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Dresdner Nachrichten : 07.10.1902
- Erscheinungsdatum
- 1902-10-07
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-190210077
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19021007
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19021007
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1902
- Monat1902-10
- Tag1902-10-07
- Monat1902-10
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- Dresdner Nachrichten : 07.10.1902
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Serugrgedllhr: r,I,,ka»«>L»r«N«: »»chrschte» »r««»e«> LIIuini»r»1Ioii«I»»terii«ii A 1» S«^ ILßinL^rt»mpt«o« L»S««L Haupt > v-elLäftlktellt: «anknftr. »8. -snnelgen-canf. «nnalime vo» Lntündt,»»««,, bis Nachmitiaaü p Ut>r Soun und Nkiniaa» nur MarieuM-iE ^ von li bis^.l Ut» Di« IlvaUipeGrund «eile lca s Silben! » Pin. An tuudisun,»» uui der PrirxiNene dieiln L> Vt» : die ripaliipe Zeile alt „rkm »liandl' oder a»i Tcrlieile sv Bld Ün Nuinmein nach Sonn und >>eiei «a,e» i de, siplllliae Ärundreileu so. «o de« «>o u,d so Via uaiti de inuderem Tarif. AuSwürliae Aul »rase nur aeaeu VorauLbczaliluna. Belcalilaller werden »>U lvVti. berechnet. fternivrechaiiichluin Am, I Rr. U und Rr «tp«. ««««««, Lär««mutpp»il, Ldr«UL»d«i> Kxtr»-^nfortt8nnxou «iS««,, DMf' ?»drUt feiner f,«<t«>r^r»>ren. ^MW keilixelimvekek- ri.Kennef ebsen iruk- XL?. ^ 8o8tv8 Ilsok- v. Lr- lttsvdiuißsrstrLlllL, «fprud» (Zel Uuitz«», k«tt«o, >»,»». ». Ll»«enk»L»rrtt LkiMicn «mom 1» OTLikkudI ktzzirerdriuro. vi'ssllmi' VvrvIv^vLullL» ^L8lLl1 von vtto Vüttllvr, >-'i «r. 277. Zp»«el: Der Betuch der Bnnngcneralr in Berlin .Hvtnokluicble». Holtbeaierkossirer Köizinger r, Mntlimaßl. Witterung: Rechttchreidung, Innere Mission, Radrennen Zola's Lcichenbegängniß. „Das war ich". Lclir veränderlich. Dienstag. 7. Oktober > WL. Der Vefuch der Burengenernle in Berlin. Der Empfang der Burengeneralc Dewct, Delarey und Botha durch den Kaiser scheint nunmehr scstbeschlossenc Lache zu fein: ,n dieser Auffassung bestärkt auch der Umstand, das; der Berliner EmpfangSau-schnß einen an anderer Stelle mitgcthcilien Aufruf erlassen hat. der an keiner Stelle auch nur eine Andeutung enthält oder irgendwie mit der Möglichkeit rechnet, daß der Be- ,uch der Generale unterbleiben könnte. Im Uebrigcn müssen die tiefer liegenden politischen Gründe, in deren Beleuchtung sich die Ge währung der kaiserlichen Audienz an die Generale jetzt geradezu als eine Forderung unserer naiionalcn Ekrc und Würde darstcllt, jeden Zweifel beseitigen. Wie weit man auch vielleicht vo» An fang o» in unseren leitenden amtlichen Kreisen geneigt gewesen iein mochte, den auf jeden Fall sachlich unbegründeten, aber doch nun einmal vorhandenen engli'chcn Bedenken und Empsindlichkeilcu in der Sache Rechnung zu tragen, heute hat der Fall für die deutsche Regierung ein anderes Gesicht erhalten, und zwar ausichlicßlrch dank der phänomenalen täppischen Ungeschicklichkeit der englischen Presse und ihres verantwortlichen Inspirators, des Herrn Joseph Ehamberlain. Dieser Hans Dampf in allen Gassen, dieser unbe lehrbare Uebcrall und Nirgends, der seine Nase und seine Hände in alle möglichen