^ z, » " Preis: «ierteljL-, r«I« Pränumeration HOngr. in'S HauS 'ongr. bei Abho« ung in der Cxpe, dition. für Z schopaü und Umgegend. (Jeden Sonnabend «ine Hummer.) InseriionSsebLhren werden di« Zeile oder deren Raum mir » ngr. berechnet. Eine Wechselschuld. (Fortsetzung.) Einen Augenblick rechnete der Geliebte still vor sich hin, dann griff er nach dem Hut, und sich zUm Abgehen anschickend, sagte er: „Fasse Dich, Erdmuthe, ich schaffe Rath. Ich habe meinen Verdienst bei dem Herrn stehen lassen und kann denselben sofort erhalten; dieser, mit dem neuen noch nicht angerechneten seit meiner Ab reise, tilgt Deine Schuld. Ich habe daö Geld, tröste Dich!" Erdmuthe hielt ihn zurück; sie zitterte, sie ward bald bleich, bald roth, endlich stammelte sie: „Du weißt noch nicht Alles!" „Roch nicht Alles?" „D« kennst Den noch nicht, der mich mit seiner Neigung verfolgt." „WaS hat dies mit dem Gelbe zu thun?" „O, viel, viel! Er ist der Inhaber meines Wechsels." „Nun, um so mehr muß ich eilen!" „Du wirst das Geld nicht erhalten." „Nicht; warum denn nicht?" fragte der Werk- führer und starrte das Mädchen betroffen an. Erdmuthe antwortete auf diese Frage nicht, wie mit sich selbst sprechend sagte sie: „Er war gestern hier, er war es heut. Er zeigte mir den Wechsel,-als ich ihn von mir wies; er wollte ihn zerreißen, wenn ich seine Neigung zu erwidern gedächte; er ging höhnisch lächelnd davon, als ich ihn mit Verachtung von mir stieß." — „Aber so sprich, Erdmuthe, was hat dies Alles mit meinem Gelde zu thun?" siel der Ge liebte ein. „Wer ist der Mann?" „Es war Dein Herr, der Fabrikherr!" hauchte sie. Der junge Werkführer vernahm die Worte, und wie von Furien geplagt eilte er zur Thür hinaus. — Bald darauf stand Friedrich in dem Zimmer des Fabrikherrn. Hedwig trat dem Stürmischen mit gewinnender Grazie entgegen. Sie schien die Erregtheit des Cingetretenen gar nicht zu bemerken, und suchte die Abwesenheit ihres Bruders auf jede mögliche Weise noch zu verlängern. Endlich jedoch vermochte sie den Erregten n.cht länger hinzuhalten, alle Mittel der srokctterie wollten nicht anschlagen, und eS war Beide, daß der Fabrikherr eintrat und der Sache eine andere Wendung gab. Mit Heftigkeit trat Friedrich dem Herrn rnt- gegen der aber fragte freundlich: „Was führt Euch so schnell zu mir zurück, Werkführer?" — Im Herzen wußte er den Grund deS Kummers, Hedwig hatte ihre Geheimnisse mit denen des Bruders langst vertauscht. „Mit Vergunst, ich komme mit einer Bitte!" sprach der Angeredete, mit äußerer gezwungener Ruhe. „Und die wäre?" „Ich brauche Geld!" „Gut! Warum sagtet Ihr mir dies heute nicht gleich? Hier sind zehn Thaler." „Das genügt nicht, Herr!" „Nicht?" „Ich bedarf des Ganzen. Alles Geld, das ich bei Ihnen habe anstehcn lassen." „Alles? Wie viel ist'ö?" „Mit dem bis heul verdienten habe ich hun- dertundzehn Thaler zu fordern." „Richtig! So ist's! Und ihr müßt das Geld sogleich haben?" „Ja, Herr! Ich wünsche es sofort zu er halten." „Das thut mir leid, Werkführer! Kommt morgen, bin heut nicht bei Kasse. Die Zeiten sind schlecht." „Thut mir leid, Herr! Ich bedarf des Gel des sofort; Sie versprachen mir dasselbe prompt auszuzahlen." „Nun ja — morgen!" „Morgen ist's zu spät! Wollte Sie bitten, mir einen Wechsel dann auszustcllen, wenn Sie das Geld etwa nickt haben sollten!" „Einen Wechsel?" fragte Waidmvser erstaunt; „was fällt Euch ein, Werkführer, bin ich nicht sicher? Einen Wechsel Euch auöstellen? Daß ich ein Thor wäre! Aller Welt es kund thun, daß ich meinem Werkführer ein Bagatell von hundert Thalern schulde?"