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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 28.04.1871
- Erscheinungsdatum
- 1871-04-28
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187104285
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18710428
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18710428
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1871
- Monat1871-04
- Tag1871-04-28
- Monat1871-04
- Jahr1871
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 28.04.1871
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Frschektt täglich früh 6'/2 Uhr. Uctactto» und qkpkdUtoa Johannlsgasse 4/5. knantw Rcdacteur Fr. -ültaer. Sprechstunde d. Redaktion «ormtttag« ron U—12 Uhr Nachmittag» von 4—L Uhr. «„nähme der für die nächst- tilgende Nummer bcsltmmtrn Ziirrate in dm Wochentagen «« 3 Uhr Nachmittags. Anzeiger. Amtsblatt dcs Königl. Bezirksgerichts und des Raths der Stadt Leipzig. Auslage 926V. Abonnement,prel» Vierteljährlich t Tblr 7'/, Ngr, incl. Bringerlohn 1 Tblr. 10 Ngr. Inserate die Spaltzeile 1V, Ngr. Uectamen unter d. Redacllo»,strich die Lpaltzeile 2 Ngr. Filiale Otto Klemm, Universiläksstraste 22, Local-Comptoir Haülslrajze 2V 118. Freitag den 28. April. 1871. Bekanntmachung. In Folge der zum Finanzgesetze vom 7. März 1870 erlassenen AusfUhrungS - Verordnung von demselben Tage wird der diesjährige erste Termin der Gewerbe» und Personalsteuer am IS. April d. I. nach einem halben JahreSbetrage fällig. Die hiesigen Steuerpflichtigen werden daher aufgefordert, ihre Tteuerbeiträge für diesen Termin nebst den städtischen Gefällen nach 24 Nar. refp. 12 Ngr. auf jeden Stenerfhaler spätestens binnen 14 Tagen nach demselben an die Stadt Steuer-Ein nahme allhier pünktlich abzuführen, da nack Ablauf dieser Frist die gesetzlichen Maßregeln gegen die Säumigen eintreten müssen. Tn Steuer-Jntimationen werden in diesen Tagen den Hausbesitzern resp. deren Stellvertretern zur sofortigen Verkeilung an ihre Abmiether zngehen, wogegen die wegen Auszugs ver Letzteren nicht zu behändigenven Jntimationen unter Angabe der Wohnung, resp. des derzeitigen Aufenthalts derselben, soweit Solches bekannt ist, schleunigst an die Stadt- Struer-Einnahme zurückzugeben sind. Jngleichen haben die hiesigen Principale, Meister und sonstigen Arbeitsgeber die ihnen dem- »ächst »»gehenden Jntimationen ihrer Gehülfen sofort an Letztere abzugeben und solche an Abführung der Sommunanlagen hinnen obgedachter Frist an» zuhaltea. Außerdem haben die betr. Principale bei etwaigem Wechsel ihres Personals seit Aufstellung der duS',-ihrigen OrtS-Sleuer-Cataster die vorgegangenen Veränderungen von allen mit mindestens I Thlr. und darüber beigezogenen Gehülfen binnen 8 Tagen und bei einer Ordnungs strafe von 1 Thlr. bis 5 Thlr., welche bei Verabsäumung des Termins ohne Nachsicht beigelrieben wird, bei der Stadt - Steuer - Einnahme allhier (Ralhhaus U. Etage) schriftlich anznzeigen, woselbst auch Formulare zu diesen Veränderungs-Angaben auf Verlangen verabreicht werden. Im Uebrigen wird jeder Beitragspflichtige, welcher seit der Calasteraufstellung die Wohnung ver ändert hat, und dessen Steuerzettel nicht zur Aushändigung gelangen komne, weil derselbe von dem Hausbesitzer resp. dessen Stellvertreter ungeachtet dieser Bekanntmachung zurückbehalten worden, zur Ke«»tntH»ahme seines Steuersatzes und Smpfangnahme eines anderweiten SteuerauSweiseS an mehrgenannte Hebestelle verwiesen. Gleichzeitig sind die von der Handels- und der Gewerbekammer bereits öffentlich ausgeschriebenen Steuerzuscbläge von den dieser Abgabe verfallenden Gewerbetreibenden mit zu entrichten. Leipzig, den 12. April 1871. Der Rath der Stadt Leipzig. Koch. Taube. Boden-Vcrmictbung. Der zu Michaelis d. I. miethfrei werdende mittlere Boden deS CommunhauseS Reichsstraße Rr. SS, für welchen der im Burgkellerhof befindliche Aufzug mit benutzbar ist, soll anderweit aus drei Jahre an den Meistbietenden vermiethet werden. Miethlustige wollen sich in dem hierzu anberaumten Termine Freitag den 12. Mai d. I. Vormittags 11 Uhr an Ralhsstellc einsinden und ihre Gebote thun. Die Licilations- und Vermiethungsbedingungen können daselbst schon vor dem Termine einge sehen werden. Leipzig, den 25». April 1871. DeS Ratks der Stadt Leipzig Finanz Deputation. Bauplatz - Versteigerung. Der neben dem Scbmidt'schen Grundstück auf der Rosenthalseite der Zöllnerstraße gelegene Billenbauplatz Nr. II. von 7210 lDEllen Flächeninhalt soll von uns Freitag den S. Mai d. I., Vormittags 11 Uhr an RalhSstelle zur Versteigerung gebracht werden. Wir fordern daher Kauflustige hierdurch auf, in diesem Tennine sieb einzufinden und ihre Gebote zu thun, indein wir bemerken, daß die Versteigerung pünctlictz zur angegebenen Stunde beginnen und dieselbe geschlossen werden wird, sobald ein werteres Gebot nicht mehr erfolgt. Die Versteigerungsbedingungen und ein Situationsplan liegen in unserem Bauamte zur Ein sichtnahme aus. Leipzig, den 27. April 1871. Der Rath der Stadt Leipzig. j vr. Koch. Cerutii. Internalionalcr Hülssverein. Wir haben feiner Zeit die Mittheilung gemacht, daß von uns ein Asyl für deutsche Krieger inTeplitz zur Badecur eingerichtet sei. Die ersten 50 Mann befinden sich nun bereits an Ort und Stelle. Md M unserer tLo^a Müde erfahren wir, daß nicht nur me Pssegevesohlcnen Mt alen Hinrichtungen hinsichtlich der Wohnung und Be köstigung sich überaus zufrieden erklären, sondern daß soM in einigen Fällen der Gebrauch der Heilquellen nach etlichen Tagen schon einen merk lichen Einfluß geäußert hat. Angesichts dieses herzerquickenden Segens können wir nicht unterlassen zu erwähnen, wie sehr wir der Ttadt Teplitz dafür verpflichtet sind, daß die selbe ihre Bäder unfern Soldaten völlig unent geltlich zur Verfügung gestellt hat. Zwei der dortigen Äerzte nehmen sich im Verein mit einem österreichischen Hauptmann unserer Kranken in einer wirklich rührend sorgfältigen Weise an. Nach allen Seiten hin haben wir Grund zu der Hoffnung, daß ein guter Erfolg unserem Unternehmen zu Theil werde. Im übrigen gestatten wir unS auf unsere heutige Bekanntmachung zu verweisen. Oie akademische Jubelfeier in Wien. v. Lstmig, 27. April. Leipzig war die einzige Universität deS Dentscben Reichs, deren theologische FpcMt bei der Jubelfeier der Wiener evange- lisch'theologischen Facultät durch eine persönliche Deputation vertreten war. Die Universität Rostock halte Professor Dieckhvff abzuordnen beschlossen, dieser konnte aber nicht reifen, da rr ernstlich er krankte. Ho »ar Overkatechet Prof. vr. Frickc der einzige au-wärtige Universitätslehrer bei der schönen Feier. Wvhl aber hatten fast alle deutschen und schweizerischen Hochschulen, beziehentlich evan gelisch-theologischen Facultäten derseDen Glück Wunsch-Adressen, zum Theil von Jubelschriften begleitet, eingesandt. Diese Adressen werden zu sammen gedruckt und veröffentlicht werden. Prof, vr. Frickc überreichte bei der Dieustagsfeier, als Ar den k. k. evangelischen Oberkirchenrach der Präsident desselben Hofrath I)r. zur. Zimmermann, für die beiden evangelischen Gemeinden Wiens das Presbhterialmitglicd Prof. vr. Sickel, Professor der Geschichte an der Universität, für 1>atz k. k. Unterrichtsministerium der Chef desselben Jircccck gesprochen hatten, die FacMätsadresse und hielt eine Ansprache, in welcher er unter sichtbarem Ein drücke besonders auf den Wunsch der Facultät hinwies, daß die Wiener vrotestantisch-theologische Facultät gleich der katholischen in Tübingen, Bonn und Breslau dem gesamnnen Wiener Lebrkörper zuaefügt werden möge. Rach Fricke sprachen noch Pfarrer Lridrnfrost auS Gratz als Vertreter der evangelischen Geistlichkeit des ciSleithanischcn Oester reichs und der Hof- und Domprediger Zahn auS Hell«. welcher Letztere eine von ihm verfaßte Inbelschrist („Ueber den Einfluß der reforminen Kirche'" widmete. Die Jubelfacultät antwortete aus alle diese Ansprachen durch den Mund ihres Derans, Professor Vogel, in der angemessensten Weise sDurch einen Druckfehler ist das Wort unauaeu» essen in unsenn DieustagSanikel über di« Jubelfeier als Bezeichnung der Stellung jener FacuULt zur Universität mit unangenehm ver rauscht worden, was hiermit berichtigt wirv.j Der letztgenannte Kanzelredner, Adolf Hahn, ist einer der von der Wiener Jubelfacultät zu Licentiaten ver Theologie ernannten vier Gelehrten. Unter ven acht Juveldocloren der Theologie befinden sich der Heidelberger Theolog Prof. Adolph Hausrath und der Berliner Gelehrte, Prof. Hermann Meßner, sowie der erste Pfarrer zu St. Jacob n Augsburg, Tb. Schott. — Bei der Feier waren rt« Al. dt« wesend. Wasa, Weimar und Neuß an- Aus Stadt und Land. * Leipzig, 27. April. Unsere Leser werden mit Freuden Kknntntß nehmen von dem Asyl, welches der hiesige Internationale Verein in Teplitz inS Leben gerufen hat und dessen Ein richtungen bislang sich chlS sehr trefflich erweisen. Wir verweisen auch an dieser Stelle noch auf die unter den Inseraten befindliche Bekanntmachung, der gewiß ein weitverbreiteter Erfolg zu Theil wird; eS dürste sehr räthlich sein, daß sich Jeder mann in feinem Kreise der Sache annimmt und Hilfsbedürftige auf diese Hülfe aufmerksam macht; nur zu oft zeigt sich, daß Diejenigen, au welche man sich eigentlich wendet, entweder gar nicht oder zu spät die Kenntnlß davon erlangen. DaS wird rm vorliegenden Fall namentlich von Solchen gelten, die bereits auö dem Militair wieder ent lassen sind und daher der von den Vorgesetzten ausgehenden Mitthnvmgen nicht mehr thellhaftig werden. — Ucbrigens erfahren wir auS bester Quelle, daß der Plan deS genannten Vereins, hilfsbedürftigen Offieieren «ne Badecurunter- stützung und nicht etwa blo» für Teplitz zu ge währen, ebenfalls bereit- auSgcfiihrt ist. Man Hai eS nur für angemessener gehalten, auf diesem Gebiete nicht zu einer öffentlichen Bekanntmachung zu verschreit««, und hofft, daß die Officiere auch ohne daS die nöthige Kenmniß erlangen werden. r. Leimig, 27. April. Nächsten Mittwoch, am 3. Mai, findet in Leipzig eine Diöcesau-Ver- ammlvng der Leipziger. Landephorie iatt. Dem Vernehmen nach wird die bevor- tehende Landessynode den Gegenstand der Be ratung bilden. * Leipzig, 27. April. Das amtliche Dr. I. meldet: Se. Königliche Majestät haben zu geneh migen geruht, daß der Rector der Tho.nasschule, Professor vr. Eckstein in Leipzig, den ihm von Sr. Maiestät dem Kaiser von Rußland verliehenen St. Stamslausorden II. Classe annehme und trage. * Leipzig. 27. April. Dem Buchhändler Herrn Ed. Wartia hier ist' von Sr. Majestät dem Könige von Bayern in Folge des Demselben über reichte» BerlagSwerkS: „Fünfzig Jahre deut scher Dichtung" von Adolf Stern, durch dessen Lerlike Se. Majestät manche genußreiche und amrWude Stunde fanden, alS Erinnerungs zeichen ed»e Brillant-Nadel übersandt worden. * LtÜM«, 27. April. Die Bierbrauerei der EiWWWndttgesellschast Rtebeck L Co. in Reudnitz geht einer vedeutenden Vergrößerung entgegen, indem im Laufe der nächste» Woche mu de« V«» einer neuen Mälzerei und Darre be- gönnen wird. Die Pläne sind von Berliner Sach verständigen entworfen. Durch diesen Neubau wird es möglich, die Biervroduction mindestens auf 100,000 Eimer pro Jahr zu erhöhen. * Leipzig, 27. April. Da vielfach die Ansicht I verbreitet zu sein scheint, daß die neue Gohliser jActienbrauerei in irgend welchem Zusammen hang mit dem früheren Waldschlößchenproiect stände, so wird eS nicht unzweckmäßig sein, zu versichern, daß Dies in keiner Weise der Fall ist und an einen Ankauf des Waldschlößchens nicht im Ent ferntesten gedacht wird. Der in Aussicht genom mene Platz ist ein ganz anderer, und mehr als doppelt so groß als der für daS frühere Proiect bestimmte. * Leipzig, 27. April. Die Jahresrechnnng der Krebs'schen Kranken- und Leichen-Com mun, einer Unterstützungscasse, welche nahezu achthundert Mitglieder zählt, beziffert die Ein nahme des Jahres 1870, einschließlich des Cassen- bestandeS, auf 5134 Thlr. 28 Ngr. 1 Pf., die Ausgaben an Krankengeldern, Todlenopfern und Diversem auf 2180 Thlr. 10 Ngr. 3 Ps., sodaß ein Eassenbestand von 2954 Thlr. 17 Ngr. 8 Pf. verblieben ist. Diese Summe ist in guten und sichern Papieren angelegt und bez. in baarer Casse vorhanden Ausgenommen wurden 34, ausge schieden sind 11 Mitglieder. Die schon zu Ende deS JahreS 1870 wahrnehmbare Steigerung der Todesfälle, die sich indeß im ersten Quartal dieses Jahres noch mehr erhöht, har in der in diesen Tagen stattgefundenen Sitzung der Verwaltungs organe zu dem Beschlüsse Veranlassung gegeben, zur möglichst ungeschmälerten Gewährung der Todtenopfer eine Sleuererhöhung von 5 Pf. pro Woche eintreten zu lassen, eine Maßregel, die um so gerechtfertigter erscheint, als bereits aus den Wahrnehmungen deS für alle derartigen Lassen verhängnißvollen Jahres 1860 die gute Lehre ge zogen werden mußte, daß eine rechtzeitige, ver hältnismäßige Steuererhöhung den Ruin mancher Lasse zu verhüten geeignet ist. — Im „Volksstaal" halte Hr. Liebknecht die Behauptung aufgestellt, daß in den von der Pari ser Commune herausgegebenen Papieren der napo- leonischen Regierung auch Herr Karl Vogt als Empfänger von 40,000 Francs nolirt sei. Man konnte diese Angabe in Zusammenhang bringen mit den Ereignissen deS Krieges von 1859, da in diesem Jahre Vogt in einer Broschüre Deutschland von der Theilnayme am italienischen Kriege abge- rathen hatte und deshalb in der „A. AÜg. Z.", deren Londoner Correspondenl damals Liebknecht war. der Befleckung durch L. Napoleon verdächtigt worden war. Karl Vogt erklärt ,etzt in einem Briefe an den „Schweizer Handelökurier" „die Thalsacke des Empfanges von 40,000 Fr., soweit sie ihn betrifft, für erfunden." Er läßt dahin ge stellt, ob die gegen ihn erhobene Beschuldigung auf einer Fälschung Liebknechts oder auf einem viel leicht schon 1859 begangenen Mißbrauch seines Namens beruht. — Gegen die in der vorigen Nummer abae- druckie Mittheilung des Dresdner Journal über die „von deutschen und auswärtigen Mitgliedern der Leopoldinisch-Carolinischen Akademie der Naturforscher zur Revision der Statuten er wählte Commission", welche gegenwärtig in Dresden tagt, erheben die Herren Medicinalrath vr. Küchenmeister und Vr. Schaufuß in Dresden Protest, da die an derselben Theilnehmen- den eine legal gewählte Commission nicht dar stellen könnten und nur alS Vertrauensmänner, welche der Stellvertreter der Akademie, vr. Bchn, als soläjer einzig und allein zusammrnberufen, an zusehen seien. — Aus Dresden melden die Dr. N. vom 27 April: Gestern Vormittag geschah die Grund steinlegung zum Bau des neuen Hofthea- lers und zwar, wider alles Erwarten, in einfach schlichter Weise, indem nicht eininal der Herr Ge neral-Intendant sich gemüßigt gesunden, diesem doch nicht unwichtigen Aet seine Theilnähme zu schenken. Dem Vernehmen nach hatte der Herr Oberlandbaumeister den Herrn Hosrath vr. Pabst ersucht, den dock, nicht unbedeutenden Moment vurch einen Weihesvruch zu verherrlichen, was je doch Ersterer unterlassen mußte, da ihm von seiner Dienstbehörde hierzu kein Auftrag ertheilt wor den war. — Am 25. April verschied in Dresden nach langerm Leiden der Porträtmaler Albert Glie- mann. Er war nn Jahre 1821 in Wolfenbüttel geboren, hatte sich auf der Dresdener Akademie auSgebildet und gehörte zu deren begabtesten Künst lern. Lauge Zeit war er der gesuchteste Portrait- maler in Dresden, und aus hiesigen wie auswär tigen Ausstellungen zogen seine meisterlich gemalten, eleganten und lebensvollen weiblichen Bildnisse die Aufmerksamkeit der Kritik wie des Publikums in einer den Künstler auszeichnenden Weise auf sich. Und wie durch sein hervorragendes Talent, so hatte Gliemann auch durch seinen liebenswürdigen und edlen Charakter sich einen großen Freundeskreis erworben, der ihm ein treues und ehrenvolle- Andenken bewahren wird. (Dr. II — In Dresden haben vor einigen Tagen Schuhmacher eine Versammlung abgehalten, in der die Berliner Arbeitseinstellung von Seiten ihrer dortigen Collegen zum Vortrag gekommen ist. Im Verfolg der Versammlung ist beschlossen worden, von einer Arbeitseinstellung in Dresden abzusehen. Hingegen hat mau eine Commission niedergesetzt, die wegen Ermittelung der dortigen Löhne weitere Erörterungen ansteüen und beziehent lich wegen deren Erhöhung geeignete Vorschläge machen soll. — Von den Directionen und Verwaltungen der Steinkohlenwerke „Gottes Segen", Lugau- Niederwürschnitz, Fürst Schönburg, Niederwurschnitz- Kirckberg, Niederwürschnitz, Lugau, Oelsnitz sowie der Kalkwerke Raschau und Niederrabenstein ist vor einigen Tagen an den ReichstagSabgcordneten des 1!». Wahlkreises, Herrn vr. Minckwitz, nack Berlin eine Petition abgegangen, in der bezüglich des Gesetzentwurfs, betreffend die Unternehmer- Haftpflicht, welcher, wie es in dem Schriftstück heißt, in den tzH. 2—7 auf das Schärfste und Verletzendste in daS Herz des Bergwesens schneidet, um Folgendes ersucht wird: „Es sei hoffentlich noch Zen zu gründlicherer Prüfung der Sache, als dies jetzt im Reichstage möglich gewesen, und Herr Vr. Minckwitz möge daher mit allen ihm zu Gebote stehenden Mitteln dahin wirken, daß vor Beschießung in ver Sache erst weitere Erörterungen angcstellt und daraufhin erst ein Haftgesetz berathen und beschlossen werde, welches das, was bereits in der Fürsorge für die Bergarbeiter geschieht, beachtet und dem Bergwerksbesitzer überhaupt nur zumuthet, waS er von Gott und Rechtswegen und nach Maß gabe der natürlichen, socialen und persönlichen Verhältnisse übernehmen kann!" — Eingangs der betreffenden Petition ist ausgesprochen, daß, wenn dieses Gesetz Annahme finden würde, so werde und müsse es zu den größten Schädigungen und einer mehr als sächlich und menschlich berechtigten Ein trittspflicht der Bergwerksbesitzer führen, zumol dieselben eine solche bereits theils gesetzlich, theils herkömmlich durch die Knappschafts-Institute habcn
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