Suche löschen...
02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 12.04.1902
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1902-04-12
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19020412023
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1902041202
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19020412
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1902041202
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1902
- Monat1902-04
- Tag1902-04-12
- Monat1902-04
- Jahr1902
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Lieh« Watt «Kd d« Sesam von Dresde» «K» llwgebus- a« Lag« »orhrr bereit» als Verugrgedllhr: Absnd-Atisgabr «stEfffte,, «, .Drrltrn RaLE«' n«»««nen >t«ltch »t, v»«t,brr tu Dresden und der ntckmri, Umaedun,, wo dt» Nutraau», durch na,,» «otn, «drr »ommitkiwar, rr1»l«I, »rdaUr» da« dtln» an Woch»»ta»eu. dir ntchl aut San», oder Arten««» tot»», ta »u>r> rLrilaulaatuo «de,»» und «»eien« tuoNirlll Sir Nitckoode etnaetandrer Schrei Ktt». »tue 8erd»>dltchktl. S»r»«vrecka»«»>utz; »MI »r. U und «r. «>»«. r»l»»r«»,>dr«n»: Rachrl»««» »»,«»«». zugestellk. während e» die Post-Ädonuerüen aa Morgen in einer Gesommtaitsgabe erhalten. Anreizen, caril. HegvLrrrSsL L8LV Vertag von Atepsch L Ueichardt. Lte Annalimr von Ltikündiamiem crkoial ivder?xiu2l«r>g«s»e«I1k end den Redrnaiiiialw rilillrn Lree;„ d!o Nachm»!,!',>, > >!!,. Lee» e, - Aetertag» »m Rarieinirov« u» >>v,i N b!d>/,lMu I railük <>;.,»>! »etlr >ca u 7:Ibee> uo 2', . küiidiaunae» UU! dn Privllvnl, ,ikv u» Ak«.: die L»ral»!,>e a! .titnar'ai'dl' odri au! ev 2!«». 2» Nummern »ach » a.t >k, lag,» I br«. eivaliier 20, «o de» W und m Pt«, »ü l, deioeSerr», Lai», Rudwärtiae Ar»traue nur »icrn LorLusdejabluna, ivüceblütter werden mit » P'« ducchnct. .«. Id«rn, Larelv»»»-, ttei»xrM!>!»i«I>iiiiL lw ci FI »Bi L G«!« », i, leriiM.ZM» v»vltzv«inv, IdVssvi'äHvvtliv, Lolltidi'e, «tvatsvkv tuui 1i««tzNLi»»i>»Vl,v Olsunipttz^uvr. "WW Nr. 100. Mllel: Neueste D>ah'ber!chtc. Hosuachrichlen, Stadtveroidneteusitzung Unnihen in Belgien. «Gastspiel Bach-Bendel), Berliner Lebe», .Romeo und Julia" Lonnavend. 12. April 1002. Neueste Lrahtmelduuzerr vom 11 April Potsdam, Der Kaiser hat den Haupttnann v. Friede, durg vom 1. Garde-Regiment zu Fuß zum vienjtthucndeu Flügcl- -djutanteo und den Prinzen Friedrich Wilhelm, den dritten Lohn des Prinzen Albrccht, zum Hauplmann im I Garde-Regiment zu Fuß ernannt, - Heute Bormittag besichtigte der Kaiser im Lustgarten einige Kompagnien deS 1 Garde-RegimentS zu Fug »ob Ivätcr daS Regiment der Garde» du Corps, das Lcib-Gard» Husaren-Regiment und daS 1. Garde-Ulanen-Regimcnt, Nach der Besichtigung, der die Generalität, die fremd!,errlichcn Offiziere und die Offiziere der Potsdamer Garnison beiwohnten, nahm der Kaisa das Frühstück im Regimentshause des 1. Garde-Regiment; ar Fuß ein, — Die Kaiserin besuchte mit dem Prinzen Adalbert da» Mausoleum an der Friedcnskirche und kehrte sodann nach dem Stadtschloß zurück. . Berlin. iPriv.