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Dresdner Nachrichten : 24.02.1902
- Erscheinungsdatum
- 1902-02-24
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-190202248
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19020224
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19020224
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1902
- Monat1902-02
- Tag1902-02-24
- Monat1902-02
- Jahr1902
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 24.02.1902
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107- rö»- xr.- M- 77- i«« SerugrgedW: .«.tz«.-. x,«^> «—»»«, »«, i» » »M k» Mckken L«o»»»»». >» X» ÜM»«», Vv«, -»« «»mmMtmllire M^t. «rkaNc» tat klau «, «M«uö»e». dt» «Mt «ff «»>«». A M« Lk«l»«a»de» »»«-»»« IM» DO» WHtHte itnollioStir GchrM» ff»r»»»r»«o,«»l»»: »Ml ».U r»l»,r,»»>»dr«N»: »«ch tch ,, »e«»k «u 4e,r«»dell85« OIn-. 8örup 5-L.7" Wottloorote 28, I. «^8 ziitt«I»rr. Sp«-I»t»»t 0öüt886 n»uw>-v^l»u»> e>II»UU- »«>«>- v»4 klomdleuQU««. ^ Sotua»»to»« Mlioop»,»«»»»« »I«. vauot-Geichitstsstelle: Marreuitr. 38. Mresgen-canf. Die «»nadme von Antündiomizc« ertolsi m der bauvtoeichailrtielle und den Nedenllnnadmeitekeii in Dresden dtd NackmiNaa« »Udr tzonn und kteienau» nur Marie»MLde r» ven II bis'/,! Udr Die > ivatriae Ärund «eile tcir « LiU>«) « P»d. lündtaungen aut der Pruxweite üeitc ii» Bia: die Li»a>l>,e Zelte al» .ittnacumdl' oder au» Lertleiic so Pta In Nummer« nach «on«. und keier laaen I. de, iivattiae Grundzeit«! du. «0 bez uo und w Pi,. na<I> belondeiem Larid AudwLrtiae Slltttaae nur ,e,eu Lurauebezalilunu. B«te,bILUer werden mit tu Pt,, dereaniet. Mvii kaoi, KWe«»kti«e»>»» 8a. 43 kok« fflllolttoeotp»»»«. Sanokm« wo« In»^«»i«»n unck ^kaiinc-rnc-nt« für cki« ^Vp«»«lnvp !V»vU^IvkIv» « I»«s vesR« «IM«»»',»»r», »» lod»»«,»a «rv.r» >» lt»a»» un «o, GtrI^Itin«svUIuv rvr ü«r»r«ttulls v«o 8trÜw^» so. t»«»otv2 U» ikllso (rr^«»«n ooä okn« vovw »U»r m^Uoks» V«tkt«,^onis^rrlLst — tLrlornmix n»ed s»sk»r»ook»s-^oMs>«oL^ vreröasr StrlekauuvdiRSn'rdrlk. » «:»., Ixt««»»»« > 8et«1e1 L 7. »Slrnisucliiiiilli », runLek»» äsrffnuzsrstr. K »«Skir^r M vauw Kurke von I UdE» WH 0 n r > «t > a n i a . von ivmaoru o>-r» I »ULR TGRR gom.il,men. b l-rsev.-»« I Kirrt». «Z I.7S äsirrk uoä it.llO Hark. ^ Mlllilebeillli'Sl vorrugliciios ttrSvarst. ll l-'l. - .7» u. I.2K M. Vvei,a»Ul ^ »»« I» »«„«iiet». j Mlgl. M-IpMeltt. WWW U It lb: 8 v , Livtti^ooUiur.WIM M»». SO 4 Prinz Heinrich ln Amerika. Neueste Trahtbrrichie. Hv'nachrichten, Revision des Strasgeictzduches. Technikcrverbaild. K» V'»» -Ikrrltkt. „Afrikaners»", „Tie lieben Femde". Kamme>musilabeii0. Tieyssia 'chc Lmgalavemie. Briestatte». Montag, 24. Hetinillr N)02. Prinz Hrtnrich in Amerika. Rantucket IM a s s a chu s e t t„Kionprinz Wilhelm" signalisirte gestern Abend 9 Uhr 32 Minuten an die Marconi» jlation d«S Leuchtschiffes vüir Newsouthshaals: Alles wohl; schwere» Wetter fast aus der ganzen Reise. 1 Uhr lltachls wurde der -Kronprinz Wilhelm" aestchtet. iDie Insel Rantucket liegt NO Kilometer östlich von Ncwyork.s New-Bork. AlS der Schnelldampfer -Kronprin, Wilhelm Cberbouia vetließ. war das Weiter steinenkla- Am Dienstag Bormittaa letzte heitigel Sturm ein. der Ichwkle Lee zur Folge hatte. Nachdem ein mächtiger Ventilator vom Sonnendeck heiadge chteudert wölben war. war» am Nachmittag eine Siurziee einen Matrosen nieder, der den Arm brach. Vrtnz .Heinrich erkundigte sich wiederholt nach »einem Besinden, das bemedigend rff. Am Mittwoch betrug die Windstiirtr »eun. Unauihörlich kamen die Schrauben auhrr See und erichürteiten donnernd das Schiff. Der Prinz promenirte oiters. Er emvsing auch die an Bord befindlichen Bettle»« der deutschen und oiilelikanlichen Pieffe. Am Sonnabend Abend fand ein Ab'chledsessen statt, dem eine Washingtonseler und ein Üoncrrt iolgie». Als das Lchili sich dem Feuerichlff von Nantucket naheile, sandte Prinz Hein rich an den Plüsidenten Rooievelr ein Begrühungstelegramm in englbcher Sprache. Dir Elnsadrt in den Holen von New-Aork erfolgte Vormittags ll Uhr bei Hellem Sonnenschein. Eine grotze Menschenmenge um- »Sumte das in Schnee gehüllte liier und brwillkommneie dos Schiff «nthusiastisch An Bord ist Alle» wohl. — ^)m 2lvi,igploce- Theaier fand am Abend eine Galavorstellung statt, welcher ,evoch Pkw, Heinrich nicht beiwohnte. Das Publikum degnchte v. Holleden und die Offiziere der .Hohenzolleln" aus das Herzlichste. Neueste Drahtmeldunqen vom 23. Februar. Vremen. Rach telegraphischer Mittheilung wurde der mpser de» Norddeutschen Lloyd .Neckar", mit den» englischen ampler .Philadelphia" un Schlepptau, aus dem Atlantische» »ean weslwürts steuernd angetroffen. Voraussichtlich wird der .Neckar" den englischen Dampfer nach Haltsax zu dringen ver suchen. Wien. Der Kaiser ist mit Gefolge zu dreiwöchigem Aufenthalt nach Budapest obgeteifr. — Hosraih Bü ding er. vormals Proiessor der lveschichte an der Universität, ist gestorben. Madrid. Mehrere Arbeitervereinigiuige» in Madrid lehnen e» ab. an dem für morgen angekünbigten A uSstand Ihcilzu- nchmen. Turin. Heute gegen Mittag versuchte eine Anzahl Aus ständiger. an deren Spitze sich der sozialistische Dcvuttrle Morgar» befand, die Strahenoahnwogen anzuhalten. Sie wurden jedoch durch Kavallerie auSelnander getrieben. In der letzten Nacht wurden zwei Korabinieri aus einem Patrouillengange in der Richtung nach Beinasco von einer Anzahl Personen, welche sie arretireu wollten, erstochen. Barcelona. Heute Vormittag herrschte hier Ruhe; man glaubt, dah die Unruhen sich nicht erneuern werdend Die Brr hastongen von Anarchisten werden fortgesetzt. Eine Bekannt machuna theilt mit. daß die Universität morgen wieder geöffnet wird. Die Stratzendahnen verkehren wie gewöhnlich. Die Haien- ardeiter arbeiten wieder. Eine große Zahl von Fabriken bekunden den Wunsch, die Arbeit wieder aufzunedmen. Catania. Es herrscht noch immer heftiger Sturm. Ein Paffagierdamvier wurde durch einen Zusammenstoß mit einem anderen Schiffe sebr schwer beschädigt und sinkt langsam. Die Mannschaft ist gerettet. Baku. Tie Ausgrabungen in Schemacha finde» unter Leitung von Sappeuren statt. Täglich verlassen Hunderte von Famllten die Stadt, zum größte» Tbeil auf Kosten des HiliS- cpmjtSS. — Im Ganzen sind 45Ü0 Häuser zerstört. In Schemacha ist Kälte und Schneesall eingetreten. — Seit zwei Tage» sind Ivphu» und Scharlach ouSgebrochen. Menschen- und Thterlrichen gehen in Verwesung über. cS benscht großer Mangel an warmen Räumen. Saloniki. Miß Stone ist beute sreigclassen worden und Vormittags in Slrunitza eingettoffen. Ai« Säthlilche Bank ,u Dresden billt ihre Seneralver- sammlung Montag den S«. Mar». Vormittag» ID- , Udr ad. In vieler loll dt« «eribeilung einer Dividende von « »»wie Rückstellung und itd'Lreld- »mg»n von I 7k» 000 M. tür eiwargen Vertust berm Konkurs der Leipziger Bant. 2S 0»t M. aut Immobuirn-Eonlo, ««b.rb M. au, änoeniar-Como und «>a»g de« RekteS von dü sss.ss M. auf neue Rechnung v»rge»chlagen werden. Allgemeine Deutsch« K lr i n b a b n - G e sells ch a st. >.-G. Di« Revlftonskommission der Lktionür«. »oivi« die Vewemng und der »uSlchub der Lbltgaiionsinhaber baden sich m Bezug oui die Vor schlag«, wel«« den Attionüren und Lbitgaiionären zur Annadm« enunodlen w«»d«n »ollen, nunmehr desinitlv verständigt. Der Plan gehl von der Fett- Helluna aus. daß Mi Zeu nur auf eme Jabreseinnahme von etwa SM 0l» Mart nach Deckung der VenvaUungSkoklen zu rechnen tft; ferner, daß »dschreidungen im tSeiammtbettag« von etwa 11'/, Mtll. M. zu machen find. Dieselben sind zu emem erheblichen Dheile durch den Kursrückgang der Kchlefiitben Kleinbahn- und der Man-ielver Kleinbalm-AItten veran laßt. <jur Vermeidung künftiger siahlungSrinftelluna wird em ZMSerlaß ans di» Dau«r von >r Ja tuen den Ldllgatwnüren vorgeschlagen, da dos O«s«tz »am a. Dezember I89V ein« Kapitalhembiehung d«r Obligatumen ntch« aeltarwt. Als zweiter Modu« wird em irenvcktgrr Erlaß von ld zß für dl« »',qno». und von io A> iür di« i-»roz. Odügationen empiohien. gür die S'^-proz. Lbitgotumen sollen S0 ßß in 3-proz. Obligmionen und I» ", m Lttirn „«wähn werden, tür die s-oro. Obligationen SO «l, in 2-vroz. ObUgaiwnen und Sd m »tuen. Diejenigen Obligationen, für wsich« d«»»r zweu« irewnlltge Modus gewählt wird, erhalten em Pfand- «M. UederbiiS »oll benteiben der öintelngang durch eine auS den lp«- so»«rL»^idung«n ahznzweigend« ZinSreierv« von über I' . «Ul. M. geffchen »erden. Dt, dt»h«rtg«n 7'/, MM. M. fflffm werden di« ,u I',. Mtll. M. Mlammen,eiegt. Für di« »ttien kann au» der Arundlagr d« Schätzung«, der Reolfionlkormnilflon ans e»n »oiottlger Enrägniß von M/, » g««chnri wtchvr. Qertliches unv TachfischeS. — Ihre Maiestäten der König und die Königin wohnte» gestern Vormittag II Uhr dem Gottesdienste m der katliolüchen Hostirche bei. Nachmittags ff Uhr fanv im Resibenzichlofse Fa- milientafel statt, an der dre Pruizen und Prinzeffinnen des Königl. Hauies Tbeil nalunen. — Ihre Hanert, und Königl. Hoheit Frau Prinzessin Friedrich August besuchte die Ho»»Musikalienhandlung von H. Bock. Piageriuaße 9. und bewirkte daieibft Einkäufe. — Bei der an» 19. d. M. von Sr. Maieuät dem König auf Ullersdorfer Revier abgehalienen Hochw ild > agd wurden I Vierzehnender, L Zwöllenber. 3 Zehnender, I Achtender, 3 Sechs ender, ff narke Hirsche, welche bereits abgelegt hauen, 1 Knop»- hi»ch, 3 Spießer, l Iunghirsch und 3 Stuck Wild zur Strecke gebiacht. König Alben hak hievon 12 Hmche und 1 Stück Wild geichvslcii. — TaS Ministerium des Kultus und öffentliche» Unterrichts hat mit Rücksicht au» eu c von der M o rm o n c n > e k l e „Küche Christi der Heiligen der letzten Tage" i» Leipzig a» einer Person der cvang-luiher. Kirche vv,genv»»ucncn Gruyiaufe. alle serneren Kullushandlnttgen an Angehörigen der Landeslirche oder anderen in Sachsen anekanmen Kirchengeuieunchatlen unlersagl. — Ter Sächfliche Laiidesvereui des evangeiischen Bundes hat an bas Muiiiieunm des Ciineui das Gesuch gerichtet, daß die «llmmen Sachieiis im Vunvesrathe wlder die Aufhebung des Ieiultengeietzes abgebcn mochten. Hutter dieiem Petitum »tchl bas ganze evangelyche Voll Sachsens. — Die Reorlron des Strafgesetzbuches gehört zu den Ausgaben, mst denen das Rerchsjusttzamt beschäftigt ist; sehr nahe scheint ihre Lösung allerdings nach den im Reichstag bei der Etatsverhandiung mochten Milche,lungen nicht zu »ein. Tie Wisfenscharl aroeitct inzwischen der Lösung vor. Anch der dieS- »ähriae Juristenlag wird darüber verhandeln. Einer der nervo» rageiidsten ^trasrechtslchrer, Proseisor Wach in Leipzig, hat so> eben euren Vortrag, den er >n »er Fahresvenammlung der rbei- nijch-westsälischen Gefängniß-Gescllschaft über die „Zukunst des deutschen Strafrechts" gehalten, im Truck erscheinen lassen. Die kleine Schrift enthalt eine Fülle anregender Gedanken. Wach fol gert aus der Kruninalstatiitik, daß unsere Strasgejetze un Allge meinen eme vorbeugende Wirrung ausüben, daß aber in bestimm ten speziellen Beziehungen diese Wirk>mg versagt, so namcnülch beini Rückfall und bei der Krumnaktät der Jugend. Wach em pfiehlt u. Ä. Heraufsctzung der unteren Grenze des strasmündigen Atters, Ausdehnung der Zwangserziehung und Erzich'ingsstrase von Neichswegen. Tic Geldstrafe sei ui ihrer Maxuiialbcstimmung. in der Art des Ersatzes im Falle der Uneiinreibbarkeit resorm- bcdürstig. Nicht minder das Freiheitsstrasenshsteni und der Straf vollzug. Tie kurzzeitige Freiheitsstrafe ist keineswegs entbehr lich, aber cmzuschränken und größerer Tifscrenzirung etwa analog den militärischen Arreslstrasen sähig und bedürftig. Sie mutz an passungsfähiger, einerseits wirksamer, andererseits schonender, ge staltet werben. In letzterer Hinficht mutz eine der FestungShast entsprechende Strafe häufigere Anwendung finden. Wach be klagt ferner ein Uebermatz der Strafvcrjolgungen, veranlaßt be sonders durch das Legalitätsprinzip der ^taatsanwaltschast. Die Methode unserer StraigesetzgcbunL aber leide an „ungesundestem Formalismus in der Frage der ---trasbarkeit und weilqekendstem richterlichen Ermessen in derLraae der Strashöhe". — In erslerer Hinsicht einige Beisoiele: Lachoeschädiaung. Diebstahl. Unter schlagung, Raub sind von dem Strafgesetzbuch zu formalistischen Thatbestanden herabgcwürdiqt, bei denen es gleichglltig ist. ob das Objekt Bermögenswerth hat oder nicht; es kann eine Lappalie sein .... Das Str.-G.-B. § 243 statuirt Fälle des sogenannten schweren Diebstahls. Auf dem Bahnhof im Wartesaal stehe» Schirm und Stock mit einer Strippe verbunden: einem Dritten gefallen Stock und Schirm: er möchte Beides, aber er mäßigt sich; es lst doch zu viel aus einmal: er löst den Stock und gebt damit von dannen. Jetzt hat er ernen schweren, normal mit Zuchthaus von l bis zu lO Jahren bedrohten Diebttabl begangen. Ist er ober llua, hat er das Strafgesetzbuch studirt, so nimmt er Beides, dann ist der Diebstahl ein einfacher, aus den nur Gekangnitz von 1 Tag bis 5 Jahren steht. Und sollten die Gegenstände nicht »der nicht mehr zum Reisegepäck gehören — was der Dieb nicht weiß —, io trifft ihn keinesfalls die Strafe des schwere» Diebstahls. Hat ein Hausdieb schonend die Kasteite mit safichem Schlüssel geöffnet oder ne erbrochen, um sich mst dem Inhalt zu begnügen, so ist der Dieb stähl schwer, ist die Kassette mit gestohlen, so ist er einfach, leicht.. Unser Gesetz aber nöthigt uns, Gleichartiges ungleichartig und Ungleichartiges gleichartig zu behandeln; es erhebt unwesentliche oder doch nur zu Straszumesfiingsgründcn oualisizirte Momente zu wesentlichen Thatbestandsmerkmalcn, bereitet der Gerechtigkeit Hindernisse durch seine kasuistische und inkonseouentc Behandlung des Gleicbwerthtgen. Professor Wach erinnert daran, daß die Versasicr des gegenwärtigen Strafgesetzbuches keine Schuld trifft: Als der Entwur» des Strafgesetzbuchs im norddeutschen Reichs tag eingcbracht ward, geschah es ohne Illusion über leine Unvoll kommenbeit und mit dem Ausblick auf demnächstige Umarbeitung. Es handelte sich zunächst darum, einheitliches Recht zu schaffen Jetzt aber sei die Reform dringlich. — Im kleinen Saale des Eonceriliauses.Zooloaffck>er Garten" selten gestern Nachmittag die elwa 2000 Mitglieder umiassenden ächsischen Brzirtsveiwaltungen des Deutschen Technike »Ver band «S eine Del eg irten-Versammlung ab. Ver treten waren die Bezirke Dresden. Leipzig. Chemnitz. Planen i. B.. Zwickau. Freiberg. Meißen. Bautzen >c.. ferner der hiesige bau- wiffknichastttche Verein .Motiv" und die „Dresdner Baudülle". die Innung geprüfter Baumeister Dresdens und die BezlrkSvrrwalt- ung sächsischer und reußiicher Bauherrrn-Jnnungen. Ter Vor sitzende der diesigen Bezirk-verwaltung Herr Gawehn eröffnete die Versammlung mit beorüßenden Winten an die auswärtigen Kol legen und dieientgen Beietne und Koworationeit. welche der Ein ladung gefolgt waren, woraut das Bureau mit Herrn Gawrbn alS Vorsitzenden gewählt wurde. Zur Verhandlung stand eine Petition, worin die lächsiiche StaalSregleriina gebeten wird, den Bautechnitern in Zukunft den Titel .Baumeister" zu ver leihen. ES lagen zur Beiatbung zwei Entwürfe für die Petition vor. der eine von der Leipziger BezilkSverwaltung. der andere vom hiesigen Verein „Motiv" verfaßt; über elfteren erstattete Pfauder-Lelpzig. über den Dresdner Entwurf Baiimeffter Hall- dauer Bericht. An die AuSsühnmgen der beiden Bericht- i erstatte! schloß sich eine lehr lange General- und Spezial- Debatte. nach deien Alnchlug man den Dresdner Entwurf nach ^ mchttachcn Zusätzen zum Beichluy erhob. Eine von der Ver sammlung ernannte fiinsglicdrige Kommission wird sich mst der redaktionellen Ausarbeitung der Petition besoffen, die ihrem wichtigsten Inhalte nach lautet: Die Sächsische Regierung wolle: 1. Tie seit I. Oktober o. I. in Kraft getretenen Bestimmungen über die Führung des Meistertitels usw. »ür das Baufach durch eine besondere Beiordnung regeln. 2. Ter neuen Verordnung die jür das Königreich Sachsen bisher geltenden besonderen Bestimm ungen und Verordnungen über Meisterprüfung für Baugeweckcn vom 14. 1. 1842 und 15. 10. 1861 mst den. der jetzigen Bedeut ung des Bauiaches entsprechenden, sowie durch die theoretische und allgemeine Bildung der Bautechrnker bedingten Abänder ungen zu Grunde legen. 3. In Verbindung damit den theoretisch gebildeten Bautechniker auch unter Berücksichtigung seiner dem entsprechend weitgehenden Verantwortung gegen den Baukand- werker im Allgemeinen hervorheden und deshalb bei den staatlichen Meisterprüfungen dem Kandidaten emen der jetzigen Bedeutung des Baufaches würdigen Choraller oder TitÄ, auch demselben durch die Prüfung ohne Weiteres den Meistertitel im Sinne des 8 133 der R.-G.-O. und offiziell verleihen. 4. Zu den Verhand lungen über die neue Prüfungsordnung für das Baufach emen Vertietcr der sächsischen Bezirksverwaltung des Deutschen Tech- nlkeroerdandes gemäß ß 1, Absatz 3 und tz 16, Absatz 2 des Ge setzes vom 1. August 1900, dm Handels- und Gewerbekammer betr., mit hinzuzieyen. In der Begründung wird u. A. bemerkt, daß bei der Meisterprüfung nach 8 133 der R.-G.-O. nur der Nachweis der Befähigung zur selbstständigen Ausführung und Kostenberechnung der gewöhnlichen Arbeiten des Gewervcs zu erbringen seien, wahrend die von den Bautechnikern vor der Königs. Prujungsioinimssion für Bauhandwerker abzulegende« Prüfungen »ich nicht nur aus em einzelnes Gewerbe erstreckte«, sondern alle einschlägigen Handwerke, sowie die wissenschaftliche« Zweige Mathematik, Grapho-Statik, Physik, Baumaieriaffen- i^hrc und dergleichen umfaßten. Die eingehende Kenntniß aller dieser Zweige sei zeichnerisch, schriftlich und mündlich darzulegen. Weiter wurde beschlossen, m der Begründung zum Ausdruck zu bringen, daß der Titel „Baumeister" gesetzlich geschützt und nur Denjenigen verlieben werden falle, welche ihre Prüf ung vor den Königl. Prüfungskommissionen ablegen. Auch »ollen zur Führung des Titels alle Jene berechtigt sein, weiche ihre Prüfung vor genannter Kommission bereits früher be standen haben. Ferner möchte in Zukunft kein Unterschied mehr gemacht werden zwilchen Maurei- und Zimmermeister. In der Petition soll weiter angeiührt werden, daß Vas Ministerium, ent gegen gewissen Bestiebungcn. den Lehrplan unb die Ziele der Königl Baugcwerkemchulen herabznsepen, diesen Schulen weiter söidcrnd zur Seile stehe» möchte, damit sich diese in aussteigender Linie bewegen und zur Hebung des Technikerstandes dauernd be- wähien. Die Petenten bemerle» ausdrücklich, daß sie keine Er leichterung der Pulsung onstreben, letztere vielmehr als Abichluß und Prüfftein ihrer Ausbildung — ansehen. An die länger als 3 Siunven währenden Beralhungen schloß sich ein Kommers an. - »stach dem Jahresbericht der „Freundinnen junger Mäd chen" ist daS Jakr l901 fist Dresden ein glückliches gewesen. Der Verein fit »elbstständrg geworden und kann iür Verbreitung und Vervollkommnung nach eigener Einsicht verfügen. Die Erlenntniß, daß der Veiein dem lungen. in die Fremde gehenden Mädchen durch Einziehung von Elkundigunaen vor Annahme einer Stelle, sowie durch Empiehlung an eine .Freundin" von außerordentlichem Nutzen ist, bricht sich immer weiter Bahn und die Anträgen der Ralhttichriiden mehrcii sich von Tag zu Tag. Nun wird auch emem Mangel odgchollen werden, der sich recht bitter sühldai machte. Es fehlte eine „Heimath", in der die Schützlinge gute »nd billige Unterkunft finden konnten. Dank der Spenden und Liebesdienste opierwilliger Freundinnen ist es nun ermöglicht, Ottern L ü I t ich a u st ra ß e 10. 3-, eine Heimath für alleinstehende Mädchen und Frauen gebildeter Stände zu eioffnen. D>e>e Heimath loll, wie die.Freundinnen" hoffen, einen Mittelpunkt bilden sur ihre Bestrebungen, als da »nd: gute und billige Umerkunst und Verpflegung. Sonntags- orteiiiiguiiaeii. Slellenvermtttelung u. l. w. Roch fehlt eS an dem nökhigen Inventar. Eine Zimmer- und Kücheneiniichtung, ein Klavier, ein Kronleuchler »nd Anderes sind schon gespendet. Aber 8 Zimmer auszunaiten »nd einen Haushalt etiizurlchten. erfordert mrhr Jetzt, wo »o Viele ilnen Umzug vorberetten, vielleicht eine kleinere Wohnung beziehen, sinder sich gewiß manches Uede,flüssige, das leinen Weg zur „Heimath" findet. Tie „Freundinnen" bitten, ihrer zu gedenlen. Von Anfang März an werde» Anerbietungen enlgcgengenommen und die Abholung der Gegenstände bewirkt von Frau v. Mangoldl. Kaitzerttr. 22. l., Frau Stadtralh Voigt, Kaitzerstr. 13. und Frl. Biehmer. Schweizern!. 5. vort. — Pfarrer Liebe in Plauen bei Dresden feierte gestern sein 25jkshriges Amts- und Ortsjubiläiim. Kirchenvorstand und Gemeinde brachten dem Jubilar im Lause des Tages ihre Glück- wünschc zum Ausdruck. - Leipzig. 23. Fcbr. Vorgestern ist eine Frau Schäfer aus L.-Reud»itz mit ihrem l>, Jahre alten Töchtcrchen in den Gautz scher Mühlgraben ge«p>ungen. Der Leichnam der Mutter wurde gestern gesunden. Der Grund zu der unglückseligen Thal dürste in einer zu erwartenden Strafe zu suchen sein. — In einem diesigen Hotel hat sich heule Nachmittag der 29iährige Oberarzt der Marine Dr. G. durch zwei Schüsse in die Brust getödtel. Ter Grund dürste i» Schwermutt, zu suche» sein. — Leipzig. 23. Februar. In selbstmörderischer Absicht suchte sich am Sonnabend eine 24 Jahre alte Ver äuferin in ihrer Wohnung in der Sophienslraßc z» vergiften. Sie nahm Sublimat, erreichte aber ihren Zweck nicht, sondern wurde noch lebend dem Stadtkrankeiihause zugesühtt. — Der Soldat August Grüinvald vom Tiaiiidatailloii Nr. 19 wurde auf dem Äorraum zur Äeichirrkammer i», Stalle erhängt ouigesimden. Furcht vor einer drohenden Bestrafung ist das Motiv zu dem Sclbsttnow. - In Aniiadcrg feierte vorgenern Herr Posamentier Weigert mit seiner Ehefrau die goldene Hochzeit. — Wegen schwerer Unterschlagung im Amte, einfacher Unterschlagung und Untreue verurtheilte das SchwnrgeiW Bautzen de» vormalige» Stodtkämmercr Ulbricht in Königsbrück zu 5'/« Jahren Zuchthaus und 5 Jahren Ehrverlust. — In Weigmannsdorf wurden die Anwesen des Guts besitzers Wörgner und der Wittwc Clanßmtzer durch Feuer ganz- sich zerstört.
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