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Dresdner Nachrichten : 16.10.1879
- Erscheinungsdatum
- 1879-10-16
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187910167
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18791016
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18791016
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1879
- Monat1879-10
- Tag1879-10-16
- Monat1879-10
- Jahr1879
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- Dresdner Nachrichten : 16.10.1879
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»«. —vu«au» > --M? »,«»» s«ß »"EL'" Tageblatt für Taktik, Unterhaltung, Geschäftsverkehr. Lörseudericht, Frem-enliste. Hi»7N»IS«. Loppvl L 60.» . i» w X U «» vI» Lt t.j^vtlon .eto Milredaeteur: vr lkl»U vt«r«^ ^-ür VaS Aeuill.. ^aelMtU Druck und -taentbum der Herausgeber Brrantwortl. Redakteur: in Lrebde». S'vkivnU in Lr-Sden Nitcrat» »n„n «nnnOea», t» »>» Vdd«. S Uh, anzcnomme», E»nn»>a«di»Miitii,»lLUi,r. I» Il«ul»«di nur an «^mcntagen: Klollrrt-Ü« Rc-SIiitR-ck«.«»!,^ — Dcr Raum cincc etnsvalll,«» Pttiltetl« «°UeN»PI,^>ttniel»»»t Ein« Earanli« »llr da» »»chft« »«»>,« »ctchctncn d,r Inserat« wird «t»t «rgeden. NuiwSriiie Annoncen» Nullrlli« von un« „iidelanulcu girmcn und Pcriouen iulcrircn wir uur licacn gtranuintraiido-^aiilu»« durch vricsmaNcu oder P»ucinjal,Iunq. AMI Silben toiien iü Piäe. In- iernle sür die Moniogo - Numuier »der nach einem iZciuancdie Pe>it> «eile L« ii-kge. ^.u- uncl Vvrkktuk ittlor 8t»»t»p»plsr«, pkanlidrlvf», ^.usrsdtuoz sllsr Oouvems. vnsuteolUrotl« Lonlrol« äer Vyrtoosung nllsr ^Vsrmvkpisrs. ^Uss »uod nuk drieftiokom Oomlvllnlvll« für Wsekvsl. «ES7SLÄakrH87»/ 8ekIoss-8trLS80 14, gagkvNdorcker SparvnkES»« IlerwLQL tluvA SsEHtr«,« ff», ff»ufi»uii, ^ I»rvn«»vn. Vio bestell 8tvffe ßu'grüsstei ^usnabl. 1'!xguikite ^ustubrung,^ 1 ! gvsoliinaolcvollo l'ac/m. »r,?Ll6j»Anttz ^VIntvr-^n/ÜM von Uk. W rm, ! LIvxttulo ^Vlnlvi'pttiolotk von )I!i. 80 un. WittmmgsavSsichten: Meist heiter, trocken. Dresse«. Donnerstag,16 Lctober. »»Mi»«». Allerorten in Deutschland haben die Freiwilligen-Prüfungen recht klägliche Ergebnisse zu Tage gefördert. E« ist beschämend für da« auf seine Bildung, genauer ausgedrückt, auf sein Wissen oder Unterrichtetsein stolze Deutschland, daß überall 50, 60, ja 70 Proc. der sich zum Frriwilltgendienst prüfen lassenden jungen Menschen nicht dir nöthige Summe von Kenntnissen nachzuweisen vermögen. Die Zahlen würden noch beschämender auSfallen, wenn nicht, belehrt durch di« stetigen Mißerfolge bei den Freiwilligen-Prüfungen, zahlreiche Eltern vorzögen, ihre Söhne auf solchen Schulen vorbereitrn zu lasten, denen das Recht zum Ausstellen von Freiwilligmzeugniffen zusteht. Für die betreffende Einzelfamilie ist dieses Berfahren ein Bortheil, sür die Gesammtheit de» Volke» liegt eine schwere Schädig ung darin, daß der wohlhabende Mittelstand gezwungen ist, um seine Söhne nicht drei Jahre dienen zu lasten, sie bi« zum bärtigen Alter auf di« Schulbank zu heften. Die Berliner „VolkS-Ztg." hat sich seit Jahren da» Verdienst erworben, auf diese Schattenseite de» sonst so populären Freiwilligen-JnstitutS hinzuweisen und auf Abhilfe de» NothstandeS zu dringen. Da» jetzige Vcrhältniß führt geradezu zu einer Verkümmerung desjenigen Theiles der deutschen Jugend, der im Erwerbsleben der Nation eine sehr wichtige Rolle zu spielen berufen ist. „Die allgemeine Volksbildung in Deutschland", so ist der schwer zu widerlegende Gebankengang de» genannten Blattes, „steht höher als die In Frankreich und England. Unser Volks schulwesen gilt auch al» Muster in jenen Staaten und man eitert demselben mit besonderem Ernste nach. In der Thal findet man kein Land in Europa, wo die Fädigkeit de» Lesen» und Schreibens so srbr In den ärmsten VolkSrlaffen verbreitet ist. wie in Deutsch, lanb. Auch der deutsche junge Handwerker, wenn er tnSAuölcmd geht, findet leicht eine günstige Stellung, weil er nicht arbettoscheu ist und sür sein Handwerk ein gute» Verständnis, bat. — So sind wir denn in den unteren Schichten de» ErwerbSwesen», In dem Stande der Arbettrr und der Handwerker durchaus nicht im Nachtheil gegen andere Staaten. Selbst der breisährige Militär dienst. der dem Stand der Arbeiter unv der Handwerker aut- erlrg» ist. wirkt nicht gar zu ievr nachtbeilig aus ihn ein, wenn nur der iunge Soldat bereit» ein fertiger, erwerb»«ählger Mensch geworben ist, bevor er tn die Militärlacke gesteckt wird. Er wirb nach wenigen Jahren wiederum seinem Erwerbe nachgeben und tn Exaktität, in Wesen und ln Haltung sogar bester geschult bastehen, al» vor seinem Militärdienst. Auch aus der entgegen- gesetzten Seite, aus der der höchsten Bildungsstufe, dürstnwlr mit Bestie»«.,ung auf unser Vaterland blicken. Die wirkliche Gelebrien- und Beamtenbildung ist bei nn» nicht minder ent wickelt und verbreitet, wie in den civilisirtesten Staaten der Welt. In der Wissenschaft, in der Kunst wetteifern wir ganz wiirdig mit den Besten ln dem AuSianbe. Dagegen «st gerade der Stand, welcher die eigentliche schdpserische Tbätlgkeit de» Erwerbslebens entwickelt und pflegt» gerade der Mittelstand, der In einiger Wohlhabenheit eristirt und in seiner Maste den Grundstamm de» gesummten Wohlstände» auöinackst, ln viel, viel geringerem Grade bei unS vertreten, als In Frankreich und England! Woher kommt daö? — Leider nur daher, daß bei uns der Nachwuchs de» Mittelstandes, der junge Mensch, der tbatsächlich den Berus bat, Etwa» in der praktischen Weit zu schaffen und zu leisten und ai» Letter der ArbettSweit dazustclicn. zu einem höchst unpraktischen» mit lateinischen Brocken gefütterten dummen Jungen deranwäckst. brr. waö er halb gelernt, brauchen rann und wa» er braucht, nicht gelernt hat. In Deutschland wird der Sobn wovibabcnder Eitern, der weder Begabung noch Luft zum Gelehrten- und höheren Beamten stande bat. so zu sagen mit Hängen und Würge», die Klaffen bis Sekunda durchwachen; aber die» erst In einem Lebensalter, wo er längst hätte eine ErwerbSbeschätttgung ergreifen müffcn. um im praktischen Leben etwa» Ordentliches leisten zu können. Dazu kommt noch, das, er nicht blo» Gclebrtevbrocken im Kopfe bat. die ihm gar nicht» nützen, sondern daß Ihm lene natürliche Ausbildung abgebt, welche er in jeder gut gelelteten Bürgerschule empfangen hätte. Anstatt ein für dte Praxis de» Lebens gut vorbereiteter junger Mensch zu sein, ist er mit aller Qual und unter Verlust der besten Lebensjahre ein miserabler Gvmnasial- schüler gewesen, der. waö er gelernt, nicht benutzen kann und was er benutzen soll, nicht gelernt hat. Da stevt der junge Mensch, bereit» mit dem aufsprießenden schönen Schnurrbart geziert, der trlumphirend lein Zeugnlß rer Reise zum einjährigen FreiwIUigen- dienst nach Hause gebracht bat. Von Mathematik hat er genau so viel gelernt, ran er erst siebt, wie wenig er davon versteht; dafür ist er im praktischen Rechnen ein Stümper, der dem unge lehrtesten Ladendiener zum Gcspötte wird. Er Ist besten Falle» ein Schreiber, wenn er sich nicht die Handschrift gründlkch von purem Gelebrsamkeltskram ebenso verdorben hat. wie sein Lehrer." Würde ein solcher junger Mann, statt die Schulbänke abzu sitzen, seine Lehrzeit im 15. Lebensjahre beginnen, so würde er im 18., 19. Jahre sich, unterstützt von den Mitteln seiner Eltern, im Auslande umschen und lernen können, was in seinem Fache anders wo geleistet wird. Da» thut der junge Engländer und Franzose und darin beruht die Ueberlegenheit dieser Länder in der gewerb lichen Produktion. Wir Deutsche erziehen mit der eingetrichtertcn unverdautenHalbgelehrsamkeit unpraktische Gewerbtreibende Deutsch lands Produktion erleidet dadurch, daß ein für sie so wichtiger Fak tor in den Jahren, wo er Etwas Praktisches in dieGlieder bekommen soll, nur unpraktische» Stückwissen in da» Hirn bekommt, eine solche Einbuße, daß auf die Dauer nicht mit dem jetzigen einjährigen Frei willigensysteme auszukommen sein wird. Die Abneigung des Mit telstandes vor dem dreijährigen Dienste muß aufhören und sie wird es, wenn man zwischen diesem und dem einjährigenFreiwilligendienste «in Mittelglied einschicbt und den ZweijahrSdienst breiten Schichten der Bevölkerung zugänglich macht. In Berlin beobachtet man gespannten Auges die Entwickelung der inneren Verhältnisse Frankreichs. Fürst Bismarck hat in Wien dem dortigen französischen Botschafter dieses Jnteressenehmen durch den Hinweis erläutert: „daß die französische Republik nicht wie die nordamerikanische durch den atlantischen Ozean von dem monar chische« Europa geschieden ist". Wenn man anH« Gründe denkt, dte zu dem Erlasse de« Sozialistengesetze« in DnttPland führten, Kiste« natürlich, daß man es nicht gletchgiltia sinvrt, wenn di, Kommune jetzt wieder ihr Haupt erhebt. Der Gegenkandidat des erwählten Kommunarden Humbert, der Journalist Deplaffe, hatte sich auch für volle Amnestie ausgesprochen und wurde doch zu leicht befunden! Wie jubeln die Umsturzblätter über den Sieg Humbert'S! Die „Marseillaise" erklärt, die Wahl Humbcrt's zum Muni- zlpalrathe bebrüte die volistänvige offizielle Rebabilitirung de» Bagno, beö Zuchthauses und der Proskription. DK Wahl sei ein schallender Schlag tn da» Gesicht Thicrb', beö Mordbrenners von Paris, Mac Mahon'ö, dcö Mörders der Pariser. sowie der untergeordneten Agenten jener, der Deputieren, Präfekten, Generale, Spione und Henker. Die Wahl werde alö legitime Vergeltung und glänzende Gcnugthnung tn der Geschichte wie derholten. Nachträglich