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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 22.03.1902
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1902-03-22
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19020322023
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1902032202
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19020322
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1902032202
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1902
- Monat1902-03
- Tag1902-03-22
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liebe ichle «ll" NNki erth, sie ns Sie »ichr nelen eben, Nebe Ehe -ncnd lisclic gute ltt'cte leluit einen en " ginge c ihr rics aus vou raut- das Lkrc. s dm mir s." vor. »nmt klein- ikdtn was aNig leucn Nark anne illen. r„ .Ta. ln. Zrkunqs- Nk i> ra wr gedr. re. spänner-, schiedenc billig Mftr 55 Mt em Kon- >gejetzlei, vns und Tru- Sophas, u. and. . Außer- r großes Polster- Preisen. WS. tt-86. ll »rt, lstt.13. Diestt Blatt wird de» Lesern von Dre-den u»d Umgebung am Tag« vorher bereit» al» öerugsgebüdr: Abend-Ausgabe vterlrlMrli» » Mt «vt,.r durch d,k »i« , VN. Dt-.Lr«»d«r Ikäülcht»'-««>»« S^ck »«^>»! dt» «S«»« t» Dretsoi «d der »Schft« wo di» Suttaaim« durch ei««» Voten oüer Kommissionäre erfolgt, erfüllen da» Blatt «» «Lochkntoaca. die nicht «USoim-oderveiertaae folaeu. in .«et »etlautaadeu »den»« und Mo»»»« ««ekell». GW dldchiade et-aeiandter HchrM» iL7 «ein, vridt-dNchkrtl. Vernivrechanlchlud: INr. U und «r. «wa. r«Ie»ram«-»dr»tte: Nachrichten »r«»d«» zugcstcllt, während e» die Post-Abonnenten am Morgen in einer GesammtcmSgabe erhalten. 5lnreigen-L..» L8LS Verlag von Ktepsch Ueicharvt. Die Annaiiw? ren ku'-- > - > »rtvlat in dervouoiac'mi. , ' den?debeucu»,a!,mei»'I!en-e. Lre^oen bi» Nachmittag« alU» >-enn e/e Ne,erlass nur Marien,„au- von II bi» V,I UNr Die llv-illige tziruiid »eile (ca. « Silben, A Lka. ?n 'nndiaungcn au! der Privatteae .jeii- « P,a die rwaittae tie>Ie als .Singeiandl' oder aui Lertiette bo tlita An Nummern nach Sonn und ?,e>er tuaen I- be.. rivalttae Ä«ind.eilcn ao. «o btt. so und «o Big. nach beionderem Tarii. NuSwLrtiae Auilraae nur ,«»» Lorausbttabluna. Beirgblatler werden mit io Ll». berechnet. ^öÜöl'WäAI'öl!. üllüIE ^Älkl' Meise- Sit d»1««n,se 26. >, Es. IVarn, iitzii>xrmlisii«lll»>x. »»I I M-Ie n, AI«ri»L8ti »88« I, t«>-ii8pr. 33?0. 8«rÄvanx-, KLUvIm- uuä Älvvvlnvluv» IZvrtvvi'tHVvinv» L»N<i»Le, «lvirtsvliv uüä tranrösi»«!»« t1Iu»u»p»txi»v«. Nr. 80. Zpieget: Neueste Dlahiderichte. Hosnachrlchlen, KoniniiisionSratk Tauner ck. Stadtveroiductensitzung, OserichtSverhandlunge». Paul B»lß s, Franz Nnchbaur 1°. Berliner Leben. Neueste Drahtmelduugrn vom 21. März To» den gewünschten Eindruck machen. Das Blatl betont seiner die Unersmütterlichkeit des ZwcibundeS und die volle Solidarität im Vorgehen Rußlands und Frankreichs in Ostasien. Die in der Erklärung ausgesprochene Politik der freien Hand entspreche am besten der Stellung und dem Interesse Russlands im fernen Osten: den englisch-japamjchcn Bund tonne man kaum in dieser nbahnvorlage und überwies die- Achse charakterisiren. — „Swjet" sagt, Rntzland könne jetzt seine worauf cg sich bis zum 9. Äpril Stellung in der Mandschurei als für gesichert ansehcn. Ue-ati idirte Abg. v. Werdcck jkons I für no^iclüntes! „BirShewija" urtheilt, die Erklärung werde die Berlin. sPriv.-Telj Das Abgeordnetenhaus bc> endet« die Berathung der Eisenbahnvorlage und überwies die selbe an die Budgetkommilsion, worc vertagte. In der Tebatte plaidirte . .... eine Pmallchbahn KottbuS-Lprembcrg aus dem linken Spree, klcmiither berui/igen'und alle M,s,verstand»,j,e beseitigen Ter uler und sur eine Verlängerung der in der Borlage beflndlichen ^wcibund verfolge in Asien und Europa dieselben politischen unk Bme Mtersbaln-HolierSwerda nach der achsischen Grenze >n kultnrcllc» ?,iele. „Nowosti" sagen, die Erllärung iverde .;we„cl- inontgSwartha zuui Abschluß an die dortige s^S in der ganzen Welt einen enrculichen und beruhigenden Ein- lachsstche Bahn nach Bautzen. i ^uck machen, das sei im Interesse dcS Wcltsricdcns freudig zu Bremen. Die „Weser-Ztg." bringt eine Mittheilung über! begrüßen, die Zukunst der grotzen deutschen Dampsergesell-i Belgrad. Ter Ministerpräsident theilt in der Skupsch- schasten, die besagt: Wenn ein Abkommen zwischen den! tina mit. vah der !>lonig die Demission des Habiiicts abac - Tanipsergcsellschastcn zu Stande kommt, ist eine Ucbcrspannung > l c h n t habe, weil er vom Präsidium der Skupschtina in Er der Frachtsätze, worunter die Ausfuhr leiden würde, nicht zu M sahrung brachte, dag das kabinet, dem er Vertrauen entgegcn- siirchten, sonst würden den Gesellschaften Konkurrenzunternehmen bnnge, auch daS Vertrauen der Skupschtinamchrheit genieße, entstehen. Eine Verständigung betrifft einmal die Abgrenzung! London Im Unterhaus,' erklärte HarcourI. er ^..Interessensphären unter Zuarundclcgung dcS gegenwartigeu wcrsc der Regierung nicht vor, daß sie das Land täusche, die Re- ekatigkeltüfeldeo der einzelnen Gesellschaften, wodurch anSge- aierung täusche sich aber selbst. Iiu Lau'c der Berathung, die icblosien ist, daß die Gesellschaften ihren Betrieb aus »osten andc- stellenweise einen hikiaen Elm ' >er Theilnehmer ausdehnen. Der andere Punkt liegt in der Vereinbarung der Verbesserung der ionen.raten, die Leistung und Gegenleistung, in ..... hältniß bringt. Wenn ein Abkommen zu Stande kommt, ist auch freunde ja." lZnstimmung aus den ministeriellen Bänken > Kriegs- auSgeschlolsen, daß die Aktien der participirenden Gesellschaften minister Brodrik führt aus, in den Operationen ieien große ganz oder zum größten Theilc m ameruamschcii Besitz über- ^ FoNichrittc erzielt worden. Der tzauptwiderstand im Lranic- llchen. ^ staal sei gebrochen; Dewet'S Truppen seien noch allen Rioft- Frankfurt a. M. Wegen der Zusammenrottungen von ungen zeriprengt. iNa, na! Die Rcd s In der »apkolonie seien >en " ' — a. M. Wegen der Zusammenrottungen von ungen zersprengt. iNa, na! Die Red , Arbeitslosen Anfangs Januar wurden heute von ^dc>» Schössen- die Operationen mehr >n der Hand der Polizei, als daß sie einen Sollliillienv, 22.Mär;LW2. Hongkong. Meldungen aus »anton besagen, der Vier könig habe ein Telegramm ans Lungischou an der Grenze dm Tonkin erhalten, wonach sämmtliche Truppen deS Atarscholls Su zu den Ausständischen übergegangen seien. Weil!' daS wahr ist, erhalten letztere einen Zuwachs von 20OM Man,', die, ans europäische Art bewassnet und ousgebildet, un Stande sind, jede Truppe, welche die »aiserlichen ip's Feld stellen können, zu schlagen. Das Land sei zweifellos reis sur den Aufstand Fortwährend kämen Plünderungen vor. und die Trockenheit vev hindere die Aussaat von Jriihiahrsreis. Die Landarbener re- »ährten sich daher jetzt durch Räubereien Wahrscheinlich siche eine Hungersnoth bevor. Gut unterrichtete Leute se>«i der Ar sicht, daß ein Ausstand drohe, ähnlich der Taiping-Revolulion gericht 12 Personen zu Gesängnißstrasen von 5 Tagen bis zu rein militärijchen Eliar,iktcr trügen. Auch im östlichen TranS- 6 Wochen verurtheilt. ! oaal seien große Fortschritte erzielt. Wahr sei allerdings, daß von Budapest. Der Zustand »oloman Tisza ' shat sich per- Delarel,. einem der besten Burengenerale, eine lebhafte Thätig- sgilimmert. Die Aerzte zweifeln an seinem Auskommen. > kett entfaltet werde, aber im Allgemeinen sichre der Lauf der Paris. Der Londoner Korrespondent des .Matin" hatte Dinge dahin, daß tue. Buren einen großen Dheil n,rer Streit, dieser krafte sur die Organisation der LebenSmittelzusuhr ur Anspruck haben slähmen in einem Umfange, der bei Weitem das Maß der Er, t nur, Wartungen übcrtresse. England habe in Folge dessen nur mit eine, ft, der kleineren Zahl des FeindeS zu rechnen. Walker skons.s bringt Lage, die Meerenge von Korea zu sperren und, wcnn wir wollen, i die Debatte aus die chinesischen Angelegenhcitcn. Lord Cra n- zu verhindern, daß die russischen Schisse von Wladiwostok »all, h örne bemerkt, was die M o nd i chu re > betresst- io erwarte Port Arthur gelangen. Wir wünschen deshalb, daß an dem, d>e Negierung von Rutzland, daß cs die Politik auch durchführe, jetzigen Zustand der Dinge nichts geändert werde. Wenn aber lür die cs sich ausgeiprocben habe. Zur Zeit seien Vcrhand z. B. Nutzland den koreanischen ' ^ ^ lange ein Auge gcworscn habe »iig eine schwere Bedrohung si seine Industrie und seinen Handel cnIwiM» zu ^ ,, .. wünsche nur Ken Frieden in Osiasien, sowie alle StrAtsälle und Wunsch, Tientsin zu raumen, sobald die Truppcnzahl Mißverständnisse hintanzuhaUcn; das ist auch der Zweck der »uf den seinerzeit bestimmten satz ermäßigt werden lonne; er cnglijch.jopanischcn Allianz. ! glanbe.^daü werde innerhalb der nächsten beiden Jahre möglich Madrid. Die Regierung richtete an die Präscktcn ein drückt Eranborne seuic Besriedigung aus ,,daß Rund chreiben, durch welches die Maßregeln gegen die Kongrc - -Nachte ihre warme Zustimmung zu dem eng l > i ch - „ a t i o n e n einaestellt werde» ° l, chcn A b k o ur m c n auSgcdruckt hatten. Etiie nette gailvneil eingenenl werocu. „.^„Befriedigung" u»d nette ..Zustimmung"! DaS nennt man gute Brussel, -.er z^enat hat das Militaigeleh mit Miene' zum bösen Spiel machen. Die Red.) ^6 gegen 25 stimmen .m Ganzen angenommen. ; Washington. Das Ackcrbaudepartcinent steht im Begriff, Petersburg. In Besprechung der russisch-sranzösiichen eine Liste von Einfuhrartikeln auszusicllen, in denen man das Erklärung äußert die „Nowoje Wremja", die Mächte des fran- > Vorhandensein von Borsäure und anderen Säuren annimml. zösisch-rufsischen Bundes seien gcnötliigt gewesen, daS durch den >Dies ist der erste Schritt von Re v ressali c n gegen daS deutsch- l>siiw-ruiili<iien rounoes seien gcnoinigr acivcien, oas ourc» oe» , ,,, englisch-japanischen Vertrag gestörte-Gleichgewicht der ^Nächte im Einfuhrverbot von Fleisch, dos Borsäure lernen Osten wiederherzustellcn. Die Erklärung verkünde nichts Neues, sie werde aber gleichwohl durch ihren ernsten und festen Oerllichcs ,md Sächsisches. Dresden. 21, Müiz. —* Ihre Majestäten der » önig und die Königin wohn ten gestern Abend der Ausführung des lprischen Tramm:- Weither" im Overnhause bei. — Heute Vormittag nahm de ' König im Residcnzschloise militärische Meldungen entgegen im- empfing darauf die Herren Staatsminislcr und de» König!. KabinetSsckrclär zu Vorträgen. — Die Königin begab sic» heute Vormittag 11 Uhr in Begleitung der Frau Oberhofmcistcrin p. Psliigk und der Hofdame Fräulein v. Nauendorfs nach dem Eorolahauje und wohnte daselbst Ken Prüfungen der Lehr schwestern bei: außerdem besuchte sie die OstcrauSstellung des »önigl. Hoflieferanten I. Oiivier, Praaerstraße 5. —* Ihre Königl. Hoheit P r i n z e s s in M a th ild e wohnte heute den Prüfungen in der 2. Klasse der 3. kathol. Bezirkssmule bei und besichtigte sodann unter dem Ausdrucke großer Befriedig- ung die ausgestellten Nadclarbeitcn, Zeichnungen und Arbeiten des HaiidserliakeitsuntcrrichtcS. —* Der Kgl. Kammcrherr Gras Luckner ist soweit genesen, daß er die Klinik des .Herrn Hvsrath Dr. tzaencl auf der Hospital- slraßc wieder verlassen konnte. —* Tie Beeidigung des gestern im Alter von 74 Jahren ver storbenen Herrn KommissionLraths Anton Tanner 'giier in auen winnarvereinsireiieii yerziicyner -rycii- nahmc. 26 Jalne lang war der Entschlafene Präsident von Sachiens Militälvereinsbunde. dein er leit l. Juli 1899 als Ehrenpräsident anyehvrte. Kominissioiisrath Tanner war in ftnhcren Jahren beim hiesigen Siadtrctthe als Inspektor sin Bei iorghanse ans der Stiflsstraße. später bis zu seinem Ucbcrtritic in den Ruhestand als Belencblimgsinspcksor thätig, wurde bei Nieder legiing ieineS Amles als Milftarvereinspräsideni von Sr. Maieslät dem Könige durch Verleihung des Titels und Ranges als „Kom müsionsiaili" anSgezeichnet und war außerdem Inhaber des Ritter kreuzes l. Klasse des AlbrechiSordenS und anderer sächsischer und aiißerlächsüchcr OldcnSnuszeichniiiigcn. Bei Gelegenheit der ersten Anwesenheit des Königs Wilhelm I. von Preußen alS Kaiser in Dresden im September >882 brachte er aus dem Alaunplatzc eine Parade von sächsischen Militärvcreinsinitgliedern in der Zahl von 16 000 Mann zu Stande, welche mit ihre» Fahnen in vier Tressen aufmaiichicrten. Anwesend waren dabei auch der damalige deutsche Klonprinz. der spälere Kaiser Friedrich lll,. Prinz Wilhelm, der jetzige Kaller, und nahezu sämmtliche Bnndcssüisten. —* In der gestrigen ussentlichen Sitzung der Stadt verordneten widmete vor Eintritt in die Tagesordnung de, . enthält, lDicsc Meid-. Vorsitzende dem am 1t. d. M. verstorbene» Mitglied des ung macht ganz den Eindruck, als wenn sie zur Euiichüchtcruiig Kollegiums. Stadtverordneten Earl Heinrich Hcimbold. einen der dcuftchen Regierung bestimmt sei. Tie Red.j warm empfundenen Nachruf. Der Heimgegangene gehörte dem irelcnvcn rtungencntzundung, F ranz Namvaur eriag dem Leiden, das er sich vor einigen Tagen in Folge eines Sturzes zu- gczoaen. Zwei Meistersänger an einem Tage einem unerwarte ten Schicksale erlegen! Knnft und Wissenschaft. Paul Buls; -j>, Franz Rachbaur z-. 'Der Telegraph bringt in einer Meldung die Kunde von dem fast gleichzeitigen Tode zweier berühmter deutscher Sänger: Paul Bulß starb gestern in Temesvar illligarift, wo er sich aus einer Concertreisc befand, an den Folgen einer plötzlich aus- trctcildm Lungenentzündung. Franz Nachbaur erlag dem Leiden " aczogei len Schicksale erleg, Am allgemeinsten und schmerzlichsten wird die Dresdner der Tod Bulß berühren, denn hier zählen seine Freunde und Per- ehrcr noch nach Hunderten und unvergessen ist hier noch die Größe seiner Künstlerschast. Auch fiel die Glanzzeit seines künstlerischen Wirkens in die Zeit seines Engagements am Dresdner Königl. Hostheater. Hier stand er im Vollbesitz seiner Mittel und seiner zwingenden Persönlichkeit »nd unvergeßlich werden die Rollen bleiben, die wie Zampa, Graf Eberslein („Wildschütz"), Fliegen der Holländer, Luna, Petruchio ^Bezähmte Äider>pänsllgc"l, Wolfram, Zar. Don Juan, Kühleborn, Rattenfänger, Trompeter von Säkkinge» seiner Individualität besonders entsprachen. Die Gründe seines Scheidens von Dresden sind noch in Vieler Er innerung, sie entsprangen zum Thcil Differenzen mit der Königl. Generaldirektion, die sich leider nicht ausgleichen ließen. Von bier ging er nach Berlin, wo er seit länger als zehn Jahre» an der Königl. Over wirkte. In den Concertsälcn und auf Gastspiel reisen wurde er aber nicht weniger gefeiert, als an. den stabilen Stätten seines Wirkens. Vor ungefähr Jahresfrist schied er ans dem Verbände der Berliner Oper, um sich nur noch dem Eoncert- singen zu widmen. Zum letzten Male gehört haben wir ihn in Dresden in der „Verschwender"-Fcstoorstcllung im Residenz- thcater. Der Niedergang seiner Mittel ivar damals allerdings bereits sehr fühlbar, gleich fühlbar wie das stolze, im starken Ab- nchmen begriffene Selbstbewusstsein, das ihn im Künstler- wie im Privatleben nie verlassen hatte. Seiner Biographie, wie sie in dem bei E. Pierson-Dresden erschienenen Werke «Das Dresdner vostheatcr" enthalten ist, entnehmen wir, daß er in der Mark Brandenburg geboren wurde, wo sein Vater Gutsbesitzer war. Seine musikalische Ausbildung erhielt er von den Professoren G. Engel-Berlin und Götze-Leipzig. Sein erstes Engagement war in Lübeck, wo er als Zar und Zimmermann zuerst die Bühne bc- trat. Nach einer Saison in Lübeck war er am Hoftheater in Kassel thätig, wo er 5 Jahre verblieb. Am 1. August 1876 debutirte er als Fliegender Holländer in Dresden, nachdem im Herbst 1875 ein sehr erfolgreiches Gastspiel vorheraegangen war. An Ehren und Auszeichnungen aller Art hat eS Bulß nicht gefehlt. Nach drei Jahren seiner hiesigen Thätigkeit — 1879 — wurde' er von Sr. Majestät dem König zum Kauiinerläuger ernannt uud l durch Verleihung des Ritterkreuzes l. Klasse deS Albrccsilsordciis geehrt. Im Verlaufe der Zeit erhielt er auch zahlreiche Äuszeich- nungen von anderen deutschen Souveränen, hervorragende Be weise großer Sympathie gab ihm Se. Majestät Kaiser Wilhelm ll.. indem er ihn oft z» den Hosconcerten beritte» und hier Loewe'sche Balladen und Reinhold Becker s „Trompeter an der Katzbach singen ließ. Der Tod hat in ihm nicht nur einen großen Künstler zur ewigen Ruhe gebettet, sondern vor Allem auch einen lebenssrohen Menschen. Weniger unerwartet traf der Tod den Königl. bayerischen Kammersänger Franz Nachbaur. Seit Tagen wußte man, daß er sich von dem tüdtlichen Sturze, den er sich aus einem Spaziergange zugezogen, nicht wieder erhole» würde. Fast zn gleicher Stunde mit Bulß ist er gestern in München gestorben. Ter Künstler wurde am '25. März 1835 auf Schloß Gießen bei Tettnang in Württemberg geboren und in Stuttgart erzogen, wo er auch das Polytechnikum besuchte. Bald wurde mau aut leine prachtvolle Stimme aufmerksam, sodaß er bereits mit 2l Jahre» zum ersten Male die Bühne betrat und zwar in Basel. Schon oamols überraschte auch das darstellerische Talent Nachbaiir's, das ihm später in so hervorragendem Maße zur Verkörperung der Wagner scheu Heldcnsignre» geeignet erscheinen ließ. Zu seiner weiteren stimmlichen Ausbildung ging Nachbaur nach seinen ersten Bühnenerfolgen nach Italien, »m in Mailand Schüler von Lampcrti zu Iverden. Nach Deutschland ziirüclgckehrt, wurde er, nachdem er an verschiedenen mittleren Bühnen sich ei» außer videntkich großes Nepertoir crsungcn hatte, 1867 für das Münch ner Hostheater gewonnen, dem er bis 1889 als eines seiner ge feiertsten Mitglieder angelwrie. Namentlich als Wagncrsänger errang er aus der Höhe seines Lebens, getragen von der Gunst des kunstsinnigen Ludwig kl. von Bayern, eine Kette ranschcnder Erfolge, die ihn auch aus seine» Gastspielreisen begleiteten. Eine seiner Glanzrollen war der Walther' Stolzing in Waaner's „Meistersingern", den er 1868 bei der denkwürdigen Ersicinftiibr- n»g des Werkes ereilte, und als der er auch die bewundernde An erkennung des Bayrenther Meisters erringen sollte. Rach seinem Abschied von der Münchner Hosbühne ist der Künstler nur noch selten an die Oefscntlichkei» getreten; er zog einem Altwcrdc» aus der Stätte seiner größten Erfolge die bcbagliche Muse des Privat manns vor, der sich ganz hinzugebcn, ihm seine glänzenden Ver- mögensverhältmsse gestatteten. 's* Der Kaiser hat an Anton v. Werner nachstehende Beileidsdepesche gesandt: Kiel, 20. März. Wieder hierher zurückaekehr^ erfahre Ich. daß — was Wir gefürchtet — traurigsic Gewißheit geworden. Mich erschüttert tief das bittere Geschick, welches Ihnen jetzt den hoffnungsvollen Sohn raubt, nachdem erst vor wenigen Wochen die Gruft über Ihrer Gemahlin sich geschlossen. Halten Sie sich Meiner innigsten Theilnohmc v. - sichert. Gott sei mit Ihnen m dicicr schweren Zeit. Wilhelm I 11. 1* Zur Mitwirkung an den sogenannten Meist erspiel er. die Herr Direktor Angela Reumann im Verein mit der Bcrl:w, Generalintendanz im Mai aus der Berliner -Hosbühne vcr anstalien wird, sind von Dresdner Künstlern bis jetzt emgesaden worden: die Herren Paul Wiccke und Karl Wiene. - Berliner Leven. O Berlin. 19. März. Da ist es nun also heraus: Anna Rothe, das verhaftete Blumemnedium, ist lediglich ein Opfer der Rache der Dämonen. Wer mit Geistern intim verkehrt, darf licb nicht wundern, wcnn sie ihm auch einmal eine» böien Streich spielen Denn da die Geister die Seelen dahingeschicdener Menickien tiuo und es allezeit gute und böse Menschen gab, giebt und geben wird, so ist cs sonnenklar, daß es auch gute und böse Geistei geben muß. Die bösen Geister, die im Leben ihren Miimcnschc» gern Böses thatcn, finden natürlich auch un Jenseits ein lens lischcs Vergnügen daran, den Lebenden gelegentlich einen Wim me» Schabernack z» spielen. Wie aber hätten sie der armen Anna Rothe mehr schaden können, als daß sie ihr istst in der jenigen Sitzung, zu welcher sich Berliner Kriminnlpolizisten ein gesunde» hatten, mn sie zu entlarven, bosliastcr Weise Rosen nna Apfelsinen in ihre» llnterrock steckten, die dann als handgreislieiv Beweismittel gegen sie richtig aittgcmnden wurden st Ties un gefähr ist der sehr bündige Gedaittengang, den einer der star- gläubigen Berliner Spiritisten, Tr. Egbert Müller, in einer Vei jaminlnng, die über das sawose Bluinenmedium zu Gericht entwickelt hat. lind man stimmte >bm begeistert zu. Schi Medmm ist also recht und lediglich ein beklogcnowerthes Tpfer >a>st süchligcr Dämonen. Dos ganze Unglück der gcge»wärng wett entrückten Anna Rothe kommt also, wie man sieht, einfach dabei, daß sich noch kein neuer Knigge gesunden, der ein Weick, „Ueb-r den Umgang mit abgeschiedenen Menschen" .gestlnieben hat. 'Mau wird scdeitt'alls aus dieser unangenehmen Geschichte d-e Lehre entnehmen, das: man im Umgang mit Geißern nicht vv>- sichiig genug sein kg»», dg sicb gar zu leibst unter den guten und harmlosen Geistern a»co rochsticliiige Tämvnen befinden können ES kann aber der Frömmste nicht in Frieden ftnit der Polizei > bleiben, wcnn es den bösen Dämonen nicht gefällt, sagt ungefähr schon Schiller im „Teil", nebenbei bemerkt, in Umänderung eine-- älteren «chrichworts: «Niemand tan» länger Frieden haben, als cs seinem Nachbar beliebt." Doch im Ernst gesprochen: Diejenige», die jetzt die Sack;; so darzustellen suchen, als ob bei der Aiwa Roche bis zu deren Abführung in die gcgenwärüge Untersuchungshaft Alles reinlia, und zweifelsohne zugegangen sei, sind entweder beschränkte Tummköpfe oder bcwintte Mitspieler der geriebenen Schwindlerm.
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