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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 26.09.1902
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1902-09-26
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19020926024
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1902092602
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19020926
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1902092602
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1902
- Monat1902-09
- Tag1902-09-26
- Monat1902-09
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Diese, Blatt «i,d dev Lesern voa Dretde» und Umgebung am Lage vorher bereits alß zugestrllt, während es die Post-Sbonnenren am Morgen in einer GcsanimtauSgabe erhalten. geriigrgebildi: Dl"»»', >lndi«> nacktz»,U«»ejM». »» dtk AuMt-un, «»Ich narnk Bv». «»er tkvmmiuwnüie csiviui kikalte» d,» «mii an Wockenia««,.. »» r!^7WLL''«LL!r'L ilit>rüu»«kn nur mit deutlicher >- - - ^>n«d Na»r '» QitrllenanaadeA..,. >iUlama Nachiraaliaie vpnorar- an> »rücke dleiden unberuMchttat: «nr«ri»»ole Mmmüiwie »erb» uiLt oulbewalin Leleiramm.Idrell«: »,ch»tch««> »,«»«» ^egvLrrrSet L8SS Nerlag von Kiepset, K Reichcrrdt. -snrei'gen täsif. Annalime von Sinlünd,«»! sei« dis Nackmmaas 3 titn ^oim »ni> Neieitaa« nur Maneulmixe m von l i bis '/-l Uli, Dir > ipallme Grund ..eile ica s Silben 20 Pia. Au kiiiidiaunaeii aui der Pmuwciie 3e>ie L Pia die n ipdliiae Zeile al» ..i>!U- a landi ' ober aui LerileNe m Via. Hn llluinmeui uaeti Tomi und siciev lauen 1 bei Livaliiae Ärundieileii 30. «a de; sv und M Pia nack bi- iondcrcni Paiii Ausivariioe Aut traue nur aeaen LmausdezuNiun«. lvelesblilüer werden mil witzi«. dcreckucl. kiernivreckanlckkutz: «m, I Nr. U und Nr. 2USS. »0 dort Lödms j All. empsoiiit XltzlÜLrLlLÜ- i» Lkmler äl Msiii. VeorM lairl e. HI» » Neueste Diahlderichte. .Hosiinchrichteu. Talisreioriil der StaatSbahne», Olsiisiefs-Feier, Gerichts- j ? »Gk« Pvlklltl. Verhandlungen .Fibclw". Vollsvomelluiig Berliner Leben I l Freitag, 26. Leptemlier 1962 Neueste Dralttmeldunaen vom 25. September. Crimmitschau. lPriv.-Tel.I Ein furchtbares Brand- un glück, bei dem zwei Menschen in den flamme» um gekommen sind, trug sich gestern Abend in Laucn- hain zu. Dort war im Nennig'schen Hause Feuer aus- gebrochen, das so schnell um sich grill, das; in kurzer Zeit Alles in Flammen stand. Der 72jährige Besitzer des Hauses, Gvltsieb Ncmsig, und seine Frau wurden als verkohlte Reichen austesunden. Das Haus war von 22 Personen bewohnt. Die Entslchungsursache des Feuers ist unbekannt, indes; yat die Gendarmerie noch in der Nacht mit de» Ermiliclungen begonnen Biele Feuerwehren der benachbarten Orte waren erschienen, konnten aber den Brand nicht aushaltcn. Oclze. Die Möhring'sche Holzwaarenfabrik wurde in der vergangenen Nacht von e.ner Feu er Sb r u 11 st heimgesucht. Zwc: Binder von ll und 6 Jahren sind verdranni. Die EulstehungS- ursache ist unbekannt. Wiesbaden. Bezüglich der von Paris aus verbreitete»! Meldung über die Tclb>llnordassa>re i» Algier, ivoran angeblich ein Onkel des Kaisers von Rußland, Großfürst Paul