stellt sich heraus, daß Humbert gar nicht wählbar war. Das Gesetz fordert einen vorgängigen 6monatlichen Aufent halt eines zu Wählenden in der Gemeinde. Humbert ist aber erst vor wenigen Wochen aus Neucaledonien zurückgekehrt. Der Er schießung unmittelbar nach Niederwerfung der Kommune hatte sich der würdige Humbert durch die Flucht entzogen. Humbert hatte die teuflischen Loosungsworte, die Nochefort in dem Motd'ordrc aus gab: das Haus von ThierS zu zerstören, die Geistlichen zu ermorden und die Kirchen zu plündern, in seinem Journale in die Sprache der Vorstädte Montmartre und Belleville übersetzt, suchte aber gleich Rochefort in der Katastrophe, ohne sich um das Loos der von ihm Verführten zu kümmern, sein Heil in seiger Flucht. Wird nun die Wahl eines solchen Menschen den etwas phlegmatischen Präsidenten Gr-'vy aufrütteln, der noch vor Kurzem von „Kinderkrankheiten" der Republik sprach? Hier handelt sich'S um Sein oder Nichtsein der Republik. Der in den Augen seiner Unterthanen mit doppelter Schmach beladene Emir Jakub ist an der Seite des General Roberts in seine Hauptstadt Kabul eingezogen. Die britische Fahne weht über der Stadt und ihrer Citadellc. Das Heer der Afghanen hat sich in die Berge zurückgezogen. Weniger britischer Tapferkeit, als afghanischer Feigheit ist es zuzuschreiben, daß die Engländer ohne nennenSwerthe Verluste 140 Kanonen erbeuteten. Die Umgehung ihrer Stellungen verwirrte die Afghanen stets so, daß sie blindlings flüchteten. Es heißt, England wolle nach Züchtigung Kabul« die Residenz des Af ghanenfürsten verleg- «. Kabul soll der Erde gleichgemacht werden, der künftige Emir in dem näher der indischen Grenze gelegenen Kan dahar «sidirea, dessen Bevölkerung weit weniger dem muhameda- nischen Glaubensfanatismus auSgesetzt ist. «enefte Telegramme »er „Dresdner NachriLten." Paris, 15. October. (Privat - Depesche). Die Mörder Abadie undGill werden Donnerstag den 16.d. 'Morgens hingcrichtet. Locales and Sächsisches. — Im bevorstehenden Winter werden, wie uns berichtet wird, mehrere glänzende Festlichkeiten am königl. Hofe den Mittelpunkt, des geselligen Lebens unserer obersten Kreise bilden. Nack der Ankunft der großherzoglich toskanischen Herrschaften, die im Januar erfolgen soll, gedenkt Ihre Majestät die Königin aber mals mehrere Ausführungen lebender Bilder und Charaden zu ver anstalten, die so viele Mitglieder der ersten Familien des Landes und ver distinguirtestcn Fremden in Bewegung setzten und allen Betheiligtcn in freundlichster Erinnerung sind. Im Palais Sr. K. Hoheit des Prinzen Georg werden mehrere Familienbälle arrangirt, bei denen II. KK. HH. Prinzessin Mathilde und Prinz August sich in die große Welt einführen werden. Auch hört man, daß der Zuzug von Fremden nach Dresden wieder reichlicher zu strömen beginnt. Es ließ sich erwarten, daß die leeren Verdächtigungen Dresdens nicht lange Vorhalten würden; die Annehmlichkeiten der sächsischen Hauptstadt, ein gastfreier glänzender Hof, die Kunstschätze in den Museen, ein vorzügliches, glänzendes Hofthcatcr, Kunstgenüsse aller Art, ein feines geselliges Leben, eine freundliche Bevölkerung üben auch