und unmöglichen Angelegenheiten steckt und nnt «einer Poltronmanier stets Alles am Unrechten Ende angrcist, ist auch die eigentliche Tricbkrast bei den jüngsten plumpen Ausfällen der englischen Presse gegen Kaiser Wilhelm und die deutsche Regier ung. die zur Folge gehabt haben, dah die zunächst völlig neutrale Frage des Empfanges der Burengeneralc durch den Kaiser einen hochpolitischen Beigeschmack erhalten und sich zu einer nationalen Prinzipiensachc aus unserer Seite ausgewachsen hat. Was hat dieser Herr Ehambcrlain im Punklc der Berwirrung und Trüb ung der internationalen Beziehungen Englands nicht schon Alles aus dem Kerbholze, zumal soweit das Deutsche Reich in Frage kommt! Man erinnere sich nur der taktlosen Dcrnnglimpfungen unseres tapferen Heeres,.deren sich dieser Minister nn Vorjahre erdreistete und die einen wahren Sturm von Entrüstung im ganzen deutschen Volke entfachten! Nun ist es w'cder dieser selbe un verbesserliche Heißsporn, der theils ans Abneigung gegen das Deutschthum, theils aus persönlicher Rancunc gegen die sieg gewohnten und ruhmgekröntcn Helden der blutigen südafrikanischen Schlachtfelder mit der Bärentatze in die streng korrekten Zirkel der deutschen auswärtigen Politik hineingegriffcn und sie zum Schaden Englands selbst gestört hat. Seit dem Erlasse des Appells der Burcngencrale an die öffentliche Mildthätigkeit der civilisirtcn Well zu Gunsten ihrer bedrängten Landsleute hat Herr Ehamberlain offenbar das seelische Gleichgewicht völlig eingcbüht und er steht seitdem unter dem Banne eines peinigenden nervösen Mihtraucns, das ihn in jedem noch so einwandfreien und natürlichen Schritte der Burcnführcr einen versteckten Angriff aus die englische Oberhoheit, ein heim liches Werben um fremde Hilfe gegen England wittern läßt. Die englische Presse hat ans Ehamberloin's Geheiß das Menschen mögliche versucht, um jenes Vorgehen der Vurengenerale zu dis- kreditjren, und es ist ihren krampfhaften Bemühungen »ach dreier Richtung sogar gelungen, auch in einem Thcile der deutschen Presse leise Bedenken über die Opportunität des Aus rufs der Generale anklingen zu lassen. Demgegenüber muh zur Steuer der Wahrheit nachdrücklich daraus hingc- wiese» werden, was nach der klaren und unzweideutigen FeMrümig des Aufrufes selbst sein eigentlicher Zweck ist. Die Burenführer erklären darin wiederholt, dah sic die Oesfentlichkcit anmfcn für ..unsere Wittwen, Waisen. Klüppcl und andere Be dürftige". Für diese Prisonc» hat nun aber der Jriedcnsvcrtrog absolut nicht vorgesoryt Die im Vertrage von Verccniging von England zugciogten Millionen werden nur gewährt, .um die Be wohner in Stand zu setzen, ihre .Heimstätten wieder herzustcllen. und um Diejenigen, die zufolge der Krieg-Verluste cs ionst nicht vermöchten, in die Lage zu setzen, sich Nahrungsmittel, Obdach, die nvthtgcn Mengen Saat, Vieh. Gcräthc und waö sonst zur Wiederaufnahme ihrer regelmäßigen Beschäftigung nöthtg ist, zu verschaffen". Die im Frieden-Verträge von englischer Seite ver sprochene Eeldunterftützung ist also für dir wirthschaftliche Kräftig ung arbeitsfähiger Elemente bestimmt, die Unterstützung dagegen, ivrlch« die Burengeneralc von dem Mitgefühl und der werkthätigen Hilfe der civllisirten Welt erbitten, soll dazu dienen, den erwerbs unfähigen Bedürftigen des Borenvolkes auszuhelfen und auch diesen im Frieden-Verträge nicht mitberücksichtigten Unglücklichen da- durch den Krieg vennlachte Elend zu erleichtern. Da- ist der Punkt, auf den e» bet der Beurtheilung de- Aufrufs der Buren general« ankommt. E» erhellt daraus mit aller wünschen-werthen Klarheit, daß die Engländer bei einer vernünftigen und vornrthetl-- loi» Betrachtung der Sachlage keinerlei Anlaß gehabt hätten, sich über den Burrnappell an di« allgemein« Mildthätigkeit aufzuregcn. Die englische öffentlich« Meinung hat aber, wie üblich, die An gelegenheit durch die gefärbte Brille de» Chaindrrlain'schen Imperialismus betrachtet, und mit diese« fragwürdigen Hilfsmittel ist sie auch jetzt wiederum angesichts de- Besuche- der Buren- aenevck« in Berlin in eine wesentliche optische Täuschung versetzt worden, aus Grund deren sie ein ganz falsches und schiefes Bild von dem wirkliche» Stande der Tinge erhält. Dem patriotischen und naiioiialgesinnlen Theilc des deuischen Volkes, der weder de» Wunsch »och ein Interesse hat, den Be strebungen zur Heisiellting und Auftechtcchalliina lorrekter dcutich- enpliichcr Beziehungen entgegen zu treten, vielmehr Alles lebhaft begrüßt, was zur Auemcizung von Mitzvrrsiäiidnisicii und zur Schlichtung unbegründeter Fcllidscligkcilrn zwischen den beiden Ländern dienen kann, »mH es von Wichtigkeit sein, dah am Vor abende des Besuches der Burengcnclole aus deutschem Bode» noch einmal klipp und klar feslgcstcllt wird, dah weder die Gcld- saminlmig für die Buren, noch der Empsang der Generale am kaiserlichen Hose irgend etwas Verletzendes sür die Engländer haben soll und auch lhat'ächlich nicht haben kann. Unsere aml lichen Krciie werden ans der strengen Reserve, die sic von Anfang an in der Sache bcobachict habe», nicht hkrauSIreten, sosc»i nicht etwa wider Eiwarlcn daS eiigliichc amtliche Verhalte» das Mas; der deutsche» Langmnlh und Geduld ganz und gar erschöpfen sollte, und die deutsche öffenlliche Meinung wird ebenfalls das Ihrige thn», um dem Besiichc der Burciigeneralc seinen durchaus nn- poliliickcn Charakter zu wahren. Somit dlcibt asiv die Verantwortung sürdieWeitcrentwickelungderAnaelegenheitanSichliehlichan dcnEng- ländern und ihrem internationalen savmr-vrvio hasten. Erfreulicher Weise sind gewisse Anzeichen vorhanden, dah auch in England selbst in einsichtsvolleren Kreisen diese Erkenntnis; zum Durchbruch kommt, und mit ihrer Hrl'e sich eine Reaktion gegen den Ehambcrlain'schen politischen Unverstand anbahnt. Die wcitcrblickcn- den Engländer haben die richtige Empfindung, dah Großbritannien sich durch icinr fortwährenden unbegründeten Aurcmpeluugen Deutschlands blindlings in den Abgrund der völligen Jsolirnng in der internationalen Politik stürzt. Während des Burcnkricgcs ist cS doch schließlich in der Hauptsache nur der lohalcn Haltung Kaiser Wilhelms gegenüber England zu danken gewesen, dah der Ge danke eines geincinsamen Eingreifens der Mächle z» Gunsten der Buren keine feite Gestalt annehmen konnte. Wenn aber die Engländer trotzdem den Bogen der Teutschscindlichkeit Immer straffer spannen, so mühte schließlich einmal der Augenblick kommen, wo der Pfeil nicht mehr zu halten wäre, sondern mit voller Wucht von der losgclaffcncn Sehne abschnclltc und das dcutschc National- cmpsinden so Isis verwundete, dah selbst die persönliche Macht des Kaisers die anti-englische Bewegung in seinem Volke nicht mehr cinzudämmen vermöchte. Dazu die Weltlage: im nahen wie im fernen Osten regt sich's und bewegt sich's, und an allen Ecken und Enden der Wcltpolitik vergrößern sich die Reibungs- slächen Englands mit den übrigen Mächten. Von welchem Werthe unter solchen Verhältnissen sür Großbritannien eine wohl- wollende, ja selbst eine blos korrekte Haltung des mächtigen deutschen Kaiserreichs ist. das sollte eigentlich doch auch der Ebam- bcrlain'schcn Begriffsstutzigkeit cinleuchtcn. In den unabhängigen „Daily News", die früher das Organ Gladstone's waren, erfährt die Ehambcrlain'sche politische Unvernunft gegenüber Deutschland eine besonders drastische und ungeschminkte Abfertigung. Es wird da u. A. gesagt, dos jetzige aggressive Verhalten gegen Dculicki- land aus Anlaß des Besuches der Burengeneralc „heiße wahr- haftig den Imperialismus bis zum Wahnsinn treiben". Wer einer solchen Möglichkeit, wie die eines Kampfes zwischen den beiden teutonischen Rassen, die bei Waterloo Schulter au Schalter kämpften, leichten Herzens entgegensehc, müsse „entweder ein Narr oder ein Spitzbube" sein. Kein verständiger Engländer werde die in Deutschland herrschende burcnfrcundlichc Tümmmig als Engländerhah deuten. Gleichzeitig sicht sich der römische Ver- tretcr der „Times", aijo gerade des Blattes, dos eigentlich erst die jetzige dcutschseindlichc Bewegung in der englischen Presse in Fluh gebracht hat, veranlaßt, warnend über die Besorgnis, zu berichten, die unter hochangcschcnen italienischen Staatsmänner», deren Namen und Ansichten auf dem ganzen Fcsilandc Gewicht hätten, durch die neuerdings anlählich des Besuchs der Buren generalc in Berlin laut gewordene Feindseligkeit gegen Deutsch land rege gemacht worden sei. Es bestehe die ernstliche Gefahr, dah durch solche fortgesetzten Hetzereien der festländische Bund gegen England, der vor der .Hand nur ein wahnsinniger Traum der Feinde Englands lei, der Verwirklichung näher gerückt werde. Auch Italien könne, vor die Wahl zwischen der Feind schaft gegen England oder gegen die festländischen Mächte gestellt, nur mit den letzteren gehen. Die Ausfälle der englischen Presse aus dem vorliegenden Anlaß haben in Deutschland viel mehr böses Blut gemacht, als es bei oberflächlicher Betrachtung scheinen könnte. Bezeich nend für di« allgemeine Stimmung ist insbesondere, daß selbst das führende konservative Organ, die „Kreuz-Zeitung", nochmals aus die Sache zurückkommt und erklärt, wenn englische Blätter dem Deutschen Kaiser ihre Mißbilligung über die den Buren- generalen »« gewährende Audienz glaubten miSsprechen zu dürfen, so würde« damit der öffentlichen Meinung in England nicht« mehr und nicht- weniger als die Rechte eine- Obrrherrn gegenüber dem Deutschen Kaiser gleichsam als ihrem Suzerän beigclegl. Darin liege, gAinde gesagt, eine „unerhörte Anmaßung". Wenn trotzdem di« deutsch« Presse bis jetzt, obwohl wir die ganz ohne eigene Schuld Herau-gefordcrlen sind, bislang sich immerhin noch einer gemäßigten Sprache bei der Abwehr der englischen Trcisiigkesien bedient hat. so beweist das eben nur, wie sehr mau hier zu Lande bestrebt ist, jeden Eclat zu vermeide». Tas Maß ist ober gerade bis zum llebcrlausen voll, und jeder weitere englische Hieb wird ohne Zweifel einen scharren Gegeuhicb zur Folge haben: das mögen unsere „Vettern" jenseits des Kanals srennd- lichsl bedenken und sich darnach cinrichlen. Die feurige Begeister ung, mii der das dcutschc Volk die Burengcuerale bei sich em pfangen wird, gilt den Helden, den Kämpfern für Freiheit und Recht, und quillt aus dem Herzen einer Nation, die selbst mu ihren heiligste» Erinnerungen in den Besrciuiigslriegcn wur.,elr. An sich schließt diese natürliche Sympathie sür die Buren durch aus kein grundiätzlichcs Uebelwollcn gegen England ci». am aller wcuigileii setzt, wo der Friede geschlossen rit und die gcichichtlich-'n Thaijachc» ihr Recht aus Anerkennung heischen. Die Absicht, d, in dem Ausruf des Berliner Einpsangsousschuises zirru Ausdruck gebracht wird, ..nur materielle Hil'c den Notbleidende» zu ge währen, nicht aber Rachsucift in der Brust der Besiegten >» ent slammen", ist ehrlicher dcuticizer Wille, und nur geflissentlich gewolltes Mißverständnis; konnte nach dc» jetzige» Au'tlarungen aus englischer Sciic noch un Spiele iein, wem-, der bevorstehende Besuch der Burengeneralc in Berlin trotz aller deutschen Fried fertigkeit und Loyalität zu weiteren geaeweitigcn Reibungen führen sollte. Neueste Dralitinetd,ingen vom 6 Oktober. (Nachts eingekicude Teveschen befinden sich Leite 4.» Berlin. sPrio.-Tcl.j Der Kaiser wird, soweit bisher bekannt, am 9. November per Bahn in Vlsisingen cintressen und von dort aus an Bord der iiizwsichcn eingetroffencii Kaiscryachl „Hohcnzvllcrn" die Weilcnahrt nach England soroetzen. Der Kreuzer „Nymphe" wird die „Hohenzollcrn" begleiten. Es heißt, der Kaiser werde gelegentlich seiner Fahrt durch die Niederlande einen Abstecher zum Bcstichc der Königin Wilhelmiiia unter- nehmen. — Der Kronprinz, der mit der Vertretung des Kaisers bei der Enthüllung der beiden Kancr-Denkmälcr in Myslowitz betram ist, trifft am IS. d. M. dort ein nnd verläßt die Stadt nach dreistündigem Aufenthalt ivicdcr. — Herzog Karl Eduard vo» Eoburg-Gvtha ist in Kiel eingetrosien. um die Kriegsmarine kennen zu lernen und dsi Kriegsschiffe und Werilanlägc» zu besichtigen. Der Kaiser hat den, General z. D. v. BrvLowski, bisher Gouverneur von Ulm, das Großkrcuz des Rothen AdlcrordcnS mit Eichenlaub und Schwertern am Ringe verliehen. Der Herzog!, niciuingewche StaatSminiiter v Z > I! er und der reußiiche Stnalsiiiinisler v. Hinüber sind zu Bevoll mächtigten zum Bnndcsrathc ernannt worden. — Der „Staats- Anzeiger" macht amtlich die Versetzung des Professors Orth zu Güttingen in die medizinische Fakultät d.->- Berliner Univcrstchi als Nachfolger Birchnw's bekannt. Major a. D. Endeli n gegen den früheren Pojcucr GenoiienschastSrevi'or Bühriu,i, der in einer Broschüre mehrere Angrüie gegen Endeil erhebt, gegen dicicn die BcrleuiiiduiigLklagc anhängig gemacht Berlin. iPnv.-Tel.j Der Kaiier hat. wie aus Paii- gemeldet wird, dort eine größere Anzahl aut den Adm Colligny, den Führer der sraiuostichen .Hugenotten. Bezug habender Dokumente cuiikausen. oder in Fällen, wo dies nian angängig war, rcproduziren lasten, um eine» Eolligny-Muieuiü-: iaal i» Berlin zu begründen. Eolligiiy'z DockNer Luist war d dritte Gemahlin Wilhelms des Schwcig'amen von Oianien »na somit Slammmuüer .Kasten Wil!'e!mc>. - Wie dem „Loka!-Anz" mitacthcilt wird, hat sich der Gcsimdheilszusiaiid des Ba: ichafters Fürsten Enlcnburg so wenig gebessert, daß d.> Botichasicr nicht in der Lage war. der Einiadiing des Kaste: zum Jagdausenthall in Rommteu zn entsprechen. — Wie d> „Bcrl. N. R." erfahren, ist vo» einer Konscrenz der M> nistcrvräsidciiten der grötzecen Bundesstaate» und einer Einladung zu einer solchen an zuständiger Stelle nichts dekannt. - Die vom Ostmorlen-Vcrein veranstaltete Bismorck-Lolterie hat eine- llcberjchuß von ll-ltlst Mar! ergeben In dem Prozeß gegen die „Slacitsbürgcr-Zcilung" wegen des K onitzcr Mordes ^a, heute Rechtsanwalt Dr Hahn Namens des Angeklagten - Bötticher eine Erklärung zu Prolokvll, marin getagt wird dm die in dem einen Artikel der ^Staaisbüracr-Zciluna" ousae svrochcnc Bermuthiing. daß das ^taatsministcrimn, insbeiondei. das Justizministerium und das Ministerium des Inner» cm staatlichen' Rücksichten ein besonders vorsichtiges Vorgehen arg' die Juden angeordnct hätten, nach den Vcrhandlungs-Ergebtist! schlechthin falsch und eine Parallele zu den damaliaen Verdöst uissen in Ungarn absolut unbegründet sei. Der Angeklagte r Bötticher spreche daher sein Bedauern aus, dicicn Artikcst on> genommen zu haben. Gleichzeitig aber beantragte Dr .Hahn, die Berichte des Ersten Staatsanwalts Scttcgast und des Lbcr staotsaiiwalis Wulfs nn den Instizmniisler und die Bescheide des Justizministcrs aus der Zeit vom 18. März bis 23. Juni 199u vom Justizministcr cinziisordcrn und diese Urkunden zur Ver lcsung zu bringen. Aus dielen Urkunde» soll hervorgehen. do' die mit der Untcrsiichuna der Wintcr'ichcn Mordsachc betraut Königliche Staatsanwaltschaft, insbesondere der Obcritoatsanwal, Wulst ein weiteres Vorgehen gegen die Juden namentlich gcgc Adolf und Moritz Lewy, mit Rücksicht aus die Stimmung dm Bevölkerung und die zu erwartenden Unruhen, für gefährlich »im deshalb für zur Zeit nicht opportun erklärt habe, und daß daran- hin, und zwar aus Grund des von der Staatsanwaltschaft unter breiteten Materials der Justizminister eine energische Verfolgung des gegen die Juden im Allgemeinen »nd insbesondere gegen Adolf und Moritz Lewy bestehenden Verdachtes anaeordnet habe Der Gerichtsbos beschloß, den Antrag abznlehnen, oo er nur im Allgemeinen Vorlegung und bestimmt bezcichnclc Berichte aus einer längeren Zeit Wunsche, und daher nur als Versuch zu bc trachten sei, durch das Gericht erst Bewcismaterial berbeizu- schasten, um daraufhin Beweisanträac formuliren zu können Berlin. (Priv.-Tel j Die Zoll tarifko in Mission des Reichstags war heute zur Feststellung des an das Plenum z» er- stattenden Berichtes versammelt. — Die Krenzztg." erklärt die Ans-
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