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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 07.05.1902
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1902-05-07
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19020507011
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1902050701
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19020507
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1902050701
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1902
- Monat1902-05
- Tag1902-05-07
- Monat1902-05
- Jahr1902
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 07.05.1902
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»«» »«.»o 1»a- ««- M.K' ^ ^ — >14- n —.— -»».«kt. l» -B n —.— > M-» «-» »« - »70- Nl.- U».-« l»» -B » «.« «» glon. verugrgedübr: »nte««»^« »«. -in» dt««»» »«t. Dl»« bk» und d«r nScktlien Nmaebun«. wo dt» Autraaun, d«rck »>,»»» Bote» et er -owmimonäre erkotat. erdan« da« Blatt an wogunla,»». dt« mcki aui Son». ob«rS»i«ila,t totarn. w ««t Lde,i,„««d<» >»«»»« und V!»»,,»« »ugkliciu. Flnreigen-canf. DI» Tlnnaknne vo» Sinttindtaiinaen »rwlal in der -dauv>»»iMttoi>kv^ und i>»„ Ncdenanttadinetiellen in Lreed, dis Nackimtlaad aUtu Sonn unn veuriaa« imr Mnrtkiilnavc s« vo > n dte'/.r Ukr. Du > Wallis« Ä.nu: »eue tca. u EUbenl A> Bi« . lüni-iaunskn ans der Prtvaveite,^en' P>!> l die rivaliiil» Aktie als .Lmsvaudl' oder out LeGest? bv Via In Nnnimern nach Soim- und geier. t>ü<« I««« v-lductittchtem , tz»r»kvr«ik>ani»iut: ,«1 l «». U u id «r »0»» r»le«eamm-Adreiie: A »>ch»«ch«e» Lresd»,. tgröo-tl 1856 ^ 4L voNil Sr. «e» NSiUs» ro» » blinkalvarkauk tdi-«--«!«-»», >Itinitrlit 2. M M DM MM «o ti» so und «o P>o. Mit /e M M M tvvudklkm Laut ^ Auiwärllgk AMU!,,« nur «ea«n Haupt-GelchöftSstell«: Lolcu.-d^atitung. Piaricnstr. 38. v«le»blältcr werden mtt lo PI, bttkUnikl. 1^ Weillig. ViSI8l!NllSiI88tl'. 34. llellüsito» ksrisor, rsvlv eizoer Is.oäeUdütv varaviimvn Stils, ln »»orlianin iviu-tvigüllinoo -tuskübning. DM" Iiv ktuUüute uu«> illoUvtuUtvi« >u 4 111 8. 11>88el L IHzttli ii li t! Käiiigt. HaNiekeronw» U»i»i!nksu88tri»s8s A A H t« t«»> omploklou H rulsari» S i- vdortiarrer Lauordruvosv Z ^ t.'t 1'1^'. «x^!. (ila.' MU" > tri«'!» Nkr 'A. 0 rÖLtttVU VvrrULÜcttble ru t ^ «tee »vri. Qumml. ^ ^ ttvok Lvwmtrr. TvkIÄuvkv krelnkarclr L-eupoN. vmi/ll»Ii!t vnck banüurtar tliuau- Kvnndiulitl»» uiuj an clor liiiml van IkO^iilil >u«r pi-iistii-ivln v kl katiruu^ »uf «ltanvm Ua lvt Lsi'I Wenllseiiueli. It'^'I. Iko!ü(>solll»t. uuci Imtli.-sior Lnckrorstüucli^oi, §t!'uve8ti'S88e 11. Nr. 125. Kvicncl: Sächsische Stanisbalmeu Hvfuachiichleu. Lanaiagsvetitioue». 'NatianallibeialecLandes verein, Laudtagsvclbatidumgen. GerichtSverlmuvlnugeu Lokteiielftie. S-! MuthuiaßlicheWittcunia: I KN ^ 11111) ! Niililu. vor,vicacnd trübe. > Mltt Sächsische TtaatSciscnbahne«. Ter a« andern Stelle bereits in leinen wesentliche» Gnmd- zögen skizzirte Bericht der Finauzdeputation ^ der Zweiten Kammer über die sächsischen Staalseiseubnhncn stellt eine de iner kenSwertde parlamentarische Leistung dar. sowohl was Fleiß, Gründlichkeit und Beherrschung des umsangreicheir Stusses an delrisst. als auch mit Rücksicht aus übersichtliche Grnpvirung des Materials, flüssige Diktion und scharfe Hrivorhebung der leitenden Gesichtspunkte an jeder Stelle Berichterstatter ist der Abgeordnete Kellner. DeS Weiteren besteht die Deputation ans den Abgeord neten Häbnel als Vorsitzendem, sowie den Abgeordneten Behrens. Steiger. Gontard. Tübritz lRllchwitz), Hartwig, Harter, Lieba». von Quelsurth, Schicck, Scbubart. Bon besonderem Interesse ist zunächst die Stellungnahme der Tcvntalio» zu dem in letzter Zeit viel erörterten „prcußijch-iäch- sochen E i ie » b a h »kr i c g eTie Deputation erkannte an. das; die Bestrebungen, die deutichen Eiicnbnhncn wie ein einheitliches 'Netz zu verwalten, kräftigst zu untcisiutzeu seien, und faßte in diesem Sinne den bereits mltgrlhcilten Beschluß, krast dessen dir Negierung mit allen Mitteln daraus hin zu wirken hat. das; das mit Benachtheiligung der gelammten deutschen Voltsmirthschast verbundene Befahren vo» Nmwegcn im Ltsenbahugütcroerkehre, wie eS jetzt au- Nücküchten des Wettbewerbs zwischen deutschen Eiienbabiiverwalliiiigkn staltsindet, abgestellt wird. Bei de» Ver handlungen über diese Frage in der Zweiten Kammer im Dezember vorigen Jahre- hatte vornehmlich der Abgeordnete Gontard aus die Verringerung des sächsischen Durchgangsverkehrs von Osten nach Weiten und umgekehrt, sowie von den norddeulichc» »ach den süddeutschen Staaten hingewieien und daraus gcsolgert, das; die vrcußiiche Eisenbahnpvlitik den Verkehr von den sächsischen Linien abznzieheu bestrebt sei. Der genannte Abgeordnete bemerkte ferner, das; er einer trübe» Zukunft der lächsiichen Eisenbahnen entgegen- iehe. wenn es nicht gelinge, ein dcutiches E>senbad»ge'ctz zu schassen, das den deutschen Mittelstaaten eine» größeren Schutz gemährt. Insbesondere müsse in ein iolcbes Gesetz eine Bestimm ung ringesügt werden, dir vorschrcibr. das; die Güter den kürzesten Weg zu benutzen hätten. Der Berichte,slakter Abgeordneter Kellner erklärte bei Gelegenheit der erwähnte» Kanimeiverhand Inngrn, wenn auch ein .Eiie»bah»k»icg" zwiiche» Preußen und Sachsen in Abrede gestellt werde, so sei doch entschiede» ein un lauterer Wettbewerb zu kouslaliren, der von der preußischen Eisen- bahnberwaltung gegenüber der sächsischen auSgcübt werde. Ein Solcher könne aber nicht mehr siallfiiidcn. wen» Artikel 42 der Reichsversassung seinem vollen Wortlaute nach zur Arlsiührurrg käme. Ter Artikel 42 lautet: „Die Buudksregicrrn'gcn verpflichte» sich, die deutschen Eiienbahuen im Interesse des allgemeinen Ver kchrs wie ein einheitliches Netz verwalten und z» dieiem Brhusc auch die neu herzuslellcude» Bahnen »arb einheillichc» Norme» ausrüsien und onlrgen zu lasse»." Hierzu bemerkt der Teputatious- bcücht: »Tieler Artikel der deutichcn Reichsversassung ist voll kommen geeignet, biiireichrndr Garantie» für die Durchführung zcitgemäher Grundsätze de? Eisenbahnverkehrs zu gewährleisten, leider aber baden die widerstrebenden Jiitcrcsien der einzelne,r deutschen Eiskndabuvcrwallungc» es nicht erreichen lassen, daß dieser Artikel der Reichsversassung zur vollen Geltung gekommen ist. In den 76er Jahren, während welcher das PrivaibabniNslem vorherrschte, konnte man allerdings hoffen, durch ein wirksames Reichseiienbahirgesetz gegen alle Mängel mit Eriolg ankämpse» zu können, jetzt aber, da das Staatsbahuinslcin säst in allen deutsche» Staaten durckgeiührt ist. und die großen staatlichen Verwaltungen einander Konkurrenz machen, stehen dieser Durchiükrung erheblich mehr Schwierigkeiten im Wege, als eS vorher der Fall war." ES ist ganz zweifellos ein großes Verdienst der Finanzdeputa tion diese Lage der Verhältnisse offen und rückhaltlos zur Aus sprache zu bringen, und eS wäre ebenso dankcirswerth, wenn auch Herr Finnnzminislee Dr. Rüger mit derselben Klarheit leine Mein ung in der Angelegenheit zu erkennen gebe» wollte. Man wird sich erinnern, daß die Königliche SlaatSregierung unter Herrn Finanzminister von Watzdorf der Erörterung dieser für de» Stand der Finanzen unsere- Landes hochwichtigen Frage mit nachhaltiger Vorsicht au- dem Wege gegangen ist und alle Zeit iedcs Wort vermieden bat. welche- in Berlin etwa nicht gefallen könnte. Wenn die genannte Deputation letzt mit ihren ernsten Mahnungen hervortrlU, io ist sie sich offenbar voll bewußt, bis zu welchem Punkte di« Verhältnisse gediehen sind: daß Sachsen an das Nechts- bewußtieln der Allgemeinheit appelliren uruß. wenn seinem Ei'en- badnwrlen durch da- verfassungswidrige Bcrhalten Preußens der Lebensnerv nicht vollständig unterbunden werden toll, um eS so für ein Ausgrhen in der preußischen Verwaltung mürbe zu machen. DaS Sinken der VerzinsungdeSAnlagekapitalS der sächsischen StaalSelsrnbabnen wird durch eine statiftiiche Ver gleichung illustrirt. Darnach ist die Verzinsung im Jahre t6gg gegen i8S6 gestiegen in Preußen um V.l4 Prozent, in Baden um 0.17 Prozent: gefallen dagegen in Württemberg um 0.19. in Bayern um 0.17» in Sachsen um 1.37 Prozent. Au» den Aus führungen über die Rentabilität der einzelnen Linien ist bervorzir« hrbcn, daß die Zahl derienigen Linien, die Zuschuß erfordert haben. 1890 9 betrug, 1899 dagegen 22: ihr Anlagckavital belief sich 1890 auf rund 9 Millionen. 1899 auf über 93 Millionen Mark. Hiernach könnte man annehmcn, daß in den letzten Jahren für die Summe von über 80 Millionen Mark uur solche uurcutable Linien gebaut worden seien, die sogar »och Zuschuß erfordert haben. Diese Annahnic ist indes; irrig, wie der Bericht nachwcist. Das Sintrn der Eiscnbahnrcnte ist vielmehr in erheblichem Maße auch den alle» Linien zuzuichrciben. die in ihre» Erträgnissen wesentlich znrückgegangen sind. So ist der. Geiammtreinertrag der.9 Linien, die das Hauptgerippe des sächsischen StaatSbahnnetzes bilden — Bodcnbach-Dresden. Leipzig Dresden, Dresden-Werdau, Leipzig- Hof. Görlitz-Dresden —. 1899 um rund 1 Million Mark zuuick- grgangen, trotz gleichzeitiger SleigMtvg des Anlagekapitals um 8l Millionen Mark; rm Einzelne» ist beispielsweise bei der Linie Leipzig-Dresden die Berzininng von 6 ans 4>/r Prozent gcsalle». Der Bericht weist ferner aus die Nolhwcndigkcit von mög- lichslen Ersparnissen i,:r persönlichen Etat bin und erinnert in dieser Beziehung an die inil dem preußischen S»stcm erzielten Erfolge Rach der Statistik hatten die sächsische» Bahnen 1899 de» höchsten Aufwand für die persönlichen Ausgaben. Es rntsielen nämlich von den GcsammkanSgaben ans persönliche Ausgaben in Bade» 47. in Ban-'rn 49, i» Württemberg 45. in Preußen 48, in Sachsen 53 Prozent. Wie die sächsischen Bahne» den höchsten Durchschnitt für die persönlichen Ausgaben auswcisen. Io ist auch die bei ihnen beschäftigte Anzahl der Beamten. Diener und Arbeiter die höchste; diese Anzahl, durchschnittlich aus 1 Kilo meter Bahntänge berechnet, beträgt in Preußen und Baden ;e 12. in Bauern und Württemberg >e 8, in Sachsen 15. Die von der neuen Organisation des Betriebsdienstes erwartete Verminderung des Personals mit ihrer Eriparniß an Verwaltuugskofteii ist auS dem Etat »ür 1902/03 noch nicht ersichtlich. Im Zusammeiihauge hiermit berührt der Bericht auch die Frage der Etaisüberschreft- uiigeu. ES wird seftgeslellt. daß bei den Titeln Tagegelder. Rcisc- und Umzugskoften. außerordciillicbe Belohnungen, Unterhaltung der Betriebsmittel. Porto und Gcbühreubcträge Ucberschrcilungeir in Höhe von 140 bis zu 630 Prozent Vorkommen, und dazu be merkt: „Tie Finanzdepulatio» hat keinen Anlaß wegen dieser theilweiie lehr beträchtliche» liebe,schreftungcn Erörierungen anzri- stellcn, weil iolchc der Rechenlchaitsdeputaiion zustehen. immerhin drängt sich aber hie, unwillkürlich die Frage aus: Welche Ein richtungen sind gelrossc», damit das Königliche Finanzministerium rechtzeitig Keuntiriß von solchen Ueberichreitungen erhält'-"' Das Gebiet der Sozialpolftik berührt derjenige Theil des Berichts, der sich aus die L o h u v e r h ä l t» i i i e der Arbeiter sowie die Dieuitdauer und die Ruhetage dcS PelriebspersonalS bezieht. Namentlich die Löhne jür die Baluuiuteilialkuugs- oder Streckenarbeiter waren Gegenstand einer cingebeudcu Berathung in der Tevuiatw». Es wurde von mehreren Serie» hervorgrhoben, daß diese Arbeiter mangelhaft beaursichtigt würden und daher eure Lässigkeit in der Erledigung der Arbertcn crntrcie. Das Finanz- minifterinin hat »nverzngliche Abstellung der gerügter, Mrßftärrde zugciagt In de» Mitiheilnngcii der Regierung zu diesem Kapitel beißt es: „Die Verwaltung ift fortgesetzt bemüht, durch Vereinfachungen des inneren Dienstes — so insbesondere in den Werk'iäilen, im Statiftiiche» Bureau, in der Kontrole für die Güterabrechnung, aus den Stationen durch Vereinfachungen im Anftchreibcn »nd Rapportrren der Wagen :c. —. die Perionai- ausgaben herabzusetzen. Alle dicke Beniühnnge» aber können zu srnanzieUcn Wirkungen erst nach und nach turnen, wert die sächsische Staarsersenbahnverwaftiing grundsätzlich weder Beamte noch slän- bige Arbeiter nur wegen Mangels an Beschäftigung entläßt Bei fortdauerndem Rückgänge der Beschäftigung in den Werkstätten, wie er gegenwärtig durch die zufolge des Berkehrsrückgaiiges eirr- gelreicne Veirrunderung der Belricbsnrittei-Reparaiurcn bervoc- geluicn ist. wird es si>d indessen nicht vermeiden lassen, mrt Be ginn der bessere» Jahreszeit irr der einen oder aiidereii Weile aus eine Herabsetzung der 'Arbeitszeit und miihi» auch aus eine geringe Minderung des Verdienstes zumal für die im Zeitlohn stehende» Werlftällenaibeiter zu;»kom»ie» Eine solche Magiiahmc. die übrigens auch dem 'Vorgehen i» derverwandlen Privalrilduftue entspricht, wird vo» der Arbeiterschaft einer vollständigen Ent lassung überzählig gewordener Arbeiter vorgczogen." Neueste Draiitmeldunqen vom 6 Mai. Aum Befinden der Königin Wilhelmina. Schloß Loo. Die trübe Stimmung im Schlosse hat noch nicht nachgelassen, obgleich die Nachrichten über das Befin den der Königin gestern etwas beruhigender lauteten. Der heutige Arankhciishcrichr gicbt dem Eindruck Raum, daß noch keine Gewißheit besteht, weder über den augenblicklichen Zustand der Königin, noch über den Verlauf, den die Krankheit nehmen könnte. Natürlich ist die Königin sehr schwach. Die beiden Aerzte der- weilten gestern Abend lange bei der Königin. Tr. Pott kehrte erst sehr spät nach seiner Wohnung zurück, Dr. Rössing hat daü Schloß noch nicht verlassen. Die Kranihertsberichte über das Befinden der Königin werden vorläufig noch regelmäßig ver- öffentlicht werden. Schloß Loo. Ein heute Nachmittag 2 Uhr ausgegcbcner Kranlhertsbericht lautet: Die Temperatur ist andauernd normal, die übrigen Symptome geben keinen Anlaß zu besonde ren Bemerkungen. Amsterdam. AuS amtlicher Quelle wird versichert, daß doS Gerücht, an der Königin sei eine Operation voll- zogen worden, unbegründet ist. Schwerin sMccklenb.s. Bei der Großbrrzogitr Marie lies heute folgendes Telegramm aus SchloßÜoo ein: Die Nacht verlief aut. Ernährung und Kräfte bleiben günstig. Die Aerzte sind zufrieden. * Schloß Loo. Aus mehreren Umständen kann geschlossen werden, baß die Aerzte nunmehr de» V e r I a u i der Krank heit ruhiger adwauen Geilen, blieben sie beständig im Schloß, heute wurde Tr. Röisrng häusig lauge außerhalb des Schlosse- gesehen und Tr. Pott kam dahin, wie iriiher. nur zu gewöhnlichen Besuchen ^Die KönigiwMulier und Prinz Heinrich veriiejzen heule das Schloß nicht. ''i>. erl;n. sPriv.-Tcl.s Reichstag. Auf der Lageso-d »ung steht zunächst die dritte Lesung des Gesctzcniwurss belr. A b leist un ad er Wehrpflicht bei den S cki » tz t r u P p c u, — Abg. Dr. Hasse inat.-lib.j beantragt, daß allen RerchSang» hörigen ohne Ausnahme, also auch den innerhalb Europas wohn hasten, gestattet sein soll, ihrer Wehrpflicht bei einer der Schutz truppen zu genüge». — Ein Ztomuiissar der Heeresverwaltung erklärt, das; Bedenken grundsätzlicher Äri gegen den Antrag b.ß der 'Verwaltung nicht bestünden. — Ter Antrag Halse wird au iienoitinicn und damit die 'Vorlage. — Auf der Tagesordnung sieht dann die Fortsetzung der ersten Berathung der Zuckcrsteuer. - Abg. Lticke Patcrshauscn sB. d. L.j: Nachdem gestern Abg. Bebel die Petitionen, die heute als letzter Gegenstand auf der Tagesordnung stehe», für jo wichtig gchasicn hat, datz er nicht stall derjelbcn die Branntweinslenervvriage auf die Tagesordnung gc setzt wissen wollte, beantrage ich nunmehr, jetzt erst die Petitionen zu berathcn und die Weiterberaihuitg der Zuckerstcuervvrlage zu- rückz>isicllcn. iBewcauilg.j — 'Abg. v. Kardorff zRelchsp.si Da die Linke soeben >n dem Senwrenkonvcnt sich damit einver standen erklärt hat. daß die Nrannlwciiisteucr am 3. Juni vor der Zuckerstciier auf die Tagesordnung kommt, und da danach wohl auch keilte unlautere Obüruklio» gegen die Nranittweitiileucr Vorlage zu befürchten ist, so möchte ich den Abg. Lacke bitten, ans seinen Antrag zu verzichten. — Abg. Lucke fB. d. L.j: Wenn ich nach den Worten des Vorredners annchm.cn daN. daß di« Herren von der Linken keine Lbsirnklion gegen die Brenntleucr treiben, jo will ich allerdings aus meine» Antrag verzichten, sonst aber nicht. — Abg. Bebel iSoz.i: Ich weiß nicht, weshalb die Herren uns io herausfordern. Wir haben übcrhaupr an keine Obstruktion gedacht, und mr eine unlautere crtt recht nicht. Wir haben iinS im Scniorenkonveui damit einverstanden erklärt, dost am 3. Juni erst die Brennsieacr und dann erst die Zuckersieucr- vorlagc berathcn wird. Mehr kan» ich jetzt nicht erklären, jeden falls bestehen wir daraus, daß jetzt erst die Zuckersicucrvorlagc weitcrberatben wird, che die Petltioncn an die Reihe kommen. — Abg. Tr, Barth ifrcis. 'Vereliug.i: Wir haben niemals eins un lautere Obstruktion gemacht: wollten wir jetzt eine solche Er klärung, wie Sie sie inG abvcriangen, geben, so würden wir da mit ja zugcben, daß wir jemals unlautere Obstruktion gemacht haben, und das müsicn wir ausdrücklich ablchncn. — Abg. von Kardorsf iReichsp.j: Unter unlauterer Obstruktion verstehe ich. wenn das Haus cvsenbar beschlußfähig ist. und wenn dann das' Hans durch willkürliches HinanSgehen künstlich beschlußunfähig gemacht wird. Wenn das Ihre Absicht ist. so wundern Sie sich nicht, wenn wir uns danach richten. Machen Sie uns bei dcr Brcnnfteucr ilnianlere Obstruktion, so sind wir gezwungan. unser, ! - scits cvensalls die Obstruktion anszuiicbmen. — Abg. Lucke l'B. d. L.j: 'Nach den Ausführungen dcS 'Aba. Bartb muß ich dieie Art unlauterer Obstruktion der Herren bei der Brennstcuer für möglich halten: daher halte ich heute iiicincn Antrag aufrecht, damit die Herren sehe», daß wir nicht mii uns spielen lassen, — Abg. Bachem iEentr.j: Ich möchte angesichts alles dessen die Herren dach frage», wie da noch ein parlamentarisches Ar beiten möglich sein soll! Es ist kein Arbeiten möglich, wenn das Haus thalsächlich beschlußfähig ist, nach zehn Minuten b " dcr Absitinnttinfl aber nicht mehr. Jeder, der diese Bahn betritt, wird die Nerantwortung dasür zu übernehme» haben — es >'. das ein ernstes Wort —, wenn der Parlamentarismus nicht die sentge Entwickelung nimmt, wetwe alle Freunde deS Parlamev larisinns wünschen. — Abg, Richter lsrcv. Volks!?.>: Ta Haus ist schon fast die ganze letzte Zeit hindurch bcichlußltnsähin gewesen und so auch gesievn. sLebh. Widcrsvruch rechts.j Eü ich gestern die Auszahlung beantragte, Halle ich mich vergewissert, daß nur 177 Mitglieder anwesend waren. Wir sind bcschiuß unsähig, weil uns keine Diäten gewährt werden. iRnse^Iinckst Sehr richtig! Lachen rechtS.j Sorgen Sie doch, wenn Sw cm Gesetz dnrchbringen wollen, dafür, daß Sie in genügender Zai hier sind. Wenn ein Gesetzentwurf hier im Hause 300 An Hänger hat. dann sollten Sie es dock; bewerkstelligen können, dat, 200 anwesend sind. Irgend eine allgemeine Erklärung über da- waS wir zu thun beabsichtigen oder nicht, lehne ich grundsätzlich ab, Thun Sie, waü Sic zu thnii wünschen, Ihr Schicksal Wut Sie daun nur um so rascher ereile». — Abg. Dr. Barth: Herr Lucke will onS menten Worten herausgehört haben, daß wir unsererseits eine Obstruktion beabsichtigt hätten Ich habe so etwas nicht im Traume angcdeutet. Ich habe an keine Obstruktion gedacht. - Abg. Lucke: Ich halte jedenfalls meinen Antrag au' recht. — Präsident Gras Balle st rem: Ich muß mein tiesite Bedauern darüber aussvrcchen, daß. nachdem noch nicht «io Biertclftundc vergangen ift, seit die Vertrauensmänner des Haute sich mit mir geeinigt haben, hier eine solche Störung «intrin <Lcbh. Beifall.j — Abg. Lucke: Und ich muß ebenso sehr mc o Bedaner» ausdrückcn darüber, daß die Linke es gestern nentandc hat. die Berathung der Brennsteuer zu verhindern Deshalb Haft ich meinen Antrag anfrecbt. — Abg. Richter: Ich habe gestern als ich die Beschlußfähigkeit anzweifelte, nur dem Vorschlag zu> Geltung vcrhvlsen. den der Herr Präsident selbst gemacht hatte Nur durch Anzweifelung dcr Beichlußsähigkeit. die gestern de, ganzen Tag üver nicht vorhanden war. wurde eS möglich, de> Autorität des Präsidenten Geltung zu vcrschasscn. — Präs. Gra' Balle st rem: So dankbar >ck> auch stets dem Abg. Richter sü> seine Unterstützung sein werde, so werde ick doch auch stets menie Autorität selbst zu wahren wissen. sBcisall rechts > — Abg. vor Levetzow skonf.j: Gestern hat sich jedenfalls wieder eine Anzahl Herren von der Linken vor der Zählung cntternt, um die Beschluß unsähigkeit des Hauses um !o mehr zu sicher» Wenn so etwa öfter auf jener lseite geschieht, so dürfen Sic sich nicht wundern, daß wir auch zu diesem Mittel greisen lHeilcricit links > Was aber jetzt den Antrag Lucke anlangt, so möchte ich doch bitten, cs beim Vorschlag des Präsidenten zu belassen. — Damit schließ: die Gcschäftsordnungsdebatte. Als über den Antrag, die Petitionen vorweg zu bcrathen, abgestimmt werden soll, zweifelt Abg Lucke cr> ck, <7S A. 2° » 2 T.' 7 !- 3? - n» ^ » 8 KH r » - 2 5 5- s Ä ! 1l ' M T ' El -P.' 'I-zi 'W W !'- s V - l'-Wch-is MD .AM W MM''! Mi tEc M' chsr/;'!f ' W' RM ß > zs l siF. tpir ^
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