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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 14.08.1877
- Erscheinungsdatum
- 1877-08-14
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187708145
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18770814
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18770814
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1877
- Monat1877-08
- Tag1877-08-14
- Monat1877-08
- Jahr1877
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 14.08.1877
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<t. e. >: mlLudisL« do. nenn ingar. neu scher, weiß. ». kr.. »« hiefifl-r M—I8L be».». kr, e. vr, d». ß. 180 o-iso »5 kr., reue hirfige efigrr IS» 02 ^1 kr.. ^130 bi« ch ISS bi» «übsen »r» F bez. u Faß höhn. 7S ^1 bez. »a» bester. 8 ^ «elt. «hl «r. o» 31 d°. «»ggemnrb , Berbavr, o 11^5 u». —is.is^e. ichuischer eur. 7 Gt. llschaft zur hinrn «>r» olge besten chmen letzt ,entltch der m«er von ufmerksam» agltsche Sr- ZabreS uw Er sprach a auch m drstehendiu uud ameri. !m in Mao« Bautischler, m, rin Luv« iden seitens dir Nagel- m längeren fennige) per »n Muttern tatt. besten Handarbeit chm bar ist. e Industrie itreik untn bereit« vier fortgefübrt, den Seiten mgten trotz g. Selbst- reik dieser erken, uud »blengruben bedeutende E» bricht aß solche« »ehr und Sorsprung« ähren an- Selbstkosten aber dieser >ekanutestcn rgehen dn stnzahl von indel«schiff. unmöglich, «iterschwie- derum eine Eleve- iroducenten rstchte von indem sind' »atro», vier ; die an- itzen, »er- in andere haben ihre wieder an- »in Oese» n Roheise» «g dasselbe » dagegen rd« -n «1, von den lasen «ine« uud nach Zeitpunkte rin und dt« o,o«o Ltt. rch de» in Ansprüchen ,»erhöh»»« »taegenz». ,uch durch I» Süd- nur eia . Kohlen- »rd- und - Süd- lad ziem- . — Au» über di« i nach wie audeüver- ch wie vor Distrikten ! (Beffemer edigruderr« Grschetut tSglich früh «'/. Uhr. »rdactt», «qwdüt»» JvhauuiSgass« SS. Iprechstnnbr» der Lrdarti»»: Vormittags 10—12 Uhr. Nachmittag« 4—S Uhr. Inmchme der für dir nächst- wlaenne Nummer beftimmtc« iuilerate an Wochmtagen bis 5 Uhr Nachmittags, au Lonn- »nd Festtagen früh dis '/,d Uhr. «r »en FUiale» für Jas. Zluaahm«: Ltto Klemm. Univerfitätsstr. 22, Louet Lösche, Katharinenstr. 18,P> «rr vis '/.3 Uhr. Kiprigtr Lageblatt Anzeiger. Olgau fbr Politik, Localgefchichte, Haadel«- md EeschLMnkehr. Mtfta-e 15,250. Ar aannentsprri, viertelt. S'/.M'. iocl. Brinaerlohn b ML, durch di« Post bezogen « Ml Jede einzelne Nummer 30 P) Belegexemplar 10 Pf. Gebühren für Extrabeilagen ahne Postbesbrdcrung 3« M u»tt Postbesvrdernng 45 M' Znskrate lorsp. Bourgeois». 20 P- Grbßer« «Schriften laut unser, Preisverzeichniß — Tabellarisch' Satz nach höherem Tarif, »rctame» »alrr dem «le»arttoa»k > dir Spaltzeile 40 Ps. Inserate find stet« au L Lrvrdib , zu scudru. — Rabatt wird ui gegeben. Zahlung prasnumerailü oder durch Post vorschoß. W 226. Dienstag den 14. August 1877. 71. Jahrgang. Bekanntmachung. In der Nähe von Schildau tm Kreise Torga» ist der Coloradokäfer anfaetreten, nnd e- wird deshalb in Gemäßheit an uu» ergangener Verordnung der König!. KreiShanptmannschaft Folgende- hierdnrch verfügt: 1) Jeder, welcher tm hiesigen Stadtbezirke Kartoffeln baut, hat die damit bestellten Flächen sofort genau zu durchsuchen und diese Durchsnchung bis auf Weitere- mindesten- zwei Mal wöchentlich zu wieoerholen. 