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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 28.09.1911
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1911-09-28
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19110928027
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1911092802
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19110928
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1911092802
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1911
- Monat1911-09
- Tag1911-09-28
- Monat1911-09
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An;,lgrn-rarls Anna«,»ne von Antuil- digungcn bis nachm, lt Uhr, LonlltagS nur Manc,»strotze 88 von I I dt«, > ,1 Uhr. L ea ciiiipallige Grundzeit Ha. 8 Silben) s!.'» Pi., Familien- Nachnch, ,r r»»».. Trevdrn 20 P»; GeschaOl' .Innigen auj der PrwaUcnc .-seile uo Hs. ^ ou- ^weispaU»gt> Zeile a. Lertscite OO — In Nummern noch Sonn u Feiertagen, die c»ujpaltige Grund» geile!MP' , ansPrwc'l- icite 10 Pi., Hoinilicu- Nüchrichtcn a. DreSLear dieGrnnd;cile2.'.Ps. LlnSwärtige Aufirogr rmr gegen Doro»»Sbe» .iahlnng. — Iede-z Be- lcgblan kostet 10 Pf. Dresdner k3n>< ^ktienlLLpitsI un6 Reserven 2i»1 IVliU. ssVlsrlc. Dresden-^., Konig-^okann-Llessse 3 ,. „ k-rsger Strasse 45 :: :: „ „ Llriesener Strasse 44 :: Vresden-N., ösutruer 8trssse 3 :: n Kurort Weisser »lirsck :: :: INeissen und Kdlrsckenbrods. Dareinls^en, Lnnstim« rur Vei^insiin^. :: Sckeclc-Verlcekr, tzroünunx von Lotieolckonlon. Wertpapiere, In- und Verkauf, Leleiduass. Loupon5, dlinlösulls; un<l Vei^vortunx. :.: :.: Depots, Iukbörraliriinx: okleuor u. vorscllliessliitror. Xrectrlbriete auk allo Nauptpiätro äor ^Vcüt. :.: eztic^e In der Besserungsanstalt Bcthabara in Veibeniec hat eine -Abteilung non acht Manchen revoltiert. In den M a r o I t o V c r h a ii d l ii n g r n ist iniolgc einiger Abäiiderungen de» neuen sranzobichen Entivinss mic t u r z e H i n a u s i ch i c b u n g des L ch l >i b t c r - mi»ö nötig geivorden. Da» nanzöiiiche Marineniinisterinm beziiiert die Zahl der »vn der Bcsatziinq -er „V iöert (Gelötete n und Lcrmifttcn aus 2t>4, der verwundeten aus lZÜ. Der türkische Sultan trat den deutschen Boiicbaiter ii, Konnaniinopcl um möglichst ichnetic Vermittlung des Deutsche n K aisers im T r i p o l i S - Ä v » s l i t t enutzi. Der fernst »g M v s k a u-P e t e r s b n r g ist a ö - gebrochen worden. Ans M a r t i n i g ii c haben grobe !IebcrIchwc m - mutigen bedeutenden Schaden angcrichtet. Neueste DrMmeMngen vom 27. September'. Tripolis. tBergleichc raaeSgeichiKle.» Berlin. iPrtn.-Tel.» Aue, Koiinantinopel wird gc- meldci, der Sultan habe gestern de« deutsch e n B v t -- jchaster Irciherrn v. Marickalt ins Palais bcrusen und ihn in aller Ivrm nm »ivglichst schnelle Perniittlung des Teutschen Sailers im Lrirwlis Honsliki ersucht. Die Per mittliiiigsattioii solle dem Lr,i„,ch^- ,>es Sultans gemasi ivv- möglich nvd> vor der Va»dung der italienischen Truvöen in Trivvlis erfolgen, die für heute angekündigt sei. Der beiNubc Pvtjchaster soll übrigens in Ilebereinstiuunnng mit dn Mehrheit des türkischen Miuislerrats .i» versöhnlicher Haltung geraten und die Perinitiliing des.Kaisers nur für den »all der tsrsülliing begründeter Wünsche Italiens t». aeiaai haben. Der für heule stattfindcnde türtische Mi- »isierrai ivcrüc über den Umfang der Privilegien cnt- ichciden. die der italienijche» Regierung in Tripolis ge mährt werden tonnten. >t o n si a n t i n o v e l. T ie illachrtchicn