-Tcl) In parlamentarischen Krellen wird von einer Vertagung des Reichstags bereits von Milte Mai ad gerechnet. Bezügliche Entichlüne sind indes; noch nicht gefaßt. Greiz, Hm benachbarten Ober-Grochlitz wurde heute früh da- 18jährrge Kontormädchen Olga Petzold an einem Baume er- hängt ausacsunden. Ta il,r Gesicht stark zerkratzt ist, weih imm nicht, ob Mord oder Selbstmord norliegt, Wien. Aus Kreffeu. die mit dem Reichskanzler Grasen Bülow in Berührung kamen, geht der „N Fr, Pr. ' folgende MtUkeilung über den Zweck und die Ergebnisse der Kaiizlelreffe -u: Der deultchc J>eichsla»zlcr bat allen Gruno, mit dem Erfolge 'eines Wiener Aufenthaltes zuirieden zu sein Ter Kotier empfing den Reichskanzler auiierordrnllich liebenswürdig nnd behielt ihn über eine Stunde bei sich. Der Reichskanzler konserirte Vor mittags l'i, Stunden mit dem Graien Goluckowsli und sali ihn MchunttagS wieder. Gras Bülow sowie die Staatsmänner, die lick mit ihm unterhielten, wurden in der Ueberzeugung bestärkt, daß die üuernationale Politik fortan auf der gleiche» Grundlage wie bisher geführt werde. Die Diener Unterredungen haben er geben, daß der bisherige Zustand als ein so guter erachtet wird, daß man nichts Beste,es an dessen Stelle setzen sollte, um nicht die Gefahr heraus,»beschworen, daß das Bessere vielleicht minder gut. als das bisherige Gute sei- Ter Dreibund wird also weiter bestehen und erneuert werden. " Graf Wedel, die Boffchastsiekrelärc Grai Brockdori'-Ranbau und Gras Mirbach, seiner Militärattachä n, Bülow und der vormalige osterreiMch-uugarische Gesandte in Brüssel. Gras Kheoenhüller. Paris, Mehrere der Regierung nahestehende Blätter lenen dem Umstand, daß die französische und russische Schiffs- drvision. die am Mittwoch non Wgier abaing. gemeinsam längs der marokkanischen Küste gefahren und gleichzeitig aus der Rhede non Tanger eingetrofsen sind, eine gewisse politische Bedeutung bei und meinen, diese gemeinsame Fahrt sei gewissermaßen ein Gegenstück zu der sranzösrsch-ruisischen Note vom 13, März. Beide Mächte seien entschlossen, sich auch aus anderen Punkten gegen, ieu-g zu unterstützen, DaS „Journal de Paris" meldet, daß An tang März in Französisch-Kongo ein Negeraussland auSgcbrvchen sei. In Ikembe sei eine französische Faktorei ,ieplündcrt und der Direktor derselben sammt ocn anoestellten Eingeborenen er mordet worden. MonSl In dem Steinkohlenbrzirk Borinaae wird trotz der Erregung der Gemächer weiter gearbeitet, doch furchtet man. daß e» zum Ausstand und zu llnrukcn kommen könnte, Militärischcr- ieits sind Bvrkehrungen getroffen, La Loupiärc, Die Zahl der' auSständrgen Arbeiter beträgt 6000, Gestern durchzogen Trupps die Stadt und die um liegenden Ortschaften und veranlaßtcn Arbeitseinstellungen i» mehreren industriellen Bezirken, namentlich in La Eroväre und Haine-Sa int Paul. Wo man sich weigerte, die Arbeit ni ederzu- leaen, drohten die Ausständigen, sie wurden wiederkommen und Alles nicderbrennen. Abends sind Kavallericvcrsiärkuiigci, eingc- lroffen. London, „Srandard" und „Daily Chrontcle" perzcichncu dos Gerücht, das bevorstehende Budget werde einen Zoll von 5 Pence auf den Eentncr Mehl und von 3 Pence aus den Centn« Getreide Vorschläge». Londo n. Das „Rcnter'jche Bureau" berichtet aus Pretoria uom 9, d M.: Die tombinirtc» Opcrationen im Orans» ireislaat sind soeben beendet. Sie erstreckten T>ch von Westen nach Osten über lxn uordäsllichen Tisirikt des OranjefreiswateS, ES ivurden 60 Bure» gefangen genommen und cmc erhebliche Menge Borrächc erbeutet. Petersburg. Mitcheiluugcii hiesiger Blatter zufolge soll hier im Februar 1903 eine oltslavische Kunst, und Industrie-Ausstellung eröffnet werden. Der Finanz- minister wies für die Ausstellung 30000 Nudel an, Präsident des Ausstclluuaseomit.'