlichkeit. SeriilvrechanILluk: .mt I Nr. 11 u. Nr-LOS». ;>k Luodiirr Zltachrictilen rrtitlktNU» taolich MorarnS. 44. Jahrgang. L«I»vvLc LI». ^ U.»Nlsror»otoa 8r. AuisLtLK «Io» voll 8»ud^sv tlkov«»! »«Ivu, 41»« »«»», IV«»»vrts. büa^vivarlcauf!»»««,I«», 4It,na»K« 2. Teliar.-Adresse: Nachricytm, Dresden. Studüll kortlkus L.ä.LlLrLtbrüls H»x: bV»U,lr. 8 L^ÄInaLr« LtLFrSo^F r I<» 8»«4irc«u-4IIev II» ^zvntur «. ILomml8!iii«N8-^«svditt't § K empbehlt Lieb /ur -Vnnalims voa kn^orat' u u. Tboonsmeutn ^ ttir llio „I>r«;8«Iiivr ^i»« In i« ^ ^LIMRKm , L-o/'ss/s naetc LILS88. üroisvs liLßsr --»» ksris anck Srüsssl. lleivried klslll HskUsksravt DM25 ^eplioeliseinei'll8ut8ctl8l'lli>ü8NgIi88tl.8l8Wt8l'ünrllg-.No88li-llllck?3!stvt8l8ss8 Hei mrmn L VLL. gljgs, mvll8l'N8N fgpbgn ^ ?fjMs gu3!jtät8N IU bjl!l'g8t8N ?l'8j888. -4«.kvttel»1.-»88v LN. AS lilwoch^^^ Nr. 2ö. Englische Politik. Hofnachrichten, Bürgerineisterwahl, Koloninlgcscll'chaft, Gesammtraths- Sitzung. Eircns. Gerichtsverhandlungen. „Der Bärciihäuler". Binthmaßl. Witterung: Schneesall. k'ür die Monate fidkM M IlilSkr «srcksa Lsnugsbe^tsllungso ank ckis.Drosänsr dRMricbtvn" lu, llresrlvu unä ckis Vororts »I«8v«1tL, I'Ir»««» ,wck l öbtau I'si cksr Haupt-OvLeküklsstello, Ickurienstr-rsLe 38. uuck allen diebell-^imalullsstsllell rum krviris rou 1 ^LLr r»tA, tilr sosvlirts bei cksa RUserliehsn koLtanstalton im veutLebon lkeicdsgsbiots ru I Itlti. 84 t'tr;., in OsLketioieh-EnF-cru ru I LiiUSvo Vtt 14» ruieer« un^onommon MjjNl!jgUNg8N Vkj ö8rUg8k88l8!lWg8N für äcw uüt d^leli Tax «vrcleu ttizrlied liin 2 «t>> >n« Ii- rulltvs» aoxenomwou aussor iu äor Haupt - tlescliilitLstellü Itla» leuvtrai-«« 88: krv!«8v xuss« S, .koksnues?ü88lsr: I».ün1ß8l» iiel<e»8tr. 3tt, ?ritr Oilkoie; stier «ebursvi'sti'. 2, Otto I'ilr -. klott« H'NIiiilrer- >,»,I «I- I-I'o^llt88<i'.', ^Ibort Irsul: 8»,-Ii^en-.4IIv« II». Ilinilort: «IS» 0»8t. Revier; r.'I»I<»u«l8l»'. 17, Otto Li^elroll; Löl>n«,'8<,-. 12, L'olio titrio- 8vllvr8trn88s, Llax Roll -, L.ÜI»!»»: XVt!^«!» uilrerslr. Ai«. 4, t . L. 6otrs, I»r«8»>«iiei^s<p. 4, Ll«; lt , l'Ia««»: 14irol>8itr. I nnä »r>i8v,e I «,!< r«t» . 2 >' ^rtlim Llattline^; UIr»,«iv»t:e: Voll « - dl,-. L, Ilemriel, iVieblillL. „Offene Thiircn" oder „Alttercffettsphincn"? In der answörtigen Politik ist nicht lstost i» der leiste» Zeit, sondern übcrhnnpt im ganzen Lause des vcrslossencn Zichreü non nichts niehr die Rede gewesen als von der „offenen Thür". Die „ossenc Thür" ist ein törundsatz oder besser gesagt ein Echlagwort, unter dessen Herrschaft die Engländer ihre auswärtige Politik ge stellt haben, indem sie behaupten, Großbritannien halte seine Grenzen der fremden Einfnhr völlig frei und dieses Beispiel müßten auch die übrigen Brächte zu ihrem eigenen Ruß und frommen in möglichst großem Umsange nachahmen. So lange die Engländer sich um das handelspolitische Wohl und Wehe der fremden Staaten nur platonisch besorgt zeigen, ist gegen die Empfehlung des all gemeinen Bekenntnisses zu dem Prinzip der „offenen Thür" gewiß nichts cinzuwenden. Anders aber wird die Sache, urcnn man von London aus Miene macht, das Znhalten der Thüren von Seiten nichtenglischer Staaten mit Gewalt zu verhindern, wie dies auf dein hier hauptsächlich in Frage kommenden vstasiatischen StreiE gebiete versucht worden ist. In Lslasicn wurde den Engländern im Borjahre die offene Thür von den Russen vor der Nase zu- gemacht und darüber geriethen die Herren so sehr in Harnisch, daß von verschiedenen Seiten init dem Anschein des bittersten Ernstes die Meinung ausgesprochen wurde, England müsse ein solches Ver halten Rußlands als Kriegsfall betrachten. Wer weiß. waS am Ende geschehen wäre, wen» nicht Lord Salisbur» damals bereits den kommenden Konflikt mit Frankreich bestimmt vorausgeschen und deshalb seine ganze Autorität zur Entkräftung des Einflusses der znm Kriege mit Rußland drängenden Elemente aufgeboten hätte. Inzwischen ist aber die chauvinistische Richtung, die Ruß land in Ostasie» die Pistole auf die Brust setzen möchte, nur eS zur Ossenhaltung seiner Thüren zu zwingen, keineSwegü von der Bildsläche verschwunden. Vielmehr gährt eS in den Kopsen vom Ehamberlain'schen Schlage unaufhörlich weiter und bis zu einer siren nationalen Idee droht sich der Gedanke auszuwachsen, daß England im Bunde mit Amerika, Japan und — Deutschland den Hamps um die „offene Thür" in Ostasien aufnehmcn müsse. Wenn England die ganze Welt mit einer Politik der „offene» Thür" beglücken will, so wäre jedenfalls die oberste Voraussetzung, daß es selbst die feste und unerschütterliche Absicht hätte, seinerseits für ewige Zeiten an diesem Leitsätze scstzuhalten. In der That, konnten die Engländer der übrigen Welt feste und zuverlässige Bürgschaften dafür geben, daß sie nie und unter keinen Umstanden ihre eigene Thür dem fremden Wettbewerbe verschließen würden, dann brauchten die übrigen Staaten sich um das eigene Erobern und Organisiren von neuen Ländergebieten keine Sorge zu machen i sie könnten das Alles dann ruhig den Briten überlassen und brauchten hinterher nur durch die offene Thür hincrnzuspaziercn, an der sie von dem großmüthigen Albion mit gastlichen Armen empfangen würden. Selbst der stärkste Glaube an die Kraft des Angelsachsenthums kann sich aber doch unmöglich bis zu der absur den Annahme versteigern daß Englarrd allein im Stande sein würde, auf die Tauer die ungehinderte Konkurrenz der ganzen civilisirten Weit zu ertragen. Das Eine ist allerdings richtig, das; die langjährige Alleinherrschaft Englands im Welthandel dem Lande ein kolossales Nationalvermögen cingcbracht hat, ans Grund dessen Großbritannien als einzige unter den heutigen Großmächten noch den Schein dcS vollkommenen Freihandels aufrecht z» erhalten vermocht hat. Alles hat indessen seine Grenzen, und von dieser Regel macht auch Großbritannien keine Ausnahme. Schon jetzt hat die fremde Einfuhr nach England einen wahrhaft erdrückenden Umfang von solcher lastenden Wucht angenommen, das; das Land, wie die Handelsstatistik beweist, bereits anfängt, von seinem Kapital anstatt von dessen Erträgnissen zu leben. Damit ist der erste schritt auf der abwärts führenden Bahn geschehen, und eS kann nur »och eine Frage der Zeit fein, wenn an England die unerbitt liche Nvthwendigkeit herantrcteu wird, seine Grenzen iu Europa sowohl wie in den Kolonien mit wirksamen zollvolitischen Schutz- maßregeln nach dem Vorgänge der übrigen Mächte zu versehen. Einmal muß dieser Fall cintreten, und dann hätten alle diejenigen Staaten das Nachsehen, die schwach genug gewesen wären, sich von den englischen Schwärmern für den Grundsatz der.offenen Thür" cinsangcn zu lassen. Für die Beurtheilung künftiger Konflikte, die sich aus dem Beharren Englands ans dem hier erörterte» Standpunkte zu ent wickeln drohen, ist die Feststellung der praktischen llndurchsührbar- leit der unbeschränkten Oiienhaltung aller kolonialen Erwerbungen für den allgemeinen Handelsverkehr von Wichtigkeit. Die Eng länder denken ihrerseits auch gar nicht daran, dem Prinzip zu Liebe ihre Thüren offen zu halten, wenn ihr handelspolitisches Interesse es einmal unerbittlich anders verlangen sollte. Wenn England trotzdem die „offene Thür" zum Vorwand nähme, um srüher oder später eine bewaffnete Auseinandersetzung mit Rußland hcrbeizuführcn, so müßten die öffentlichen Svmpathien mit Noth- wendigteit dem Ezarcnreiche als dem zweifellos provozirten Theilc sich zuwcndcn. Es schlägt den thatsächlichen Verhältnissen in's Gesicht, wenn die englischen Heißsporne die schicksiilsdollr Unver meidlichkeit eines Krieges zwischen England und Rußland um der chiuesischcn Fragen willen behaupten. Die Russen wünschen und brauchen dort keinen Krieg, der ihnen nichts nützen, wohl aber aller Wahrscheinlichkeit sehr diel schaden würde. Sie sind ihrer Sache in Nordchina auch ohne Kamps sicher und warten zur völligen Befestigung ihrer dortigen Herrschaft mir noch die Voll endung der transsibirischen Eisenbahn ab. Die Engländer brauchen bloß ihr „Prinzip", das; ihnen Alles gehören muß, in Ostasicn preispigebcn und sich wie die übrigen Mächte mit einem an gemessenen Autheil zu begnügen: dann entfällt auch die angebliche .Nvthwendigkeit" eines Krieges zwischen den beiden Mächten um die „Vorherrschaft" in Ostasicn. veuc -ovrvuoe mne-? cngincpen Preoigcrs, aer vor ränge» rannen in Petcrshurg von der Kanzel ans die Worte sprach: „Ein Bünd nis; zwischen England und Rußland wird für die Ewigkeit icin, weil Gott selbst es angcordnet hat". Alle ewilisirten Mächte haben aber ein gemeiipames wesentliches Interesse daran, von England zu fordern, daß es im ferneren Verlause der vstasiatischen Frage unterlässt, sich weiter aus den unhaltbaren Grundsatz der „offenen Thür" zu versteifen und dadurch die allgemeine Lage in einem den Frieden gefährdende» Sinne zu heeinstnssen. Eine friedliche Verständigung über die allniälstiche Anstheilnng Ehinas unter alle hetheiligten Mächte ist Wohl möglich, aber nur dann, wenn an die Stelle der „offenen Tlnir" die „Jmeresseniphären" gesetzt und völkerrechtlich anerkannt werden. In weiterer Wirkung konnte eine derartige Ahniachnng auch nur günstig die eghptiiche Stellung Englands beeinflussen. Freilich müßte sich dann England auch zu einer ehrlichen Achtung der durch fremde Einslußsphäre» ihm seihst aiiscrlegtcn Beschränkungen verstehen. Nvrdchina würde beispielsweise olinc Frage als ausschließliche Einflußsphäre Ruß lands zu betrachten sei». Wen» England es ablebnt. aus Egypten beransziigeben und sich zu dem Zwecke ans seine für den Fortschritt des Landes gcinachten civilisatorischen Anstrengungen beruft, so darf eS billiger Weise auch nicht an Rußland die Zlimnthnng stellen, daß es Nvrdchina ausgeben toll, für dessen kulturelle Er schließung die Runen nach ihrer Art doch noch unendlich viel mehr geleistet haben als die Engländer für Egppicn. Je klarer und unziveidcutiger von deulscher Seite den Eng ländern zu verstehen gegeben wird, daß die neuerdings verbesserten deutsch-englischen Beziehungen unter teinen Umständeil zu der Unterstützung einer englischen Politil der „offenen Thür" in Osl- Asie» führen können, um so weniger wird zu fürchten sein, daß man sich in London Illusionen hingiebt. die einer Verständigung über de» Begriff der Interessensphären gefährlich sind. Im klebrigen soll keineswegs geleugnet werden, daß Fälle denkbar sind, i» denen Deutschland mit England gemeinsame Jnicresscn in Ostasien zu vertreten Hütte. So lange wir aber die Gewißheit haben, daß Rußland nichts thut, um unsere eigene Stellung in Ostasicn zu gefährden, werden wir um keinen Preis dazu zu haben sein, uns um der „offenen Thüren" Wille» zu Gunsten Englands mit Ruß land zu verfeinden. In den maßgebenden deutschen Kreisen ist man im Gegcntheil der Uebcrzengung. daß die „offenen Thüren" be seitigt werden und cm ihre Stelle die „Interessensphären" treten müssen, wenn die Keime zu Verwickelungen auS den vstasiatischen Verhältnissen gründlich entfernt werden joklen. Der bevorstehen den Jricdens-Knnscrenz eröffnet fick liier eine dankbare Aufgabe. Wenn es ihr gelingen sollte, eine Verständigung der Großmächte über eine Gliederung ihres vstasiatischen Einnnsscs nach Interessen sphären anzubahiien, so würde sie dem Weltfrieden einen weit größeren Dienst lerweisen als durch die schönsten Beschlüsse über Herabmindcrung der Rüstungen, denen nach Lage der Umstände zur Zeit eine praktische Folge nicht gegeben werden kann. F-ernichreib- unv Aernfprech-Verlchte vom 24. Januar. * Paris. Kammer. Ein Antrag Vaillant, welcher die Negierung aussordcrt, auf der Abrüstungskonferenz die Einsetzung eines Schiedsgerichts zur Verminderung der sichende» Heere in Vorschlag zu bringe», wurde mit großer Majorität abaclehnt- * Paris. Kammer. Der von dem Minister Delcassä be kämpfte Antrag des Sozialisten Sembat best, die Abschaffung der Botschaft beim Vatikan wurde niit W gegen 198 Stimme» ab gelehnt : ein von Delcasso gleichfalls bekämpfter Antrag des Sa stalislc» Teiealine, die für die französischen Niederlassungen im Orient vcwilligle» Subventionen hercchzmetzen, da fremde Missionare davon Nutzen hätten, wurde ebenfalls mit M gegen 138 Stimmen abgelchnt. Berlin Reichstag. Die zweite Etatsbcrathung wirs fortgesetzt bei dem Etat des Reichsamts des Innern. Titel Staatssekretär. — Abg. Stöcker lchristl.-soz.s äußert seine Gcnngt-mnng über die Bereitschaft auch der »ntionalliberalen Partei, mi der Weiterbildung der sozialpotitüchen Gesetzgebung »nunwicken Tie evmigelücp-christlichen Arbeiter halten oie Februcir-Erlasse noch nicht für erledigt, sie wünschen eine Organisation der Arbeiter in Bcrnssvercinen und sie wollen jede Einschränkung deSKoalitionZrechts vermieden wissen, weil das mir die Sozialdemokratie stärke. Eine Besserstellung der Arbeiterwelt macht auch die Industrie tüchtiger, weshalb solle sich also die Industrie vor einer Fortbildung der sostatpotithchen Gesetzgebung fürchten. Ter Gang derselben ist zweiietlos in den letzten Jahren ein überaus schleppender geworden, die frühere Freudigkeit hat ganz ansgehört. Die Sozialdemokratie tonnen wir a»> die Dauer in unserem StaatSwcsen nicht behalten und nur werden sie nicht behalten: aber so etwas vollzieht sich nicht in zwanzig Jahren. Die Revolutionsidee und die Revolu- lionsdrolnlng haben die S ozia l de in o traten schon jetzt ausgeaeben. und icl» habe mich gefreut, das; Herr v. Bollmar ans dem letzten Sozinlistenkongres; sagte: So laßt doch endlich jene ewigen An preisungen der Kommune! Ich glaube ja nicht, daß die Herren schon ans den, Saulus ein Paulus geworden sind, aber cs ist doch ichon ein A»ta»g da. Alle die Polizeigesetze sind nur schädlich. Ter Terrorismus der Sozialdemokratie^ gegen Arbeitswillige ist allerdings Thatsachc. aber man findet den Decrvrisms auch bei den Arbeitgebern. Es fragt sich noch, welcher Terrorismus schlimmer ist, ob der der Sozialdemokratie, oder der der Plutokratie, aus der doch eigentlich die Sozialdemokratie als Gegenwehr hervorgegangen ist. Den Schutz gegen Tenorismus müßte man doch m,»deslens ans die ganze Arveitswelt ausdehnen und ihn nicht blos aus die Ar Heilnehmer veschränken, sonst werde die Erbitterung noch größer, das Nebel noch schlimmer. Krankem, Unfall- und JnvaliditäW- Bcrsichernwg genügten nicht, zumal sie reformbedürftig seien. Tie HaiipNache bleibe Schaffung bezw. Zulassung von Berufsorganisa tionen. durch die sich die Arbeiter auch selbst ZN Helsen vermögen.— Abg.Dr. Müller-Meiningen isreis Volksp): Die eben gehörte l Rede war sehr amüsant. (Lebhafte Ohoruse t Ich habe eS nicht sw bös gemeint. Ich wünsche, daß die Regierung den Beitritt : Deutschlands zu der Internationalen Union zum Schutze gewcrb- ! iichen Eigenthnms von einem Vorgehen auch des Auslandes in, ! Tinne unseres Gesetzes gegen unlauteren Wettbewerb abhängig j mache. Auch dieses Gesetz entspreche noch nicht allen an ein : solches Gesetz zu stellenden Anforderungen. Bedauerlich sei, daß : der BnndrSrath bisher »och so wenig von den Befugnisse» des I Paragraph 5. zur Verhinderung der sogenannten Quantitäts- ! Verschleierung Gebrauch gemacht habe. Redner schließt mit Er örterung einiger befremdlicher Urtheilc am dem Gebiet des un lautere» Wettbewerbs. — Abg. BöckeI (Resorinp.) tritt für eine deutsche Nalionalbibliothek ein. — Abg. Hasie (nallb.) best» wartet die Entsendung einer deutschen Südvolar-Expeditwn an. Reichst osten. — Staatssekretär Graf Posadowsk >> erwidert den, Abg. Müller, die Stellung desselben znm internationalen Schm; des gewerblichen Eiyemhums wäre ganz dieselbe wie die des Reichskanzlers. Es liegt jetzt die Hoffnung näher, daß eS möglich sein wird, das; Teutichland der Union beitritl. Bei den genchl lichen Urtheilen ans dem Gebiete des unlauteren Wettbewerbs dar, nicht übersehen werden, das; es sich um eine neue Materie und um eine neue Jndicatur handelt. Bezüglich der Abhilfe gegen Qnan- tstätsverschleierung bei Garnrollen ist eine Enaueie im Gange, lieber eine Erpeditivn nach dein Südpol kan» ich autoritative Er klärungen nicht abgcven. da dieselbe nach nicht Gegenstand der Er örterung bei den verbündete» Repiernngen gewesen ist. Die Be deutung der Sache werde vom Reichskanzler anerkannt und die Marine würde eventuell die Expediticm gern unterstützen. — Abg. Horn (so;.) bestreitet dem Abg. cstöckcr gegenüber jeglichen Terrorismus der Arbeiter und wider'pricht jedem neuen Knebel gesetz. Weiter schildert er die Gestindheitsgesahrlichkeit der Glas hütte», für deren Arbeiter er vermehrten Schutz fordert. — Abg. H o ch (so;. be>chwert sich in längerer Ausführung über die un genügende Gcwerbeaufstcht im Baugewerbe. — Staatssekretär Gras P o s a dowsl» erwidert, daß die Mißstände im Baugewerbe und die Nvtliwendigkeit der Abhilfe seitens der verbündeten Regierungen anerkannt und deshalb''auch verschärfte Maßregeln erlassen worden seien Die "Aussicht über die Banken sei aber nicht den Gewerbe- inspekkoren zu überweise», sondern der Lvkalpolizci. denn der Bau znstand ans dem Ban und damit die Gefahren ans demselben än derten sich von Tag zu Tag. UebrigcnS sei die Regierung soeben niit einer Prüfung scher einen verstärkten Bauardeilerschut; begriffen, und das Resultat der Prüfung müsse man abwarte». — Abg. Augst (südd. Volksp. l wünscbk Arbeitcrschutz auch für die Land arbeitcr. — Staatssekretär Gras Pvsadowsl» erklärt, mit diesem Wunsch zu nnnpathisircn, aber angesichts der elementaren Verhältnisse aus dem Lande sei er schwer durchführbar. — Abg. "Ast brecht (so;.) schildert die Uebclständc in der Hausarbeit bei den, »Lchneiderhandwert, vor Allem in der Konfektions-Industrie. — Abg. Sch warst lsoz.) fordert dringend eine neue Scemannsordming. — Damit schließt die Debatte und der Titel StaatSsetretär wird ge nehmigt. -- Morgen Jesuitengejetz, Antrag betr. obligatorische Gewerbegerichte. Antrag Rtckcrt betr. 'Schutz des Wahl geheimnisses. Berlin. Abgeordnetenhaus. Das Abgeordneten haus ermächtigt seinen Präsidenten, dem Kaiser zu denen. Geburt- lag die Glückwünsche des Haines zu übermitteln und setzt dann die erste Lesung des Etats fort. ,Abg. Freiherr v. Zedlitz (freitom.» und den Schicßerlas; betont die sozial- . .. für den Osten und fordert Sicherung der Rentabilität des heimischen Getreidebaues bei Abschluß von Handelsverträgen, erklärt zwar die DiScivlin:r- nng Dclbrück's für formell gerechtfertigt. Hütte aber doch gewünscht, daß sie unterblieben wäre und tritt ichlicßlich für die Regelung der Sckmlnntechallungspslicht und für immer weitere Nutzbar machung der Staatsbahne» für unser nationales Erwerbsleben ein. Abg. Motto (Pole) wendet sich gegen die beantragte Erhöhung des Polcnsvnds, der nur Germanisirnngszwccten diene. Wie könne man Erfüllung von Pflichten von den Polen fordern, wenn man diesen ihre Muttersprache rauben wolle. Abg. v. Standst (kvns.) weift » » -I s ZS »»»» v» 2 es s v» s s ev
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