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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 03.10.1902
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1902-10-03
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19021003021
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1902100302
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19021003
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1902100302
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1902
- Monat1902-10
- Tag1902-10-03
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Lies«» Blatt wird den Lesern von Dresdea >»d Umgebung am Tage vorher bereit» al» Abend-Ausgabe zugestellt, während e» die Post-Abonnenten ai Morgen in einer Grsammtauegabe erhalten. VerugrgedW: ««' bur» , -nla«c» die r zomas» ... ^ »den, »de«»» und «»adrueÄnNnüei^'ortiinal. «kidiümv «>r m„ deuilicker Q»el!e,»n °«»e (-Treib «u-t»'» Kü»?4^7.dÄ^.?.^ lu?de> »rü»e »Wen imdeniana»,,«: «ndeilan,»« . M»«»'k>i»r werde« «ubt »ulbewadn. »eleiramm.»»«!!«: «achitcht», »r,«d»a. KegvünSet 18LK Vevlag von Aiepsrh L Retrftardt. Anreizen'cant. «imabme von Nnkü»di»«n,e« die tliactimiltaa» S Ubr. Sonn- und Nrien«,« nur Nanenlnabe R von n di« V.i Udr Die iwalli»eLrund> «eile (ca » Silben» rc> Pt«, Ln- Iündi«u»»en »ul der Drivarleile Zeile L Pi» : die rivaltiae Zeile al« .E>». ariandl' oder aul Leuiette bo Ni« Sn Nummern nach Sonn- und Ne>er. la,e» r- de« rivalliae ltlrunditilen Xi. «o de» so und so Pi« nach de londerem Tarif Au«würii«e Sui träae nur aeaen Voraurbezabiun«. lveleiblilller werden mil ivPl» derechnel. Sernlvrechanichlub: Am, t «r. U u„d «r. »0V«. Lodert Lödmv jm». smpüodlt LIvlävreloüe io -röWier jiiznriii. Leor§plLt216. sU» iuienel" Neueste D'ahlberlchte. Hosnachrichte», Lehirrettatz. Veitammlung arge» Jleischwuchrr. Centtaltbeater, Gelichtö- ^^ Verhandlungen. Hoilhralerkassirer Köizing« 7, Uvelte Guilbeit. Ei» interessantes Schachipiel. Freitag, 3. Oktober L1W2. Neueste Drahtmeldungen vom 2. Oktober. Potsdam. Die Kaiserin tras heute früh 7 Uhr auf der aussichtlich 540 Seminaristen abgehen und 60 Lehrerinnen; Ostern 1904 : 652, bez. 98; Ostern 1905: 648. bez. 87; Ostern 1906 : 672, bez. 71; Ostern 1907 : 660-670 Lehrer: Ostern 1908: 700 Lehrer. Die Zahl der abgehenden Lehrerinnen kann für die letztgenannten WilL°r^ Nlkd7LSe°.^ Polen. Ter Änädlige Arbeiter Zdmvivski au» Neustadt a» «wa 80 vetragen ^ss" ck wird Ai>es d.r s.nne, der wegen Morde« zum. rode verurtheilt wn.de. ist ^^.iZungdes^eminar^ "-^ aen und impofanlen Eindruck macht Aufträge der Stadtgemeind- am 0»n»°°„. B-> 2 A,°d ii-ii, Mi »in i,!> d,ui-M°,ii.» m,s Stettin. Die allgemeine deutsche Obstausstellung ^an^xnerke? naev wurde heute Mittag in Geaenwart der Frau Prinzessin Friedrich ^nd die Handwerker noch eifrig b-wuht. d,e letzte Hand mz-llegen. Leopold von Preußen eröffnet. In Verbindung mit der Au»- odftiüchi-, Md d-, L?''d,'»A'^'eL."'SL 'Ä Kh, 'Ä; «. .. tinem Erd-, einem Zwischen- und drei Obergeschossen und ist im Di- unaarischen Ztile der Früh-R-na.ssanee gehalten. Tie F°;°de.des 50 Meter Budapest abreisen den konnte. Da aca . , eine reiche Architektur. Ter erhebende Mittelgiebel wird von der AnsgleichSsrag.n e.ne vollständige Ileber-.Dickmung Ä7/bunc. noch nicht erzielt ist, werden österreichische Minister in den nach- A A DK ^ rins/. .» ik... durchbrochene Giebel von gleicher -luSschmückung aus wie der hob- bi.si?, Mobnuna .urückaeklkr. ^ Vormittag wieder m ihre. der ebenfalls ein grosl-s. mehrsach getiieillrs Bogen- tzsiÄel^ ^er .nuLnstllche Urhebee des aeaen das .Haus L^emlin durckLnVBatt°..°b7n°" kZ de« Tepntirten Carlo,, de Wiarl verübten A nl cd la ge« ist in da« Gefängniß übersüdrt worden, er führt kort, zu leugne,,, trotz 9z1u?Ä^i'.»n°mür^^nr^k^is»",k^« dem sich die VerdachSimomrnke gegen ibn hüulen. Man fand bei ibm noch n.chl völlig geirocknereS Svre.mpulvcr. Cine neue km Mähe zur Anwendung ^kommen ^ Seme Erricht- Veihastung wirb erwartet Dem »Petii Bleu' zufolge ha« die ?rme>> strei- StnatSanwaltichasi die Ueberzeugung. daß der Angelchuldigte Be- G°cde"m.aebö',77^"ou'c" unlechiekt. die der -ungen sozml.suichenl MZ" 7",sdrechkud !ingeriFet is? das w/ dem London. »Financial NewZ' melde» auS New-Pork: Die s'^-nd- t2Be.irksschuloebäude B-' -in-r Morgan^SchissSkombination sei nunmehr in aller Ä' ?.orm oraanillN worden. Prüsident lei GriScom. LaS Kavikal' ^i^ ^n»"/ bestehe auS 60 Millionen Vorzugsaktien und 70 Millionen Stamm-, ZaNL Petersburg. Wie der „Nowoie Wremja" telearaphirt ^ wird, ist der Schah von Persien gestern in Persisch Asta an- ürschosse. Da eS für den. getrennten Besuch von Knaben und gekommen. HelsingsorS. Das amtliche Blatt theilt mit, daß der Kaiser, durch eine Eingabe deS Senats veranlaht, obne augen- blicklich die Weiterbebandlung der Angelegenheit zu bestimmen, dem senat erlaubt hat, eine detaillirte Vorlage auszuarbeiten und zur genaueren Prüfung vorzulegcn, welche Sachen )nr all- gemeinen Reichsgesetzaebimg gekoren sollen. — Zwei Viceprä- sidenten, 7 Gerichtsafsessoren, sowie cine weitere Anzahl Ge- richlsbeamter sind entlassen worden. Washington. Der Kommandant des Kreuzers »Cincinnati" bat bekannt gegeben, daß er auch eine Aktion von Kanonenbooten, gleichviel welcher Partei sie angehören, in der Bucht von Panama nicht dulden werde, wenigstens nicht tn Schußweite von der Eisen bahnlinie, den Werste» und den Änkervlühen für die Schisse, die der Jsrhmusbah» Güter und Passagiere zuführen. des Zolltarifs hänge es ob, ob unsere deutsche Landwirthschasl konkurrenz- und existenzfähig bleibe. Dem Brotwucher an den Getreidebörsen könne nur durch einen wirksamen Zoll cnlgegen- getreten werden. Dieses werde auch durch die Dhatsache be wiesen, daß wir zur Zeit des Freihandels höhere Gelrcidepreisc batten, als jetzt. Alle anderen Länder hätten ihre Grenzen durch Zölle geschlossen: warum nicht wir auch? Und doch sind anderwärts die Getreidepreise nicht höher. Ganz unerklärlich wäre es, daß die seit 7 Jahren zur Verhinderung von Vieh seuchen bestehende Grenzsperre gerade jetzt eine Fletschtheuerung hcrbeigesührt haben solle. Der internationale Großhandel allein sei daran schuld, der sich den Beutel füllen wolle ohne Rücksicht darauf, daß dabei durch Ausbreitung von Viehseuchen die Volks- ren. aesundheit zu Grunde gehe. Wie in Amerika von Seiten der Trusts und Ringe der Markt beherrscht und Preise gemacht wür- den, so werde es auch bei uns von den Großhändlern versucht. Diese ober seien die eigentlichen Feinde der Landwirthschaft und deS ehrlichen Fleischergewerbes. Gegen die Trusts als eigentliche Volksausbeuter könne nicht energisch genug Front gemacht wer den. Wenn ein Schutzzoll für die Landwirthschaft unentbehrlich sei, so gelte dies ganz besonders in Rücksicht auf den Fleisch wucher. Selbst die Fleischer erhoffen von einer Grenziperrune günstigere Preise des Schlachtviehes, da doch unsere Landwirth- schast durchaus in der Lage sei, den Bedarf an Schlachlthicrcn vollauf zu decken. Beweis für diese Behauptung sei, daß n», ein Prozent des verkonsnmirten Schlachtviehes eingesührt würde. Auch sachwisscnschaftlichc Schriften sprächen sich für Einführung eines Fleischzolles aus Die Jleischnoth, das Äuchertlmm bc- Oertliche» nnd Sächsische». Dresden. 2. Oktober. adcyen eingerichtet ist, sind zwei massive Treppenhäuser vor- Händen. Zwei besondere Durchfahrten im Vordergcbäude ver mitteln den Zugang der Schulkinder vom Platze ^er Die gemein same Turnhalle ist mit der Schule verbunden worden. Sie hat außerdem die Bestimmung, die den Bezirksschulen seblende Aula zu ersetzen und al- Versammlungsort bei Lchulsestlichkeiten zu dienen. Für die Kinder des die Ammon-, Freiberoe», Rosen straße usw. umfasstenden TbcileS der Wilsdruffer Vorstadt be stimmt, sollte die Schule ursprünglich schon am 1. Juli in Be nutzung genommen werden. In den Neubau wird jedoch jetzt zu nächst die 2. Bezirksschule übergesührt, welche sich bisher Am See in sebr unzulänglichen Räumen befand, die auch in gesund- beitlicher Beziehung zu wünschen übrig ließen. Diese Anordnung steht im Zusammenhänge damit, daß der an der Ecke der Weinlig- unb Earolastraße zur Ausführung gelangende Neubau der 2. Be- zirkSschule nach seiner Fertigstellung »„nächst zur Unterbringung der 9. Bezirksschule, und zwar bis zur Vollendung deS Schul neubaues am Gcorgplahe benützt werden soll. —* In einer vom „Deutschen Reformverein" zu Dresden «inberufenen, gestern Abend im Twolisaale abgehaltenen züglich der Nahrungsmittel, sei einzig und allein das Werk der internationalen Händler. Ter jüngste Frankfurter Bankierlap Hab« ' --- -- - - -- -- -- - - - sich konn sabe ja genügend gezeigt, wie die internationalen Großkapitalisten über Gesetz und gesetzliche Bestimmungen hinwegsetzen zu können vermeinen. Also: Wirksame Schutzzölle aus Brot und . ^ . . . . ....... Versammlung sprach Herr Chefredakteur Oswald Zinimermann -* Auf da» von der Hauptversammlung de» 7. sächsischen über „Deutsche Dolksnoth und jüdische Wucher- sennnarlehrertages an Se. Ma>estat den König gerichtete ^ ^ Htüdigungstelegramm ist aus Jagdschloß Reheseld folgende Änt- wort einoegangen: „Ich danke den Mitgliedern des Sächsischen Seminartehrervereins herzlich sür die mir freundlichst überiandte Huldigumz. Georg." —* Dem de» der Firma E- F. Steinacker in Leipzig an- gestelltr» Blichkandlnnaska'fiier Albert Oskar Gangloff ist das Ritterkreuz 2. Klaste des Alb,rchtSorde»s unv dem bei der selben Firma angestellten BuchbandlungSgehilsen Emil Frauen- lob das AlbrechiStreiiz verlieben worden. ^ —* Die Schülerzahl der evangelischen Lehrer-Seminare Sachsens betrug 1896—1897 : 2895; die der Lehrerinncn- ^eminare: 197; 1902/1908: 8750, bez. 350: da» katholische Seminar zu Bautzen besuchen ». Z. 114 Zöglinge. Ostern 1903 werden vor- König gerichtete volitik". Schon eine Stunde vor Beginn des Vortrags war der Saal überfüllt, insbesondere war die Sozialdemokratie stark vertreten. Die Ankündigung sagte wohl, daß auch deutsche Haus frauen cingcladen seien, doch waren diese nur in geringer Zahl erschienen. Die Vcrsau»nl»ng verlief sehr stürmisch, und die Schlußworte des Redners blieben in dem allgemeine» Tumulte unverständlich. — Rechtsanwalt Dr. Häckel eröffnet? den Abend mit einem Hoch auf Kaiser und König und crthcilte sodann Herrn Zimmermann das Wort. Hier schon opvonirte der Sozialdemokrat Sindcrmann, dessen Einwendungen jedoch bei der herrschenden Unruhe unverstanden blieben. Vom Fall Löhning ausgehend, betonte Zimmcrmann zunächst, daß seine Partei Kasten geist und Mandarincntbum bekämpft habe, sie trete aber jeder Zeit für einen genügenden Schutzzoll ein. Von der Gestaltung Herren Lehrer Beck, Fleljcheruieister Richter und die Sozialdemo, traten Sinvermann und Redakteur Riem. Fleischermeister Richter trat der Behauptung Zimmermann's entgegen, daß die Fleischer sür Einführung der Flcischzölle seien, wahrend Redakteur Riem den Nachweis zu führen versuchte, daß Zimmermann in einem früheren Dortrage nahezu entgegengesetzte Ansichten, wie die heutigen, vertreten habe. — Die Besitzer tollwuthkranker Thicre werden in Zu kunft mit einem neuen Faktor zu rechnen haben. In Schlesien ist nämlich ein Gutsbesitzer, dessen tollwütbig gewordener Hund ein Mädchen gebissen batte, gerichtlich verurtheilt worden, allen daraus entstandenen Schaden an Kurkosten usw. tragen. Ter Schaden ersatzanspruch stützte sich auf § 833 des Bürgerlichen Gesetzbuches, der besagt: „Wird durch ein Thier ein Mensch getödtet oder der Körper oder die Gesundheit eines Menschen verletzt oder eine Sache beschädigt, so ist Derjenige, welcher das Thier hält, ver- pflichtet, dem Verletzten den daraus entstehenden Schaden zu er setzen." —* Eine beherzigenswerthe Mahnung, schreibt die "Deutsch.- evang. Korr.", richtete Prinz Mar von Sachsen aus der Ver sammlung des Bezirksvercins des Volksvereins für das katholiscü Deutschland in Stuttgart an den politischen Katholizismus. Ter Prinz hielt dort einen Vortrag über die Geschichte der Makkabäer und die Kämvse des Volkes Israel unter deren Führung. Er stellte die Makkabäer zwar als Vorbilder im geistigen Glaubenskampfe hin, bezeichnete aber ihr Streben nach politischer Macht als einen Fehler, den Niemand billiger könne und von dem sich auch die katholische Kirche frei ballen sollte. „Wie die Makkabäer," sagte der Prinz wörtlich, „so sollen auch wir mit unbefleckten Waffen den Kampf führen, denn schlechte Waffen können auch einer guten Sache nur zum Schaden ge- reichen. Freilich haben die Makkabäer auch Fehler gehabt, die wir ihnen nicht nachahmen dürfen, aus welchen wir aber lerne können. Niemand wird ihr Streben nach politischer Mach billigen: und von diesem Fehler sollen auch wir uns frei halten." Nach den Vorgängen der letzten Zeit >. »d nach dem Wesen de Ultramontanismus zu schließen, ist leider anzunehmen, daß dies Mahnung ungehört verhallen wird. Der politische Katholizismu ist reger denn je an der Arbeit und fordert zu immer energischere: Gegenwehr heraus. — Die „Germania" erwähnt übrigens in ihrem Berichte aus leicht begreiflichen Gründen nichts von diese Kunst nnd Wissenschaft. s* Mittbeilung au» dem Bureau derKönigl. ,oktdeater. Im Over n Hause findet Montag, den Oktober, die Urauftübrung der einaktigen Dorfidvlle »Das war ich" von Richard Batka. Musik von Leo Blech, statt. Beietzt sind dt« Partien der Novität wie folgt: Paul, der Pächter—Herr Scheidemantel: Maiihn, diePächrerin-Frt. Krull; Pcicr, der Knecht—Herr Jäger, Röschen, die Bäte-Art. Naft; die Nachbarin—Frl- Eibrmchütz. — Einer Einladung der Königl. Generaldirektion enttprechend, wird die Köntgt. Preußische Kammer sängerin Krnu Emtlte Herzog in der Freitag, den 3. Oktober, naitfindendcn Aufführung der Domzettt'schen Oper.Die RrgimentS- tochter" die Titelpartte stimen. f* In vergangener Nacht ist in Folge eine» Schlaganfall» der Hoftbeaterkassirer, Herr ^ > Alter von 43 Jahren gestorb « n. Er am 1. Februar 1882, in den Dienst de» nächst als Kassenassistent am Opernhaus«, König!. Schausoielhause, sodah er während 21 Jahren im Amte gewesen ist. Während dieser langen Zeit hat er sich, von seinen Vorgesetzten geschätzt und geehrt, al» pflichttreuer, zuverlässiger Beamter vortrefflich bewähn und sich die allgemeinste Beliebtheit der Theaterbesucher erworben. Bor nicht langer Zeit wurde der Heimgegangene bereit» von einem Schlaganfalle oetroffen, von dem er sich jedoch leidlich erholen konnte. s* Da» „Wiener Journal" läßt Zich au» Budapest unter dem 80. September telegraphiren: Vor dem hiesigen Bezirk», aericht fand heul« eine Verhandlung über eine Klage statt, welche die Direktion der Oper gegen den kontraktbrüchigen Tenoristen Karl Burrian. der gegenwärtig in Dresden engagirt ist, ÄS* tauten ,»_una eine» Pönale» von 60000 Kronen einaebracht bat. erbandlu.ia wurde zur Einvernahme de» gewesenen Jnten- Grafen Krglevich vertagt. E» ist merkwürdig, daß die >«st«r Over, die al« UnterknnftSort kontraktbrüchiger und die erst de» Prager seinen weg gegen jat, nun, da sich einmal i^r gegenüber ein Sänger kontraktliche» Verpflichtungen entzogen hat. den Prozeß- gen diesen beschrritet. Ueorigen» hat der Intendant vät wieder einen kontrakt- len Theater» „aewon Dresdner Hoftheaters, Graf Seebach, von dem Direktor Mader die Freilassung Burrian» forderte, mit seiner Meinung über dieses Vorgehen nicht zurückgehaltcn. indem er erklärte, daß er einer Bühne gegenüber, die sich daS Engagement Vertrags brüchiger Sänger zur Regel mache, gar keine Verpflichtungen habe. 7* Unter der Spitzmarke „Vvette Gilbert und ihre Mit- arbeiter" wird, der „Franks. Ztg. ans Pari» geschrieben: Ein etz über da " interessanter Prozess über da» litterarische Eigenthum steht bevor, wenn nicht in letzter Stunde ein Vergleich erfolgt, an dem beide Theile da» größte Interesse haben, denn rühmlich m die Sache für Niemanden. Wie man weiß, hatte sich Mme. Mette Guilbert jüngst als Romanschriftstellerin versucht und unter dem Titel „Da Veckvrtv" einige ihrer Erfahrungen au» der Welt des Tingeltangel», die nicht ungeschickt dargestellt sind, um eine wenig wahrscheinliche, rührselige Geschichte eine» rasch emporkommenden und ebenso rasch wieder herabsimpelnden stimmbegabtm Pariser Schneidrraesellen gruppirt. Heute erfährt man nun, daß Mette Guilbert ihr Buch nicht selbst geschrieben, sondern von einem Mit arbeiter, der sich nicht nennen will, „nach ihren Ideen" hat schreiben lassen und daß dieser Mitarbeiter nicht zufrieden ist, weil er sich in oer Abrechnung für übervorthcilt hält. Da» Buch bat nämlich einen gewissen Erfolg aeha't. E» wurde nicht nur in Frankreich aut abgesetzt, sondern erschien auch in deutscher Sprache unter dem Titel „Der Ärettl - Konig ". Daß Mette Guilbert da« Geschäftlich« uur »u aut versteht, hat sie schon früher mit ihrem — - Suilb«'!? bewiesen. Sie kaust« den .käpsrtoirv a'^vvtto W_ , Dichtern und Musikern, di« für sie arbeiteten, ihre Arbeiten ein- ieln am geringe» Geld ab und verkaufte sie dann unter jenem esammttitel unter den besten Bedingungen an einen Pariser Be^ de» Roman», fängt an, di« allgemein«'Gunst »»"verlieren, well er die Verse eine» verbummelten Poeten vom Montmartre für sein eigene» Produkt auisgtebt. grau Guilbert hat nicht» dergleichen zu befürchten. Sollte e» sich sogar herau»stellen, daß sie keine Zelle der -Veckottv" selbst aeschneoen, so wird sie trotzdem fortfahren, al» Sängerin die höchsten Einnahmen zu erzielen Ein interessantes Schachspiel. Bon dem jüngsten Blindspiel des amerikanischen Schach. Meisters Pillsbury in Breslau entwirft der Berichterstatter der „Schics. Ztg." folgende fesselnde Schilderung: Im Garlensaal de? Palastrestaurants war das Schlachtfeld heraerichtet worden, und pünktlich um 7 Uhr Abends begann unter reichlichem Andrange von Zuschauern und Zuschauerinnen der Kampf. An einer langen Tafel sitzen die 16 Gegner vor ihren Brettern, Breslauer Schachamateure in den verschiedensten Lebensaltern, ungefähr von 16 vis zu 60 Jabren. Der Schachtasel den Rücken zuwendend, an einem be sonderen Tischchen hat der amerikanische Meister Platz genommen — eine schmächtige Gestalt mit scharfgeschnittcnem, bartlosem Ge- sicht und schlichtem dunklen Kopfhaar. Wer sein Metier nickt kennt, räth auf einen Schauspieler — und das ist er an diesem Abend allerdings auch. Dem Meister gegenüber an dem Tischchen sitzt seine junge anmuthige Gattin. Nachdem die Spielbedingungen verkündet sind, beginnt Pkllsburv, dem überall die weißen Figuren und damit der erste Zug zuertyeilt sind, das Spiel auf den ibm unsichtbaren 16 Brettern, indem er taut die ersten Züge ansagt: aus einem Theil der Bretter rückt er mit dem Königsbauer, auf den übrigen mit dem Damenbauer vor und leitet damit gleich ver- schiedenartige Eröffnungen ein. Ein Vorstandsmitglied wandert unablässig von Brett zu Brett, führt die vom Blindspiele« ange sagten Zuge aus und ruft ihm die der Gegner »u. Die lakonische Konversation wird deutsch geführt. Manchmal wird an einem Brett nur Zug und Gegenzug gewechselt, manchmal wird der Kamps aleick eine ganze Weile hintereinander geführt, und dabei bereitet Pillsbury zuweilen der ganzen Gesellschaft eine kleine Erheiterung, indem er bei seinen Zügen gleich die deS Gegners voraussagt oder » B- «in verspätete» Manöver eine» Gegner» mit der Bemerkung kritisirt, daß da» wohl schon früher hätte gemacht werden können. zugetraut batte, al» er sich einem Pillsbury gegenübersetzte, und dem der Meister sehr bald die Dame weggefangen hatte. Ander«, deren Partien ebenfalls schon unhaltbar geworden sind, spielen noch mutkig weiter — wohl in der stillen Hoffnung, daß der
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