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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 21.08.1912
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1912-08-21
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19120821025
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1912082102
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19120821
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1912082102
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1912
- Monat1912-08
- Tag1912-08-21
- Monat1912-08
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Dkl» Blatt wird den Lesern oan Dresden und Umgebung am Lag» vorher bereit» al» -IbenaMrg-be zugesteL, während » di« Post-Sbonnenten am Morgen in ein« S»lamtau»gab« erhalten. S6. Jahrgang. 23«. Vr,ug«-Vr»a»r »tertelllhel. für Dre». den det tlaltch >w«' mall,er Zatraaun, <an Sonn, und Vtonl-äei, nur einmal) r,d0 M., durch auomärilo« Aon,. mMtonilr« di» »,50 M. Bei einmaliger Zu- Ilellun» durch di« Pest »M.iohneBeiiell,,!»). Di» den Lesern »»n Dre»d«n u. ilmgedung am Tag« »orher ,u- gesiellien Ndend-Au». gaden erhallen die au»- miirttaen Bezieher mit der Morgen-Auegade zusammen zuaeftellt. Nachdruck nurmii deui- sicher Ouellenangabe l.Dreed. Rache ") zu- Mi,. — Unoerlangl« lv!anuslrl»,e werden nicht ausbewahrt. Mittwoch, 21. August lE. Telegramm-Adressc: Nachrichten Dresden. Druck und Verlag von kiepsch öc Reichardt in Dresden. Hauptgeschäftsstelle: Marienstrafte 58/10. Fernsprecher: 11 . 20S« . -1«t»I. «i»,rige»-rartf. Annahme von Antiln- diaungen bi» nachm u Uhr. Sonniag» nur Alarienstrade UN von l i dl» > -I Uhr. Die einspalliae ekrundlelle t-a. « Silben) 50 Ps. A<>Millen Rachrichlen our Dresden 25 Ps, die zweilpallige Zelle ausDeilieileVOPs.di- zweljpaUlge Reklame, zelle l.b« M. — In Nummern nach Sonn und geiertage,, die einspaltige Grundzeile l>5 Ps. Kamillen- Nachrichlen au» Dre». de» die Grundzeit» M Ps. — Aurwiiriige Aufträge nur gegen Vorausbezahlung. Jede» Belegdlalt kostet lo Ps. vresösn-^. ^ X., ^iug. Xösinscsi erf(L5öflne> kV- Hi-. plsuensckes^.L§7 L" ?.ufrüM.'Ä —<10 Istior» A»kru4bss^ sM»VL^»oN»IH ! ALrv eitrgo Lefev. Der König wird vom Donnerstag au eine dreitägige Landesreise durch den Regierungsbezirk Zwickau unternehme». Der Kronprinz wird am i. Oktober bei der Leib kompagnie des Leibgreliadier-Regunento Nr. 100 zum aktiven Dienst einircten. Prinz Heinrich von Preusien hat am Montag von Kiel aus die Reise nach Japan begonnen. Das deutsche Stntionsschisf „L v r c 1 c y" ist nach dem türkischen Erdbebcngebict gesabren, um die Lp ende des Deutschen Kaisers zu verteilen. Die russische Regierung bat dem österreichischen Botschafter die sympathische Ausnahme des Berchtoldschcn Vorschlages mitgeteill. Durch einen S t r a s; e n b a b n u n f a l l wurden in .Neapel 4 Personen getötet und 20 verletzt. Bei der Beilegung des Streits im Londoner Hafen ist es in den Docks von Tilbury wiederholt zu S ch l ä g e r c i c » gekommen. Die Führer beS s u n g t N r k i s ch e n Komitees haben 27 Provinzkvmitees zu einem in Konstantinopcl siait- - findenden Kongress cingelaüen. Neueste Irahtmeldungen von, 20. August. Prinz Heinrich auf der Fahrt nach Japan. Berlin. Prinz Heinrich von P r c n s, c n Ist heute früh um 8 Uhr Ist Min. auf dem Bahnhöfe Fricd- richstraste eiligetroffen und hat die Reise nach Japan fortgesetzt. Ans dein Bahnsteige waren u. a. die Herren der japanischen Botschaft erschienen. Prinzessin Mary von England in Berlin. Berlin. Heute vormittag tras Prinzessin Mary von England in Begleitung einer Hofdame und des Obersten Dogdal, von Neustrelitz kommend, hier ein, um die hiesigen Sehenswürdigkeiten z» besichtigen. Die Fahrt des Lnstschifses „Hansa" nach Rügen. Lübeck. Das Zcvocltii-Luitichisf „Hansa" ist kurz vor 12>2 Uhr über Schlutup gesichtet worden. Schwerer Ltrasienbahnunsall. Rom. Ein S t r a s; c n b a b n u n s g l l ereignete sich gestern abend in "Neapel infolge Bruches einer Bremse. 1 Personen wurden getütet und 20 verletzt. Ende des Streiks in Saragossa. Saragossa. Der dl u S st a n d ist beende t. Die Arbeitgeber haben den neunstündige» Arbeitstag bewilligt. Strcikunruhcn englischer Dockarbciter. London. Bei der Beilegung deS AnsstandcS im Londoner Hasen ist eS in den Docks von Tilbury wieder holt zu Schlägereien zwischen organisierten und Nicht organisierte» Arbeitern gekommen. Während gestern eine solche Schlägerei stattsand, bei der auch vyi» Revolver Gc- brauch gemacht wurde, brach auf bisher unaufgeklärte Weise in einem Lagerraum Feuer aus. das groben Schaden anrichtete. Gestern wurde ans Ansuchen der Be hörde der Grafschaft Essex eine starke Abteilung Londoner Polizei »ach Tilbury gesandt. Eine weitere Abteilung Hai Bcschl erhalte», sich bereit zu Hallen, »m im Notfälle nach Tilburn zu gehen. Gerüchte über die Ermordung Dr. LunjatsenS. San Franzisko. Fm hiesigen E h i n c s c n v i e r t c l wurde gestern durch Mancranschläge die a n g c d l i ch c E r m ordu n g vo » Dr. Su » iat s e n in Peking be- tanntgegeben. Die Nachricht fand aber im chinesischen Konsulat und bei den chinesischen Zeitungen keine» «Stau be». Auch bei den hier lebenden Töchtern Sunjatscnö war keine Bestätigung der Meldung cingcgangen. Präsidentenwahl in Peru. Lima. B i l l i n g h u r st ist zum Präsidenten der Republik Peru gewählt worden. llcbcrsall chinesischer Räuber a»f eine Potizeistation. Hongkong. B cwnss » ct e st! ander bemächtigten sich einer Dninotbarlnsse, fuhren »ach der Insel Tichungtschgu bei Hongkong und griffen dort eine P v l i z c i st a t i v n an. Sie töteten einen indischen Unteroffizier sowie zwei Polizcibeamte, erbrachen einen Geldschrank und erbeuteten lausend Dollar, eine Anzahl Gewehre und Bajonette. Ein chinesischer Bankier wird vermisst. ES wird angenommen, das, er von den Räubern sortgeschleppt worden ist. Die Räuber kehrten an Bord der Barkasse zurück und entkamen. Die türkische Krise. Konstantinopel. Das Blatt „Stambul" nimmt die Anregung des Grafen Bcrchtolü u n g ü n st i g nns. Ter „Levante Herold" sieht dagegen die Anregung des Grasen Bcrchtold als eine wahre Wohltat für die Türkei an. DaS Blatt meint, der Vorschlag des Ministers iei nur darum gemacht worden, um jeden Versuch einer Intervention zu verhindern. Er sei das gerade Gegenteil einer Intervention. Europa müsse den Borschlag wegen des Wohles der Türkei und leincr eigene» Rübe an- nchme». Das Blatt glaubt, dab die Anregung auch d i e l b a n e s i s ch c Frage lösen würde. Schritte Europas in ivlchcm Sinne wären Sem allgemeinen Frieden und der Wiederbelebung der Türkei gebrachte Opfer. Konstantinopcl. Ter Wal« des Archipels Subhi- Nen. der in italienischer Gefangenschaft ge wesen war, ist bicr cingetrofscn und wird, wie es heiht, mit einer Mission dorthin zurücktehrcn. Petersburg. Tie „Nowojc Wrcmja" meldet, dab die russische Regierung dem österreichischen Botschafter die sympathische Aufnahme des Vorschlages des Grasen Berchtold mitteilte. Ferner meldet das Blatt, dab der Ver weser des Ministeriums des Auswärtigen Ncratow dem bulgarischen Gesandten gegenüber die Hoffnung aus gesprochen hat, das, die F-ricdensbestrebungcn des Königs und der Regierung von Bulgarien von Erfolg gekrönt sein möchten. Dem serbischen Gesandten hat Nerntow geraten, das? Serbien in der gegenwärtigen Krisis jegliche Verwicklung vermeiden möge. Berlin. Der Bauarbeiter Harn au hat sich heute der Polizei selbst gestellt. Als Täter in der Nauener Ange legenheit kommt er aber aller Wahrscheinlichkeit »ach nicht in Betracht. Oldenburg. Die im Essener Krankcnhause unter- gcbrachtc Frau des Landwirts Oppe warf in einem Anfälle von Geistesstörung ihr sechs Monate altes Kind aus dem Fenster und sprang ihm nach. Mutter und Kind waren ans der Stelle t o t. Erlau. Der Kardinal Erzbischof Tr. Josef Samassa ist ge st orbcn. Seitliches und Sächsisches. Dre Sven. 20. August. —* Se. Majesttti der König trifst vvn Turin morgen früh st Uhr 28 Mi», in Leipzig ein und begibt sich von dort zur Besichtigung des >78. Infaiitene-Negiinents nach dem Truppenübungsplätze Zeilhain Nach der Besichtigung er folgt die Rucksnhrt nach Dresden im Automobil. Der König wird am Donnerstag früh 0 Uhr ab Dresden, Haupt- bahnhof, nach Liebschwiiz reisen und vvn dort eine dreitägige Landesreise im Regierungsbezirke Zwickau nnlrelen. Die Rückreise nach Dresden erfolgt Sonnabend, den 21. d. M., nachmittags.'! Uhr Min. ah Erla. —* Se. König!. Hoheit der K rvnpri n z wird am I. Oktober bei der Leib-Kompagnie des Leib-Grenadier- Regimenls Nr. l»0 znin attiven Dienst eintreten. 1914 dürste der Kronprinz seine aladeinischen Studien aus einer deutsche» Universität beginnen und im Fahre 1915 an der Landesuniversitär Leipzig fortsetzen, wo auch der Abschluß der Studien des Kronprinzen erfolgen soll. - * lieber die bevorstehende Landesreise Sr. Majestlkt des Königs erfährt der „Vvgtl. Anz." noch folgende Einzel heiten: Der Monarch fährt über Ehemnitz, Zwickau, Werdau mit der Bahn nach Lieb s ch w i tz. wo er ans dem Bahnhof, während deS UmsteigenS die Huldigung der Gemeinden, Schulen, Vereine mw. der umliegenden sächsischen Enklaven entgcgennimint. Dann erfolgt die Wciicrsahrt mit Sondcr- zng über Greiz »ach Elstcrberg, wo die Ankunst vor mittags >1 Uhr ersolgt. Um 12 Uhr beginnt dann die Weiterreise im Automobil über Sachswitz, Kletngcra. Netzschkau, Mnlan nach R eichcnba ch. Dort begibt sich der Monarch nach dem Marktplätze, ivo er FLl Uhr mittags cintrisft. Vvn der Fricdrich-August-Straste bis zur Friedrichsirasie werden sämtliche Schul kinder Spalier bilden. Vor dem Rathausc findet Empfang und Begrüssung statt. Hierauf wird der König auf dem Marktplätze die zur Huldigung ausgestellten Mili- tärvercinc, Feuerwehr. Postbeamte». Turner usw. besich tigen und dann dem Museum einen Besuch abstatten. Vom Museum aus begibt sich der Herrscher nach dem Rathausc» wo sich nach einer kurzen Ruhepause ein vvn der Stadt ge botenes Frühstück anschliestt. »legen eist Uhr wird der König im Automobil nach der Schönen Aussicht fahren und dort die Anlagen und de» ncucrrichteten Knabenhvrt besichtigen. Von da ans erfolgt die Rückfahrt auf demselben Wege durch« die Rvtschauer Strafe, Bürgst raste nach dem städtischen Elek trizitätswerk. Nach Besichtigung desselben wird der Mon arch eine Nlliidfghrt durch die Stadt unternehmen. Durch den Stadtvark wird ein kurzer Spaziergang unternommen- werden. Die Rückiahrt vom Stadtpark erfolgt nach der Städtischen Höheren Webschule. Nach Besichtigung derselben wird der König nach dem „Kaiserbos" fahren und dort die Ausstellung der heimischen Fiidustrie in Augenschein neh men. Vom „Kaiserhos" aus ersolgt die Abfahrt durch die Bahnhof und Fricdrich-Augiist-Straste nach »Friesen. Fn den altehrwürdigen Räumen deS Schlosses, das schon viele erlauchte Gäste beherbergt hat, wo schon König Friedrich Anglist ll. mit der Königin Marie zu lögst war, sowie auch König Johann und König Albert mit Königin Earvla, wird nun auch König Friedrich Angnst >>>. der lögst des Hans- mil'isters v. Metzsch sein. Für den Abend sind dort besondere Huldigungen, Fackelziiq »sw. geplanl. Am 22. August er- folgt mittels Kraftwagens die Reise über Reichenbach. Mnlan, Netzschla». Reimcrsgrün, Rnooeiisgrün, Lieban nach N c » jv cl c t a. Zu Fnst geht es dann durch das Trirb- tal zur Varthniühle und von hier mit Auto über Steins- Kunst und Wissenschaft. Mitteilung aus dem Bureau der König!. Hofthcater Fm Schauspielhanse geht Donnerstag, den 22. August BizetS „E a r m e n" mit Frl. Tcrvani als Earinc», Herrn Lembach als Don Jose und Herrn Zador als Eskamillo in Szene. Das musikalische Schauspiel „8teil» muri 5" von Alfred Kaiser, das Sonnabend, den 21. Angnst, im Schau spielhanse zum erstenmal ansgesnhrt wird, ist mit der svl genden Dvppelbesctzuiig einstndiert: Snlvain: Herr Plaschke. Herr Trede: dlanik: Herr Loot, Herr Bruckhofs,- Marga: Frau Plaschke-v. d. Osten, Frl. Forti: Mutter: Frl. v. Eha- vanne: Fcan Pierre: Herr Zoltmanr: Manicck: Herr Rüdi ger: Fcrgon: Herr Er»,old,- Avon: Herr Lange: Lebatz: Herr Endcrlcin: Goncck: Herr BUsscl: Anne-Marie: Fräu lein Sachse: Seemann: Herr Schmalnauer. Der Komponist wird der Ersta«sfülsr»ng am 21. August beiwohnen. 1°* Ncinhold Becker» neue Sinfonie iE-Tur. Op. lios wurde im letzten (12.s Loh-Konzert der Fürstlichen Hvs- kapclle in S o n d e r s h a n s e n ausqcführt. Das formen- schöne, vornehme Werk interessierte in seinen vier Sätzen durch blühende Melodik und seine Instrumentierung aiihcrordcntlich. Hoskapcllmcistcr Professor Cvrbach war an der Spitze des glänzend spielenden Orchesters ein ausgc- zeichncter Interpret dieser neuesten wertvolle» Schöpfung deS greisen, persönlich c»,wesenden Komponisten, der schon in der Hauptprobe warmen Beifall entgegennehmcn konnte. f* Hans Richters letzte „Meisterst,»gcr"-A>«sstihr»ng. Wie das „Hamb. Frcmdenbl." in einem Bericht seines in Banrcuth weilende» Mnsikreferente» mitleilt, wird Hgns stiichker in der letzten „Mcistcrsingcr"-A»fsülir»ng dieses Jahres in Banreuth zum letzten N! n l c den Takt- stvck führen. Hans Richter hat sich bclanntltch in Bay reuth sesshaft gemacht. '!'* Eine neue Einrichtung von Mozarts „Zauberflöic" bat Obcrregisiciir Fritz Diener vvn den städtischen Theatern in Ehemnitz besorgt. Die Bearbeitung ist »nmcntltch dem Schikancdcrschcn Text zugute gekommen. Die Musik bleibt, von einer Umstellung abgesehen, unangetastet. Von beson derer Eigenart wird in der neuen Einrichtung die szenische Gestalt sein. Diener hat, dem Gefühls- und Gcdanken- gelialt des Werkes entsprechend. Dekorationen und Kostüme entworfen, die vvn jeder zeitlichen oder ethnographischen Andeutung frei sind. Mit der ersten Ausführung der neu eingerichteten „Zauberflöic" wird am l. September die dies jährige Spielzeit der Chemnitzer Stadtthcatcr eröffnet. 1* Der Münchener Generalintendant v. Speidel schwer erkrankt. Wie einem Teil der Leser bereits gemeldet, must sich Generalintendant Frhr. v. Speidel in der chirur gische» Heilanstalt des Hofrats Dr. Krcckc an Gallenstein operieren lassen. Herr v. Speidel hat bis heute noch seinen oollcii Dienst in der anstrengenden Festspiclsaison versehen. Ein plötzlich auftrctendcs Fieber hat eine sofortige Operation nötig gemacht. Professor Karl Hirsch, ordentlicher Professor für innere Medizin an der Universität Güttingen »nü Direk tor der medizinischen Klinik, hat nach einem Privattcle- gramm die Berufung an die Universität Tübingen abgc- l c hl« t. P* SudcrmannS nettes Stück wird den Titel „Der schlechte Ruf" tragen. Die Uraufführung findet im De zember im Berliner Komödienhaus von Dr. Rudolf Lothar statt. Sollte es noch dazu kommen, das, Dr. Lothar als Letter oder Mitdtrcktor von Alfred Halm in das Neue Schauspielhaus cinzicht, so ist daS Sndcrmannschc Stück als Eröffnungsvorstellung des neuen Regimes vorgesehen und dürste unter diesen Umständen schon im Oktober hcrauS- kvmmen. Sudermann kehrt mit dem Werke zu dem dra matische» Schassen zurück, dem er seine groben Erfolge ver dankt. Während seine letzten Werke durchgängig Kostüm- stückc waren, ist „Der schlechte Ruf" wieder ein realistisches Drama, wie „SodomS Ende" und „Das Blnmenbvot". Es spielt ln Berlin äV., in den Kreisen einer grosiindustriellcn Familie und wird vor allen Dingen einem Charakterdar steller eine grosse Paradcrolle liefern. '!* Die Verpachtung des StadtthcaterS in Koblenz. Die Koblenzer Stadtverordnetenversammlung hat die alleinige Leitung deS Stndttheaters für die nächste Spielzeit dem einen der bisherigen beiden Direktoren, Herrn Dr. Meineckc, übertragen. An dem Vertrag mit dem zweiten Direktor, Herr» Schröder, hält sich die Stadt für nicht mehr gebunden, weil die von de» Schnuspielern und dem All gemeinen Eliorsüngernerbaiid gegen Schröder verhängte Sperre noch sortbcsteht, und annerdem Dr. Meineckc unter allen Umständen es ablehnt, mit Schröder gemeinsam die Leitung der Koblenzer Bühne zu übernehmen. z* Professor Dr. Wundt übe» den Wert des Dckalogs (10 Gebotet. Der bekannte radikale Bremer Pastor Steudcl veranstaltete vor kurzem bei hundert berühmten Männern der Gegenwart eine Umsrggc darüber, wie sic über den Wert des Dckalogs denken. Natürlich richtete er diese Frage nur an solche, von denen er wusste, dass sic, wie er selbst, vom Dekalo» nichts hielten. Aber schon darin log für ihn eine Enttäuschung, dass 18 ihm nicht einmal antwor teten. Die übrigen 52 eingelaufencn Antworten lauteten natürlich säst alle in Stendels Sinne, zwei ansgenvmmcn. Unter diesen zweien war auch Professor Dr. Wundt. der grosse Psnchvlogc und Philosoph in Leipzig, der dieser Tage seinen 80. Geburtstag seien, dürste. Er schrieb folgendes kräftige Wort an Stendel: „Der unvergleichliche Wert deS Dckalogs besteht darin, da» er in seiner eindrucksvollen Kürze das ehrwürdigste Zeugnis für die Unvergänglichkeit der sittlichen Grundsätze selbst ist, das wir besitzen. Ihn ver bessern ivvllen, wurde ein Attentat gegen den Geist der Ge schichte, ihn durch einen Dekalo» moderner Erfindung nach, ahmen z» wolle», ein törichtes Unternehmen sein. Der ReUgionslehrer mag ihn für unsere Zeit interpretieren, wie dies Luther für seine Zeit getan hat. Von dem Dok»-: ment selbst lasse er die Hände." f-* Rudolf Schildkraut ist neuerdings wieder von Wien aus schmerkrank gesagt worden. Er bittet daraufhin von Ncwnork aus. folgendes witzutcilcii: „Ich habe den aatzien' Sommer in glänzendster Gesundheit verbracht und bin«
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