Suche löschen...
Wochenblatt für Zschopau und Umgegend : 06.08.1864
- Erscheinungsdatum
- 1864-08-06
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadtarchiv Zschopau
- Digitalisat
- Stadtarchiv Zschopau
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512512809-186408065
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512512809-18640806
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-512512809-18640806
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWochenblatt für Zschopau und Umgegend
- Jahr1864
- Monat1864-08
- Tag1864-08-06
- Monat1864-08
- Jahr1864
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
MS». Wochen 61'att für Zschopau und Umgegend. Verantwortlicher Nedacteur und Verleger: A. Schöne in Zschopau. 18«4. AbonnemrntSpreiS r 8 Ngr. pro Vierteljahr bei Ab- yolung in der Expedition; 9 Ngr. Lei Zusendung durch den Boten ; jede einzelne Nummer 7 Pf. Zschopau, den 6. August. Inserate werde» bis Donnerstag Abend ü Uhr angenom men und die gespaltene Cirero-Zcile oder deren Raum mit 8 Pf. berechnet. Schleswig-Holstein. Leider scheinen die in Rendsburg vorgekommencn Militärconflicte auch »ach Altona sich ausdchiieu zu wollen. Am letzten Sonntag Abend entstand auf dem Tanzsalon des Schnhmacher-Amlhauses ein Streit zwi schen einem Zivilisten und einem sächsische» Soldaten, der schnell so weit auöartcte, daß sächsische und hanno versche Militärs sich mit „flacher Klinge" daran be theiligten. Wenn gleich die Soldaten ans Befehl von Unteroffizieren sich vorläufig entfernte», kamen sic bald zuriick, und erzwangen sich bewaffnet de» Eingang ge gen die Polizeiwächter. Der Tumult ward so arg, daß der 82jährige Oberpolizeiofficiant B. durch Schläge ins Gesicht und auf den Kopf derartig zu Boden.ge schlagen wurde, daß er noch immer bettlägerig ist. Nur hinzugerufcnen Militärpatrouillen gelang cs, end lich Ruhe zu schaffen. Eine strenge Untersuchung ist eingeleitet. Llm Montag revidirtcn Militärpatrouillen von 3 Uhr ab alle Tanzlocalc, und alle Militärs muß ten um 9 Uhr in ihren Quartieren sein, um ähn lichen Conflicten vorzubcugen. In einer am 25. Juli zu Rendsburg abgehaltcnc» Delegirtenversammlung waren. 110 Schleswig-Holstcin- Vereine vertreten. Nach sehr lebhaften und langen Debatten wurde mit Majorität in Resolutionsform beschlossen: „Die Versammlung habe das dringende Verlangen der Bevölkerung auszusprcche», daß durch schleunige Constituirnng Schleswig-Holsteins unter sei nem Herzoge Friedrich den jetzigen, mit den schwersten Nachthcilen verbundenen provisorischen Zuständen in kürzester Frist ein Ende gemacht werden möge, und man energisch die oldenburgischen Ansprüche zurück weise. Es sei allein der Herzog in Verbindung mit der Landesvertretung competent, das Accsiiivalent zu bewilligen, welches den BnndcSgroßmächten für ihre dem Lande gebrachten großen Opfer gebührt, und auch in dieser Beziehung werde die schleunige Einsetzung des Herzogs in die Regierung der Hcrzogthümcr daS sicherste Mittel sein, die Landesrechte mit den Interessen der Bundcsgroßmächte in vollen Einklang zu bringen, indem Fürst und Volk ihre Verpflichtungen anerkenne», daß sie im allgemeinen Interesse Opfer bringen müssen. Der Bundcsconnnissar Nieper ist vom Könige von Hannover telegraphisch nach Hannover berufen worden und am 31. Juli dahin abgcrcist. Hamburg, 2. August, Nachmittags. Ein Ba taillon Sachsen und ein Bataillon Hannoveraner sind gestern Abends hier cingetroffen und sofort nach Hol stein abmarschirt. Sachsen. In der Sitzung der zweiten Kammer am 1. A»g. richtete der Abg. v. Nostitz-Paulsdorf an die Staatsregierung die Anfrage: Welche Schritte sie gcthan habe und noch zu thun gedenke, um die Ehre des Bundes und speciell Sachsens und seiner Armee gegenüber preußischer Anmaßung zu wahre»? Herr Staatsminister v. Bcnst thcilte hierauf die von Sach sen in letzter BundeStagüsitzung abgegebene Erklärung mit und bemerkte zugleich, daß in der preußische» Er klärung ein Entgegenkommen unverkennbar sei. Da« Präsidium theilt mit, daß die außerordentliche Depu tation folgenden Antrag eiligereicht habe: „Die zweite Kammer im Verein mit der ersten erklärt: die durch Mißbrauch einer überlegenen, Gewalt erfolgte Besetzung Rendsburgs durch preußische, Truppen ist eine Verletzung deS Rechtes des deutschen Bundes und eine Kränkung der Ehre deutscher Bundestruppen, und beschließt: gegen diesen von einer deutschen Bundesmacht vollzogenen Gc- waltact Verwahrung einzulegen." Von einer, obwohl ver-inzelt gebliebenen Seite in der zweiten Kammer hat Inan es dem General Hake verargen wolle», daß er sich dem preußischen Befehle gefügt habe. Hätten die Exccutionstruppcn Widerstand geleistet, so wären sic von den Preußen gewaltsam Ver trieben worden. Es wäre damit zu einer Feindselig keit gekommen, die von den traurigsten Folgen hätte begleitet sein können. In der ersten Kammer zu Dresden ist der De- pntationsbericht über den Antrag der zweiten Kammer, die Einführung von Geschwornengcrichten betreffend, erledigt worden, und hat der Antrag der Deputations- Majorität: „die Anträge des Abgeordneten Schreck, die Einführung von Schwurgerichten im Königreiche Sach se» betreffend, zur Zeit auf sich beruhen zu lassen," mit 17 gegen 12 Stimmen Annahme gefunden. Am 28. Juli früh hat in Dresden die Hinrichtung Schönfelders stattgcfundc», welcher im Jahre 1862 den Kaufmannölehrling Blechschmidt ermordet und be raubt hatte. Schönfeldcr hat bis zum Tode ein Be kenntnis; seiner Schuld nicht abgelegt. Frankfurt a. M, In der Bnndestagssitznng vom 28. Juli wurden die Berichte der Bundcscommis sare über die Vorgänge in Rendsburg vvrgclcgt. Der Vorsitzende, Herr v. Kübeck, sprach Len Wnnfch und die Hoffnung ans, daß die bnndcSfrcnndlichen Be ziehungen der Regierungen durch die Angelegenheit keine Störung erleiden würde». Der preußische Gesandte stimmte zwar für die Ucbcrweisung dieser Berichte an den Ausschuß, erklärte aber zugleich die in-den vor-' gelesene» Berichten nach Form und Inhalt ungeeigne ten Unterstellungen gegen Preußen entschieden zurück- weisen zu müssen. Die Maßregel sei eine lediglich militärische, welche die Sicherung der in Rendsburg befindlichen Lazarcthe und Depots, sowie der Verbin dungslinien der verbündeten Armee bezweckt habe. Die am 18. und 19. Juli gegen die Truppen der ver bündeten Mächte verübten Thätlichkeitcn hätten den Umfang einer einfachen Schlägerei überschritten. Im Kriegszustände unterlägen dergleichen Vorgänge einer andern Benrtheilung und wären von anderer Bedeu tung als in FriedcnSgarnisoncn. Die Schildwachcn und die Lazarcthe, in welchen schwer Verwundete la gen, wären angegriffen worden. Die Anordnung zur Verhütung der Wiederkehr dieser Eonflicte sei durchaus nothwendig geworden, da die Befehlshaber der Execu- tivnStruppen nicht in der Lage gewesen, diese Sicher heit sofort zu gewähren. Preußen könne eö nur na türlich finden, wenn von dem ohne Instruction be findlichen Obcrcommandv der Exccutionstruppcn die von ihm für uöthig befundene Zurückziehung der bisherigen Garnison einstweilen mit einer Verwahrung begleitet worden sei. Es sei übrigens von Seiten des allurten Obercvmmandv's diese Zurückziehung nicht verlangt worden (?), und da die Gründe derselbe» nicht mehr obwalteten, so sei selbstverständlich auch gegen die Rück kehr der ExecntionStrnppen nach Rendsburg kein Be denken vorhanden. Hierauf erklärte der sächsische Be vollmächtigte, daß seine Negierung keinen Antrag stellen wolle; sic werde aber dafür Sorge tragen, daß bei einer abermaligen ähnlichen Znmuthung ihre Truppen nur der Gewalt und nicht der Drohung zu weichen hätten. Hannover beschränkte sich darauf, nachzuwei sen, daß gar keine militärische Nothwendigkeit znm Einmarsch der Preußen in Rendsburg Vorgelegen habe. Die Berichte über die Vorgänge seien je nach der Quelle gefärbt. Die Exceutionötruppen wären durch den Einmarsch der Preußen aus Rendsburg verdrängt worden. Schließlich wurden die Berichte der Commis- sare dem Ausschuß überwiesen, bei dem sic wohl bis zum jüngsten Tage begraben liegen werden. . .Buicrn. In München ist die schon längst erwartete MiuistcrkrisiS eingetreten, Wie versichert wird, sind die Entlassungsgesnche deS Jnstizministers v. Mulzer und des Kultusministers v. Zwehl vom Könige angenom men und der Oberstaatsanwalt und Landtagsabgeord nete Bomhard zum Justizminister, der Regierungs präsident von Oberfrankcn Koch zum Kultusminister ernannt. Nach der „Zairischen Zeitung" hat die bairische Negierung ihrem' Bevollmächtigten in Frankfurt a. M. Weisung ertheilt, die sofortige Entfernung der am 21. Juli in Rendsburg eingerückten preußischen Trnp Pen, also eine wesentliche Wiederherstellung der frühe rcn Zustände daselbst, ungesäumt zu verlangen. Hannover. Eö heißt, die preußische Negierung habe wegen der auf die preußischen Posten und Pa trouillen in Rendsburg geschehenen Anfälle von der hannoverschen Negierung Genugthunng gefordert. Auf die hierauf von der letzter» Regierung geschehene An frage, ob nach Erledigung der Vorgänge demEinrücken eines neuen hannoverschen Bataillons etwas entgegen stände, ist preußischer Scits eine verneinende Antwort erfolgt und daran zugleich die Bemerkung geknüpft worden, daß mau überhaupt die Gründe nicht näher kenne, welche die gänzliche Räumung Rendsburgs durch die Buudestruppeu veranläßt hätten. Wurlcinbeeg. Nach einer Stuttgarter Depesche' wurde in der Sitzung der würtembergifchen zweiten Kammer vom 26. Juli einstimmig (mit 86 Stimmen) beschlossen, einen feierlichen Protest gegen die Besetzung Rendsburgs zu erlassen und die Negierung anfznfor- dern, mit den übrigen deutschen Regierungen einer drohenden Vergewaltigung entgegenzutreten. Die Kam mer sprach die Bereitwilligkeit aus, zur Unterstützung der Regicrungsmaßnahmen alle Opfer zu bringen. Oesterreich. Der König von Preußen wird in diesen Tagen in Gastein den Besuch eines österreichi scheu Erzherzogs erhalten, der die Einladung des Kai sers nach Wien wiederholen wird. Bei der Anwesen heit des Königs daselbst soll eine große Heerschau abgehackten werden. Möglich, daß während des Herbst- manövcrS des Gardecorps der Kaiser von Oesterreich einen Gegenbesuch in Berlin macht. Die Friedenspräliminarien sind am 1. August in Wien abgeschlossen worden. Wir stillen zusammen, was hierüber bis jetzt des Näheren bekannt ist: Am 1.August meldetendic WicnerZeitungen, daß die Verhandlungen in der Conferenzsitzung des 31. Juli bis zur Unterzeichnung der Friedenspräliminarien und deS Waffenstillstands gediehen sind. Als Grund lagen des Friedens bezcichnetcn dieselben: „Vollstän dige Abtretung der Hcrzogthümcr niit Ein schluß der jütischen Enclavcn: eine Ausnahme bildet nur das Amt Ribe. Die JnselAlscn und dieNordseeinseln bleiben bciSchlcSwig, die Ostsceinsel Arroe fällt an Dänemark. Von Ripett aus soll 'behufs der Herstellung einer stra logischen Grenze eine Greuzberichtignug erfolgen, welche jedoch die Integrität und die Einheit der Herzogthümcr nicht beeinträchtigt. — Tic jütischen Eäclaven des Amts Ribe in Schleswig sollen zu dem letzter» Hct- zogthnni geschlagen werden, und zwar gegen Einver leibung der östlich von Alscn gelegenen Insel Arroe, die bisher zu Schleswig gehörte, in Dänemark (Amt Fühnen). Die Besetzung Jütlands soll erst nach voll zogener Ratification des Friedens anfhören. Man hatte von Dänemark ans sich erbeten, daß die verbnn deten Truppen Jütland schon bei Abschluß des Was fenstillstandö,verlassen möchte», was jedoch rein abgr schlagen wurde. Ein Telegramm vom ersten August meldet weiier ans Wien: " ... Llm Montag. I. Aug., sind die Fricdcnsvräu -
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite