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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 04.05.1902
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1902-05-04
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19020504015
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1902050401
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19020504
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1902050401
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1902
- Monat1902-05
- Tag1902-05-04
- Monat1902-05
- Jahr1902
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 04.05.1902
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HerugrgeMf: V» ns»ktn«n it«»ck »» «»»« v,«tel>»r in Dre«««r> nnt der »»»Ile« »inardnn». «» dt» Kntroiiuii, dnciti »>»»n» Bvien «d», KviiimiiltmiLr» »ctl>I,t, rrdaiirn da» v!a«t an Wolli,»ll>li«i>. dt» nM aut La»»- »der ^»teiiaa» tot»»». Ui twct ldrttaudaade» «d»n»» und »>t»r„n» „„ttievl. 8tr SIllckoad» »>»a»tandi»r kchrttt- Iillcle l«w» BrrdindiiLktt. S«rn'vr«<ba»'»>ut: »««I «». U und «». »00«. r»l»,raini>i-Adr«IIe: »«chrtchten »r«»de» GtgrSndel 1856 -L O«. s^ktt«t>„nl«a s» dl»j«I»r <i«> ,«> «»otllra. QLooo^säsZ», bllorvlvorliiruk Zftnmi-tct -aupt.GeMstslirlle: lRartrnstr. »8. Mrelgen-tanf. DI» Annadnie von esnttlnt>>eu«l>m »rtolat in der bauvlarliNAtKItrak uuo den NedenonncUimctiellen in L.>rde t bi» Nachmiiiali« 'Udr Kann und Neieüau« nur Aionentliolt» von il dt«V,I iltic, Dir I Ivaliiue gjiia>ü. .eile >ca u <20t'rio oo tL'a. ttn- ''u-tneuüecii ari ix. 'p-.uep-tir Zeit« Ln 'Pi-,: die owaiüzr Z>il» »I» .Ltngeiantt" od>r aui »rU'eür Ko Pt» kt» Nummem »aöi Loim- und Seier- >a»en i- de» ilpaltige Iviuudjeiten sv, -io den «i und so Pi». I-.LH detvndercm Tuns. iluLwLrliae Auitruae nur »k»ci> iLvrausbe«Ldiun». Belc-blLttcr werben mit lo Pi» «erechne!. IlL 1» klÄwa i.rMaiWlt»«s^«««MkI? empkioUIt In insistier LusvokI Ssrokarck »tickiKsr. ^«."».".7'^.' Lekt av» tu l lLuvdeo, «o »»»däogieo. li. ÜVM*, i'MI'-Kl'M- . - — ftsiekstes Isgei- stier ttrtsn vspiero. Pappen «Io. kur eiligen Seüsrk. ^oltzNi^linppu o:u8«^r^emü^8 s»rc»mz r un<1 i 1.'m I 1»»t4o1u44^ vvo ONP^tP»» uutl 14«Ikut»»lIo»rDi» cl xe^clca. killip^te ttccuko — 'tecleUvüe und «ebootlsto tt.eli.-cunp, It«»»««»«Er^SE«KS^r«MVrr»<«r4t«b^LrE^.rL-tz ViKFasiFissnsiH KmMIgs tiiirmlil lii>i:!i sMlsr »MeilM iti llMclis» il. Sitgl. p ll Upvna Unsrf -litiwiiAi- ssi» LUVIIRlLL«U. YE-I«». rlntig »M« Ms. mssesi-iissM bi!!!,- knirs. tRj » L,,i,^os' Tapepelderiloge Hvfi'vchrick te». Fieispicckniiig ligch 7 Jahre», stieiine» des Restveleiiis. f Mitthmaßlicbe Witten»ig: 2,lttOtn«4 ^ tti > ^ ^ ^d»» Ft'nltt». Coninagezuge. Bäler u, Sonilnersriicben iiunsiverk»,, Bör'riiwvkbrnbericht, Lc»>k,irl>ne. > Regnerisch, ivnter aufNarcnd. ^» -V» >>» > -/ Für i>it Vliilt- iiiili Rtistzcit. Die gkkhrien Leser der „Dresdner Nnchtichlm". welche unser Blatt durch die hiesige (HcschristAstrlle beziehen und desien Nachlendung nach den 8,»i»»»iv,'-Lutvtt>>»att^«et«i» wünichen. ivollen der Unterzeichneten GeictiaslSslelle rechtzeitig darüber Miuhcilunp zuiieben lasje», damit die Neberwcisnng dez>v Weiicrleiidiinp durch die Kaiserl. Post vunttlich ersolgcn kann. Dem llcberwcisunqeaiUrape ist deutliche RainenS-, Lrts>u»d Wol»«u»g«>anaabe betzusiigen. auch ist die im