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Dresdner Nachrichten : 14.07.1902
- Erscheinungsdatum
- 1902-07-14
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-190207148
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19020714
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19020714
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1902
- Monat1902-07
- Tag1902-07-14
- Monat1902-07
- Jahr1902
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 14.07.1902
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Serugsgedvdr: I ÄH»«» odn^rik> Ix«, Iol,kN. m «um >»««»< «L r»l«,ramm»dr»N«: «»chrtch«»» »r«»v«» G § Sikel 185« vkr. 8ürup vt«tttiwe,te. 28, I.. Um-IiU' »p«°i»Ilit»: «dÜlLLö «'«»»sUWriuNoU» Ho «7», X«, I. Dia^t»»«oI«-»v vrüeKeoortiMI«». k1o«dlro»^«L. j SckooonUo«« L»d»op«o»uooro »1e Haupt-Geichäftoitcllc: «srteustr. »8 /Innigen-kanf. Annadmk von AntUndioun«.» di« Niutiminae« » lldr Sonn unv geicrtaa» nur Iviarienltratz, .<« von n dl« -,,i Ubr Die rwattiae Ärm, d »,», lca « Silben) « <Ia «» Imldiuunae» aui der Prwalieil« Zen - Pi« : die rivalkiae ztettc als ..Ein oenindl" oder oui L erl'eiie »o P>>> In iliummcni nach Sonn- und iaac» I de» rivalnac ÜSrmilueile» ao, «o de, so und sv nach i> iondern» Larii Ausivimiae Ani Uaae iiu, neuen Vvlansdk,ad>unli Bclcadläller werden in» ivP^.i berechnet iVernivrcchanichiut: «IN» I Rr. Il und «r ««»»,! SiG»»««« , Vrv»4eo »« «vl»««» ttplslv, «. «ülloi- LülÜUl 8Lck«. Hoklielr-Nillt kr»x«r»tr. SS mie c». 400 «ddUInna»» «odon »e»edl»o»i>. DM' tiootoate»,» /»»»oiIunU. «L 8i, »ililiirrdliiieii ».AAL«. » 0, riiaLodat äsr?niU«Mr. L'rr««-» - «ffoN«8 GeliStllit-k «ve I«, pn^t. o. I. I2t. ^ L »eleilkdtiiiiM-KezeiiMilüe § kür 6s«, slsirtr. I.iekt, kc-drolevm, Kerrea- 7r r,e k»,« lke N«°: LZKLLLL.! '»b» 75 ks. L'IidsvItö 75 k5. 8el rleivdrelttzer Loveuäims von slllrtew Lrlol^e. «m- VsrssvLt llsek »llsvärls. llönigl. »osspitlielie. «k. 1S2. Lni«n«s» Neueste Drahtberichte. Hosnachkichten. Gedächtnißseier des Konservativen Vereins, Landeslottcrie, Scheibenschützcn, »""»»«» Heimathsfesl in Dohna. Gerichtsverhandlungen. Briefkasten. Montag, 14. Juli IWL Neueste Drahtmeldungen vom 13. Juli. Köln. Der «Köln. Ztg." zufolge hat der verstorbene Rentner Huyffen in Essen die Summe von 700t)00 Mark für wohlthötige Zwecke vermacht, insbesondere für Krankenhäuser und Diako- nissenanstaltcn. darunter 240 000 Mark für daS evangelische Krankenhaus jHuyffen-Stistung), 110 000 Mark für das evan gelische Waisenhaus in Essen und 60 OM Mark für die Stadtgc- meinde Essen zur Errichtung einer evangelischen und katholischen Kinderbcwabranstalt. Düsseldorf Gesten» Abend r/,0 Uhr paisirte der millionsteBesuchcr den Eingang der Ausstellung. Kiel. Die deutsche Kaiseryackt „Meteor" im Schlepp eines Torpedobootes ist heute inorgen durch den Kanal nach Helgo land abgcgangen zur Lhcilnahme an der Regatta Helgoland- Dover. Emden. Prinz Heinrich tras heute Nachmittag 3 Uhr liier ein und besichtigte die Hasenanlagen und das Rathhans- Der Prinz wurde von der Bevölkerung lebhaft begrüßt. Norderney. Ter Reichskanzler Graf v. Bülow und Gemahlin sind heute Mittag zu längerem Kurgebrauch hier cin- gctrofsen. Eg er. Ge^en Schönerer und die Alldeutschen fanden gestern Abend große Strafendem onstratione» statt unter den Rusen: „Los von Schönerer! Hinaus mit Schönerer!" Der Abge ordnete Jro wurde durch einen Stcinwurs erheblich an der Stirn verwundet. Paris. Mehrere natioualistlsche Blätter greisen Waldccl- Rousseau wegen seines Besuches beim Deutschen Kaiser an. Die bonapartistische „Autoritö" meint, die Begegnung sei zweifel los von langer Hand geplant: Waldeä-Nousseau bereite den Be such des Kaisers in Paris vor. London. Amtlich wird gemeldet, das» Lord Salisbury oin Hreitag von seinem Amte zurückgetreten ist. An seiner Stelle wurde der bisherige Erste Lord dcS Schatzes. Arthur I. Balfour, zum Ministerpräsidenten er nannt. Der neue Ministerpräsident ist 54 Jahre alt. London. Bei dem gestrigen Empfang Kitchcncr'S sprach König Eduard dem General aus's Wärmste seine Freude und leinen Dank für die von ihm geleisteten Dienste aus und über- reichte ihm die Insignien des neuen Ordens für Verdienst. Heute früh ist Kitchener zum Besuche Salisbury s noch Hatjield abgcreist. Petcrhof. Der König von Italien ist um 4»/, Uhr Nachmittags hier eingrtrofsen. Zun» Emvfange »varen aus den» mit Blumen und italienischen und russischen Fahnen reich ge schmückten Bahnhose sänuntliche Minister, sowie eine groke Anzahl von Hofwürdenträgccn und Generalen erschienen. Kurz vor 4>', Ubr trafen der Kaiser, der Grokstirst-Thronsolger und alle hier anweienden Grokstirste» ein. Der König und der Kaiser begrüssten sich aus'S Herzlichste, und schritten dann die Front der Ehren- komvaanie ab. Nach einem Parademarsch fand die gegenseitige Vorstellung der Gefolge statt: Kaiser Nikolaus unterhielt sich längere Zeit mit Prinetli, der .König von Italien mit dein Grafe» Lamsdorff. Alsdann fuhren der Kaiser irnd der König von Italien unter der Eskorte der Leibgarde nach dem Palais. Kaiser!» Alexandra, die Kaiserin Mutter und die Grvkfürstinuen erwarteten den König im Sawn der .Kaiserin. Abends fand ein Festmahl statt. Konstanlinopcl. Die Pforte hat an die Garantiemächte Kretas eine Note gerichtet, in welcher sic gegen die Prägung von Münzen mit dem Bilde des Prinzen Georg als eure Verletzung ihrer Hoheitsrechte Einspruch erhebt und die Einstellung der Prägung dieser Münzen verlangt. Belgrad. I» der Nähe des Dorfes Lapljewoselo bei Prischtina kam es zu einem blutigen Zusammen stoße zwischen Albanesen und Serben. Tic Albanesen überfielen meh- rcre Serben aus dem Hinterhalte, erschossen zwei derselben und verstümmelten sie. Auf den Kampfcslärm eilten die serbischen Bewohner des Dorfes herbei, worauf die Albanesen flüchteten. Newyork. Ein Telegramm ans Panama meldet, das amerikanische Kriegsschiff „Ranger" gehe nach Chirioui in See, um dort die amerikanischen Interessen zu schützen. Es wird be richtet, daß-der dortige Führer der A u fst änd > schen eine Erklär ung bekannt gegeben habe, daß alle Erzeugnisse, mögen sie Ein- heimischen oder Fremden gehören, Eigenthum seiner Regierung seien. Chicago. Dieausständigcn Frachtverladcr haben sich geweigert, die Arbeit aufzunehmen, so lange eine Einigung noch nicht erzielt »st. Die EiSleutc weigerten sich, Eis zu liefern, um die durch den Ausstand zurückgehaltcuen Waaren vor dem Ver derben zu schützen. Der Schaden, den die Kaufleute allein heute durch Verderben der Waaren erleiden, wenn eine Einigung nicht zu Stande kommt, wird auf 500MO Dollars geschätzt. OrrllicheS und Sächsisches. — Se. Majestät der Koni, Gottesdienste in der Kapelle zu wohnte gestern Vormittag dem chloß Pillnitz bei. Nachmittags 2 Uhr fand bei Sr. Majestät "in der Billa zu Hosterwitz Jamflien- tasel statt, an der Ihre Majestät die Köntgin - Witlwe. die Prinzen und die Prinzessinnen des König! Hauses theilnabmr». — Der Professor der Dermatologie uüd Direktor der Univerfi- tätS-Klinik für Hautkrankbciten und Syphilis, Herr Dr. med Riehl in Leipzig wurde an Stelle de- verstorbenen Professors Karposi al« ordentlicher Professor an die Universität Wien berufen und wird diesem Rufe bereit» im Wintersemester Folge leisten. — Rach vteljährlger erfolgreicher Wirksamkeit tritt kommenden 1. Oktober Herr RcichAerichtSrath O. Reincke in den Ruhestand. — Genau drei Wochen waren am Sonnabend verflossen, daß König Albert» sterbliche« Theil nach seiner Residenzstadt Dresden zurückgebracht wurde. In allen Kreisen der Bevölkerung bat man in bitter Zeit gewetteifett. dem Heimgegangenen Fürsten Blmnen der Erinnerung an seiner Gruft nirdrnulegen. und so hat «» sich auch der Konservative Verein nicht nehmen lasten, durch eine Gedächtnißfeler seine Liebe und Anbäna. lichkeit »u bezeugen. Sie fand am Sonnabend Abend halb S Ubr er- ini VcreinSbause statt, weiches eine» von der Beerdig»ngsge!ell- ichaft „Pietät" hcrgestellten düsteren Trauerschmuck aiijwirs. Schwarze Stoffe zogen sich von der Orgel empor bis zum Podium herab, in der Mitte stand zwischen herrlichen Lorbeerbäumen und Eypressen a»f hohem Postament die Büste des verstorbenen Königs und davor brannten 54 Kerzen aus »i sich abstuiende» Kandelabern. Eine große Trauerveriammlung hatte sich eingesunde». Man be merkte unter den Erschienenen die Herren Jusnzminister Dr. Otto, den vreußischen Gesnnbte» Graien v. Dönhoff, Oberhofmeisicr v. Malortie. HnuSniarichall v. Carlowitz-Hartttzich. den komman- direndc» General des 12. Armeekorps General der Infanterie Frei herr» v. Hnuieir. General der Artillerie z. D. v. Schwciiigel, Generalmaior Stadtkommandanten Freiherrn v. Stralenhcim, Generalmaivr v. Mlikau. Generaldirektor der Staatsbalnien Geh. Rath v. Kirchbach, Piäsidcnt des evmigelöch-lnthcrischen Landes- konsistoriiims Oberkonsistorialrath v. Zahn, die Obersten Cchmaltz. v. Erlegern, Geh. RcgierungSralb v Kunze, Geh. Regicrungsrath Amlöhauviman» v. Emushaar, Geh. Negierungsrath v. Baumann. Grafen O. v. Vitzthum »I. A. Eingeieilet wiiidc die Feier mit dem herrlichen Largo von Händel sin Orchester und Orgel. Ihm folgte eine Dichtung von Dr. med. Pollack „Zum Heimgänge König AiberiS", gesprochen vom König!. Hos>chn»ipieler Herrn Eggert' worin das Wese» und Wirte» des Königs in einfachen, aber greifende» Besten geschildert wurde. .... und wer im Leben je ihm nahe trat. Dem war's wie Sonnenschein auf grüner Saat; Ein Menich war er, wie'S leiten einen aiebt, Lkum hat ihn auch sein Sachjenvolk geliebt. Und wird sein Denkmal einst von »ns geweiht, Ein Zeichen sei es heißer Dankbarkeit. An diese Widmung schloß sich der Vortrag zweier Männerchörc des Dresdner Männergeiangvelcins unter Herrn Pros. H. Jüngst: „Wanderers Rachtgebrt" von C. M. v. Weber »nd „Hoch über den Sternen", ein Gedicht König Johanns von Sachsen, tomponirt von Jüngst. Tann folgte die von Herrn Legationsrath v. N ostitz gehaltene Gcdächtnißrcde. Eine Gedächtnißstundc iolle diese Stunde sein, gelten solle eS, einen Zoll der Dankbarkeit abzutragen. Nicht deshalb preisen wir den Verewigten glücklich, weil die Fülle der Macht ihn umgab, ihn der Lorbeer umraiischte und die Krone ihn schmückte. Wer daS Leben kenne, der werde wissen, daß sich hinter schimmernden Außenseiten doch nur zu ost ein »echt liebe- und freudenleeres, bettelarmes Dasein berbirgl. Anders bei Sr. Heim gegangenen Majestät Durch sei» ganzes Leben zog sich wie ei» rother Fade» die Liebe — in der Kindheit und Jugend die Liebe von Eltern und Geschwistern zu ihm. in späteren Jahren feine große Liebe zu seiner Umgebung, seinen Mitmenschen, zu seinem Lande und seinem Volk. Elterliche Fürsorge gab den jnngen Prin zen gewiiseiihastc» Lehrern in die Hand, die schönste Mitgisl für das Leven aber gab ihm lein Schövser iclbst, ein frohes Herz und eine» klaren Blick. Dir Wunder der 'Natur lagen offen vor leinen Augen, die Kunst, vor Allem die herrliche Gewalt der Töne, bat ihn durch das Leben begleitet, eine geschlossene Persönlichkeit voll huldvoller Würde, ionnig wie der junge Tag, den gwßte» Geister» seiner Zeit gleichlommend, wenn sie nicht sogar überragend, so sind ihm von der Kindbeit bis zum Grciicnalter die Herzen zugcslogen. die Herzen aller Sachse» und aller Dcnstchcn — er ist viel geliebt worden. Treue, echte, hingebcnde Liebe durste er auch siiidcn an der Seite seiner erlauchten Gcmabiin 40 Jahre lang, welch' eine Fülle von Glück. Wie seinen Pater, den König Johann, so er füllte auch ihn die Sehnsucht nach einem gecintentTmstchland, vis unter seiner kräftigen Mitwirkung als Held in der Schlacht daS Ziel endlich errungen ward und die große Einigungsstunde des Reiches ichlug. Und mit der Entwickelung des großen deutsche» Vaterlandes ging niiter seiner Regierung auch die Entwickelung deS Landes Sachsen eine» gedeihlichen Gang: Sachse» ist heule ein Land, geistig und wirthschaftlich blühend, wie kein zweites in Europa. Der Heimgegangene König Albert, er bat dazu geholfen in königlicher Arbeit. Es bedarf keines Worte? weiter, was er seinem Volte gewesen ist: er hat den Besten seiner Zeit genug ge- than, er hat gelebt für alle Zeiten. Der König ist von u»S ge schieden, den Feldhennstab, den er als Schiidhalter des Reiches iür Deutschlands Ehre und für Deutichlands Ruhm geführt, hat ihm der oberste Kriegsherr aus der Hand genommen, uns ist das Leben geblieben. Jeder Tag gebiert neue Arbeit, aber auch in der Ar beit solle die Dankbarkeit nicht verblasse» und der Pflichte» gegen den Nachfolger König AlbertS an der Krone sollen wir gleich ein gedenk iein. Darum sprechen wir in Ttzeue und Zuversicht: Der König ist todt. es lebe der König!" Den Schluß der erhebenden Trauerseier bildete der von der Kapelle des König!. Sächi. 1. (Leib-) Grenadier-Regiments 'Nr. IM „König Georg" unter Direktion des König!. Musikdirektors Herr» O- Hcrrmann wirkungsvoll vor- gctraacne Trauermarsch aus der Sinfonie „Eroica" vonBecthove», nach dessen Verhallen die Versammlung still den Saal verließ. — Mit dem Zuge 1 Uhr 5 Minuten traf vorgestern Se. Ez- cellenz Staatsmimstcr v. Mctzsch in Begleitung ves Herrn Geh. Raths Tr. Roscher, des Kreishauplmannö v. Schlicken und des Landesältesten v. Zezschwitz auf dem Bahnhöfe in Zittau zum Besuche der Ausstellung ein. Zum Empfange waren erschienen: d«c Herren AmtShauptman» v Bcschwitz, Bürgermeister Ocrtcl. Stadtvcrordnetcn-Vorsteher Werner, Geh. Kommerzicnrath Wacntig, Handelskammcr-ShndikriS und LandtagSabgeordnetcr Rollfuß, GasnnstaltSdircktor Thomas »nd Buchdruckereibcsihcr Böhm. Herr Bürgermeister Ocrtcl begrüßte die Herren in herz lichster Weise, woraus nach gegenseitiger Vorstellung die bereit- stehenden Landauer bestiegen »nd nach dem Ausstellungsgeiände nr die Wcinan gefahren wurde. Tie Führung daselbst erfolgte durch den AilsstcNungSvorstaiid. Bei der Begrüßung thciltc der Herr Miiiister mit, daß Se Majestät der König Georg das von Sr. Majestät dem König Albert inncgchabtcProtektorat über die Ausstellung übernommen habe. In dem Hanptrestaurant fand ein Mittagessen zu 32 Gedecken statt. Hierbei brachte Herr Gasanstaltsdirektor Thomas einen Trinksvruch a»S, der mit einem Hoch aus den Minister schloß. Herr v. Metzsch dankte und gratu- lirte zu dieser Ausstellung, von der er zwar schon durch die Zeit ungsberichte einen günstigen Eindruck empfangen, die aber seine Erwartungen weit übrrtroffen habe- Nachmittags 5 Uhr ver abschiedete sich der Herr Minister, nachdem er nochmals seiner Freude über die Ausstellung in höchst ehrenden Worten Aus druck gegeben hatte und begab sich 5 Uhr 55 Mimten nach Dresden zurück. — Die am vergangenen Sonnabend in Leivzig abachaltene Ne,kammlungver sächsischen Lotterte kollek teure war von ungesälir 180 Herren mit etwa 80 000 Loosen besucht. Unlcr den Aiuveicnden beianden sich auch viele Kollekteure au? Dresden, Chemnitz rc.. während die Kollekteure mit kleinerer Lao- anzahl wegen PlatzmnngleS in deni nicht sehr geräumigen Ziel uugSiaale nicht cingeladcn werden konnten. Die Verhandlungen leitete Herr Lollcriediiekwr Oberfinnnzrath Schilling, welcher die Anwesenden, besonders aber den als Vertreter des König!. Finanz ministerrnms erichicnene» Herrn Geh. Rail, .Heymann begrnßle. Nach eingehender Bciprechnng der beiden vorliegenden Gewinn pläne wurden die Wnnlchc und Bclchwerden der Kollekteure und Svieler besprochen und ichließlich dem Publikum daS weitestgehende Eulgcgrnkommen zugesicheit. wobei erfreulicher Weise daS Verlangen der Dresdner Vertreter genehmigt wurde, lieber den angenomme neu Gewinnplan wurde Stillschweigen gewünscht, bis die ohne Zweifel eriolgende Gcnehiniguug des König!. Finanzministeriums eiiigegange» ist. Nur so viel tauu milgelheilt werden, daß i» Zn- kuiilt wieder 15 Proz. von der Gewinnsumme abgezogen und nor Allem die beliebt gewesene» 3000 Mt -Gewinne wieder ein- gellchrt werden tollen Der neue Gewinnplan soll bereits mit der nächsten <143.) Lotterie in Kraft treten. — Nach de» an unsrenndliche Herbsttage gemabnenden kalten Regenschaner» der letzten Woche endlich einmal wieder ein warmer Tag und meist blauer Himmel. Besser konnte eS die Privi leg i r t e Scheil> en «chützen Gesellschast der König!. Haupi und Residenzstadt Dresden, welche mit gestern das dies- lährige Kün i gssch i eßen in den Trachenbergen eröffnete. gar nickt treffen. Es hatte sich demzufolge auch eine große Schaar Lcyaulustiaer eingeinnden. wenn auch die Zahl der iLchauzelte gegen frühere Jahie zurückgegangen war. Tie Kapelle des 2 Grenadier-Regiinenls Nr 10l führte die Eoncerlmustk aus Gegen 3 Udr meldete» 3 Böllerschüsse die Anlunst deS verordneten Königs Kommissars. Herr» Knnnnccherrn v Stammer. Vor der Schicßhalle war eine Schützen-Ehren Kompagnie mit der Fahne ausgestellt, welche beim Eintreffen des König!. Kommissars unter Ruine» dcS Spieles das Gewehr präsentirte. Der Vor steher der Gilde, .Herr Kansmann Borack, geleitete de» Herrn Kommissar nach dom Kvnigszelte und hob in seiner BMiDung hervor, daß das Erscheinen des Herrn Kommissars, der Schntzen- giide eine ganz besondere Freude insvsern sei. aiS^ diese heute die Ehre habe, ihn zum erste» Male als Verlrclcr Sr Majestät des Königs Georg begrüßen zu dürien. Mit Sorgen sei die Gilde an die Feier ihres KöniMchießens gegangen in Hinsicht aus die Krankheit und den Austritt weiland Sr. Majestät des Königs Albert, ihres allcrgnädigste» Herrn, an dessen Bahre sie die Gefühle der Dankbarkeit für die allezeit bewiesene Huld znm Ausdruck ge bracht bade Aber die althergebrachte Sitte crhcöche das Abhallen des Kiinigsschicßcus. Auch dem neuen Landesherrn werde die Dresdner Scheiben-Schützen Gesellschaft unverbrüchliche Treue be wahren, und so bitte er die Mitglieder, freudig einzustiinmcu in de» Rus: Se Majestät König G cvrg »nd das ganze Königliche Hans, er lebe hoch! Begeistert stimmten lämmtlichc Anwesende in den dreimaligen Hochruf ei», wonach die Musik die Sachsen- Hymne intonirte. Herr b. Stammer erwiderte hieraus »ngesahr Folgendes: „Ich danke Ihnen. Herr Vorstand, für Ihre freund lichen Worte und Ihnen 'Allen, verehrte Anwesende, für Ihre herzliche Begrüßung. 'Als wir vor 3 Wochen unseren alleronädig stcn Herrn und König Albert beigeictzt, war ich im Zweifel, ob mir das Amt eines Königl. Kommissars wieder anvertrant werde» würde. ES ist geschehen, und so bin ich freudig dieser au mich c> gangene» Aufforderung gefolgt Se. Majestät der König wild in diesem Jahre die Feste der beiden Schutzen Gesellschaften Dresdens u i ch t besuche», hat aber augcvrdnct, daß Alles io bleiben iolle. wie es gewesen ist Ich srcne mich. Sic 'Alle wieder beisammen zu sehen, und hoffe, daß wir ein frohes, vergnügtes Fest halten werden. Wir wollen uns aber nicht länger aushalten, sondern an die Arbeit gehen." Nachdem Herr Kansmann Borack noch den erstmalig als Vertreter der Stadt Dresden erschienenen Herrn Sladtvcrordnelen-Vicevmstchcr Kandier begrüßt hatte, ge leitete er beide Herren nach der Schießhalle. Ivo alsbald das Schießen begann. De» Erössnungsichuß that der vorjährige Schützenkönig, Herr PrivatnS Eichbor». Hieraus gab zunächst der Königl. Kommissar 2l Schuß sür die Mitglieder dcS .Königshauses ab. wobei er sür Sc. Königl. Hoheit den Prinzen Thomas von Genua und für Ihre Kaiser!. Königl. Hoheit Frau Erzherzogin Maria Joseph« von Oesterreich sc einen 'Nagelschnß crzicite. Sodann nahm der Her' Kammcrherr die ausgestellten Ehren- schciben und dieSiährige» Preise in Augenschein, ehr er zum zweiten Rennen verschütt, nach dessen Beendigung die Abfahrt er folgte. Das Schicken nahm nn» seinen regelrechten Fortgang, auch das Damcnschieße» fand starke Bclhciligung. Gcichoffen wurde nur auf die 10 Standicheibcn. Es war em unaufhörliches lustiges Geknatter, das erst um 7 Uhr Abends sei» Ende iand, um die nächsten Tage mit friichen Kräften fortgesetzt zu werden. Zu bemerken ist noch, daß nächsten Sonntag, au welchem Tage das diesjährige Königsschießen mit KöiiigSmahl und Ball bejchlosfcn wird. Herr Schützenmclster Burthardt I sein 25jährigeS Jubiläum feiert. — Von wem kann nach den Bestimmungen des Bürgerlichen Gesetzbuches der von einer Ehefrau angenommene Arzt Be zahlung seiner Honorars ordern ug verlangen? Mit dieicc Frage beschäftigt sich Rechlsanwalt Dr Wittkowsky in einer »r der „Juristischen Wochenschrift" enthaltenen Studie. Zweifellos hat das Bürgerliche Gesetzbuch den Acrztcn in dieser Beziehung großen Vorthcil gebracht, denn vor dem Jahre 1900 trat oft genug der Fall ein, daß Bezahlung nicht zu erlangen war, weil der Mann selbst nichts besaß, die Frau hatte ihr Vermögen aber nicht in die Ehe mit eingebracht, sondern hatte sich den Besitz desselben als Vorbchaltsgut reservirt. Ost genug geschah es also, daß die Zwangsvollstreckung gegen den Ehemann erfolglos ausficl, und daß die Klage gegen die Eheftau, die womöglich ein gutgehendes Geschäft betrieb, abgewicscn werden mußte, weil der Vertrag zwischen ihr und dem Arzte nicht rücksichtlich dcS Vorbehalten«, Vermögens geschloffen war. — Jetzt ist es anders geworden. Ist der Arzt auch von der Eheftau angenommen worden, so muß doch der Mann auf Grund der NnterhaltungSpslicht die Krankheits- und Kurkosten der grau bestreiten, der Arzt kann also, auch wenn er von der Frau gerufen wurde, gegen den Ehegatten klagbar wer- den, und -war aus Grund der ßß 812. 818, Abs. 2. wegen un- gerechtfertigter Bereicherung. Der Ehemann erlangt nämlich durch die Thätlgtcit des Arztes dadurch etwas ohne Rcchtsgrund, daß er Aufwendungen erspart, zu denen er ve-Micklet ist. und da er usrivricrri-ivu iZ'.ssg 4riutz^.rZriv
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