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Dresdner Nachrichten : 01.11.1881
- Erscheinungsdatum
- 1881-11-01
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188111018
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18811101
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18811101
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1881
- Monat1881-11
- Tag1881-11-01
- Monat1881-11
- Jahr1881
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 01.11.1881
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»errn »aten zwei l der »um t Un- ohne igen. itkvl lieh lVs. t. MosLvn 1881. 7 Mr » ! chsXbii««»: Miriknsiras» I». noeiNMei» k «AI,«.. !7»»«Sk- « f.»37üc »i-nellth-N« . dun» di« «oft «um». IO Vs,» ÜOÜ cr»«m»l. emenii «» I N«r» N«r dt«»iiil,«dr «inaesoudier M». «User»»«« io««' Ii-« di« ilietael«»» nicht »erdmdilch. MM,»«,» Nie nn» i,»>nnk„ »n: Di« Nni,-nr«n<»»ure-»r »H««I«n. ,t» » «»«>«,: - «n».t» »N«I - Dn»t>« »«»«»., — «»«»»««»«»»! ». «au«» «Sr»,: - »»«». »«,» i,l Magdeburg: — 2- »««« ch «». tu tz«II«: - - Utetn»» >» Homvnr, 5 A Milü inal-I^vdvrtkrsn vom I)or8vk «iw Llailit! von Edri8t.iL» ia. » Urootiuron gratis. Ä Mvkruvltvi', ^eeow-Nool, Ksrtiv » Xinl>«fm«KI. N Xvnlxl. NokspotNvko »m tirvorxvntkoi', s! Voisaustt nseh uusivürt» umgodouck Unterhaltung, Geschäftsverkehr. Lörsenbencht, Fremdenliste. H In i.Ion.hiiteu —Ij.-i jockvm 1'aoket lÜ VNvv » j---ibibWLs:r--rü 28. ^aUrsanr. Anieroie nierden R»rte«ilr»tz« > - »>» Nachm. 8 Mir an-,cn»mm«n. Sonttiaqd vid MiltaqStUUHr. 2» Neunodi »i/' an 2»>ochci»a»en: «la>>cr,,a<ic Nr. !> Mc-Nachm. SU»i. — Tie ciulpallia« Pc-nn-lc konri I - Pia«. «!-:>,enind« NO Psge. Uiiic riia.auiic iiir da, n>-ch» ta-igc irrichriilkn der 2»>cra»c wird »lcht ge «even. Dvawärlikc Ännmeen> Nillira,,r ru>» nubekaauirn't-r. wne-- ->nc-un- wir nur gegen P>i„„>mcra»do- 2>»»Iu»qdurch N.i<ima>Iru -2-x. -Nj,n>!nng. Aail Lilden lauen i. Pjg. 2»>rraie inr M Äinttag- . Nummer oder »ach einem gciuagc die PetilMe 20 Pi. «a > N ÜMdllckMM. ^Partei, 08 Centn»», I.5t>, 2 IK. ^ ^ lite Xubvlvituug. Luerlinnnt iciuv uinl vvodlbeliwoclcoiickv 8«ntvi> vmiillohll a l'luuil 2, 3, 4, 5, 0 »n«t 8 Lliti lc Xsukksus 6. NR. 18 vvIiK, Kauftisus 6. , l«p»rt«ur. bi^«d^^b^SSSS---L^rW!i-S» . iil niste», Ä Fortschrittler, 3 Volkspartei, 15 Polen, >3 Partikular istcn, Welfen, Protestler, 2 unbestimmt, 93 Stichwahlen» ?), . ,, Bisher sind 377 definitive Wahl Resultate bekannt, davon 12 Konservative, 21 Reicho- 3^iationalliberale, 2 liberale, 21 sezessio- Vsvilin2vliis-^usvvrl<3uf /» bökanul. Hjtli8r>i.t!„ l'ltNLo» ML»rtn»»i,» ^ SG»r»n». I«, ,l«-m kul. 8« 8i:UIv!'8i,rru^dit; re «r. 3»L Wilttruilg vom !». Oktober. Barometer nach Oskar Bolold. Wallsirasic IliiNbdS. all.) Iti« MN. ii MN urtiieae». Tiicimometconr. „. Reaum. i Temper. 2 " t!r>.. medr. Lei»». I" .ik., böchstc Tcm». N" W. Nord Oji Himme! triidr. Aussichten für den 1. November: Vorwiegend stark bewölkt, kalt, später Niederschläge. Dienstag, 1. November. Sitte. laita» sirer. .Et.. Ltö. erei». fest itwNÜa «K. I. aselbst >hrt. »tr- «n«r a Ein- littagS agen- mano. i lv-lr >resdcn Berlin. Die Stcmpelabgabc für Werthpapierc wird für das Ctatsjahr 1862 83 mit 2,156,000 M., die Stempciabgabc für Schlusi- noten und Rechnungen mit 3,822,000 M. (diese beiden Posten bil den vorläufig die ganze Besteuerung der Börse und des mobilen itapitalo). die Stempelabgabc für Staatslotterien mit ö,-r(X>,000 M. und die für Privatlotterien niit 588^000 Mark veranschlagt. Die Ölesammtcinnahine infolge drs neuen Vtempelgesetzes würde sich hier nach aus 12,066,000 Viark stellen. Bisher sind 315 definitive Wahlresultatc bekannt, davon 39 (sonscrvative, 16 Ncichspartei, 84 Centrum, 20 Nationallibcrilc. 2 liberale, 23 Sccessionisten, 29 Fortschrittler, 3 Volkspartei, 12 Po len, 10 Partikularisten, Welsen Protestler, 2 unbestimmt. 75Stichw Berliner Börse. Die Haltung war reservirt. Erst in der zweiten Stunde trat auf Grund neuerlicher Verstaatlichungs-Ger rächte (Obcrschlesische) eine Befestigung ein, die gegen Schluss noch weitere Fortschritte machte. Obcrschlcsischc wurden 2'.» Proe. höher gehandelt, dagegen blieben österr. Bahnen vernachlässigt. Franzosen 1> v. l/ombarden 2 M. niedriger schließend. Scsterreicknschc Credit 5 M., Disconto 1 Proe. bester. Andere Banken wenig vmpndert. Bergwerke besserten sich etwas, auch Industrien waren fcstHWeutsü,e Fonds still, fremde aut behauptet. Pari s. Eiir Genicht besagt. Gambetta iviirdc nach Consti- tnirung des Ministeriums die gegenwärtige Session schließen und die -laminer bis zur ersten ordentlichen Session im Fanuar vertagen. Die Manifestation der Comniunarden vor dem Elisee, um die Be gnadigung Nourriü zu verlangen, der 1848 wegen Mordes zur Galeere vcrurtheilt wurde, itt ausgcgcbcn, weil angeblich Militär und Poli zei Befehl hatten mit Flintenschüssen die Lrdnung aufrecht zu er halten. Dagegen sei beschlossen worden, Grev» als Belohnung eine baumwollene Schlafiniibc zu senden. W i e n. Aiidrasiu's Ernennung zum Minister des Acußern ist nach der N. fr. Pr. eine beschlossene Sache. London. Am Freitag ist es in Graphill (Grasschast Ma»o) an läßlich der Einforderung der Armenstcner zu einem ernsten Konflikt zwischen der Polizei und der Bevölkerung gekommen. Tie Menge warf mit Steinen nach der Polizei, letztere machte nach wiederholten vergeblichen Angriffen auf die Tttinultanten von der Schußwaffe Gebrauch,wobeieineAnzahl Personen, meist Frauen,verwundet wurden. Das gestern früh ausgcgrbenc Büllctin lautete: „Das Be linden Fhrcr Mas. der Königin ist rin befriedigendes, Aller' böchstdicsclbe haben bis auf kleine Unterbrechungen in der vorigen Nacht gut geschlafen. I>r. Fiedler." - Heute, den 1. November, begeht der Commaiidcnr des kgl. sächs. PionnierbataillonS Nr. 12 Herr Oberst Hugo Klemm sein 'lOjäbriges militärisches Dicnstjubiläum. Am l. "November 184l trat der jetzige Herr Dbcrst in die damals nur 3 Compagnien bil dende Fngeiiiciirabtheilring (Pontonniere) ein, in welcher der Herr Vater und die Brüder dem .König und Vaterland schon seit langen Fahren ihre .Kräfte gewidmet hatten. Lniziere und Mannschaften feiern den Ehrentag ihres allgemein beliebten ConimandcurS in ihren Ca^inoS. — «o muß man seine Bürgerpflicht erfüllen, wie cs die Herrnhuter Brüder thatcn! Die Brüdergemeinde zählt 191 eingeschriebene Wähler -, davon stimmten 167 für den Conservativen, 7 für den Fortschrittsmann! die fehlenden 17 anderen Wähler konnten nicht an die Urne kommen, denn sie waren alle bcttlägrig, oder doch krank und siech. Das nennt man Wahleifer. — Definitives genaues Wahlergebnis) aus dem 15. Wahlkreise «Mittweida, Frankcnberg. Burgstädt): Der cons. Fabrikant Voigt- l ä »der- Telzncr in Schweizerthal erhielt 5057, der sortschrittl. Rechtsanwalt Harnisch in Chemnitz 3116, der unbekannt wo? lebende sozialdemokratische "Agitator Vollmar 4165 St., 10 zersplit terten sich. Die Anhänger der Fortschrittspartei wollen nunmehr cinmüthig für den Kandidaten der DrdnungSpnrtci stimmen, um unfern Wahlkreis den Sozialdemokraten zu entreißen. — Die Kaufmannschaft Dresdens entbehrte bisher eines geselligen Vereinigungspiuiktes oder richtiger gesagt, die bisherigen geselligen Vei-sammlungen genügten den Ansprüchen vieler und bc- londers angesehener Mitglieder nicht so recht. Um so lebhaftere Zustimmung fand daher der Gedanke, ein geselliges Centrum zu schassen, ^in welchem sich die Kaufmannschaft und die Fabrikanten unserer Stadt nach des Tages Last und Sorgen erholen und ihre Fntcresten besprechen und fördern können. Man schritt rasch zur "Ausführung, die günstige Handclskoniunktur wurde geschickt auoge- nubt und bereits heute verzeichnet unsere Kaufmannschaft auf der Kredit-Seite im Kontobiichc des geselligen Lebens einen ansehn lichen effektiven Reingewinn. Am Sonntage trat die „Ressource der Dresdner Kaufmannschaft" — unter dieser französischen Flagge segelt das vom «tapel gelassene Dresdner Handelsschiff - zum erste» Male in die Oefscntlichkcit und zwar mit einem solennen Banguct, daS in den festlich geschmückten Räumen des oberen Bel- vcdcrcsaalcü die Elite des hiesigen HandelsstaiidcS und der Groß- sabrikantcn vereinte. Eine sehr anmuthige Dekoration bildete ein "Aufbau von grünen Blattpflanze», aus welchem die.Kolostalbüsten des Kaisers Wilhelm und des Königs "Albert herabblicktcn, während auf sic das Haupt der Fortuna freundlich und gleichsam segnend bermederschaute. Zu beiden Seiten dieser prächtigen Gruppe loder ten ununterbrochen auf bekränzten Dreifüßen Opserflammen. An der Haupttafel nahmen als Ehrengäste die Herren Bürgermeister 1>r. Rliger, Landgcrichtddlrcktor Boost, Handrlskammcrpräsidrnt Rülcke, iMerpostdircktor Zschüschncr, der Direktor und der Assessor der hiesigen Rcichsbanlsilialc, Herr Eder und Fischer, die Vor stände der Fonds- und der Produktenbörse, Konsul Knoop und Eiscnbalinrath Pramann, der Landtagöabg. für Neustadt- Dresden, Rcchtsanw. vr. Rob. Schmidt. der K. Opernsänger Fischer und die Vertreter der Presse Platz. An den übrigen Tafeln gruppirte sich eine büchst ansehnliche Versammlung von Bankiers, Kaufherren und Großindustriellen. Die Ausstattung der Tafel mit Speise und Trank war der Bedeutung dieser oft sehr gewichtigen Personen durchaus entsprechend. Einzig zu tadeln war die französische Spei senkarte. Der Vorstand der Restourcr, Herr Großhändler K u n tz e, cröfsnetc die lange Reihe der offiziellen Toaste mit Trinksprüchen auf Kaiser und König und auf den neuen Verein, dem er allezeit brüderlichen Geist bei seinen geselligen Zwecken und in der Pflege der höheren und ernsteren Aufgaben des kaufmännischen Standes wünschte. Präs. Rülcke entwickelte, wie man Dresden in Bezug aus feinen Handel und Verkehr, zu "Wasser und zu Lande, auswärts vielfach unterschätze; er begrüßte daher mit besonderer Geimgthuung »u bringen. Herr Bankier Palmier bewillkommnet«: befondcrö herzlich die Gäste. Namens derer Herr Obcrpostdir. Zschüschncr in sehr gewinnender Rede dankte, indem er auf die guten Beziehungen zwischen Post und Telegraphie mit der Kaufmannschaft sein Glas leerte, Ein jüngere- Mitglied der zahlreichen Familie des alten Patriziergeschlechtü der Vierling« — den Vornamen kann sich ein Fremder kamr älderte die drei Gruppen der Ressource; Bankier. W> t und Fabrikant; Herr Tabak-Händler Mürbe mahnte dt« Vornamen kann sich ein truppen der Ressource; ' ' Nindt. err8§abat«händler Mürbe mahnte di« Kaufleute, m merken — aarenhänt» ufle» bei der bevorstehcuden Stichwahl zum Reichstag ihre Schuldigteit für die gute Sache zu thun (in Dresden würde nämlich unbedingt ein ... bel gewählt, entweder ein Stü... bcl oder ein Be... bel, von hinten iclicii Beide egal aus, aber sehr verschieden von vorn). "Weitere Trinksprüchc des Gcrichtsdircktor Boost galten der ano- gezeichneten Wirksamkeit der Herren Handelsrichter, Namens deren Einer die Herren Boost und Päßlcr als dnü Muster tüchtiger Beamten feierte; Herr Bankier Palmier trank aus das "Wohl der amvclenden Vertreter der Reichodank. Fn selten geistvoller und mit reichen lateinische» Eitatcn gespickter, wenn auch etwas über stürzter Rede sortierte der cnicritirtc Kasniann Oscar Feilgcnbauer den Bürgermeister vr. Rüger zum Sprechen heraus; derselbe pries den .Kaufmann als den Pionnier der Kultur. Herr Kaufmann B. Klinath rühmte die Verdienste des Herrn Präsidenten Rülcke, Herr Palmier schloß mit einein Toast aus die Presse. Das sehr animirt verlaufende Fest erhielt künstlerische Weihe durch einen vortrefflichen Liedervortrag des Herrn Hofopernsängcr Fischer. — Der Zufluß von Schwellenhölzern für die Eisen bahnen scheint doch nicht mehr so reichlich zu sein, als cs Zn frühe ren Fahren, wo das Angedot de» Bedarf oft nin ein ) ühcrstieg. Bei dem in diesen Tagen von der sächs Staatseisen- hahnverwaltung al'gelialtenen öffentlichen Subnlisfionsterinine zeigte sich kein so großer Ucberschuß des Angebotes gegenüber dem Bedarf wie in früheren Jahren; auch waren die Preise der Schwellen, wenn auch nicht wesentlich, gestiegen. Die zwei Tage darauf bei der obcrschlesischeii Eisenbahn stattgesundciie Submission ergab so dann das seltene Resultat, daß die eingcgangenen Offerten bei ziemlich hohen Preisen den ansgcschriehcnen Bedarf nur mit knapper Mühe deckten. Man schreibt das Ausbleiben polnischer Holzhändlcr dem Umstande zu, daß diese durch die Schwcllenlieserungen für die französischen Bahnen in Algier und Tunis vollständig engagirt sind. Fn letzter Zeit hat die Verfrachtung dieser Schwellen aus der Weichsel in großem Maßstabc stattgcsunden. - Eine merkwürdige Erscheinung zeigen die neuen österreichi schen F ii n f - G uldenNotc n. Wenn man sie gegen daü Licht hält und daS Bildnis) des Kaisers Franz Joseph betrachtet, so er kennt man plötzlich die Züge des deutschen Kaisers Wilhelm. Diese optische Täuschung wird dadurch hervorgerufen, daß sich beim Hür- durchl'lickc» durch daS Papier daS Bildniß Franz FofephS aus der Vorderseile mit demjenigen auf der Rückseite verschmilzt und ein neues Bild hcrvorrnft. Daß gerade der deutsche Kaiser znm Vor schein koniint, wird von den Deutschen Oesterreichs als gu es Zei chen angesehen, und dir Börse bat darum diese Easscnscheinc Allianz- Noten genannt. - Königin Margherita von Ftalicn stattete in Wien den Malern Eanon und Makart einen Besuch ab. Die hohe Frau, welche von Professor Makart an der Schwelle des Ateliers erwartet wurde, trug vielleicvt als zarte Aufmerksamkeit für den Künstler ei nen schwarzen Sammetlmt, Fac:on ä la Makart. Mil großem In teresse besichtigte dieselbe zunächst die Räume des Ateliers, welche eine Verwirklichung der kühnsten und gewagtesten Künstlcrträiunc sind. dann begab sich die Königin in den eigentlichen Arbeitssalon Makart's. Hier besichtigte sic die Skizzen für die Portraits der neuen Muscengcbäudc »nd sprach sich wohlgefällig über diese Ar beiten aus. - Fn welche Verlegenheiten ein schnell ausgesprochener Ver dacht einen Menschen bringen kann, das hat am Sonnabend ein hier am See in Convition stehender Barbiergckilfe erfahren. Der selbe hatte regelmäßig im Auftrag seines Prinzipals einen in der Nähe ivolinendcn alten Herrn iin Hause zu rastrcn und war eben wieder von dieser Mission ins Geschäft zurückgclehrt, als auch kurz daraus ein Gendarm erschien und die Mitthrilung machte, daß der betreffende Herr die "Amcige erstattet babc, ihm sei soeben vom Tische weg eine goldene Brosche iin "Wertbc von 180 Mark g e - st ol> lcn worden und könne es "Niemand anders als der betreffende Barbiergelnlse gewesen sein. Selbstverständlich mußte der ob dieses ausgesprochenen Verdachts wie vom Donner gerührte Barbiergelnlse sofort mit auf die BczirkSwache folgen und sich eine gründliche Untersuchung, welche sich sogar bis aufs "Ausziehen der Stiefel er streckte, gefallen lassen, und da man Nichts vorsand. wurde noch bei einer dem Barbier bekannten Dame eine Haussuchung gehalten, welche für die betreffende ahnungslose Person ebensallü eine sehr unangenelnne Uebcrr«uchilng war. Aber auch hier fand sich keine Spur non der angeblich entwendeten Brosche. Die Polizei hatte in richtiger Erkcnntniß der Sachlage den jungen Mann sofort wie der freigelaffcn, aber da der Verdacht von dem alten Herni so ganz bestimmt ausgesprochen worden war, mußte sie wobl oder übel noch iveitcre Recherchen ins "Auge fasten. Endlich nach Verlaick einer für den Barbiergebilfen und seine Braut sehr schmerzlichen stunde kam das Dienstmädchen des betreffenden Herrn . ' Barbirrgeschäfts und erklärte ganz trocken: es sei gut, die Brosche hätte sich wieder gefunden. "Wenn solche Menschen doch bedenken wollten, welches Herzeleid für die unschuldig Verdächtigten aus so einer raschen Handlung entsteht und welche unnütze Arbeit und Mühe dadurch den ohnehin mit Arbeit überhäuften Polizcihcamten ausgebürdct wird. — Wiederholt sei darauf bingemiesen, daß nur noch bis beute Abend in der Bernhald'schcn Buchhandlung, Breitcstraßc 20, zu einem billigeren Preise aus das nächstjährige Dresdner Adrc st und GcschästshandbN ch suhseridirt werden kann. — Heute bringt der Victoria - SaIon viel "Neues ans ein cingr , Mal: Londoner Marionetten, eine italienische Overnsüngerin Mlle.! wgx. Nach dem ärztlichen Ausspruch ist Lenpold dauernd an seinem BiUto,„c,ne Soubrette ,izrl-_Havpe, c», Grotesktänze»-- undsanger. Gesichtssinn und damit zimleich an seiner Erwerbs«,ätigkeit ge schädigt und aus diesem Grunde beantragte auch Herr staats band den halbnackten und barfuß befindlichen Matrosen an sein Pferd und trabte mit ihm zum Aldcrman. Tie Bitten des Ma trosen, ihn auf einem anderen Schiffe als Gefangenen nach Ham burg zu führen, waren vergeblich, er wurde dem Kapitän wieder übergeben und wieder in Eisen geschloffen, so daß ihm die .Hand gelenke wund gerieben wurden. Unter dem Acquator verweigerte der Kapitän dem Nnalücklichen das Wasser und entzog ilnn das Fleisch. 4'/- Monate mußte er in dem Loche liegen bleiben, und als man endlich in Havre ankam, war der Matrose an Leib und Seele gebrochen. Die übrige Schiffsmannschaft denunzirtc liier den Kapitän und Schlisch wurde in ein Hospital gebracht. Nachdem er dort nothdürftig hcrgcstcllt war, hat er noch — 14 Monate im Hamburger Krankcnhaiise gelegen und ist jetzt ein Krüppel, der durch ein Rückemnarksleiden zum Seemannsberuf untüchtig gewor den ist. Der Staatsanwalt geißelte die unmenschliche Behandlung in entrüsteten Worten und beantragte 2'/r Fahre Gcfängniß. Der Gerichtshof erkannte auf 1 Fahr und 1500 Mk. Entschädigung an den Matrosen. Obgleich der Vertheidigcr 20,000 M. Kaution offc- . , rirte, verfügte doch das Gericht die sofortige Verhaftung. Vielfaches — Am Donnerstag Abend hielt der Verein „Deutscher Stu« deuten" in Leipzig im Sckützenliatise seine erste Versammlung ab. Als der "Auügang der Leipziger Walilcn in der Versammlung bekannt ward, ivar man wenig davon befriedigt, in Trauer aber wurden die Versammelten versetzt durch das Telegramm aus Berlin: „Fortschritt vierinal gesiegt, zweimal Stichwahl mit Sozialdemo kraten !" 8tucl. bist. .Eahn beklagte dieses Resultat in längerer be wegter Rede und die Versammlung ward sofort aufgehoben, zuvor aber sandte man an Fürst Bismarck ein Ergebenheits-Telegramm, aus welches der Reichskanzler sofort per Draht antwortete: „Fch danke verbindlichst für Fhr Telegramm und bin durch die Berliner Wahlen weder überrascht, noch entmuthigt. Ebronische Krankheiten fordern Zeit und Geduld. Fch freue mich, aus Fbrem Telegramm zu ersehen, daß der Verein Deutscher Studenten im festen Vertrauen auf die Zukunft mit mir ühereinstimmt. Bismarck." -- Dcr'ain 24. v. Pi. im Elstcrmühlgraben in Leipzig an- gcscknvommcne weibliche Leichnam ist der der 16jährigen Tochter eines in Stötteritz wohnhaften ZimmermannS. "Warum sich das junge Mädchen entleiht, ist nicht bekannt. — Fn trunkenem Zustande hatte sich am Donnerstag auf der Eisenbahnstrecke stein-Niederschlcma der Bahnwärter Georgi un weit seines Hänschens auf die Schienen gelegt. Beim Hcran- naben eines Zuges wollte er sich nufrichten und Weggehen, ward aber doch erfaßt und die Maschine zertrümmerte ihm vie Hirnschale. — Schöiifeld bei Pillnitz. Am 30. d. tagte hier eine Ver sammlung von Fntcressentcn für eine Setundärbahn von Dresden (Schics. Bahnhof) durch den staatssorst uns über die Fluren der Orte "Weißer Hirsch, Biclau, "Weißig, .Knnncrsdorf, Schönfeld» Schullwitz, Rossrndors, Eichdorf, Dittersbach zum Anschluß an die in DürrröbrSdorf zusannnenkommenden Bahnen. Die Versammlung erklärte cs als dringendes Bediu-fniß der Ortschaften auf den Höhen des rechten Ellnifers, daß sic mit Dresden und mit den nächsten Bahnen «Pirna-Kamciizer, Sächs. - schlesischen, Dürrröhrsdorf- Ncustädter) verbunden werden, erkannte die oben bezeichnet«: Linie als die förderlichste und dabei billigste, erwartete von einer solchen Bahn auch die größere Belebung anderer, besonders der Dttrrröhrs- dorf-Neustädlcr und ihrer Fortsetzungen und der Pirna-Dürrröhrs- dorfcr Linie, Hostie, daß die neue Linie rentabel werden müßte, da sie nicht nur den zahlreichen Bewohnern der anliegenden Ortschaf ten zum regelmäßigen Verkehre, sondern aucb zahlreichen Touristen- zügcn dienen würde, besonders aber die Erzeugnisse der vielen größeren und kleineren Güter und deren Bedürfnisse an Kohlen, Düngemitteln, Baumatcrialien rc. zu befördern hätte und beauf tragte daS Eomitö, Erhebungen über die zu erwartende Frequenz der Bahn aufzunchine», einen Fngcnicur mit der vorläufigen Pro jektion der Linie zu betrauen und die Kosten derselben zusammcn- zubringcn. Es würde diese Linie die geradeste von Dresden nach Neustadt b. St. sein und Veranlassung werden, daß die bölnn. Nordbalin eine Verbindung von schluckenan über Hölmsdorf nach Neustadt hcrstelltc, — Landgericht. Christian Knbusch aus Laubusch bei Honerswerda, ein echter Wende und daher auch Dilettant in der deutschen Sprache, diente als Pferdeknecht bei dem Gutsbesitzer Schirmer in Leutcritz, und scheint es nicht blos im Punkte der Grobheit, sondern auch auf dem Gebiete des Fähzornes weiter ge bracht zu babcn, wie so mancher seiner College».^ Der 26jährigc, »och unbestrafte Mensch ivar am Morgen des 6. scptbr. mit dem dringend nothwcndigcn Zcitigaufstelicn in die Brüche gekommen und' zankte sich dann beim Pferdevutzcn mit dem Pfcrdejungcn, ^ , obgleich derselbe dem Grobian nach besten Kräften behilflich zum Inhaber des! ,var, damit deni Dienstherr» die Bummelei Kuöusch's verborgen bleibe. Die grobe Behandlung des Furigen seitens K.'s vcranlaßtc den Knecht Twupold, auch ein "Wörtchen mit rcinzureden und er mag wollt auch den Wenden mit irgend einem, in Pscrdeslällen nicht seltenen Prädikat bedacht babc», ebe ilnn Kullsch iin weiten Bogen die in seinen Händen befindliche Striegel an den Kops warf und beinahe das rechte Auge zerstörte. Dieser "Ausbruch deö Fähzornes hatte zur Folge, daß Lcupold mit den Worten: „Ach Gott, mein Auge ist weg!", jammernd zu Boden sank »nd sofort ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen mußte; ein Umstand, der um so schwerer für den Verletzten ins Gewicht fiel, weil dessen linkes Auge schon von jeher außerordentlich geschwächt cme Soubrette Frl- H-ippe, ein GroteSktänzer- und Sänger- Gesichtssinn und damit zugleich paar AirZchaula und Mltz Ncllic, einen Schnellzeichner Mr.RichardS.! schädigt und aus diesem Grunde Ans Halle a. d. s. berichtet die „Iaal - Zeitung": Der Pfcrdcbcstand des Eircusdircctorü Herzog hat dieser Tage eine schwere Einbuße dadurch erlitten, daß der Springliengst „Fuffus" plötzlich erkrankte und trotz ärztlicher Hilfe binnen wenigen stunden starb. Das schöne, schlankgewachsene Tbicr ivar etwa 6 Fahre alt und stammte aus einen, nnsischcn Gestüt. Es ivar bisher von mindestens 1200 Tbalern. sein Kadaver, welcher leider den Weg alles tobten Pferdefleisches geben mußte, ist mit nur 45 Mark bezahlt worden. Für die Kunstfertigkeit und Schönheit des leben den Tlnercs bleiben somit — materiell berechnet — 1155 Tbalcr übrig. Aber sicherlich würde Direktor Herzog für diesen Preis sei nen „Fuffus" bei Lebzeiten nicht verkauft baden. anwait Weicher eine eremplarische Bestrafung des wegen Körper verletzung im schweren Falle vor die 3. Straft, verwiesenen Angckl., der seinerseits behauptete, er sei von dein Verletzten durch eine Reihe schimpfworte, die sich namentlich aus seine "Nationalität bezogen, gcschiinpst und sonach gereizt worden. Der Gerichtshof veruitheilte Kubusch unter "Ausschluß mildernder Umstände z» 1 Fahr Gefäng nis). — Ebenfalls der Körperverletzung und zwar mittelst eines hinterlistigen UeberialleS und einer dnü Leben gefährdenden Hand lung beschuldigt, nalnn lnerans der am 11. Full 1851 zu Nossen geborene Lchmiedcgcsclle Ernst Ehregott Kühn auf der Anklage bank Platz. K. lebt bereits seit längerer Zeit mit dein etwas schwer- börigcn Maurer Traugott Gelfert, seinem Hausnachbar in Gohlis, in Zank und Streit und behauptet, von demselben unmittelbar vor dcm kl itlschcnVorgangLump, Vcrräthcr, Schuft und Schurke geschimpft leuten stand Bergmann. Christo renitent gegen den Kapitän benommen diesem in ein cngcS Loch, in welchem ein ' stehen konnte, und in Eise Haupt Nahrung nur sehr s den Alderman in Monte cs vom, ui weiaicm em Mein« ii Eisen gelegt, ihm da- Fleisch , sehr spärlich gereicht. Endlich tonte Christo geführt, aber wie: oürde>»r vor i Lin Indianer, > am Halse, wehrlos gewordenen Hierauf^ würgte der denen Mann derart.
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