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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 18.06.1924
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1924-06-18
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19240618022
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1924061802
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19240618
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1924061802
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1924
- Monat1924-06
- Tag1924-06-18
- Monat1924-06
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SS. Jahrgang. AS 220 Abenö-Ausgabe Mittwoch» 18. Juni 1924 Tla,>,/,«!. »«m IS. l», R.llunl isr« d»i ISittch »w«,m«l>,»r JuN»üun, Ir«! Aail» I SU «oldmark. oezugs»weouyr m.»«, gün, r.-w »-idm.rL — Lrahtanschrlst: »«chrtchl«, 8«rnI»r»«d»r»Samm,lnumme»' SS Schl. Nur lür llachlg'Ipritch»: 20 011. »»««er U>«,lbpsen»>,. «»ldmard d»r»chn»I, dl» »inwaltig» Z0 mn, vreil» Di» Ltnj»>»»n w«rd»n n«d «oldmo Anzeigen-Preise: ÄkL'.".k.'"iL'Ä;'" aub»r»«l» 2WPI,. OH»rl»n,»dUhr tti - - - r IllPI» Au«w. Austrüg» »q,»n Dorausd, Ä?i: SchNstleltung und Kau»I,«Ich!Msftellel M»rtrn)«r»l>» 3S/chv. Onick u. Verl», von vlrpsch L Veich.rdl in Ds«»d«N. Dvlilldel»-Aonio 10SS Dr»»dr». D»chdr»ch nur mii d»u»l<der Quell»n«»o«d» l.«r»»dn»r N»«kr."> »uliilli«, — Unoerlonoi» SchrlNMISl» werden nicht oulbemadri. Die Presse über Herriot. Moskau befürchtet den Zusammenbruch der kommunistischen Disziplin. Steuerliche Aesormpläne Dr. Luthers. — Die Verletzung -es Schweigegebols -er Kommunisten auf Befehl Rutzlan-s. Das französische Echo der Erklärung Serriols. Geteilte Aufnahme. Paris, Ist. Jnni. Die bekanntere». jetzt zur Opposition gehörenden französischen Presseorgane nehmen die ministe rielle Erklärung, die gestern im Parlament zur Verlesung gelangt ist, außerordentlich ablehnend ans Dies erstreckt sich nicht nur aus den inner,olitischen. sondern auch aus den außenpolitischen Teil der Erklärungen, die Herriot in der Kammer verlesen hat. Besonders angcgrissen wird, wie -s voranS',nschen war, der Passus über die Botschaft b e!-n Vatikan. Aber auch die übrigen außenpolilischeu Ge- danken, die in der Regierungserklärung zum Ausdruck kom men, behagen der Rechtspresse ganz und gar nicht Ins besondere ist man nicht einverstanden mit der Nolle, die Herriot dem Völkerbünde znschreibt. Pcrtinax behaup tet im „Echo de Paris": Trotz allen Erklärungen Hcrrioio bleibt die direkte und die indirekte Ausbeutung des Nuhr- gcbicts das einzig wahrhafte Neparationssystem. das man bisher gekannt habe. Ter Sachvcrsläudigenbcrichi, der bereit» an und für sich für Frankreich ruinös gewesen sei, werde nach der Behandlung, die ihm -Herriot angcdeihcn lasse, noch viel mehr. — Tic -Hoffnung, die -Herriot auf die Beziehungen mit Rußland setzt, nennt der „Eclair" „znm -Heulen". Wie gibt es normale Beziehungen, schreibt daö Blatt, mit einem Lande, das kein Gesetz mehr kennt! -Hingegen ist die L i n k s p r c s s c aller Färbungen natür lich mit der Kabinettserklärung durchaus eiuver- st a n d e n. „O e n v r e" erwähnt, das, das neue französische Kabinett durch eine Politik der i n t e r a 11 i e r t e n Ein tracht »nd des Vertrauens ans den Völkerbund, durch eine Politik des Friedens Frankreich eine grösterc Autorität ver leihen werde, als sie die Politik der Vergangenheit verleihen konnte. „Erc Nonvelle" bedauert, das, -Herriot in der Frage der Näumnng deS Nnhrgcbietcs eine allzu „unbestimmte" Formel angeniendet habe. „Quotidien" schreibt zur Regierungserklärung: Niemand habe große Ueberraschnngcn erwartet. Niemand sei ent täuscht. -Herriot ergehe sich nicht in Spitzfindigkeiten. Seine Erklärung sei klar und ohne -Hinterhalt. Tas Geivcrk- schastSblatt „Le Peuple" sagt: Es habe sich etwas geändert. Es war eine schlechte Gepflogenheit, die Ministercrklärungcn immer pompös, dunkel und unbestimmt erscheinen zu lassen. Herriot habe mit dieser Tradition gebrochen und ein Pro gramm vorgclegi, über das man gewiß verschiedener Meinung sein könne. Vielleicht finde man cs unzulänglich. Aber Mangel an Klarheit könne man ihm nicht nor me r f e n. Die kommunistische .„Humanliö" schreibt: Herriot habe sich beeilt, über heikle Fragen hinwegznkvmmen, die ihm Schwierigkeiten hätten schassen können, z. B. die Aufhebung der Botschaft beim Vatikan, die Wicdcrcinstellnng der Eisen bahner und Finanzsragen. Aber er habe sich wohlgefällig über den Teil seines Programms verbreitet, bei dem er lediglich die Politik PoincardS wieder ansnchmc. Er werde das Ruhrgcbict nicht räumen, so lange nicht durch die An wendung des Sachverständigen Planes neue Pfänder geliefert seien. „Action Fran>.aise" schreibt: Man habe die Erklärung eines Staatsmannes erwartet. Gehört habe man aber die Erklärung eines Politikers, der von alten Formeln be sangen sei, der de» Leidenschaften einer kampflustigen Mehr heit schmeichle und mit einer wenig geschickten Rhe torik die wenigen Reserven verdecke, die jede Regierung allzu anspruchsvollen Freunden zu machen wohl oder übel genötigt sei. Tic Botschaft des Präsidenten der Re publik, des unparteiischen Schiedsrichters, sei von weit sichererem Ton und habe gleichzeitig mehr Erfahrung und Ruhe bewiesen, als die Erklärung -Herriots. Die Lage Mussolini kr!« nicht zur»». ltkigner Trahtbrricht der „Dresdner Nachrichten".) Zürich, 18. Juni. Tic Agentur Ctesani verbreitet um Mitternacht folgende Note: Tie Auslandsmeldungcn von einer Demission Mussolinis sind frei erfunden. Es liegen keine Anzeichen vor, die für eine solche Absicht des Minister präsidenten sprechen. Finzi klag! Mussolini an. Rom. 18. Juni. Die Mvrgenblättcr veröffentlichen den Wortlaut zweier Briefe des ehemaligen Nnterstaatsselreiärs Finzi. Ter erste Brief, der an die Regierungsmehrheit ge richtet ist, hebt hervor, daß Finzi seine Entlassung nehmen mußte, weil die Regierungsmehrheit Mussolini Mitteilen ließ, daß sic ein ferneres Verbleiben Finzis in seinem Amte für un möglich halte. Finzi verlangt nun, die Gründe für diese Er klärung der Regierungsmehrheit zu erfahren. Diese würde heule antworten. Ter zweite Brief, der an die Parteien ge richtet ist, sucht den Nuierstaatssckrctür deS Innern, Aecrbv, für die Zustände im Presseamt verantwortlich zu machen und beschuldigt Mussolini und General de Bono, das Dekret über die Sp i c l h ö l l c u salbst versaßt und ausgcarbcitct zu haben. Finzi war beschuldigt worden, für den Erlaß dieses Dekretes eine Provision von mehreren Millionen Lire einge steckt zu haben tW. T. B.) Deutsche Urteile. Berlin, 18. Juni. Die rechts st eh enden Blätter geben die Erklärung -Herriots meist ohne Kommentare wieder, da das Erforderliche bereits anläßlich der Aeußerungen -Herriots zu den Pressevertretern und der vorläufigen Inhaltsangabe der Negierungserklärung gesagt worden ist. Tie „Deutsche Zeitung" sieht in der französischen Regierungs erklärung eine Beleidigung des deutschen Volkes und hofft, daß die deutsche Regierung eine würdige Antwort fin den werde. Das „Berliner Tageblatt" bemängelt, daß die Frage der Räumung des Ruhrgebtetes an neue h i n a u s z ö g e r n d e Bedingungen geknüpft werde, für die im Vertrage von Versailles wie in dem Tawcsgutnchten keine Grundlage vorhanden ist, und daß ferner von der Amnestie für Verurteilte im besetzten Gebiet alle die aus geschlossen werden sollen, die wegen sogenannter „Vergehen gegen die Sicherung der Vesatzungstruppen" verurteilt worden sind. Im übrigen enthält daö außenpolitische Pro gramm manches, was auch von deutscher Seite als wichtiger Fortschritt zu begrüßen sei. Ter „Vorwärts" findet in dem außenpolitischen Programm der neuen französischen Re gierung einen gewaltigen Fortschritt im Ton und im Inhalt und auch der innerpvlitischc Teil atme einen ganz neuen frischen Geist. Ersvlgsmöglichteiten seien setzt da, und wenn es gelingt sic zu erfassen, so werde das ein Triumph des republikanischen Gedankens in Deutschland sein, dessen Träger und Vorkämpfer die Sozialdemokraten seien. Zu- sammcngesaßt: Frankreich sei zu einer Politik der Demokratie bereit — Deutschland müsse cS auch sei». Der Gezenbesuch -es -eulschen Bolfchaflers. Berlin, 18. Jnni. iPriv.-Tcl.i Tic nächsten Tage wer den für die Entwicklnna der außenpolitischen Lage von ent scheidender Bedeutung sein. Ter deutsche Bvtschnster in Paris von -Hoc sch wird am Tonncroiag seinen Besuch bei dem neuen französischen Regierungschef machen, um dabei sestzustcllen, ob die sranzöüichc Regierung geneigt sein werde. !n den lebenswichtigen Fragen dem deutschen Standpunkt Zugeständnisse zu machen. Berlin. >8. Juni, lieber die Montagsiinterrednng deS sranzösischen Ministerpräsidenten mit dem deutschen Bot schafter v. Hoesch sind nach Berlin Meldungen gelangt, die den ungünstigen Eindruck der Politik HerrioiS gegen Deutsch land verstärken. -Herriot hat jede Berührung der Nuhr- srage abgclchnt und sich darauf beschränkt, mit dem Botschafter die Reparationen zu erörtern. Tas „Journal" schreibt. -Herriot habe dem deutschen Botschafter keinen Zweifel ge lallen, daß er nur eine Politik treiben könne, die die Mehr heit der Kammer finde und die Frankreich die Wiedergut machung seiner Kricasschäden und die Sicherung seiner ge fährdeten Ostgrcnzc verbürge. Der Beifall -er Kammer zu Kerriols Programm. «Eigner Drahtbericht der „Dresdner Nachrichten".) Gens, 18. Juni. .Journal" meldet aus Paris: Die gestrige Kammcrsitznng wurde um lL8 Uhr ans heute mittag 1 Uhr vertagt. Herriots Rede fand stürmischen Beifall des Hauses, besonders auch ans der Rechten, als -Herriot von dem bösen Willen Deutschlands sprach, daß cs eine nationale Offensive vorbcreiic. Allgemeines Aussehen erregie die lebhafte Zu stimmung der Sozialisten zn Herriots Erklärung, daß er die Ruhr nicht räume. Tic Sozialisten klatschten minutenlang Beifall. Ter Kommunist Eachin rief den Sozialisten zu: „Pfui! Ihr wollt Genossen sein? Ihr seid Berrüicr am Internationalismus, genau wie eure würdigen deutschen Ge nossen!" in Aalten. Slratzenkun-ge-ungen in Oberilalien. Zürich, l8. Juni. sPriv.-Tcl.) Ter „TagcSanz." meldet: In den vbcriialienischc» Stadien kam cs Montag mittag zu groben Demonstrationen der Kommunisten und Sozialisten gegen die Ermordung Matteottiö. Tic Geschäfte wurden gezwungen, zu schließen. In Mailand füllten die demonstrierenden Massen die Straßen der inneren Stadt n»ö den Tomplatz. Zu den befürchteten Unruhen ist cs nicht ge kommen: die Häuser der Faschisteiiführcr wurden durch Polizeiaufgebote geschützt. Tie Demonstrationen sind deshalb non besonderer Bedeutung, weil es die ersten Liraßeu- kilndgebungen in Italien gegen den Faschismus seit der Herrschaft Mussolinis sind »nd auch die erste Wiederannähe rung der Kommunisten und Sozialisten seit der Spaltung im Jahre Il>2l. Tie Passivität der Polizei siel besonders in Turin und Bcrgano aus. Entspannung. Nom. l8. Juni. Nach den letzten Verhandlunacn ist die allgemeine Lage hier wieder ruhiger geworden. Wenn der ehemalige Pressechef verhaftet »nd die Leiche Maiicviiis hcraiiSgegebeii würde, könnte die Lage schnell wieder normal werden. Tic Neubesetzung der Ministerien wird ans Anfang Juli verschoben werden, damit es nicht den Anschein habe, als oh das Ministerium dem gegenwärtigen Druck »ach- gegeben habe. Mussolini und Makleotti. lBon unserem römischen Mitarbeiter.) Italien schreit auf, nicht die Parteien, nicht die Zeitungen, das Volk, deutet beredt mit gestrecktem Daumen: Tod der Camorra. Es ist ei» erschütternder Augenblick. Die Er eignisse überstürzen sich, niemand weiß, was der nächste Tag, ja, die nächste Minute bringen wird. Der Fall des.vergewal- iigtcn, ermordeten Volksvertreters verblaßt in demselben Maß, als cs sich zeigt, daß dieses namenlose Verbrechen nur ein Glied einer langen Kette ist. Einer Kette aus Schrecken, Bru talität, Gemeinheit, die das Volk und das Gesetz fesselt. Ter Fall Matteviti, dieser Anschlag aus Mussolini, dieses Verbrechen an der Nation, hat eine Lawine in Bewegung ge setzt, die setzt krachend und polternd nicdergeht. Was wird sie mitrcißen, was wird sie verschonen? Es dröhnt, der Boden zitiert, eine Wolke von Beteuerungen und Phrasen hat sich über das Land gesenkt. Man verabscheut dieses Verbrechen, man windet sich in Ekel und Angst, und man verlangt schonungslose Aufklärung und „Gerechtigkeit". Die Forderung lautet: Aus rottung der Eamorra mit Stumpf und Stiel. Und klare, un zweideutige Abkehr der für das Land Verantwortlichen von allem, was mit dieser Eamorra nur von weitem in Berührung gekommen ist. Nicht die Gegner des Faschismus sprechen so, sondern der gesunde Teil des Faschismus selbst fordert es. Die Kammermcbrheit wollte schon ihren ehrwürdigsten Vertreter, den kriegsblinden Deleroix, ins Palaz»" Chiat entsenden, »m Mussolinis Tatkraft zu unterstützen. Der aber hatte schon ge hört, was das Volk will, und hat sich in derselben halben Stunde von seinen vertrauten Mitarbeitern, dem Staats sekretär im Innenministerium, Finzi, und dem oft allmächtigen, immer aber mächtigen Pressechef Rosst lEesarc) nach einer dramatischen Szene getrennt. Diese beiden Männer scheinen bis aus weiteres zunächst belastet, und ihre Wohnungen werden jetzt polizeilich bewacht. Soviel hat Mussolini gehört. Wird er mehr hören können, dürfen? Darin liegt alles. Es ist oft behauptet worden, daß Mussolini sich von gewissen schädlichen geheimnisvollen Strö mungen nicht so frei machen könne, als es nötig wärr und als er selbst wünscht. Der Erste, der bas Land von der offenbaren Abhänaigkcit Mussolinis unterrichtete, war der dissidente Fa schist Mtsuri, der von denselben gedungenen Meuchel mördern blutig geschlagen wurde, die Matteotti aus dem Weg geräumt haben. Und dementiert und ins Lächerliche gezogen wurde diese Nachricht vom Innenministerium. Und Misuri, wie alle alten Freunde Mussolinis, sagte auch, daß der Duce die Gewaltakiioncn, die ganze widerliche Unterdrückungsmanie ge wisser Schmarzhcmdcn aus ganzer Seele verabscheue, und daß . . Nun, die Ereignisse sprechen lauter und einwandfreier: so oft Mussolini die Hand auSstrecktc, um die Gegner zu ver söhnen, erfolgte prompt ein „Zwischenfall", der diese Versöhnung ganz unmöglich machte. Es war die Eamorra, die arbeitete, die um jeden Preis die Zwietracht, die Unruhe, die Gesetzlosigkeit erhalten wollte — und will. Man weiß nicht, wer ihr -Haupt ist, und wenn man es weist, so sagt man eS noch nicht. Vielleicht wird man cs nie sagen dürfen. Der Scsanus ist da, mächtig, znnisch, unbekümmert, er hat noch keinen TibcriuS gesunden »nd keinen Senat, der das Urteil spricht und vollzieht. Mussolini Hai den Verdacht cäsarischer Absichten weit non sich gewiesen, heute will man ihn aber als Eäsar in der Gestalt eines TibcriuS. Finzi, dessen unantastbare Schuldlosigkeit von allen guten Faschisten und von allen Freunden Italiens als unzwei deutig bewiesen ersehnt wird, ist M Jahre alt und entstammt einer sehr reichen nnd sehr angesehenen oberitalicnischcn Fa milie. Er hat in Denischland und in der Schweiz Ingenieur- Wissenschaften studiert, hat als Kriegspilot nnd Freund D'Annnnzivs dessen Fing über Wien geleitet und ist bis jetzt der „ciliar cgo" Mussolinis in allen iniieritalienischcn Ange legenheiten gewesen. In der Umsturzzeit kämpfte er an der Spitze jener faschistischen Ardiii, die als ungesetzlich jetzt in Mailand samt ihren Gewehren, Müraillensen und Bomben ausgehoben wurde». Durch -Heirat ist er Neffe des Kardinal- DclanS Vanuiclli, und es mutet befremdlich an, wenn Finzi in seinem Demissionsschrciben das Verbrechen an Matteviti zwar brandmarkt und mißbilligt, cs aber auch nutzlos nennt. Wenn je ein Verbrechen Nutzen gestiftet hat, so muß es dieses sein. ES Hai ein böses Geschwür geöffnet, und die Wunde muß offen bleiben, solgngc »och KrnnkheiiSleimc scstzustellen sind. Die öffentliche Meinung beruhigt sich nicht mit dem Rücktritt eines Unierstaciissekretärs, gegen den vom Ermordeten An schuldigungen in der Siiiclair-Petrvlcnm-Assäre, in der partei ischen Ausschaltung heimischer Fiiianzinstiiiiie und in der iu- kviisegucnicn Spiclbankeiivcrvrdnnng Hütten erhoben werden solle». Denn diese Angelegenheiten ivurdcn vom Finanz- minisicr und von Mussolini nicht nur gebilligt, sondern auch öffentlich verfochten und mit ihrer Vera»iwvrtung gedeckt. Nicht das beunruhigt zunächst, sondern der Umstand, dast die ge dungenen Verbrecher im Innenministerium a u s - » n d c i n g i » g c » , dort im Presseamt beschäftigt wur den, mit Rosst Arm in Arm spazierten und schließlich vom Privaivrgan Finzis, dem „Evrricre Jiaüanv", als „Jv»r°
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