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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 08.03.1902
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1902-03-08
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19020308029
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1902030802
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19020308
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1902030802
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1902
- Monat1902-03
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Llrse» Blatt wird dm Lesm» von Dnsdea »ad Umgebung am Lage vorher bereit« al« verugrgedM: Abrird-Aurgabe «iriErN» « «t dt« Dt» -DnsdmrNaätrtibten' «ri»«tn«, ä«Nch dt, !ft»it«d«r tu Dr«»d« u»d d»r na»»«, Umoediin,. »o dt» Zitrazuu, dur» »„»»» Volk» „d»r K»mmltÜo«!r» ntotai. «rdalt»» da« Blatt « Wock-vlaae». dt: iE a«t Dann od»r!t»t»naa« »otaen. u, ».»«t Llxtlaasaad«« «»»»« uud «,»,«>« u,a:ti»U» ztr Nt>>«l>"d« etaaeiandirr Srbrttt- ttü— Iktnk BerbtadltLkit. »»ru«»r,»,ai«i,b: «ns I u und «r. »ov» r«l«»rn»« »dr«tt«: «achdtch«,» »»««de» zugestcllt, während eS die Post-Abonuenten am Morgen in einer GesammtguSzabe erhalten. Knreigen-canl. OegvünSst 18S« Mrrlao »o« zi»ps«h * N»lch»rdt. D>» Nmial»»: >o» knluicht»u„iui i»d»rl'auvide><i>>>iibükllk u„d de» Nkl>c»ani»u inclirtleu i» Lrerdid diS NochmillSaS -I Nt» LSI!» und ^eieilaua nur Marten'irviu-von >> lns V,l Nt» Die I waiunc »»und «,-ü: >ca. n vUdcni ru Du. ÄI! liindiaunur» in» der PrivüvcNc .»leite LL Pi». , die Ltvotliae - e is ats .(.'inueiaM' sd,r a,n Tnveilc V Ai«. ftn Auin.uein naö, renn und ,>„ki rügen I l>ez. riwdlug» «lundmti» d». «o be«. c» und eo P>». uaid deivudcrcm lvrü. Rudwilltiue Auilruiie nur »eoen BsmnSdcratitiin» Betegdlaltk: werden mit io Pt«, bereltme!. fMll seine!' l-eliermsfei I. KsdpMlir- Ml! l.lixlie-l.süsl'MLr's«!. kullil Halvs l.kllsl«ä2l'8n-8pkeiL!-8rr§eliLst ÜFK knnsl/lmoklar ?6rMLN0Ns0 VON >VttllNUN^iß-^ini'ivsttUNKVN. «D UHU» »»vLLLvL 0fS8üsn, Vie1oi-iL8ln. 2V. »»» ^poxiLlitrdl. »»»»» E-»> L-i-aok» Prinz Hrlinlch in Amerika. Neueste D ah'berichtc. Hosnachnchie», Stadtverordnctciisitzung Ns. VV. PpltM. „Violetta". „Julius Cämr". „Um dir Wahrheit". I Lonnabcnd. 8. Mär; 1W2. Prinz Heinrich in Amerika. Cambridge. 6. März, Um Ih; Uhr traf Prmz Heinrich Memorial Hall ein, und bald darauf fand der feierliche Mus Natt, in welchem der Prinz unter dem brausenden Jubel der Studenten zum Ehrendoktor der Rechte ernannt wurde, ^er Präsident der Harvard-Universität Eliot hielt hierbei eine Rede, in welcher er daraus hinwies. da» eS das erste Mol sei, dah di« Universität eine außerordentliche Ätzung einem Hemden Prinzen zu Ehren abhalte. Für dieses einzige Vorkommnih seien gewichtige Gründe vorhanden. Biele Einrichtungen, die aus England »ach Reu-England gekommen. seien deutichen Ursprungs. Die Universität sei eine puritanische Gründung, daher werde aus ilir das Gcdächtniß der Reformatoren, die von deutschen Fürsten unterstützt worden seien, gepflegt. Als fernere Gründe führte Redner a» die deutsche Einwanderung, welche die größte und ge- Mlbetste sei: die Dankvcrpslichtung für Gaben der deutichen tech- imcben Schulen und Universitäten- Dcutfchlands außerordentliche Beiträge seit Mitte des IS. Jahrhunderts zur reinen und a»gc- vondtcn Wissenschaft und die Hohe Sympathie und Bewunderung nir Deutschland. „Dazu kommt," schloß Redner, „da» wir uns mit gutem ttzedächtniß erinnern, das, vor 40 Jahren, als die Union sich in Todesgefahr befand. Englands Königin ihren Ministern den Krieg gegen Amerika verbot, und der Enkel dieser großen Frau siebt vor uns." Nachdem noch weitere Ansprachen erfolgt und von Studenten Dichtungen vorgetrage» waren, erwideNe Prinz Heinrich in wenigen Worten, da» er jetzt ein Harvard- Blam, sei, und forderte zu einem dreimaligen Hoch aus den Präsi denten Rooscvelt auf. — Bei der Einführung des Prinzen in die Harvard Studcnts Union hielt Mayor Henry Hiaginson folgende Bewillkommnungsanwrache: „Sie sind »nö willkommen nls Vertreter einer stolzen Nation, als Vertreter und Bruder des «roßen Kaisers, der entschlossen in den Spuren seiner Ahnen andelt. Wir sind, sowohl als Nation wie als Einzelne, wohl »gedenk, wie viel wir Deutschland verdanken, seiner glänzenden Biieraur, seiner herrlichen Musik und seinen Großtliaten aus dem Gebiete der Wissenschaft, vor Allein aber seinem edlen Bei viel des reichen, vielseitigen Meuichenthums der germanischen Nasse." — Pnriz Heinrich erhielt ein Telegramm deS Kaisers, in welchem dieser den Prinzen zur Verleihung des öoktortitels. der höchsten Ehre, die Amerika austhcilen könne, beglückwünscht. Boston, 6. März. Vom Bahnhose, wo eine kurze Begrüß- iiug durch den Bürgermeister startgefunden hatte, fuhr Prinz veinrich noch dem Somerserhotcl. 'Der Prinz fuhr mit Admiral Evans in einem vierspännigen Wagen, eskortirt von Kavallerie, jeder Wagen des Gefolges hatte vier Porreitcr. Im Somersethotel wurde der Prinz von dem Gouverneur, dem Präsidenten der Harvard-Universität Eliot und anderen Würden- irägern empfangen. Hierauf folgte eine Fahrt durch die Stadt, n, deren Verlause Prinz Heinrich dem Gouverneur und den, Bürgermeister Besuche abstattete. Prinz Heinrich besuchte auch das staatsabgeordnetenhaus, in dem gerade eine Sitzung statt- 'and. Der Prinz wurde mit Beifall begrüßt. In der Lessent- lichen Bibliothek begrüßten 35 deutsche Kriegsveteronen den Prinzen, der jedem von ihnen die Hand reichte. Bei dem zu lehren des Prinzen stattsindcndcn Diner wird der Großmeister der Germania-Loge», Hauser, dem Prinzen einen goldenen diamnntbeietzten Freimaurer-Stern überreichen, als Ge chcnk einer Amerikanerin. Frau Goodwin. Das Emblem ist aus einem Goldklumpen heraestellt, den der Gatte der Frau Good- min im Jahre 184» ln Kalifornien gefunden hat. Boston, 6. März. Die Meberreichuna der Photogravbien, lvrlchc der Kaiser der Harvard-Universität schenkte, vollzog sich in olgender Weise: Professor Münsterbcrg und seine Frau empfin gen den Prinzen m ihrer geschmackvoll dckorirtcn Wohnung und geleiteten ihn »ach der Bibliothek, wo der Vorsitzende des Ver- waltungsrathcs des Germanischen Museums Putnaui eine An- vrache hielt, den hohen Gast bewillkommnet« und daraus hin- wies, daß Professor Franke die Errichtung des Mule»ins anregte und v. Holleben sie förderte. Der Prinz antwortete: „Paßen Sie mich in wenigen Worten Ihnen danken für die erwiesene ' andere» Seite des Ozeans aufmerksam beobachtet werden Wir kennen die Rieienindustrie. durch die Ihr Land zu dieier Stellung gekommen ist. Wir kenne» auch dos Germanic-Muscum. Der Kaiser, mein Bruder, den hier zu vertrete» ich die Ehre habe, richtete sein Auge daraus und besohl mir. Ihnen die Photographien von Ncprodultionen von Denkmälern z» übergeben, von denen Abgüisc gemacht werden. Die Arbeite» befinden sich im AnsangSstadium. »nd cs wird vier Monate dauern, ehe der Kaiser die Abgüsse senden kann" Hieraus überreichte der Prinz dem Präsidenten Elliot die PlMogravhien mit der Bemerkung: „In Ihren Händen sind sie wohl am sichersten" und scherzend z» Putnam gewandt: „Dies 'oll natür lich für Sie keine Kränkung sein." Hieraus bat Elliot. dein Kaiser den aufrichtigsten Dank der Harvard-Universilät für die Gabe zu übermitteln. Der Prinz bemerkte, er hoffe, daß dies die Freundschaft der beiden Völker fördern werde Elliot er- widerte, etwas Anderes wäre unmöglich. Nachdem Erfrischungen eingenommen waren, kehrte der Prinz in das Hotel zurück. Boston. 0. März. Aus dem von der Stadt im Somerici Hotel veranstalteten Banket, daS um 8 Uhr begann, wurden inchrere große Reden gehalten. Nachdem der Gouverneur Crane und der Mayor Collins gesprochen hatten, feierte .-Zoll direktor Lyman Friedrich den Großen, gedachte der Hilfe der 250 000 deutschen Soldaten im Bürgerkriege und erklärte, der Plan deS Deutschen Kaisers, dessen Charakter dcmsenigen des Präsidenten Noosevelt ähnlich sei, die Vereinigten Staaten durch Freundschaft zu erobern, sei des Erfolges sicher. Präsident Elliot sprach über die wahre Demokratie, der Massachusetts seine Größe verdanke. Der Präsident der Handelskammer schilderte den kommerziellen Auischwung Deutschlands und betonte die Noti; Wendigkeit freundschaftlicher Handelsbeziehungen zu Deutschland. Der Vorstand der Universität Hiagins führte ans. die Methvdc der deutschen Wissewchast sei nach Amerika verpflanzt worden und theilte sodann Erinnerungen an Kaller und Kaiserin Fried- > rich mit. Richard Oincy, der unter Clcvcland Staatssekretär j war, legte dar. wie Amerika aus dem l-'ntnni tarrilllo der heiligen Allianz zur Weltmacht wurde, nicht trotz, sondern wegen seines demokratischen Volkes. Diese» gelte auch für Tcu.ichland, dessen Haupt alle monarchischen Häupter überrage. Der Kaiser habe dies nicht besser beweisen können, als durch die freundschaftliche Mission seines Bruders. Die Völker selbst, nickt die Herrscher gefährdeten den Frieden, darum sei das beste Mittel, den Krieg zu vermeiden, die Völker freundschaftlich einander bekannt zu machen. Der Haager Schiedsgerichtshos sei eine große Errungen- schast, und der Kaiser erhclltc den Frieden dadurch, daß er Zwistig- leiten zwischen den Nationen Vorbeuge. Die Entsendung des Prinzen sei sehr zeitgemäß: denn Amerika fordere die Welt zum Kampfe um die Oberherrschaft der Industrie heraus, dem gewal tigsten Kampfe der Weltgeschichte. Der Besuch des Prinzen, der einen überaus günstigen Eindruck mache, werde »nzweitelhaft ge eignet sein, dem vorzubeuaen, daß der Kamps in einen Krieg aus- artc. Deutschland und Amerika verpflichteten sich- gewissermaßen, den Kanivs in den Grenzen christlicher und civilisirtcr Völker zu halten. In diesem Sinne sei der Besuch des Prinzen das bc- merkenswertheste Ereignis! in der internationalen Geschichte. Boston, 6. März. An dem z» Ehren des Prinzen Heinrich veranstalteten Banket »ahmen über 200 Personen theil. Der Saal war aus dasPräcktigste geschmückt, Gelbe Blumen herrschten unter dem Schmucke vor. Der Präsident brachte de» ersten Toast, der große Begeistern«« hervorricf, auf den deutschen Kaiser aus. Der Prinz sagte alsdann: bin Gast der Stadt, deren Einwohner mit dem höchsten Stolz sie als die Nabe des Weltalls betrachten. Ernst gesprochen, ich würde die Reise durch Ihr Land als unvollendet angesehen haben, ohne den Besuch der bedeutendsten Stadt jenes Staates, der in dcr Gekchichte der llnionstaaten eine so wichtige Rolle gespielt hat, dessen Einfluß so groß und weitreichend ist. der der Littcratur Emerson, Hawthorne und Longfcllow, der Wissenschaft Männer wie Agassiz und Thorea» und der