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Wochenblatt für Zschopau und Umgegend : 05.03.1864
- Erscheinungsdatum
- 1864-03-05
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadtarchiv Zschopau
- Digitalisat
- Stadtarchiv Zschopau
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512512809-186403057
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512512809-18640305
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-512512809-18640305
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- ZeitungWochenblatt für Zschopau und Umgegend
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I8«4 Ml« Wschenölatt für Zschopau und Umgegend. Verantwortlicher Nedactcnr und Verleger: 2l. Schöne in Zschopau. AbonnemontSprciS: 8 Rar. i>ra Vierteljahr bei Ab- > e. — c^>> . . ! Inserate werden bis De»,terjiag Abend 5 Uhr angcnom- holung in der Erpcditio»; v Nar. bei Zusendung durch ; ^ >,>c» und die gespaltene Eiecro-Zeilc oder deren Raum de» Voten; jede einzelne Nummer 7 Pf. ! ^ ^ ! mit 8 Pf. berechnet. Schleswig-Holstein. lieber das Gefecht an den Dlippcler Schanzen am 22. Febr. berichtet inan folgendes Nähere: Prinz Friedrich Karl beabsichtigte eine NccognoSeirnng ans der ganzen Linie; den linken Flügel hatten die West- phalcn, den rechte» die Brandenburger. Dein rechten Flügel fiel der wichtigere Theil der Aufgabe zu; dort hin waren Marschall Wrangcl und der Kronprinz, so wie die andern Fürstlichkeiten vom großen Hanptqnar- ticr gekommen; sie hielte» sich, wie der Eoinlnandireudc, Prinz Friedrich Karl, während des Gefechtes in Broackcr ans. Sehr blutig aber waren die Lorbeeren, welche sich die Westphalcn (Division Wintzingerode) ans dem linken Flügel pflückten. Unaufhaltsam war ihr Vor dringen, bis ans 500 Schritt waren sic an den Schan zen. Die 3. Eompagnie des 55. Infanterie-Regiments war am meisten im Feuer und hat am meisten gelitten. Diese eine Compagnie verlor 30 Alan» an Todtcn und Verwundeten, unter ihnen von den fünf Offizieren der Compagnie vier, wovon zwei schwer, zwei leicht ver wundet. Nur der jüngste Offizier blieb unverletzt. — Der preußische Staats-Anzeiger veröffentlicht fol genden Bericht vom Kriegsschauplätze: Nachrichten ans dem Hauptquartier Gravcnstein vom 25. und 26. Febr. besagen, daß die Dänen sich immer mehr auf eine ernst liche Vcrtheidignng der Düppelstellung cinrichten. Cs wurden am 2,5. Febr. die Gehöfte Psiclhoi, Fryden- dal und mehrere Häuser in Düppel niedergebrannt und südlich von Frpdendal fleißig an neuen Ber- schanzuugcn gearbeitet. Am 25. wie am 26. Febr. wurden je 13 Man» Däne» zu Gefangenen gemacht. Nach Aussage derselbe» hatte am 25. Febr. die Son- derburgcr Zeitung, mitgethcilt, daß bei dem Gefecht am 22. Febr. das 18. Regiment Dänen an Todtcn, Verwundeten und Gefangenen 450 Mann verloren habe. Hamburg, 1. März, Abends. Tic „Berlingskc Tidende" enthält die Meldung aus Soudcrbnrg vom 27. Febr., daß der Feind (die Preußen) sich vor der Dlippcler Stellung in beträchtlichen Colvnnen gezeigt, sich aber ohne ein Gefecht einzngchcn, wieder zurück gezogen habe. Schleswig, 2. März. Gestern brannten die Dänen die Gehöfte vor ihrer Postenkette nieder. Heute fand eine scharfe Rceognoseirung gegen Düppel statt. Am 26. Febr. erschien in Kiel eine Deputation ans allen Thcilen des Hcrzogthnms Schleswig, 1600 Köpfe stark, bestehend theils ans gewählten Vertreter», je einer auf 400 Seelen, thcilö ans Freiwilligen. Nachdem um 12 Uhr eine kirchliche Feier stattgefundcn hatte, begab sich die Deputation im Zuge nach der Bahn hofshalle und überreichte daselbst durch ihren Wort sichrer Hamkenö aus Eidcrstcdt dem Herzog Friedrich nachstehende Adresse: „Durchlauchtigster Herzog! Mündigster Fürst und Herr! Schleswig ist von den Däne» befreit; unsere Feinde sind in eiliger Flucht vor den deutschen Krieger» zuruckgcwichc». Wir danke» Gott für diese Befreiung und keniuicn jetzt ungestillt»! aus de», ganzen Schleswig, von der Eider bis zur KönigSau, erwählte Vertreter der gcsannntc» Bevölkerung, um Ew. Hoheit unsere Huldigung darzubringcn und vor Gott und Menschen Zeugnis; cib- zulegen davon, das; wir keinen. Andern angehörcu wolle», daß das Herzoglhun, Schleswig deutsch sei» und bleiben und „nzertrenulich mit Holstein verbunden zun, einheitliche» Staat SchlcSwig-Holstci» durch daö StaatSgrnndgcsctz von I8i8 nur Ew. Hobelt uuterthan sein will. Vieles haben wir' erduldet. Die letzte» It Jahre waren eine Zeit harter Prüfung und unaussprechlicher Trübsal für Schleswig. Einvcrlcibcn wollte man uns nicht nur einem fremde» Staat, »ei», untergeben sollte,> wir in eine feind liche Nation »nd jedes Mittel war de» Unterdiuekcr» recht. Unsere Sprache wollte man uns raube» und deut sche» Sinn in uns crtödte». Wo man nur deutsch redete, predigte man in den Kirchen dänisch; aller Orten machte man GotteS Wort dienstbar den boshafte» Plänen däni scher Politik und von den Kanzeln herab fluchte man deut scher Gesinnung. Statt u»sc,c Jugend in Gottesfurcht und Kenntnissen z» unterweisen, trachtete» unfähige dä nische Lehrer aus höhere Anweisung nur dahiu, die.Kin der ihre» Elter» und ihrem Volk zu entfremden. Tic Presse mußte schweigen, jede Berel,ngung war untersagt, 'ja, ein Gedanke, von »ichreren Personen zugleich zum Ausdruck gcbiacht, wurde zum Verbrechen gestempelt. Die Willkür der VerwaltungSbeaiuicn war grenzenlos und die hergcsandicn Richter, statt den Vcdlücktcu Rechts schutz z» gewähre», waren selber die gefährlichsten Werk zeuge der Willkürherrschafr; jede Acußcrung deutscher Ge sinnung wurde bestraft; selbst Bitten um Acnderung dieses Znstandes in loyalster Fori» anSgesproche», bleibcu nicht uugcahndct. Ilnistcllt von Spionen konnten wir nur im ticsstcn Innern tentschen Sinn pflegen. Solcher Zustand verzehrt das Mark eines Volkes, aber Gott selbst hat nuS vor der» völligen Untergang bewahrt. Als er den König, unser,, Herzog Friedrich VN., abricf, da löste er jcdc Gc- inciulchalt Schleswig-Holsteins mit Dänemark. Mochte den dänischen Thron besteigen, wer da wollte, bei uns war nur das Augustciiburger HanS zur Erbfolge berufen. Hatten auch fremde Mächte einer vcränceltc» Thronfolge ihre Zustimmung crlhcilt, weder Eiv. Hoheit habcu aus daü Erbrecht verzichtet, noch hat das Land darein gewilligt; unmöglich konnte Ew. Hoheit und unser gutes Recht be seitigt werde». Wir habe» viel gelitten, weil unsere Väter vor vier Jahrhnudcrlcn sich den Läncutönig zur» Herzog erkoren; wir haben erfahren, daß kci-rc Verbrtcfung und keine Verträge uns und »nscr deutsches Recht schütze», so lange wir mit Dänemark verbunden sind. Niemand soll unS jetzt unsccu angestammte» Herzog u»d unser selbstständiges Schleswig-Holstein raube». Durchlauch tigster Herzog! Schöne Hoffnungen winken uns, blendend fast nach solchem Elend. Aber.zurr wisse» cs wohl, das Ziel ist noch nicht erreicht. Eivt Hoheit sind »och nicht thatsächlicher Herrscher im cigcnen Lande, nicht wir selber haberi d,e Dänen verjagt. Noch habcu die Kriegsherren der brave» Soldaten, die ihr Blut opferten, nicht erklärt, daß dies für Deutschland und unser Recht geschehe, daß sie Schleswig-Holstein nur sich selber und seinem recht mäßigen Landcshcrrn wiedergcbc» ivolicu. Wir sind u»S bcwustl, daß zur Verwirklichung unseres Rechts Jeder alle seine Kräfte anjnspauncn hat und sind bereit, Alles au AllcL zu setzen. Wir ersehne» den Augeubllck, wo wir unter Ew. Hoheit Führung mit eigner Krall unser Land gegen die Dänen zu verihcidigen habe». Wir ver trauen auf unser gutes Recht, wir bauen ans de» Beistand deS Höchsten, wir tebeu der festen Zuversicht: Es muß doch gelinge»! Jetzt oder nie! Frei von Dänemark, das ist die Losung!" Der Sprecher der Deputation, Hamkenö ans Ta ting, hielt die Anrede, er hob hervor, daß der Plan dieser Deputation hervorgegangen sei aus dem schlcö- wigschen Volke selbst, ohne irgend eine anderweitige Anregung; er ging dann über auf Das, was sic er duldet hätten, und sprach das Gelöbnis; der Treue und Anhänglichkeit zu dem einzig rechtmäßigen Herzog. Dann verlas der Redner die Adresse, welche alle ge wählten Vertreter nnterzcichncl hatten. Der Herzog drückte in seiner Antwort zuerst seinen Dank und seine Frendc über ihr Kommen ans, ging dann über ans die Leiden des Landes, und sprach es ans, daß Das, was die Adresse dargclegt habe, daß keine Eini gung zwischen Dänemark und den Herzogthämern je wieder möglich sei, auch seine innerste Ucberzengnng seit lange wäre. Er erwähnte dankend der deutschen Krie ger, die Leben und Blut für Schleswigs Befreiung hingcgcbcu hätte». