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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 19.02.1902
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1902-02-19
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19020219026
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1902021902
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19020219
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1902021902
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1902
- Monat1902-02
- Tag1902-02-19
- Monat1902-02
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Diese» Blatt wird dm Leser« von Dresden «od Umgebung am Tage vorher bereu» al» öerugsgedilhr: Abend-Ausgabe zugestclll, während eS die Post-Abonnenten am Morgen in einer GcsammlanSgabe erhalten. VierNIlSdNi« , Mt «> : d-nr »i« «od, Al. »«,,«««»,« »-ckietidten' ««»«lliea d>« B«>rd«r in Dre4d« und der »Luchen Unigedun«. wo dt» Zuuagung durch eigoie Bolen «d«r Kommrilionäre erlolgt. «> kalten das Blau an wuchern»««». die »tt« aut Lonn- «der geienage ioigen. Ul »uet LkeNau «gaben »de«»« und «»„»s «ugelielll. »ür Ndchtude etnaelandier Lchrtll fNt— lem« Berdtadltchleu. »er,I,redanl«Iu«,: »««t »r. u und s»r. «UV«. lelegramm-Adrett«: Nachrlch«»« »ei«»,». KegvünSet 185« Verlag von Kiepsch L Reichardt /snresgen tän!. I >r Anuakme von Lnt>i»di,m>ge» erlolat in dkl k-auvigelLäNdiiell- und den Nedenannakmeliellrn in Dresden d>.- Nachmmoa» LUkr. Lonn- und üklriiaul' »ur Marieiiiirahe M von II I)is'/»l Uli». D>c r loaliigk vinind »nlk ca « Silbe»! A Psg. An tlinblllunnen anl derPrivalleile tjeile ls Pia.: dlc Livaittae lleiie als .llinaeiandt" oder an! LeUlellc ko P,g. In Nnmineni noch Sonn nnd kiele, lagen l bei. 2 wollige Gru»d«eilen 20, ev de« M und m l!lg. nach dewndcrem Tarn. Audwärlige Autlräge nur gegen Lorausbe«obluno. Bklegdloller werde» mtl tu Pig. derechnci. Noddrt öülrino tan. ,Hotsdrgtotto»eeMi«, i Ooor^vlolr k6. Na«vll8a«t '7^:^"' L" N. Sodänrooks »E.WltlltBe^lr. Nr. 4b. -l'ikllei.' picueile LmNO'er'^re Honinckiricbten. Programm des neuen Fiiianzmiuisters. i^einmmlcathrfipnng, Gewerbeverein. Jntenvankurdirekioc Piersons', Graphologie. Prozeß Falkenhagen. Mittwlnir. >b. ^eliruar Neueste Drahtmeldungen vom 18 Februar. zurückblieb. um allen Ereignissen gegenüber gewappnet zu stui lein, an dem Prinz Heinrich von Preußen theUnebmen wird — Der „Eclair" berichtet, dass die französisch-marokkanische § Tewen s"'"^'' ' ^ ^— - " . , - . . „ . sprach sein Bedauern aus, die Einladung wegen der Kravl- Grenzkommission mir einer starke» Eskorte dos ganze Gebiet von heit st:i F" > nissü a>wc^'"en zn können. «v!. o . - - - -11 - ....... „ durchstreifte, ohne im Geringsten behelligt zu werden. Auch s 8) o w n o r k diaiicr Wilhelm und Prinz ls Z o l l t a r i s k v m m >! i i o n des Reichstags der Handelsverkehr aus der Bahn vollzieht sich m grosser! „„n Prouker sind zu Miialicdern des Atlantic Bach wählte einlltmmtg den konservativen Abgeordneten Rekrich zum Sicherheit. » ° ivo» Fnunci. nuo «u .ociigiicocru oes uiionilc .^aoi Heinrtüi ächlklub ei- Aorsitzendkn. . Berlin, ^ln der Z o l l r a r i s k o m m i s s i o n enolpte die Wahl Rettich ü zum Vorsitzenden aus Vorschlag v. Karoorfi's, der als Alterspräsident für de» stellvertretende» Vorsitzenden Paasche die Sitzung eröffnet hatte. Rettich eröfsnete die Bc- rothung über die Anträge Golüein bctr. die parlamentarischen Cnguöten. Gamp bcantraote. viele Anträge bis zur zweiten Leiung zurück: »stellen. anderenfalls würde er Uebergang zur Tagesordnung beantragen. Die Berathung der Gorbem ichen An- träge würde die Förderung des Zollgesetzes aus Wochen un'er- brechen. Gotbnn bemerkie. die Erörterung iemer Vorschläge irde im Gegentkcil zur Beschleunigung beitrage», da ja doch die ein zelnen fragen beim Tarif jeibsi gestellt würden. Stadch»,en s rach sich im gleichen Suine aus. Bebel, der an Stelle Siuacr's in die Kommission einaelreteu iss. wünicht. dass die Berothuug der landwirtbichastlichen Zölle io lange zurückgestellt werde, bis die Gotbein'schon Enanören diirchgeiührt wären. tHeiter'eit.l München. Ter Prinzregent verlieb dem Maler Pros, v. Lenbach den St. MkchaelSordcn 2. Klasse mit dem Stern, "cm Maler v. sse'' r den Michaelsorden 2. Klasse, dem Maler Pros. Hans Vctersen das Ritterkreuz, dem Maler und Akademieprosessor Karl Marr den MickaelSorden 3. Klasse und dem Maler Sanier in London den Titel Prokessor. Lelvzig. ^ ' Ablchlagsdlvidende gesskrn beendet. ! Die nächste AbichlagSzahIung ktlolgt Madrid. Ter Senat erlheilte der Vorlage belr. dic Zahss i ung der Zölle in Gold leine Zustimmung. Barcelona. Ter allgemeine Ausssand war von! den Leitern der ictzigeu Bewegung ichon seit einige» Tagen vor bereitet. Ter Verlebt der Slrasseubahne», der Omnibusse und sonstiger Wagen iss völlig eingestellt. Tie Läden, die Knticehäuiei und die Banken sind zum grösste» Theil geschlossen. Tie Aus ständigen „rissen die Tienssboien. die vom Maiki zurückknme». n» und brmächligien sich der Lebensmsstcl. Gestein Abend ist keine Zeitung e,schienen. Zahlreiche Verhastungcn wurden vorgcnoni- men. Trlipveiweisiälkungcu sind eiogetrosse». Gruppe» vvu! israuen durchziehen die Strasse» mit rvlhcu szghne» und zwingen! die Kaiissenle. die Läden zu schlichen. Ter AuSssgud delmi sich aut die Naigegcud >wu Barceivnn aus Tie Zahl der Aiisständi gen >oll letzt 8000» betrage». Tie Hauptpunkte der Liadt sind durch Truppen besetzt. Au> der Plaza de Enlaluna eriolgte ein Zusammenssoss zwischen den Ausständigen und einem Baiaillon Jäger zu Jnss, die schltesslich ein Karree bilden mussten. Bis letzt sind 3 Tobte und 3r Verwundete sestgessellr, wovon V schwere Verletzungen davontrugen. Tie Stadt ist letzt ruhig. London. Tie .Times" melden ans Valvarai'o: Ein hier erscheinendes chilenisches Blatt verössenIOcht eine Gegenüberstell ung der argentinischen und chilenischen Flotte wählt worden. * sPrin-Tel.l Dte Auszahlung der 30vrozentigrn wo,a»s hervorgeht, dass die argentinische Flotte der chilenischen agSditndende im Konkurs der ^eiv z igrr Bank lss l übellegen ist. TaS Blatt tritt dafür ein. die chilenische Flotte, > beendet. ^nSgriammt sind anMiü. Mk. zur dttrSzahl-Hvas rs a„ch kosten möge, aus die Höhe der mgeuttniichen zu ung gelangt. Tie nächste A'oichlngSzahIiing erfolgt nicht vor dringe», jedoch nicht dniüber hinaus,'io dass in dem Falle einer «uguss. Eine neue Gläiil'igerver,an,mlung nt aut An'ang Marz, ^,,s bcideneiligc Ahriissiing abzirlendcn schiedSrichttrlichen Ent eil, neuer Pruiungs,ein,in ani den 12. März anberonntt. ' ,cheidiing dir Lchirdsrichtcr den Beweis darin siudcn, dass die ,^sHel. iPnv.^Tel.j Tre Konkiirsvenvaltung der T reber- chilenische Politik lediglich eine deiemive war. .vier iss mau der Gesellschaft de,chlop m Folge Bern,thrilnng der Aussicht»- Ansicht, dass dieser Arttkei die eriisihajlcjte össciittiche Meinung räkde wegen Bilanzverschleierung dle Erhebung cuicr Regressllage, Ebilr« z»m Ausb.nck bringt, gegen die Mitglieder dcS AisssichtSrarhes. - - Dortmund. iPriv -Del.) Hier hat sich heute ei» Komitee gebildet ,um Schutze des duich die Masseneinwanr> eru » g von Polen und Czechen gcsährbetril Deutlchthums in Westfalen und Rheinland. London. Tie .DmieS" melden aus Shanghai vom 17. dS. M.: Auf Verlange» T'chrng's iss der Vicegcncral nnd Zoll- liiwektcur Brrdow zum beigeordnelen Kommissar criiannt ivviden, um a» der Revision der Handelsverträge lheil- ^m ^ ^ ^ ^ zunehmcn. Die Zahl der Räthe und Kommissare wächst immer Greiz. <Priv.-Tel.) Eine Versammliing der ssreikenocn rmd i mehr, doch Ot kein Anzeichen daiür voihanden. dass dadurch die ouSgk'verrten T exttla rbe lter beschlvh. die Vereinbarungen " ^ d«S EinigungSamteS abzulehnen. Ter Streik dauert unver ändert so«. Auasburg. Wie die „Augsb. Abcnd-Ztg." mittbellt. wurde Knerhl nicht begnadigt. Seme Hinrichtung wird in den nächsten Tagen erfolgen. Münchberg Gestern Normittag erstickten in Haid bei Münchberg in Abwe'enheil brr Mutter drei Kinder eines Fabrik arbeiters im Alter bis ru 4 Jahren. Dem Vernehmen nach soll das in der Nähe des Osens befindliche Beit in Brand ge rochen lein. Wien. Kaiser Franz Joses ist heute srüh aus Buda pest vier eingctrost'en. Paris. Dre Blätter erklären, die Belebung der südlich von Marokko gelegenen Oase Frgig sei ein bedeutungsvolles Ereigniss. ,,Gaulois" meint, es könne nicht mehr die Rede davon sein, dass die Franzosen Figig nochmals verlassen; es frage sich nur. ob dort eine hinreichend arohe Zahl französischer Truppen Erledigung der Angelegenheit bcichleunigt wild. Die Awchassung des Likinabgabcn ist nach wie vor der ichwiengsle Punkt der HandelSvemagSrevifion. Es verlautet, dass der amerikanlsche. der japanische und der russische Kommissar de» Abschluss der Aibeiten §der bittischen Kommiision abwarten werden, doch ist walirichein- I lich, dass eine inieinattonale Konrerenz nothwendig wird, um den Abschluss der Verträge zu bewirken. Petersburgs In Schema cha sind 800 Leichen aus- gcgraben worden. Tie geschädigten Beamten erhielten eine Geld- untcrstützung in Höhe eines sechsmonatlichen Gehalts bezw. drei monatlichen Gehalts für die unverheiratheten Beamten. Tic Staatsrenlci hat 50 OM Rubel stir die Notblcidcnden angewieien. Ausser Schemacha sind 33 Dörfer vom Erdbeben betroffen wor den in denen 27 Pcrwnen umgekommen find. Petersburg. Der chi » esijchc Gc' a » dte Ägng-Huc ist gestern hier gestorben. Newnor k. Ter deutsche Botschaster v. Hollcbe» lud de» Admiral De wey telearanhisch zum 28. d. M. zu einem D>ner Lerttichcs und Sächsisches. Dresden, 18 Februar. —^ Soeben erfahren wir aus zuverlässiger Quelle, daß Se. Majestät der König Herrn Geh. Justizrath Tr. Qlto zum Iustiz in inisler ernannt Hot. —* Se. Aiaiestät der K önig jagte heute in Begleitung des Flügeladjutonteu vom Dieuss aus Helieubergcr Zievicr. —^ Gestern Abend empfing Ihre Majestät die Königin im Residenzichiosie die Frau Piiuzessiu Rens; ä. L- verw. Erbgläsin z» Vieiiburg und Biidiugeii-Piceiholz. —" Tie heutigen Verhandlungen i» der Zweiten Kammer des Landtags- waren insolem von grösstem Interesse, als der neuernannte F i n a n z m in i sl c r T r. R üger als iolcher erssmalig vor der Kummer sprach und gleichwi» ei» Tbeilprogramm seiner künftigen Thätigleit entrollte. 1><achdem verschiedene Redner zu der zur Bcrallmug stehenden Ilebcrsicht der Einnahmen und Aus gabe» bei dem Tomäuensonds sich yeäusseit, nabm der Finanz- minister das Wort zu folgenden Erklärungen: Sie werden »ich! voraussttzen. dass ich mich über den Gegenstand der heutige» Tagesordnung in ausführlicher Weise sachlich erkläre, denn es be trifft das Alles Verhältnisse, die mir. wie Sie wohl glauben können, zum grosse» Dheile noch sehr neu sind und die auch in icne Zeit sollen, wo ich noch nicht an der Geschäftsführung des Finanzministeriums Iheilgenommcn habe. Ich habe heute nur den , Eindruck gewonnen, daß es sich bei der zur Beratlmng stehenden Lacke um die allerwichtigssen Fragen der Staatsverwaltung handelt. ES sind in der Debatte geiireiss worden die Fragen übei den Ankauf von Wälder», über staatliche Industrie und über die Ausführung von Vaulcu. Alles Tinge, die von äußerster Wichtig keil sind und über die man sich erst durch Erfahrungen ein rich tiges Urtkeil wird bilden müssen. Ich bin aber für die hier ge gebene» Anregungen sehr dankbar. Ich werde diesen Anregungen überall nachgehe» und werde überall da. wo sich Mißständc zeigen, bestrebt 'ein. dieie abzussellen. Dieses messt Bestreben wird sich auch nach de: Richtung hin bewegen, die Angelegenheiten nicht burcaulratisch zu regeln »Bravo!>, sonder» da, wv wir dm Unter stützung von Sachveiständige» bedürfen, bemüht zu sein, diese Sachverständigen herbcizuziehen und dadurch die Verwaltung des Staates aus die Höhe zu sselle», die man, und Sie insbewndere. billiger Wesse erwarten dürfen. Ich bitte »ur die Herren, mir Ihr Vertrauen zu schenken. An mir soll es nicht fehlen, ich werde, bcilrcbl sein, Alles einer gewissenhaften, sorgfältigen Prüfung zu unterziehen. (Lebhafter allgemeiner Beifall.) — Bei der Debatte über die Herstellung einer »omiasspurigen Nebenbahn von Weißen bcrg nach Radibor ergriff der Herr Finanzminister wiederum das Wort und führte u. A. ans: Es sei möglich, daß wir uns in de» letzten Jahren, als wir meinten, uns in einer besonders glücklichen Kunst nnd Wissenschaft. Die Beerdigung des JntendantuldirektorS der Berliner König! Schauwiele. Geh. Regierimgsraths Henry Pierson, auf dem hiesigen T r t n i la t Is > r > ed h o s e ist auf Donnerstag, den 20. d. M . Mittags angesktzt. Generalintendant Graf v. Höchberg wird der Beerdigung beiwohnen — Ter von uns bereits tele graphisch gemeldete Nachruf des Herrn Grafen v. Hochberg lautet wörtlich: .Am IO Februar verlchied nach kurzem Kranken lager der Geh. Regicrungsrath Henry Pierson. In dem trüb Verstorbenen verliere ich meinen treuen, langjährige» Mitarbeiter, dle König!. Schau'vicle ihren rastlos thäiigen Direktor. Seine umfassende Bildung, sein Scharfblick in künstlerischen Angelegen heiten und leine gc'chästliche Tüchtigkeit befähigten ihn tir seltener Weife für die verantwortliche und mühevolle Stellung, zu deren Uebernahme er auf mcmcn Wunsch sich bereit finden ließ. In meinem Hetzen wird der Dank für seine lelbstloie Hingabe und stir die treuen, erfolgreichen Dienste, die er mir und dem meiner Leitung wtirrstehcnden König!. Institute bis zum letzten Athemzuae geleistet hat. nie «löschen, ^-eine vortrefflichen, liebenswerthen Charakter eigenschaften sichern seinem Namen bei den Künstlern »nd Beamten der Königl. Theater und b« Allen, die ihm im Leben näher getreten, ein unvergessliches Andenken." Gleich ehrenvolle Nachrufe werden dem Heimgegangenen von Seiten des Kunst- und technischen Per sonals und der Beamten der General-Intendantur gewidmet. i* Justus Hermann LtpjiuS. der bekannte Philologe, einer der populärsten Professoren der Universität Leipzig, Direktor des Königl. philologischen Seminar-, begeht morgen sein 25iähnarS Jubiläum als ordentlicher Professor der Naifnchen Philologie. Der Gelehrte, der stich« in hervorragenden Stellungen an der ThomaSichule und der Nicolarlana zu Leipzig ihlttg war. ist seit de« Winter 1960 70 zugleich ansserordeulllcher Professor an der Universität und wurde durch Dekret vom 19. Februar 1877 in eine ordentliche Professur der Philologie berufen, worauf er am 38- September das Rektorat der Nicolaiichule niederlegtc. Im Studienjahre IMlE war « tisetor niLZsmtiooa der Universität Leipzig und jahrelang Direktor de» Kaste«, russischen philologstchen Seminars. Auch lilterarisch hat er eine umfangreiche, segensreiche rhätigkelt entfaltet. Für seine namhaften Verdienste wurden ihm wiederholt Auszeichnungen zu Thell. io stt er Komthur 2. Klasse d«S Königl. iächssschen AlbrechtSordenS. Ritt« 1. Klasse des KSotal. iächsifchcn Verdienstordens und Inhaber des Grvßkrcuzes dal Katstrl. ruisifchen St. StaniSlaoS-OrdenS. ^ Die Besserung im Befinden Birchow'S dauert so«. Er hak eine bessere Nacht, uhe und unter» immt bereits G äh versuche, wobei er sich eines Stockes bedient. Euren interessanteir Bortrag über Graphologie dielt am Montag Abend rm „Bereinsbause" Fräulein Dolphrn« HopvS«, erste wiffenschastliche Graphologin und vererdrgte Lchriflenprüferin am K. A. Landesgericht zu Wien, vor dem Bereis »Dresdner Presse" und dessen Gälten. Nach eurer kurzen Ansprache d«S Vorstand«», Herrn Redakteur Herrmann Starck«, an das Auditorium trat die Vortragende in ihre Ausgabe mit dem Hinweis eirtz dass die Graplwlogie mit Unrecht als ein Stref- kind der Wissenschaft behandelt werde, da sic in der That die Möglichkeit biete, ans der Handschrift eines Menschen Schlüffe auf dessen Charakter zu ziehen In der Schrift drücke sich die denkende, wollende und fühlende Seele des Schreibenden aus, dessen Hand nur daS gefügige Werkzeug seiner schreibenden Seele, seines schreibenden Gehirns sei. Erkranke das Gehirn, so werde die Schrift mangelhaft oder versage gänzlich. Die Graphologie fei nichts Neues, kerne moderne Erscheinung, sondern ihr Ursprung reiche zurück bis ru das Altcrthnm. denn jchon Aristoteles habe geahnt, dass die Schrift den Charakter des Menschen offenbare» könne. Derselben Ansicht feien Goethe, Lavater und die beiden Humboldts gewest», Lavoter habe sich ernstlich mit der Sache beschäftigt »nd ein Stisiem ausgestellt, das dann von der französischen Geistlichkeit weiter ausgcbüdet worden sei, namentlich durch den Abbe Million, von dem auch die Bezeichnung „Graphologre" stamme. Auf den vraktiichen Wertst der Schriftdeutung übergehend, führte di- Vortragende aus, dass die Graphologie Menschenkenntnitz und Sclbsterkennt- niss ermögliche, und es lei doch z. B. ein nicht zu nnterfchätzender Vortstcil, wenn der Mensch sich vor der Eheschließung aus Grund der Handschrift ein Unheil bilden könne über den Charakter seiner künftigen Ehehälfte und — seiner Schwiegermutter. Von schwerwiegendster Bedeutung sei aber die Graphologie für die Expertisen bei^Gericht, wo sie oft das einzige Mittel an die Hand geoe, einen Schuldigen zn überführen oder einen Unschuldigen zu entlasten. Freilich könne von der Deutung einer Handschrift keine Rede jein, wenn diese in der Hypnose zu Stande gekommen sei, da durch Suggestion beispielsweise die Schrift eines spar- samen Menschen sich leicht in diejenige eures Verschwenders um wandeln lasse. So viel Mißbrauch aber auch mit der Graphologre getrieben werde, könne ihre wistenschaftliche Berechtigung nicht geleugnet werden Dian erkenne den Menschen aui Gang, an der Haltung, am Essen u s. w,, warum also nicht auch an der Schrift, die gleichsam ein photographisches Bild des Charakters liefere. Mit Hilfe eines von Herrn Kommissionsrath Bähr rn dankenswerther Weise zur Verfügung gestellten auSgezcichnctcii Projektionsapparates, durch den zahlreiche Handschriften nach einander in riesiger Vergröberung auf eine ansgcspannte Lern- wand geworfen wurden, ging die Vortragende nun aus die verschiedenen, in fünf Hauptklassen eingetherlten Schriftarten und die zur Beurtheilung in Frage kommenden Merkmale näher em .. c» -- »,.re --- "--gensätze in den und Bismarck, üraermetster Beutler und Ober-Rearcr- ungSrath Kötttg. General-Musikdirektor v. Schuch und Hosrath Prof. Felix Draeseke, der Kammersängerin Fräulein Therese Malten und der Hofschausvielerin Fräulein Pauline Ulrich, Herrn Redakteur Herr«. Starcke >md Frl. Jenny Gross u. A. m. aufmerksam. Zu ihrer späteren Beurtverlung von Handschriften, die ihr aus der Versammlung überreicht wurden, zog Fräulein Poppöe auch die Deutung der Hand des Schreibers mit in Be tracht, allerdings unter entschiedener Vcrwokrung, dass drei- Deutungen aus der Hand etwa als sogen. Wastriagerci ange sehen werden. Hierbei las Fränl. Poppöe einige sehr ^interessante Charattcrzüge ans den Händen der Hoiopernsangcrin Frau Irene Abcndroth, einer englischen jnnaen Dame und des Hosopern- sängers Brag heraus. Fräulein Povpee, welche übrigens auch in ihrer Wohnung. Lütt'chauitrasse 13. in der Zeit von 3—5 llhr Nacstmittaas Handichrssicn zur Deutung cntgeaemnmmt, wurde für ihre ebenso interessanten als belehrenden Ausführungen der »ngeiheilte Beifall der Versammlung zu Tbeil. Bermischtes. ** Aus dem Duellprozess Falke nhageu in Hannover sind noch folgende Eiinelheitcn nachzutragcn: Der Angeklagte, Tomäncnpächtcr Oswald Falken Hagen, war schon gegen zehn Uhr aus dem llnterwchungsgciängniss »ach dem Land gerichtsgebäude überführt worden. Kurz oor^M/- Uhr bettat er in Beglertung eines Gerängmssbcamten den Saal. Der Beamte nimmt in einiger Entfernung neben ihm aus der Anklagebank Platz. Falkenhagcn ist ein hochgewachsencr Mann mit blondem Schnurrbart und Kotcletten-Bockcnbart. Trotz seiner starke» Glatze ist er eine nicht unsympathische Erscheinung und präjcntiri sich keinesfalls in der Art. m der er bisher in manchen Berichten geschildert worden war. Er ist in schwarzem Gestuschaftsanzugc crlchienen. Der Vorlitzen de eröffnet die Verhandlung mit folgender Ansprache: Es soll heul gegen den Domäirenpochtcr Falkcnhogen auö Springe wegen Zweikampfes mit lüdtlrchcm Ausgange verhandelt werden. Zu der Verhandlung hat sich ein lebhafter Andrang des Publikums und der Presse geltend gemacht. Ten Herren Vertretern der Presse ist, soweit Platz Vorständen, Zutritt gewährt worden. Ich richte aber an die Herren die Aus- fordcrung^daß die Zeiiunosbcrichtc so abgesagt werden, daß die traurige Sache, die den Dod des Landraths von Bcnmgstn her- beigcsnhrt hat, entfernt werde Es ist sonst hier nicht üblich, an die Herren Vcrt eier der Presse eine solche Aufforderung zu richten. Aber nachdem die sensationellen Berichte der auSwärtrgeu cga , . sensationelle Presse nicht das Recht, ihn zu verunglimpfen, lieb« bas, was der Angeklagte nach dem Tode oeS Londraths in Berlin aethau hat, sind durchaus falsche Nachrichten verbreitet worden. Pie Ermittelungen baben ergeben, dass Alles, was darüber de- rrchtet worden rst, nicht der Wahrheit entspricht, und ich ver- muthe, daß die >m Vorverfahren vernommenen Zeugen das hier wiederholen werden. — Es folgt dann die Auslosung der Ge schworenen, von denen Niemand abgelchnt wird. Es befinden sich unter ihnen ein Major, mehrere Rittcrg tsbesitzcr. Guts- Pächter u. s. w. Unter den Zeugen befindet sich Frau v. Bennigsen
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