über die Vor bereitungen > a l i c » s riisen in der öffentlichen Meinung der Türkei Bestürmung hervor. Die Regie rung ist öemüht, die tvrr-,n,nm dampfen. Eine für mor gen angeiagie, gegen das Borgehen Italiens gerichtete Ber- iammlung ist verboten worden. Der Minister des Innern lione gestern nachmittag die Berireter der Preise zu sich bcrnscii und ihnen empfohlen, angesichls der Vage die Bcr- oiseiitlichniig von Alarmnachricli-en zu vermeiden, weil eine örregiing der tslemüler bedenliiche ,volgen zeitigen könnte. Ter »i ricgs m i n i si e r hat die Presse gebeten, über mili- läriiche Mahregelii nichts zu nerviseiitlichen. Heim Grost- mcsir sindeii täglich M i n i sl e r b er a i u n g e n statt, deren Bcsihliissc gcbeini gehalten iverden. lücrümte besage», es herrsche die Meinung vor dag Truppe» und Munition nicht nach Tripolis gesandt werden solle». Der italienische l^e- ichäitsträgcr hatte mit dem l-ärosuvesir aus dessen Wunsch eine lange Untcrrcouiig, die für die Vage bedeutsam sein soll. 8 o n st a n t i n o p e l. Ho» massgebender Stelle werdet, die- jinigtürktschen .'jciiungsnachrichlcn für falsch erklärt, wonach der Minlsterrat beschlossen babcn sollte, dasi im ,>allc einer Vandung italienischer Truppen in Tripolis die dort liegende Division bis anf den lebten Mann zu kämpfen hätte, das, die Italiener ans der Türkei vertrieben, die Heztehiingcn abgebrochen und die .Oapitalien für Italien ge sündigt iverden svltten. Rach wetteren Mitteilungen greift jeizt in Regieniiigskreiscn eine h o s s n n n g s v o l l c r c 21u,salsnng Plah, weil bereits Hesprechuiige» über die Iorderiingen Italiens angcknüpst worden lind. Malta. .Iwei S ch l a ch t s ch i f s c und vier Tor pedo b v o t S z c r st ö r c r, wie man anninnnt italieni scher vcrliinft. haben heute die Insel Malta in der Richtung ans Tripolis passiert. D d e s sa. Das italienische 8o»s»lat hat die Weisung erhalten, es sei notwendig, die Damvser, die zur Absal.rt nach Italien bereit sichen, z u r ü ck z n h a l t e n. Jur Marokko Iragr. lBcrgletche ragedgc'chichie.I Berlin. (Eigener Drahtbericht.» In der Marokko- Iiage hat Herr von Kiderlen an dem neuen franzö sischen Entwurf abermals einige Abänderungen für notwendig befunden, womit eine kurze Hinnnsschicbiiiig des Schliigtcrmins gegeben ist. Berlin. lPriv.-Tel.» Die redaktionellen Abändc i ungcn zu dem Vertragsentwurf über Marokko die Deutschland zu machen wünscht, dürsten, wie verlautet,! nvch im Lause des heutigen Tages dem französischen Hot i'cbatter übergeben werden. Der Pariser „Matin" berichtet, bei ihrer Montags-Iuiainmcnkiinst hätte» die Herren von Äiderlen-Wächter »nd Lambon den sranzösssche» Entwuri hinsichtlich des Protektorats über Marokko Punkt für Piinlr dnrchgcschen. Der Entwurf zähle >5 Paragraphen. Vollste Ueberciniiiininiing sei hinsichtlich aller Paraaraphen tonsiaticrt mit Ausnahme von dreien. Einer dieser drei Paragraphen beziehe sich ans die .8 v n s u l a r q c r i ch i s - barkcit in Marokko. Herr v. Kiderlen wünsche ganz kleine Retiiiche» lünsiditlich dieser drei Paragraphen. Bevor ei sie aber mit Herrn Eambon vereinbare, wolle er mit dem Reichskanzler Rückivrackc nehmen. In zuständigen Zireiicn legt man den kleinen Aenderungen keine grobe Wichtigkeit bei. Man versichert, das, das Ucbcreinkvimncn im Prinzip als fcrtiggcstellt aelten könne. P a r i S. Der Botschafter E a in b o n hat über leine aestrige II n t c r r e d » n a mit dem Staatssekretär von K i d c r l c » - W ä ch t e r kurz telegraphisch hierher berich tet. Man erwartet nunmehr die vom Staatssekretär an- getündigte definitive Antwort, um den deutschen Ltand- viiiikt zu den letzten französischen -Vorschlägen genau zu prüfe» (uiiprkx'wrl. Tanger. Meldungen von seiten der Eingeborenen be sagen. die Spanier hätten alle Stellungen au: rechten User des Ued Kerl r ä u m e n müsse». Eine Kolvnn-' soll am Dvnnerstaa überfallen worden sei».- die Munition sei weggenominen worden. Bei Scliian, daS am Sonntag von den Spaniern aeraiimt wurde, haben die Risleitte au aeblich fünf im Sticke aelassenc Kanonen erbeutet. Eine Bestätigung dieser Meldung liegt nvch nickt vor. M gdri d. Osstzielle Kreise erklären, bas; an Bord des vor Isni cingetrossenen Kreuzers „Aguila" sich keine M i l i tä r m i s s i o n befinde. Bk o g a d o r. Der > pgniId> e K r c n z e r „A g u ! I a" ist vor Ifni ringetrvsscn. Die dortigen Stämme zeigen 'sich feindlich und verhindern die Landung. Jur Katastrophe von Toulon. Lergi. Bcrniiirlilce-.i Paris. .Kaiser I-ranz Ioieph sandte an den Präsidenten Ialln res folgendes Telegramm: Tics er schüttert durch die Rachricht von der schrerilichen >l a l a lt r v p h e, die die sranzösische Ilvtte heti Visen liat, spreche ich Ihnen mein aufrichtiges Rkilgesühl aus. Irnnz Iviepu. Paris. Herzzcrreinende Austritte spielten sich genern den ganzen Tag über vor dem Mariiieministeriiii» ab, wo sich unaufhörlich Angehörige der Opfer der „V i l> e r t ä" cinsanden. Der Ministe! Dclcaw erklärte einem Berichterstatter, cs sei unmöglich, gnziiiiehmcn uns zu behaupten, das; die Ursache der Katastrophe i» der Ent Zündung des Pulvers rn suchen sei. Die Offiziere er klärten einmütig, das Pulver sei von neuerer Iabritalion und für lange Jett widerstandsfähig. P a r i s. Die Irage nach der E n t sl e h u n g s u r s a ch e der Katastrophe ans der ..Vibertt", ob Jener oder Lelbncntzündnng des Pulvers, in noch nicht aufgeklärt. In den Kreisen der französische» Admiralität neigt man zu dei Ansicht, dah Selbstentzündung vorliege. Der „Mativ." teilt heute ans einem offiziellen Berichte, den der Ministe.' Delcash- gestern aus Toulon erhalten hat, folgendes mtt: Nm 5 Uhr »r Min. wurde vorschristsmästig gewerkt. An Bord der ..Vibertt" war nichts Absonderliches zu bemerke!!. Um Uhr Min. hörte man verschiedene schwache Deto nationen ans den vorderen rSeschntzräiimcn. Erst hieraus entwickelte sich das sl-euer. Die ganze Mannschaft war jetzt wach. Die »leichützräiime waren bereits mit Rauch gefüllt. Einige Matrosen wrangen ins Wasser. Der älteste Offizier befahl, die Piilverkammern unter Waiier zn sevcn. Be kanntlich konnte dieser Befehl nicht mehr ansgesührt wer den. Die grobe Ervlosion fand »k bis 1ü Minuten nach der ersten Detonation statt. Rach dieser Darstellung würde der Unfall lediglich ans eine Erplonon des Pulvers U znrück- ziiführcn sein. Der ivcrnslug Moskau- Petersburg wihglückt. Warschau. lPriv.-Dcl.» Der I-l i c g e r Graf dcl E a in p v und sein '^aswaier Vcuhels sind unbeschädigt nach W arsch a » z n r ii ckacleh r t. IllZ Werst von Warschau, neben der Petersburger Ehauslec, waren sie wegen eines kleinen Schadens z» landen gezwungen. Rackdem dieser beseitigt war, beschlob del Eawpv, ivsort ivieder niifzusieiaeitt aber mehrere Bauern eines benachbarien Dorfes hielten de» Apparat so unaeschickt, dab das Diener beschädigt wlird.'. Anstatt links ailsznsieigcn, bieg der Doppeldecker nach rechts aus und blieb an einem Pappelbanm l,äugen. Ncbcrschwcmmnng ans Martinique. vrtdcIr a n c c. Die Stadt ist über s ch iv e m m t da der Il»b infolge von üiegengüsien über seine User ge treten ist. Die Magazine siehe» unter Wasser. Der Schaden ist bedeutend. Tie Kais sind eingebürzt. Die Schuppen wurden sorigcschwcin inl. Karlsruhe. lPriv.-Dcl.» In der heutigen Sitzung des D e ii t s ch c n N alursv r s cli c r n n d A c rzte - tag cs leitete Geh. Rat Ehrlich die Debatte über Sai- varsan ei». In dem Vortrag war der Groscherzog er schienen. Ehrlich führte aus, dab eine neue Debatte einem wirtschasttichen Bedürfnis cittiprechc. Es sei durchaus niäir verwunderlich, dab die Ergebnisse, die bei den Verhaus liingen mit Salvarsan erzielt worden seien, io wechselnd gewesen sind. Die verschiedenen ungünstigen Rcbe">- eischeiniingen führte er aus den Vaktcrienherd des für die Einsprihiing beniihten Wassers und andere ähnliche Stör ungen zurück. Xuittt mit« E>»5Zenrcl>stt. i ' Die Berliner Erstaussnhrnng des „Roscnkavalicro" iil endgültig aus den 4. Rvvember scsigeseht worden. e* Das Dirrktorinm des Germanischen Rational- innjeiims inRürnberg salindet nach hergelichenen Th e a t e r z c t t e l n. Von der Unordniing, die bei der :>mäiendiing der für die Berliner Tlieaieiansbelliing gegen Lchlnb des vorigen Jahres lieigclicheiien ttlegcnstündc ae- liuiicht haben mnb, weih manches Museum und manche M'livthct ein Vied zu singen. Auch das Germanische Mnieiim in Rürnberg bat dabei l.' Nürnberger Theate>- zcttel ans dein ld. Jahrhundert eiugeüübt. die trotz eifrig bc lnebencr Rachsorsdiiingen bis seüt nicht wieder zur Hand ge- itliastt werden konnten. Da böse Absicht iraendweldier Art wohl aiisgeichlvsscn erscheint, offenbar ivieder, wie i„ dem Vcimnrer Iall, von dem lehibin in den Blättern die Rede war. lediglich ein Erpedilivnsverielieii, allerdings schwere.' Art, zugrunde liciA, so werden hiermit alle bei der vvriäln i Sen Tbcaleraiisstelliing als Aussteller Beteiligten gebeten, etwaige Nachrichten über den Verbleib jene, Iettcl an dos Tircttoriiim des Germanischen Museums gclanaen zu laiicn. Die Stücke, von deren Anssühruiia i» Nürnberg Ke Zettel Kunde gaben, waren: „Die Ziirückkunst von Vondon", „Die Mättncrschnle", „Die Pocle» nach der Mode", „Alzierc", „Elisie". „Atlanta", „Eato". „Arminins", „Asmodeus", „Die Betschwester", „Janst", „Der politische Kannegiebcr". Neue; vsn Mann Molk «satte. Dem sächsischen He,>scherhaiise wird »ii, Rech, allzeit bewiesene Liebe z»> Musil nacligeiüliiitt Insbesondere stellte der lursächstsche Hvs, der selbst mehrere Ivm voiitorisch begabte Mitglieder snswies. die mnsikaltsche Kunst mit Ailsvpseln»g betiächilicher tKesdmittel i» seine» c Dienst. Die Blütezeiten der K ü n i g l. Sä ch s. m usika lt scheu Kapelle und der Oper unter Richard Wagner und E. M. v. Weber werden von den Glanz perioden der k n r s ä ch s i s ch c n H o s m nsik unter H ein - rich Schutz und Johann Adolf Hasse an siiberer Wirkung, an Prachlcntfallniig und Reichtum der Mittel weit übertrvssen. Roch unter Weber miibtc die eben ge gründete deutsche Oper die unglückliche Rolle des hinter der italienischen zurückgeschtcn Stiefkindes spielen, wäh rend man die italienische, noch vom früheren Glanze zehrende Over vcrbätschelte wie ei« Schobhündchen. Alles sliesü. das ist eine stündlich sich beweisende Wnbrheit dieser Welt, und sv ging schlieblick auch die italienische Over an der männlichen Krast deutscher Musik zugrunde. Eine andere Zeit zog heraus, andere Sterne erschienen am Kunü Himmel, und bald war vergeben und den Blicken ent schwunden. was einst in bengalischer Beleuchtung sinnver wirrend dagestanden hatte. Eine neue Epoche aber, die Vergangenes stürzt, begräbt gleichzeitig auch die guten Seile» des Nebenviindenen »v- barmlierzig unter den Onadcrn ihres nencn Elementes, lind immer vergeht wieder eine reichliche Spanne Zeit, che man sich, gerecht wägend »nd mit der objektive» Urteils, sähigkeit des Historikers ausgerüstet, der Vorzüge deS Alten klar bewiibt wird. Die Sterne allererster türübe leuchten freilich, und darum nennen wir sie eben so. zn allen Zeile», und Sebastian Backs Kunst ist, wenn sie auch zeitweilig verkannt werden konnte, in ihrer Wirliing so gut wie »ie an eine Zeit gebunden. Aber die mit einem solche» Urgente nicht vergleichbare» zweite» Grobe» liabr» ibre Zeitläufte der Blüte und des Absterbens, und der rückschaiiende Eifer des Ivrschers kau» ibne» sehr wohl zum Ieouimeu ihres Rnbmes zugute komme». Eine svlcbe Wiedergeburt erlebt soeben Iobann Adolf Hasse. Ireilich einstweilen noch gewiiieiinsbe» in tt>«-»i'>>iü>i-tt' aber die musikalische Piaris wird »vssenk. lich ihre Auge» offen halten. Es ist das Brrdiensi Krehschmars. die knnsigeikliichtUrhe Bedeutung der reichlich mibachleien neapvlilanischen Oper »»ö damit auch Hasses hervorgebobcn zu haben lAnfsah im Jahrbuch der Musikbibliothek Peters llllll. „Ans Deutschlands italieiii icher Zeit"». Kretzichmar würdigte auch in seinem „I-ührer durch den Kvnzerlsaal" einige Werte Hasses eingehender. Der Dresdner Otto Lchmid gab in seiner Sammlung „Musil am sächsischen Hose" lBreitlvps u. Härtel, Vcipzia, !>>!)!>, f.» »tchrcrc geistliche Gesänge für Sopran und Alt mit Klavier- oder Oigelbcgleitnng heraus, die sämtlich Beachtung verdiene», und Illttb erschien bei Breitkopf u. Härtel die erbe iimsänglichc miisikliiitorische Arbeit über Hasse. sHasse und die Gebrüder Granu als Suiiivhviiikcr, von Earl Mcnuicke, deren Bedeutung namentlich beruht aus der Menge des hinzngctragene» Stoffes.» Ein anderer Schriftsteller, Viieian Kainieiisli. l>ai die Oratorien des Meisters in den Kreis seiner Betrachtungen gezogen: seine Arbeit liegt wohl noch nicht gedruckt vor. In diesem Jahre ist jedoch eine weitere Studie über Habe icbensalls bei Breittops ». Härtel, als Beiben der Pnblitativnen der Internationalen Musikgeiellschaitl erschienen, dir sich mit der K i r ch e n in n i i I des „, -iia 8-i^em, ", wie die Italie ner den Meister zu nennen pflegten, beschäftigt, und Walther Müller, eine» jungen Schweizer Musiker und Schüler Hugo Riemanns i» Veipzig, zni» Verfasser hal. Der gerade auch i» Dresden durd» Paul Hohlfclds iinerinndlidie Bcsircbiingen z» Ansehen gekommene Philo soph Krause urteilt 1Ä7 begeistert über die Hafscsche Kircheniniisik. Er sagt: „Hasse ist der Eorreggiv für die Kircheniniislk So wie dieser grobe Maler den Himmel selbb voll Viebe und Iren de des innigsten, zarteste» Ge fühls in lieblichen Gestalten, in Vid» und I-arbe schildert, sv weib Hasse das Gemüt durch innig schone Töne mit dem Vorgesübl der seligen Iren de des Himmels zu lröste» und zn eriüllen." Nickt alte Kritiker Hasses sprachen sich jo anerlennend aus. Als der Stein cüincks ausging. nahm Hasses Rubin aö: wabrend man jenem deutsche Männlich keil und Ke> nbasiigkeit znichrieb. indette inan bei Hasse die Sübe »»d Weichlickteit seiner Melodie». Der Meister, der allein kür Dre s d c n Opern geschricbc n batte, galt and, in seinen Oratorien und seiner Kirchen-
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