Suche löschen...
02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 12.03.1902
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1902-03-12
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19020312022
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1902031202
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19020312
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1902031202
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1902
- Monat1902-03
- Tag1902-03-12
- Monat1902-03
- Jahr1902
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Diese« Blatt wird den Lesern von Dresden und Umgebung am Tage vorher bereit» als Serugzgedilhr: Abend-Ausgabe «aicULdiitch , «r. »«« di« voll » Ml Die.DriSdnirNoLrtckNen' ««»«inn, «»,»ch «»,»»«: die Ve«,»b«r m Lrrodk» un» »er nLLUen Umaedun» »« di» Aulnrouiia duick naeak Noten oder lommiUionäre r»o>»r. erbaue» da» viarr a» So«t>kniL,ea, di« »cckU aui Lom- «der geienaa» Iol,en, in »^«t rdeilau«,Ll>en »ad» und «lor,»»« «ugeirelll, tztr Niickunb« ein,»andrer -kchritz- trü-, re«e verdmbUldlcu. ver»«»r»»o,'«I»tz: «»11 «r. U und «». »OS«. Deteiramm-Adrell«: Nachklch»»« »r«Sd«» zugestcllt, wühreno e« die Post Adonnenten a« Morgen in einer EcsammtauHgabc erhalten. Knreigen-taris. KogvünSst L8S« Nrrlao von Kiepstti L Uotchardt. Di« Annaiim« von ?lnkünt>.auna«' rriolot in der dcmpIcu>ckairsU«U« un den Nebenannaliinein Len in Dresden ins NuLmittus» n Ul.i 2o»n u> tzeierlaaS nur Manenmake »« von I > dir V,I Ukr Die > Iva Mar cLrunii «eile cca « Lclbuu 20 Pi« , 8n kündlaunacn llU> der Dnvalieüe Leu Ub Piz - die 2ivd!l>ae ?>eile nie .Linaeiandl oder aui Leriieiv so Li„. In Nummern nach Lomi uiü, Acier lazen r- de«. LivaiNgc Sirundeeilen M, «0 bk» «ll und »a Pis. nab beiondcren, Lant, Ludwiirlise Auiiraae nur ,euen Borlwüde»Ldiuns. BeieMaller weiden m» rs Pi,, bcrechnei. 8oI)Lk1 öülUNV jUÜ» «mpN k t HlVIÜVkLlOllL in »räWler äizvilll! Ä60?^p!ül218. Nlvlläv L ILudried - ksnicgeseliM * 8ev8lra886 12. Str.ro. triecrel: Neueste Diahibcrichtc. Hosnachrlchieii, Karl George Jiillliorn h, Gelammlralhssibung. „Zaubciflöle", „Um s Heimrecht". Neueste Drahtmeldunqen vom 11. März. Prinz Heinrich in Amerika« Philadelphia. An dem Diner der „Union Leugne" zu Ehren des Prinzen Heinrich nahmen IM Bürger Tliril. Dem Prinzen gegenüber war ein Bild Kaiser Wilhelms angebracht. Bei der Ausschmückung deS Saales war in hoch» chaiaklerrslijcher Weist die Prinz Heinrich-Nelke, eine neue io griauite Art, mit Mai blumen verwandt worden. Während des Mahles hielt P rinz Heinrich noch folgende Rede: „Ich wünsche Idnen ,u banken für die freundliche Auwatnne. die ich in den Beieiirigien Staaten gefunden habe. Meine Herren. eS ist dies wobt dre letzte Ge legenheit. welche ich wätuend meines LluscnihaltS in de» Ber einigten Staate» habe, öffentlich zu iprcchen. Ich bin lehr betrübt darüber, daß es so iei» muß, Was ich jetzt inr Begriffe bin. Ihnen mitzuldeiten. läge ich vor der Welt. Es war abiosi» kein geheimer Zweck, der mit meiner Mission in Ihr Land verknnpst war. Sollte irgend Jemand von Ihnen etwas GegentdeiljgeS le>e» oder kören, io ermächtige ich Sie hiermit, dies rundweg zu be streite». Mir wurde geiagt. bevor ick die Reist antrat, die Augen und Obren rowrit wie möglich zu öffnen und so wenig wie möglich ru ipreche». In letzter Bestehung bin ich bange, daß meine Mtision tehlgeichlagrn ist. Ich sab bedeutend mehr Dinge als viele von Ihne» glauben mögen. Ich hörte gleichfalls sehr viele Tinge, darunter viele srrundllche Worte von Personen und eb-mio die Jubelrulc Tausender Ihrer Landsleute. WaS ich in Ihrer Gegenwart oriSipreche, spreche ich in Gegenwart Ihrer Nation aus. nämlich meinen herzlichen Tank für die iieiindlicke Ausnahme und die Sympathie, die ich während meines Auicnt- halis in Ihrem Lande gesunden habe. Es wird mir am Herzen liegen, dem Kaiser hiervon Kenntuiß zu geben. Morgen trete ich die Nückrei'e an. Es wäre nicht reck» von mir, wenn ich sagen würde, daß eS mir leib ist. wieder noch .Harne zurückzuicilen. aber gleichreitig übertommt mich ein tiarnigcs Geiülrl, ein Land zu verlassen, in dem ich mit soviel Külc und Gnslsreundichalt aus genommen worden bin. Lassen Sie. meine Herren, mich noch logen, lailen Sie uns darnach trachten, Freunde zu sein, und es auch wirklich sein!" New-Aork Nach ieiner Ankunft in Hoboken begab sich Prinz Heinrich an Bord deS Dampfe,S der Hanibnrg- Anicrikalinie „Deutichland", wo ein Mahl stattiand. an dem 48 Penonen theilnahmen Ter Prinz loaliete auf den Kaiser und den Präsidenten Nooievelt. während Unterstaatssekretär Hill ein Hoch aui den Prinzen onSbrachte Um 0 Uh» iuhr der Prinz über den Hudson nach New-?)ork zur Galavorstellung im Irving Plaee- Tbealrr. Der Eingang des Theaters und der Ziiicharicirauin waren glänzend gr'mmiickt. Bon den Znlchaiirrn wurde der Prinz lcdhafr begrüßt. Der Prinz woknte mit ieiner Bcglcilung der Voistellung von Blumcnthal'g „Im weißen Nößl'" dis Mitter nacht bei. Berlin. (Priv-Tcl) Im Abgeordneten ha »sc gab heute der Staatssekretär Freiherr v. Nichlhoien folgende Erklärung ab: Die Antwort der englischen Regierung aui die deutsche Vorslrllriiig wegen Zniendnng von Unterstützungen »ach den KonzentrationSlagern ist nunmehr eingegangrn. «sie gebt dahin, daß das diesseitige Ansuchen einer sorgfältigen Prüfung unterzogen worden i>t. Gleiche Beriuche. wie die vom benlichen Hiliskomilce beabsichtigten, scien dcreils früher von anderer Seile gemacht: doch hätten sich dabei vielt,ich Mißbrauche ergeben, ieien deshalb zur Uebrrwnchrmg derartiger Sendungen in Südafrika LvkalkomiteeS einge'etzi. i deren Anordnungen sich auch daS Hilfskomitee ^ügen müsse ^ Tie Sendungen selbst sollen frei von Zoll. Stenern und Frachtkosten befördert werden. Tie Uiiteriuchrmasdehörde» sind zwainiirengeietzt aus dem OrtSgeisllichen. einem holländischen rriormirtkii Prediger, einem Berwalinngsbeamle» und einem, Sch'siSarzte. Die englische Regierung hosit, daß damit de» ^ Wünicheir deS Hilsstonrilees genügt iei. Redner bemerkt hierzu,! er glaube, daß nach dielen Berivrecbnngen eine gerechte Berthril-1 ung der Spenden gesichert sei. IedensaUS lei diele Zusicherung der englischen Regierung ein weitgehender Fortichritt gegenüber den! bisherigen Verhältnissen und den früheren Zugeständnissen. Er hoffe, diese Nachricht werde das Haus mit Genug,huung erfüllen ES werde dem HMkoinitee ermögltcht, weitere Schritte tin dumanitären Interesse zu uniernebnren. Er wolle nur noch einige Bemerluiigen hinzusüaen, die in rhrer Bedcuinng allerdings üdei den Radme» dieses hohen Hauses und auch über den Nahmen de- ReichStngS binauSzugeben drsiimmt leie». Gewiß bellngeu wir Alle die Opfer an Gut und Blut, die der iüdasirkaniiche Krieg fordert: aber wir dürfen doch nicht vergessen, daß die großen Aus- weiiduiigrn. die England macht, die Opier an Meirschriilcdeir, die es bringt, der starke Abgang an Ossiziere», eine Stimm ung erzeugt, bet der es dovvelt unsere Ausgabe sein »ruß, seine nationale Empfindlichkeit zu 'chonen. Unter Verhältnisse», mieden jetzigen, wird ,edrs Harle Wort über die englische Polink doppelt enipinnden, >edcr sicrindichasiliche Zuspruch doppelt danlbar an genommen. DaS braucht »ns nicht zu hindern, den Noihleidenden zu Helsen: aber es soll uns abhalten, unserer Freude über ver- einzrlre Mißerivlge Ausdruck zrr geben, zumal doch nach menich sicher Borausberechnnng der lchließliche Ansgang des Krieges nichi zweiselhast lein kann Damit wir die Untersuchung der Bedürf tigen in Südairika dlilchiükren könnten, sollen wir uns auch die erforderliche Zurückhaltung in der Form unserer Meinungs äußerungen aulerlegen. Dazu komme, daß sich doch viele von der gegen die Krieglübruna der Engländer erhobenen Vorwürfe als üdertrirdcn und unrichtig erwieie» haben, wie er sich in zuver- läisiger Weile z» überzeuge» Gelegenheit gehabl habe Von durch aus vertrauenswürdiger Seite sei ihm versichert, daß die hygie nischen Einrichsimgen in den Geiangenenlagern geradezu musterhasi ieien. und daß einzelne Beschwerden, so wie die aus ösiere Ab wechselung in der Beköstigung, zu weit gehen, die Gesangenen könnten doch schließlich »ich, verlangen, mit Kaviar bcwirthct zu werden. Er werde weiter dahin zu wirken iuchc». daß die eng- lrichc Negierung den Bestrebungen des HiliskomitceS noch weile, entgegenkomme. (Beifall.) Inzwischen wollen wir nicht vergesse», daß wir eS bei de» Engländer» mit brfremidctrn Nachbar» z» lhun baden, die sich der größlcn Werlhichätzung Kaller Wilhelms I und Friedrich UI. zu ertreuen hatten. Wir werden daS Möglichste Ihrin. um die Thätigkeit des HisiSkomiireS gleich iegensrerch lü» die Buren, wie lür die verwundeten Engländer zu machen. Be sonders Iverde Ich mich bemühen, die Zulassungen denlicher Ambu lanzen zu erreichen lBeifalli, da hierin allerdings ein Mangel bekleben soll. Wenn Sie, meine Herren, sich bemühe», in Ihren Kreisen, in der Preise, in den wciieren Krellen des deutschen Volkes inr Sinne eines maßvolleren Verhallens gegen England zu wirken, io wurden Sie damit dem deutschen Volle und den Bürenden besten Dienst leisten. (Beifall) Abo. Lückoss (sreikons.) spricht ietne Genuglhuung über den erreichte» Erfolg aus und bittet den Stacilsiekrctär, seine Bemühungen forizrlletzcn. Er hofft, daß die segensreichen Bestrebungen der Hilfskomitees nun erst zur Gelt ung kommen werden. Daraus wird dic Beralhung des KultrrsetatS beim Kaviiel „Universitäten" tortgeietzt. Wilhelmshaven. Nach der Bcrerdigung der Rekruten hielt der Kaiser eine Ansprache an dieselben, woraus Kontre» admiral Kirchhofs ein Hoch aus den Kaiser ausbrachte. Nach Verlassen des EscrzicrhauicS schritt der Kaiser die Front des 2. Seebataillons ab, daS in dem Kaseriienbofe Ausstellung genommen halte und überreichte demselben ein Fahnenband, nach dessen'Be festigung der Kommandeur Major v. Glasenapp seine» Dank aus sprach und ein dreimaliges Hurrah aus den Kaiser ausbrachtc. Hieraus fand ein Parademarsch statt. Nach demselben begab sich der Kaiser nach dem Ofsizicrslastno, woselbst das Frühstück einge nommen wurde. Wilhelmshaven. Der Kaiser tros kurz vor 10 Uhr hier ein und wurde vom Admiral v. Thonsten, dem stellvertreten den Staatssekretär des Rcicdsmarincamts, v. Buchsest imd dem stellvertretenden Gcschwaderckies, Kontrcadmiral v Prittwitz und Gafsron empsanaen. Der Kauer begab sich alsbald an Bord des „Kaiser Wilhelm II." und besichtigte sodann die Werft. Hern e. Der Borsiand der B c ry w e r k s ge i c l l s ch o ft „Hibernia" theilt mit, daß er zur Verminderung der Feierschichten gezwungen ist, eine Vcrrnindcrung der Belegschaften in kleinem Umfange vorzunehmen, daß jedoch die anderweitig angegebene Zahl von 3M bei Weitem nicht erreicht wird. Paris. In dem Gebäude dec Linoleumgescllichast in de' Rue Montmartic brach geller» Abend Feuer ans, das sich au die umliegenden Gebäude cruSdehnte und etwa lO Geschäftshäuser in denen sich Niederlagen von Lcinenwaaren. Eaiiimclmaarc! u. s. w bcsandc». zerstörte. Bei dem Brande erlitten vier Pc. ionen, darunter ein Feuerwehrmai»,, Verletzungen. London. Jur Unterhause verlas der Kricgsrmiistier Brodrick am Schluß der Sitzung folgendes Telegramm K>, chencr's: Die Wage» Melhucn's, die Ochsen zogen, brachen eine Stunde vor denen aus. die durch Maulthrere weile! bewegt wurden. Bei Tagesanbruch griff der Feind im Rucken an. Die erste Verwirrung wurde durch Eingeborene hervor gerufen, die mit den von ihnen geführten Pferden durch der' Maulihierkonvoi hindurchgalovpirlcn, als dieser sich an den Ochsenkonvoi arrschließerr wollte. Die Verwirrung arisf iofor! aus die berittenen Truppen über. Die Buren, welche Khost uniform trugen, vereitelten alle Bemühungen der Offiziere, dr- Truppen zu sammeln. ES brach vielmehr die größte Unordnung unter den Truppen aus. Die Maulthicrwagen rasier, davon, bis sie drei Meilen über den Ochsenkonvoi lirnaus von Buren eingeholt und obacichnitten wurden. Die Artillerie und In- sarsteric zeigten besonderen Muth. Tic Infanterie weigerte siw. sich zu ergeben, bis jeder Widerstand nutzlos war Dclarey- Trupven trugen säst olle englische Uniform. Dadurch wurde e der Infanterie unmöglich, zwischen ihnen und Den englische» Truppen zu unterscheiden. Der Feind war 1500 Mann stark Er hatte einen Jünszebnpsünder und ein Pompomgeschütz und stand unter dem Befehl Delareh's, Cellicre's, Kemp's und Anderer. Für Mcthucn war, als er zuletzt gesehen wurde, im eigener, Wagen gut Vorsorge getroffen. Ich erfuhr durch cn Privattelegromm, daß er einen Schcnkelbruch hat, dos; er sig aber vcrhaltnißmäßig wohl befindet. Ick hoffe, baß cs den Vc' stärkungen, die jetzt aus dem Schauplatz der Ereignisse ernlrcssen gelingt, dort eine günstigere Wendung hcrbeizusuhreu, ohne tn Operationen aus anderen Gebieten zu beeinträchligeu. London. Bei Beiprechung deS schweren Schlages, der Lost' Methuen bcigcbracht worden rst. lagen die „Times", die Meld ung. wie sie larrie, erwecke einen ichmcrziicken Argwohn. Tic Buren seien den Engländer» an Zahl nicht eiheblich überlegen ge iveien. ES erscheine merkwürdig, daß die Nachbarschaft einer jr bedeutenden Burenstrcitniacht nicht bekannt gewesen sei. Delarc" iei keinesfalls ein gewöhnlicher Gcgner. er könne nur von eine!' Kommandeur von slraiegllcher Begabung und Iniiialive erfolgreich bekämpft werden. „Daily News" und „Daily Ehronicle" wenn darauf hin, daß es weuhIoS sei. uiiausgebildetc und uirzubc! lälsige Rekruten »ach Südafrika zu schicken. Glasgow. Bei einem Diner hielt Lord Rofcbery ei^ Rede, worin er bestritt, daß er persönlich irgendwie noch d Führerschaft der liberale» Partei strebe oder daraus gerichlci. Pläne verfolge. Aber »ach Bannerman's Rede habe er nur zwe Wege: er muffe entweder Bannerman's Führerschaft aujgcbc» oder seine eigene Politik. Er habe natürlich ohne Zögern sich sin das Ersicrc entschieden. Er sei gegen eine Abberufung Milncr - und dagegen, dem Feinde Fricdcnsancrbictungcn zu mache». Ei weise die Beschuldigungen drs Barbarismus zurück, die, gleichm.. ob sie auf die Truppen, deren Offiziere, oder die Regier»».;, welche die Offiziere rnsiruirc, gemünzt seren, gleick gehässig und grundlos seien. Aber er sei dafür, daß der Krieg durch eine legale Anerkennung oder Regelung der Berhälinissc sein Ende finde Nichts sei verächtlicher, als wenn man die Buren als ciin: räuberische Bande behandeln wollte. Andererseits würde aber auch kerne Regelung der Dinge für die Zukunft Südafrikas aun stigcrc Aussichten eröffnen, wenn nicht die Burenführcr selber in einer Urkunde sich zur Einhaltung des Vertrages verpflichteten Petersburg. Ter „Nowvie Wrcmia" zufolge wurde c»i- Anorduung der StaatSaiiwasiickast daS Eigenthum der Petersburg Aivw'ickcir Kommerzbank versiegelt, da des Handelsgericht die Bank für z a h l u » gs u »s ä b > g erklärt hak. Baku, In 2 ch c m o ch a wurden in der Nacht zum Mvn tag abermals starke und anhalreirde Erdstöße verspürt, Nack dm letzten Erhebungen beträgt die Zahl der Nothlcidendcn in Sckcmocha 12 000. Kr,,«si und Tvmcnjil,asl. p* Mitthcllung aus dem Bureau der König!. Hos- rheoter. Im König!. Opernhause wird Donnerstag, den 13, d. M:, Neßler's „Trompeter von Sä klingen" gegeben Herr Scheidemarstcl, von seinem Urlaub zurückgekchrt, singt die Partie des „Werner Kirchbofcr", Frl, Krull die Partie der „Maria". — Für das Co quclin-Gastspiel im König!, Opernhause Sonnabend den 15. d. M, sind die Preise der Plätze wie folgt festgesetzt worden: Logen des 1, Ranges 15 Mk. Fremden-Lone» des 2, Ranges 12 Mk,. Mittel-Logen des 2. Ranges 10 Ml,. Seiten-Logen des 2, Ranges 8 Mk,, Prosten»»». Logen des 3. Ranges 7 Mk,, Mittel-Loge» des 3. Ranges 7 Mk,, Serlcn-Logen des 3, Ranges 6 Mk., Balkon des 4. Ranges 8 Mk„ Mittel-Galerie und Prosccnrum-Logen des 4, Ranges 5 Mk.. Seitcn-Galcrie, Seiten-Logen und tstch-Pläke des 4. Ranges 2,50 Mk, Mittel-Galerie des 5. Ranges 2 Mk., Sitz- und Steh- Galerie, Projccnium-Logen des 5. Ranges 1,50 Mk.. Parquct- Logen 12 Mk., Parouct, 1, bis 14, Reihe 12 Mk,, Parguet, 15. bis 10, Reibe 10 Mi,. Steb-Parguct 4 Mk, 's* Königst Hosoper. Die bei uns mit der Zeit stehend ge wordene, unter allen Umständen gutzuhcißende mehrsache Rollen besetzung muß sich nach verschiedenen Seiten bin nicht nur als sehr nützlich bewähren, sie wird sich auch mit wenig Ausnahmen als interessant erweise». Den Bortheil solch' praktischer Ver fügungen ergab wieder die Ausführung der „Zaiiberslöte",! in der aus das Fleißigste altcrnirt wurde. Außer Herrn Gießen, der de» Termine' sang, und diesen, wenn man von dem etwas gaumigen, der Mozcrrl'schen Cantilcne nicht sonderlich zrstagen den Ansatz absicht. im künstlerischen Vortrage vortrefflich zu dr über daS erforderliche Material, einen weichen, der Wärme und Innerlichkeit nicht entbehrenden Sopran, ober sie ist vorläufig noch keine Mozartsängerin. Wie sie diese schlichte, keusche, in i rem klassische Linien gezogene Mädchenfiaur im Spiele noch zu! unruhig darstellt, io gent str auch für den musikal''chen Thcil daS sichere Stilgefühl ab, -Das sind Iugendsehlcr, die die Zeit meist ganz »au leibst verbessert: zu sibersene» sind (st allerdings . vorläufig nicht. Bedeutend besser fand sich Frl. Rast mit dem ! ersten Versuche der Papagena ab. Ihre ausgesprochene l Soiibrctten-Natur brauchte hier nicht viel /zu suchen und zu tasten, um die entsprechenden Aeußerlichkeiteu zu finden und der richtige» musikalischen Auffassung nahe zu kommen. Anmuthig, graziös, nicht ohne Humor, war ihre Papagena bereits eine sehr befriedi gende Leistung, Gleiche Anerkennung verdiente sich Herr Geißler für den Papogeno, der seinen Mitteln nicht nur gut entspricht, sondern in ihm auch einen gewandten Darsteller sinbct. Mit dem Sprecher verdiente sich Herr Plaschke eine besondere An erkennung. Er sang die Partie außerordentlich schön, mit io vollkommener Klangwirkung und geklärtem Vortrag, daß etwas Wesentliches nicht auszusctzen war. Weniger gut gelang Herrn Rains der Sarastro. Man wird den vornehmen, gediegenen Sänger in ihm zwar nie verkennen können, indeffcn reichen seine Mittel kür diese wuchtige, nach einem ausgesprochenen Im««» »rostuncko verlangenden Partie nicht aus, abgesehen davon, das; die Stimme in letzter Zeit von einem auffälligen Vibroio stark beeinflußt wurde, Fra» Abendrots, war wieder eine treffliche Königin der Nacht, und die Damen Frl. Hüttel, Frl, Abendrot!). Frl. Lautenbacher und Frl. Schäfer, die neben ersten Künstler innen. wie Frl, v Chavanne und Frau Staubig! in den Partien der Damen der Königin der Nacht und der Genien auftrcsten, be standen sehr lobcnswerth Die von Herrn Hoskapellmeistcr Hagen geleitete Vorstellung verlies im Allgemeinen glatt und abgerundet und wurde nach Verdienst mit lebhaftem Beifall ausge zeichnet. II. 8«, s* Weimarer Theaterbrics. „U rn'« Hci m r c cd t" Schau spiel in drei Auszügen von Ernst Clausen.*) Schon vor vier zehn Togen hätte man die Gelegenheit haben sollen, einem starken dramatischen Talente von wohlthuender Eigenart zum ersten Schritte aus dem Wege des Erfolges Glück zu wünschen und sich an etwas Neuem herzlich zu erfreuet' — wenn die Vorstellung nicht in letzter Minute noch abgesagt worden wäre. Der Un stern, der traditionell über W»manschen Premieren zu schweben ') Der Versager gebürte trüber dem Oifiztertorps des SchübeiiregimentS Nr, lOS ,u lresden, „rilebl al« -auvtmann, an. lieber die ÄugUbriina ts, bereits in der Sonntagsnummer der „Dresdner Nach'." kur, telegraphhch. berichte! worden. pflegt, hatte auch diesmal prompt funkiionir! Dos fatale Fatuv hatte die Erwerbung des „Hcimrechks", das Claulen mit Fug und Recht auf der deutiche» Bühne gebührt, bis aiis gcsteiu vertagt, Tank der Energie der Intendanz wurde an Stelle dec vor vierzehn Tagen jo plötzlich erkrankten Darstellerin der Hanw- rolle ein Gast au-S Berlin beordert und die Ausführung dock noch ermöglicht. Damit erfüllte daS Theater eine nolkwendie - Ehrenpflicht gegen den Versager und verschaffte dem Publikum obendrein noch einen interessanten, reizvollen Genuß. — Da Stück ist ganz mit der Technik der Moderne ausgestattck, derea Mittel der Dichter gut si,.dirt und sich zu eigen gemacht ba> Und doch tritt es mit seiner Idee und Tendenz ans dielen Rahmen heraus, mit prinzipieller Absicht. Den Leuten vom „platten" Lande, die die Berliner Liltcraten-Wcisbcst nur al. oeichränkle, junkerliche Barbaren, Heuchler oder Mucker vor- zusükren pflegt, den „Agrarier", die rn freisinniger Tcndeu beleuchtung bcnlzutaac als Est'l oder Halunken über die Bübn- wandcln müsse», stellt Clausen in seinem Gutsbesitzer Lührieu einen dcritichen Mann bo» Schrot und Korir gegenüber, ui» wen» die Moderne das ewige Tbcma variirt von der „bedeuten den" Frau, die an der Seile des blos arbeitenden Gatten ein ! „Recht" hat, ihre „Individualität auSzuiebe»", wohinter zu ^ meist »ur die Laune nngczügelter Genuß-Spielcrei in groß , städtischem Leben zu stecken pflegt, iv kehrt der Dichter hier da Problem einmal »m und zeigt endlich einmal wieder den siti sichen Werlb der treue» Arbeit und de-- Pflicht, die den schaffender ! und ernst ringende», berufstreucn Mann Ilmrmhoch über cu> zerfahrenes, capriciöses „modernes Weib" erhebt. Endlich ein mal ein Monn in einein moderne» Stücke! Kein „Jammer lappen". „Es gicbt diele Sorte, aber besonders in den Romanen und aus unseren Biüuim! Natürlich! Dos Weib ist groß, edel, tlfatkrästig. der Mann kleinlich, lhaienicheu, kvnvcntivnell." so sagt Lnhrscn. Und daß ür diesem Stücke ausnahmsweise ein mal die Fra», die ganz moderne Frau Lilli Luhescn, die dev Gatten verließ, um in Berlin zu schriftstellern, der „Jammer lappen" ist, das ist das zum Mindesten Neue und Interessante an dem Stück, Statt Berliner Asphalt-Dunst weht in dieser Dichtung der kerngesunde Hauch deutscher Erde, der Duff heimischer, ländlicher Scholle, und harten, herben Eichenholzes, aus dem die Leute geschnitzt sind, die aus dem wcliscrncn Guts-
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite