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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 01.10.1902
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1902-10-01
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19021001028
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1902100102
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19021001
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1902100102
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1902
- Monat1902-10
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Au kundlauiiaeu aut der Pnvaiicüe Zcüc Ls Pia . d» LipalliaeZeile als ,0m aemiidl" dbci aul Lerileile t>o P,a stnNunimern nach Sonn und Nein laaen I de, 2Mai»oe Grund,eile» du. «o de, W und 80 Pta nach be ioudercin Lar» Auawarnae Am tiaae nur argen liiorauadetabluuu IVklkablaNei werden mit w Pia. berechnet. aernivrechanichluß: «MI l Sir. 11 und Sir. uosa. Lodert Södmo juo. «mp«E Dsiäorstoüe >» -rmlerKeorzplatr L6. ^dtlso-krpot'ldler-ltinaeret, Nu>i»d»et> i. Nursrn. I tH,U»n>i»ei ^it). t l't l^I l " !!l ilU ub>,, I UDL ^^elr SS I.ttiir itiintl »18,,«» >«». I. I « XN. Uie xariniijreii »ivutrllkUieii. <Iiu«t imüera viere i« jecler kc-riedunx Kreiuc liaed chii zei>elrljrdeii löisetirliiea im tiämxrelcd V»;erl> xOnM KixI m»t ru jlirer llc-ttiiellliiix »u^ed!i«d-,Iie!i AI«Ir, Ilvplr u, 11 r ie oml N :»>»,-» urueiile! Nr.27l. Mm: Neueste Dlahtpcrichte. Hosnachilchteii. Gesamintlaihssitzuna. GclichtSvcrhandluiigcii. Richard Wagner unv seine Familie. Emile Zola 1'. Mittwoch, l.Okluber Neueste Drahtmeldnngen vom 30. September Berlin. In der heutigen Sitzung der Zolltarifkom- mission theille Graf Ballestrcm mit, die erste Sitzung des Reichstages werde am II. Oktober statlsinden und zwar nnt der Tagesordnung: Petitionen. Berlin. Zuin Besuch der Buren generale in Berlin meldet ein Berichterstatter, daß der Termin für diesen Besuch noch nicht festste!»,', weil der eventuelle Empsang der Generale durch den Kaiser von den Dispositionen des Monarchen abhängig gemacht werden müsse. (LS begehen lebhafte Bestrebungen, sie Generale zu veranlassen, dem Besuche in Frankreich die Priorität vor dem Besuche in Deutschland zu geoen, doch sei auch h erüber eine Entscheidung noch nicht getroste». Tic Dauer deS Ausenthalls in Berlin beträgt sunt Tage. Berti». Bor der 2. Strafkammer des Landaerichts I be gann heute Vormittag die Berhandlung gegen den Redakteur der „Staatsbürger-Zeitung", Bötticher, und den Verleger Bruhn wegen Beleidigung. Als Nebenkläger sind zugetasse», jedoch nicht anwesend, u. A. Schlächtermeister A. Lewn und dessen Sohn, jetziger Strafgefangener Mor tz Lew»,. Der Angeklagte Bötticher wird beschuldigt, durch 26 Artikel in der „Staatsbürger-Zeitung", welche mit den Vorgängen beim Komtzer Mvro sich b.schättiglen, und Bruhn durch zwei weitere Artikel Behörden, Beamte unv Privatpersonen beleidigt zu haben. Vor Einirilt in die materielle Verhandlung erklärten die Angeklagte» aus Beilagen des Vorsitzen den, sie hleitcn auch jetzt noch den Vorwurf de, Mtttbäterichcist gegen Lcwy aufrecht. Der Vorsitzende erklärte, die Beweisauf nahme werde unter diesen Umständen näher aus den Komtzer Mord cingeve» müssen. Sooann enoigte die idertemiig der Ärutei. Bad Erster. Gestern Avend ist >» Ncuberg das gräflich Zedwitz'sche Schloß sitenberg^Obcrer Theil mit allem Zubehör niedergebrannt. Der Schaden ist bedeutend. Etwa 20 aus wärtige Feuerwehren waren an der Brandstätte erschienen. Es wird Brandstiftung angenommen. Stuttgart. Zu Ehren des sächsischen Ministervräsidenten v. Metzsch fand gesiern Abend ein Festessen im Ministerium des Innern statt, woran die Siaatsminisler Theil nahmen. H a mburg. Zu dem 'schähnacn Jubiläum des Museums für Kunst und Gewerbe uno seines Direktors, Pros. Dr. Brinkmann, fand heute Vormittag unter Vorsitz des Bürger meisters Hachmann eine Festsitzung statt, an der die Direktoren der bedeutendsten deutschen, dänischen und norwegischen Museen, so wie aus Berlin Geh. Rcgierungsrath Pros. Dr. Lessing als Dele- girter und zahlreiche Vertreter der hamburgtschen Anstalten und Vereine Theil nahmen. Bürgermeister Tr. Hachmann überreichte ein Schreiben des Senats, das die Verdienste Brinkmann s feiert, sowie 10000 Mk. als Gabe für ihn zum Jubiläum. Der Leder- lechniker Hulbe stiftete 15000 Mk. zu Ankäufen für das Museum. Paris. Die Liga der Mcnschcnrcckte erläßt einen Aufruf z» Gcldsammlunoen für ein Zola-Denkmal. Paris. Das Befinden der Frau Zola ist trotz der Er schütterung, die sic durch das ihr zugcstoßcne Unglück erlitten hat, so zufriedenstellend, wie man cs nur wünschen kann. Absonderung und absolute Ruhe sind unnmgänglich nvthwcndig. Lodz. Infolge unvorsichtige» Umgchens von Kindern mit Feuer bronnten >m Dorfe Woschntk, unweit der Stadt Sierads, von 129 Häusern 120 nieder, während die Bauern aus deni Felde waren. Zwei Kinder kamen in den Flammen um. Die Gebäude sind sämmtlich unversichert. Algier. Dem Herzog der Abruzzen, der heute hier cintraf, wurde im Militärischen Elub ein ehrender Empfang be reitet. Der kommandirende General, welcher sich zur Zeit im Manöver befindet, gab telegraphisch seinem Bedauern Ausdruck, daß der Herzog dem.Manöver nimt beiwohnen könne, wo er ihm die mit dem sardinischen Tapierkeitskreuze geschmückten Fahnen vor geführt hätte. In seiner BegriihungSamprachc an den Herzog erinnerte der Chef des Gencralstabcs an den Kamps, den das sranzö fische und ita'ienische Heer Seite an Seite ausae- sochten hätte, und weckte die Erinnerung an die Schlacht bei Solserino, welche die Bande, die die beiden Mächte vereinte, nur noch enger knüpfen könne. Redner schloß mit einem Hoch aus die italienische Armee und die Marine. General Varnier brachte «Georg Winter von der hiesigen TreikönigLkirche mii di» als Vertreter des Gencralgouvcrneurs einen Trinkspruch aus das Amte des ersten Vorsitzenden einstimmig betraut. Tie vo» He, ci> italienische Königsbaus aus. Ter Herzog erwiderte, er sei tief ge- ' ' ' " - >- » «>--' rührt durch die Erinnerung an Solserino, denn er stimme von Herzen mit dem Gcneralstabsches überein, das Gedäckstnih der opferen zu feiern, die aus diesem Schlachtselde gefallen seien. Pastor Winter ictzl uinegehabte Leitung des Verbandsblattes ccc Evangelischen Arbeitervereine gebt auf Herr» Pastor Kruipe- Zu Dank und Ehre für feine der Evangelischen .. . ... . . , . .. , . . ich« geleisteten Dienste wurde .Herr Pastor Tr. Redner dankte für de» seinen Mannschaften bereiteten Empfang i Költzsch zum Eurcnvorsi"enden des Landesverbandes ernannt — und trank ans das Wohl des Präsidenten Loubct, des Heeres, der j Laut Beschluß der Kreishauplmannschast Dresden vom 10. Sep Marine und des französischen Volkes. TertlichcS «nd Lächsischcö. Dresden. M. September. —* Ihre Königlichen Hoheiten der Kronprinz und die Frau Kronprinzessin haben am Sonntag Abend dem neuen licchstenj, amZclbe» Tage eingeweibten Plaut-Hause des Dresdner Spar- und Bauvereins einen Bestich abgcslattct. Zunächst un erkannt, haben sie sich von der Frau des Hausverwalters das Acußcre und die allgemeinen Einrichtungen des Hauses zeigen lassen und sodann, als der Hausverwalter hinzukam und die hohen Herrschaften erkannte, die Wohnungen, insbesondere eine bereits bezogene und eingerichtete Arbeiterwohnung eingehend in Augen schein genommen. Als sie schieden, ließe» sie den den Verein leitenden Herren ihre Grüße und ihre Anerkennung über das eben vollendete Hans oussprechen. —'Mittheilungen aus der Gesammtraths- Sttzung. Ter Rath beschloß^ die in den städtischen Grund stücken große Plauensche Straße 15 und 17 bestehenden Mictk- und Pachtverträge am 1. Oktober 1902 zu kündigen und die Gebäude später sofort nach ihrer Räumung abzubrechcn. — Zur Herstellung verschiedener Arbeiten beim Erwciterungsbcme des Ausstellungsgebäudes an der Lennöstraße, die in den Vor anschlägen nicht enthalten waren, sich aber als nothwendig heraus- aestellt haben, wurde ein weiteres Bcrechnungsgeld von 25000 Mk. bewilligt. — Ter Rath beschloß, von Ostern 1903 ab bei der neuen 30. Bczirksschule eine Tircktorstcllc, sowie bei dieser und der 2. Bczirksschule je die Stelle einer Kochlehrerin und Koch- pehilfin zu begründen und die. Mittel in den Hausbalrplan für 1903 etnzustellen. — Wester beschloß der Rath, zwei der städti schen Unfallwagen des Wohlfahrtspolizeiamtes, die bisher oci Fuhrwerksbcsitzcrn eingestellt waren »nd von diesen bespannt wurden, vom 1. Januar 1903 ab im Jobannstädtcr Krankcn- hause und im Feucrwehrdepot an der Louisenstraßc cinzustcllcn und hierzu 7766 Mk. für Belponnung und Bedienung zu bewilligen. Die Wagen, die dann mit Pferden des slädt ichcn Mariialls be spannt werden sollen, sind von da ab auch Nachts zur Hilfeleistung bereit und können, da ja seit Kurzem auf den Fernsprechvermsttel- ungsämtern Nachtdienst eingerichtet worden ist, icderzeit durch deren Vermittelung herbeigerusen werden. — Für die vom Ties- bauamle geplante Umgestaltung des Elbufers bei Antons wurden 100 000 Mk. berechnet. Daselbst sollen umsangreiche Erd- arbeiten vorgenommen werden, die einer großen Anzahl von Arbeitern auch im Lause des Winters bei schneefreiem Wetter Beschäftigung bieten. Insbesondere sollen die durch Abtragung einer langen Uscrparzclle zu gewinnenden Erdmasscn zum Tyeilc zwecks Auffüllung der im Baue begriffenen Winterbergsiraßc dort hin befördert »nd zum anderen The le dazu verwendet werden, um die Häuser und Baumpruppcn bei Antons gegen gewöhnliche Hoch- Wässer der Elbe als eine lange, schmale Insel zwischen der Elbe und der künftigen Fortsetzung der Hochufersiratze herauszuheben und zu sichern. — Ter Kirchgemeinde, die durch die geplante Tbcil- ung der Motthäuskirchgemeindc neugcbildet werden soll, wird der Baugrund für eine Kirche inmitten des Platz VIII im Bebanungsgebicte Fncdrichstodl-Süd unter der Voraussetzung ge schenkt. daß ihm dos Patronat der Matthäuskirchc und der neuen Kirche übertragen wird. —* Der seitherige Vorsitzende des Landesverbandes Evange lischer Arbeitervereine Sachsens, Herr Pastor Dr. Koitzsch, Hai infolge seiner Wahl zum Oberpsarrer der St. Jakodikirche in Chemnitz und des dadurch bedingten dem- nächstigen Wegzuges von hier sein viele Jahre.inncgchabtes Vor- standsamt nicdergclcgt. An seiner Stelle wurde Herr Pastor ueiininvige nencynyung vcr ericycoaci» >a,cn Mcu> e in Dresden-Pieschen und am Abend hielt Herr r. Roscher einen fesselnden Bortrag, in dem er icn Beziehungen zwischen Fabrikwescii und innerer tember ist nunmehr auch die LandeSverbands-r-teröe- kasse der Evangelischen Arbeitervereine genehmigt worden. —* Ten Inhalt der Freitagsarbeit des 7. JnstrultivnLkursus s für innere Mission bildete ein Vortrag des Herrn Pastors Winter i iibcr Evangelische Arbeitervereine, wobei Redner be- s sonders die Frage der Arbeiterwohnungcn behandelte. Nachmittags ersolgtc eine dreistündige Besichtigung der Eichcoach'schen Blccy waarcnindustrie ^ ' "" ' ' " Geh. Rath Tr. die mannigsachcn Beziehungen zwilchen Fa Mission behandelte. Ten Sonnabend füllten Studien über die Jünglings, und Männer-Vercme iVortragender Herr Pastor Tr Koch-Lcipzig>, die Stadtmisston iVortragender die Herren Pastoren Dr. Koch-Leipzig und Roscnkranz-Trcsdcnj und den Dienst der Liebe an der erwachsenen, weiblichen Jugend durch die Jungiranc»- vcreine, die Bahnhossinission, die Mägdchcrbergen und die Dienst boten- und Haushaltungsichulen aus, wozu Herr Geh. Kirchcnrasi, Keller-Bautzen den Vortrag hielt. Am Sonntag besuchten die Theilnehmcr am Kursus unter Führung des Kursleiters, Herrn Pastors Hickmann, das Wandcrscsl des Meißner Kreisocrelns sür innere M.ssion in Brockwitz bei Coswig. Daselbst hielt Herr Pastor Weidaucr-Dresdcn beim Fesigotlcsdicnst die Predigt und nach der Kirche wurde eine öfscntiiche Mlisionsversammlung abgc- halten. Am Montag sprachen Vormittags die Herren Gras Vitzthum v. Eclstädt über Armenpflege und Pastor Weidauer übel die Fürsorge sür Wandernde.und Arbeitslose, sowie über die See manns- und Äuswanderermission. Nachmittags erfolgte ein Aus flug nach Radcbcrg zur Besichtigung der tllnstallcn im Roder ts, csic. —* Heute Mittag gegen ^-1 Uhr erschoß sich in seiner aus der Wcttinerstraße gelegenen Wohnung der langjährige Pächter des TivolistLtoblissemcnts, Herr Gustav Böttcher. Herr Böttcher hat auch das Restaurant im städtischen Ausstelluiigspalast wiederholt bewirlhschaftet und erfreute sich wegen seines freund liehen entgegenkommenden Wesens allgemeiner Achtung. Was Herrn Böttcher in den Tod getrieben hat, steht noch nicht fest. Doch dürste die Ursache in geschäftlichen Sorgen zu suöycn sein. —* Aus den amtlichen Bekanntmachungen, Das Ministerium des Innern hat Vorschriften für die Personen er lassen, die fremde Rechtsangelegenheiien und bei Be- Hörden wahrzunehmende Geschäfte gewerbsmäßig besorgen, oder die über Vermögensverhältniise oder persönliche Angelegenheiten gewerbsmäßig Auskunft crthcilen. Diese Vorschriften treten am 1. Oktober in Kraft. Exemplare der nach diesen Vorschriften z» führenden Geschäftsbücher sind käuflich zu haben in der Buch binderei von A. R. Schuster, Schesselstaßc 19, und Buchdrucker,, von C. Georges, Pirnaische Straße 14. Die Beglaubigung und Abstempelung der zu führenden Geschäftsbücher, die BcsläiH ng des Abschlusses dicier Bücher,, die Entgegennahme der Anzeigen über den Wechsel des Geichästslokalcs, sowie der im Gcschätts- bctriebe beschäftigten Personen erfolgt beim Gcwcrbcamic .1, Altstädtcr Rathhaus, zweites Obergeschoß. Zimmer Nr. 20 und 30. — Die bisher vom Hochbauamtc erledigten Ge schäfte der Gemeindegrund st ücksvcrwaltung gehen vom 1. Oktober ab auf das Stadtbaucnnt I I über und werden die Amtsräume der genannten Verwaltung vom gleichen Zeitpunkte ab nach dem Stadthaus an der Kreuzkirche 6, Erdgeschoß, verlegt, während die Einbebung der Mieth- und Pachtzinsen nach wie vor von den bist,er hiermit beauftragt gewesenen Kassenstellen erfolgt. — Vom 6. Oktober ab wird die östliche Fahrbabn des Hohenthalplatzes und die Louisenstraßc zwischen dem Grundstücke Nr. 60 und der Komcnzcr Straße, wegen Haupt- schlcusenumbou, der Weg „Am Weißeritzmühlgrabcn", zwischen der Flurgrenze mit Plauen und der Nossencr Straße, wegen Erneuerung der Schotterdecke und die Roscnbcrgstraße. Kunst und Wissenschaft. Mittheilung aus dem Bureau der König!. Hostheater. Im Schauspielhause wird Freitag, den 3. Oktober, zum ersten Male gegeben: „Florio und Flavio", Ein Schelmenstück und Liebessvicl in drei Akten von Franz von Schönthan und Franz Koppcl-Ellscld. Das Stück ist folgender maßen besetzt: Don Dic^o: Herr Müller: Elvira: Irl. Laue: Rovrigo: Herr Gebühr: Santadora: Herr Eggerth'Florio: Herr Franz: Flavio: Herr Reno; Der Alkalde: Herr P. Reumann: Ein Wirth: Herr Heising: Herold: Herr Grosse, Pasguale: Herr Gunz; Teresa: Frl. Gasny: Diener: Herr Olbrich. f Fräulein Paula Hüter, die sich im vergangenen Winter vor geladenem Publikum als Lcdreri» der Kunst geschich te sehr vortbeilhatl eintübrle und seit einigen Monaten au verschiedenen Dresdner Institute» Kunstgeschichts-Unterricht crtheilt, beabsichtigt, iliren Wirkungskreis zu erweitern und Vorträge über den „E»t- wickelungsaang der bildenden Kunst" zu halten, die durch Licht bilder belebt werden sollen. Die Vorträge finken Mittwochs von 4—5 Udr in Pension Ilm. Sidoniciislraße 7. statt. -f* Wie erinnerlich, war die König!. Hofopernsängerin in Wien, Frl. Edith Walker, im August d. I. infolge einer Erkältung genöthigt, ihre Wirksamkeit zu unterbrechen. Die Künstlerin bat sich inzwischen vollständig auskurcrt; ihre Stimme besitzt die Schönheit und Kraft, die von jeher gerade bei dieser Künstlerin in so hohem Grade Bewunderung fand. Richard Wagner und seine Familie. In der „Täglichen Rundschau" sährt G. Manz sort, weitere bisher ungedruckte Briese Richard Waaner's an seine Schwester Clara zu veröffentlichen. ES wird u. A. Folgendes erzählt: Im Dezember 1858 war cS so weit gekommen, daß Wagner seine wenigen Wcrlhsachcn in's Ver- satzamt schicken mußte. Als schließlich die venezianische Bebörde chm auch noch mittyeilte, daß er ,^auf Reklamation der sächsischen Regierung" aus Benedig ausgewiesen werden sollte, zog er es vor, seine Zelte in Venedig abzuorechen und sich nach dem besonders lieben Luzern zu begehen: dort sollte der vrttte „ Tristan " - Akt beendet werden. Damals schrieb Wagner an seine Schwester Clara, die sich der leidenden Gattin Wagncr's (Minna geb. Planer) annahm, folgenden Brief: „Luzern, 7. April 59. Besten Dank, liebe Kläre, für Deinen Brief! Sei mir nicht böse, wenn ich nur wenig Dir dagegen schreibe. Du glaubst nicht, bis zu welcher Stärke sich meine Korrespondenz allmählich gesteigert hat, und wie sparsam ich mit Worten sein muß, um nicht oft ganz von der Arbeit lassen zu müssen. Also! Erstlich, was die Julius-Rente iNntcrstützung seines Bruders Julius, der Waldarbeiter war. D. Rcd.j betrifft, so be mühst Du Dich wahrlich zu viel. Ein- für allemal zahle ich jähr- sich die 5 Louisd'or: kann ich, so geschieht auch mehr. Lieb ist mir's, wenn ich erst Ende Sommer schicken dars, weil dann gegen gerbst meine Einnahmen sich bessern. Also, hierüber nie mehr ein Des Weiteren hoffe ich, daß Du mich aut genug verstanden hast, mir es nicht übel zu nehmen, daß ich Dich vorigen Herbst bat, Alles für sie Aufregende gegen Minna zu meiden! Sie schrieb mir damals immer erhitzter und heftiger, so daß ich vermuthen mußte, es würde mit ihr zu viel über den bösen Punkt verkehrt. Natürlich konnte ich mir sagen, daß es schwer, ja unmöglich sein würde, ihr auszuweichen, und bei meiner Bitte an Dich war nicht der min deste Borwurf. Aber nicht genug glaubte ich thun zu können, um nach allen Seiten hin mich eines beruhigenden Einflusses aus sie zu versichern. Ein Herz, dos so aar nicht zur Ruhe kommen will, ist doch eine schreckliche Qual. Sie dauerte mich sehr, und da ich immer mehr einsah, daß mit Vernunft und auf Vernunft bei ihr au wirken, ganz unmöglich sei, erkannte ich auch, daß es nur eine Wahl gäbe, — sie entweder mit rücksichtsvoller Täuschung wie spielend, immer ausweichend, immer nur beruhigend, Alles von ihr Ausgehende ianonrend. zu behandeln, oder — sie osse» und bestimmt ihrem Elend zu überlassen. Es versteht sich, daß ich nur das Erster? ergreifen konnte. So viel mir irgend möglich, habe ich sie stets nach diesem Grundsätze in meinen Briefen behandelt, bald ernst, bald scherzhaft, und die Wirkung scheint sich allmählich vorthcilbast für sie herauszustellen. An Geld, an reichlichem Geld, zu wirklich angenehmem Leben, lass' ich's ihr nicht fehlen und Hobe sie damit jetzt wieder für den ganzen Sommer so ausgestattet, daß sie ein wahrhaft rlegant-bebaalichcs Leben führen kann. Gebe nun Gott, daß Alles dies und die Sommerkur in Schandau so gründlich bessernd auf sie wirkt, daß sie zum Herbst cs mir möglich macht, ihr wieder mein Haus zu übergeben, ohne fürchten zu müssen, durch neue Rückfälle in ihren alten Zustand mir und sich alle serncrc Hoffnung zu rauben! — Was mich betrifft, so thut mir die Einsamkeit außerordentlich wohl. Zwar war ich oft unwohl, doch bat dies meinen Geist um gedrückt. In mir ist schönste, tiefste Ruhe. Was mir sic verleibt und ihre Erhaltung mir ermöglicht, ist die edelste und rührend'ie Erfahrung meines Lebens. Hier ist Alles hoch und über das Oie- meine erhaben. Unglaubliche Opfer, aber tiefer Friede. Ich lebe noch, um meine Werke fertig zu schassen: nur deshalb noch. Und dafür — dazu wird mir geholfen. — Genug der Andeutung! — Hier denke ich meinen dritten Akt zu schreiben. Meine Stimmung ist vortrefflich. — Lebe wobl, liebe Kläre: sei für Deine schwesterliche Liebe bedankt und zähle immer aus meine Er- wlderung. sSchweizerhof.) Dein Bruder Richard.' Emile Zola -j-. lieber die näheren Umstände, die den Tod Zola's berbei- geführt Koben sollen, geben auch die neuesten Trabtmcldnugen aus Paris noch keinen rechten Ausschluß Nur so viel ist ,eitt sicher, daß an einen Selbstmord deS Dichters nicht z» denken ist Emile Zola war erst am Montag Mittag mit seiner Frau au? seinem Landbause Meudon (nnie,halb Paris an der Seine gelegen, nach Paiis in seine Wohnung Ruc de Bruxelles 2 zilrückackehi! In der Wohnung waren eftiige Reparaturen auszufnhrcn, die au, ausdiücklichc» Wunsch von Madame Zola bis nach ibrer Rückte!» verschoben worden waren. Tie bestellte» Arbeiter erschienen bereits trüb »m 8 Uhr. sie begannen im Salon und im Eßzimmer sofort ibrr Arbeit. Sie waren sehr erstaunt, daß Madame Zola noch nicht nach ihrer Gewohnheit um 9 Uhr autgeslanden war. »nd daß die beiden Schlafenden durch da? Gerämch der Arbeiten noch nicht geweckt worden waren. Da die Arbeiter besonders in dem an das Schlafzimmer anstoßenden Waicbkabinet zu thun batten und nickt länger warten wollte», klopfte der Diener an die Thürc. Aus wiederholtes Klopsen erhielt er keine Anwtort. Daraus stießen die Arbeiter die Thürc ein. ES bot sich ihnen ei» schrecklicher
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