Suche löschen...
02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 22.06.1902
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1902-06-22
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19020622025
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1902062202
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19020622
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1902062202
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1902
- Monat1902-06
- Tag1902-06-22
- Monat1902-06
- Jahr1902
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Diese» Matt »Kd de» Lesen, vou Dnßdea »»d U«ged«ug am Ta^ vorher barit» als »»gestellt während e« die Post-Abonnenten am Morgen in einer Srsammtaußgabe erhalten. Serirgrgedtlhl: «krtEr«!« , «a,^.: »«« »t»«»»,««. L«e. Dress««» Ns<l>ri«n»«' ericheN«, »-«» «»n—«i »te «e.,e»n t» LrrtL«, «nd der nSLIini Uw,»du»,. »« di« ^u«ra,u», dun» et,«,« ««>«, «»«r KomwiMduLr» ert-Iat. erdat»«, da» «l»tt du dir »w« »»iLoBnoser ftewria»« >«>«»». I» N»rt rde>l»»»««d»n »»«»« uu» «»»,»»« tu,«i,elll N,r»«»r,<d„lchl»d: ««I M. U und M. »dr«ii«: KegvrLnSeL L8LV N«rlag von §iepf«ß L Uetchardt. Rnresgen-carif. Li» »imadm» vo» «nründ,,»«,», «rlolat in d«r b<uivI«kIchiM»I»kllk und d»n Nedrn-nnabinetlellen m Dresden dt« StaLinM,,» »Udr S«i» und NriertNL» nur MaOenlirahe s, von » bt«>/>> Udr Di» > wollige Gruud- «»>>» «ca. , Silben! « Pt,.. Sln Iündt,una»n aut der Privatim» Steile so Pt, . die rlpaltige Aktie al« .tilu,ei«»t>l oder aut Lertiette do Pt, N» Nummern nach Soun- und yeier- »agen 1- de» sivallige wn>nd»etlen Sv. «o de». « und SV Pi,. uaL beiynderem Tarit. Aut»Lrttge ilutlrtt,» nur Poraudbetadlilii,. vtltabtaller werden mit u> Pf^ vereLnct. M.«. »«ri», VtziM»88d»i«IIunx, «r«WÄ>vi», Rl«rjitL8ti'»8Vv I. l'eriM. DW^ imci F>«t>t«lHV<r1iiv, LZv»««Bt»vvlRiv» Lgllcitre, «Ivutsvliv twci OI»»i»i»»z>xiivr. "MW Nr.17st. r»i««kl: i. -»».«„«M.. ^ Sonut«!,.227AnüiL9<»3. ^ ——— M Ge. Majestät König Georg wendet sich an da» Land mit folgendem Erlaß: Wir. Georg, von Gottes Gnaden König von Sachsen re. re. rc.. thun hiermit kund und -« wissen: Nachdem durch Gottes unersorschlichen Rathschluß des Allerdmchlauchtigften Königs und Herrn. Albert, Königs von Sachsen, Unseres vielgeliebten Herrn Brnders Königliche Majestät, zum größten Schmerze Seines HauseS wie Seiner gesammten Unterthanen ans diesem Leben abgerufen worden ist, haben Wir die Regierung des Königreichs Sachsen vermöge des nach der verfass,mgsnräßlgen Erbfolge an Uns geschehenen Anfalls der Krone übernommen. Wir versehen UnS daher zu Unser« getreuen Ständen, den königlichen, sowie den sonst in öffent lichen Diensten ««gestellten geistlichen und weltlichen Beamten und Dienern, auch zn allen Unterthanen und Einwohnern Unser« Königreichs, daß sie Uns als dem rechtmäßigen, angestammten LandeSherrn die schuldige Dienstpflicht, Treue und Gehorsam so willig als pflichtmäßig leisten werden. Dagegen versichern Wir sie Unserer, ans Handhabung von Recht und Gerechtigkeit und Be förderung der Wohlfahrt und des Besten des Landes unansgesetzt gerichteten landcsväterlichen Für sorge, werden auch die Verfassung des Landes in allen ihren Bestimmnngen während Unserer Regierung beobachten, aufrecht halten und beschützen. Damit der Gang der StaatSgeschäfte nicht unterbrochen werde, ist Unser Wille, daß sämmtliche Behörden ihre Verrichtungen bis auf Unsere weitere Bestimmnng pflichtmäßig fortsetzen. Gegeben zu Sibyllrnort, am 20. Juni 1002. Soorx. Karl Georg Lebin von Metzsch. Karl Paul Cdler bon der Planitz. Kurt Damm Paul non Sehdemitz. vi. Conrad Wilhelm Rüger. L)r. Viktor Alexander Otto. Zum Heimgange König AlbertS. Ueber die lebten Lebe ns stunden werden noch folgende Einzelheiten gemeldet: Während König Albert Abends mit dem Tode rang, schienen alle Elemente der Natur entfesselt zu sein. Der Regen ergoß sich in Strömen und Stürme umtobten das feste Königsschloß so hestia, daß die Standarte, die auf Halbmast sinken sollte, zerriß. Auch die Nacht über hielt das Unwetter so hartnäckig an. dan^ die alsbald erneuerte Standarte bereits Morgens wieder Spuren des Kampfes zeigte, den sie mit den Stürmen auSgesochtcn. Den vollen Ernst der Lage Sr. hoch, seligen Majestät erkannte man erst gegen halb 8 Uhr Abends, doch soll König Albert schon Nachmittags Fieberphantasien ansgcsetzt gewesen sein. Sobald die Aerzte das Nahen der Sterbestunde mit Sicherheit erkannten, versammelte Ihre Majestät den Hof staat, die Beamten- und Dienerschaft um das Sterbelager, an dein sie selbst in Heiken, Gebete niederkniete Der TodcSkamps deS König» war nicht schwer; durch innigen Druck der Hände mit seiner ihm bis zum letzten Augenblick opferfreudig ergebenen hohen Gemahlin vereint, verschied er, zuletzt noch einige Male aus tiefer Brust Athem schöpfend. Als dann einer der Aerzte unter Thränen die Worte ausgesprochen hatte: „Es ist aus! , saine» die An wesenden erschüttert in die Kniee. voll tiefer Wehmnth den Sterbe gebeten lauschend, die Hofkaplan Maaz sprach. Ihre Majestät die Königin aber verharrte bis nach Mitternacht a» dem Sterbe lager ihres hohen Gemahls, um für ihre tiefe Bekümmernis; bei dem Allmächtigen Drost und Hilfe zu suchen. — Der Berichter- statter eines Berliner Blattes giebt folgende Schilderung König Alberts auf dem Sterbebette: „In leinen Zügen erinnert nicht» an einen Mann, der qualvollen Leiden erlegen ist: fast um zehn Jahre verjüngt sieht da» Antlitz au», um den Mund spielt »och im Tode «in leicht satirischer Zug: der dichte, buschige Schnurr- hart zeigt den alten Krieger. Wenn die wachsbleichen Hände, zwischen denen ein kleines, silbernes Crucisix ruht, nicht wären, könnte man im Zweifel sein, ob in der Thal das Leben aus dem Körper gewichen ist. DaS Bild de» Erlösers steht zu Hänpten deS Dahtngeschiedenen, brennende Kerzen zur Rechten und Linken feines Lager», Blumen ruhen aus seiner Brust Der Körper er scheint, soweit dessen Formen unter der Decke sich abzeichnen, stark avgemagert." Zur Theilnahme an der beute Nachmittag 2'4 Uhr stattsinden- den Trauerfeier in Sivyllenort sind die höheren Stäbe mit ihren Adjutanten, sowie sämmtliche dienstfreien Offiziere der Garnisonen BreSlau und Oel» kommandirt. um 3 Uhr findet die Ueberführung der sterblichen Hülle de» Königs Albert zur Bahn statt. Der Sarg wird von der Jägerei deS hochseligcn Königs au» dem Sterbezimmer auf den Wagen getragen. Der Trauer- zua wird durch eine Schwadron de» Leib-Kürafsier-Regiments «Rittmeister Graf Geßlerj mi' Standarte und Troniveterkorps er- öffnet. Bor dem Sarge marschirt da» erste Bataillon des Grena- dier-Regiment» Nr. 11 <Mojor von Schmetta») Eine Kürassier- Schwadron lebensall« zu Pferdes unter Rittmeister von Rochkirch und Panthen schließt den Kondukt. DaS Jägerbataillon Nr. 6 au» Oel» begleitet den Leickenzug al» wandelnde» Spalier. Die genannten Truppentkeile stehen unter dem Befehl des Komman- deur» der Elser, Obersten von Rohrscheidt. Die zur Ehren» wache am Sarge befohlenen Kürassierosfiziere verleben mit ein- ständiger Ablösung diesen Dienst. Immer je zwei zn Haupte» und am Fußende de« Saiges, ES sind hie,zu sotaende Ofsi,ic>e kom- mandirt wochen: Major Graf Matnschka. die Rittmeister von Frnnkenbera und Proschlitz. von Prittwttz und Gastro,, »iid von vorek. die Oberleutnant» Graf La,wer und Graf Schwelnttz und dir Leutnant« von Schwichow, Graf Hardenberg von Llrre» und von Mntius. Die bei der Uebersührnng der Leiche zum Bahnhose als Eskoite kominandirten kvinbinirten EskadwnS unter den Rittmeistern Gras Gehler und vonRvtbkirch-Panlbe» sind ans Rappen beritten gemacht und stehen unter Führung deS Obcrst- leutantS von Bvllard Bvckelberg Die Absperrung des BahnhoscS erfolgt durch die 7. Kompagnie der Elser, die Abends mittelst SonderzugcS nach Sibyllenort befördert und^ bei strömendem Regen gegen Mitternacht am Schlosse einlrcstend, zunächst »» Theater«aal untcrgebracht wurde. — In Breslau flaggen beute alle militärischen Dienstgebäude von Morgens bis Abends halb mast. Der erwähnte Armeebefehl des Kaisers, der in einer schwarz umränderten Sonderausgabe des .,Armee-Verordnungs blattes" bekannt gegeben wird, lautet wie folgt: Das nach Gottes unerforschlichem Rathschluk erfolgte Ableben Seiner Majestät des Königs Alben von Sachsen hat mich ans das Tiefste er schüttert. Mein Haus, meine Armee und nnser ganzes Vater land haben einen sehr schweren Verlust erlitten, und aller Orten werden die Herzen, die eine Empfindung für Deutschlands Glanz und Gröhe hoben, mit mir in tiefster Trauer den Heimgang dieses heldenhaften deutschen Fürsten beklagen. Mit ihm ist der letzte jener mit dem Grotzkrcuz des Eisernen Kreuzes geschmückte» Heer führer dahiiigegangen. die an der Spitze der deutschen Armeen unter meinem in Gott ruhenden Herrn Groschatcr uns unver gänglichen Siegcslorbeer erkämpften. Im Gedächtnis; des Volkes wird der Held von St. Privat, der Führer der Maas-Armee iort- leben, >o lange deutsche Herzen schlagen. Schwer aber lastet in sonderheit aus der Armee, die mit hoher Verehrung und stolzem Vertrauen aus den bewährten rnhmgekrünten Feldherr» blickte, das Bewusstsein seines Verlustes. Es wird ihr ein lies em pfundenes Bedürfnis; sein, auch die äußeren Trauerzeichen an- iegen zu dürfen, und bestimme ich hierdurch Nachstehendes: 1. Sämmtliche Ossiziere der Armee legen 14 Tage hindurch Trauer an. 2. Bei dem 2. Garde-Ulanen-Regiment und dem Dragoner- Regiment König Albert von Sachsen sostprc»s,ischcnl Nr. 10 währt diese Trauer drei Wochen. 3. An den Beisetznnasseierlich- keiten haben Abordnungen der vorgenannten beiden Regimenter theilzuiiebmen, bestehend ans dem Regiments-Kommandeur, 1 Stabsoffizier, 1 Rittmeister, 2 Leutnants, 1 Wachtmeister, 1 Unter offizier und 1 Gemeinen. Hügel, den 20. Juni 1902. Wilhelm. In der Reichs Hauptstadt habe» auf Befehl des Kaisers sämmtliche königliche und staalsgebändc halbmast geflaggt. Auch von der Zinne des Neichstagsaebändcs weht die Fahne in halb mast. — Auch der Staatssekretär des Auswärtigen Amtes. Freiherr von Richthofen, kondolirte Freitag Abends dem sächsischen Gesandten Grafen Hohcnthal. Ferner sprachen m der sächsischen Gesandtschaft zahlreiche Mitglieder der Gesellschaft, Vertreter auswärtiger Regierungen, Abgeordnete der sächsischen Vereine und andere Herrschaften vor. um ihr Beileid zu bezeigen. — Der Sachsenve''e;n z» Berlin veranstaltet am Sonntag Abend 8 Uhr im großen Saale der „Wilhelmshallcn" Unter den Linden eine Trauerfeier. Dem Kvnig Georg sandte der Verein ein Beileidstelegramm. Die Vereinigung zur Schmückung der Kriegergräber von Metz und Umgebung wird einen Kranz auS Laub vom Schlochtfc! de von St. Privat auf der Bohre des Königs Albert niedcrlcgen lassen. L«r Kranz hat eine schwarz-weib-rothe Schleife mit der Widmung: „Dem königlichen Feldherrn von St. Privat! Scheidc- grnb vom Metzer Schlachtielde von der Bereinigung zur Schmück ung der Gräber und Denkmäler von Metz." Der P rinzregent Luitpold von Bayern, dem die offizielle Nachricht vom Ableoen des König» Albert durch den bayerischen Gesandten in Dresden übermittelt wurde, brachte dem König Georg und der Königin Carola aus telegraphischem Wege sein tiefstes Bei leid zum Ausdruck. Ferner fuhr der Regent zu vem König!. Säch fischen Gesandten Baron Friesen in die Franz Joscsstratze, um diese;» pcriönlich sein Beileid anszusprcchen. Stantsmmister Gras Crailsheim erschien bei Baron Friesen, um Namens der bayerischen Regierung zn koudolircn. — Der badis ch e Minister des Aeußeren Dr. v. Brauer übermittelte dem Baron Friesen, der auch am Karls ruher Hofe beglaubigt ist, telegraphisch das Beileid der badi schen Regierung Der Prinzrcaent von Bayern wird sich voraus sichtlich durch einen Prinzen bei der Bcisctziinasfcier vertreten lassen. In der St. Ludwigskirche wird ein offizieller Tranergcsttcsdienst stattsinden In der banerischen Kammer der Abgeordneten widmete Präsident Dr. v. Oricrer dein König Albert einen Nachruf, der der Persönlichkeit des Königs und seiner Verdienste um die deutsche Einheit in herzlichen Worte» gedachte und insbesondere die ver wandtschaftlichen Beziehungen des Hauses Wettin zum Hause Wittelshach bervorbob Der grosibcrzoglichc Hof in Neustrelitz legt auf drei Wochen Trauer an. der Hof in Schm erin auf 2l Tage. Kaiser Franz Josef reist in Begleitung deS Generol- adjnlanten v. Bolsros und eines kleinen Gefolges am Sonntag Aocnd zu den Lcichcuscierlichkeiten nach Dresden ab, wohin sich auch Erzherzog Otto mit Gemahlin beaicbt. Eine Ofsizicrsdcputa- tion des 3., den Namen des Königs Albert führenden, in Krakau stehenden Dragoncr-Neaimcnts wird unter Führung des Regiments kommandeurs der Beisetzung beiwohnen. — Ans Anordnung deS sächsischen Gesandten in Wien, der sich z» den Bcisetznngsfcicrlich- leiten nach Dresden begiebt, findet heute ein TrnuergottcSdieilst in der Karlskirche und in der evangelischen Kirche statt. — Kaiser Franz Joses stattete dem sächsischen Gesandten Grasen Rer einen ianaercn Kondolenzbesuch ab. Auch Gros Goluchowski, Minister präsident v. Korber, sowie die Mitglieder des diplomatischen Korps gaben ihrem Beileid Ausdruck. — Im Magnatenhausc in Budapest gab der Präsident Graf Czaky dem tiefen Beileid aus Anlaß des Hinscheidcns des Königs Albert Ausdruck Der Panier „Temps" schreibt in einem, dem König Albert von Sachsen gewidmeten Artikel: Man kan» tagen, daß der König der werthoollstc Beistand der deutschen Rcichsidce noch innen wie nach außen war. und daß das deutsch-österreichische Bündnis; von 1879, dieses politische Meisterwerk, in Hohem Make durch den Ein- fluß König Alberts aus seinen Jugendfreund, den Kaiser Franz Joses, gefördert wurde. Der Lon donerHof lcpt drei Wochen Trauer an. Während der Krönungsscierlichkeiten wird die Trailer abgelegt Die Petersburger Blätter bringe» sympathisch gehaltene Nachrufe. Der Hof legt 24 Tage Trauer an. Ans der deutschen Botschaft in Petersburg ist die Reichsslaggc auf Halbmast gehißt. Der Botschafter der Vereinigten Staaten von Nordamerika in Berlin White ist seine», Vorschläge gemäß bcanstragt worden, die Vereinigten Staaten bei der Beisetzung König Alberts von Sachsen zu vertreten. Neueste Draßtmeldnttften vom 21 Juni. SibylIen 0 rt. Im offenen Sarge liegt der König in dem schwarz drapirten Sterbezimmer ausgcbahrt. A» beiden Enden Hallen Kürassierossizicrc mit blanker Wehr die Todtentvache. Bei dem Schein der Kerzen erscheint das Antlitz de» Tobten mild und gut. wie im Leben.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite