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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 05.06.1902
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1902-06-05
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19020605018
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1902060501
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19020605
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1902060501
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1902
- Monat1902-06
- Tag1902-06-05
- Monat1902-06
- Jahr1902
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 05.06.1902
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SerugrgeMr: »*«»«e ««»I» dt« L-i« dt« v»ü»tz»rchi Dt«*»« und d»r ntcklien Um«»,»»,, w« dt» k»tra«u», durch er««« V»t«u Kommilkouitr« «rt»l«>. «rdal»«» dat vtail an Wocke,»««,. dt« utchi au> »«u» od«r Seucxr,» toi«», tu »««« rd»»a»«uad«> »»«»»« mch «»«,»»« tuielielll. tztr »ÜSaad« «t»,»laudier Schrttt- «ü«l« teure verdmdludku. tzer«l»r»chani»I«tz: »«11 M. u und «r «««. Te>««ramm->dr«It«: «Och» »«,« »,«»«» l»L« Veilvrlvitkl« Hvkre«-8»ve«8 8ekl»lr«eli Hv)vr, krauentztr. 7. Haupt-G^chSsttsikll« «arteuftr. »8. /iiircigen'^ärif. rlk 7t,mal»»e von AntmiUmniaeu r-.tvlat in der Oauvtaei<<>>>tldiiclle und dcu Nedeiianuadmetielleu in Dlesdeu die nknchnitttaa» »Ubr ko»» und siklkuaai nur Miuieutrrinie n» von l> dcs> »l Ulir tkie lioalnuewrund- ««ür >ca « Litbeiu au ipiu. Ln- ilmdiaunae» aut der Privat eile Leite io. P«a. di« rualtiae Leite lil« .iL>iit>e>a»dI' oder aut Lerltett« so Pta In Nummern nack Lonn und tzeier- laseu r du rwattiae Aluubtecle« so. 40 bk» « und « Pli». »Ab detvnderein Laril. Luiwttrtiae Auttrage nur a«aw Lvrau»be»al>Iuiia. BeleadttUtci werde» mtt w Dt>. berechnet. . ikst jdotvLrLpdlsodv LppLrats r, .. ->...— »nck »eck«rk»-^rttld«l w»n »m k»»lon k«» LmU Vilosol»« »Loki., HlüiM il> >«t» »Ur «taleUl«» »u»>> Immer Hrvsseros V»rvrvs8v 4; HdUlU», W«««s ^ ^oiiwiuw's VorL»vML8pÄvsr! u!»n« «1«-» «NLUttN'ifon u«"i vv» niu'.ti >u„8>'rii« kiu» «liv >»»« N«»« »i lD »»>»»»»« » ' !» d »et, DM' nur «-4-Nt II »Issiu-ui» » V«,rä»uui»»r>»r>u!v«,r 1 »tk»etnoi Mit pi»kl. . l nu> i ks.' . vo »nlt-Ns nickt «rklltluk. «»vlui« m^«» 30 in klärten ru» » « « « ?orw»nv»t« LasstollllvK ' Irsiil-i>lnM1>i»M >i. rinimr-kltiriclittiitssii * » * L5N»k»^, zx >. A «n«» 8l», oli- »nottivNe. »», en>,l««»-ch., I'UIuIlL«p 8t, a«»k. «. ttittvi-, »««. VollsILvÄieo Kvi8v-Lu8rü8lull8«ll »«kn Lodert Luorv, ZLutkUttn«. Nr.lSS. ZpMl: Stril» drr ^'andlatte arnr»iit>er drm ReichSinge Hosiicichuchlk», Meikkiirr Pastvralkonseieiiz. Mtlsiv»sp,edigltet>k», Mnlnbine», ^attdlugsveil»i»dl»»«r». Gkrichisvklh<i..dlu»gi'». Kuiislvkiki». Nü»hmns;l Wittemiig: ^rciss und »rocken. La» Recht der Landtage gegenüber der ReichSpolitik. Die Behandlung, die Gras Bülow dem zvllpolitischen Anträge der Mehrheit des preuhiichen Abgeardnetcnhanics zu Theil bat werden lassen, hat inwfern eine allgenieine staatsrechtliche Be^ deutung. als ihr die grundihhliche Aussassung zu Grunde liegt, datz die Einzellandtage ein Recht, sich mit ReichSangelegenheiten zu besassen. nicht besitzen. Der Antrag der Kvniervativcn und des Eentrums ging dahin, die preichiiche Regierung ansziisardern, im BundeSrathe dafür cinzutreten. datz de» Non der Mehrheit der RcichStagS-Zvlltariskommstsion auSgedrücktcn Wüinche» ans Bcr- stärknng des landwirlhschastlichcn Zollschutzes über die Zolltaris- vorlage hinaus entiprochen werde Gras Bniow hat eS RamenS der preußischen Regierung abgelehnt, sich an der Berathung diese? Antrages zu betheiligen, weil die Zolltanfrefvrm zur ausschließ lichen Kompetenz des Reichstags gehöre und weil die Tendenz des Antrages, der bezwecke, eine Becinstusiung aus die Beichlußsassung des Reichstags auSzuübe», den, Geiste der Rcichsvcrfaisung nicht entspreche. Gras Bülow hat dem zollpolitischcn Anträge einen Zweck untergeschoben, der ihm vollständig fern liegt, den er weder seinem angeführten Wortlaute nach besitzt, noch auch »ach der Absicht der Antragsteller habe» sollte. Nicht aus eine Beeinflussung der Be schlußfassung des Reichstags, die in der Thal mit dem Geiste der Reichsvcrsassung nicht vereinbar sein würde, kam rS der Mehrheit Lee preußischen Volksvertretung an. sondern aus eine Bccinftnüuug der preußischen Regierung und damit niiltelbar des Bundcsralhes. Die preußische Regierung sollte bestimmt werden, durch ihre Bevollmächtigten im Bnndesrathe ans eine Erhöhung der land- wirthschaftlichcn Schutzzölle hinznwirke». Das Recht einer Ein wirkung der Landtage aus die Vertreter der Einzclslaaten im Bnndesrathe kann aber nicht bestritten werde», weil die Regier ungen der Einzelstaatcn auch für die Haltung, die ihre Bevoll mächtigten im Bnndesrathe cinnehmc», den Volksvertretungen ver antwortlich sind. Die Einzclregicrilngen sind verpflichtet, über ihre Stellungnahme im BundeSrathe ihren Landtagen Rechcuschast zu geben und daraus ergiebl sich das Recht der Einzcllandtage zur Kritik an der Rcichspvlitik und z» ihrer Beeinflussung. Hür diese staatsrechtliche Aufsassung hat sich kein Geringerer als Fürst Bis marck. der Schöpfer des Deutschen »reiches und seiner versassnngs- mäßigcn Einrichtungen, wiederholt und nachdrücklich ausgesprochen. Und zwar hat er dies gethan nicht etwa aus der Stimmung heraus, die ihn nach seiner Enilassnng beherrschte, sondern ein unzweideutiges Zeugniß seiner Ansicht enthält eine der ersten Reden, die er im deutsche» Reichstage gehalten hat. In der RcichStagssitzung vom 19. Avril 1871 betonte er gegenüber dem Verlange« nach einem Rrichsoberhausc die Bedeutung, die der Bundesrath »ach der Verfassung besitzen soll »Der Bnudesratb", führte er ans. »wiegt ichwcrer als ein gewöhnliches Erstes Haus, weil er zugleich ein Staatenhaus im vollste» Sinne des Wortes ist, in viel- berechtigterem Sinne, als was inan gewöhnlich Staatenhaus nennt, was z. B. in der Erfurter Verfassung Staatenhaus genannt wurde. Dort stimmte im Staatcnharrsc nicht der Staat, sonder» das Individuum ab: cs war Jemand ernannt worden — ich weiß nicht ob ans Lebenszeit oder aus limitirle Tauer —. aber ich erinnere mich genau, er stimmte nicht nach Instruktionen, sondern nach seiner Uebcrzcugnng ab. So leicht wiegen die Stimmen im BundeSrathe nicht: da stimmt nicht der Freiherr von Friesen, sondern das Königreich Sachse» stimmt durch ihn. In dem Votum ist die Diagonale aller der Kräfte enthalten, die in Sachsen thätig sind, »m das StaatSwescn zu bilden; cS ist das Votum der sächsischen Krone, modisizirt durch die Einflrisse der sächsischen LandeSvettretung, vor welcher das sächsische Ministerium für die Vota, welche cs im BundeSrathe abgebc» läßt, verantwortlich ist." AuS dieser echt konstitutionellen BiSinarck'schcn Auffassung ergiebt sich das Recht der Einzellandtage, sich mit de» Angelegen heiten der Rrichsvvlitik zu befassen, sic zu kritisirc» und bei deren Gestaltung mitznwirke», soweit sich das durch die Beeinflussung der Eiiizclrcgicrnngen und deren Bevollmächtig« im Bnndesrathe ermög lichen läßt. Besonders in den Ansprachen, die Fürst Bismarck im Sonuncrdes JahreS 1893 an mehrere Hrildigungsdeputatioiie» gerichtet hat, findet sich die energische Betonung des Rechtes der Landtage, sich an der Reichspolitik zu bctheiligen. Am 8. Juli 1893 sagte er in Friedrichsruh: »Es ist ein Jrrthum, wenn StaatSrcchtslehrcr be haupte», die Landtage seien dazu nicht berechtigt: sie sind immer befugt, daS Auftreten ihrer Minister in Bezugausdie Reichspolitik vor ihr Forum zu ziehen und ihre Wünsche den Ministern kund zu thun." Derselbe Gedanke kehrt in der Ansprache wieder, die Fürst BiSmarck am 20. August 1893 in Kissingen an die Thüringer ge halten hat. Hier werden alle deutschen Landtage eindringlich er- mahnt, sich in der Mitwirkung der „Richtigstellung" der Reichs- Politik thätiger als bisher zu zeigen. „Die Sorge für die deutsche j Sach« sollte in jedem deutschen Landtage die erste Nummer der j Tagesordnung sein!" Am ausführlichsten hat der Begründer de« Reich« seine staatsrechtliche Auffassung über da« Recht der Land- tage, sich mit der Reichspolitrk zu beschäftigen, dargelegt r» der Kissing« Ansprache an die Frankfurter am 27. August 1893. Er erklärte hier zunächst, daß cs nicht seine Meinung sei, die Landtage sollten dem Reichstage vorgreise», auch nicht, sie sollten der» Bnndesrathe das Eoncept korrigiren. Er habe nie den Gedanken ^ gehabt, daß i» den Landtagen die deutsche Politik gemacht werden > solle. „Aber," so fuhr er fort, „die Landtage sollten meines Er- j achtens doch ihre Minister fragen: Wie habt Ihr sic gemacht und j warum habt Ihr sie so gemacht ? Die Landlage sollten, wen» ! ihre Regierungen im BundeSrathe eine nicht ganz durchsichtige ! Haltung zeigten, sich doch io viel für die deutsche Hälfte ihres Wohlergehens intcreisircn, daß sic die Münster fragten: „Was habt Ihr dabei gedacht, was für Gründe führt Ihr an. daß Ihr so gehandelt habt? Wie steht es den» mit unsere» Ministern im BundeSrathe i» dieser Hinsicht? Wer krilisirt den» das. wer weiß denn, was hier bei verschlösse»«! Thüren verhandelt ist? DerEinzigc, der h i crn a ch z u f r a g c n h a t, i st der Landtag." Im Einklänge mit dicicr hi« präcisirten Bismarck'jche» Aussaiiung steht cS, wenn die Mehrheit des preußischen Abgeord- netenhanies die Regierung aniiordert. im Bnndesrathe für die Erhöhung der landwirthscbastlichc» Zölle einzntreten. Gras Bülow konnte eS in seiner Eigenschaft als preußischer Mrnisterpräsidenr ablchnen, dieser Aufforderung zu entsprechen, ab« er durste mit« Bcrrisring aus den Geist der Reichsversassung dem Abgeordneten haus«: nicht das Recht bestreite», zu den schwebenden Zollsragen Stellung zrr nehme». Das steht in Widerspruch zu der Präzis, die in der letzte» Zeit von den Einzellarrdtagen Bayerns. Sachsens und anderwärts, sowie von dem Grase» Bütow selbst geübt worden ist. Weder die leitenden Staatsmänner in Bayer» noch in unserem engere» Vaterlande noch sonst ei» einzelstaatlichcr Minister haben de» Landtagen das Recht abgesprochcn, Fragen der Reichspolitrk zu behandeln: nirgends ist es als verfasiiings- widng erklärt worden, wenn die Landtage insbesondere die Zoll tarifreform in den Bereich ihrer Erörterung gezogen haben. Wäre die Bülow'sche Ansicht maßgebend, dann würde die heutige Interpellation in unserer Zweiten Kammer über den Tvlcranz- antrag rin Reichstage unstatthaft sein und von der Regier ung ziirückgcwicscn werden müssen. Enge» Richter hat am Montag im prenßische» Abgeordncte»ha»!e darauf hiugcwiescn, daß eS Graf Bülow gewesen ist, der dort zum ersten Riale seine Stellung zu de» zollpoliliiche» Fragen dargelegt hat, zuerst bei seiner Antrütsvisile und dann wiederholt, als im Landtage konservative Anträge, die sich auf die Zolltarifreiorin bezogen, bcrathen wurden. Auch Miauet hat als Vicepräsidcnt des preußischen Minislerinnis niemals das geringste Bedenken getragen, Angelegenheiten der Rcichspolilik. wie z B die Rcichs sinanzrcsorm und die HandclsvertragSpolitik, vor dem Form» der preußischen Volksvertretung zn behandeln. Gras Bülow ist mit sich selbst in Widerspruch gerathcn, wenn er cs setzt verschmäht, sich an der Berathung von Fragen der Reichspolrlik inr preußischen Landtage zu betheilige», nachdem er diese reibe» Fragen vor der selben Körperschaft aus eigen« Initiative oder auf Veranlassung derselben Parteien, denen er setzt die Berechtigung dazu versagen will, «örtert hat. Neueste Drahtmeldungeu vom 4 Juni Zum Aricdensslhlust. London. IIntcrha » S. Schatzkanzlcr Hicks Beacb theilt mit, er beabsichtige, die zwei in diesem Jahre neu cingcffrhrten Abgaben ausrecht zu erhalte» Balsour theilt eine Botschaft des Königs mit. in welcher empfohlen wird. Lord Küche»« in An erkenn»»» seiner hervorragenden Dienste eine Dotation von 50,000 Pfund Sterling zu bewilligen. London. (Priv-Del l Der srnhere britische Agent von Pretoria. letziacr englischer Gesandter in Bern. Greene und der irische Lord Rcay, die sich des Vertrauens des Präsidenten Krnger's erfreuen, sind im Haag «»getroffen. In Amsterdam ist die Annahme verbreitet, dag die englische Regierung de» Wunsch habe, Lord Reay und Dr. Knypcr möchten de» Gesandten zum Präsidenten begleiten, dem der Friedensichlnß formell notinzirt werden soll. Die englische Regierung bade die genannten Herren ferner ermächtigt. Paul Krüger die Rückkehr nach Südafrika aus einem brüi'chen Schiss um« der Bedingung freunstellen, daß er innen Wohnsitz ans seinem Landsitze bei Rusle,iburg nimmt. Dasselbe Schiss soll auch die i» Holland befindlichen Buren- dclegiiten m die Hcimalh zmückführeii. Brüssel. sPriv.-Tcl.I Das Personal der Burendcle- gation wird größtentheils vor dem hiesigen englischen Gelandicir den Unterthancnerd leisten und dann nach Südafrika zlirricilchren. Auch Krüger dürste mit Fischer, Wolinarans und Wessel dorthin »uruckkchren, während Dr. Lcyds als Privatmann in Europa bleibt. Berlin. lPriv.-Tcl.s Der R c i ch s t a g setzte die dritte Bc- rathung der Novelle zum Branntweinsteuergesetz fort. 8 41 handelt von der Maischraumstcuer, deren Erhebung mir in den landwirthschaftlichen Brennereien erfolgt, die aber dafür von den Zuschlägen zur Verbrauchs- bezw. Brennsleuer befreit sind. Die Kommk sion hat hier de» bestehende» Gesetzen den nciicn Ab satz hinzrigesügt: Brennereien, welche nach oem 1. Juli 1902 betriebsfähig werden, gelten nur dann als landwirlhschafliiche. Brennereien, wenn die Rohstoffe an Kartoffeln und Getreide, l sDvnnelSlali.5.Jutti NW2. mit Auslinhinc von Roggen, Weizen, Hafer und Gerste, in der Hnuptsache von den Besitzer» der Brennerere» selbst gewonnen sind. Bei Geiwsseiischasts-Brcnnercic» müssen vie so gewonnen«! Rohstoffe in der vanplsache von den Ei»zei-Ge»osse»ichastern nach Verhältnis! ihrer Belheilignug a» der Brennerei geliefert und anßcrdein die säimnlliche» Brennerei-Rnckstände von den Thei!- nchnier», je nach Verliäilniß, verfüttert werden. Ter Bundcsrath ist erinächligl, iin Falle von Mitzernteil Ausnahmen zu gestatten. Ein Antrag Mniler-Tagair will sowohl den nach dem i Juli 1902 bclnebssähig werdenden landwrrthichastlichen Brennereien, wie auch den laiidlvirthschasllichen GenossenschastS- Brennereien, ohne die von der Koinmifsion beschlossene Einschrünk- >nzi. die Borz»gsbehn»dinng als landwirtlstchastliche Brennerei gestcherr wissen: crentucll lollcn die Genossemchasts.Bccnircreicn jcdensalls dann als landwirlhichaslstch-stcuerlich angesehen werden, wenn sie Roggen. Weizen, Gerste, Haser brennen. — Abg. Fiich- beck streif. Bolksp.i proleslirl dagegen, daß den Gerrossenschasts- Breirnercicn irgendwelche Schwierigkerlen gemacht würden, bei diesen handle es sich doch in der .Hauptsache um kleine Besitzer, Bauern, die sich zum Zwecke geiilcmsai»« Verwerthung ihrer Roh. stoise zusamrnenlhälen Redner bekämpst ferner die geplante nach- lheiiigere Behandlung der erste», nach dem 1. Juli 1902 betriebs- säbiaen Brennereien. — Wnrtlembcrgischer Ministerialdirektor v. Schneider wendct sich gleichfalls gegen den Kommissions- beichlnß st» Interesse der zahllosen kleinen landwirthfchafrlichen Genossenichaits-Brenncreien »r Württemberg. Diesen würden auch die bezüglich Roggen, Weizen. Gerste, Haser getroffenen Aus- nahmen gar nichts nützen, denn jene württembergrschen Brennereien seien gar nicht in der Lage, vorzugsweise jene Gc- lreideartc» zu brennen, sie müßten viel Mars Hinzunehmen. — Badischer Minislerialdireklor Sch;rcr erklärt sich aus ähnliche» Gründen gegen den Absatz 3. Die badische Regierung würde es sehr bedauern müssen, wenn eine solche Bestimmung in das Gesetz hincrngebracht würde. — Abgg. Augst ssirdd. Volksp.i und Hieb« snnt.-lib.j bekämpfen als Württemberg« gleichfalls diese neue Be stimmung. Letzterer fügt hinzu, er würde unbedingt gegen das ganze Gesetz stimm«, müssen, sofern nicht Absatz 3 gestrichen würbe. — Abg. Zehnter sEentr.s erklärt als Bavens«, er und ein Theil seiner Freunde würden für den Eventualantrag Fisch deck stimmen. — Abg. Pach nicke streif. Ver.s: Tie ganze Maischbottich-Bcstenernng sei einmal eine schwere Belästigung, zum Anderen aber ein de» landwirthschaftlichen Brennereien zu- acwaiidler Eondcrvortheil. Diele Brennereien erhalten mehr an Ausfuhr- mid Denatnriniiigs-Präurien, als sie an Maischbottich- slener bezahlen, sodaß das Reich dabei geradezu Schaden habe. Seine Freunde wollte» gleichwohl nicht noch hier, bei der dritten Lesung, einen Antrag aus völliae Beseitigung der Maishrauur- stcn« stellen, begnügten sich vielmehr mit der von der Komissro» vorgeschlagencn Resolution: Absatz 3 müsse aber gestrichen wer den. Wie komme man dazu, cs den kleinen Landwirthcn, de» Ban«» zn verwehre», resp. steuerlich zu erschweren, daß sic sich vielleicht unter Porantriti eines größeren Kapitalisten rum Ban einer Brennerei bebnis Berwerthrrng ihr« Rohprodukte zu- saminciischlicßen. — Abg. Speck lEcntr 1: Der Vorwurf eines un zulässigen Vorgehens gegen die landwirthschastlrchcn Genoffcnschastcn Wäre nur dann berechtigt, wenn im klebrigen das Geletz nnvcr- ändert geblieben wäre. Die Kommission hat aber die Brerinstericr- skala so abgcnndcrt. daß stutan die kleinere» Brennereien besser wegkäme», als bisher, und das käme auch den kleinen Geirosscn- schasten zn Gute. Deshalb iei es durchaus zulässig, die Genoffen- schasls-Nrennercicn den Vorschriften des hier in Rede siebenden Absatzes 3 zu unterstelle». Seine Freunde seien ad« bereit, die Bestimmungen des Absabes 3 dahin zu ändern, daß sie für Brennereien, die erst nach dem l. September 1902 sttatt z. Julis betriebsfähig werden, gelten sollen, was er hiermit beantrage. — Abg. Wurm lSoz.s findet in dem neuen Absatz ein gehässiges Vorgehen der Agrarier gegen die Genosscnscbasten. Tie Agrarier machten ja allerdings auch selber von den Gcnoffenichaitcn Ge brauch, aber nur dann, wenn cs, wie bei dem Milchringe, einen Kampf gegen die Städter gelte. — Abg. P aas che lnot.-Iib.s: Der Absatz 3 richtet sich üverkaupt nicbt gegen bestehende Ge nossenschaften, sondern gegen neu entstehende, und nicht gegen solche, die in der Hauptsache ibr eigenes Material vcrarbciicn. sondern nur gegen solche, die nach Art Gewerblicher, hauptsächlich sremdes Material brenne» wollen. Er bitic daher, de» Ab'ah 3 Mit der durch den Antrag Speck modi'izirtcn Tcrininbestiinmniig aiiznnchincn. An der Debatte bctbciligc» sich außer Abg. Semiitter strat -lib.s Pachnickc und Gamp als Referenten. Das Amendement Speck wird angenommen, und mir dieser Aendcr- ung der Absatz 3 in nainerUüchcr Abstimmung mit 201 ncaen 72 Stimmen. 8 -tka handelt von der Brennst«!«: derselben sollen die Brennereien mir mehr als 200 Hektolitern Tagespro- dnktio» unterliegen, und zwar in Abstufungen von 2 Mack Vis 6.50 Mark pro Hektoliter. — Ein Antrag Wurm lSoz.s will die Brennsten« gänzlich streichen: ei» Antrag P ach nicke will sic erst bei einer jährliche» Mmdestprodnklion von 300 Hektolitern beginnen lasse» und zwar in Abslnsnngcn von 2 bis 6 Marl. — Avg. M ii ll er-Sagau streif. Volksp.s vcrwirsl mit jemen Freun den das System der Brennsten« überhaupt. — Aba. Hol» sReichsp s legt dar, daß das Brennslcuersnstci» den Verbrauch von gewerblich«» Spiritus bereits sichtbar gesördert habe Wenn aber noch nicht in ausreichendem Maße, so liege das daran, daß die Brennsten« bisher »och nicht bock genug gewesen sei - Abg. Wurm lSoz.s bestreitet das und polcmrsrrt gegen den Sviritns- ring. Der die Breiiirstencrskala enthaltende Absatz 1 wird gegen Freisinnige nnd Sozialdemokraten in der Fassung der Koinmisston angenommen. Nach Absatz 2 solle» Bienncreien. die Roggen. Weizen. Gerste. Haser verarbeiten, die Vergünstigung erhalte», daß die Brennsten« überhaupt erst von 300 Hektolitern Jahres produktion ab und bei einem Erzeugnis! von 300 bis 600 Hello- liier» nur z»r Halste der in Absatz 1 verzeichnet«, Sätze er hoben wird. Ein Antrag Müll er-Sagau will diese Ver günstigung a»ch aus die Malerialbrcnnercien anStzehnen, nament lich im Interesse der Cognacvrcniiereicn. Der Antrag wird ab- gclchnt. Absatz 3 setzt die Brennsten« aus vier Fünftel der Normalsätze herab für solch« landwirthschastliche Genofscnschafts- brennereic», die schon vc April 1895 bestanden haben. — Abg. Fischbeck beantragt Herabsetzung ans Drcivicrtel und zwar generell für alle landwirthschastlichcn Genossenschaftsbreniiereien. Auch dieser Antrag wird abgelebnt. Nach den Beschlüssen der cv ^ LZA r^s- ZS? A e - ' t-W Ä .Ä EL N
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