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Dresdner Nachrichten : 12.06.1899
- Erscheinungsdatum
- 1899-06-12
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189906124
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18990612
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18990612
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1899
- Monat1899-06
- Tag1899-06-12
- Monat1899-06
- Jahr1899
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 12.06.1899
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dm» d» m« «IM»»«« »»» «nl»»d>»»»»«» Wr dt« »M« Ru L>ouvlak«8lt»lu ln den Nkbrnaniio.-. o bis s Nm NaUim Martenm.ssv.u-.. Slnzeiaentarif. Dlelwal»«« Gnindtkll« Ica.» TIl»ew ib Pt,.«nli,lid>»nnak» aut der Drlval- «eilcHkilervDt. :Dvvvcl>eUc „unlerm Llrich- W«arlandt> «Pt. Sirunv- jkile tür Moulaae oder nack »clnaaen «Pta. nur Samiliemuxtmckile» rc». de», so Vt. — Huowartiae -lutlritae nur aeoen Doraudbemliluna. BeleablStterwerd. m wDI. berechnet, bür Rllitaabe elnaeianbier Schritt» tiücke leine Verbindlichkeit, bernlvrechantchluü: A»nt I Ur. 1t u. Wr. «Nk»„. Die Dresdner Nachrichten crichein« täalich Moraens. 44. Jahrgang. Llinv t il»«ri»a kr»i,n lkr. 8öriip 'kv«°U"." Vvttwvrstr. 28. 1, Lljttcl8tr. Lpociklitüt: 8öÜ!88öo»amvllp!»tt«v k'srnsprvekkuoll» Xr. 87«. Hmt t. ^ VrOeLvsi^rdvitsa. klomlilrunUSo. 8ekm«rrIoH0 ^«^nopos»rjoo«n oto. Telegr.-Adresse: Nachrichten, Dresden. IVenktzileo: ß und § Vktm«n-0dsl-kvmltvn. »t Untsrrvelc«. klaid». H.1!« ^trumplvaarsll. .7 ILluelvn-Illüt« und t. lllüt«««» liorLkliZ UokijekeiAnt 8e«8tr»88v ch Keks Lstknsxasss. C slicliwssi'eii. »,, l^xor doedssinsr dsutsekvr und onglisekvr slvMNtvr ^nrnx-, I Ü08M- und knlatotstoffg in allen modonian b'arbou und » krima-tzualitäten ra dilliASten Preise». ttvl-mann k'ö^oklöl, 8oksffs>8tl-. >s. divt»«el ük IKanninii«'« Mtiisscliilieii 5it> iive»^ti r»«t°t^ V, r.uoiledst der praxerstr IVotlivvi'ItltNtl ? ksrtiss rum ^nlexen bei b'inxer- und klnnd-Verlet/.unxsv. »- Z l Gr padrilivn, Suin-rriter-Versine, 'I'ouristen, 14 T 'd psuertvekreu, Radkakrsr ete. rerosvr L.I. W'i'ANL VvlKIIfttvrvreitsiittii»« '' ^itNtlLr^st >m6 (»rttiupZ'l. ^kv ^VsIIstr. ^ LvbvrldrLv reu Iletan. vlirl^linnla, beste Slarlco. von Xindsim sern -re» nommvu, plascbv 50 Ls., 1 ML., 1 mir. 75 pk., 3 List. 30 Pf. und rmsMvoxsu. ^liei8eliledöl'1til'2li M Drilssuloids», und 1 Lllc. Versandt imck eusvürts. li-nixl. »«kApoOivkv »»e»üvn, <»v«r^vntl»«r. Nr. 161. MB: Neueste Jernschreib- und Fernsprcch-Berichte. Hosnachrichte», Verwaltungs- und Polizeibehörden, Fachschule des Handwerkervereins, Gerichlsvcrhaiidlniigcn. „Jessonda". Briefkasten. > Montag. 12. Juni 186V. Heruschreib- «nv Fcrnsprrch-Bcrichte vom 11. Juni. Paris. Auf de» Zufahrtsstras;en zum Bois de Bonloaue, in diesem selbst und in Longchamps waren seit Mittag alle Maß nahmen zur Aufrcchtcihaltung der Ordnung getrosten. Der --Zustrom begann seit 2 Uhr beträchtlich zu werden: es herrschte allgemein eine angeregte Stimmung. A» der Cascade, am Ein gang znm Rcnnplaß, hatten sich viele Sozialisten anaesammelt, kenntlich an der rothcn Rose im Knopfloch. Die Wagen der Minister wurde» mit Beifallsrufen begrüßt; an der Cascade wurden beim Passircn der Luxuswagen Rufe gegen die Geistlich keit laut. Beim Beginn der Rennen versammelten sich die Minister und die Mitglieder des diplomatischen Korps nach und nach auf der Prtisideiitentribi'inc. Im Waageraum sah man zahl reiche Personen in Leincnkostnmen und Flauellhcmden, auch waren sammtliche sozialistischen Dcvutirtcn dort versammelt. Ans dem ganzen Wege vom Clysee bis Longchanips wurde Präsident Loubet in wärmster Weise von der dichtgedrängt stehenden Mentchenmeiiae mit den immer sich wiederholenden Rufen: „Cs lebe Loubet", „Es lebe die Republik" begrüßt. An der Cascade, wo die Menge am dichtesten war. wurden Loubet begeisterte Ovationen bereitet. Als der Präsident auf der Tribüne erschien, ertönte es aus der un geheuren Menschenmenge wie ein einziger Rns: „Es lebe Loubet". „Es lebe die Republik": nur ganz vereinzelt wurden einige Rufe „Es lebe die Armee" laut. Kurz vor 5 Uhr traf Loubet im Elysee wieder ein. nachdem er auch aus dem ganzen Rückwege fortwährend mit den Rufen „Es lebe Loubet". „Es lebe die Republik" begrüßt worden war. Irgend ein ernsterer Zwischenfall ist nicht vor- gckonnncu. Paris. Wie ein Spezialtelegramm ans Nizza mittheilt, wurden dort gestern Abend zwei Jäger-Oisiziere verhaftet, welche beim Zapfenstreich eine smnpathische Kundgebung des Publikums mit den Rusen: „Es lebe das Heer", „Nieder mit den Verläthern" beantwortet hatten. London. Ans Blocmsonlcin wird dem „Reutcrfchen Bureau" gemeldet, in amtlichen Kreisen glaube man zu wissen, daß Präsident Krüger bei dem Vvlksraad die Abschaffung des Dyuamit-Äconovols in Vorschlag gebracht habe, und daß der Oranje-Freistaat seinen Einfluß in Prätoria für die Erlangung von Reformen geltend mache. — Das genannte Bnreau erfährt ferner ans Bloemfontein, Wagen und Karren seien für den Fall einer Massenauswanderung nach Johannesburg gesandt worden. Southampton. Gestern Abend ging von hier eine Kom pagnie Pioniere nach Natal ab. Christiania. Der frühere Minister Bischof Jakob Svcrdrup ist heute gestorben. Kapftadt. In einem Dhnamitmagazin der Kimberleh-Mine fand eine Explosion statt, bei der 17 Eingeborene getödtet und 3 Europäer und 27 Eingeborene schwer verwundet wurden. Teheran. Jn Vuschir starben vom 5. bis znm 10. dS. M. 8 Personen an der Pest. Die englische Kolonie hat ihre Hilfe zur Bekämpfung der Seuche angeboten. Der Grobvezier gab Befehl, daß den Anordnungen der britischen Aerzte Folge zu leisten sei. — Die Leiche des Kassirers der hiesigen russischen Diskontobank, welcher seit dem 3. dS. M- vermißt wird, ist in einem von eingeborenen Beamten der Bank besuchten Hause vergraben aufgefundcn worden Die Mörder sind verhaftet. Von den Banknoten, welche seit dem Verschwinden des Kassirers in der Kasse fehlten, sind die meisten wieder aufgefundcn worden. Oertlichts nnd Sächsisches. — Am 9. ds. M. weilte Sc. E>c. Herr Staatsminister v. Metzsch mit Herrn Geh. RegierüngSrath Dr. Apelt in Chemnitz, durch Herrn Oberbürgermeister Dr. Beck nnd Herrn Stadtbaurath Hechler seitens der Stadt, sowie von Herrn Amts- hanptmannn Dr. Hallbancr und Herrn Lnndbaumeislcr Canzlcr cmpfangen. In Begleitung dieser Herren, sowie des ans Zwickau cingetrossenen Herrn KrciShanptmann Frbrn. v. Welck nahm dcr Herr Minister verschiedene Areal- und Gebäude-Besichtigungen vor. Nach Beendigung derselben und Abstattung von Besuchen sin Hause des Herrn Oberbürgermeister Dr. Beck und des Herrn Geh. Regierungsrath Dr. Andrs nahm Sc. E> ccllcnz mit den genannten Herren im „Römischen Kaiser" das Frühstück cm. — Der König!, sächsische Gesandte Graf von Hohen thal und Bergen ist »ach Berlin zurückgekchrt nnd hat die Geschäfte wieder übernommen. — Wiederholt sind die säcd sis ch en V erw a Itun gs - und Polizeibehörden im Reichstag Gegenstand derbcftig st e n Angriffe seitens der Sozialdemokraten und Freisinnigen gewesen, weil man in Sachsen mit einer auch anderwärts recht wohl angebrachten Entschiedenheit gegen die Sozialdemokratie vorgeht. Auch am Freitag wurden bei der Verhandlung über die Wahl des Abgeord neten Lotze insbesondere von dem freisinnigen Abgeordneten Lcnz- mann und dem Abgeordneten Bebel iebr heftige Angriffe gegen die sächsischen Behörden gerichtet. Auf diese Angriffe erwiderte Abgeordneter Dr. Oertel-Sachsen u. A. Folgendes: „Bor Allem wollte ich mich gegen einige Ausführungen des Herrn Ab geordneten Lenzmann über die polizeibchördlichen Berhältniffc in Sachsen wenden. Daß die sächsischen behördlichen und polizeilichen Verhältnisse den Herren auf der äußersten Linken nicht gefallen und auch dem verehrten Herrn Lcnzmann nicht, das glaube ich gern. Ich glaube ihm aber versichern zu können, daß weder die sächsischen Behörden noch die sächsische Polizei sich aus diesem Mißfallen etwas machen: ich glaube kann,, daß sic sich deshalb graue Haare werben wachsen lassen! ^Heiterkeit.) Mißfallen haben die sächsischen Behörden bei Ihnen, meine Herren, nur da durch erregt, daß sie allerdings mit aller Kraft und aller Ent schiedenheit und, wo es sein muß, auch mit goldener Rücksichts losigkeit dafür sorgen, daß die sozialdemokratischen Bäume nicht allzusehr in den Himmel wachsen. (Heiterkeit.) Sie halten sich aber durchaus in den Grenzen ihrer Befugnisse. (Widerspruch links.) Das bewetst gerade dieser Fall: Denn das Versammlungs- Verbot kn Hohnstei» ist von der Kreishgiiptmannschaft. als zu Un recht erlassen aufgehoben worden. (Znruse links ) Wenn aber der Herr Abgeordnete Lcnzmann glaubt, ans die sächsischen Polizei beamten erzieherisch wirken zu können, so gestehe ich ihm den guten Willen und die Neigung gern zu. bezweifle aber stark, daß er zu einer erzieherischen Tdätigkelt lm Allgemeinen und tm Besondere» befähigt ist.- (Heiterkeit.; . — deSAllgcmeinen " ibel- wür- diger Weise. Die Galerie des Saales war auf das Geschmack vollste mit farbigen Teppichen, Bannern und den Wappen der verschiedenen Handwerke geschmückt und zu beiden Seiten der Bühne erhoben sich aus einem Wald von Lorbeeren, von Bal dachinen überragt, die bronccncn Büsten ihrer Majestäten des die Stadtrüthe Dr. Prietzel und Schall, sowie eine Reihe von Stadtverordneten als Vertreter der städtischen Behörden, Geh. Hoirath Grass von ber Königl Sachs. Knnstgewerbejchule. Gewerbe- rath Enke, Kommcrzienrath Eschebach, Herr Seifert von der Poly technischen Gesellschaft des Gewerbcvercius in Leipzig, viele frühere Schüler u. A. m Eingeleitct wurde der Fcstaktus mit dem von feierliche» Rhisthmen getragenen Kroniinasmailch ans „DieFolkiinger" von E. Kretschmer, gewielt von der Kapelle des 13. Jäger-Bataillons. Nachdem dann noch die rauschenden Melodien der „Jubel-Onverture" von E-, M. v. Weber erklungen waren, hieß Herr Stadtrath Wetzl ich sämmtliche Erschienenen hcrzlichst willkommen. Er erinnerte daran, daß vor 25 Jahre» von dem deutschen Rcgierungs- vertreier ans der WeltanSstellniig in Philadelphia der Wariiungsruf zu uns über den Ocean gekommen lei. daß sich daS Urtheil über den Werth der von Deutschen ausgestellten Produkte in die er drückenden Worte „billig i»id schlecht" ziliaiiimeiifassen lasse. Nicht vergeblich sei dieses herbe Wort gesprochen worden. Äon jenem Augenblicke an sei die deutsche Industrie vorwärts geeilt, nicht zum Mindesten gefördert durch den Handwerkerstand, der durch bessere fachgemäße Ausbildung seiner Lehrlinge der Industrie zu folge» suchte, soweit dies ihm in der engen Beschränktheit seines Betriebes möglich war. Tieics Ziel habe sich auch seiner Zeit der Allgemeine Handwcrkcrvercin bei Gründung seiner Fachschule gestellt und diese könne wohl mit ihren Erfolgen zufrieden sein. Redner gab am Schlüsse seiner mit lebhaftem Beifall ani- aenommeiien Ansführnnaci, der Erwartung Ausdruck, daß die Schule aus dem einmal mit Erfolg betretenen Wege muthig weiterschreiten und ihr auch fernerhin wie bisher die gütige För derung der königlichen und städiischcn Behörden nicht fehlen mö"e. Hieraus kam daS Lied für Männerchor „Du. Herr, ver Alles wohl gemacht" von Moritz Hanptmaiiii zum Vortrag. Tie Aus führung war von Lehrern und Freunden der Fachschule unter Leitung des Herrn Mar Göhde übernommen worden, die sich in trefflichster Weite ihrer Ausgabe entledigten. Dem schloß sich die Verlesung des Festberichts, der gleichzeitig im Druck vorlag, durch den Dirigenten der Alistädter Fachschule, Herrn Oberlehrer Nt i ß - bach, und der Vortrag des ernstcn „Altniederländischcn Tank- gebets" von Keinser an. Nun kamen die Ehrengäste zum Wort, die in langer Reihe der Jubilarin ihre Glückwünsche zu dem hohen Ehrentage übcrbrachten. Den Anfang machte Herr Bürgermeister L eupöld. Er wies vor Allem daraus hi», daß die Fachschule gleich an erster Stelle nach der Gewerbeschule marschire und wünschte, daß sie diesen Platz znm Wähle der Stadt und zur aus- richtigen Freude der städtischen Behörden stets iniiebehaltcn möge. Herr Gewecberath Enke gedachte der vielen Mühsale, welche die Anstalt ans ihrem Entwlckclnngsgange zu überwinden gehabt hätte, und nahm für sich ganz besonders das Reckst in Anlprnch. sich an dem heutigen Tage mittrcuen zu dürfen, da er schon seit 15 Jahren als Gewerbeschul-Jnspektor die Fortschritte der Anstalt mit der lebhaftesten Anthciinahine habe veciolgen könne». Herr Stadtschulrats, Dr. Prietzel verlas ein Glückwunschschreiben des SchnlansschuffcZ. In seinen persönlichen Ausführungen sprach er dem Hiliidwcrkerveici» seine Anerkennung dasür ans. daß er seiner Zeit, als es sich darum gehandelt habe, die Anstalt in städische Verwaltung zu übernehmen, sich entschlossen habe, wenn auch unter mancherlei Fährnissen, die Schule selbst weiter zu leiten. Der Schnlausichliß werde dem Verein >ede mögliche Forderung, die ihm die Fortsührnug der Schule erleichtern könne, zu Thcil werden lassen. Pom Brndcrvcrein in Chemnitz nbcrbraclstc Herr Stadt rath Jäger die Glückwünsche, Herr Obermeister Neiiichild von der Dresdner Schlösser-Jnnung. deren Lehrlinge die Hälfte der Schüler der Fachschule bilden, überreichte 150 Mark, uni wenig stens die zeitweise austreicnde Geldknappheit in etwas mit heben zu helfen. Herr Uhrmachermcistcr Rvth stiftete im Namen früherer Schüler, die sich dessen noch bewußt geblieben sind, was sie ihrer Fachschule zu verdanke» haben, eine silberne und eine broncene Medaille zur Auszeichnung solcher Schüler, die bei regelmäßigem Besuche »nd bei tadellosem Verhalten die besten Leistungen anszu- weiscn haben. Gleichzeitig sei noch erwähnt, daß auch die Gürtler- Jniinng der Schule 50 Mack hat znkommcn lassen. In dem Schlußwort gab Herr Hcyde. Dirigent der Ncustädtcr Fachschule, nochmals dem Gefühle des Tankes angesichts der zahlreichen Ehr ungen der Anstalt Ausdruck und ermahnte die Schüler, sich der Erwartungen, die man ans sie setze, würdig zu erweisen. Der allgemeine Gesang „Sei Lob und Ehr' dem höchsten Gut" bildete den Schluß des wolstgelungenen offiziellen Theils. Hieran schloß sich noch ein Festkvmmers. der uutcr der Leitung des Herr Stadtrnth Lnngwitz die Festtheilnehiner noch lange iir fröhlicher Tafelrunde beisammen hielt und manch' erlisten und heiteren Trinlspruch zu Tage förderte. — Die Angabe ans der Einladungskarte, wonach die Feier um 7 Uhr ihren Anfang nehme» sollte, während sie erst nach V«9 Uhr begann, dürste wohl nur aus einen Druckfehler zurückznsühren sein. — Straßensperrungen. Von heute an sind die Torgaucr Straße zwischen der Bürgerstrabe und der Osterbcrg- straße wegen Beschotterung, die Fritz-Reuterstraße zwischen der Großenhamerstraße und der zukünftigen Hansastraße zwecks Her stellung des Straßenanichlnsses Großenhainer- und Fritz-Renter- straße und die Wittenbergerstraße zwischen der Bcrgmaiinstraße und der Jacobistraße. sowie die Galeriestraße zwischen der Frauenstraße und der König Johannstraße wegen Haliptschleilsenbanlen gesperrt. — Im Gnindstück Hlibertusstraße 29 entstand am Sonntag Nachmittag gegen 1 Uhr im Kvchraum einer Zucker- und Chokoladenjabrik ans nicht sicher zu ermittelnde Ursache Feuer, welches verschiedene EinriclstnngsgegenstSnde und Maaren zerstörte. Die rechtzeitig herbeigcrusene Feuerwehr verhinderte weiteren Schaden und beseitigte in kurzer Zeit die Gefahr. — Der Hasenbraten diirfte in diesem Jahre znm Leide aller Liebhaber recht kostspielig werden. Seit dem letzten Winter sind — so schreibt man uns — die Preise für Haienfellr um mehr als das Doppelte gestiegen, und die Rauchwaaren-Märkte »otiren immer noch ein weiteres Anziehen im Preise. Es ist dies eine Folge des Konsums der letzten beiden Jahre. Hasenfelle ^en in der Industrie vielseitigste Verwerthung. Die größte enge der Felle wird gefärbt und zu Imitationen in der Kürschncr- branche verwendet. Die Technik ist hierin weit entwickelt. Es gicbt Fabriken mit großem Anlage-Kapital, welche aus dem Fell des biederen Lampe die feinsten Pelzsorten „nur echt" Herstellen. Geschorene Felle werden in der Handschuh-Branche benutzt: die Absälle. sogenannte „Hascn-Nudcln". liefern eine» guten Klebe- floss. Die seinen Bauchhaarc, namentlich der nordischen Schnee hasen, werden zu einem elastischen Filzgewebe — Leporin — „ge blasen". woraus die bekannten Kopsbedeckungen bergeitellt werden. Der deutsche Markt deckt seinen Bedarf vornehmlich ans den großen Jagdbezirken in Schlesien, Sachsen. Nheuihessen: Oesterreich wird ans Mähren und Böhmen mit dem Hauptmarkt >» Brünn, wohin der Absatz sich konzeiitrirt, versorgt; Schneehasen-Felle handelt man bei den Messen in Lodz und Nowgorod. Die jetzige enorme Hcmise der Rohwaare bedingt, wie am Fleisch, so auch an den vrvdnzirten Artikeln eine Preissteigerung, welche anhalten dürfte, bis eine sehr gute Saison auch reiche Erträgnisse wieder ans den Markt bringt l — Große Befriedigung in der Bewohnerschaft des Plaucnschen Grundes hat die vom König!, Justizministerium an Herrn Ge- meindevorstand nnd Landtagsabgeordneten Nudelt zu Denbe» in Bescheidung auf erfolgte Petitionen ergangene Verordnung ber- vorgerusen, nach welcher die geplant gewesene Ueberweisnng des Gerichtsstandes der Gemeinden des A m ts gc r i ch tS b e; i r kS Döhlen vom Könial. Landgericht z» Dresden nach Freiberg nicht stattsinden werde. Das von Ihrer Könial. Hoheit der Prinzessin Mathilde für einen Seitenaltar der Pfarrkirche zu Nebels ch ü tz bei Kamenz gemalte Altarbild ist dieser Tage eingesügt worden. Das Bild stellt den heiligen Martin als Patron der Kircheiigemeinde dar. — Der Kirchenvorstand zu St. Nicolai in Freiberg hat unter den drei ihm vom Stadtrath »ur Besetzung des Pfarreramtes Vorgeschlagenen einstimmig Heim Pastor Dr. Joh. Lehmann in Denben z»m Pfarrer gewählt. — Zur Haft gebracht wurde in Freiberg ein lljährigcr Knabe ans Ehcmnitz. der sich unter Beilegung eines falschen Namens in eilten Gasthof einlogirt hatte. Wie sich hera>isstelltc. war der Knabe, nachdem er eine Stimme von 173 Mk, in Chemnitz unterschlagcu hatte, von dort flüch'ffi g-worden — Am Sonnabend feierte der OrtSrichter Kühn in Wilsch dorf mit feiner Gattin das Fest der goldenen Hochzeit. Das Jubelpaar erfreut sich des besten Wohlbefindens. — Oberncnkirch. Der in den Mer Jahren stehende Schuhmacher B,. welcher verschiedener Sittlichkeitsvergehen an einem l2iährigcn Schulmädchen geständig ist. wurde in das Amts- gerichtsgefäilgniß zu Bischofswerda emgeliesert. — Ju Lünzen a n wurde wegen Unterschlagung von Ver- sicherunqsgcldcrn der Schuhmacher Spillner verhaftet. — Leipzig, 11 Juni. Heute früh hat sich ein 24jäliri- aer. aus Ehristiania gebürtiger Photograph in seiner in der Turnerstraße gelegenen Wohnung durch einen Revolverschiiß ent leibt. Liebeskummer toll der Grund sein, — Ein abscheuliches Verbrechen ist in den Mittagsstunden des 9. Juni an der 5jährigen Tochter eines Handarbeiters in Neu- M ockail verübt worden. Schwer verletzt hat man das Kind auf- gefundcn. Leider ist es dem Verbrecher gelungen, zu entkommen. — Die Meister des Bäckerhcmdwerks des Erzgebirges gaben sich am gestrigen Sonntag in Geyer ei» Stclldicbcin. um mit der dortigen B 8 ckerinnu n g deren 3 3 5 iährige Jubelfeier z» begehe». Mit derselben war die Weihe der neu beschafften Fahne verbunden. Der F-estaltus fand ans dem Marktplatze statt, Herr Stadtrath Nestler entbot in Stellvertretung des ortSäbwcscn den Bürgermeisters an die auswärtigen Gäste den Gruß der Stadt, worauf die Ucbergabc der Fahne an deren Träger durch den Jnnnngs-Obermeister erfolgte. In seiner Weiheredc zog Herr Pastor Nicolai Vergleiche zwischen der Gründnngszcit der Innung, weich' elftere zugleich eine Blüthezeit des deutschen Handwerks gewcü-n sei, und dem gegenwärtigen sorgenvollen Ringen und Arbeiten des Handwerks gegen den mächtigen Faktor der Industrie und weihte die Fahne als ein Zeichen regen Fleißes und treuer Einigkeii. Die Jniillngssrauen haben ein kostbares Fahnenbandelier gestiftet, cm »nd Vereine die neue Jahne reichlich be während Jnnunar, , , , ^ schenkten. Ein Mitglied des Präsidiums. Bäckermeister Donath ans Dresden überbrachte die Glückwünsche dieses Verbandes, sowie der Dresdner Bäckerinnnng und überreichte in beider Namen je einen wcrthvollc» Nagel, — In Ennersdorf bei Buchhvlz ist gestern Abend das Otto'sche Wohnhaus nebst Schuppen und Wagenremisedurch Fcncr zcrstört worden. Bei Ausbruch des Brandes waren Hanptlenie und Führer der Rachbarfenerwehre» in Animberg zuin Fcucrwcl»- Führerknrsus versammelt. Einige der vom Feuer betroffenen Familien waren aus Svaziccgängen und fanden bei ihrer Rncklchr ihre Habe vernichtet. — Meerane. Am Sonnabend und am gestrigen Sonnlag fand hier das Sängcrscst dcS Erzgebirgi > ch e n Sänge, Bundes statt. An dem woblgellingene» Bnndeskestc nalnnen gegen 1600 bis 1700 Sänger aus alle» Gonen unseres engeren Vaterlandes Theil. Ter imposante Festzng wies 67 Vereine an,. Am geistlichen Eoncert nabinen 400 Sänger Thcil. während da s weltliche Eoncert von gegen 1200 Sängern nnSgeführt wurdc. Als Solisten wirkten die Ovcrnsäiiaerin Frl. Helene Müller ans Koblenz und der Tenor- und Oratvricnsängcr ,K. Müller ans Leipzig. Ter Erzgcbirgische Sängerbund ist im Jahre 1861 in Meerane gegründet worben. — Dem „Vogtländischen Anzeiger" wird unter dem 10. Juni aus Plaue» geschrieben: Die deutschen Einwohner von Aich freuen sich aus den Besuch, den Alldeutsche aus Plaue» morgen Sonntag den Freunden in Asch nbstatten werden, eine Kaiser!. Königl. Behörde in Asch aber möchte den Besuch unmöglich machen. Der Vorstand der hiesigen Ortsgruppe des Alldeutschen Verbandes wurde vom hiesigen Polizeiamt davon in Kenntnis; gesetzt, daß ein Schreiben etwa folgenden Inhalts aus Asch ein- geganaen ist: „Die Kaiser!. Könrgl. Amtsleitung ersucht die Polizeibehörde von Plauen, die Leiter der dortigen Ortsgruppe des Alldeutschen Verbandes davon zu verständigen, daß ei» korporativer Ausslug der Ortsgruppe nach Asch nicht erlaubt (!) ist. ebenso ein korporatives Auftreten oder Halten von Reden unter keinen Um ständen ,»gelassen werden wird. — Amtsgericht. Die 25jährige Arbeiterin Pantine Mucka entwendete ihrem Logiswtrth den Hausschlüssel nnd andere Gegenstände unbedeutende» WerthcS. Außerdem stahl sie einer Berusskollegin ein Chcviotkleid und verschiedene andere Garderobestücke, Die An- zeklagtc verwirkte wegen Diebstahls in zwei Fällen 4 Wochen Gc- ängniß. — Dcni Bäckergesellen Curt Robert Schwarze. 1872 ge- verlange»» Sie überall ALr!hsL»rr's
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