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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 29.05.1902
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1902-05-29
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19020529029
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1902052902
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19020529
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1902052902
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1902
- Monat1902-05
- Tag1902-05-29
- Monat1902-05
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Dir Rnnadm« von Xnbd"'>»-»'« »rlolal in dn SauvlarlchlNISsi^l? und dr» Nkbena»»ali»iet>elle» tn Dredd,-» dis <>Iachm,tt->ad sttlir Soun uni, üennaa» nur Mariruttiob- s« von N bis',»l Ul» Die ltvaUise Giuud- «rite <ca « LitbeiN rc> Pta., «» Iltiidiannec» aul derPrtvatteile Zeile rs PI«.' die Lipalii,» Zetir old .Omzklaudl' oder aut Lertielle so LI» In Slummeni »ach Loim- undtzeier- lauen i- de« swalliac Ä>und«ellW »v. ->v de, so und so Pi«, «a» beionderem Daris. AuSivürliak s>uin >«k nur «eaeu BomuLdetaklini«. BelesblLNer werden mit 10 Li«, berechnet. ^ ^sriutsttoll lür Liivllll0ll«trickri0llvll uvä o«-ir> ti ixlt't idi^inlitiit: lür kersousv, Vsrrev, /lUg. H oöftllö ----- «s,vdt°o°d-a —- /ZUI2UA? Lpeiseu eie - z.» «n«»»»« vie,a«n»rlr« ditn»»»« 20 Lim- ll. LiuslzclUorrvrvt. Lllllütredmiecke. mit vieictriscitom. Iizäraulisekom, Dransmissions- uns llauckbi-tnob g>«» isiNi-a-I' Neueste D>cil)tberichle. Hofnachrichten. Konieivativer Landesveiei». Fleiichekberbondstag. Löschdampscr, GeffchlS- * »MV» ^ztirgci. velbaudlungen. .Die vcumileiie Glocke'. lieber Erdbeben und Bnlkane Donnerstag. 2D i;)02. Neueste Drahtmeldnnge» vom 28 Mai. Berlin. In der heutigen Verhandlung des Sauden. Prozesses wurde der Anklagepunkt, der aus Vergehen gegen das Hypotkeken-Bankgeletz sich bezieht, verhandelt. Gegen das Gutachten de« Sachverständigen, Kommcrzienralhs LucoS, erhob die Vertbeidigung Widerspruch und erklärte, die Art. wie das Zahlenmaterial zusammenaestcllt sei, sei nicht einwandsrei, die dschluhsolgerunge» seien falsch, und beantragte, den Bücherrevisor Reuter ak Gegensachverslänbigen zu vernemuen. Ter Gerichts- hos beschloh demgemäß. Hierauf wird die Verhandlung aus morgen vertagt. München. Der Prinzregent kehrte heute Morgen 614 Uhr nnt dein fahrplanmäßigen Schnellzuge ans Wien hier her zurück Stuttgart.^ Bei dem gestrigen Festabend des Verleger- tages aus/dcr Silberburg begrüßte der Chefredakteur des .Schwab. Merkur", Clbcn, die fremden Gäste und Vereine Der Vorsitzende Jänecke erwiderte mit einem Hoch aus die würltein- berglschen Kollegen Trowitzsch-Frniiksnrt a O feierte humor voll die Damen. Verlagsbuchhändler Krais gab seiner Freude über das Zusammengehen der deutschen Zeitungsvcrieger mit den deutschen Buchdruckern Ausdruck. Racber-Luzcrn dankte i»> Namen der (Schweizer Vereine sür die freundliche Ausnahme. Direktor Müller-Palm vom „Stuttgarter Tageblatt" feierte den Vorsitzen den. -Heute wird eine Fcstsahrt nach der Solitude »nternommc» Stuttgart. In der Abgeordnetenkammer wurde mit großer Mehrheit ein Antrag angenommen, der angesichts desArbe > ter - mangels auf dem Lande eine möglichst weitgehende Beurlaub ung von Soldaten während der Ernte und eine thunkichsl ver minderte Einberufung von Mannschaften des Beurlanbtenslandes während der Erntezeit verlangt. Frankfurt a. M. Die Fürstlich Aatdecksche Hofhaltung aab Befehl, das Schloh Cchaumbnrg bis zum 10. Juni zum Kuraufenthalt der Königin Wilhelmina von Holland bereitzuslellen. Heidelberg. Professor Adolph Kuszmaul ist in ver gangener Nacht infolge eines asthmatischen Anfalles gestorben. Hamburg. In der heule abgchaltencn Generalversamm lung der Hamburg — Amer > ka - Linie, in der 30 220 Aktien vertreten waren, wurden die Anträge des Aussicktsroths aus Statulenabänderung einstimmig durch Akklamation angenommen. Budapest. Der König ist heule Abend nach Wien ab- gercist. Paris. In effier gestern Abend abgehaltcnen Versamm lung der Gläubiger der Frau Humbert erklärte der Konkurs verwalter, die gesammten Aktiva dürsten etwa 1 200000 Francs betragen. Ein Gläubiger theilic mit, die Familie Humbert habe vor längerer Zeit in Buenos-Apres aus den Name» Erawsord Daurignac mehrere große Häuser gekauft. Ter französische Ge sandte in Buenos-Apres ist hiervon verständigt und ersucht worden, im Interesse der Gläubiger die nöthigen Maßnahmen zu ergreifen Madrid Im gestrigen Minislcrrath betonte der Haudels- minister nachdrücklich die Nothwendigkcit, die Cortes cinzuberuseu, um die schwebenden Frage», die religiöse und die soziale, sowie den Regwnalismus z» bcrathen. Ta er aber Saaasta und den übrigen Ministern gegenüber mit seiner Ansicht nicht durchdrang, so reichte er seine Entlassung ein. Daraus stellten auch alle anderen Minister Sagasta ihre Portefeuilles zur Verfügung, um die Lösung der Krisis zu erleichtern. Basel. Der Schab von Persien ist heute Vormittag bier eingclrofsen und am Bahnhof vom preutzischen General von Lignitz und einer Abordnung der deutschen Gesandtschaft in Bern empfangen worden. London. Nach einer Depesche der „Times" aus Pretoria bat sich gestern bei Balmoral die gelammte Mannschast von Hindous'. Kommando. 81 an der Zahl, ergeben. Haag. Gegenüber der Blättermcldung. Prinz Heinrich werde demnächst Niederländisch-Indic» besuchen, erfährt dos ..Neuter'sche Bureau", daß bisher nieinals von einer Reise »ach Indien, noch von der Absicht, dahin zu gehen, die Rede ge wesen sei. Haag. Tie Regierung lieh der Kommission der Zweiten Kammer zur Vorberathung des deutsch-holländischen Abkommens betr. die Kabelverbindung mit Nieder- ländisch-Indicn ans ihren Bericht eine Antwort zugche», in der die Regierung erklärt, das Abkomme», sichere beiden Vertrag, schlickende» einen völli» gleiche» Einfluk. Eine direkte Linie von Batavia nach Manila würde zu thcuer wcrdni. Auf den Vorschlag Frankreichs belr. eine Linie Batavia—Saigon habe Holland erwidert, das! cS diese nicht subvenlioniren könne, aber den Bau der Linie Batavia-Pontianak beschleunigen wolle Die französische Regier»»» habe euien neuen Vorschlag aemacl». der kürzlich von den Nevollmächiigten berathen worden sei. Es sei zu erwarten, dcisi dicie Bcrathuugen ein befriedigendes Ergcbiuß haben würden. Moskau. Der Direktor des Hanptarchivs des Minislcriums des Aeubern, Hofmeister Fürst Galizo», ist gestorben. K onstcintinopcl. In Alexandrien kamen in der letzten Wocbe 0 Peslfälle vor. von denen 7 tödtlich Verliesen. Bukarest. Der König richtece ein schreiven au den Mmtstcrpräsidcnlcn, in dem er die zahlreichen Beweise der Liebe und Eraebenlieit hervorhebt, die ihm aus alle» Theilen des Landes bei der Iubiläumsscicr kundgegebcn wurden und in dem er den Ministerpräsidenten ersucht seinem geliebten Volke und seiner trefflichen Armee seine Dankbarkeit und seinen Stolz aus die schöne Vergangenheit der Nation auszudrückeu. Ncivtzork. Der Vertreter des Morgan'schcu Bankhauses erklärte die Gerüchte sür unbegriindet, die d'e Morgan-Hill- Gruppe mit den starken Käufen in den Wcrtbcu der Cnnada- Pacific-Bahn in Zusammcnbnna bringen. Cr erklärte, die Gruppe habe durchaus kein Interesse an den Geschäften dieser Balm. New York. Während heute sechs Matrosen des deutschen Dampfers „Kronprinz Wilhelm" damit beschäftigt waren, zwei Thüren ans dem zweiten Deck zu schlicke», ritz eine mächtige Welle zwei Leute über Bord. Trotzdem sofort Neltungs- bösen ausgeworfkn wurde» und während 1>2 Stunden eine Ab suchung der Ungliicksstätte slallsand gelang es nicht, die Vcr- ungluckten zu retten. Von den Passagiere» des Schisses wurde eine Sammlung sür die Hinterlassencn veranstaltet. Fort de France. Gestern Abend erfolgte ein furcht barer neuer Ausbruch des Vulkans. Flammen schlugen während einer Stunde bis zu 150 Meter in die Hohe. Durchmesser des Kraters betrug 300 Meter. TaS Sc!>anipiel war von einem gewaltigen Sturm und vom Auslcnchlcn zahl- loser Blitze begleitet. Das Unwetter beschränkte sich zwar aus die nächste Umgebung des Vulkans, rief aber unler der Vevölkör- mg eine graste Erregung hervor. Bnciios-Avres. Ter Vertrag zwischen Argentinien und Ebile wurde am 27. Mai Abends iinlcrzctchnc!. Für etwaige entsiebcnde Streitfragen zwischen beiden Staaten ist Eng land zum Schiedsrichter erwählt. Santiago de Chile. Der Vertrag mit Argcnti- nie» wird am 1. Juni vcrössentlicht werden. In Balparaiio wurde ei» Ausschnst hervorragender Bürger gewählt, um die scslltch« Begehung dieses Ereignisses durch eine große öffentliche Kundgebung oorzubcreilc». » Oertliches und TnchsischcS. DreSve», 28 Mai. Ihre Königl. Hoheit Frau Pnlneiü» Johann Georg bechite bas Jnstrumcnlen-Maaastn von Wilb. Gracbner. Waste,i- hansstrabe 15, »ist ihicin Bcstichc und bewirkte daiclbsi Entlause. Ferner betuchte die Prinzessin z» gleichem Zwecke dos Galantcric- iind Spicllvaarenhans von B A Müller, Pragerslrake, und das ^lreichstistrumenlenaci'chäfl von F. Iiihling in der Moritzstrasic. —* * Ter sächsische Gesandte in Berlin. Gras Hohenthal und Bergen, nahm im „Europäischen Hof" Wohnung. —* Tie Ankunft des Prinzen Al brecht von Preußen, die uns gestern aus Berlin als heule bevorstehend gemeldet wurde, erfolgt, einer uns von zuständiger Seite zngegangcnen Mitthcilnng zufolge, erst am 28 nächsten Monats. —* Der Konservative Londesvcrcin sür das König- reich Sachsen hielt am Dienstage im Vcrcinshause seine Geiicra!- oersamniluny ab. Den Vorsitz führte der erste Vorsteher des Landcsvercins, Herr Geh. Hosrath Tr. Schober. Aus der Dagcs- ordniliifl standen neben den alliährlich wicderkehrcndcn Vcrcins- anaeleacnvesten, wie der Geschäftsbericht sür das verflossene Vcr- einsjahr, der Rechnungsabschluß, Vorttandswahlen und verschie dene» Organilalions. und Agilationssragcn cstS Hauptpunkt die Stellungnahme der Partei zu den nächstjährigen Landtag?- und Retchstagswahlen. Die lehr eingehende Erörterung dicscL Punktes, an der sich eine große Anzahl von Vorsitzenden der lonscrvativcn Loknlvereine betheiligten, sührte zur Festlegung der Grundsätze und Maßnahmen, welche die konservativ^ Partei Sachsens bei den Wahlen im Jahre 1003 als sür ihre Stellung nahme ausschlaggebend zu eracht«, hätte, wie auch solcher allgc- meiner Normen, deren Eiicholtnna zur weiteren Forderung der konservativen Bestrebungen dnrchznsühreu seien. Ans dem zum 'Vorträge gebrachten statistischen Material entnahm die Versamm lung zu ihrer Befriedigung, daß auch im abgelansenen Vereins- jahre die Mitgliedcrzahl einen namhafte» Zuwachs erfahren habe, und daß die sinavziclle Lage des Vereins ein m jeder Beziehung befriedigendes Bild gewähre. Die Wiederwahl der satznngs- gemäß ausscheidenden Vorstandsmitglieder und die sich nöihig machende Neuwahl eines solchen wurde durch Znrns bcwiicki und die Enirichlnng gewisser organisatorischer Maßregeln sur d.e Wahlzeit in Anregung gebracht. — * Ans dem 7. WahIlrci 1 e zum Landeskultur- rnth, in welchem nach umeier Msttheilung Herr Oistlergnic- vächter Schade i» Garlitz ciistgcsiclll wo,den ist. erhallen w,r die Muihcilnng, daß schon vor längerer Zeit hcivoiragende Landwlubc aus de» Amtshanptmaninchnsten Gcimma, Osthatz und auch Todeln die Kandidatur des Hcon Rittergutsbesitzers Dr. Hubel auf Sachiendvif nominiit habe» und daß diele Kandidatur in maß gebenden Kreilen viel Bestall gesunden hat. —* Herr May-Polcnz erläßt folgende Erklärung: In Folge der in letzter Zeit von mehreren Seiten an mich gelangten Anfragen wegen Wicderannahmc einer Ncuwahl zum Landes- kullnrrathe sehe ich mich zu der Erklärung veranlaßt, daß ich wegen meines hohen Alters und auch ans Gestindheitsrücknchlen eine Wiederwahl zum Landcsknlturrathc und auch zum Landtage nicht mehr annehmen kann. Indem ich der sehr gecdrtcn Wälsterschast in beiden Wahlkreisen aufrichtig Dank sage sür das mir seit langer Zeit bewiesene Vertrauen, so mochte ich doch sehr bitten, nunmehr dieses Vertrauen aus andere Männer übertragen zu wollen, —* Diejenigen steuerpflichtigen Einwohner Dres dens, welche in einen anderen Stadtbezirk verzogen sind oder verziehen, können »ach einer amtlichen Anordnung ihre Steuern und sonstigen Abgaben st> d->r ihrem neuen Wohnorte zunächst gelegenen itencramilichcn Geschäftsstelle entrichten, sobald deren Bezahlung innerhalb d-cr gesetzlichen Zahluntzssrist crsolgl. Ebenso können von den Einlegern der hiesigen städtischen Sparkasse, welche in einen anderen Bezirk verzogen sind, deren Sparkassenbücher aus Antrag kostenlos nach der ihrem neuen Wohnorte zunächst gelegene» Sparkasscngcschästsstellc übertrage» werden. Zum 3l. Sächsischen F! e i s ch e r-V e r b a nb s l o g c waren gestern in Döbeln gegen 1000 Fleischer aus allen Gegen den Sachsens anwcsciid Nach einem EmpsangSconccrl im Schntzenbause fand un Stanpitzbade der Bezirkstag des Be- zirksverctiis „Kvnigrcicb Sachsen" voin Tenlscheu Flestchcroerband stall. Der vom Vorsitzende», Herr» Gustav Niepschmann-Lcipzig geleiteten Versammlung wohmc» als Ehrengäste die Herren Ansts- hauptnicinn Dr. Schmaltz, stellvertretender Vürgermclsier Dr. Leh man» und Stadtvcrordneten-Vorsieher Johnsen bei. Aus dem Jahresbericht des Vorsitzenden ist zu erwähnen, daß dem Säch sische» Flcischcrvcrband 127 freie und 2 Zwangsiiinunacn, sowie 13 gemischte Innungen cingchörcn. Die Mitalicderzcihl ist im letzten Jahre mn 232 gestiegen und beträgt 4I2s. Wetter machte der Vorsitzende Miltheilung über Meisterinbiläen und Verleihung von 13 Gescllcndiploiiien, und verbreitete sich über die nicht günstige Lage des Flcischergcmcrbes, wobei er der Hoffnung Ausdruck gab daß das Verhältnis! mit der Lcmdwirtbschast, das in Folge dcrc > wciiachendcr Forderungen eine Trübung erfahren gäbe, bald wieder bester werden niöge. Ter Antrag des Verbands-Vorstandes, bei der Regierung um möglichst ciiibeilliche Destimmungen über die Sonntagsruhe und Wegsall der Abcndaeschästszeit an Sonn tagen zu pctilioiiiren, wurde nach lebhafter Debatte abaclchnt, wofür maßgebend war, daß die Verhältnisse in Großstadt und Kleinstadt völlig verschieden sind. Zustimimnig fand der Vorstands- beschloß, ans dem Deutschen Flciscbcrverbandslag eine Pestston an die Rcichsregiernng »m Aushebung der Grenzsperre ffir Schweine zu beantragen; in Lachen des Zolltorjss schloß sich die Versammlung der Resolution Rbcinland-Wesnalcn an, welche gegen die Lebendgewichts- und Stückzölle Wideispruch erhebt. Dg» Hauptvortrag hielt Gewerbekamnier-Syndiktis Hcrzog-Leiptzig Kinttt und Evmeiniliast. s* Mtllbeilung aus dem Bureau der Königlichen Hof tbeater. Im Opernhaufe gelangt Sonnabend den 31. Mal Marschner's dreiaktige romantische Oper „Hans Heiling" in folgender Besetzung zur Aufführung: Königin: Frau Ständig!; Helling: Hr Perron; Anna: Frl. Lauienbacher szuin ersten Malet; Gertrud: Frl. Schäfer kzum ersten Male); Konrad: Hr. Gießen; Stephan: Hr. Brag: Niklas: Hr. Kruis. H«sschaustztel. Als zweite und letzte Gastrolle auf Engagement gab gestern Abend Fra» Maria Schmidt vom Deutschen Volkstheater i» Wien di« alte Wittichrn in Gel- hart Hauptmann's Mätchendrama „Die versunkene Blocke". Allzu viel läßt sich auch aus dieser Rolle nicht erleben, »umal die Figur der räthselbaften Bulchgtvßmulter so unsicher wre nur möglich von dem Dichter gehalten ist und sie eigent lich gar nicht von der .komischen Alten" gespielt zu werde» braucht Daß die Wiener Kstnstlerln sicher und treffend z» charakterisier» versteht, daß sie auch über den Ton der Leldenichaft verfügt und mit nachdrücklicher Schärfe zu accentuiren vermag, sah man schon au« dem «lsren Akte und vielleicht noch mehr auS ihrer kurzen Scene tm letzten Aufzuae. Angenehm siel wseder die Sicherheit auf. mit der sich Frau Schmidt in der ihr völlig neuen Umgebung de« Ensemble« bewegte, und die große Gewandtheit, mit der sie da« üble Schlesisch fprach, ob»« >m Dialekt zu viel zu tbun und kür da« »orddeulfche Obr undeutlich zu werden. Ein abschließen de« Unheil über die Künstlerin wird man erst »ach einer weitere» Reihe von Talentproben geben könne». Daß sie zu der Hoffnung be rechtigt. die Mehrzahl der Ausgaben, die bei uns am sie warten, in einer künstlerisch besriedigenden Welle zu lösen, steht aber schon nach ihren beiden Gasllptrlabenden sicher zu erwarten. — Im Uebriaen gab die Borstellung, die — e« war die 41. Aufführung der „Ber- mnkenen Glocke I" — nahezu auSverkaiift war und mit lebhaftestem Beifall ausgenommen wurde, zu kritischen Braiistc»,düngen leinen Anlaß, umsoweniger, al-man sich de« Weike« sichtbar mit Lust und Liebe annabm und mit freudigem EnlhusiaSmu« bei der Sache war Um da« Zustandekommen de« äußere» Erfolges machten sich die Domen Salbach und Bast«, die Herren Wiecke »nd Wlene so ungefähr in gleicher Welse verdient. Von überragendem Eindrücke tn »er Interpretation diese« Welke« an unserer Bühne ist heule Mt« a« ersten Tage nur ein« Leistung zu nennen, der Ntckelman« dc« Herrn Müller, der i» einer wnudeibaren Mischung der ve „ ichiedcnsieil Eharalietingledienzen den innrchcnhaitcn VRisseruiann aiebt und in wahihast genialischer Intuition die ichemenhafie Figur sestznhalie» weiß. Schade, daß auch geller» Abend wieder Dichter und Daisteller mannigsach mißverslanden und aus diesem Grunde lehr oft an der ialichen Stelle gelacht wurde. IV s'* Tie zeitweilige Neuaiifslellrmg der Abgüsse nach neueren französischen Bildwerken im großen Saale des Cosel-Palais ider früheren Polizcidirektwn, an der Frauenkirche 12j ist von Sonntag den 1. Juni an für den allge meinen Besuch zugänglich. s- Paderewski soll nach polnischen Bläffern an einer neuen Oper arbeiten. deren Dichtung eine allflavische Legende behandelt. I» New-Vork hat kürzlich sein „Manni", zu Gimstcn des Altenheims sür ametikamiche Schauspieler ansgefühlt, 41000 Mk. eingebracht s Die Londoner Galavorstellung, die „b? oommanck c>k tlio Linzr" in der Eovent Garden-Oper stattsinden soll, ist nun offiziell auf Montag, 30. Juni, festgesetzt. Das Pwgramm wird mit der Dr. Elgar schen Version der englischen Nationalhymne beginnen, der voraussichtlich die .Ltubilee Ode" desselben Kom vonisten folgen wird gesungen von Madame Melba und dem Chor des Shessielver Musikfesles. Hieran sollen sich verschiedene Bruch stücke aus Opern schließen, in denen Jean de Reszke, Madame Calve, Signor Carusa »nd andere hervorragende Mitglieder des Instituts Mitwirken werde». In Bezug auf Preise dürfte dies: Vorstellung Wohl einen Rekord bilden, da ein Parquet-Fautenil 21 Schillinge kosten soll, so daß dieser Thcil des Theaters allein gegen 120 000 Mark werth ist. Alles in Allem werden die Ein nahmen für diese Vorstellung auf 360000 Mk. veranschlagt. lieber Erdbeben »nd Vulkane. Von Zeit zu Zeit wird die Menschheit durch gewaltige Erd beben und Vulkanausbrüche daran erinnert, daß der Planet, den wir bewohnen, noch kein todter. erstorbener Westkörper ist, wie etwa der Mond, der über unS dahinzieht, sondern daß die gebirgs- bildenden Kräfte, jene Kräfte, die mit gewaltigem Griffel die starren Züge in daS Antlitz der Erde gruben, auch heute noch bei der Artest sind, wie da« furchtbare Unglück auf Martinique zeigt. Jo, wir müssen uns eigentlich wundcrn. daß nicht öfter derartige Katastrophen Leben und Eigcnlhnm der Erdbewohner oernicyten: bedenken wir doch, daß ans einem Erdglobus von 2 Meter Durch- mcsscr die höchsten Berge der Erde nur einem Stecknadclkops an Größe gleicbkommen, und daß die ganze Erdrinde in Folge der Abkühlung, vcr Ausstrahlung der inneren Erdwärme in den kalten Wcltenraum, fortwährenden Schrumpfungen und Faltenbildnngcn unterworfen ist. wie etwa die Schale eines trocknenden Apfels. Solche für den Erdball an sich ganz geringfügigen Erscheinungen bilden natürlich für die kleine Welt deS Menschen und seine Pygmäenwcrkc schreckliche, zerstörende Ereignisse. Die Frage nach der Ursache dieser für die Menschheit so be deutungsvollen Katastrophen ist von hoher Wichtigkeit, aber aus diese Frage vermag auch die moderne geologische Wissciffchaff noch keine cndgilligc Antwort zu geben. Besonders trifft dies sür die vulkanischen Erscheinungen zu, während über die Erdbeben frage weniger widerstreitende Ansichten herrschen. Galt zunächst noch die Humboldt'sche Auffassung von der vulkanischen Natur der Erdbeben ganz allgemein, so ließen doch 1873 und 1874 zwei Abhandlni^en von Eduard Süß über die Erdbeben Nicdcrösterreichs »nd Süd-ItalicnS, neue Gesichts punkte hcrvorlrelcn, und man hat sich seitdem ziemlich allgemein dahin geeinigt, daß Erdcrschütlerungc» nicht nur durch vulkanische Ursachen und durch Einsturz unterirdischer Hohlrännic, sondern auch durch die gcbtrgsbildenden Vorgänge, wie Faltungen, Vcr- wcrsnngc» und sonstige Lagenänderuilgen von Tneilen der Erd- rinde hervorgernfen werden können. Zu der letztgenannten Klasse von Erdbeben lDislokations- oder tektonische. Beben! gehört der größte Thcil der weit ausgcbrciteten Erderschultcrungen, während vulkanische und Einsturz-Beben meist a»f kleinere Erdräume be- schränkt bleiben. Wie schon oben kurz erwähnt, bewirkt die Ab- knhlung der Erde nach der ällgemeincn Ansicht eine Zuiammen- zichung der innere» Erbmassen, mit der gleichzeitig eine Kontrak tion der Erdrinde verbunden ist. Diese Kontraktion der Erdrinde muß zu Fallenbildnngen. Lagerungsveränderung derselben führen, und hierauf lassen sich im Allgemeinen viele ErdbebeiErschein- ungcn zurücksühre». Außerordentlich interessant ist eö, daß ein moderner Gelehrter, der geistreiche Geologe Ä. Stübel, in Folge seiner Untersuchungen in B»ua auf di« Zusaoimeoziehmlg der
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