Alexandrowilsch bctheillgt sein soll, Nord der „Rheliiiich Courier" von amtllcher Sette in Lchlairgeubad ersucht, seslzuslcllcn. daß Großfürst Paul Alexandrowitsch sich seit dem 2. September ilnuiiterbrvchcii zur Kur in Schlangeubad aushält. also an der Alfaire nicht bethciligt sein kan». Düsseldorf. Der Deutsche S chulsch i ssvere>n hielt beute in der Tonhalle zu Düsseldorf seine Jahresversammlung ab. Den Vorsitz führte der Großyerzog von Oldenburg. Königshütt e. Anläßlich des hundertjährigen Jubiläums der Köistashütte erfolgte gettcrn tliachmllay der Abstich des neuen Hochofens Pomiiicr-Eieye. Abends fand die Begrüßung und Bewirlhiing zahlreicher Earengäste, ünter denen Obcrpräsident Fürst Hahsclot zu Trachenoerg und Regierung». Präsident -Holtz >ich befanden. statt. Die Hültenkapclle concertirle. Don lOOOO Personen wurde ein Fackeizug dargebracht. Ter Hüllendirektor Bug hielt eine Ansprache, gab einen Rückblick über die verflossenen UD Fahre und schloß nut einem -Hoch auf den Aufsichlsrath und die Ehrengäste. Der Generaldirektor Junghann dankte für di« dargebrachle Ehrung und brachte ein -Hoch auf die Beamten und Arbeiter aus. Homburg. Heute wurde hier der 5. Kongreß des Oamils wnritiiuo inwi'natian-il, der eine internationale Regel ung des Lecrcchts anslrebt, eröffnet. Bürgermeister Mönckeberg begrüßte die Versammlung, zu der etwa 100 Vertreter aus allen Kultlirstaatcn erschiene» sind. Namens des Senates. Bremen. Die Bürgerschaft nahm gestern Abend mit grober Mehrheit den Antrag an, den Senat zu ersuchen, durch eine» Bundesrathsbevollmächligten unverzüglich zu beantragen, anae- sichts der stets siegenden Fleischprege das bestehende Vieh- eins uhrverbot für die gelammten Reichsgrenzcn aufzuheben. Karlsruhe. Das istaatsmrnisterium Hai sich gegen die Zulassung der Männer Nüster ausgesprochen. Man er- wartet Ende dieser Woche eine wichtige Entschließung des Groß- herzogs betreffend die Zusammensetzung des Ltaatsministerlnms. Triest. Der verstorbene Großindustrielle Georg Galati hat sein ganzes, l>2 Millionen Kronen betragendes Vermögen der Stadt Triest zur Gründung eines K ra nkenya 11 ses über lassen. Eoserta. In Macerata di Marcianise wurden durch eine Feuersbrnnst einige 20 Häuser cngeäschert. Sechs Per ionen. darunter ein Kind, kamen in den Flammen um. Ter Schaden wird aus 300 Mi Francs, geschätzt. Luzern. Das Befinden Lord -salisbury's hat sich ge bessert, sodak man in seiner Umgebung glaubt, er werde bald Ausfahrten unternehmen können. London. Henry Phips, ein Mitglied des Carneg'.e-Ttahl- trultes, hat Botha 100 000 Dollar für die Buren zur Verfügung gestellt. Er bemerkte dabei, er host'c, daß der Friede letzt gekommen, alle Streitigkc.ten begraben seien und nichts in einem für England unfreundlichen Sinne geschehen werde. Er stimmenden Persönlichkeit verwaltet werden solle. Bei der An nähme erklärte Botha, er zögere nicht, zu versichern, das; das Geld lediglich zu wohlthätiaen Zwecken verwendet werden würde und keinesfalls in gegen England gerichtetem Sinne. Gemäß dem von Pl»ps ausgesprochenen Wunsilzc ichlagc er als drillen Vertrauensmann Sir Roseinnes, den Oberlichter von Trans vaal, oder de» Lbcrrichlcr Salomo», Geiieralsiaatsanivall von Transvaal, vder Sir Goold-Adams, slcllvcrireienden Gcniver- ncur des Oranjefreistaates, vor. Er sägte hinzu: Ich schliche Frieden im vollneii Sinne deS Wortes. Mein einziger Plan sei letzt, das Unglück meiner Landsleute zu müder». Aus eine Mit- Ibeiluiig von PhipS au das Koloiiialanil, die die Einietziiug c-ues -Ausschusses über unabbängige Rechnungslegung verfangt, er klärte Ehaiiiberlain seine Zustimmung und sagte, wenn Pbivs eiuverslaiiocii sei, werde er einen Engländer als drittes Mitglied ernennen. Die Gabe wurde vielmehr Smnpatli e in England finden, wen» sie sür alle Wiilwcn und Waisen jeder Ralfe ver- wendet werde» sollie. Aber wenn sckiliefilich bestimmt fei, bah sic nur den Buren z» Gute kommen solle, sei er doch willens, seinen Beistand z» ihrer geeigneten Verwaltung zu gewähre». Die von Phips geslijlclc Summe ist nur für Wttttveii und Wciisen be stimmt. Ncwuork. Ter Kreuzer „San Francisco" achg non Norfolk iVstgsiiial noch Panging. um die amerikanische» Interessen zu schützen. Das Scksisi hat 35 Mann sür de» Garni son- »nd Wachdienst o»l dem Isthmus an Bord. Kapstadt. Der kentiche Unterlban Max Henjchel ivurdc 1» der vorigen Woche vom Kriegsgerichi ui Preivria wc^en Hoch- verrotbs zu 10 Iabreii Zwangsorbcit pcrnrthc:!!. Das Urtbeil ist nnini'ehr beliätigt worden. Tientsin Ruüland übergab beule die ^ckianhaikivan- Niutschwang-Elscnbahn offiziell an China. Lcrtiichcö und TnchiischcS. Dresden. 25. September. —* Bei Sr. Majestät dem König iand heule Nachmittag 2 Uhr in Billa Hoslerwitz Familicnlasci statt, a» ivcicher Ihre Majestät de Königin-Wiliwe und Ihre Königs. Hoheiten die Prinzen Johann Georg und Max und Prinzessin Malhildc Theil uakwen. —* Im iEetmden oes Hkrrn Hospredrgers Klein m ist eine wesentliche Beiscrung noch nicht eingelreten Der beliebte Geistliche erfreut sich zwar fortgesetzt seiner geistigen Frische, und auch die Sprache steht ihm zur Verfügung, allein die luikc Seite ist noch vollkommen gelähmt. An eine Amislhätigkeil ist bei dem Patienten gegenwärtig noch nicht zu denken. —* Die „Magdeb. Ztg." und nach ihr eine Anzahl anderer auswärtiger Blätter Häven über eine bevorstehende Taris- rcsorm bei den sächsischen S t a a t s b a hn e 11 folgende Mii- thciliingcn gebracht: „Wie verlautet, bat die sächsische Staats- regicruiig die Turchsührung einer Personeiiiarisrcsorm in ihrem Staatsbahngebiete endsiltig beschlossen. Sic will damit thunlichst balv. und zwar auch in dem Falle Vorgehen, das; andere Eilenbabn. Verwaltungen, namentlich aber die vreuhischen Staatsbahuen, sich zunächst noch abwartcnd verhalten sollten. Die Reform wird sich aus der Grundlage vollziehe», die bisher allgemein im Interesse der gleichmäßigen Behandlung aller Reisenocn und zur Ver minderung der Fabrkartensorlen und Vereinfachung der Tarife auch von anderen Bahnen als ersirebcnsiverth bezeichnet worden ist, nämlich: Beicitigung aller Rückfahrkarten. Herabsetzung des Preises für einfache Karten aus die Halste der jetzigen Rucksahr- kartenvreise, Erhebung eines Z'üchlages für die Benutzung von Schnellzügen, Äbichoffnug des Freigepäcks und Ermöhigiing der Gepäckfracht. Die Regierung sieht in der Reform das einzige Mittel, eine Verkebrssteigerung und damit zugleich die w wünschcnswcrthe Vermehrung der Einnahmen hcrbeizuführcn. Bei der großen Wichtigkeit dieser Tarifmaßnahme und ihrer Rück- Wirkung auf die Tarife der benachbarlcn Bahnen ist cs als selbst- verständlich anzniche», daß die sächsische Regierung die Regierungen in Preußen und Bayern und vielleicht auch der übrigen Bundcs- »aaien inii leioiiilaiiolgem erlienoannweien von >yrcr xivUPl in Kenntnis; gesetzt und wahrscheinlich auch Verhandlungen wegen eines gleichmätzigeli Vorgehens mil ihnen angcknüpsl Hai. letzieres aiischciuciid jedoch bis jetzl ohne Erfolg. Mil der Reion» werden sich demnächst auch die hierzu berusenen sächsischen Körperschaften, wie Landtag und Eiscnbahnrath, gutachtlich zu beschäsligen haben " — Die Meldung der „Magdeb. Ztg" beruh, zuverlässig nur aus Veriiiulhungcii, die sich wahrscheinlich aus die Erklärung d r sächsischen Regierung im letzlcn Landtage stützen, daß die Beseitig ung der Rückfahrkarten ein crstrcbcnswcrthes Ziel sei. Irgend ein Beschluß ist in der Sache noch keinesfalls gefaßt. —* Aus .virichberg wird gemeldet, daß der preußische Eisen- bahiiininisier den Antrag der Hirschoerger Handelskammer a> Einführung von Schnellzügen ans der Linie Berlin G vrl: >-. — H 1 rschbcrg — Mittellvalde — W > cn dahin beantworte: bat, cs liege nicht in der Absicht der Esi'ciibahiioerwaltnilg, dien- Züge cinzurichtcn, da sür sie ein allgemeines Bedürfnis; nicht a ziierkcniien lei. —"s Wie im „Dr. Auz." mitgethcilt wird, cnkspricht die Alcie- ung, die Stadl Dresden sei neuerdings an das Frankfurter Kviisoittiuin mit Vorschlägen behufs Erwerbes der Mehrheit des ch Millionen Mark betragenden Gruudkapitols der Dcntfchcn Straßenbahn hcrangclrcten, nicht den Thatsachen. Vielmehr hat sich das genannte Konsortium mit einem neuen Anerbieten an den Rath zu Dresden gewandt, der seinerseits im Prinzip be schlossen hat, die Offerte anzunehmen, während die cinzuholenre Zusiiliiimmg des Stadtverordnctemolleguims noch ansstebi. Das Konsortium fordert 170 Prozent zuzüglich 1 Prozent der Zinsen ab 1. Januar 1002. Tie Osi'erie gilt bis 6. Oktober d. I. Der Gegenwerts, soll in 3> hprozcntigen Dresdner Stadtobliga- tioncn :>I pari entrichtet werden. —* Heute Vormittag um 10 Uhr fand in Gegenwart des Dezernenten für das Felicrlöschwechn. -Herrn Sladtraths Leute- mann, des Herrn Branddirektors Oeser-Meiße», sowie der Offi ziere des Korps im Turnsaale der Hauplseuerwachc, Annen- Nraßc 0, ein Appell der Feuerwehr statt. Hierbei überreichte der Herr Kreisocrtrcler Oejer unter entsprechender Aniprnche im Auf träge des Rathes »nd im Namen des Landesausschusses dein Oberfeuerwchrmonn Wilhelm Böhme aus Anlaß einer 20jährigen »nunlerbrochenen Dienflzeit, das vom Landesausschusse sächsischer Feuerwehren gestiftete Ehrendivlom. Mil herzlichen Worten des Dankes für die der Stadt geleisteten treuen Dienste beglückwünschte Herr Stadtralh Leutcmann im Namen des Rathes den Ausaezeich- ne'en und wünschte, daß er auch weiterhin in geistiger Frische seinen Dienst ausiührcn möge. Mit weiteren Glückwünschen des Herrn Krcisvcrlrctcrs und der Herren Offiziere endete die kurze Feier. —* Auf dem Terrain der hiesigen Diakonisscnanstall ist kürzlich im Rohbau ein nach der Bautzncrstraße zu gelegenes mehrstöckiges Gebäude seniggeslellt worden. Tie Fagaden sind ciilspleebend dem Charakter der Diakonissenanstalt als Stätte der Krankenpflege und selbstlosen christlichen Liebe ohne jeden Schmuck und auch im Innern sollen hygienische und Zwcckmäßigkeits- gründc die leitenden Momente sein. Das Haus, welches erst im Oktober nächsten Jahres in Benutzung genommen werden soll, wird im Erdgeschoß Verwaltnngsräume ousnchmcn. in seinen oberen Stockwerken dagegen Wohnungen und Schlasräume sür die Diakonissinnen bieten. Zur Krankenpflege wird das Haus direkt nicht verwendet. —* In der feit Jahren gewohnten schlichten, aber eindrucks vollen Weise fand heule Vormittag in der Königlichen Blinden- anslall die 63. Jahresfeier des v. Olsusicss'scheu Stiit- ungsscsies statt. Es halten sich hierzu außer dem Lehrkörper verschiedenen Beamten und den Zöglingen der Anstalt eine größere Zahl von Ehrengästen in der einfach geschmückten Aula einac siindcn. Unter den letzteren bemerkte man die Herren Ären baliptmann Schmiedel, Prof. Henze, den früheren Leiter der Dane slummenanftalt, Schulrat» Stötzner, mehrere Geistliche hiesige. Parochien und Andere. Der Gcdächtnißakt wurde eingclciict nii' Oryclvorspiel und dem Cboral: „Sei Lob und Ehr ", woran von den Zöglingen, dsi durch Herrn Kammersänger Glonn! eine ausqezeichncte musikalische Schulung haben, aus den Mendelssohn'schcn „Elias" das Engel-Terzeit a eapr-II» un: Kunst und Wissenschaft. ß*MittheilunL aus dem Bureau der Königl. Der gruvpenweile Einlaß des Publikums kann aus sicherbcits volheilichen Gründen nur von der Südseite des Schauspiel- baufes aus erfolgen. Das Publikum wird gebeten, sich dort aus- sicllen zu wollen. Sonntag den 26. September um >H11 Uhr »eyinnt der Verkauf zur Volksvorstelluna. Er dauert Isis zuni Beginn der Vorstellung C/22 Ubrs. Aus der Rückseite des Theaterzettels, der zum Preise von 5 Pfennigen on der Kasse »nd bei den Logenschließern erhältlich ist, findet sich eine kurze Erläuterung des zur Darstellung kommenden Werkes, der „Jungfrau von Orleans". Für Garderobe wird bei den Volks Vorstellungen kein Entgelt erhoben. i * KSnigl. Hofoprr. Die , Fideli 0" - Boisicllung ver mittelte die Bekanntschaft mit Fiou Fränkcl-Elaus vom Deutichrn Landestdeater in Prag. die. wie man annebmen darf, z» Engagements,wecken hier gastirt. Eine Künstlerin, die sich mit einer »0 bedeutungsvollen Rolle, wie die der Lronorc. riniüdrt. accreditirt sich im Vorhinein durch die Große der gestellten Auf- nabe, zugleich aber spannt sie auch die Erwartungen über daS Maß des Gewöhnlichen. Diele Erwartungen sind vorläufig nur zum Theilc erfüllt worden. Man bat in Frau Fränkel eine be gabte, intelligente Sängerin kennen gelernt, die über einen an genehmen Sopran von genügendem Umfange verfügt, über Geschick nnd Routine, der aber, nach ihrer Lconore zu mtbesten, die Kunst des Vortrages in gleichem Maße adgeht, wie es ihr an tieferem Empfinden fehlt. Das Eine wie das Andere ließ sich genau beobachten. Die Stimme- die zwei O.iave» spannen mag, ist, wie aewgk, nicht ohne beachtenswerlhe Trag- und Leuchtkraft, sie entbehrt nicht der Wärme, aber sie ist weder zuverlässig in der Kunst der koloristischen Ausführungen, noch bedeutend im lhriichen und dramatischen Ausdruck, um deutlicher zu sprechen: die ganze ge'anglichc Darbietung war eine annehmbare Leistung, bei der von großem Stit kaum die Rede sein konnte. Neben iolchrn Mängeln fehlte eS auch nicht an musikaltichen Willkürlichkcrien. zu denen wir natürlich auch den von Frau Fränkel beliebten ver einfachten Abschluß ihrer großen Scene und Arie rechnen. Die Darstellung, mit dem Maßstabc der hiesigen Anforderungen ge. Floresta» hatte. Wir sind hier. Gott sei Tank, den» doch andeie Leistungen gewohnt Wie st, den letzlcn Wochen als jelbstverständ sich und unerläßlich, erfolgte auch geilem wieder eine Ablage, diesmal von Setten des Florestan-Burrian, der sich lur, vor der Vorstellung krank mcldcie. Für ihn sang Herr GudehuS. Daß die Königl. Gcncraldirektio» unier de» gegenwärtige» Verhält nissen. wo die Erlten »nd Besten gleich zn halben Dutzenden krank darniederliegen, überhaupt noch ein Repertoir aiistecht erhalte» kann, ist vo» den Kuiistlctstungen der Königl. Hojtheater gewiß nicht die kleinste. U. 8t. ß* In Karlsbad fand gestern die Hauptversammlung der Deutschen Gesellschaft sür Geschichte der Medizin statt. Die Versammlung befaßte sich auch mit der Berufung Sckweninger' s an die Berliner Universität und nahm folgende Entschließung an: Tie Hauvtvcrfammlung spricht über den jüngst erfolgten Lehrauftrag nir Geschichte der Medizin an einen in diesem Fach durchaus Unbcwährten ihr Bedauern aus und geht hiermit zur Tagesordnung über. f* Krügcr's Memoiren, die am 1. November in Buch form zur Ausgabe gelanqcn, zerfallen in drei Theilc. Ter erste bebanvclt die Vorgänge bis zu Iameson's Einsall, der zweite die Ursachen, den Verlauf und das Ende des Krieges, der dritte die Zukunft des Burcnvolkes. Krüger erhielt ein Honorar von 600000 Mark, welche insgcsammt dem Burcn-Hilfs- fonds zuflicßcn. messen, konnte als mittelmäßig gelten. Frau Fränkel war kaum > mehr als eine rein theatralische Figur, die, vo» einer Pose in die. andere fallend, leine Ahnung von dem Seelenleben einer Leonoie i Naturgesetz ans fette Jahre magere folge». Indessen ist ein solcher Berliner Leven. O. Berlin, 21. September. Die Zeile n sind schlecht. Das beginnt auch die reiche Stadt Berlin an ihrem eigenen Beutel zu merken. Der soeben sertiggestellte Jahrcsabschlutz ihrer Stadt-Hanptkasse schlickt mit einem Fehlbeträge von rund 66 OM Mark ab. Das ist ja freilich sür eine Stadt wie Berlin, die mit einem Jabresetat von mehr als 110 Millionen Mark, abgesehen von den zahlreichen städtischen Werken, arbeitet, gewiß nur eine geringsügige Summe. Aber sie erhält sofort ein anderes Gesicht, wenn man daneben hält, daß die vorangegongenen Abschlüsse durchweg ansehnliche Ueber- schüsse gebrockt hatten, die sich von 5 bis 12 Millionen Mark be wegten. Nach solchen angenehmen Ergebnissen der städtischen Finanzwirthschast nun mit einem Male ein Fchloctrag — dos ist freilich bitter! Wenn der Berliner Stadtkämmercr ein philosophisch veranlagter Mann ist, wird er sich ja mit der Er- wügung trösten können, daß nach einem schier unabänderlichen " " " . Ä l Trost immer recht schwach, namentlich, wenn es sich um nüchterne j Zahle» bandelt, denen mit Philosophie nicht recht beizukommcu ist. Ter Finanzminister der Stadt Berlin gicbt sich denn auch nicht mit einem so billigen Tröste ob, sondern läßt in den Ber liner Blättern über den zeitgemäßen Text predigen: Sparsamkeit, strengste Sparsamkeit! Hoffentlich wird man aber diesi woblangebrachte Mahnung nicht, wie io häufig in derartigen Fällen, am verkehrten Ende beherzigen, indem man an den Pfennigen und Markstücken sorgfältig span, um die Krön und Dopclkroncn mit desto freigebigeren Händen a»szustre,icr Gewiß hat die deutsche Rcickshouplstodt Repräscittationspstchne:.. deren Erfüllung sic sich nicht entziehen darf, noch kann. Aber auch hier sollte man immer ein bestimmtes Maß obwalten lasier, »nd namentlich das gute englische Won beherzigen: „Esiuisiiv bogiu« nt bonw". nnt der Wohlthätigkcii soll man bei sich zu Hause beginnen. War cs so unbedingt nothwendig. daß die Stasi Berlin, noch bevor die zunächst bethciligle französische Hanoi siadt, geschweige denn irgendeine andere Ltadt in die'er Beste ' ung das Geringste gethan hatte, 50 000 Mart iiir Mariimai: spendete? Müssen für jeden Kongreß, dem es entfällt, den Schau platz seiner oft reckst belanglosen Thatcn nach Berlin z» verlegen, immer gleich viele Tausende für Festessen und dergleichen aus dein Stodtsäckc! geopfert werden? Derartige wohl aunnweneiibe Frage» ließen sich noch reichlich vermehre». Hossculsich seist mau hier, wo cs wirklich lohnte, mit dem Sparsyslciii e'i, und Hali sich nicht bei Kleinigkeiten aus. Dagegen wird wobl der ärgst' Nörgler nichts cinznwcndcn habe», wenn die Stadt Bersi» au bedürftige und würdige Ehepaare, dm ihre goldene Hochzeit sen il! aus diesem Anlaß ein „Ehrengeichenl" oon ganzen drcißia Mai spendet, auch wenn damit, wie >m vergangenen Jahre, der siäai sche Etat mtt der üppigen Suinmc von OM Mark belasici wiia Ma» könnte vielleicht mit Recht hiergegen geltend mache». da>. für eine Stadl wie Berlin in solchen Fällen eine einmalige Unie> stühung von 30 Mark recht armselig isi und gern ocrzehnfaan werden dürste. Am wcnigstcii aber wurde G niigebrachi sem das löbliche Svorcn etwa bei den städliiche» Beamten und Arbeitern anzusangcn »nd daraus die Bereckstmuug berzuleitc». den von der Stadtverordneten-VersammI»»» jüngst angenomme nen Antrag aus Gewährung eines alljährlichen lurzeu Erholungs urlaubs an sämmtlichc Arbeiter in städtischen Diensten abzulcynen. Jedenfalls wird cs die Sparsainkeii allein nicht thun, man wird auch nach mancher anderen Richtung die bessernde Hand anzulege» baben. Es zeigt sich nämlich bei näherer Prüfung daß der Fehlbetrag und der Fortfall cmcs Ueberschusics durch dir
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