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Dresdner Nachrichten : 01.05.1879
- Erscheinungsdatum
- 1879-05-01
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187905015
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18790501
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18790501
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1879
- Monat1879-05
- Tag1879-05-01
- Monat1879-05
- Jahr1879
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- Dresdner Nachrichten : 01.05.1879
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Eine Saranlic für da» »iichstlagige ltrlcheinen der Inlcrate wird nicht gegeben. »»«iviirtigc «imoncep. »nlirage van nn» »nde- »annten girmen und Hler- fdnen inlcriren wir nur »egen <irS»uaier«n»«» 3»>»lnn« durch «rtef- »»rlen oder Polieinjchi- l»««, «ich» Lüben lalie« IL P ac. Inserate für dir Montags-Nummer LWS'-«' «"it^ L'<l) «"V ^4n- u. Vetliuui itUrrÄanIgpnpives, pfamtdriese. »vtien c-M ^u-lxccii- »nlcgesokätt. i lun^ aller Ocmponü. 11«e»t»ce>tl. liontrol« ,I«r Vvrloosunf, »ller K'ertli- ! ^Leillaseetr. H. tceeenül,. ä.8uo»-«r«. z vaniere. -Ille-, ccm-li >mt ün'ckii,"'-ck-- I1n,„IeIlate«l<,fiir>Vi>ok»sI.tz KIi.m»rlct> i>. ksrlien, Lrvqe», Laren. kliliii« Preise. v I, ^0°'' i-viaenve Kttnä«,-. 7äil«, 8p,tr«n, Sotilsisr, vsmsntzragen, ^ dl 1, Niirvlien, .Aobus, 8ol>Ieis«n. LrsvLtten, lUorgenk»«d«n, S Filinurict i». - —-- - - " WitterunczSaussichten: Unbeständig, meist wollig, rauh. Tresse«. Doimersta», 1 Mai. Politisches. Teil Dienstag ist Europa um einen Fürsten reicher. Prinz von Battenberg besteigt als Alexander I. den nrugezimmerten Thron de» Fürstenthum« Bulgarien. Die Versammlung bulgarischerNotablcn in Tiraowa, der alten Krönungsstadt bulgarischer Zaren wühlte einstimmig diesen hessischen Prinzen zum Begründer der neuen Dynastie. Die Anerkennung der Großmächte Europas wird nicht lange auf sich warten lassen; Schwierigkeiten, welche die Türkei erheben sollte, die es begreiflicherweise nicht so leicht verwinden kann, wie eine aus ihrem Leibe gerissene Provinz sich zu einem freien Fürstenthume umgestaltet, werden diesen Prozeß nicht aufhalten. Alexander!, ist Neffe Alexander ll., der bulgarische Zar also ein naher Verwandter des russischen Zaren. Bisher Potsdamer Garde- leutnant, machte er im russischen Generalstabc den letzten Türkenkrieg, wie man versichert, mit Auszeichnung mit—offenbar zu dem Zwecke, sich mit seinem Schwerte ehrenwerthe Ansprüche auf den in Aussicht genommenen Bulgarenthron zu erwerben. Er hat sich, wie es alle Zeit Hrldenart war, seine Krone mit dem Schwerte erstritten. Alexander!, war darin glücklicher, als ein anderer Prinz aus deutschem Fürstengeschlecht, der gleich ihn, gegen die Türken zu Felde zog: Prinz Arnulph von Baiern. Die Thronkandidatur eines dritten deutschen Fürsten, des Prinzen von Neuß, hatte von Haus aus schon deshalb weniger Chancen, weil dieser zwar ein großer Diplomat sein soll, militärisch aber nichts Hervorragendes geleistet hat. Alexander l. schlug auch alle anderen Mitbewerber: einen von England protegirten Prinzen Waldemar von Dänemark, sowie den neuerdings vielgenannten Bulgaren-Edelmann Emanuel Vogorides, einen Neffen jenes Aleko Pascha, der mit seinem christlichen Namen ebenfalls Vogorides heißt und jetzt als Gouverneur Ostrumcliens der nächste Nachbar des jungen Bulgarenzaren Alexanders wird. Es stieß denn doch auf Schwierigkeiten, Oheim und Neffe an die Spitzen der beiden jüngsten europäischen Staatenbildungen zu stellen. Der pfiffige Plan Rußlands, die Bestimmung des Berliner Vertrages, daß beide Staatm getrennt sein sollen, hinterher dadurch zu um- gehen, daß man ihnen in diesem Aleko Pascha ein gemeinsames Oberhaupt gäbe, hatte von Haus au« keine Aussicht auf Verwirk, lichung. Noch viel weniger ernstlich kamen etliche ehrgeizige Russen in Frage, wie General Jgnatieff. der famose „Vater der Lüge", oder Fürst Dondukoff, der bisherige Gouverneur der Bulgare!, die Beide unter der Hand kräftig für ihre Wahl intriguirt hatten. Europa hätte keinen anerkannt. So sehr die Wahl eines Russen die künftigen Pläne dieses Reiches auf der Balkanhalbinsel gefördert hätte, so eifrig widerrieth zuletzt kluger Weise Rußland die Wahl eines „Unter- thanen des Zaren." Der Wahlsieg des Prinzen von Battenberg über alle Kronen mitbewerber erscheint als die glücklichste Lösung der Schwierigkeit. Einmal ist es stets erfreulich, wenn wieder ein Theil der orientalischen Frage zum Abschluß kommt. Das Kapitel „Bulgarien" verschwindet mit der Begründung der Dynastie zunächst wenigstens aus der Reihe jener politischen Erörterungen, die so kaiige den Frieden Europas stören und wo man bei keiner weiß, was sie noch für Zündstoff ent halt. Die Wahl eines deutschen Fürstcnsohncs ist nicht minder für un» Deutsche «in Gegenstand patriotischer Genugthuung. Was für Frankreich ein Gegenstand der Sorge ist, ist für uns Grund zum Stolze. Auch umschmeichelt un» die Hoffnung, daß der deutsche Fürst auf dem jungen Throne dem Bestreben unserer vaterländischen Industriellen für unsere Exportindustrien unter den industriell wenig entwickelten Bevölkerungen des europäischen Südostcns sich einen lohnenden Absatzmarkt zu sichern, sich in seinem Herrschafts bereiche freundlich und fördernd erweisen wird. Wir glauben durch aus nicht, daß der Neffe des russischen Zaren blos eine Puppe in der Hand der russischen Politik abgeben wird. Auch der Fürst von Rumänien, ein Fürst ebenfalls deutscher Abstammung, hat genug Beweise von Selbstständigkeit gegeben und wenn ihn nicht Europa, speziell Deutschland, in schwierigen Lagen so wehrlos der russischen Uebermacht gegenüber gelassen hätte, würde auch Fürst Carol von Rumänien eine seinem Lande zuträglichere Politik durchführen ge konnt haben. Es ist ganz natürlich: wer Fürst ist, will es nicht bloS heißen, sondern auch sein. Die selbstverständliche Fürsorge eine» Regenten um die Interessen seines Landes weisen ihn gebie terisch darauf hin, dessen Rechte wahrzunehmen und diese sind auf der Balkanhalbinsrl andere, als die Interessen Rußlands, ja, meist den selben mtgegengesctzt und feindlich. Mag Alexander I. sich seiner schwierigen Aufgabe gewachsen zeigen! Es erwartet ihn der hohe Beruf, die europäische Civilisation ein gutes Stück nach Osten zu tragen. Mag er mit staatsmännischcm Blicke, mit deutscher Kraft und Geduld, in Gerechtigkeit auch gegen seine muselmännischen Unterthanen diese Ausgabe lösen Eine unscheinbare Notiz: der Corvcttenkapitain Zembsch wurde zum deutschen Generalkonsul auf den Samoainscln ernannt. trägt in ihrem Schooße eine folgenreiche Entwicklung. Es ist der erste Schritt Deutschlands, überseeische Kolonien zu erwerben. Die Sa moa (Schiffer-) und Tonga (FrcundschaftS-) Inseln, im Stillen Ocean gelegen, haben 1876 mit Deutschland einen Handelsvertrag ge schloffen; es ist die Anlage einer deutschenKohlcnstation dort in Aus sicht genommen. Die Inseln besitzen nicht blos für den Welthandel eine große Bedeutung, sondern besonders auch für den Handel und die Industrie Deutschlands. Nicht minder haben sic aber Werth für die nordamerikanischen Freistaaten, die sic als in ihre Machtsphäre fallend und gehörig betrachten. Auf jenen Inseln bekämpften sich nun der deutsche und amerikanische Einfluß schon lange auf das Heftigste. ES sollen dort Unruhen ausgcbrochen sein, bei denen der König der Tongainseln mit den Amerikanern gegen die Deutschen gemeinsame Sache machte. Zwei deutsche Kriegsschiffe liegen dort vor Anker, um unser, Interessen zu wahren. schiff dorthin entsenden. Cs scheint, als stünde Deutschland ein Zcrwürfniß nut Amerika bevor und Deutschland entsendet jetzt den Eoroettenkapuain Zembsch dorthin, um durch ihn halbmilitärisch vertreten zu sein. Der jetzige deutsche Konsul Weber erscheint den Verwickelungen dort gegenüber nicht gewachsen, nicht Autorität genug. Zembsch, der zuletzt in dem Stabe der Admiralität das Unterichtvwesen und die Mstenverthcidigung leitete, gilt als ein schneidiger Mann, der im Karlistcnkriege sich als ein Offizier von großer Energie crwicS. Hoffentlich besitz! er auch Ruhe genug, Deutschland vor einem Zusammenstoß mit Amerika zu bewahren! Das Streben, deutsche Kolonien zu erwerben, verdient im Uebrigen alle Sympathie. Verfolge man cs mit Besonnenheit Die Vonapartisten tragen täglich den Kopf höher, seitdem sie abermals einen Wahlsieg erfochten haben. In Nyons schlug ihr Kandidat Marquis d'Aulen den Republikaner. Sie lassen sich hier durch so blenden, daß sie selbst das Gefühl für das Lächerliche ver loren haben. So schwelgen sie darin, daß der nach Südafrika abge reiste Prinz Louis "Napoleon in Natal „einen Zulukaffernpfeil auf gehoben habe". Das ist ein würdiges Gegenstück zu der von Lulu in Saarbrücken auch „aufgehobenen" preußischen Kugel! Lulu folgt den Traditionen seines Hauses, selbst weit vom Schuß zu bleiben, wenn sich die Menschen zu Tausenden morden. Abermals trug das englische Ministerium einen Sieg über die liberale Opposition davon. Das Arisgabebudget ist, seitdem Bea- consficld am Ruder, um 300 Millionen Mark gestiegen und legt dem Lande unerträgliche Losten ans. Nylands verlangte den Rück tritt der Negierung, die mit ihren Kriegsabcnteucrn nur den Welt frieden störe". Er schilderte Aeacvnssicld als „den extravagantesten und von einer wahnsinnigen Herrschsucht beseelten Minister". Von einem Ordnungsr ufe oder sonstigen Bestrafung dieses Redefrechlings wird nichts gemeldet, ivohl aber, daß das Unterhaus die Politik des Ministers mit 73 Stimmen Mehrheit guthicß. Für Deutschland steht die — Tabaksspcrre bevor, d. h. die fernere Einfuhr von Tabaken wird verboten. Es hat sich nämlich ergeben, daß die Nachbesteuerung wenig Aussicht hat. Bismarck hatte sie vorgeschlagcn, weil sonst der Reichskasse gegen 55—75 Nftlnmrn Stenern entgingen, da die Spekulation im Hinblick arft die Stcucrerhöhung zu große Massen Tabak nach den alten Steuer sätzen importirt hat. In Wahrheit hat die Tabaksi'ndristrie nur zu den gesetzlich gilligon Zollsätzen importirt; rückwirkende Kraft den neuen Zöllen zu geben, widerspricht allen Rechtsgrundsätze». Wenn auch die Tabalsindustne von ihrer jetzigen Mehreinfuhr eineir Ge winn hätte, so ist ihr derselbe zu gönnen. Wie viel hat sie schon unter den wiederholten Monopolnudrohung-m verloren! Diese Spe kulation der Tabaisindustrie ist nur durch die Spekulation der Ne gierung erzeugt worden. Man unterwirft diese blühende Industrie einer förmlichen Vivisektion. Wahrscheinlich Hot man die Nachbc- stcucrung und die das Monopel anbahncndc Lizcnzfteucr nur des halb in das TalmlSgesetz gebracht, damit die Opposition gegen die ungcmessene Erhöhung der Steuersätze sich an jenen beiden Extra- Knochen die Zähne ansbeiße und keine Kraft mehr besitze: die Hauptsache, die hohen Steuersätze zu bekämpfen. Das ist ein alter RcgicrungSpsifs! Iei.'t kommt nun das Einfuhrverbot aller aus ländischen Tabake. Was sind das für Zustände! Nennt man das Fürsorge für Industrie und Handel - sind zirci .nirchc», der BezirkSstab. die Artillcrlckaserne, die Sradttnina, die Inaenteurverwaltuiig. der Kaultzol. die Tele- > graplicnua'ion, das r'ebrrr-Iiisiitut, der Kameralhol. der Kon- Inoldol. das .nreiokriegoaericht und die besten Stattttzcllt. Der von der Bevölkerung erlittene Sckadcn Ist enorm. Die durck> dieitciieröbrnint Bcichädiglc» werden in Baracken bin- 'ter der Stadninic unv I» dem Seimiirrlokale des Gymnasium» ^ untcrgedrackck. lim Zusendung von Brod und Ledenömlttcln ist der Gemvknieur von Samara tclegrapdiscl) ersucht worben, auch in de» benachbarten Ortschaikrn wurden Anordnungen zur Her- bellchafsuna von Lebenöiuitteln gekreisen Die Masse der Notb- leitcndcn ist so grob, das, die am Orte vorbantenen Hi!>smittel bei Weitem unzureichend sind. r irnowa, den !«>. Avrtl. Die Kommission, welche sich zum Prinzen Battenberg begeben soll, um demselben die bulga rische Fürstciiwürte anzutragc», wird vorauosichtllch noch heute ernannt. Neueste Telcariliume der..Dresdner Nachrichten." Berlin. :itt. April. Der „Neichöanzeiger" veröffentlicht die Ernennung Or. Simionö zu»> Präsidenten vctz Reichsgerichts. Derselbe wird gleichzeitig zum Wirklichen Gcbcimrath mit dem Titel „ErceUcnz" ernannt. Weiler Ibeilt daöBlatt die bereits bekann ten'Namen der Bicevräsidcnlc» und die Ernennung rer <;>> Reichs- gcrichlöräthe mit; It» gehöre» dein biobcrige» Rcichöoberhandclö- gcricht a», W weitere waren biSherpreuyischc Obertribunalräthc; aukerdcm »och 2 höbcrc Iusllzbcamtc Preußens; der Rest fällt aus die anderen deutschen Staaten. Berlin, 80. April. 'Noch in letzter Stunde und aus drin gendes Gesuch der preußischen ösllichcn Städte Königsberg, Thor». Stettin und Kiel, welche oi'sicicll den Magistrat Berlins darum angingcn, und aut Anfragen verschiedener anderer Städte und Personen, entschloß sich der Berliner Magistrat, einen Deut schen Stättctag nach Berlin zu einer srcihändlerlschcn Demon stration zu berufen. Berlin, :««». April. Der Reichstag genehmigte in letzt maliger Abstimmung taö Nabrungsmitlelgesetz. nahm ln dritter p'csung unter Ablehnung alter AmcndcmentS taö Wcchsclstcmpel- steucrgcsctz unverändert an, verwies cc» Geictzentwuri über das Piantrccht an Eiscnbahucn an die KonsulargerichlsvarkeilSkom- miilion. Der Entwurf einer Gebührenordnung iür Rechtsanwälte wurde tu zweiter Beratbmig bis 8 L« erledigt und daö Amende ment Bacbr. welches die Gebührensätze gegenüber den Satze» der Kommission durchweg herabsetze» will, abgelehnt; ebenso wurde» die von der Kommission vorgeschlagcucn Gebührensätze abgelehnt und die Gebührensätze In Fassung der Regierungsvor lage genehmigt und alles klebrige »ach den Kommlisiouövorjchlä-. gen angenommen. Die erste Berathuug der Zoll- und Stcucrvorlagcn findet Freitag statt. Paris, den 80. April. Gcneralinspektor General Douav ist gestorben. Petersburg, 30. April. Telegramme des Gouverneurs von Orenburg an den Minister des Innern melden: „In der Stadt Orenburg -am Ural mit 40,000 Einwohnern) ist Montag früh! 10 Uhr ein starkes Feuer bei starkem Sturm ausgebrochen. das Tag j und Nacht, sowie einen Theil des folgenden Tages dauerte. Der - größte Theil der Stadt ist vernichtet. Die Krongelder und meisten Actenftücke sind gerettet: über die Hälfte derBevölkernng ist obdacb- > los ohne die geringsten Nahrungsmittel. Bis jetzt sind drei ver ! brannte Personen gefunden. Während des Brandes sind keinerlei! Ausschreitungen vorgeiommen Der Gouverneur ersucht den Minister um schleunige Geldunterstützung und wurden sofort vor läufig 10,000 Rubel durch die Regierung angewiesen. - „ . Ein weiteres Telegramm meldet: Der Sturmwind hat auf-! Amerika will ebenfalls em Kriegs- gehört. Daö Feuer hat eine Kirche beschädigt. Ntedrrgebrannt i Locale» und Sächsisches. — Der Professor Osmar Fort hier hat das Ritterkreuz I. Klasse vom Albrcck'tSorden erhalten. — Aus Lacl ie» sind z» Mitgliedern des Reichsgerichts er nannt werten: kec AppeUationsgertchtS-BIcepräsitcnt Wenck in Leipzig, der Geheime Inslizrath Petsch, Direktor de» BezlrkSgerichlö in Leipzig und ter Ot'ernppcllationsratl) Bürger in Dresden. — Gestern Abend ward in öffentlicher Stadt- vervrvnetensi tzung zum elitc» und letzten besoldeten Stadtrath Herr Advokat Rake erwählt. Diese Wahl ward schon vorgestern alö die wahrscheinliche bezeichnet. — Der erste und einzige K o r s o findet heute Nachmittag» >/»8 klbr am Teiche des Großen Gartens statt. Der unter dem Protektorate Sr. k. H. des Prinzen Georg stehende Reitverein hat dafür umfassende Maßregeln getroffen. Die königliche und die Familie des Prinzen Georg werten das prächtige Schauspiel mit Ihrer Gegenwart beehren. — Die hier in Drcötr» aukhältliä'cn Russe» begingen am DienStag Vormittag von 1> bis 12 Uhr In der russischen Kirche den 02. Gcburtötag ihres Katsers Stlerandrr II., ter bekanntlich am 17. April 1818 <2t>. April nach Gregoriani schem Kalenter geboren ist. Das Gotteshaus war sestlicb erleuchtet unv die Geistlichkeit ixiktc Prachtgewändcr aus goldburchwitttem Sammet angelegt. Mit letzterem Stoffe waren auch Altar und Bctpulte bekleidet. Ter Messe folgte bas I'ockeum und diesem wieter ein Gebet, das ten sernercn Schutz dcö Himmels ihr Se. Mas. te«> Kaiser Alexander erflehte und wählend dessen nicht nur die Priester, sonteru auch tie sehr zahlreich versammelten Gemeinteinitgliedcr au» den Knien lagen. — Nachdem Prinz Aleranver von Battenberg zum Fürsten von Bulgarien erwählt worden ist, hört man, laß auch seinem in der sächsischen Armee dienenden Bruder Heinrich von 'Kattenberg sich im Oriente eine glänzende Earriöre eröffne. Prinz Heinrich steht alö Lecondclicuteuant beim I. -Husaren- rcgimcitt Nr. 18 in Großenhain. Die Brüder sind Söhne des Prinzen Alerander von Hessen, des Bruders der Kaiserin von Rußland, aus der Ehe mit ver Tochter dcö Kriegöministcrs Grasen Haucke. Am Dienstag Abend ln der lO. Stunde »and wieder eine Probe cIcktrischer Bcleuchtung aui hicngcm 'Altstädter Güicrbabnhcse statt, welcher die Herren Minister v. Könneritz, v. Fabrlcc, dic Gchcimräthe V.Tl'nmmel, Meusel, Rachel, Köpkc, Hoffman«, Hobe Offiziere re. bclwobnte». Herr Bctrleböober- Inspektor Hartmcticc hatte die Führung der notablen Gäste übernommen. Die aui Veranstaltung I. Mal. der Königin am 5. Mal d. I. zm» Besten des von AllerhöchstLerielbcn vor 8 Zähren MS Leben gcruicnc» ZohanncSvereinS und icincr vier Abthel- lunaen: cNäbinaschinencrwerb, Daheim für Arbeiterinnen, Ver mittelung weiblicher Arbeit und Fraucnvcrei» für die zunächst der Stabt Dresden gelcgcncn Ortschaften) stattstndcnde Verlos» inng zahlreicher Gegenstände sott dergestalt vor sich gehen, daß von Mittags 12 Uhr bitz Nachmlttago 0 Ubr eine Ausstel lung der sämmtlichen zur Verloosung bestimmten Gegenstände in dem zu ebener Erde gelegenen Saale desKönigl. Prinz Max- Palaiö an der Ostraaliec und hierbei zugleich der Verkam unk die soiortigc Ziehung der Loose, sowie^ die Aushändigung ter )cr Preis de» LooseS ist >cr n i ch t zu entrichte». »Vereins i» denen vier kennung und Förderung »»er wachsender Erreichung xercr dari gehofft werden, « biöher meist im Stillen »sglcik n i ch t in Anspruch zuwcndcn und durch recht Gewinne bewerkstelligt werten soll, aus ' s Mark festgesetzt, Eintrittspreis Ae mehr die Wirksamkeit des Achat Abthcllungcn eine ersprießliche, ter wcrthe ist. der letzteren aber anch zl Ihrer guten Zwecke bedari, um ie daß die Einwohnerschaft Dresdens wirkenden und die öffentliche Mildtk nehmenden Vereine ihre Theilnabme zahlreiche Besichtigung der Ausstellung und Entnahme von Loo sen betbätige» werte. — Verschiedene s ächsisct, e RcichtagSabgeorbnete sind von den landwirthschastlichcn Vereinen ihrer Wahlkreise aus- getortert worden, tür de» Fall, daß die von der Regierung vor- geschlagenen Sätze sür die laiidwlrthschattliche» Zölle (Korn, Vieh. Butter, Eier u. s. w.» nicht in erheblich höherem Betrage durchzusetzen sein sollte», gegen dcn ganzcn Zolltaris zu stimmen. — Die vorgestern in Mciiihold's Sälen stattgcsundene öffentliche Versammlung, welche vom hiesigen GaslwirthS- pcrciii zu einer Probe von Be leu ch tnngSgegen- ständen und einer : istuiston über die BeleuchlungSjrage einbcruie» worden, war von über 4»o Personen be sucht. Die im kleinen Saale, sowie im Vorzimmer veran staltete Ausstellung von BcleuchtuiigSgcgeuständen war recht brillant. 'Ausgestellt batten die-Herren Pupke. Gieße, Schäd lich, Gäßcr, Bäileo, -Höicr. Knäbel, Zwarg aus Chemnitz und Andere. Herr Nockler führte eine neue Erfindung. Gav aus almoiphärucher Lut zu bereiten, vor. koch ge langte Liese neue Beleuchtung nicht zur Konkurrenz. Die BclenchtlMäsprobc. welche im Wesentliche» Herr Oe. Geißler vonialn» und ter Herr Lieboid alS Sachverständiger iiiBclcucht- uugtzsachcn bc iwc'i>»tc. konnte ein genügendes Resultat nicht liciern. Herr I>r. G. mimte sich daraus beschränke», die Distniizen zu ermitteln, innerhalb deren man zu leien vermochte. Bei dem Lichte der großen Straßen,msbrcnncr vermochte »in» In einer Entfernung von o Meter ru leien; ein Ehcmiutzcr Pe'roleuin'Kalicrbrcnnee lvo» Zwarg) crmöglichtc dies in einer Distanz vo» Meter, amerikaniiche Pctroleumlampcnbrcnncr i» einer solchen von 5 Meter. Die geringste Distanz bei Petcolcnmbrciuieru be- trug :l'/s Nieter. An den Debatten, die ziemlich heiß geführt wurden, bcthciligten sich unter Anderem die Herren Voliand, Llngke, Heckt. Hounann. Merkel u. Sl. Letztgenannter suchte vornehmlich daczutbun. bast das
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