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Dresdner Nachrichten : 22.12.1902
- Erscheinungsdatum
- 1902-12-22
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-190212225
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19021222
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19021222
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1902
- Monat1902-12
- Tag1902-12-22
- Monat1902-12
- Jahr1902
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 22.12.1902
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N»' T«dOi IOO OOO tu Ue-Inledt 8vt»u»1«lt « ^ux. Lekwtä^ VUsSruL-vresäsu. U «»n»»prs»« kirr L«. L-7V. 8üedb. llokllekorunt Srössts8 voä leti»8tS8 EV pjvlVfLLrvD Vreudeo-L.» kruxvrsti 22. Ulr»«« tzie«,«u»ki»art,.,8eid»t MM LLLllo Ve«eI»ürUikiio>r»- rs b «I-Splelv. prelblibte fr»I »«Inr. Mv/vr'« Lsdvrtdrru»-LwLl8iou zcogon I anxeolet«!«!!, Lnknunltvazxeo der I-uttvoike, 8ki «r«ilol,o u e»L>. ILranklivtt. (IrvLLv b'Iascd« 2 btlc. D2k" V«r«ao«lt amsvürts. Migl. fios-lpotdeke. WWMlvISLSVLN, Vevr8eotI»»i.Wi^i »kr. SS3. ZMkl : Neueste Drahtberichte. Hofnachrichte», Eisenbahularisreform. Vrlzebrungsfteuer. Goldener Sonntag. WohllhätigkeitSvorstelluiig im Hosopemhauie. Weihnachtsschau. Brieskastcn. Montag, 22. Dezember 1902. Revefte Dratztmeldungen vom 21. Dezember. Prinz Eitel Friedrich sich nach dem Neuen Wildpark. Der Kronprinz und und um >/r8 Uhr hier «ingelrofsen und haben Palais begeben. Berlin. Die „Nordd. Ällg. Ztg." schreibt: Dir in Äerltu und London amtlich veröffentlichte Blvckade- Erkläruna steht mit der sür die Vereinigten Staaten entgegen kommenden Haltung Denlichtandü und Englands in der Frage einer IchiedSnchlcrlichen Losung der venezolanischen Wirren nicht im Widerspruch. Es war auch in Washington vorher bekannt, das; die arundiätzliche Zustimmung zu dem Gedanken eines Schieds gerichts die zwischen Deutschland und England vereinbarten, völker rechtlich hergebrachten Zwangsmasniahmen nicht aushalten würde. Kiel. DaS Linienschiss „WittelSbach" ist nach Mitter nacht hier «»getroffen. Wien. Die Miniilervräiidcnle» von Szell und von Korber, sowie die Finanzminister von LukacS und Böhm von Bawerk haben heul» Konferenzen nbgehalten, in denen die gelammten ÄuSgleichSsrage» einer eingehenden Berathung unterzogen wurden. Wie eS scheint, wird eine nochmalige Zuiamnientiintt der Minister nvthwendig sein, damit die Lage eine vollständige Klärung ersadre. von LulaS »nd von Szell sind Abends nach Budapest zurückgereist. Paris. Die gelammte Presse bespricht an leitender Stelle die Verhaftung der Familie Humbert. Die revublitaniichcn Blätter äußer» ihre Befriedigung nnd erklären, das Erfreuliche daran sei. daß den Nationalisten nunmehr die Waise entzogen «ei. deren de sich «nauihürlich in der perfidesten Weile bedient hätten. Diejenigen, welche die Humdertaffaire auSbeuten wollten, würden eike große Enttäuschung erleben. Die nationalist ischen Blätter meinen, die Hnmderls leien verhaltet, weil doS Ministerium angesichts der drohenden Enthüllungen deS Generals Gallifel die Ausmerkiainteit der Bevölkerung aus einen anderen Gegenstand ablenleu wollte. Die nationalistische Vaterland-liga veröffentlicht einen Artikel, in welchem an die InterpellatsouSrede deS Deputinen Gauthier erinnert wird, der vor vierzebu Tagen sagte: ..Ich hege die feste Ueberzeuguiig. daß die Familie Humbert verhaftet werden wird sobald der frühere Ministerpräsident der Ansicht ist. daß der Augenblick gekommen iei. wo er von Neuem die Negierung übernehmen könne." Ter Artikel weift darauf htn. daß die Verhaftung der HumdcrkS mit der Nück- tchr Waldeck-Rousseau'S nach Paris zuiammentresse. Pari». Die näheren Bestimmungen über die Uebersührnng der Familie Humbert nach Paris werden erst morgen getroffen werden; man glaubt allgemein, daß die Familie durch spanische Polizeideamte bis zur Grenze gebracht und dort den sra,Milchen Behörde» überliefert werde» wird. Der in Rouen verhaftete frühere Intendant der HumbertS. Parayre, wird beute Abend »ach Part- geschafft. Der bischerige Botschafter in Madrid, Palcnotre, wird morgen Vormittag hier rintressen. Rom. Botschafter Gras von Wedel und Gemahlin traten heute Nachmittag die Reise nach Berlin an. Rom Außer der ain 2. Dezember einaesetzten Kardinals- kommission. die der protestantischen Propaganda in Rom entgegen wirken soll, setzte der Papst noch eine zweite Kommission ein mit Monsignore Avami als Vorsitzenden, die als VollzugS- ausschrch der erstgenannten Kommission dienen und insbesondere auch WodltdällgkeitSwerkr pflegen soll Madrid. Die Mitglieder der Familie Humbert batten sich während ihres Aufenthaltes in Madrid falsche Namen bei- aelegt. Frädäric Humbert gab sich als Galten seiner Tochter a»s. Die Angaben eines Postboten, welchen! ein Polizist die Photo graphie der Familie gezeigt hatte, gab der Polizeibehörde die Ge wißheit. daß die Betreffenden die Familie Humbert sei. London. Das Reuter ichc Bureau erfährt, die Blockade der venezolanischen Häsen werde nicht eher ausgehoben werden, bis die Regierung Venezuela« sich geneigt zeigt, mit Aufrichtigkeit, die allein dir Mächte befriedigen kann, vorzugehen, »nd nicht eher, al» di» eine rndgiltige Beilegung unter den dem Falle zukommen- deu Vorsichtsmaßregeln erreicht sei. Washington Präsident Roosevelt trägt kein Ver langen darnach, als Schiedsrichter aufzutreten. Man meint hier, daß er in dieser Eigenschaft zugleich Richter, Gerichtshof und Polizei sein und unter der moralischen Verpflichtung stehen würde, sein eigenes Urtheil zu vollstrrcken. Ucberdics würde seine Entscheidung sicherlich die Feindschaft der einen oder der anderen Partei erwecken. Daher wäre eine lliiteibreitnng der Angelegenheit an das Haager Schiedsgericht weit vorzuzieben: wenn sich dies jedoch nicht erreichen läßt, so ist cS wahricheinlich, daß Präsident Roosevelt. ehe er die Streitigkeiten zum Aeußerstcn kommen sieht, sich, wenn auch mit Widerstreben, zur llebernahme de» SchledsrichteramteS bereit erklärt, um Blutvergießen, der Zer störung von Eigenthum und der Beeinträchtigung bcdeulender Handelsinteressen vorzubcuacn. La Guayro. Die Gemahlin des deutschen Gesandten von Pilgrim hat im britiichen Konsulat Wohnung genommen bis zum Eintreffen des deutschen Schulschiffes „Stosch', auf dem sie sich nach Eurayao begeben wird. Oertliches und Sächsische». — Auch heute liegen offizielle Nachrichten über daß Befinden Ibrrr Kaffe« u. König!. Hoheit der Frau Kronprinzessin Friedrich August nicht vor. — Sr. Königs. Hoheit Prinz Johann Georg und Gemahlin besuchten gestern das Galanterie, und Spielwaaren- hau» von B. Ä. Müller, Praacrstraße. — Ihr« Königliche Hoheit Prinzessin Mathilde besuchte Königs WeihnochtSeinkäuse zu bewirken. Weiter besuchte die Prinzessin hie Papier- und Kunsthanvlung M. Wendt, Pragcr- straße l. da» Spezialgeschäft für feine Gtahllvaaren von E. Kunde. ProgerstroßeSl. und da» ovtsich-inechantsch-photographischr Institut von Ferd, Dettmann. König Jodannstroße — D«r CiSgang der Elbe in Sachsen begann gestern rüh Md »war: in Schöna um halb 2 Uhr, in Pirna um 4 Uhr, in Dresden um 6 Uhr. in Meißen um halb 10 Uhr. In Dres den ist der Wasserstand von Sonnabend früh 8 Uhr bis gestern Mittag 12 Uhr von — 140 Eentimeter auf -s- 101 Centimeter ge stiegen. Inzwischen wurde aber bereits aus Böhmen Fallen des Wassers gemeldet. Der Eisgang hielt in Dresden in voller Stärke bis 3 Uhr Nachmittags an. Von da ab war eine Abnahme der bis dahin dicht und gedrängt gehenden Eismasscn zu beobachten, gleich zeitig Halle das Wasser mit -s- 150 Ccntimelcr seinen Höchststand erreicht; Abends 8 Uhr war cS schon wieder auf -P 60 Eentimeter zurückgegangcn. Eine Gefahr sür die jöchsiichc Elbstrccke besieht sonach für die nächste Zeit nicht, und auch die Statthalicrei zu Prag hat den am Freitag eingerichteten Hochwasserdwnsi in Böhmen gestern wieder ausgehoben. — Tie Vorschläge zur Tarifrcsorm der sächsischen Staat sdohncn werben allerwärts lebhaft erörtert. Die „Südd. ReichSkorr." schreibt: Die bayerische Regierung hat ost genug erklärt, datz sie einer Tarisrcform in geeignetem Zeit- punkte srmndüch gegenüberslcht. Tw gegenwärtigen Verhältnisse dürften allerdings zu durchgreifenden Aenderungen wenig ein ladend sein, ^iene sächsischen Vorschläge bedeuten n» Großen und Ganzen keine Herabsetzung, sondern eine Erhöhung der Fahrpreise und damit zugleich die Erzielung von Mehreinnahmen. Denn die projektirte Preisminderung für die einfache Karte wird mehr als ausgeglichen dnrcü den Wegfall der Ermäßigung für die bislang im Verkehr weit überwiegenden Hin. »nd Rückfahrkarten. — Nach einer Mstcheilung der „Franks. Ztg." aus München werden die sächsischen Personcntariscntwürfc zu keinem Anschluß der süd- deutschen Bahn Verwaltungen führen und zwar schon um deswillen nicht, well die sächsischen Entwüne die 4. Wagcnklasse beibehaltcn. Auf diese geht man in Süddeutschland, namentlich in Bayern, nicht ein. — Die „Ärcuzztg." schreibt: Es wäre zu bedauern, wenn die sächsische Regierung ihre Vorschläge verwiü- Ischen sollte, ohne vocher c.n Einvernehmen mit den übrigen deutschen Staatsbahnvcrwaltungen herdeijusübren. 'Denn rin einseitiges Vorgehen Sachsens würde nicht die wünschcusmerlhc Vereinheitlichung der deutschen Tarife, sondern eher das Gegen- theil zur Folge haben. Eine so mäßige Erhöhung der Fahrpreise, wie sie von sächsischer Seite vorgeschlagen wird, würde an sich wohl der Erwägung werth sein. Dagegen erscheint »ns die Be- seitlgung der Rückfahrkarten bedenklich. Zunächst sieht sie im Widerspruche mit der Forderung nach Vereinfachung des FahrkarlenweseiiS. Millionen von Reisenden werden genothigt, in Zukunft statt einer Fahrkarte zwei zu kaufen und das bedeutet eine erheblich schwerer wiegende Belästigung des Publikums, als eine Verringerung der Fahrkartensolten für die Verwaltung. Er folgte doch ursprünglich die Einführung der Rückfahrkarte in der bsicht, dadurch eine Vereinfachung des Fahrkartenwesens zu be wirken. Durch die Rückfahrkarte ermöglichte man es den Reisen den. mit einer Fahrkarte für die Hin- und Rückfahrt auszukommen und ersparte im Kassendienst die ^Ausgabe neuer Karten für die Rückfahrt. Die Beseitigung der Rückfahrkarten hat nicht eine Der- einfachung, sondern eine Vermehrung des Fahrkarienwesens und des Kassendienstes zur Folge. Zu Gunsten der Rückfahrkarten sprechen aber auch noch andere volkswirikschaftsiche Gründe. Die Rückfahrkarte gewährt der seßhaften Bevölkerung Deutichlands und hiermit dem nationalen Verkehr einen durchaus berechtigten Vor- zng vor dem internationalen Durchrciscverkehr, der in der Regel Rückfahrkarten nicht benutzen kann. Eine wenn auch nur mittel bare Begünstigung dieses Fremdenverkekrs läßt sich aber unter keine» Umständen rechtfertigen. Die Rückfahrkarte sollte schon deshalb ausrcchl erkalten werden, weil sic ganz überwiegend der seßhqflen und der heimischen Bevölkerung zu Gute lommt; sie ist nicht nur vom ciienbahnbetriedslechnischen. sondern auch vom uationalwirthschaftlichen Standpunkt durchaus existenzberechtigt anzusebcu. Zunächst werden die deutschen Eisciibahiiverwaltunycn die sächsischen Vorschläge in Erwägung z» ziehen haben. Mög licherweise wird cs gelingen, ein Einvernehmen über ein gemein sames Vorgehen und dabei eine größere Einheitlichkeit und Ein fachheit der deutschen Eisenbahnyersonalfahrprcise, und zwar — wie wir empfehlend hinzusügen möchten — unter Auftechterhaltung der Rückfahrkarten zu erziele». — Die „Boi s. Z t g." führt u. dsi Folgendes aus: Tic ungünstige Lage der StaatSoahiien in Sachsen maast eine baldige Fahrprcisresorm doppelt nolbwendig, zumal da bas dichte Eisenbahnnetz und die sehr dichte Bevölkerung äußerst günstige Vorbedingungen für Verkehrs- und Einnahmcstclger- unaen bei Tarifverbilligungen abgcbcn. Es kommen in Sachsen auf je 1000 Quadratkilometer 163,2 Kilometer Eisenbahn, in Preußen nur 86 Kilometer, und im Reich 92.2. Auf einem Quadratkilometer wohnen ui Sachsen je 280,3 Menschen, in Preußen blos98,9. im Reich 104,2. Es müßte also, ooteris paribu«,. entsprechend dem doppelt so dichten Bahnnetz und der drei Mal dichteren Bevölkcruna in Sachsen, verhältnißmäßig mindestens doppelt so viel gereist werden wie in Preußen. Thatsächlich aber kamen 1899 aus jeden Preußen 16,2 Eijcnbohnreisen von 23,5 Kilometer Länge, auf jeden Sachsen aber nur 15,5 Reisen von 20Z Kilometer Länge. Mit anderen Worten: es fuhr in Preußen jährlich jeder Mensch 383 Kilometer, in Sachsen aber nur 315 Kilometer, ein Beweis, daß in dem so hochcntwickelien. gewerbe- reichen Nachbarland,: offenbar eine grundverkehrte Eisenbahn- Politik geherrscht haben muß. Da es Eisenbahnstrecken von mehr als 300 Kilometer Länge ausweist, im fiebrigen ober die kürzeren Reisen unter 200 Kilometer auch in Preußen etwa 98 v. H. aller Fahrten bilden, so kann die geringere Ausdehnung des sächsischen Landes dabei gar nicht in Betracht kommen Alle- in Allem ein« Bercheuerung mit sicher zu erwartendem Verkchrsrückgang und keinerlei nennenswerthe Vereinfachung! Das ist die Quint essenz der neuen sächsischen Tarisweisheil, die offenbar Jemand am grünen Tisch ausgeheckt hat, dessen Äugen durch keinerlei Sach- kenntnih getrübt waren. Da waren die Maybach'schen Reform Vorschläge vom Jahre 1891 doch etwas ganz Anderes, denn danach sollte die 4. Klasse ganz abgeschafft werben, und die Fahrpreise sollten für das Kilometer betragen: in der 9. Klasse 2 Pfg.. in der 2. 4 Pfg.. in der 1. 6 Psg., bei Schnellzügen aber je 1 Pfg. mehr, also 3, 5, 7 Pfg.: kein Freigepäck, aber halbe Gepäcktare ll>,25 Pfg. pro Kilometer für 10 Hilogramm^ Auf hebung der Rückfahrkarten usw., außer den Arbeiter-, L-chülcr- und Zeitkarten. Da die Mehrzahl der vreußischen BezirkSeisen- bahnräche die Höhe de» SchnellzuazuschlogeS und die Abschaff, ring der 4. Klaff« bemängelte, blieben die Maybach'schen Pläne nur Projekt und Herr v. Thielen hat fast Alles beim Wien gelassen, bis auf die Dauer der Rückfahrkarten. Die sächsischen Vorschläge sind insofern auch sür das preußisch« Publikum eine Gefahr, als die sächsische Verwaltung sie ja den anderen deutschen Regierunocu mit dem Ersuchen um Beitritt mitgetheilt hat. Wir vertraue» der Einsicht des neuen preußischen Eiscnbahnministers so weit, daß wir hoffen, er werde sic kurzer Hand entschieden abweisen. - Das sächsische „Vaterland" bemerkt am Schluß seines Artikels: „Die Sehnsucht Derer, die den Anschluß unserer Stoatsbahnen an die preußisch-hessische Eiscnbahngemeinschaft erstreben, den wir aber für die Selbstständigkeit SachienS sür verderblich halten und deshalb auf das Äeußerstc bekämpfen werden, geht durch die ge plante Reform wenigstens insofern in Erfüllung, als unsere Personen-Besörderungstarife sich denen der preußisch-hessischen Eiseiibahngemcilischaft in einem Punkte nähern. Wir beklagen dies: glauben aber, daß die Maßregel im Interesse der Aufrechl- crhaltung der Finanzen des Landes unabwcislich ist." — Ter Stadlratb hat ein Schreibe» a» die Stadtverordneten gerichtet, worin er Millbeiluiig macht von den Schritten, die Herr Oberbürgermeister Geheimer Finanzrath Beutler NamenS des Rathes zur Wahrung des den Gemeinde» setzt zustehenden Rechts der Besteuerung von V er; e h r u » gs g e g e» st L n de» »nternoinnie» hat. Zunächst wurde in Berlin eine Versammlung von Delegirten deutscher Stadivcrwaltunaen veranstaltet, die am 8. Dezember slattiand und dicVertrclcr von BreSlau. München, Straß burg. Nürnberg. Wiesbaden, Stuttgart, Aachen. Darmstadt, Mainz, Mülhausen i. E.. Kassel, Potsdam. Würzburg. Freiburg i. B., Karlsruhe und Metz vereinigte. Tie von der Versammlung be schlossene Petition an den Reichstag wurde sofort den Verwalt ungen aller größere» Städte übermittelt und es kamen alSbald auch zahlreiche ZustimmiuigSerklärungen. Ferner wurde Herr Oberbürgermeister Geheimer Finanzrnld Beutler gemeinsam mit Ztadlvertrelern auS Bayern und den Rheinlanden bei dem Staats sekretär deS Neichsamtcs des Innern. Grafe» PosadowSky. bet der königlich sächsischen Geiaudtschait in Berlin und einer groxen Anzahl ReichstagSabgevkdiieker persönlich vorstellig. Endlich rst, nachdem mit der Saiiktioiiirung des Zolltnrisgesetzes gerechnet werden mußte, noch vor der entlcheidendeu Sitzung des BundcSrathes an diesen ein Schreiben zu Händen des Herrn Reichskanzlers abgegaugen, das um Erwägung dci Frage ersucht, ob eine Entschädigung d e.r Gcmci» dcn sür die baarcn Geldopfer vorgesehen werden kchuie. die ihnen durch die nvthweiidige PcnsiouiruuA der zahl reichen. am 1. April 1910 überflüssig werdenden 'Steuer- beamte» erwachsen werde». Von den weiteren Schritten wird seinerzeit den Stadtverordneten Mittheilung gemacht werden. — Der goldene Sonntag! Wer von den vielen Tausend Interessenten zu Anfang der vergangenen Woche mit froher Er wartung auf ein lohnendes Geschäft in die Zukunft geblickt und gehofft hatte, daß das schöne, klare, kalte Winterwetter auch über den gestrigen ausschlaggebenden Sonntag und bis zum Wechnachts- feste selbst anhalten werde, dem bereitete ein neidisches Geschick eine bittere Enttäuschung, denn trauriger, trostloser und dem Weih nachtsgeschäft ullgünstiger konnte dos Wetter kaum sein, als es gestern und die Tage -vorher war. Alle Kauflust schien erloschen, alle WeihnachtsstimmMg dahin. Das empfanden am meisten die Budeiibcsitzer und alle jene kleinen fliegenden Fieranten des Striezelmarktes, die. mit goldenen Nüsse» und Christkindleinshaai handelnd, oder Hampelmänner und Pflaumentoffel feilbietend, ein nur wenig schützendes Dach oder gar keins über sich hatten Tiefbewegt sahen wir den vergeblichen Versuchen zu, etwas an den Mann zu bringen, weil sich die Meisten scheute», die Schirme z» schließen nnd unter den nassen Mänteln die Geldbörse hervor- zuholcn. Und doch ist gerade der „goldene Sonntag" der Haupt- tag des kleinen Mannes, dessen Erfolg oder Nichtersolgftür ihn deu- Ausschlag giebt. Menschen waren genug auf den cstrasteu, bc- sonders der inneren Stadt, aber es fehlten die Kinder, und ein zunderherz hat ja bekanntlich manchen Wunsch, den die Eiter!, nicht gern versagen möchten. Dessenungeachtet waren Kinder- spielsachcn auf dem Markt wie in de» einichlägigen Geschäften leb haft gekauft, auch die Buden und Läden, wo es Cbrislboumbebang gab, halten lebhaften Zuspruch. Ganz natürlich, denn der Abcnc, des „goldenen Sonntag" aalt von jeher dem „Anbändeln" aller der Süßigkeiten und Schmuckgegenslondc, die am Wcibnochtsseslc die hellstrahlende Tanne erst zu dem machen, was sie dann in W rk- lichtest auch ist, zu einem von der kleinen Welt mit offenem Munde angestauittcn Wunder. Weiter waren zu Geschenken abgepaßie Manufokturwaarcn, Leinwand und Kleider, sowie Trikotagen ziemlich stark begehrt, während auffallender Weise in Putz- und Luxusgalanleriewaaren das Geschäft ein schwaches bsicb. Gegen sechs Uhr, als der Regen nachgelassen hatte, entwickelte sich das Geschäft anscheinend etwas besser, immerhin aber wird in den drei Tagen, die uns noch vom Feste trennen, noch viel nachzuholeu sein. Wir möchten auch dem Wunsche Ausdruck geben, daß, soweit dies thunlich, Niemand sein Einkäuie bis aus den letzten Tag ver schiebe. cs geht dann Alles im Sturm, es ist keine Zeit ziun ordeni- sichen Vorlcgcn der Waoren noch zu einer ruhigen Auswahl und weder den Käufern noch den Geschäftsinhabern ist in diesem Falle gedient. — Am Sonnabend Abend in der 9. Stunde rückte die Feuerwehr zu einem Wagenbrand nach dem Grundstück Rosenstraße 101 und zu einem Schornstelnbrand nach Parkstraße 4 aus Der erster« Brand, durch heißgeladene Aiche entstanden, wurde mit Hilfe einer Schlauchleitung vom Straßenhvdranten uitterdrückt. während der andere Brand durch Ableinen des Schornsteins erstickt werde» konnte. Gestern Mittag gegen 12 Nhr entstand im Hause Bürgerin« ese 17 ein Keller- vnttid. dessen Unterdrückung die Tbätlgkeit der Feuerwehr nur kurze Zeit in Anspruch nakm. Der durch den Brand verursachte Schaden war nur unerheblich. — LeiPzi g, 21 Dez. Tödtlich verunglückt ist >n vergangener Nacht auf dem Thüringer Bohnhoi der Lampenputzer Graul von hier. Er gerieth zwischen die Puffer zweier Wagen, wobei ihm der Brustkasten eingedrückt und der Kopf zerquetscht wurde — Aus eine Petition aus Rochlitz um Wiederdelegung de« Stadt mit Garnison ist vom Kriegsministerium ablehnende Antwort cingetroffen. Es wird darin u. A. bemerkt, daß von einer in naher Zukunft bevorstehenden Vermehrung der sächsische,, Kavallerie-Regimenter dem krieasministerium nichts bekannt ge worden sei und es daher alle aussolcher Annahme fußende Wünsche ablehnen müsse.
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