Geschichtsforschung einen Bancroft, Motlcy und Prescott gegeben hat. In der Nachbar- schast Ihres Staates wurde die Acra herbeigcführl, die ,'feugin des Wachsthums der Nation und eines sehr selten erreichten Besuch also von besonderem Interesse für mich. Bin ichcinl, »v stehe an der Wiege der amcrikaniichcn Cioilijation. Mögen auch die Bande der Freundschaft, welche so viele Jahre unsere beiden Völker vereinigen, noch fester geknüpft werden durch den gegen festigen Wettbewerb auf dem Felde der Lilteralur, Kunst und Wissenschaft. Sollte dies das Resultat meines Besuches Ihre: ! freundlichen und gastfreien Küste sein, so will ich mir gern nach- sagen lassen, daß ich mich einem glcicyzcilige» Interview dura, über tausend amerikanische Preßlcuie unterworfen habe, uiw ebenio der, »m cs offen zu sagen, Nnbeaucmlichkcit, die mir dos l beständige Knipsen zahllwer Photographen bereitete Glauben ! Sie mir, die Amenkasahrt war für mich ein Hochgenuß. Soltie ^ ich dos Glück haben, die llnionstaaten noch einmal besuchen zu l können, dann weiß ich, daß ich nicht als völlig Fremder wieder. ! kehre." Es sprachen sodann der Gouverneur im Namen des Staates und der Marineickretär Long als Vertreter der Bnnde ! regicrung Boston I» seiner Rede ans dem Banket siihrle Marineiekretor Long «u>s, der Prinz zeige bei seinem ersten Aufenthalt in Ameiika eine an die Banleeichlanhest bernineicbende Weisheit, dir daS Beste immer bis zuletzt ans -vare. Nebciall habe er einen ncnen warmen Empfang ge tnnden Wenn der Prinz, vorüber Alle entzückt sein winden, i Amerikaner würde, würde er als Bewerber um ein Regicrnngsam: so mich populär werde», wie er als internationaler Galt die amerikaiiiiche Eigenart auigesa.ßt habe, ganz demolratllcki mit irenndlichen Warten für Jede». Als Beispiel könne man bcS Primen Bestich in der Marine-Alademic nnsühreii. wo er mit keinem Takt beim Ringkcrmps nicht dem Sieger, sondern dem Be siegten die Hand reichte. Jeden einzelnen Tbeil der Einrichlnnacn der Akademie habe er studiit. Wenn der Prinz Amerikaner werde, wäre ihm rin Mavorsamt gewiß, auch winde er. ihn sden Rcdnerl aus dem Marincamt verdrängen. Er iaye dies nicht nur aus Höflichkeit, sondern ihm schwebe das Won des Dichters vor: <>ra pni-iiumc-in «s ,h<. t>><I,.rn!i>,n ilrc> «-ar-lck. Er gedachte sodann Deutschlands als des Varer lqndcs von Sterrbcn, Goethp, Heine, Mendelssohn und des^Paudn der Phikwophre, der Winen'cbost, der Kunst, der großen Soldaten und Staatsmänner und schloß mit einem dreifachen Hoch aus den Prinzen. Bei dem im Thursday Evcnrng Club veranstalteten Empfang traf der Prinz auf eine Stunde mit hervorragenden Schriftstellern zusammen, worauf er sich zum Bahnhose begab Die Abfahrt nach Mbauy erfolgte um zwei Uhr Nachts. Mio: richtete ein Danktclegramm an den Deutschen Kaiser. Neueste Drahtmeldnngen v m 7 Mürz Berlin. Die Zolltarifkvmmission beschloß, vor Ostern nicht länger zu tagen, als das Plenum zusammenblcibt Die Verhandlungen der Kommission sollen aber am 8. April wieder beginnen, Abg Spahn bittet den Staatssekretär Graken Pmadowsky, eine Eikläiung bezüglich der Tagegelder abgrben zu wolle». Gras Poiadowsky entgegnet, er sei nicht in der Lage eine bindende Erklämng daiiiber abzugeben, könne aber peilönlich sagen, daß keinerlei rechtliche Bedenken vorlägen, der Zolltarif kommiision. insoweit sie über das Plenum hinaus läge, eine an gemessene Entschädigung zu gewähre». Braunschweim In einer Denkschrift der Regierung an den Landtag über die Stellung der Regentichaft wird der „Bronn schweigischen Landesztg." zufolge auSgeführt, daß der Herzog von Cninbcrlond nicht als Landesherr onznschen sei. Ter Regent führe nicht die Regierung nn Namen des Herzogs von Enmberlcmd dessen Tod auch die Reqentichost nicin berühren würde. Jemand, der nicht Bnndesfnrst sei, könne auch nicht Landesherr sein. Frankfurt a. M. Die „Franks. Ztg." meidet aus New Port: Die Manstoba-Hudwnbai-Gciclltchast nlsielt aus der nvrd lichen Faktorei Churchill die Nachricht, daß ein Stamm wilder Eskimos drei Männer, die in einem große» Kajal oder Bov! durch ^die Luft kamen, mittelst Bogen und Pfeilen gelobtet habe, Tic I Nachricht ichcint sich aus Andrste zu beziehen und einigermaßen verläßlich zu sei», da die Faktorei einen ziemlich eingehenden Knust und Wissenschaft. > die sie im dritten Akt als Vertreterin der Flora sang. Unver kennbar hat man in Frl. Mira Abcndroth eine für den verzierten . , , , . . .. .. ,., ! Gesang prädestinirte Sängerin zu schätzen, d,e die Beachtung tz* Konrgl. H«sop«r. In Bert» s „Vrolelta erschien peroient. Die Stimme, cm eleganter, hoher Sopran, vorläufig neben den gewohnten und ^bewahrten Vertretern der Hauptrollen allerdings noch nicht sonderlich ausgiebig, immerhin aber bemerkenswerth tragsähio, spricht leicht und sicher an, r der dreigestrichencu Oktave und entbehrt nicht der ^ ^ . - > - - . und ModulationOfähigkeit. Ganz brillant gelangen der emporwachsend. Herr Hopfl hat dieser sympathischen Ausgabe angehenden Künstlerin sogar ganze Ketten tadelloser Ztaccati sichtlich vl« Liebe und — —* ^ ^ .- ihr schon bei dem künstlerischem Fein voll im Gesänge, l allerdings ziemlich leicht gemacht: er braucht die berühmten. Herr- bach. Rübsam und Kruis gute Vertreter der'Episode». lichen Conylenen de« zwecken Akte» nur im Sinne der Situation - h* Königl. Hos'chauspiel. Ls war ei» kühnes Wagnis, bon zu behandeln, um semcS Mfolaes sicher zu kem - leicht vckd doch Herrn DecarlI, unserem neuen Heldenspiclcr, fast über Nacht auch nicht leicht, je nach dem Grade des künstlerische» Geschmacks den Marc Anton in Shakespeare s „Julius Caesar" zu und gänzlich verfehlt, wenn Gcrmont um des Effektes willen übernehmen, und vor einem Publikum dorzustelle», das Herrn fum Fortesanger auSE. Aber gerade im rechten Maßhalten Wieckc in dieser Rolle gewöhnt ist. Aber: wer wagt - gewinnt: zeichnet« Herr Höpfl stch vorthcllhaft auS, er that nicht,zu viel und Herr Decarli hat gestern Abend gewönne». Sein Marc und nicht zu wenig und zog vor, doer schein barnoch nicht auf Anton war nicht nur eine unter den kritischen Verhältnissen dl« absolute Sicherheit deS musikalischen Parts schworen konnte, - doppelt hoch einzuschotzcnd, . sondern auch eine durchaus intcr mehr vorsichtig, als uberhebcnd aufzutreten. Stimmlich de- cssante und fesselnde Leistung, W herrschte er die Partie vollkommen, er sang sie mit Wärme uud Empfindung und wußte Accente ' ' g und wußte Accente zu finden, die unmittelbar berühren. Der lebhafte Beifall nach den, -weiten Akte, der in . —" -------- ----- die Hörer die künstlerisch die reicher und reiner als je zu vor die schauspielerische Begabung deS fleißigen Künstlers in's rechte Licht rückte. Zwar war auch an seinem Marc Anto» „ . . .. ^ noch Vieles unsicher und fahrig — namentlich in den ersten enter Lime ibm galt, bewies, daß die Hörer die künstlerisch, beiden Akten störte wieder ein nervöses Neberhasten in Sprache chone und aedlegene Leistung zu schaden wußten Frau Irene und Bewegung aber i». Ganzen und Großen war dieser Abendrotb ist uns eine langst bewahr c vortreffliche Violetta, Freund Caesa?s ein cchter Held, ein großzügig heroischer ausgezeichnet al» Sangenn und sonderlich sympathiG, als Dar- Charakter, der, effektvoll entwickelt, an den Höhepunkten de, stellerin weil ste au» Eigenem mehr bietet, als Andere m den Dichtung in einer überzeugenden Totalität leuchtend vor uns bloßen Kopien nach bentbmten Mustern. Sie laßt sich nicht ver- stand. Der Grundton. auf den Herr Decarli d,e Rolle atme- lecken, noch den SchwindsuchtSstodien und den - > - - - -. . den SchwtndsuchtSstadien und den pacholoaischen stimmt hatte, war zuerst etwas herb and düster. Tie sonnige Kunststücken ber Bollmc.om und Prevost, zu schielen, sie HÄt sich Heiterkeit, di- die Umgebung Mare Anton « dem Liebling der vielmehr strikt« an die Grazie und Anmnth dcr Verdi scheu Musik, Patrizier nachrühmt, konnte in der ganzen Haltung ein aut' den Tod nicht als Schrecken, sondern als milden, sanften Theil stärker durchblicken, wenn sie auch schließlich nur Heuchler Tritt doch der Geaen- . patz zwischen denk Marc Anto» der ersten und dem Marc Anton , dcr zweiten Hälfte der Tragödie um sv eindringlicher zu Tage, je unbefangener und naiver sich der Darsteller vor der Forum scene glcbi. Tenn erst an diesem Wendepunkt des Drama zeigt der Held, dcr sich mit einem Schlage als genialer Vvcks ! Verführer offenbart, sein wahres Gesicht: erst jetzt versieben >v» wie es möglich war, daß dcr kühl berechnende Caesar mit dem temperamentvollen Edcling von wüsten Sitten fympatkitir konnte, uiid warum gerade er Brutus und seinen Leuten gc- , sährlich werden mußte. Darum ist die gewaltige Parcntationst j rede an dcr Leiche des ruchlos Gemordeten viel mehr als ein glänzende, rhetorisches Meisterstück, — sie bedeutet die rafsinii teste Komödie, die je im Angesicht der Majestät des TodcS ge spielt worden ist. Und so faßte Herr Decarli, der hierin übrigen — die englischen Antonius-Darsteller von Rang und Ruf In tonen diese Nuance noch viel entschiedener — nicht obne Vo' ^ ganger ist, die Rolle auf, um damit, obwohl zunächst daö vbn Frage gestern gar zu schleppende Tempo des Redners ftutz g machte, einen starken Erfolg zu erzielen, der die Hörer langsam, aber sicher packend in den besonderen Bannkreis zog Intime, Studien werden de» Künstler vielleicht bestimmen, manche Wcnd nng noch pointirtcr und flüssiger zu bringen, der Pbysiognoinii der Rede im Einzelnen bicr und da ein wenig mehr Farbe zu geben: an dcr Grundaussassung möchten wir nichts geändert wissen, wenn auch im Ganzen ein wärmerer Tenor, ein bin reißenderer Zug ibrer äußerliche» Wirkung nicht schaden könnten — Im Uebrigen liegt kein zwingender Anlaß vor, ans die Vo, stellung näher cinzuaehen: sic ging leidlich sicher und bot scemjch mehrere sehr gute Bilder. Änir Einiges darf, Iclbst bei eine, , flüchtigen Würdigung des Abends, nicht »»erwähnt bleiben. Sv wäre es dringend eovünscht, daß z. B. Herr Froböse seine paar Z»tze als DccinS Brutus wenigslens deutlich spräche, und das: Herr Wiene, dcr sonst einen brillanten Eaisius auf die Füße stell,, seine Rolle zum Mindesten in ihren wichtigen Partien, texüirb korrekt an den Mann brächte. Sehr übel sah gestern die Er morduna Eaesar'S auS: so geht die Sache denn doch nun wirklich nicht. Man braucht sich ja einfach nur an das musterhafte Vor- bild dcr Meininger zu halten, um damit eine erschütternde Wirk ung zu erzielen, während der unS da« Erdolchen einfach lächer lich anssieyt, ganz abgesehen davon, daß die Weise, in dkr es
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