Teulichcn >ttci<li»paslZebiele — Oeiieircich bereUtucl noch de!ordere Gebul,ren — erloidertiche Ucdcrtvcitunn^gclnilir von > Mk. sür ein Kalender Bierleijahr, 7u Ps. lür 2 Monate und <0 Pf. für l Monat nebst etwa noch zu eiilrichlender Bezugd-gebühr vor der Abreise an uns eintuschicken. Dir »eberweisunpen verstehen sich post lagernd, können im Teuifchen Bcichdpvsipebicle aber auch mit Zu stellung des Blattes bis in die LLolmung beamrapt werden , das Bestellgeld von >e lt P>. fj,r den Monat würde dann gleichfalls vorher an UN« mit zu zahlen sein. Mr Diejenigen, weiche die «Dresdner Nachrichten" tiiglich auf Reisen zu lesen wünschen, aber ibren Aufenthaltsort häufig wechseln, sind besondere Reise-Kreuzbandsendungen eiltgerichiei und beträgt bei täglicher Berlendung nach woem Orte im Teuiicben Reiche und Oesterreich-Ungarn (bis zu IVO Grammt monatlich 2 Mk. 80 Ps.. nach den Ländern de» Weltpostvereins monatlich -1 Mk. 50 Ps. Die Leser, welche die ..Dresdner Nachrichten" durch die Post empfangen, wollen dagegen sich in gleicher Angelegenix'it nur an da« Postamt ihrcS 4Loh»orteS wende», bei welchem ihre innsende Beiiellung crsolgl ist. lleberweiinitgen imierhaib des Deutschen Neichspost- gebiete« werden sciienS der Postämter gegen eine Gebühr von 50 Ps., im Verkehr mit Lcslcrrcich und srcmdcn Landcm gegen eine solche von l Mk. au «geführt. 8tsWWt Ski.?lk°)iikl MrilM Marieustrake 38. Die Kommifsionsdiöte»». Seit einem D?e»schcnalter haben die parlamentarischen Vertreter der Demokratie tür die Zahlung von Tagegeldern an die ReichS- tagSobaroidnelen mit unkrlchülterlichei Zähigkeit und Koiisrauenz gekämpft Jetzt ist viele Konftauenz in die Brüche gegangen, und zwar in dem Aügenbltcke, als dte veibündclen Negierungen den Willen bekundeten, den Paragraphen 32 der Reichsvcriasiung. der die Diätenlosigkeit ausspricht und an dem io lange vergeblich gerüttelt worden it». voiüdergehciid aiiber Krall ;u ietzen „uv damit aut bie all gemeine Dtälensorderung eine Abschlagszahlung zu leislen. Aus den Reihen derjenigen Parteien, die lahizehntciang so beharrlich gegen diesen VersassuiigSartikcl Sturm gelaufen waien, wurde wgar gedroht. du»ch Obfttultion das Ziiiiaiidekommen der kleinen Diärenvorlage zu veieilel». Wäre diese Drohung vorgestern im Reichstage zur That geworden, so hätte die Aiinahme dieser Vor lage nicht erso'gen können. Durch Streiken der freisinnig-sozial demokratischen Opposition würde der Reichstag beschlußunfähig gewoidrrr sein. Dte gesiirnongStüchtigen demokratischen Vorkämpfer der Reichs- tagSdiäten begnügten sich in der vorgestrigen ReichstagSsitzung damit, alle diejenigen Gründe, die gegen die Diätensordeiung sprechen und die sie früher mit leidenlchaitlichem Eifer zu entkräften gesucht hoben, gegen die Zahlung vv» Diäten an die Pr'ilglirder der Zolftartskommission in'S Gefecht zu führen. Wir oft ist in den letzten Jahren von Freisinnigen und Sozialdemokraten geltend gemacht worden, daß den Klagen über die strle Beschlußuirsähigkeit de- NrichSragS einzig und allein durch die Bewilligung eines pekuniären EntgellS sür die varlameiitamche Thätigkeit abgrbolsen werden könne! Jetzt wird von den verbündete» Regierungen »nd der überwiegenden Relchsiagsmekiheit durck die partielle Diäten- bewtlltgung gnindlätzitch die Berrchltgung dieser Abhilsemaßregel anrrkannt und da sind es wiederum die Freisinnigen und die Sozial demokraten. die mit dem Pathos sittlicher Entlüftung Etnlpruch dagegen erbeben, daß die Frage der treue» Pflichterfüllung des freiwillig übernommenen Ehrenamtes eines Volksvertreters von der Zahlung schnöben Mammons abhängig gemacht wird. In den Reden der Vertreter des Freisinns der mäiinltchen wir der weib lichen Linie spielte dte Schädigung der Würde und des Ansehens der Volksvertretung durch dir partiellen Diäten die Hauptrolle. Eugen Richter mochte wohl Schamgefühl genug besitzen, um nicht mit einem Argument zu opericen. das noch kurz vorher dazu gedient batte, den entgegengesetzten Effekt der Begründung der Diälen- soiderung beworzunisen. Er überließ es einem lelner Trabanten unter dem Gesichtspunkte der DiSkirditirung der parlamentarischen Autorität gegen die kleine Diärenvorlage zu plaldlren. Dasselbe geschah von dem Abgeordneten Dr. Barth, dem Führer der frei- sinnigen Bereinigung, und die beiden freisinnigen Redner stimmten auch darin überein, daß sie ihre sittliche Entrüstung über die Zu» nruthung. für Geld die parlamentarischen Pflichten zu erfüllen, in der Erklärung gipfeln ließen, ihre polttifchrn Freunde, die der Zolltartikommiiiivn angedöien, seien lest enlichlossen. die Diäten rund adzulehncn. Um dirie tapfere Resignation in daS rechte Licht zu stellen, waren voihei in der freisinnigen Presse die lkvmn»ssw»s- dläten als .Liebesgaben' und .Trinkgelder' gebrandmaikt woiden, denen der .unangenehme Beigeichmnck der Bestechung" anbaften soll. Man bat bet diesem unanständigen Verfahren nur das Eine iibel!ehe,r. daß. wenn wirklich die .Zolldiäten' etwas io Verächt- > licheS wäie». deren Nichiamiabmr keine rühmcnSwerlhe Heldenlhat, wildern ei» selbstverständlicher Akt sein würde. Die freisinnige Opposition wurde von dem Standpunkte aus, de» sie biSder in der Diätenftagr vertreten und ans Haß gegen die Zolllarifiesorm tchnöde pretsgegeben bat, durch de» Abgcord- ^ ueten Dr Bachcm. der wohl als Nachfolger des Dr. Lieber an- ! ;,i«ehen ift, sehr wirsiam abgetülnt. Wenn die gegenwärtige ftei- ! sinnige Auflassung, daß die Zahlung von Diäten an die Mitglieder der Zolttaritkonimi'sion das Aniebe» des Reichstags schädigt, be- ! giündetift. dann icbädlgt. wmeiiitede>EentnimStühicr. der allgemeine ! Diätkna>ttragdle>eK A»ikhen zweisellvs noch viel mchr alsder partielle! f und wenn man eine Enttchädigung sür die Thätigkeit im Reichs tage habe» wolle, lo dürfe nian nicht fingen, bei welcher Gelegen heit es zneift gelinge, eine derartige Entschädigung zu erlangen, weil sich iedeS Mal. wo eine Enlichädignng erreicht wird, die A»ssichlen deS allgemeinen DiäteuantlageS velbeflerii. Die Regierungs vorlage hatte den Betrag, der an ,edes Mitglied der .-zolltaris- komniosion gezahlt werden ioll. aus 2100 Mark bemessen. Die Budgel-Kommiisian hat dielen Betrag aus SoO Marl herabgesetzt, und uvar dcdbaib. weil aus den Kreise» der Linken in der ichäisiten Weile daraus hinge'viejrn wurde, daß dieser Betrag »u bock ge- griflen iei. Trotzdem wu,de diese Ermäßigung des Pciuich- guaiitiinis Im Plenum von verleiben Seile, von der die Anregung dazu ausgegange» war. abiällig kriiisilt Die Herabsetzung des PanschqiianttimS. iagie vorgeftern der Abgeordnete Dr. Barth, diskreblttrl die Winde des Reichstags. Drastischer läßt sich die treiflnnige Konscaiienz nicht erweisen! Abgcordneier Tr Bachem lonftattile nilt Recht, daß. wenn irgend ein Aniehcn geschädigt werden könnte, es das Amelien der Linke» sei. die erst eine Er- mäß gung des EntschädigungsbctragcS fordere, um sie hinterher zu bekämpft». Mit der freisinnigen Politik der UebeneugungStrerie und Folge richtigkeit konkurrirte erwlgieich die Sozialdemokratie Ihr hervor ragendster Führer Bebel machte sich in seinem Plaidohcr gegen die Kvnimiisionsdiätcn die schwerwiegendsten Gründe zu eigen, die noch beute vom Standpunkte der nationale» und stacitSerdallenden Politik gegen die Amhedung der Diätenlosigkeit der Reicksiags- milglieder vorgebracht werden mm'ftn. Bebel war vorgestern der einzige Abgeordnete, der mit Nachdruck gegen das leichtfertige Hinwegfttzen über eine Bestimmung der Vertassung in die Schranlen trat. .Die Verfassung', sagte er .ist bas Grundge>etz des Reiches und steht über allen Spezialgefttzen .... Para graph 32 tst noch dazu ein Verbotsgcfttz: er schreibt vor. daß die Mitglieder des Reichstags keine Diälen beziehen dürft». Soll dies trotzdem geschehen, lo muß nalürllcd dieses Verbot zunächst aufgehoben werden ' Es ift rin wunderliches Schauspiel. Bebel als Schirmherr» der Reichsverfassung ouftrcten zu sehen, die doch in allen ihren wesentlichen Bestimmungen radikal be- fertigt werden müßte, wenn das sozialdemokratische Partei programm verwirklicht werden sollte. Und während seither die Sozialdemokraten mit den Freisinnigen die Nothwcndigkeit der Diätengeioährung besonders durch den Hinweis zu erhärten ge sucht hatten, daß die parlamentarrsche Pflichterfüllung der Reicbs- tagsmitgliedcr ohne pekuniäre Entschädigung sakrisch unmöglich sei, erklärte es Bebel jetzt aus einmal für ganz selbstverständlich, daß die Volksvertreter auch ohne Entgelt ihren Obliegenheiten entsprechen. „Welch böses Licht," rief er aus, „Wersen Sie aus die Kommission durch die Gewährung von Diäten! Sie blamiren sie za! Das muß ja den Eindruck erwecke», als würde sie nicht milthun, wenn sie nicht eine besondere Entschädigung erhält! Unsere vier Mann in der Kommission würden ohne Diäten auch nicht einen Tag fehlen. Und wenn sie 130 Tage lang von 7 Uhr früh bis 4 Uhr Nachmittags arbeiten müßten: der Teufel sollte sie holen, wenn sie nicht da wären. Bei uns entscheidet der kategorische Imperativ der Pflicht." Wenn dieser kategorische Imperativ der Pflichterfüllung, der zuerst von dem Staatssekretär des Innern Grasen v. PosadowSky in die Debatte über die Diätenfrage eingesührt worden ist. bei allen Neichstagsmitgliedern in Kraft wäre, dann hätten die ver bündeten Regierungen und die Reichstagsmehrheit nicht nöthig gehabt, jetzt eine Versassungsbestimmung. aus die der Begründer deS Reiches, Fürst Bismarck, sein ganzes Leben hindurch den größten Werth gelegt hat, auS Opportunitätsrücksichtcn, um momentaner Bedürfnisse der Tagespolitik willen, außer Kraft zu setzen. Gras Posadowsky freilich hat in seiner vor»! gestrigen ReichStagSrede einen ausdrücklichen Unterschied ge^ macht zwischen „wirklichen Grundlagen unsere- gelammten! öffentlichen Lebens, unserer bürgerlichen Freiheit, überhaupt des^ ganzen BaueS deS StaatSwesenS" und „weniger wichtigen" ver- fassungSmöhigen Einzelbestimmungen. über die man sich ohne! Bedenken hinwegsetzen darf. Zu diesen „weniger wichtigen" Ber-j sassungSbestimmungen zählt Graf Posadowsky di« Diälenlosig. keit der Rcichstausobgeordneten, während Fürst Bismarck allc- ! zeit daran sestgehalten hat, daß dos Diätenverbot einen weseu!- lichen Bcstandtheil des Reichstagswahlrcchtcs und so c,p > der Grundlage» der Neichsversassuug bildet. Die praktische Kou- seguenz der Posadowsky'jchen Auffassung ist, daß der vorüber- gehenden Aushebung des „minder wichtigen" Diäteiwcrüofts früher oder später seine dauernde Beseitigung folgen muß. Dieser Uebcrzeugung wird sich der Staatssekretär des Innern heute wohl selber kaum noch verschließen. Neueste Draistmetdun^en vom 3 Mar IRackrtS eingehende Teveickrcn lieft,«den fick, Leite 4.1 Berlin. sPriv.-Tcl.) Reichstag. Präsident Gras !Ballesirem erbittet und erhält die Ermächligung. dem Kaiiec die herzlichste Antheilnahme des Reichstags anläßlich des Ab- 1 lcbcns des Prinzen Georg auszudrückcn. — DaS Gesetz über iden Gerichtsstand der Preise wird in dritter Lesung an genommen, nachdem Geb. Rath v. Tischeudorsf aui eine ! Anfrage Lenzmaiin s erklärt hat: Wenn >m Falle einer von dem Beleidigten am Orte seines Wohnsitzes angestrengten Privalklage der Staarsanwalt sich der Sache annchme, und die inscuttiche Anklage erpcve, so sei der Staatsanwalt verpflichtet, die Socke an seinen Amlskollegcn am Erscheinungsorte der be.reflcndcn Druckschrift abzugeben. — Es folgt dritte Lesung des Gesetzes betreffend Servisiaris und Klassencnttheilung der Orte. -- ! Abg. Hos in an n-Tillenburg snat-lib.j betont nochmals die s unbedingte Nochwendigkcit einer Revision des Wohuungsgcld- > znschuß-Systeiiis. — Ava. Eickhoff ssreis. Vvlksp.f nimmt dem ! Vorredner darin bei, widerspricht aber der von demselben bei der , zweiten Lesung ausgesprochenen Ansicht, daß es uulogflch sei, die von der Regierung vorgcschlagenen K!asscn-Verlch,ebunae» für einzelne.Orte vorläufig u> Bezug aus den Wohuungsgcid Zuschuß zu bewilligen. — Abg. Tr. Hahn kB. d. L.f twsst. dou tn zwei Jahren etwas Besseres herauskonuuen werde, Tie ,ehige Regelung des Wohnungsgeld; sichusses enthalt-' ungeheuer- liche Ungleichheiten und Ungerechtigkeiten. Abg. Tri m vorn lCenir.j erinnert namentlich daran daß sogar de» Orten Breslau. Leipzig und seiner Vaterstadt Köln, dos Vorrücken m die höhere Klaffe auch verweigert worden sei, obgleich diese Orte unbedingt den Anspruch darauf hätten. Wenn die Regierung auch in ihrer nächsten Vorlage nichts Besseres zu bieten wisse, als diesmal, so könne sie versichert sein, daß die Ausnahme seitens des Reiche tags eine ebenso unfreundliche sein werde, wie diesmal, lHeip-- > keii s — Das Gesetz wird in der Fassung zweiter Lesung dest- > »iliv angeiwmmen. Eine zu dieser Vorlage von dem Abr v, Waldow-Reitzenstein Angebrachte Resolution wird ebcnfak ' einstimmig angenommen. Diese Resolution geht dabin. de» Reichskanzler um Erhebungen darüber zu ersuchen, welche Mebr- , kosten entstehen würden, falls der bei Unterbringung von Truvp'u außerhalb der Garnison zu zahlende Naturolauarticrscrvis künsllg auch in den Orten, die bisher zur 4 oder b, Scrvisksasse gehörte!', nach den Sätzen der 2. oder 3, Klasse berechnet werden wärt, — Weiler steht aus der Tagesordnung der Gesetzentwurf wegen Abänderung des Gesetzes vom Jahre 1898, betreffend dte Schntz- truppen in den afrikanischen Schutzgebiete» und die Webr- pflicht daselbst. Die Vorlage bezweckt, daß fortau grund'äp. lich nur noch die in Europa wohnenden Reichsangehörigen von der Erfüllung der Wehrpsliclst in den Schutzgebieten ausge- schlossen sein sollen. — Mm Dr. Hasse stiat,°llb,s bcsürworict Wegfall auch noch dieser Beschränkung. — Die Vorlage wir) in erster und zweiter Lesung unverändert angenommen, Tann wird die zweite Beralhuna des Tolcraiizontrog - bezlv. Gesetzentwurf Lieber fortgesetzt bei H 2, verbunden ,, ir tz 2n. 82 besagt: Für die Bestimmung des religiösen Bekenn nifles, in dem ein Kind erzogen werden soll, ist die Vereinbarung der Eltern maßgebend, die ieder Zeit, vor oder nach Eingehung der Ehe, getroffen werden kann. Die Vereinbarung ist aur> »ach dem Tode des einen oder beider Ellcrniheile zu befolge 8 2» sagt, was zu geschehen hat in Ermangelung einer Verein, barnna der Ellern. Dem ursprünglichen Anträge Lieber zufolg sollen dann für die religiöse Erziehung die landeSrcchÜtchcn Vm schrillen des>cnigcn BundesslaalcS maßgebend sein, in dessen Be zirk der Mann bei Eingehung der Ehe «einen Wohnsitz hatte Die Kommission hat statt dctsen bescblosicn. daß alsdann d Vorschriften des Bürgerliche» Gesetzbuches maßgebend sein sollen Ein Antrag Oertel lkons.j will die ursprüngliche Fassung des Centrumsantrags in diesem Punkte wieder Herstellen, E liege kein Anlaß vor, hier das Landesrecht auszuscholtcn, — Abg, S chrader streift Bereinigst beantragt dagegen, es bei dein Kvu>- miftioiisbeschlutz zu belasten. Die van Oertel wieder ousg - nonimenc urinrüngliche Fassung beeinträchtige zweifellos auch dm Freizügigkeit, denn man werde häufig Bedenken trage» müssen, in den einen oder anders» Einzelstaal zu ziehen, wenn man da durch dem onsgelctzt sei, in Bezug aus die religiöse Erziehung der Kinder dem Landesgesctze unlerworsen zu sein. ES em pfehle sich daher, die Vorschriften des Bürgerlichen Gesetzbuchs hierbei gellen zu lassen und zwar mcht nur sür den Fall, bau eS an einer Vereinbarung zwischen den Eltern mangelt, sondern vielmehr ganz allgemein. Einzig und allein das Bürgerliche Gesetzbuch solle maßgebend sein. — Abg, Gras Bernst orss- Laucnbnrg lReichspst empfiehlt, sich mit 8 1 SU begnügen und sämmtliche anderen, von der Kominissiou vorgeschlagenev Para graphen von 3 bis 4» fallen zu lassen. Er beantragt glcichzeitta. durch Resolution die Regierung zu ersuchen, um eine Gesetz vorlage, durch die „die religiöse Erziehung von Kinder» aus gemischten Eben für dos Deutsche Reich cinhcitlick) geregelt wird — Abg. Hieber <nat.-libst erklärt sich entschieden gegen den Antrag Oertel. Es bedürfe unbedingt einer sür Alle annehm baren Regelung nach einheitlichen Gesichtspunkten für das ganze Reich, Es gehe nicht an, hier alle die vielen verschiedenen landesaesetzlichen Regelungen gelten zu lasten. — Abg, Gröber lEentrst empfiehlt die Beschlüsse der Kommission und beruft sich aus eine Broschüre eines evangelischen Superintendenten zum Beweise dafür, daß auch die evangelische Kirche sich bei Misch- Ehen darum kümmere, daß nicht etwa durck die Art der Kurder- Erziehung „die ftvangelischc) Kirche geschädigt werde". Ga»
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