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Dresdner Nachrichten : 21.07.1879
- Erscheinungsdatum
- 1879-07-21
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187907210
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18790721
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18790721
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1879
- Monat1879-07
- Tag1879-07-21
- Monat1879-07
- Jahr1879
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 21.07.1879
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§«oLt-3KI0V»wwo. Wien, ro. Jul«. Die ue^iaat:«' „Montaasrevue" lagt: lange nicht «cstgestellt ist, baß die czechl'chen Ab- grorvneten t», RcichSratbe erscheinen. um dort lbre Anliegen geltend mache« -u wollen. Io lange ist eine Veränderung im Mt- nllierium nickt zu gewär- tlgcn. Der Reichstag soll »Mitte September zusam- mentrcten, bis dabin wer ben die aus der Situation stcv ergebenden Modifika tionen des Kabinett» auch vollzogen sein :Lo VkoLt-Lolveramw« Tageblatt für Politik, Unterhaltung,Geschäftsverkehr. Lörsenbericht, Fremdenliste. Mitrebactcur: vr. La»» Tür daö Feuill.: L»»rt> Druck und Elaentbum der Herausgeber: Petersburg. Gu tvliurelt in Dresden. Verantwortl. Redakteur: Hvtuelvt» » Dresden. ^ d. -o. uli. General Mirko bat . »e »Vcriünung erlassen, wonach i n Falle der Knt- tectung gcbelmen DruckenS oder LHbog'>:vbireuö von reglerl!>i,,oicindlichc» oder evolutionären Lchrilte». nicht nur die nniuitlelbac Schuldige», wilder» auch die Eigentbüuier und Pächter der belrcffendc» Druckereien inlt zur Ural- rechtliche» Verantwortung gezogen, die betreffenden Druckereien und lithogra phischen »Anstalten aber geschlossen werden sollen 5 kovpvl «k 60., und Vorkuuk rrllor 81ktLl»papivro, pfLNlibeisfs, s Kti» i» It «rv « «I» kt ^olisn sto. lVusruiiluns allsr Lcmpcms. Vllsntkvltljoko , 8eftsos8-8tr»s8o 14, s Lonleois der VorlootzUNg nllor ^Vortkrmxiors. ^Uvs nuvd ü x^nllber der 8»nrorea«sn ' auf krieftielism ^Ve^a llomlvllslvlls fftr Nootlsv!. Kvlt-Inutltut von Ld. putrilv, iroilbukustranso «alt« OvnI.-IiL8sr»6.) Nr. 202.24.gahra. 187S. ^usleilien und I'ension von Uertxl'vrdou, ^ulug^aliirron, Iteitnnteniollt kür vicmen uncl Herren in der grossen Llu- nöxo und der kreien Reitdulm. Elegante psordv und Koscftirre. Ilää88igs prsisv. WitterungSauSsichtcn: Meist wolkig bis trübe, stellenweise Niederschläge. Dresden. Montag, S1 Juli. Neueste Telegramme der „Dresdner Nachrichten." Konstantinopel, 20. Juli. Nach amtlicher Meldung ist Djrcdet Pascha bis zur Wiedergenesung des erkrankten Khereddin Pascha zum Präsidenten des Ministerraths ernannt worden. Dresden, 21. Juli. — Der so plötzlich verstorbene, erst 5g Jahre alte Herr General-Auditeur Dietrich war nicht in Rubestanb versetzt, sondern bat noch etliche Stunden vor seinem Tode fleißig in seinem »Beruft gearbeitet, unter Anderem zwei Vorträge an Se. Mas. den König aufgesetzt. Die am Donnerstag ln der Familien gruft auf dem alten Neustädter Triebbose erloigte Beisetzung rer sterblichen Hülle des Entschlafenen gab Zeugniß von der grobe» Achtung, deren sich derselbe im Leben enreute. Unter den Klan ge» de» Eboviu'schen Trauermarsches. auSgetübrt von der Rcgi- mentS-Muiik des Grenadier-Regiments, welchem ein Sobn beö Verstorbenen alö Premier - LIeutnant angepört, bewegte sich ein überaus großer und glanzender Zug von dem Trauervaule, Vautznerstrafie ?3, nach dem Gotteöackcr. »Am Grabe, an welchem der dem Verstorbene» Im Range zunächst loigende Geh. Kiiegö- Ratb Teucher den Lebenslauf beS Heimgegangenen vortrug, während Archiblaconuö Riedel die Grabrede sprach und ein »Ver wandter dcö »Verstorbenen, Pfarrer Eraö ans Boritz, die Ein segnung vollzog, waren die Generale v. Hausen, v. Miltitz und v. Funke anwesend - El» Geistlicher schreibt uaS: Wenn eS gewiß »m man cherlei Unzuträgllchkeiten wäre verbunden gewesen, wenn man uns. wie von mancher Seite beabsichtigt war, daö »Amt der Standesbeamten übertrage» hätte, so würden wir ein anderes Staatsamt jetzt gewiß mit Freuden unentgeltlich übernehmen - daS Friedensrichter-Amt! Unser »Berui tst'ö ja, Frieden zu stillen, Keiner kennt zumeist so gut wie wir die persönlichen Verbä tnlsft der Gemeindeglieder; dazu könnte eö das Ansehen dcS geistlichen »Amtes nur heben, wenn Jeder, auch der .Roheste und Gottloseste, In gewisse» Fällen genöthigt wäre, den Ermah nungen des Seelsorgers sein Ohr zu öffnen. . — Von dem gestern Mittag vor 12 Uhr über unsere Stadt mit heftigen Donnerschläge» ziehenden Gewitter schlug ein Blitzstrahl in daö Dach teö Hauses Freibergerstraße 33, richtete einige Beschädigungen an, zündete aber nicht. Die Gifte dcö in demselben Hause befindlichen Restaurants Walhalla waren von dem fürchterlichen Schlage nicht wenig in Schrecken versetzt worden. - DaS im Königreiche Sachsen eingesch ätzte Einkommen von 1,l>14,050.965 LI!, im Jahre 1818 Ist aut I.<»44,983,282 M. im Jahre 1819 gestiegen und mithin um 80,932,311 M. gewachsen. Die abzuziehenden Schuidzinscn, welche im Jahre 1818 81.008,481 M. betrugen, beliefen sich im Jabre 1819 auf nur 85,845,214 M.. demnach 1,163,201 M. weniger. Daö verbleibende Gesammteinkvinmen im Jahre 1818 betrug 921,128,545 M. und im Jahre 1819 959.222.482 M., demnach im letzteren Jabre 32.093,931 M. mehr. Mag diese Zunahme drS verbleibenden steuerpflichtige» Gesaiiuntelnkommcnö zum Tbell auch mit darin ihren Grund l aben, daß nach dem neuen Einkommensteuergesetze vom 2. Juli 1818 auch die »Per sonen zwischen 16 big 18 Jahren, wenn sie überhaupt einen steuerpflichtigen Erwerb haben, zur Einkommensteuer mit hcran- gezogcn werden, so ist die Tbatsacke doch immerhin erfreulich, da daö verbleibende Gesainmteinkommen zeitber bei jeder Einkom- menSelnschätzung vom Jahre 1818 ab regelmäßig eine Abnahme zeigte. Das auf Grund der nach den Elnschätzungskarten aus gestellten Klassentavtlien berechnete Normaliteuersoll würbe im Jabre 1818 i l.103,062 M. betragen haben, während rö im Jahre 1819 11,889,161 M. beträgt; es ist mithin auch hier eine Zunahme von 186,105 M. im letzteren Jahre zu verzeichnen. Ist diese Zunahme auch sehr mäßig und deutet daraus hin, daß eine »Vermehrung beö Einkommens mehr in den umersten Steuer klasse» elngetreten ist. so türite dieselbe doch alö ein »Beweis da für anzusehen sein, daß der allgemeine wirthschastliche Rückgang tm »Leichen begriffen ist und die Verhältnisse sich einer Besserung zuneigen. — Der Herr Generaldlrector der k. sächs. Staatöelsenbahncn, v. TschIrschk», ist gestern zurückgekchrt und übernimmt heute (nicht erst am 25. d.» wieder seine Geschälte. — Der Direktor und Inspektor der städtischen Schulen In Riesa, F. Müdlmann, ist zum Rector der deutschen Schule in Konstantinopel ernannt worben und wirb Ende September scl» Amt antrcten. — Hinsichtlich der Bestellung von Telegrammen an Reisende ist unterm 4. b. M. solgende wichtige Aenderung elngetreten: Biöhcr durften an Reisende gerichtete Telegramme dem Wirth bez. dem Portier deö Gastholö erst dann auögedändigt werben, wenn die bestimmte Erklärung abgegrben war, daß der Adressat wirklich dort eingrkebrt war- Von setzt an bürten bis aus Weiteres versuchsweise derartige Telegramme dem Wlrtb oder Portier de» in der Aufschrift bezetchneten GastboiS u. s. w. zur Aushändigung an den später etntreffenden Reisenden z u - nächst zur Aufbewahrung zwar übergeben werden, am Tage nach der Uebergabe, spätestens aber bis io Uhr »Vormit tags, Ist ein Bote zu beauftragen. In dem betr.Gastbose Nachfrage zu batten, ob daS Telegramm inzwischen dem Adressaten wirklich übergeben worben ist. Wenn dteS nicht der Fall, so hat dieser Bore dasselbe zurückzunebmen und unter Zurücklassung eines Be- nachrichtigung-zettelö zur Verkehröanstait zurückzubringen, von welcher nunmevr die Unbestellbarkettömeidung an die Aufgabe anstalt abzulassen, beziehentlich daS Telegramm wie alle übrigen unbestellbaren Telegramme zu bcbanbeln Ist. Reisende werben daher, da her Zweck der Trlcgrammabsendung leicht vereitelt werden kann, gut thun, sich von nun ab, wenn Irgend möglich, bie Telegramme so kommen zu lasten, daß sie Ihnen auch bc- bändigt werden könne», da oit wenige Stunden genügen, daö Telegramm als unbestellbar erscheinen zu lassen. — Gestern ging aus der Elbe ein SchtsfSuntergang von statten, so gemüthlich, daß die »Betheillaten bei der ganzen Affalre nicht mit einem Tropfen Wassers bespritzt wurden. ES sanb die von Hrn. Tlppner veranstaltete Prob« mit dem von Ihm erfundenen Pontonfloß statt. Tausende batten sich aut beiden Elbusern angesammelt» trotzdem sollen die später mit großen Blechsparbüchsen Umgang bauenden 80 Dtenstmänner nicht son» derllch gute Geschälte gemacht haben. Im Saale der Saloppe wohnten die Herren Staatsmlnister v. Könneritz und v. Abeken, Gebeimer Ratb Körner, Geheimer Regierungs- Matb v. Cbarpcnticr, Polizcldireltor Schwank rc. der Probe bei, deren Anfang sich bis aus '/«4 Uhr verzögerte. Da» Schiff war hübsch irisch bemalt und mit Flaggen und Guirlanden reich geschmückt. Esse und Masten dienten nur alö Maöke. da sie lediglich auf dem lösbaren Obertbeile de» Schiffes standen. Schüsse vom Schiff. ble von der Salovve aus erwle- dert wurden, zeigten daS beginnende Sinken des Schiffe« an. welches circa 10 Minuten währte. Dann schwamm daö lösbare Deck, bestehend aus zusammengestigten Bohlen, welche aus ver zinkten, luitgcfüllten Kästen sPontonS) ruhten, weiter fort »no ble Geschichte war auS. Der Stoßreouctor kam nicht zur Prüf ung. Einen hübschen Anblick gewährte die Elbe während der »Vorführung ; circa 50 kleine Kähne, größtentbcilS von Ruber- clubs, durchkreuzten den Strom, während weiterhin ein paar Damplschtste sich postirt hatten. Ohne ein Urtheil über die Tivp- ner'sckc Erstndung abgeben zu wollen. so steht wohl so viel lest, daß die gestrige Probe nichts bewiesen hat. - »Wer von den hiesigen Lesern erinnert sich nicht noch bcr interessanten Nubier, die der vielgenannte Carl Hagcnbeck tm vorigen Sommer im Zoologischen Garte» verführte. Die origi nellen, reichbelebien und malerisch schönen Bilder dieser Vor stellungen werten sich in den nächsten Tagen vor unseren »Augen wiederholen, noch reichhaltiger, interessanter. Die diesmal kom mende nu bische Karawane besteht aus 15 Nubiern ivon denen nur Einer schon bei der vorigen Karawane war» verschie dener Stämme, unter denen eine junge Frau von 16 Jahren, Namens »Amine, sowie mehrere Handwerker, wie: ein Gold schmied. ein Lederarbeiter und ein Seidenweber befindlich sind; die letzteren drei werden vor dem Publikum in ihrer »Manier arbeiten. Der Seidenweber ist ein Neger vom Stamme der Dinka'S, der hier wahrscheinlich noch nie vertreten war. Er ist eine sonderbare Erscheinung, 28 Jahre alt, riesig lang s l,89Mtr.> und schrecklich dürr; trotz seiner Länge wiegt ec nur 126 Pid. Die Dinka'S sollen sich iämmtllch durch diese erschreckende Dürre von den antercn Stämmen unterscheiden. Dabei sind sie iaul, gefräßig und räuberisch. Der hier sragliche Dinka, Murbla mit Name», ward außerhalb seines Stammes, in Ebartum, geboren und so hat er auch etwas gelernt. Biö an den Leib in die Erte eingcgraden. sitzt er während der Vorstellungen vor seinem primb tiven Webstuhl und favricirt seidene Bänder n. s. w. Noch interessanter soll es sein, dem Goldschmied Belaal vom Stamme Hallenga. 21 Jabre alt. zuzuscben, wie er mit ebcistallö unglaub lich wenig Mitteln Filigran-Doien, Becher u. s. w. zu Wege dringt. Leider sollen er unv Murvsa Ihre »Arbeiten im Prelle sehr doch halten — indeß, reichen Leuten wlrb'S dieser außer- gewöhnlichen Gelegenheit gegenüber nicht aus etwas Mebr oder Weniger ankommen. Der Schuster Mahamed vom Stamme Hadendra, 30 Jahre alt, übertrlfft ln Anspruchslosigkeit bezüglich der biliswerkzeuge leine beiten College«; er macht »Allcö vx täustibu8 und nur unterstützt durch sein kräftiges Gebiß, die perlcnweiscn Zähne. Da die »Behauptung des Dichters: „Tao ewig »Weibliche zieht und hinan!" kein bloßes Hirngelpinnst ist. so wird auch hier bie nubische Schöne: Amine, Frau des bei der Gesellschaft befindlichen »Achmed Adadle vom Stamm Ababdcb, großes Interesse erregen. Sie trägt Ihren stark tättowlrte» »Arm coguett zur Schau, wird aber von vcm Gemahl strengstens be wacht, welchem sie 80 Thlr. nach unserem Gelte kostet, wotür er sie von ihrem »Vater erkauft hat und waö für einen »Nubier kein Spaß ist! Tieft asrikanlsche Karawane wird außer von den »Nubiern noch gebildet von: 8 abyssinilchen Pscrten, 9 Dromc varen. 5 Giraffen. 2 »Lotiloven, I zweihörnigen Rbinoceroo. l Elepbanten. 1 Büffel, 2 Zcbuö, 3 Sangorintern, 6 Straußen, 3 abrstsinlschen Reit-Escln und 6 Ziegen. Die »üblichen Reit- tünfte aus den Jagdpserden rc. werben sich sicher höchst malerisch gestalten! Der bekannte Völkerplatz wirb zudem ganz wie eine nubische »Niederlassung auSseben, da die Afrikaner diesmal sich drei TokclS. daS sind große runde Strobbültcn. und ein Som merzeit errichten. Von ganz außerordentlicher Reichhaltigkeit ist die mit zur Ausstellung gelangende ethnographische Sammlung auö »Nubien, die gegen 300 »Nummern umfaßt und ganz köstliche Sachen enthält. In ethnographisch-naturwissenschaftlicher Hin sicht habe» wir also diese H a g e n b e ck' s ch e Karawane mit doppelter Frenke zu begrüßen. Be! dem großen Interesse, dessen sich der nubische „schöne" Hassan im vorigen Jahre hier er stellte, wird eine Mittiftilung über ihn vielfach willkommen sein. Der schlanke junge Mann befindet sich in Kaialar In sonderbarer Lage. Er bat sich au! Grundlage seiner Ersparnisse dort einen -'Nanu<akturwaarenba»del gegründet, muß aber gegen seine lieben »Anverwandten einen ErbschastSprozeß sichren. Während er näm lich hier war, starb sein reicher »Vater — er belaß einen großen Elicndeinbandel — unv die Anverwandten Hassan'S nahmen fick zuvorkommend seines ErbtheileS mit an. Der arme Hassan soll wenig Aussicht haben, den braunen Händen seiner Sippe noch etwas zu entreißen. Wenn'S ibm ernstlich schlecht geben sollte, mag er gescheit» sein unv wieder hierher kommen; hier gebt er sicher nickst unter, denn manches sanfte Herz schlägt noch warm sür ihn und an offenen Armen fehlt'S sicher nicht. — Die herrliche Ebelweißptlanze wird auch bei Schwarzenberg, auf dem Mlttwelkaer StaatSiorstrevter, mit Erfolg gezogen, soll demnächst an geeigneten Standorten ge pflanzt und nach und nach weiter verbreitet werden. Der Erz- gebirgsflora lst diese schätzbare Bereicherung daher ebenialis gesichert. — In vorveraangener Nacht fand auf der Prager Straße eine lebhasteScene statt, bie durch einen Trupp sog. gebil deter Herren hervorgeruftn wurde. Dteseiden insulttrten eine an ständige Dame, die Geschäftsführerin eines Arztes, der sie, obgleich sie sich in »Begleitung eines Herrn beiand, nach dem Gesicht saß ten. um zu seven, „ob sie hübsch sei." Natürlich stellte der Be gleiter die beiden Attentäter zur Rebe unv schließlich kam es zu Tdätilchkelten. Das Ende vom Liebe trug sich im Palais Cosel hinter der Frauenkirche zu. — Hoffentlich lacht beute Montag die Sonne über Guten und Bösen und da wird baS Mosenfrst und Concert deS Herrn Musikdirektor Ehrlich im Blasewiker Schllleraarten von einem elegante» Publikum sehr reich besucht sein. Auch für Damps- schiffgelegcnhctt ist zur Rückfahrt bestens gesorgt. — Zu berichtigen ist. daß nicht da» 25sährlge, sondern daS 501äbrtge Iubi 1 äum der hiesigen Firma Collendusch dieser Tage geieiert wurde. — Im Sparmann'schen Stelnbruche bet Kamen- wurde am 18. d. die Ehefrau des SteinbruchvolircrS Schlenkrich beim Sprengen von einem Steine so getroffen, baß ihr Halswirbel, Schulterblatt zerschmettert und sie auch tm Gesicht verletzt wurde. Zur selben Zelt wurve der Arbeiter Nitsche auv Wieia in einer Tbongrube bei Kamen- durch eine hcrabstürzenbe Thonschicht schwer verletzt. - Durch einen Fehltritt stürzte vorgestern in Zw «ck an der 25jährige Dachoeckcrlehrllng Schlesinger 10 Mtr. hoch vom Boden in den Tanzsaal hinab, brach ven linken Unterarm und erlitt eine Gehirnerschütterung. — Sckiffer, welche blaues Farbholz von Hamburg nach Böhmen schafften, fanden L lebende Scorplone i» dem Holze, welche sie dem Droguisten Junk In Schandau übergaben. — Der Besitzer der tm Bielagrund belegenen, sangst abgebrannten Schinkenmühle, welcher sammt seiner Schwieger mutter elngezogen worden war. ist wieder entlasten worben, da sich nichts GravirendeS wider ibn ermitteln ließ. — J»> sogen. Schäiergrunb auf Ottenbocser Revier fan den am Mittwoch zwei Frauen beim Graömäbcn eine» jcdcnioUö von Wilbdiebcn anaeschvsscncn Hirsch. Derselbe, ein stattliches Thier, wurde alöbalo durch Erstechen von seinen Schmerze» erlöst. — In Walbcnburger Gegend wird jetzt auf einen Pavian gefahndet. Dieser Urgroßpapa der Mensckbcit gehörte einem Restaurateur in Edurödorf, dem er am vorigen Sonntage entwischt war. - »Am 18. d. stürzte der 13jährige Zimmerineistcr I G. Taubner auö Treuen, nachdem er seine »Arbcit an einem Scheunendach beendet, durch das im Schcunenbodcn bcsindliche Loch auf die Tenne und war sosort tobt. - Am 11. bs. Ist daö l'/rjäbrige Töchterchen des Mühlen-. besitzerS »Mütze in Bischheim ertrunken, va es kurze Zeit ohne Aussicht gelassen worden war. — In Zittau wurde am Freitag gelegentlich einer Schlä gerei ein Braubursche von einem Eisenbabnacbester H. durch tiche in den Kopf so verwundet, daß wuhrscheiulich ein »Auge verloren gehen wird. — Bei Großhartmannödors landen am 11. dS. Pilze suchende Kinder den bereits in »Verwesung übergegangcnc» Leich nam eines Erhängten, der ca. 40 Jabre alt sein nwchie. — Von den im Kamenzer Ratbbause auigestcllten Altcr- tbümcrn stürzte am 19. bö. ein hölzernes »Altarbild aus ein circa Rühriges »Mädchen unv tödtete dasselbe. - »Vor dem Schöffengericht dcS kgl. Bezirksgerichtes zu Osch atz unter »Vorsitz deS Herrn GcrichtSratb »Bartsch erschien am ll. »August unter der »Anklage des Betrugs der Baumeister und ehemalige Ober-Jnspector und Bankcommissar der zusammen- gckrachten „Sächsischen Lebenöveriicherungs- und Spnrbank" in Dresden, Ludwig Oscar Tittmann. Der »Angeklagte trat in Rücksicht darauf, daß ihm seln »Beruf keine genügende Existenz bot, am 1. Juli 1815 in der erwähnten Eigenschaft mit bcm Litze in Dresden bei der »Bank ein und war dahin autorisirt, Haupt- und Spezlalagcntcn auzustellen, Kasten zu rcvldiren, zu acgulriren unv größere Dari ebne iür die Bank zu vermliteln rc. Aniang Octodcr 1815 erhielt er den Auftrag, sich nach Wurzen zu begeben unv daselbst die von ihm berirctene Gesellschaft im umfangreichen Maße einzusühren unv der Enolg ließ auch nichts zu wünsche» übrig, benn cö betbeiligten sich nicht weniger als 38 Herren von der Wurzencr Bürgerschaft an dem Unternehmen. Nach dem Zusammensturze der »Bank würben dieselben daher auch zur Leistung der hohen Nachschußprämlen herangezogen, bie Versicherten berieien sich jeboch daraus, eö sei ihnen seiner zeit durch Ttttmann verschwiegen worden, daß eine Soli« öarhast bestehe, behaupteten auch, damals vom Angeklagten keine Statuten erhalten zu haben rc. Allerdings konnte schon daS »Nähere in dlescrBezlcbnng auö dem Prospekte der Gesellschaft ersehen werden. Dittmann bestritt bie »Anklage durchgängig und vroteslirte gegen die Vereidung der Zeugen, allerdings ohne Er- iolg. Dagegen wurde während der zwei Tage andauernden Hauptverbandlung bezüglich der Frage, ob Dittmann seiner Zeit gewußt habe, ob bie Bank mit Untcrbilanz arbcite, durch den Asickuranzinspektor »Meyer konstatirt und beschworen, daß der Angeklagte soiort, nachdem er über die wirklichen Verhältnisse der Bank von dem, mit ihm zugleich tn Wurzen wellenden M. unterrichtet worden war, nach Dresden zurückreiste und alöbald wegen der bodenlosen Wirtbschast in der Bank Anzeige machte. Schon die königl. Staatsanwaltschaft, vertreten durch Herrn Staatsanwalt »Brückner, ließ die »Anklage iallcn und Dittmann plaidirte hieraus selbst iür seine Frei sprechung, ließ sich auch nickt verdrießen, die Behauptung auf- zustellen, baß die Bank ehedem von verdorbenen Juristen und iortgeiagten preußischen Offiziere» gegründet und sortgelcitet worden sei. Daö steiivrecl'enbe Erkenntnis;, welches folgte, be deutet »ür die Wurzencr Kläger die Verurtdeilung derselben, gleich allen anderen versicherten Mitgliedern zur Zahlung der »Nachschußprämie von je 200» Mark. Die Hauptsumme der Nach zahlung beträgt 184,000 »Mark. — Oetirntllche Gerichtssitzungen. Derbeider Firma Schcffler, Sieg u. Co. beschäftigte HanblungscommiS Heinrich Earl Wilhelm Scltz aus Obermaschel unterschlug von den ihm zur Ablielcrung an die Prinzipale anvertrauten Geldern aus Grund eines jedesmaligen neuen Entschlusses 5 Geldrosten in Beträgen von 134 M. 30Pi.. 154 M. 20Ps„ 121M. 95 Pf.. >40 M. 40 Pf. und 5 M. 40 Pt., fälschte auch behuiS Ver, teckung seines strafbaren Manövers einen Brief mit der nach- geabmten Unterschrift der Firma und wurde bieserbalb wegen Unterschlagung unv Urkundenfälschung zu 1 Jahr 8 »Monaten Gefängniß und 2 Jahren EbrcnrechtSverlust verurthellt. Den Vorsitz lührte Herr GerichtSratb von Mangoldt. bie An klage war durch Herrn StaatSanwalt Richter vertreten. — »Auguste Emilie verehel. Eichler In Striesen war in erster In stanz wegen Beleidigung deS Klägers Heinrich Hillmann zu 3 »Mark Straft verurthellt worden, erhob jedoch Einspruch und ging ln zweiter Instanz klaglrei auö. Die Sitzung war geheim. — Der Eonbitor August Hermann Lorenz hier erschien am 5. Dec. AbrndS V-11 Uhr mit dem Administrator Müller Im Quartier deö Klägers Hennlg und verweilte darin länger, alö eö der Letztere wünschte. Wenigstens behauptet Hcnnig» er habe wiederholt bie Aufforderung zum Fortgehen an Lorenz erlassen und es gewann auch der Einzelrlchter die Ueberzeugung von seiner Schuld, infolge dessen eS 4 Tage Gefängniß setzte. Der Gerichts hof zweiter Instanz zog mildere Salten aut, indem er bie FrelbcltSilraic in eine Geldstrafe von 10 »M. umwandelte. — Der Schuhmacher August Ulbricht soll tn Bezug aut den Kläger Karl Eduard Hübner die Acußerung: er lasse H. nicht zum Elb, denn der schwöre salsch, für 10 Pfennige 10 Mal. er sei auch ein roher »Mann, der seine Frau mißhandle, gtthan haben, woraus er zu 6 M. Strafe verurthellt wurde. Dem Leugnen deö Privatangeklagten gegenüber w. wurde der Ein spruchstermin vertagt. — Therese verehel. Regmann, die gegen wärtig eine Gesangnißstraie verbüßt, äußerte bei Gelegenheit eines Termins am 28. Oktober vorigen Jahrcö in Bezug aus bie mftanwescnte Klägerin Emilie verw. »Minis, aus derselben käme kein wahres Wort, sie wäre ein verloacneö L— unv muß sie bieserbalb 15 »Mark Straft und die Kosten bezahlen. - Vor dem von Herrn Iustlzrath v. Göpbarbt präsldlrten Gerichts- bot erschien unter der Anklage de» Betrug» der bereits bestrafte Tischlermeister Friedrich Ernst Wunderlich. Der Schuldirector Kaken lauste im Frühjahr v. I. daö Grundstück JobanncS- platz 12 von einem Rentier unv verkaufte eö dann an den Avotbeker Ncumann weiter; von diesem ging eö in den Besitz ccö Kaufmanns Hostnann über und da dieser die am 1. Octobec v. I. fällige Hypotbckenrate nicht zahlen konnte, veräußerte e» H. schließlich an den, ihm durch den Agenten Stoh vermittelten Angeklagten. »Auf Vorhalt über Jnncbaltuna seiner Pflichten batte sich »Wunderlich dem trüberen Besitzer K. alö einen sehr vermögenden Mann gerirt, der 10,000 Mk. aus der Relchsbane bereit liegen bade, große Holzgeschälte In Schlesien rc. betreibe. Irre
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