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Dresdner Nachrichten : 15.07.1902
- Erscheinungsdatum
- 1902-07-15
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-190207150
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19020715
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19020715
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1902
- Monat1902-07
- Tag1902-07-15
- Monat1902-07
- Jahr1902
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- Dresdner Nachrichten : 15.07.1902
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L»«M»»«W, 0n^»I. »,l«,r,»«.»»r«n«: «»chrichl«» »«»»«» GegrSidtt 1856 voUUoll »s 8»»Ick»tzor»Uoll«ii > »>,! DM" «»»I»u»»4»», vv»»p«», »«»««»> io ,«>»»>« Xu»»»I>I Klli»Ubol,duo».! LL 800 0»t»r r^»Ok«r. 8vs LL -au»r.«eschüstifttllr -. 88. Ureigen »cäck. doo »,« NaLmina,» » lN>r HÄu> »»4 «eien-,» «m visrwAratz- » vr» Nb» VteltzWw»««»». -il» ic« » Sild»' so P«,. M. kUod,»uo,eo aut d» VnvoOeite SeN« ««»« die ,'v4lv«« 88k ,l».«» «exmdi oder aui lerlieite «o W« An Nummern mnd Sonn und id«ier- ,a,eo > der 2,völlig E«,d«Mm so. «r> de. «o und « », n»t he. londerem larii «uSwdnioe «Ni«, truae nur ,e,en vorausbe««blmii. velkldlittler melden mit t»M«ä btieäinct. SekNidkeSiantiblu»: ^ »«MI «r. u und «r. »«««. , S« ?r»««»tr. ^^oll IVülO? rn»«vi-»tr.S« k»drtk kölner L,«äerv«u»rvn. V»rtz»>ckb»t«tl» äse »aaat^Waebl. pt»etc,«ItN,i> NIr t.a»»e»eb«tt«a vov »»II»«, SokU«1«r»ot 8«Ir>«r dl»j«,ttt >1«, Xoiwi-, und lkSni«». »4 »4 LlivnmeUpI»»,«. k-trolli L liNlorv t.-L. VKL8V8». 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WaS der Träger der deutschen Kaiserkrone dort oben im Angesichte des lieblich milden norwegischen Geländes, das wie geschaffen zum Austausch« friedlicher, erhabener und versöhnlicher Gedanken zwischen reichbegabten und hochfligenden Geistern erscheint, mit dem Manne verhandelt hat. der nach menschlichen, Ermessen noch zu edier hervorragenden Rolle in dem öffentlichen Leben der sran zvs,scheu Nation berufen ist, darüber breiter sich bis jetzt wenigstens der strengste Schleier des Geheimnisse-. Auch ist ^s nicht wahr scheinlich, daß ein Staatsmann von so vollendeter Haltung, wie sie dem ehemaligen französischen Ministerpräsidenten eigenthümlich ist. sich zu irgend etwas herbellasscn werde, was auch nur den entfernten Anschein einer Indiskretion gegenüber seine», kaiserlichen Gastgeber Hervorrufen könnte. Deshalb müsse» alle Andeutungen über den Inhalt der in Ldde gepflogene» Unterredung, wenn sie sich auch noch so insormirt geben, als „minder haltbare Tages leistungen" einzelner Blätter und Berichterstatter bewerthrt werden DaS bindert indessen nicht, bah man trotzdem auch in ernsten, nicht auf das Sensationelle zugestuhten Kreisen der Zusammenkunft in Odde ein nicht zu unterschätzendes Gewicht beilegt, selbst bei voller Würdigung aller realpolitischrn Umstände, die niit mehr oder weniger Nachdruck vor jeder Art von illusionärer Ueber- schwenglichkeit warnen. Zunächst liegt entschieden ein gewisser pikanter Reiz darin, wenn man sieht, wie der souveräne Vertreter einer der konser vativsten und mächtigsten Monarchien der Welt ohne alle Be denken und Vomrtheile den staatsinännischen Vertreter einer radikalen Republik mit einer besonderen Ehrung bedenkt. Aller dings. Herr Waldcck-Rousseau ist persönlich ein Aristokrat vom Scheitel bis zur Sohle und schließlich hat ja auch ein russischer Autokrat, Zar Alexander M. selbst nicht gezögert, stehend und entblößten Hauptes das französische Revolutivnslied. die Marseillaise anzuhören, als politische ZrvangSgründe ihm diese Ueberwindung nothwendig erscheinen ließen. Man sieht also, die Realpolitik bringt Manches zuwege. wovon sich die Schwärmer für unentwegte .Legitimität" und allezeit strenge »Observanz in ihrer Schulweisheit nichts träumen lasse». Allein bei Kaiser Wilhelm erscheinen derartige Abweichungen von der herkömmlichen Regel in ganz besonderer Beleuchtung, weil sie nicht sowohl einem wirklichen oder vermeintlichen politischen und nationalen Zwange, sondern vielmehr der eigensten freien Initiative des kaiserlichen Will««- entspringen. Kaiser Wilhelm II liebt es. alle hervor ragenden Persönlichkeiten ausscigener Anschauung kennen zu lernen. Vorzugsweise «aber konzentrirt sich sein Bestreben darauf, de deutend« Franzosen, deren geistige oder politische Wirksamkeit auf die Entwickelung bei unseren westlichen Nachbarn einen bestim menden Einfluß ausübt. <m persönlichen Verkehr auszuzeichnen und ihnen gegenüber die ganze chevalereSke Liebenswürdigkeit zu entwickeln, über die der Kaiser in so reichem Maße verfügt und die selbst seine größten Gegner entwaffnet, wenn diese sic einmal in unmittelbarer Nähe verspürt haben. Die fortgesetzten Beweise von ritterlichem Entgegenkommen, dl« Kaiser Wilhelm seit Jahren gegenüber Frankreich zu geben sich bemüht hat, haben in Deutschland selbst nicht überall ungetheilte Zustimmung gefunden. Vielfach wurden Bedenken in den, Sinne ge äußert. daß derartige Kundgebungen in Frankreich falsch ausgelcgt. etwa gar als Schwäche gedeutet werden könnten und daß jedenfalls aus irgend welchen Dank dafür gar nicht zu rechnen sei. Man wies in dieser Beziehung vornehmlich daraus hin. daß Frankreich unmittelbar, nachdem ihm Deutschland aus kolonialem Gebiete in Afrika die allerwichtigstcn selbstlosesten Dienste gegen England geleistet hatte, seine Dankbarkeit nicht besser zu bezeugen wußte als indem cs anläßlich des deutsch-cNglischcn Konfliktes wegen Südafrikas im Jahre 1896 nicht nur die von Deutschland erwartete Unterstützung gegen England schroff zurückwieS, sondern sogar, wie unwidersprochen von sranzöfischer Seite selbst erklärt worden ist, in Lomwn durch den ' damaligen Mmister deS Aeußeren. den famosen Chemiker Bcrthclot, wissen ließ, daß cS im Kriegsfälle England aktiv beizuspringen bereit sei. Kaiser. Wilhelm hat sich indessen durch keine Kritik und keine üblen praktischen Erfahr ungea in seinem konsequenten Vorgehen gegenüber Frankreich be irren lassen. Der Kaiser handelt dabei nach einem ganz be stimmten groß angelegten Plan. Er will die öffentliche Meinung in Frankreich allmählich für Deutschland günstig stimmen und hofft dadurch das nach seiner Meinung größte und schwerste Hemmnis, -zu beseitigen, das einer gemeinsamen internationalen Politik der kontinentalen Großmächte in Gestalt der französische» Revanchegelüste tm Wege steht. ES läßt sich nicht schlechthin behaupten, daß die kaiier ltchen Bemühungen bisher ganz ohne Erfolg geblieben seien Welche hervorragenden Franzosen immer mit dem Kaiser zu- sammtn gekommen sind, sie sind ausnahmslos aufrichtig ent ^ückt grwrsgn über sein« zwanglose, bezaubernde Art de» Um gaiigeS, und sein reiches, vielseitiges Wissen hat ihre ausrichtige, uneingeschränkte Bewunderung erregt. Alle diese bedeutenden Franzosen haben sich aber gleichzeitig auch persönlich von der ehr lichen FrirdcirSabsicht und dem lebhafte» Wunsche des Kaisers, mit Frankreich in Jreundlchast zu leben, überzeugt uud in diesen, Sinne nach Kräften auf ihre Landsleute einzuwirkeu gesucht. So ist denn heute im Jahre des Heils 1902 möglich geworden, was einem Gambetta »och unfehlbar de» Hals gebrochen und Jules Fern, unweigerlich dem Absturz vom tarpejischen Felsen überliefert Hütte: der erste Staatsmann uud Politiker der dritte» französischen Republik, der allein Anscheine »ach vom Schicksal für das Präsi dentenamt aufgehoben ist. kommt mit dem Kaiser deS Deutsche» Reiches auf neutralem Bode» zusammen uud hält mit ihm eine intime eingehende Zwiesprache, ohne daß er von der Mehrheit der Presse uud der politischen Parieicir seines Landcs als reis sür das Scherbengericht crNärt wird! Daß darin eine Wandlung der Dinge zu». Bessere» liegt, wer möchte das leugnen, auch wen» er als Realpolitiker noch so skeptisch das deutsch-französische Verhältnis; und dessen bestimmende Faktoren beurtheilt? Vielleicht hat die politische Welt i» absehbarer Zeit noch mancherlei Ueberraschungeii nach dieser Richtung zu gewärtigen. Wer leben wird, wird eher,! Wir aber bleiben bei alledem, was wir sind: ein Reich und Volk auS eigener Kraft, das jedem Wechsel der internationalen Konstellation mit der tröstlicher« Ruhe des aus sich selbst gestellte» Starken entgegensieht, mag der politische Himmel nun heiter sein oder mag er sich mit Wolken nmhüllei, und grollende Wetter bringen. Ualilbuey's Rücktritt Lord Salisburv, der englische Prcinicriniiiistcr, hat sein Amt niedergelegt. Daß er das thuu würde, habe» schon seit Mo naten die Spatzen von alle» Dächern Londons gepfiffen und das Ereigniß hat daher durchaus nichts Unerwartetes an sich. Ebenso wenig aber vermag cs bei der augenblicklichen Weltlage irgend eine ausregende Wirkung auSznüben, wie den» überhaupt die ganze Persönlichkeit deS verflossene» Premier? die Verkörperung einer bis auf's Aeußerstc gesteigerte» phlegmatische» Gemächlichkeit ist. Der alte, würdige, rundliche Herr führte schon seit längerer Zeit nur noch dem Name» nach die Geschäfte des britischen Welt reiches- I» Wirklichkeit hatte Herr Joseph Ehamberlain die ganze aktive Leitung au sich gerissen und schaltete und rvaltetc nach seinem höchsteigenen Belieben. Lord Calisbur» dachte inzwischen mehr an die Pflege seiner von ihm mit ängstlicher Sorgfalt ge hüteten Gesundheit als au die lästige Regierungsthäiigkeit. Er war immer im Bade oder a» irgend einem sonstigen Erhvlungs orte, ganz einerlei, in weicher Klemme das Reich in Folge der Chamderfain'fcheu Gewaltpolitik stecken mochte, uud selbst in einer so große» aktuelle» Roth, wie sie die Jaschodakrisis mit Frankreich heraufbefchworen hatte, kam Lord Salisbury nicht etwa freiwillig nach dem unwlrthlichen London zurück, sondern er mußte förmlich mit Gewalt berbeigelwlt werden. Daß eine solche Persönlichkeit nicht zu denjenigen Erscheinungen gehört, welche »die Zeit an der Stirnlocke zu fassen" verstehen und ihrer Nation den Stempel ihres Wesens ausdrucken. darf nicht Wunder nehmen. Im Ansange seiner Ministerlaufbahn schien sich Lord SaliSbmy den Rus eines gemüßigten Staatsmannes erwerben zu wollen. Man glaubte in ihm eine lgcwisse Gewähr gegen imperialistische Aus schrcitungcn und Friedensstörungen der englischen Politik erblicken zu dürfen und ließ ihn als erhofften Widersacher der rücksichtslosen Tisraelischen Politik des »Zugrapiens" nm jeden Preis und an allen Ecken und Enden, wo immer ein Fleckchen Erde noch halb wegs frei war, aus dem Kontinent sogar mit einem gewissen Wohlwollen passircn. Alle diese Illusionen hat aber Lord Salisbury durch sein späteres bedingungsloses Einlchwenken in das imperialistische Fahrwasser der Ehamberlain und Genossen gründ lich gestört. Nichts, rein gar nichts hat Lord Salisbury ins besondere gcthan. um seine Hände von der südafrikanischen Blut schuld rein zu halte». Ihn belastet daher auch die ganze furcht bare Verantwortung, die mit diesem Kriege verbunden ist. i» ebenso viel stärkerem Maße als er in seiner Eigenschaft als Ministerpräsident staatsrechtlich höher stand als die Ehamberlain und Genossen. Die Geschichte wird von ihm unerbittlich sagen, daß er das Reich in den unheilvollen südafrikaniichen Krieg hinetnstürzcn ließ. Daß der Rücktritt Lord Salisbnry's eine Aenderung der Haltung Englands in den jetzt ans der Tagesord nung sichenden Fragen zur Folge haben ivcrdr. erscheint aus geschlossen, wenigstens sür die nächste Zukunst. Was freilich später kommen kann, zumal wenn die Verhältnisse in Oftasie» sich erst Wetter ausgcstalten. entzieht sich der Berechnung. Znnächst bleibt abzuwarten, ob der Nachfolger Salisbury'?, dessen Nesse Balsour, der bisherige Erste Lord deS Schatze», gegenüber de» Chamberlatn'schci, Clique sich zu ctlva» größerer Selbstständigkeit anfzurasfcn vennag. Neueste Drahtmeld,mgen von, 14 Juli. Der Sizzßtur» deS GlockenthurmeS der Maren»kirche in lvenedig. Vorgestern früh ging das Gerücht in Venedig, daß die be rühmte Campanile di S Marco, eine der stolzesten Zierde» der Stadt, einzustürzrn drohe ES würde jedoch fkstaestellt. daß es sich nur »in Risse im Mauerwerk bandle, die bisher kein Be denke» Hervorrufe» konnien. Mau sing bereits an. sich zu be ruhigen und de» Mittheilungen der Sachverständige» Glaube» z» schenken, als gestern die Katastrophe dennoch eintrat. Vormittags ist das berühmte Bauwerk cingestürzt und mit ihm auch die vor gebaute Loagietta von Sansovmv und die anstoßende Ecke des Königspalastes. Ter Trümmerhausen ist 30 Meter hoch Es wird angenommen, daß kein Mensch zu Schaden gekommen ist Der viereckige Glockenthnrni. ein Kolos; von 98 Meter Höhe, wurde im Jahre 888 errichtet. 1329 neu anfgesiihrt. 1117 mit einer mar mornen Spitze versehen, die seit 1517 durch eine säst 5 Meter hohe Eiigelssignr gekrönt wurde Der östliche Vorbau des Thurmes, die Lvggietln. 15-10 von S- Tansovino erbaut, diente anfangs dem Verkehr der Nobili, da»» während der Sitzungen des Große» RntheS als Hanptwache. Bemerkenswerih waren die Bronee- statnen: Par. Merlnr. Apollo. Pallas und die vier reizenden mythologischen Sockelrclicss Vv» Saiifovino, sowie die Bronee- thüren und in. Inner» cine Thongruvpe der heilige» Familie. Aon der Eampanile hatte man. besonders herrlich bei Soniien- untcrgaiig. einen fesselnden Ueberblick über die Inselwelt Venedigs und das Festland. Berlin. Mitheilnngen des Kriegsministcriums über die Fahrt der Truppen Ir an sportichiffe. Truppentrans portdampfer „Pisa" hat aus der Ausreise nach Ostasien am 1t. Juli Ade» ungelanseii. Tie Nachricht, daß sich auf dem Reichspostdampfer „Preußen" bei seiner Ankunst in Neapel am 10. Juli 130 Mann deutscher Truppen befunden haben, ist unzu- trcsiend. Berlin. iPriv.-Tcl.j Der preußische Bergsiskus läßt seit einiger Zeit in seinem Grnbeuzelte „Friedrich" bei Olsen >m Kreise Lüdinghausen zahlreiche Bohrungen durch die Gewerk schaft „Rheinpreußen" aussnhrcn, um die Lagerrrngsverhältnisie in demselben genauer zu untersuchen Bei diesen Bohrungen ist man nnvermuthct bei einer Tiefe von 610 Metern aus cine Petro» lenmquelle gestoßen. Berlin. iPriv.-Tel j Der hiesige Hos hat sür die Herzogin. Wittwe von AnhaIt - Bernb »r g Trauer aus 5 Tage angelegt. — Ter „Reichsanzeiger" veröffentlicht eine kaiserliche Ver ordnung vom 7. d. M., welche bestimmt: Das Gesetz betreffend die Schlachtvieh- und Fletschbeschau vom 3. Juni 1900 tritt, insoweit nicht sür die einzelnen Vorschriften ein sriihercr Zeitpnult bestimmt ist, am I. April 1903 in Kraft. — Als Nach folger des bayerischen Kultusuirnrstcrs v. Landmann, der wegen des Konfliktes mit der Würzburger Universität zurücktritt, wrrd der bayerische Gesandte in Wien Freiherr v. Podewrls genannt. — Freiherr v. Wangen!,eini, der Vorsitzende des Bundes der Landwirtke, soll die Absicht geäußert habe», bei der nächsten Wahl eine Kandidatur nickt wieder anzunchme» — Wegen des im „Prager Polizeianzciger" veröffentlichten Steckbrieses ist seitens der denffchcn Regierung in Wien keine Beschwerde erhoben worden, da man es der österreichischen Behörde selbst überlassen wollte, hier Rcmcdur zu schaffen. Bernbiirg. Zn der heutigen Beisetz» ngsseier der Herzogin Friederike von Anhalt-Bcrnburg hatte die Stadt ein würdig imposantes Traucrgewand angelegt. Bereits in den frühen Morgenstunde» durchwogte» Tauicnde von Menschen aus der Stadt und Umgegend die Straßen. Kurz vor 12 Uhr traf der Hofzug ans Dessau »nt den Vertretern der fremde» Fürstlich- leiten ein. Der Zug mit der Leiche fuhr 12',-2 Uhr mit cinhalb- stündiger Berjpätung, von Ballenstedt kommend, aus dem Bahn- Hose ein. Als der mit einer Pnrpurdecke verhüllte Sarg aus den Leichenwagen gehoben wurde, vrä'entirte die ans dem Bahn steig ausgestellte Ehrenkompagnie des 36. Füsilicr-Regiuiertts in Bernbiirg Die Rcgimcntsmusik spielte einen Choral. Vom Bahn- Hose bewegte sich der Zug nach der Schloßkirchc. Dem Sarge zunächst schritt der Erbprinz von Anhalt-Dessau, rechts von ihm der König von Dänemark, links Prinz Friednch Heinrich von Preußen als Vertreter des Kaisers. Es folgte» die Prinzen Julius und Johann von Schleswig-Holstein-Glücksburm Eduard von Anhalt, Albert von Schleswig-Holslein-Glücksburg, Sizzo von Schtvarzbnrg, Ändert von Anhalt, der Fürst zu Slollbero-Wcrni- gerode. Prinz Heinrich z» Stollberg-Stollberg ^uiid Vertreter anderer Fürstlichkeiten Die Trauerrede hielt Oberhowrediger Teichmüller-Dcssan. Hieraus crsolgte die Beisetzung in der Fürstcn- arust, wobei nur die nächsten Verwandte» und die übrigen Fürstlichkeiten anwesend waren. Nach der Feier reisten die Fürst lichkeiten nach Dessau ab. Kiel. Die „Iduna" mit der Kaiserin an Bord lies kurz nach 4 Ubr in de» diesigen Hafen ein. fDie Krenzersohrt in de, Ostsee imißte wegen des stürmischen Wetters unterbrochen werden» .Hamburg fPriv.-Tel.j Der Eenlralvcrband der Maurer beschloß, den Mitgliedern des Ecittrnlverbandes die Akkordarbeit wieder z» gestatten. Alten bürg. <Priv.-Tel ! Der »ach Unterschlagung von mehr als 4M 000 Mark feit Februar flüchtige Banka gcnt Gr» euer «st heute in Fiume verhaftet worden. Frankfurt. fPriv.-Tcl.s Aus Karlsruhe wird der „Franli Zlg." gemeldet: In Biesingen sind 25 Häuser, die Kirche und das Schulhaus ni edc r gcliran u I. Das Feuer ist wahrschein lich durch Kinder verursacht worden. Prag. fPriv.-Tell Ter Beamte, durch dessen Verschulden das au? Kaiser Wilhelm bezügliche Inserat im „Polizei- Anzeiger" abgedruckt wurde, wurde vorläufig aus 6 Woche» des Dienstes enthoben. Entgegen Behauptungen, dos Inserat sei in polnischer Sprache eingcrcicht worden, wird von maßgebender Seite erklärt, daß der Text in deutscher Sprache abgesatzt ge wesen ist. Brünn. lPrio.-Tel j Die Herold'sche Leuten- mrd Inle- waarensabnk ist gestern Nachmittag tkcilweije nieder ge brannt. Mehrere Fencrwchrlerite erlitte» schwere Verletzungen. Der Schaden beträgt über eine halbe Million Kronen. Lemberg fPriv.-Tels Zur Gedenkfeier des polnischen Sieges bei Grunwald durchzogen schon am frühen Morgen andcn die Straßen ^von, Rathhausthurm wurden Fanfaren vgrgrben. geblasen, außerhalb der Stadt Böllerschüsse abgegeben. uszssq gurrarsssrid
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