im Winter ihre Reize auf die Fremden aus; Uebelwollen und Concurrenz können die magnetische Kraft Dresdens einen Augenblick schwächen, zuletzt überwindenjeneunzerstörbarenFactoren auch diese Gegner. — Der dcntscke Kaller hat während seines Aufenthalts beim 15. Armeecorpo in den Reick,Slcnidcn u. A. dem Oberst von Schweingel, Kommandeur dcö königl. sächs. Fuß-Artilleric-Reg. Nr. IS, oen preus,. Kroncnorden 2. Klasse, den gleichen Orden » Klasse dem Oderfilieutenant Scvubuth, ä I» nuito der k. sächs. Armee, dem Major Panse vom 6. sächs. Jntanterte-Reqlment dir. IN5 und dem Malor Bücher vom k. sächs. Fuß-Art.-Rcg. Nr. 12 verliehen ; den königl. prcuß. RotbenAblerorben 4. Klasse erb eit der Hauptmann Frege vom ff. sächs. Jnf.-Reg. Nr. N>5 und die Kriegervcrdienstnicdallle am weiß- und orangeiarbenen Bande der Feldwebel Wcißflog vom 6. sächs. Jns.-Neg. Nr. 105. — Der In Ruhestand getretene Gerichts Wachtmeister Saus, ln Mügeln hat taS allgemeine Ehrenzeichen erhalten. — Der sächsische Gesandte In Berlin, wirkt, geh. Rath von Nostitz - Wa11wiv. ist auf seinen Posten wieder zurückgekehrt. -- Von hoher Stelle geht uns gegen unsere Darstellung der beabsichtigten rHeilung der Amtöhauptmannichast zu Dresden folgende Darstellung zu: „Daö Projekt selbst Ist nicht neu. sondern schon aui dem vorigen Landtage verhandelt und damals nur vertagt worden. Indem die Stände der Regier ung anheim gegeben haben, In der nächsten Flnanzperii de darauf zurilckzukomwen. Der 1874 in s Leben getretenen Vrrwaltungö- Organisation liegt der Gedanke zu Grunde, daß eine gedeihliche Wirksamkeit derAmtSbauvtmann chaiten erst dann eriolgrcich sich entwickeln kann, wenn der Amtöh. uptinann seinen Bezirk gut zu übcrseden und fieisiig zu vcsuchen, wenn er die Geschäfte einheit lich zu leiten und k'n Personal bis In daö Einzelne zu kontroiircn im Stande Ifi. Die» ist letzt bei dem Umfange der Dresdner Amtöhauprmannscha't und der Eompllclrtbelt der Veihäitnibe selbst der gewisienbattcsten und auisplerndsten Leitung nur an nähernd möglich. Mit der Eilichtung einer zweiten AmiShaupt-' mann«chalt in Dresden ioll die Delegation in Potschavpci eingc-! Zogen werden, wodurch dir AmtShaupimaimkchait Dresden llu.'S, der Elbe einen erbebH-ven GeichäliSzuwachS erhält. Ferner sollen der neuen «mtobauvtmannichatt bk kttber von ver Kreis-! bäuptmannschait besorgten nmsasscnden Geschälte der Ersatzkoi» Mission Drcödcii-Stadt mit überwiesen werden. Die Sache stell! sich daher io. daß die alkAintchauptmaimschait auch küniiig noch zu den größten veS Landes, die neue nach Ihrem Geschäitöumsaiig zu den größeren zähle» würde. Da übrigens ei» rvcil des'Per sonals der letz gen AmtShauplm umschatt und das der De egatiou zu Pvtichappcl aui die neue Aiittohauptinannlchast übcrgebt, so stellen sich die Mehrkosten als nur gering heraus und lallen im Verhältnitz zu den Vortbeilcn rer Maßregel gar nicht iu'ö <'e- wicht. Ganz unbegründet ist die Behauptung, das rbciiungö- proickt komme daraus hinaus, „eine neue Verwaltungonelic lür eine» jungen Adeligen zu schaffen." Wer eventuell an die Spitze der neuen Behörde zu berufen sein wird, daran schon kttt zu denken, wird der Minister dcö Inner» schwerlich Zeit und Neig- ung haben. UebcrcleS Ist aber die angeblich erst zu schaffende neue Stelle in Wirklichkeit unter anderem Namen längst da nämlich In der dann einzuzichenden Stelle des Borttandes der amtobaurtmannschattlichcn Delegation. Endlich ist cs auch „ein mit Haaren hcrbelgezogener Scheingrund" gegen die TheBing, wenn man aus der Anuahine einesLandkaasi»a>>dato von Seiten deö Herr» Aintsbauptmanns Berndt dessen Abkömmlichkcit i» seinem Amte und was mm weiter wünscht, folgert. Er wird eben an sich nicht abkömmlich und tesvalb zu vertreten ki» Inwieweit dies erwünscht ist, ist hier nicht zu erörtern. Jeden- falls kann das Vorgehen der Regierung in einer organisatoriichen Frage nicht darnach deurtbcilt werden, zu weichem Endergebnisse die hiermit in keinem Zusammenhänge stehenden Kcinkidatnrtragen und sonstigen Vorgänge bei der letzten LandtagSwavl im Dresd ner ländliche» W-wlkrclse geiührt babcn." — Selten eines Komitöv, bestehend auö Bürgermeistern unv höheren Kominunalbeamten. sind an Landgemeinde-Verwaltungen unv Städte, welche über WttO Einwohner zählen und niä't der rcvitirten Städteortnung untersleUt sind, Auiiorbcrungen erlassen worden, einem demnächst zu gründenden Pensions-Kaisen- verband sächsischer Stadt- und Landgemeinden vcizutrctcn. I» den Kreisen der betreffenden Gemeintebcamte» ist man sehr «freut, daß man endlich Schritte thnt, um iür ihr 'Alter oder für etwa hintcrlassenc Wittwen und Kinder besorgt zu sein. Man bofft. baß sich recht viele Gemeinden bctbclligen und daS Mini sterium deö Inner» seine Unterstützung und Genehmigung hierzu nicht verweigern wird. - Die Dlrektoren der deutschen Notenbanken sind am Sonntag in Dresden versammelt gewesen und haben dabei die vicliachen Mißstände in den Beziehungen ver Reichö- bank zu den Vrlvainotenbankcn erörtert. — Die königl. AmtShauptmannschait erläßt rin gewiß recht angebrachtes Verbot. Es bat sich nämlich herauSgestellt, daß bei der bisher des Oeiterrn tageweknen elektrischen Beleuch tung der Elbuser, bei der natürlich der Eibipiegel mehr oder minder von drmävrtthin blendenden Lichte mit berührt wird, den Füvrern und Steuerleuten von Dampf- und Segelschiffen in der Auöiührung ihrer verantwortlichen Tbätlgkeit wesentliche Störung und der Schifffahrt hierdurch ernstliche Gefährdung bereitet wird. In Anbetracht denen wird die Beleuchtung dcö Elbstromcs mit dem gedachten elckttlschcn Lichte untersagt. — Die Amtstracht der Rcichögcrichtsräthe zu Leipzig wird, wie verlautet, i» einem Talar mit Reih und reicher Goldstickerei sowie einem farbigen Barct bestehen. - Von den 3782 Orten Sachsens hatten Ente 1878 !ZÜ4 Orte Feuerwehren und zwar heiles sich die Zahl der Feuer wehren aui 384, darunter 356 freiwillige. Daö Verhältnis; der mit Feuerwehren versehenen Orte zu der Zahl derer, welche keine Feuerwehren baden, erscheint sür den ersten Anblick nicht ichr günstig; anders wird es, wenn man die Einwohnerzahlen in Betracht zieht. Da erglcbt sich, daß daö mit Feuerwehren ver sehene Zehntel aller Orte Sachsens allein über anderthalb Mil lionen Einwohner umfaßt, während die übrigen '7n> nur I,p0>i,<>00 Einwohner bade». Tie sächsische» Feuerwehren vcriügcn über eine kleine Armee von 34,2N7 Mann, von denen sieb nickst weniger als 23,AN freiwillig den Strapazen u. s. w., welche der Fcucr- wchrdienst mit sich bringt, unterziehen. — Am Montag war die Dresdner Kirmes, denn in vorver- gangencr Nacht In der 1. Stunde fiel der erste Schnee. Früh von 5 Uhr schneite es wieder und ein dünner weißer Schleier legte sich über die Dächer, schwant aber schnell wieder dahin, als es Heller wurde. - Wie noihwenklg der alöbaltige Durchbruch vom Elb berg nach der M arschall stra ße Ist, davon gab vorgestern Nachmittag eine aukregende Scene aus der Zlegelgaffe Beweis. Dort geriet!) ei» Kinderwagen zwilchen zwei schwerbeladcne andere Wagen, von beiden Selten kamen Droschken und es blidete sich hierdurch eine solche Verstoplung, das, eS nur mit Müde gelang, das junge Leben eines munteren Weltbürgers zu retten. — Die k ö»ig l i ch c n B c rei ter haben vor Kurzem die bisher getragenen Mützen böhmischer Faoon ab- und dasür solche mit breitem Deckel unv weißem Rand angelegt. — Die an der Müvigrabenbrückc znnäcbst ter An- ncnklrche noch vorhandenen hölzernen Bcstandtbeile wurden gestern entfernt, um nun durch solche massiver Kdnstruktlon ersetzt zu werden. — In dem Schaufenster von P. SchlcsInger in der WllSdrufferstraße erregt eine sehr gelungene Wachsfigur, dar stellend ein auf dem Betkcben liegendes Kind von einigen Mo naten in reizender Tragkleid-Toiletk, umgeben von vielen an deren geschmackvollen Kinderkleidungen die besondere Auimerk- samkclt der Passanten. — Wie viele Hostlcicrantcn sür die königlichen Kellereien mag eö wohl geben? Auch die Mcinhandlung von Aug. Feld- Heim I» Mainz, die glelcknalls die Firma „Hofstckrant Sr. Majestät des Köniaö von Sachsen" iübrt, erstickst uns zu konsta- tircn, daß nickst sie den in unserem Blatte getadelten Lauben- beiincr zum Schrlstslcllerdanguct In Meißen gclickrt habe. Der betreffende Hofstckrant wohnt vielmehr in Frankinrt a. M. -Die am Montag criolgtc Adresse der 'Nubier von Berlin iand unter nickst unerhedlich schwierigen Szenen statt. Eö bat den »raunen Leuten dort so gut geiallcn, daß sie durch aus nicht fort wollten unv den Beamten deö Herrn Hagcnbeck ganz und gar den Gehorsam verweigerten. Nur der lange DInka - Neger war vcrnünstig. Sie verlangten eine extraoreinäre Vergütung und wollten sic gleich haar haben; auf alieö Zureden und der Versicherung, daß ein Extradouceur iür sie, über ihre Gage hinaus, bereits beim zuständigen Konsulat cingezahlt sei, achteten sie nickst und sogar Frau Amina ward renitent und lieb Ihren Empfindungen folgenden vorworrenen deutschen Ausdruck: „Nubier bier - kommen viel, viel Deutsche - zahlen große Mark - Kinder kleine Mark — und viel Bier trinken - Nubier soll auch viel Mart baden." Daß dieser praktische Sinn vier ausgcbiltct ist, darf um so weniger bettelnden, wenn man ermbist, daß die GckUicvait über I5W Mk. sicher angelegt bat und zwar nur aus vcn Extra-Trinkaeldcrn unv dem Erlös auö den »Ar. Velten. Die bis zur tbätltchrn WieberieLlicksteit erregten Nubier
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