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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 05.11.1902
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1902-11-05
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19021105024
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1902110502
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19021105
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1902110502
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1902
- Monat1902-11
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LeorZpIalr 16. tD» Äcktz/L Ln,««.!« Neiiestk Dmhtbrrichte. Hvsnachrichlrii, ltzesaninitiathssitziittg, Neue Kunstgewerkeichille, Geweldcvelein, I nIri'Nll,«»»" H edW. VJIrßkl. Gerichtsvrrbaiidlun.ieii. Kaniinkiniiisilavend. Vi'lk.Khüiittiche Herbsttage. I »e-»es »Ich «r«t>L>rtttt>t t I e-R-c^» Neueste Drahtmeldrmqen vom 4 November verltn. Heute Vormittag wurden Im Lustgarten in Gegen wart de- Kaiser-die Rekruten der Berliner, Spanvaner. Charlottenburger und Lichterselder Gacvelrnpprn verctdtgl Die Prinre», Generale, Admirale, die Herren de? HailptaumtierS. der Krieg-minister und die sremdberrlichen Qtstiirre mohiite» dem ieteritchrn Akte bei. dem die Kaiserin van, Fenster des l. Stockes de- Königl. Schlosses zuschanle. Aus die Amprachen der Militär- geistlichen beider Konsrssivnrn folgte brigadewelie die Beleidigung durch die Briaadeadiutanteii. Dann hielt der Ka ser an die Rekruten eine Ansprache. worin er sie zur Selbstzucht. »nhedingleni Gehorsam und chrisiilcher Goileslurchr ermavnir und ilmen dir Bedeutung des Fahneneides an s -Her; legte, sie aufsvidernd, Ire» zu sein auch >m Kleinsten und sie mit den Worten entlieh: »Nu» äehel hin und thul Euren Dienst!" General v. Ressel brachte hierauf ein Hurrah aus den oberste» Kriegsherrn ans. Berlin. iPriv.-Tcl) Der Verband zur Wahrung der chemischen Inte reisen TenlschlandS beschloss heute, wmolil in der Gedeimmittelsrage. als wegen des Boriäure-Berbots und in allen chrmuchen Fragen von Bedeniung sich an den Reichs kanzler zu wenden mit der Bitte, das; darüber auch die sachver ständigen Interessentenkreise gehört werden Die vorgebrachten Beschwerden richteten sich vor Allem gegen das Verfahren des Reichsgesundhcrisanttes .ReichSivisjcwchaft" zu treiben Leipzig Wie der »Leipzig Gcneralaiiz." meidet, verüblc heute früh im Vororte Lindeuau der Einwohner Lorenz an seine» von ihm getrennt lebenden Ehefrau eine» Muldveriiich mittelst Revolvers und beging hieraus Selbstmord. TaS Motiv der Tbat ist in ehelichen Zwffligkeiicn zu suchen. München. Der PrinzregeuI empfing beule Vormittag den preußischen Minister für össenlliche Arbeiten, Budde, in Audienz. London. Ueber die Konsercnz zwischen Vertretern der Kolonien und der Reichsregierung wird noch bekannt, daß Chamberlain bei Eröffn»ng die Ansichi aussprach, e-nc Reichs- söderalion aus politische»! Gebiete liege in den Grenzen der Mög lichkeit, die Forderung einer solchen Föderation müsse aber von den Kolonien auSgehe». Den Kon " ' . - Ten Kolonien eine Vertretung in beiden Form einer Vertretung der Kolonien. Earl os Sclbornc hielt in der Konferenz eine Rede über die maritime Vcrtheidigung und führte aus, bah im Falle eines Krieges die Flotte sich sofort kon- zentriren werde, um die seindttchc Flotte zu zerstören. Eine maritime Bertheidiguiia käme also gar nicht in Frage London. Die »Times" melden aus Peking: Als Beispiel dafür, wie China VcrtragSverpslichtungcn erfüllt, kann cur kaiserliches Reskript angeführt werden, durch das iu Bcantwort- ung eines Gesuches des Gouverneurs von Kwangsi ein Beamter des 4. Grades zum Range eures Mandarinen 1. Grades wegen seines Patriotismus erhoben wird. Dieser hatte nämlich 1000 Mausergewehre und 300 000 Patronen nach Kwangsi geschmuggelt und sie dem Gouverneur zur Unterdrückung des Aufstandes zur Verfügung gestellt. Dies geschah, obwohl vas kaiserliche Dekret vom August 1901 in Uebereinslimmung mit dem Jricdcnsprotokoll die Einfuhr von Waffen verbietet. Konstantinovel. Auf die von der Pforte erhobene Beschwerde darüber, daß laut einer Meldung des Marschalls Abdulla-Pascha, Kommandeurs des 7. Korps in Aerncn, haß da- italienische Kriegsschiff „Piemonte" ein Pircitcnnesl in der Mrdia-Bai beschossen und zwcr kleine, mit Truppenprovicmt dort eingetroffene türkische Kriegsschiffe aufgcfordert habe, abzu- dampsen, da man sie sonst gewaltsam nach Hodeida bringen würbe, antwortete die italienische Botschaft, sie habe über das Vorgesallenc keine Nachricht erhalten. Die türkische Botschaft in Rom wurde daraus beauftragt, hierüber Vorstellungen str Rom Der Mimsterrath hat gestern die Angeh zu erheben. Der Ministerrath hat gestern die Angeicgcnoeil bc rächen. Heute ist eine zweite Reklamation nach Nom aogegungcu. Aden. Oberst Swavnc ist zurückberuscn worden, um vor läufig als Berather des Auswärtigen Amts thätig zu sein. General Manning übernimmt das Oberkommando über die Somaliexpedilion: er wird in etlva ü Wochen seinen Vor marsch beginnen. Oertliches „ud LactzMches. Dresden. 4. November. - * Se. Majestät der König ist hcmc zu dem bereits an gemelbeken Besuche der Stadt Leipzig mil Sondeczug 12 Uhr Minuten von Niedersedlitz aus dahin nbgcrciu An seiner Begleitung befanden sich Ubre Ereellenzen der Königl Haus- mar chall Wirkt. Geh Raih v. Earlvwitz Hanitzich, Oberslall- mristcr v. Haugk. General i> In «vriv Gcneia>ma>or d'Etza und Flügeladiittaut Mnior t>. Schönberg. Mit Sr. Ma>est,it sind ierner Ihie Ezcellrnzen die Kimigi. Slaalsniiiiislec v. Mctzich und Geneial der Anmutene Fee.Here v. Hamen, Letzterer in Be gleiinng des Adininnten Ritlinciflers Freiherin v. Friesen, »ach Leipzig gereist. Ce. Epcellenz der Kömgi. Staatknunlsler Dr b. Sehdew'tz wi'd inorgcn dabi» »ach'olge» Wahrend der An wesenheit Sr. Mmeiläk in Lcpzig ist Haupiinan» AI,ie vom liiii <Königs-iJ»mnikrie-Rcnimcnr alS Lraounnnzostizicr ru Tr Maiestät bcicbligt woracn. Za der heilte Nachmittag Uhr im PalaiS zu Leiprig stattstiideiide» Tafel sind mu Eiiiladiinge» an? arzr kbnct Waiden: die Herren Tlaaisniinistcr v. Metzicb und Freiherr v. Hanien, der koinmandirende (tzeneral des 10 A>mce loips v. Treistchke und der Tiviiionskl'mmnnöciir Geiierallentaant v Rahenlwnr. Vilgadelonimandeilr Gencraiinaior u Criegern. Vrigade>ül»er Ebersi Tchniidl. d>eReaiinci>lsko»imandeiire Ödemen v. KoSpotb. v. GerSdorff und Lverstlenliiant Gadcgaü. Tver» leiitiiaiit Wahle, die Maiore Freiherr v. Linoeuiaii und Falcte, Vlatzmajor Haiiptma»» Firnkaber. Tivinvnsadiulaiit Hanpimanii Mei'ler, die Chefs der Etnenlompagmcn vczw. Eslorie Hnnpl- mnnii Leiinbach. Haupimann Frantz und Rittmeuicr G>as Tchimmettnann: weiter Krnsvmsitzender Wirk!. Geh. Rath Tr Grat v. Könneritz KreiSbauotmann Tr. v. Ebcenstein, der Rektor Mazi». der Universität Geh. Rath Prof. Tr Wach, die Senats- präudenlen beim Reichsgericht Tr. Zreicsicbcn und Löwenslein. Kaiierl. Oberposivireltar Röhriz. -.bcibürgermeistcr Iiiilizraih Tr. Tröndlin, der Präsident des Landgerichts Leipzig Tr. Hagen, der Präsident des Amtsgerichts Leipzig Tr Schmidt, Geh. Kirchen- rakh Supeiintendent Tr. Pank, GeV. Jiiiiizrath Lr. Schill. Geh. Hosralh Tr. Schober. ObemaatSanwalt Böbme, Aimsbauptmami Heint, die Generalkonsuln Marauis de Hcucourt und de Liagre, Bürgermeister Dr. Tittrich. Stadtveiordneten-Vorstcher Rechis- anwalt Tr. Annck Polizeidirellor Brenchncider. Kreisslc»errakh Finanziath Dr. AUchier. der Vorsitzende der Hmdclskainnicl Koiniiieiiicninlb Zweiniger, Schulralh Dr. Müller. Koiiiul Kollc gienratb v. Vnrnner. Psaner Schm liman» und Stadtraih Schanz. —* Ter Einzug Sr. Majestät des Königs in Leipzig ist bei schönem Wetter günstig verlausen. Reges Lebe» herrschte in den festlich geschmückten Einzngsstrahc». Tausende diirchflnthete» die stadt. Gegen halb 3 Uhr versammelten sich aus dem Dresd ner Bahnhöfe die Generalität und Vertreter der Behörden zum chen Empzaug. Die vom 8. Infanterie-Regiment Nr. 107 ge lte Ehrenkompagnie rückte mit klingendem Spiel und Fahne . mn. Zur festgesetzten Zeit, um 3 Uhr. lies der königliche Sondcr- zug aus der Residenz ein. Ter König, der Aeneralsunnorm trug, entstieg mit seiner Begleitung dem Wagen. Sc. Ma jestät zeichnete säst sämmtlichc zum Empfang er-- Ichicncnen Herren durch Händedruck und Ansprache aus. Ter König schritt die Ehrenkompagnie ab. Unter Geläut oer Glocken uno den Jubelrusen von vielen Tausenden zog der König in die Stadt ein. Militärvercine, Innungen, Schulen und Korporationen bildeten Spalier. —* Jbrc Majestät dir K ö n i g i n - W i I t wc hat dem Herrn Wirkl. Geh Rath Tr. Grasen v K ön n eritz-Lassa in ... Sr. M. ' Wurzen eine größere Schale vom Schreibtische Lr. Majestät des Königs Albert als Andenken übersendet —* Heute trai der Fingeladinlant Sr. Majestät des Deutschen Kaisers. Major Gras v. S> cdmektow. hier ein unv begab sich Mittags in Begleitung des Ad,»tanke» Sr. Königl. Hoheit des Kroiwrinzrn. Hauptmann v. Zeschau. nach der kronpnnzlichen Villa in Wackwitz. Dort überreichte Gras v. Schmmow im Aufträge des Kaisers dem Kronprinzen die Chi»ade»l- und wurde hierauf von der Frau Kronprinzessin . itacn aus der G c s a m m > ra i h Ss i tz - Ter Rath beschloß, zu den Bestimmungen über Gewährung Tagegeldern und Reise kosten an Ratbsmil cinps-ingen. Im Anschluß an die Ueberreicbung fand Nachmittag-.- ' .-2 Uhr zu Ehren des Grafen v. Schmettow Gala-Tattl statt, zu der der preußische Gesandte. Gras Dönhoff, und d>e L berste» Freiherr v. Haufen und Wermuts) mit Einladungen l-cehit worden waren. —Se. Königl Hoheit der Kronprinz wird menge::. Mittwoch, in seiner Eigemchaft n!s loniiiiandüendei General des 12. Ainieekorps gegen Mittag in Pirna -,»r Vesichl-guiig der doi Ilgen Kaserne» cintreffen »nd im Anschlüsse daran der Einweihung des neuen Osstziertasinos deS El. Feldauiücrir-Regiments beiwohnen. —* Ueber die dieswinlcrlichcn Festlichkeiten ai» K'önigl. Hose sind noch keine endgilligen Bestimmungen ge irosjcn. Doch dürsten sic in Folge der Hosirgner nur i» i-e schräiikterciii Maße stuttsindcu. —ON iIlheiI >i >i, u >' g. pou ^ „ giieder und städtische Beamte einen Nachtrag zu erlösten, dem bestimmt wird, daß bei Dienstreisen innerhalb eines oo.u Allmarkte z» messenden Umkreises von tsi Kilometer, ioivic i -- Verkehre mit den städtischen Anstatt»-» in Klingenbcrg und den G. meiiidebczirken Hberlößnitz. Loschwin. Blasewitz, Tolkewitz. Hoslee ioitz niid Klotzsche lediglich die enorderlichcn baareu Auslage für das Fortkommen z» erstatten sind. Zehrgelder sollen in l. schränkte:» Umfange nur bei länger als fünfstündiger Ausdchu ung der Ticnslgcjchäste daselbst und Tagegelber nur bei me-e tägigem Aui-mthalte gewährt werden. Weiler nahm der Rath mit Tan! davon Kenntlich, doch Freifrau v. Effelsberg gcb. v. Arneiä in Tcmberg lLberösterreichf dem K örner-M uf eu m zu Tre ben 32 bisher unverös'enilichle Tichiunge» Theodor Körner', in den Urschriften schenkungsweffc überlassen hat. Tic Schenkern» ist eine Enkelin der cmstmaliaeu Braut des Dichters Antoni- Adamberger in Wien. Tie Gedichte stammen ans deren früherem Besitze und sind in de» Jahren 1812 und 1813 an sie gerichtet worden. - Von der Herabsetzung des Hnvothckenzmssuhes b-, den Sparkassen zu Cotta. Trachau und Löbtan wnrde Kenntnö genommen. — Ter Rath beschloß, 8 5 Absatz 2 des Lrlsgesetzes zur Turchsührung der landesgeietzlichen Vorschriften für die Schlachtvieh- und Fletswbcschau oom 12. Juni 1000 und 8 55 Absatz 1 des Regul Kelchen Gegei egulat.vs vom 23. Lktober 1900 übn münze den gleichen Gegenstand zwecks Erleichterung der Einfuhr von ge- sch'gchtelem B:eh durch Jnwcgsallskellung der Worte: „nn Teutschcn Reiche" zu ändern, so daß künstig die für Einsührunq frischen Fleisches vorqeichricbenc Unlcrsitchung des Tbicres »n Niittclbar vor wie nach der Schlachtung nicht unbedingt von einen: gerade im Teutschcn Reiche amtlich verpflichteten Fleffchbeschaue- ausgesüh-t werden muß. — Ferner beschloß der Rath, in den an 1. Januar 1903 cinznoclleibcnden Vororten die Gcmeindc-Grune siciicr am 1. September 1903 zu erheben. — Für das Kantorat an der Lukaskirchc wurde Seminarobcilehrer Görschen in Plaii»,, geivählt. — In den cmziwerlcibendclt Vororten Cotta und Löbtau wll je eine Ärmenarzlficlle mit 800 Mk. Gcball begründet iiuL in der Vorstadt Altgruna eine Kinderbewahronslalt errichl-.r werden. Letztere soll »n Erdgeschosse des Grundstückes Pirnaische straße 42 daselbst untergebracht und unter Verwaltung des Frauen Vereins z» Altgruna gestellt werden. — Für die «teile des Be tricbsinspekwrs beim Rcickcr Gaswerke wurde der Leiter der Gasanstalt in Goslar, Kühn, gewählt. —* Aus dem Malischen Baugelände zwischen Gcrocl-, Türei - und Eliassiraßc, aus welches die neue Königl Kunst- gcw erbe schule mit Kunstgewerbemuseum zu stehe» komme» wird, ist in der ablaufcuden Bausaison an der Dürerstraße bereits das Lehrgebäude für den plastischen Unterricht in Angriff ge uommen und bis jetzt hauptsächlich >m Rohbau ausgcsührt worden. Tas Gebäude ist ein im moderne» Stile gehaltener Sandsteiu- bau. siir dessen Anordnung in erster Linie ZweckmäßigkeitSgriindc ausfchlaggcbcnd waren. Ter Bau w-rkt aus den Beschauer sehr angenehm und zwar nicht durch Zierrath, sondern hauplsächlicd durch die harmonische Vcrlhcilung der Massen, sowie durch d>e Farbe des Gesteins und des rochen, nur Giebclausbautcn uni- originell geformten Essen belebten Daches, das nach oben vcm einer kunstvollen, stark oxhdirtcn Kupscrverzierung begrenzt wird Tas Gebäude besteht aus dem Keller-, einem Erd-, einem Ober und einem ausgebanten Dachgeschoß. Ter Enttvnrs ist das Kunst und Wissenschaft- Der 1. Ka«mer»>pk-Abeud der Herren Lewingcr, Warwas, Rokohl und v. Liliencron wurde mit cmem ' hen Quartett fNr. 23, l -ckurj eröffnet, dem sich ein hier iroch nicht gehörte- Werk: Quartett, or>. 40, Nr. 1., L-moU iManuskripti von Albert Fuchs anschlotz. Wie ollen Albert Fuchs schen Komtzositionen ist auch diesem^ Quartett elegante Form de A' elegante rbeii vor Allem nachzurühmen und - ' " heitl.chk und sorgsälttge thematisch nächst diesem Pa- erfolgreiche Bestreben nach Einheitlichkeit deS Inhalt- und Stil-. Letztere werden namentlich erreicht durch ein klar und deutlich hervortretendcs Hauptthema, das sich durch das idurchziebt. Dieser führende und dominircnde Gedanke, meisten der Themen und Motive haben den Vortheil, des en Reize-, wenn auch hier und da im Tone des Mascag- ni-muS, und sie behalten diesen speziellen Reiz auch in der mit reicher Kenntnis bewirkten polyphonischen Arbeit und in der esührten s natürlich gef son -weite Sa ein von s folgt, da durch da- »orl uge des Scherzo. einschmeichelnd, im bol canto schwelgend, ist der ,, ein im edlen Ton und Stil gehaltenes Grave, dem kotiven und Motivchen sprudelndes ^Ilsnro «ssiri gleichfalls leicht und angenehm anspricht, obgleich es ofkopifche seines Inhalts lätzen et, , an Einheitlichkeit den etwa» nachsteht: da- Ganze macht den Eindruck eine- durchaus gediegenen, höchst beachtenSwerthen Werke-, da- di« Aufmerksamkeit der Ouartett-Verrinigungen ver- dient. Die Herren Lewinger, WarwaS, Rokohl und v. Lilien- cron widmeten dem Quartett ihre ganze Künstlerfchaft und er zielten damit einen ausgesprochenen Erfolg. Außerdem verzeich- nete da- Programm da- Brahm-'sche ^-öur-Ouartett lop. 26f, . - .... ^ unter Mitwirkung von Frau Skene-Gipser au» Leipzig. 8t. Bolttthttmttche Herbsttage. Die letzten Getreidewagen haben die Haferernte unter Dach imd Jach gebracht. Draußen aus Feld und Flur ist r» stiller ge- worden. Der Landmann zieht wieder mit der Pflugschar seine Furchen un Land« und vertraut die Wintersaat dem Schooße der Erde an. Einige sonnige Tage noch treiben die weißen Sommer- fäden über da- Land »nd die Hausgenossen a»f dem Kartoffek- ackcr, das „Brot der Armen", wird der Erde entnommen, und am Abend umtanzen jubelnde Kinder die brennenden Hausen des Kartoffelstrohs. Tann wird's wieder rauher, die bunten Blätter rieseln zur Erde nieder, der erste Reif hat ihren Tod be- schleunigt, die letzten Zugvögel begeben sich auf die weite Reise und der Schäfer hüllt sich dichter in seinen Mantel, wenn der kalte Nordwind ihn zaust lichtest des Sommers end ist auch das Wirtschaft! ^ uralten Zeiten schon galten diese herbstlichen Tage als der An fang der Ruhezeit des Jahres, als der Abschluß des Ackerwerkcs. Darum hielten auch die alten Germanen zur Zeit der herbstlichen Tag- und Nachtgle che ihre großen Herbstgauversammlungen, die sogenannten Herbslthings, ab. Hatte zur arbeitsreichen Ernte zeit das Rechtjprcchen geruht, so hielten an den Herbstthings die Aeltesten des Volkes Gericht und alle Streitigkeiten der Volks genoffen, welche den Sommer über eingetreten waren, wurden bei- gelegt. Ader auch die Fröhlichkeit kam nach den Wochen saurer Arbeit zu ihrem Rechte. Bei Tanz und Schmaus feierten die Alt vordern das Ende des sommerlichen Jahres und zu Ehren der Götter loderten auf Bergen und Höhen Freudenfeuer aus. Ais daS Christenthum im Lande einzog, verstand es die Kirche mit weisem Geschick, die altbeidnischen Anschauungen in christliche Bahnen zu leiten. Sie legte auf den 29. September das Fest deS Engels Michael, und die alten Volksbräuche blieben von da ab an dem Micyaelistagc, im Volke kurzweg Michaelis genannt, haften. Mancherlei Spuren haben sich vis aus unsere Tage er- halten. Noch heute werden an der Mosel »nd in der Eifel Michaelisseuer abgebrannt. So hören wir aus Wittlich an der Mosel, daß die j»naen Burschen und Knaben am Vorabend des MicbaeliStages auf die Berge eilen. Sie tragen Pech- und Kien- fackeln und ein Rad, mit vielem Stroh umwunden. Diese werden aus der Höhe ongezündet und daS Rad wird unter großem Ge schrei und Jubel der Umstehenden den Berg hmabgerollt. Sobald daS Rad im Lausen ist. sagen die Burschen ihm nach mit den brennenden Fackeln in'S Thal, und man hält es für eine un glücklich« Borbedeutung In der Stadt Prüm sammeln die Schulknett.. , , woran« sie ein große» Feuer Herrichten. Dabei finden auch Um züge mit brennenden Besen statt. Auch für Süddcutschland ist das Michaelisseuer nachweisbar. In Steinbcrg trugen früher in der Michaelisnacht Kinder »nd Erwachsene an Stangen be festigte, brennende Strohbündcl ans die Höhen der Umgegend und zündeten Feuer an. Reste von ehemaligen Hcrbstopscrn, welche unsere heidnische» Vorfahren den Göttern und ihren Priestern darbrachtcn. sindcn wir noch in dem Brauche, daß bis vor etwa 30 bis 40 Jahren noch an die Lchnsherrfchafte», an Kirchen und Klöster „Michaelis- kühner", „Michaelisgänsc", „Michaeliswccken" oder „Michaelis- kuchen" abgegeben werden mußten. Tic Heiligkeit der alten herbstlichen Fcstzest geht noch hervor aus der in Qstsricsland und im Erzgebirge herrschenden Bolksaiffchauuna. daß man am Michaelistogc kein Korn säen, übcrhaiipl auf dem Felde nicht arbeiten dürfe. In Ulm zogen in früheren Zeiten die Lehrer mit den Kindern aus den naben Mtchelsbcrg vor dem Jraucnthor, wo ihnen ein Fest gcgcven wurde. Einem andere» volksthümlichen Herbsttage begegnen wir am 16. Oktober, dem Gallustage, welcher seinen Namen von dein zu Anfang des 7. Jahrhunderts in der Schweiz als Missionar wirkenden Gallus erhalten hat. Tiefer Tag gilt allgemein als Grenzschcide zwischen Sommer und Winter, denn St. Gallen. läßt Schnee fallen, oder St. Gall', bleibt die Kuh im Stall. Tic letzten Obstfrüchtc müssen geborgen werden, denn „Aus St. Gallustag muß jeder Apfel in den Sack, jede Traube in die Kelter." Der Gallustag hatte aber ehedem in einem großen Thcile Thüringens »nd des Königreichs Sachsen eine gewisst- Bedeutung als Bestimmunastag des größten ländlichen Hcrbsi- sesies, der Kirchweih oder Kirmeß. Noch beule „richten sich" im nördlichen Thüringen die Kirchweihfeste »ach „Gallen", d. h. sie fallen auf eine bestimmte Anzahl «onntagc vor oder nach dein 16. Oktooer. Das Kirchweihfest läßt sich seinem Ursprünge nach bis in die ältesten Zeiten zurücksühren. Schon im griechischen Alterthum war es eine stehende Sitte. Alles, was zu gottesdienstlichen Zwecken verwandt wurde, vorher zu weihen. Das neu gegründete Tempelhaus wurde mit heiligen Zweigen, Kränzen und Bändern geschmückt, daS Volk aber brachte die Erstlingsgaben der Feld- ftüchte als Opfer herzu. Auch die Juden kannten das Fest der Teinpelwe'he. Zur Zeit Cdrffti wnrde es noch begannen Es
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