2) Jeder, welcher auf von ihm bewirthfchafteten oder sonst benutzten Grundstücken den Coloradokäfer, besten Larven oder Eier wahrnimmt oder davon Kenntniß erhält, daß dergleichen daselbst bemerkt worden sind, hat hierüber sofort bei »n- Anzeige zu erstatten. 3) Gleiche Verpflichtungen hat jeder, welcher auf fremden Grundstücken solche Wahrneh mungen macht, sofern ihm nicht bekannt ist, daß darüber bereit- Anzeige erstattet worden ist. 4) Wer vorstehenden Anordnungen nachzugehen unterläßt, wird um Geld bi- zu Drei hundert Mark oder mit entsprechender Haft bestraft werden Leipzig, am 10. August 1877. Der Rath der Stadt Leipzig. vr. Tröndlin. W'lisck», Res. Bekanntmachung. Unter Bezugnahme ans unsere Bekanntmachnng vom 30. vorigen Monat- werden die hiesigen Steuerpflichtigen ausgefordert, die am L. Klüglest ». «. «eit S Pfe»«tge» va» jeder Gteaereln-ett fällig gewesoe Gr»»dste«er «ebst de« städtische» Abgaben a« A,, Pfennige« von jeder Steuereinheit an die Stadt-Stener-Ctnnahme allhier »nverweilt adzuführen. widrigenfalls die gesetzlichen Maßregeln gegen die Säumigen eintreten müssen Gleichzeitig ist in Gemäßheil der Bekanntmachung vom 20. Februar diese- Jahre- (S. 18b d. Ges - ». Berordn.-Bl) von den Besitzern landwirtbschaftlicher Grnndstücke ein Beitrag von zwei Zehntheil-Pfennig aus Eine beitragspflichtige Steuereinheit, außerdem der von den Kiichenvorstänben anterm 27. vorigen Monat- an-geschrievene Grnndsteuerzufchlag nach Höhe von 0., beziehentlich 0,i Pfennig für genannten Termin mit z« entrichten. Leipzig, den io. August 1877. Der Rath der Stadt Leipzig. t. Taube. vr. Tröndlin. Bekanntmachung. Lu unserer höhere» Bürgerschule für Mädchen ist zum I. Oktober d. I. die mit 3000 JahreSgehalt dotirte Stule de» zweiten Lehrer» für »euer« SpraeLe» durch einen aka vemisch gebildeten Lehrer, welcher die erforderliche kaeoltus durch eine (öffentliche) Prüfung nachz» weisen vermag, zu besetzen. (Lnfenthalt in Frankreich und England erwünscht.) Geeignete Bewerber werden ersucht, sich schriftlich bi- spätesten- de« L. September d. I. bei «u- z« melden »nd ihrem Bewerbnng-gesuch PrüfungSzengmß und LebenSIauf beiznsugen. Leipzig, den 10 August 1877. Der Rath der Stadt Leipzig. ^ ^ "in. Wi vr. Tröndlii Misch, Refdr. TagrsgeschichMche Aeberficht- Lchyig, 13. «ugust. Die »ltramontane Preste fährt fort, sich in hämischer Weise mit dem Sedanfest zu be schäftigen. Sie behauptet, da- Sedanfest sei z» einem cultnrkämpferischen Parteimanöver geworden. Wenn Die-, wa» wir indeß keineswegs al- er wiesen betrachten, wirklich an einzelnen Orten vorgekommen ist, so trägt kein Anderer die Schuld, al» die «ltramontane Partei selbst, die sich tu ihrer Preste gegen die Nattonalfeier von vorn herein feindlich gestellt, die sich tm Volke znm größten Lheil der Feier serngehalten, oder aber, wo sie sich an ihr betheingt, derselben ihren eigenen Charakter aufzuprägen versucht hat. E- ist eine Lüge, wenn «ltramontane Blätter be haupten, daß den Katholiken die Theilnahme an dem Sedanfeste unmöglich gemacht sei. Gottlob stehen wir in Deutschland trotz aller Gegen- bemühuogen denn doch noch ans genügend hoher Cultnrflufe, daß bei deutschen Festen Niemand nach seine» religiösen GloubenSbekenntniß gefragt wird. Der Ultramoutani-mu- aber, jene- System, besten letzt« Confeqnenz die Unterwerfung auch Apolitischen Verhältnisse unter da- Macht- gebot de- Papste» sein würde, findet bei einer deutschen Nationalfeier freilich kettle Stätte. Darum ist auch keine Feindschaft gegen da- Sedanftst ganz selbstverständlich; er muß ja Alle- bekämpfen, wa» da- nationale Selbstgefühl stärken kann. Unter diese« Geficht-punct dürfen wir, wie sehr uu» diese Herabwürdigung de- DeutschthnmS in deutscher Sprache auch anwidern mag, den Eifer, mit welchem die klerikale Preste da- Sedanfest zn schmähen beflissen ist, doch mit nickt geringer Genugthuung betrachten. Er ist un» der sicherste Brw«», daß die nationale Feier, a»S der freien Entschließung de- Volke- hervorgegangen, im Herzen desselben feste Wurzeln geschlagen hat, Wurzeln, welche die »ltra«ontan-part»cmaristifch- radical-focialifiische Coalition nicht mehr au»« reihen wird. Nachdem die Krieg-Hetzerei zwischen Deutsch land und Frankreich, wie sie namentlich von ultra montaner Seite betrieben wurde, eiue kurze Zeit geruht hat, scheint sie mit frischen Kräften wieder w Angriff genommen werden zu sollen. Die in L»g«b«rg erscheinende patriotisch« „Postzeitnvg" weiß von großen bayerischen Rüfiuuaen zu berichten, spricht ziemlich deutlich von der Möglichkeit einer demnächstigen Mobilmachung «rd fügt au-drück lich hinzu, daß die betreffenden Maßregeln „nur gegen Westen" gerichtet seien. Wa- die „Postztg." mu diplomatischer Pfiffigkeit verschleiert andeutet, sagt Herr Stgl mit gewohnter Grobheit offen Hera»-. „E» ist ja wohl möglich «nd sogar wahrscheinlich", «eint er, „daß man, während der Rnste in der Türkei festgenagelt und Oester reich al- getreuer Knappe der borussischen Politik mit gebnndener Marschroute" marschirt, in Berlin nach einem neuen „Spaziergang" über den Rhein denkt. Mit solchen Spaziergängen in anderer Leute Kartoffeläcker könnte eS aber doch einmal schief gehen." Eine- Commentar» be dürfen diese Manöver nicht. Wie die „Posener Zeitung" meldet, haben die staat-treuen katholischen Geistlichen der Provinzen Posen und Schlesien am 7. d. M. in Bre-lan ihre zweite Versammlung abgehalten. In derselben waren 13 Geistliche anwesend. Wenn man bedenkt, mit welch' rassinirtem Terrori-mn- allen katholischen Geistlichen, welche irgendwie tm verdacht de- Gehorsam- gegen die StaatSgesetze standen, von »ltramontaner Seite z» Leibe ge gangen wnrde, so ist die erwähnte Zahl von Männern, welche allen Nachtheilen znm Trotz ihre Staat-treue offen «nd muthig bekennen, immerhin anerkennenSwerth. ES gab eine Zeit, da die „Germania" Herrn Falk kühnllch aufforderte, ihr auch nur einen einzigen römisch-katholischen Geistlichen zu nennen, der ans seiner Seite stände. Ist da- Gedächtniß de- Hauptorgan- unserer Nltramontanen nicht zu schwach, um sick dieser Anforderung zu erinnern, so dürften ihm die 13 Staat-treuen der Bre-lauer Versammlung einige Kopfschmerzen bereiten. Dem klerikalen Blatte wird gar nicht zweifelhaft sein, daß diese Dreizehn unter ihren AmtSbrüdern ungeheuer viel mehr Gesinnungsgenossen zählen, die zur Zeit allerdings nicht osten aufzntreten wagen, bei der ersten besten Gelegenheit aber ihren Frieden mit dem Staate machen werden. Der Staat-secrelär de- auswärtigen Amte-, Staat-minister v. BÜlow, ist mit Ablauf de- von de« Kaffer ihm bewilligten Urlaub- nach Berlin zurückgekehrt »nd hat die Geschäfte wieder übernommen. Die officiöse „Wiener Lbendpost" bespricht die Frieden-gerüchte und deren Grundlosigkeit. „Während man aus dem Kriegsschauplätze", sagt da- halbamtliche Blatt, „einem neuen und wahr scheinlich sehr entscheidenden Zusammenstöße der kriegführenden Armeen in der nächsten Zukunft entgegensieht, werden die oft dementtrten FriedenS- gerüchte neuerlich mit Beharrlichkeit in Umlauf gesetzt, allerdings nur, um auch in der gegen wärtigen Phase der schwebenden Fragen entschie denen Zweifeln zu begegnen. Namentlich io oer englischen Presse wird lebhaft betont, daß e-jetzt noch schlechthin unmöglich sei, irgendwelche Frieden-* bckingunaen anfzustellen, denen Kaiser Alexander z» stimmen könne und die gleichzeitig Sultan Abdul Hamid anzunehmen in derLage wäre. Aus eine Nach giebigkeit der Türkei könne ebensowenig gerechnet werden, wi« auf ein Zurückweicheu Rußland-. Noch müßten beide Theile ihre Kräfte messen und der Abschluß de- Kriege- könne nur die Eonse quenz zweifelloserer militairifcher Entscheidungen sein, am sie heute vorltegen. Aber auch die rus sische Presse weist die Annahme, daß eine etwaige Aenetgtheit der Pforte zum Friedensschlüsse etwa ans Grundlage der administrativen Autonomie Bulgarien- unter christlichen Gonverneuren einer entgegenkommenden Haltung Rußland- begegnen würde, mit Entschiedenheit znrück". „Selbst wenn man einräumt," schreibt oer Brüsseler „Nord", „daß jene Informationen auf authentischen Grund lagen beruhen, glauben wir nicht, daß die ans solche Art angrdeutete Initiative praktisch« Er- gebniste zeitigen kann." Die kürzliche Anwesenheit de- Generalgonver- neur» von Algier. General Chanzy, in Pari wird mit Versuchen der Regierung, eine ver trauliche Verständigung mit dem linken Cen trum herbeizuführen, in Verbindung gebracht. — Die Nachricht, e- seien betreff- Bildnng eine- Bermittelung».Ministerium-mit Dufaure Verhandlungen gepflogen worden, wird auch von dem „Moniteur" auf da- Entschiedenste für un begründet erklärt. Der Herzog DecazeS hat sich nach Arcachon »nd Bordeaux begeben. — Die Abreise de- Marschall-Präsidenten nach Cacn »nd Cherbonrg ist ans den 16. d. festgesetzt. — In Cherbourg ist da- Canalgeschwadrr zu- sammenaeroaen. Da- Befinden de- Papste- ist in der letzten Zeit ein vortreffliche- gewesen. Die wahrhaft tropische Hitze, die jetzt in Rom herrscht, hat schließlich doch wieder die gewöhnliche günstige Wirkung ans seinen Organismus geäußert. Die reichliche Schweißabsonderung, deren Ausbleiben seine Aerzte znr Verzweiflung pachte, hält da- Ansfteiaen de- Master- nack der Brust ab, und die Erleichterung, die er fühlt, giebt ihm seine gute Laune zurück Er macht sich wieder über seine Aerzte in gewohnter Weise lustig und sagt, er hoffe sowohl Cecearelli al- Pelagallo zu über- leben, zur Strafe dafür, daß sie ihn mit ihren Rathschlägen langweilten und über feine Haut di- pontrten, al- ob e- die ihrige wäre. Vor einigen Tagen fragte er den Maler Mantovent, der die vaticanischen Loggien restaurtrt, wie viel Zeit er zur Vollendung dieser Arbeit brauchen werde Mantoveni sagte: zehn Jahre Bravo, sagte der Papst, da hoffe ich auch diese Arbeit vollendet zu sehen. Er ertheilt wieder täglich Audienzen, läßt sich in der Sänfte nach dem großen vaticanischen Garten (BoSchereccio) tragen und macht hier tägliche Promenaden in einem Rollwägelchen, welches selbst zu leiten ihm viel Spaß machen soll. Mit einem Worte, augenblicklich läßt sein All gemeinbesinden Nicht- zu wünschen übrig. Eine Abtheiluvg der unter Suleiman Pascha flehenden Truppen ist in den Balkanpaß Selimvo-Narareka eingedrungen, um über Tabrowa en Tirnowa vorzurücken, stu- Konstantinopel wird gemeldet: Seiten- der griechischen Regierung sind 6 Batterien Krupp'scher Geschütze und 16.000 Stück Hinter lader angekauft worden; die letzteren sind bereit- in Griechenland eingetroffen. — Die Mannschaft ten eine- Tabor- türkischer Truppen haben sich wegen rückständigen Solde- »nd weil sie nicht mit Wmchefierbüchsen ausgerüstet feien, geweigert, den Vormarsch nach Adrianopel anzutreten. In Nordalbanien und EpiruS werden durch englische Dampfer Pulver, ReiS »nd Zwieback anSqeschint. Dem „Reuter'schen Bureau" wird an-Erzerum vom 10. d. M gemeldet: ISmail Pascha steht auf russisckem Gebiete bei Zayagla. 6 Meilen von der russich-türkischen Grenz«. General Terg« kassoff hat sich mit seinen Truppen nach Rutzuk »nd Agdir zurückgezogen und auf de« Rückzug zwei Dörfer in Brand gesteckt. Bei dem letzten Scharmützel mit den Rüsten erbeuteten türkische Irregulatre bei Djilikedik 2000 Schafe, 140 Pferde und eine Anzahl Lagergeräthfchaften. Die Wiedereinschifsnng und Abfahrt de- nach dem Kaukasus detachnct gewesenen türkischen Corp- ist durch die Uneinigkeit der dortigen muha »edanischeu Stämme veranlaßt worden. lieber die russischen Verlnste an der Dona« und in Kleinafien meldet der „Westn. Rar Pom ", daß vom 10. biS znm 15. Juli 530 Generale, Osficiere und Soldaten au» der Front getreten sind, wa» einen Totalverlnst bi- Mitte Inli von 0395 Mann ergiebt. Die Lerlnste von Plewna, sewie jene der irregulären Truppen find in diese Zahl nicht einbegriffen. Alle- in Allem sollen die Russen bi-her 20,000 Mann verloren haben. Vom deulscheu Feuermehrtaz. i. —r. Stuttgart, 12. Angust. Von Deutschlands Fkurrwehren sind in diesen Tagen Tausende ihrer Mitglieder in der schönen Hauptstadt Schwaben- vtrsammelt, um bei fröhlichem Feste »nd ernster Ekralhnng sich am eigenen Werke zu freuen, besten inneren und änßeren An-bau zu förde.n »nd sich selbst im gegenseitigen LnStansch der re- «achten Erfahrungen mit den Kameraden von nah und fern zu vervollkommnen. Doch nuLl allein au- den deutschen Tanen, sondern auch an- der Schweiz und au- Deutsch-Oesterreich si-ck die Festgäste henbeigeeilt, um an dem zehnten deutschen Feuerwehrtag Theil zu nehmen. Die Stadt Stuttgart hat sich zu dem Feste festlich geschmückt; wohin da- Auge sieht, erblickt e« wehende Fahnen und Flaggen, Kränze »nd Guirlanden. Zu allen diesen festlichen Vorberei tungen hat auch der Himmel seinen Segen gegeben, indem da- schönste Wetter seit gestern, dem ersten Tage de- Feste-, herrscht, «nd anscheinend anch während der Übrigen Tage andauern wird. Ans nur wentgen Gebieten de- öffentlichen Gemeinwesen» ist man im letzten Jahrzehnt so rüstig vorwärts geschritten, wie innerhalb de- vererche- der Feuerlösch-Organifation. Selbst in sehr kleinen Orten wurden freiwillige Feuer- wehren gegründet, und e- sind namentlich die Turnvereine gewesen, au- denen diese im Dienst der allgemeinen Woblsahrt stehenden Schöpfungcn hervorgegangen sind. Die Regierungen und Gemeindrorgane sahen ein, daß sie m ihrem eigenen Interesse die Errichtung von Feuerwehren in jeder Weise zu begünstigen hatten, und so scheinen wir in Dentschland endlich dazu kommen zu sollen, daß dnrch da- weitverzweigte N»tz tüchtig geschulter Feuerwehren die großen Brände, welche oftmals ganze Städte »nd Dörfer verzehrten, mehr »nd mehr zur Sellenbeit werden. ES herrscht namentlich unter den Leitern de- öffentlichen Feuerlöschwesen- ein rühmlicher Drang znr Verbesserung der noch vor handenen Mängel und man verspricht sich zumol von de« dermaligen Stuttgarter Feuerwehrt.ig zweckmäßige Anregnngen nach der gedachten Rich tung. Die AnSstellung, welche mit de« Feu;r- wehrtag verbunden ist «nd deren wir später, ca sie in der Thal ein sehr erfreuliche- und brach- tenSwerthe- Bild von den Letstnngen unserer deut schen Industrie giebt, noch eingehender gedenken werden, wird für manche Feuerwehren in Be^vg ans ihre Einrichtungen und HülfSmittel von g^l- ßem praktischen Werthe fein. Der Leipziger findet gleich bei feinem Eintritt zwei ihm wohl bekannte Erscheinungen, die beiden Dampsfeuerfpritzen der Herren Iauck und Sil-by. Die sächsischen Feuerwehren sind auf dem Feu?r- wehrtag sehr zahlreich vertreten und zeichnen sich im Ganzen durch kleidsame Untformtrung auS. Die Commandanten der Feuerwehren der^größe.cn sächsischen Städte, wie Leipzig, Dre-den, Chemr tz. "wickau. Plauen rc., sind fämmtlich anwesei c. 'er Hrstel'sche Extrazua, welcher gestern Mittag die Sachsen hieher brachte, wurde von den Bahn Verwaltungen mit anerkennen-werther Prompthc t befördert. Eine Verspätung von einer haldcn Stunde will bei einer solchen Entfernung gewiß Nicht- bedeuten. Umgestiegen wurde nur einmal und zwar in Hof. Heitere und komische Scencn kamen natürlich bei einem so beweglichen Volke, wie e- Feuerwehrmänner sind, unter««- in Hülle und Fülle vor. Da- gemeinsame Kaffeefrühstück namentlich, welche- früh 4 Uhr in Bamberg ein genommen wurde, wird gewtß Vielen lange un vergessen bleiben; leider begegnete einem Leipziger auch etwa- sehr Unangenehme-, indem ihm, wäf - rend der Zug in Bamberg sttll hielt und d e Wagen von ihren Insassen augenblicklich ver lassen waren, der Koffer au- dem CoupL ent wendet wurde. In «»-gezeichneter Festst im. mnng befanden sich vor Allem die Chemnitzer Feuerwehrmänner, welche mehrere Wagen für sich allein in Anspruch genommen hatten und de übrigen Reifegenosten dnrch allerhand Späße fort während erhäterten. An einem der Chemnitz.r Wagen befand sich ein große- Pappfchild m:t folgendem klassischen BerS: Ob Jude. Türk«, Heide, Christ, Da» Allen sehr« „schnuppe" ist, Ob orthodox, ob liberal, Ob couservativ, ob radikal, Da« macht uuS Allen keine Qual, Di« Feuerwehr löscht überall. Der Empfang der Festgäste bei ihre« Eintreffen in dem Stuttgarter Bahnhof war überaus herz lich. Sie wurden, unter vorantritt eine- Mnsik- corp», von den Mitgliedern de« Festan-schnsse- uach dessen Bureau geleitet, nahmen hier Wob- nnng-karten »nd dergleichen in Empfang und b - gaben sich sodann unter der sicheren Führung vo, Echulknaben, welche dabet den größten Eifer < n den Tag legten, in die Quartiere. Die Stuttgarc.r Bürgerschaft hat ihre gastfreundliche Gesinnu g auch diese- Mal in hoch zu rühmender Weise l e kündet, indem sämmtlichen angemeldeten freml en Feuerwehrleuten, über 5000, Freiquartiere Halen angewiesen werden können. Wir wollen ihr d, dieser Gelegenheit zugleich unsere Frende nni Anerkennung darüber a»-drücken, daß der Fahn-n- walb, in dem die Straßen der Stadt erglänzen,
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