-S ist Gras Igual.ew, der Vorsitzende des diesige» slavijchcn WohIlhätigkeiiSvereins, Ter Beschluß, eine Ausstellung zu veraiistallen, wurde airläßlich der Anwesenheit dcS bulgarischen Minijiervräsidenien Tanew r» Petersburg ociaßi Petersburg. In der Umgegend der Kreisstadt Olws wurde ein Steinkohle nlaaer entdeckt. Kronstadt, Der Eisbrecher „Iermak", der am 1, April von Reval abgeaangen war und über dessen Ausbleiben man sich beunruhigte, ist heute hier eingetrofsen. Er rettete 4o Fischer mit mehreren Pferden, die aus EisichoUeu im Meere umheriricben, Belgrad, Hier ist die bisher »och nicht verbürgte Nach richt eingetrofsen. daß dcr macedonische Agitator Boris Sarafow plötzlich gestorben sei, Tie Meldung besagt nichts Näheres über die Art seines TodeS, so daß eS nicht ausgeschlossen erscheinen würde, daß Sarasoiv einem Attentate zum Opser gefallen ist, Chicago, Siebzig hervorragende Geschäftsleute aus den östlichen, mittleren und westlichen e-loatcn trafen hier zusammen, um eine von Partcirückfichte» unabhängige nationale Rezi- prvzitätsliga ^u bilden. Dcr Borsitzende dcr Versammlung erklärte. Reziprozität werde rasch die wichtigste Frage sür die Ver einigten Staaten. Klerksdorp. Heute gegen 11 Uhr Morgens kam unter Parlamentärslaage ein Vorposten mit der Meldung. Stestn,' Dewet und Delarch wünschten in die Stadt zu kommen Ein! Offizier wurde mit einer Eskorte ausgcsandt und gegen Mittag ^ langten die drei Burensührcr zu Wagen mit dem entsprechen-^ den Stabe an Die Vertreter de» Oranfc-Freistaotc« erhielten Quartiere in der alten Stadt, während Telarey sich mit den > Vertretern von 'Transvaal noch der neuen Stadt begab Di«! Vertreter beider Staaten werden angemessen bewacht Die Ver- > bindung zwischen beiden Regierungen wurde gestattet; sür die l Zusammenkunft ist zwischen beiden ertadtlhcilcn ein Zelt errichtet worden Bulawoyo Die Leiche Eecil RhodeS' wurde gestern unter zahlreicher Belheiligung von Europäern und Eingeborenen auf dem Gipfel des Kopse Matoppohill nach einer eindrucksvollen Feier zur Erde bestattet. OerllicheS und Tächsisches. Dresden. Il.gApril. —* In den gestrigen Nachmittagsstundcu unternahmen Ihre Majestäten der König und die Königin eine längere Aus fahrt über Loichwitz und Laubegast, — Gelegentlich der gestern Avend in Billa Strehlen slattgefnndcnen musikalischen Eoiree gelangte folgendes Programm zur Aufführung: Fantasie und Fuge. O-nuckl von Bach-Liszt, Andantino von Fabozzi, Gigo von Martuzzi und Capriccio von Longo, vorgetragen vom! Professor Gennaro Fabozzi; Klörchcn's Lied und Lachen und Weine» von Fr. Schubert, gesungen non der HosoperiOängcrin! Frl, Rost: Der Musensohn von Fr, Schubert, Sängers Trost! von R, Schumann und Ständchen von Fr. Schubert, gesungen l vom Hosopernsängcr Gießen; zwei Etüden ">>. 2"> und Grand Polonaise, els-ciur von Chopin, vorgctragcn vom Professor Fabozzi; Ducti aus „Das Glöckchen des Eremiten" von Maillail. gelungen von Frl, Rast und Herrn Gieße» Tie Klavicrbeglcit »ug führte Herr Generalmusikdirektor v, Schuck) aus — Heule! Vormittag hörte Seine Majestät dcr König im Residenzjchloife, die BoUräoe dcr Herren Staatsmimslcr, der DePortcmcntSchc': der Köniol, Hofstaaten und dcS König!, KabinetsselretärH u>, - nahm militärische Meldungen entgegen — Ihre Maicstät d> Königin besuchte heule Vormittag in Begleitung der Frau Qbc) hnsmcistcrin v, Pstugl, der Hofdame Frl, v Nauendorfs und L Obcrhosmeisters Wirll, Geh. Raths v Malortic dos srädli'c Bürger-Hospital in dcr Psotenhouerstroßc —^ Ihre Kaifcrl, Königl. Hoheit Frau P r i n z c > l l n F r > c i rich August begab stcki heute sruh 9 Uht 5 Min in Begleit», - dcr Hofdame Frl, v. Schönberg zum Besuche der Frau Prinzen»- von Schönburg nach Gauernitz. Tic Riicktcbr nach Dresden e. folgte Nachmittags, —* I» der gestrigen Sitzung dcr Stadtverordn eie kamen zunächst verschiedene Regislranden-Eingönge zur Erleb», ung Ein Schreiben des Ratbes, betr den Antrag der Stadtve ordneten aus Neupflastcrnng des Freibcrgcr Platzes nach Ferst sicllung der an diesem Platze im Gange befindlichen städtstcye Neubauten thciltc mit, daß sich das Tieibauamt derzeit mit d-,- Details zur Aufstellung einer speziellen Planung und Anicrtigun eines Kosteliomchlages beschäftige. Aut den Antrag dcr Sladtvci ordneten, geeignete Maßregeln zur wirksamen Bekämpfung de Alkoholgenusses ans städtischen Arbeiisplätzen zu ergreife» schreibt der Roth, daß schon jetzt der Genuß von Spirituellen o» diesen Plätzen sehr erschwert sei, ob man indessen den Alkoh» ganz ousschließcn solle, darüber gingen die Meinungen noch au einander, Kollegium beschließt, die Angelegenheit einem gemüct len Ausschuß von ö Ralhsmilglicdern und 5, Stadtverordnete, zu überweist». Hierzu bemängelt St.-V. Hartwig aus eigene Wahrnehmung die Vervslegung in den Kantinen und wünichl, da- sich der Ausschuß auch damit beschäftige. Weiter schlägt der Rai. vor, von jetzt ad regelmäßig am Jahresschlüsse in Dresden unr in den cinzubezirkenden Vororten, sowie in Plauen und Blasewn aus Grund dcr Einlommenslcucrlisten eine Statistik über di Arbeitslosen ausstellen zu lassen und fordert )ür das laufend« Fahr 600 'Mt, Kollegium bewilligt sie. Ein Schreiben des B jtrksvercins „Drcsden-Süd". betr. die Errichtuna einer Gaswoch. >m Stadtthcile „Altstadt-Süd", wird dem Rache überwiesen Schließlich nal>m Kollegium noch Kenntniß von eenem Schreibe, des RatheS, worin er zur Becheiligung an dem Festmahle, weiche zur Feier des GcbnrtStags Sr, Majestät des Königs am 23. Avr> Nachmittags 3 Uhr cm ^aale dcr Harmaniegesellschast abacbaltc werden soll, cmladet. Hieraus trat man in die Tagesordnung ei? Der I Punkt, Tiefbau - Augelegcnheiten, wird in gehet»' Sitzung verwiesen, obgleich St,-V, Ahlhclm nicht cinsehen kann was es bei der Sache zu verheimlichen gäbe. Er beantragt des halb öffentliche Verhandlung, Dem Anträge konnte indessen nack- dcr Geschäftsordnung nickt ilattgcaebeu werden. Bon den Er gekniffen der erledigten Rechtsstreite, welche die Stadtgemeuid nu Jahre 1901 geführt und dem Stand am Jahresschlüsse nimm' Kollegium Kenntniß; dann cntspiunt sich eine langandauernd, Debatte über die Beschwerde von Anwohnern der Wafferstraß über Belästigung durch de» Lärm dcr aus den Goldichmidr'iche» Elbwicsen, dem Spielplätze dcS „Volkswohls" spielende - Kinder und die zur Einschränkung dieser Belästigungen ergriff neu Maßnahmen, Hierzu entledigte fick Referent i^t,-V. Ban mcister Richter cincS ihm gewordenen Austroacs von An wohncrn dcr Köniasbrückerstraßc und bat den Rath, dem Verein „Volkswohl" die Genehmigung einer am Turnerweg gelegenen Parzelle als Spielplatz zu versage», St,-V Dr. Scheven sindei daß dem Verein „Volkswobl" hinsichtlich seiner Bestrebungen sch. wenig Sympathien entgegengcbracht werden und bedauert, daß mo auch im Kollegium dcr Errichtung von Kindersvielplätzen dnrck dcistelben so wenig Wohlwollen entgegenbnnae Er eriimer. daran, daß die Gelegenheit, sich nach Herzenslust austummelv könne», dos beste Mittel sei, die kräftige Ausgestaltung der Iugen; zu fördern. Wenn man ihr aber überall Hindernisse in den We- lege, könne von einer solchen nicht die Rede sein, Redner verwci- hierbei aus die Förderung dcr vaterländische» Fesstmele durch den Herrn Oberbürgermeister, sinket die Beschwerde der Aiiwohn.; der Wasserstraße übertrieben und begrüßt mit Freuden die Zu sage des RathcS, weitere Spielplätze schaffen zu wollen, wurde , aber bedauern, wenn gerade die Elbwieien wcgffelcn We«, Dresdens tolle Woche in S Land ginge und die Vogelwiese au Kunst und Wisseuschast. ß* Mitteilung au» dun Bureau der Konigl. Hof- »k«qter. Für den erkrankten Herrn AntbeS wird in d«-r Aus- iühruag von R. Wagners „Rheinaold am 12, April Herr Wilhelm Elsner vom Königl. Deutschen LandeStheatcr in Prag die Parthie de» Loge singen. — Die Abonnenten d«S König! Schauspielhauses werden darauf aufmerksam gemacht, daß die Erneuerung der Billets für da» vierte Abonnement spätestens bis Sonntag den 13. April zu den üblichen Kaffenstunden an der Tageskasse des Königl. Schauspielhauses zu erfolgen yat, s* KSutgl. 4>okkcha«ivtel. Frau Bach-Bendel hat gestern at» Julia'S Amme in des große» Briten LiebeSiragödie von Berona ihr Gastiviel aus Engagement bc'chlossen, Drr letzte Abend zeigte am deutlichsten die Stelle, wo die Künstlerin sterblich ist. Sir bot wieder eine sehr geschmackvolle, außerordent lich ge»S tge Leistung von ohne Frage nicht geringen darstelleri schen Qualitäten und verläßlicher Bühnrnsicherheit. ober ohne jene larke. drastische Phnsiognomie. ohne >enen großen StU. der das Ldakeipeore'sche Original so einzig macht. Ihre Komik läßt über gt die takten Farben vermissen und bevorzugt die mhigen »; alles Laute und Ausdringliche ist ihr fremd, das erwärmend üiche. daS schlicht LiebenSwindige ist ihre Stärke. Für den ganzen RollenkretS, den Fran Wolfs an unserer Bühne beherrschte — « erstreckte sich von der Marianne in L'Arronge'S „Doktor Klaas" bis hinaus zu, Großmutter in Holdes „Haus Roten hagen"! —. würde somit Fra» Bach-Bendel kaum t» Frage kom«rn können. Daß ihr Engagement trotzdem einen beträchtlichen Gewinn bedeuten würde, der ln jedem Falle mit Freuden zu be- ' m wäre, steht nach ihrer ansgezeichneten Leistung in der ühmten Frau" fett. Für „bürgerliche Mütter', „Änstands- oder wie sie sonst aus der Buhne heißen mögen, die lieben en and Alien, könnte man sich in Ton, Haltung undGederbe geeignetere Vertreterin als Frau Bendel für unser Ensemble » Freilich müßte man dann für di« Roll«, de» ältnen Charakterfache« noch eine zweite Vertreterin neben ihr ft« in ihrem neuen Wtrlungskretse zu ergänzen hätte. — e zu »ganzen t ftiav, war die Rollenbesetzung die gleiche geblieben wie Nea war nur Herr Deearl«. der denMerrntio, sehr im Sinne der Dichtung. Köcher und lebendiger spielte, als man es sonst gewohnt ist Im Vordergrund des Interesses an dem Abend standen naturgemäß Frl, Pölitz als Julia und Herr Fra»; als Romeo mit künstlerischen Leistungen, deren Vorzüge an dieser Stelle des Oesteren in das hellste Lickt gerückt worden sind. Be dauerlicher Weile war die Vorstellung auffallend schlecht besucht. Der Beisoll mar nichtsdestoweniger überaus herrlich und lebhaft. Frau Bendel erntete logar für ihre beiden größeren Austritte Applaus bei offener Scene; gewiß ein Zeichen dafür, daß sic den» Dresdner Publikum als „komöchc Alte" ebenso willkommen wäre, wie sie einst als fesche Soubrette zu seinen Lieblingen zählte IV Berliner Leben. ü. Berlin, 9. April, Kürzlich entstand uin die Mittagsstunde in der ohnehin sehr belebten Leipziaerstraßc ein Auflaus, an den sich eure ziemlich wilde Jagd anschloß. In der Menschenmenge, die sich aus der Futzbahu in Bewegung geletzt hatte, bildeten namentlich die Damen vom zartesten Backsrschalter bis zur uiatroncirhasten Reise die große Mehrheit. An der Spitze des aufsehenerregen den Zuges befanden sich zwei schlanke, hochgcwachlcne. jugend liche Offiziere, die mit lange» schritten vorwärts eilten und der ihnen offenbar sebr lÄIiacn Gesellschaft zu entkommen suchten, Mer diese heftete sich hartnäckig an ihre Fersen und ließ erst etwas locker, als zwei Schutzleute einschritten und energisch die wilde Meute von den beiden Leutnants trennten Der Leser wird bereits ungefähr errathen haben, was da vor- ging. Der Kronprinz hatte mit seinem ncichstältcsten Bruder Eitel-Fritz einen Spaziergang durch Berliner Straßen gemacht und würde, nachdem er erkannt worden war, in ,o taktloser und aufdringlicher Weffe belästigt. Der Fall bat sich während des Berliner Osterferien-Aufenthalts des deutschen und preußi- > scheu Thronfolgers mehrfach in der gleichen Form wiederholt,! Er ist wirklich nach verschiedener Richtung beschämend und bc-! trübend. Einmal beweist er, wie sehr sich die Berliner Sitten, verschlechtert haben -loch vor einem Menschenalter konnte sich' der damalige, außerordentlich beliebte und volksthümliche Krön-l prin» nahezu unvelSstigt auf den Berliner Straßen bewegen.' Die ihm begegneten, traten mir Seile, grüßten ehrerbietig uni gingen dann ruhig weiter. Einige Straßenjungen machten sich mitunter das Vergnügen, „Unserem Fritz'' zu folgen, hielten sich aber auch dabei m achtungsvoller Entfernung Noch wenige' wurden andere Mitglieder des Hohen,-.ollernhauses bei etwaiger Wanderungen durch die Straße» gestört Den Prinzen Georx de» bekannten dramatischen Dichter, konnte man fast täglick Unter den Linden flanken sehen. Er wurde non ollem Scstei gegrüßt, aber Niemandem fiel es ein, ihn durch ausdrinckrä- Neugier zu belästigen. Auch dcr Kaffer war als Prinz W» he'ui tein seltener Gast ans den Berliner Straßen und lorml sich noch ziemlich ungenirt aus ihnen bewegen. Daß die-, seinen Söhnen nicht mehr möglich ist, stellt der heutigen Bei lincr Bevölkerung — natürlich bilden die eigentlichen Schuldige» nur einen ganz winzigen Bruckstbeil — lei» günstiges Zeugnis aus. Weiter aber ist dieie Taktlosigkeit auch höchst bedauerlich, wc>; sie den Kronprinzen verhinderst sich in feiner künftige!! Haupt reiidcnz gründlich uuizusehcn und sie wenigstens i» ihre» wcsentlichcil Tbcilcn durch den eigenen Augenschein näher kenne» zu lernen. Wie werihvoll gerade für einen künftige» Träge- dcr Krone ein derartiges praktisches Studium ist, braucht mck' erst dorgelegt zu werden Daß cs ihm durch bas geschilderte Verhalten des Publikums ungemein erschwerst vielleicht soaa» schließlich unmöglich gemacht wird, kann daher nicht genug vr klagt werden. Der Krcmprin, freilich hat sich bisher dadurch noch nicht abschrecken lasse» Er Hai seine Spaziergänge ruhig fortgesetzt, wenn er auch zuletzt mehr die ruhigeren Straßen bevorzugt hat. Auch die Theater Hai er fleißig bestickst und sich sogar im Berliner Tbeaicr den Anfangs von der Berliner Ceysur verpönten und in Wien erst ganz kürzlich freigcgcbcnen zweiten Theil des großartigen Björnion scheu Dramas „lieber unsere Kraft" angesehen. Daß man dem Kronprinzen gestattet, eine derartige Aufführung zu besuche», zeugt immerhin von einer erfreulichen Unbefangenheit, die auch sonst in seiner Er ziehung vielfach zum Ausdruck gelangt. Es herrscht dabei augen scheinlich daS Bestreben vor. ihm von den verschiedensten Seiten Einblicke in die Wirklichkeit und in das alltägliche Leben zu er- öffnen und so seine etwas einseitige Vorbildung khunllchst z» er gänzen und zu erweitern.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite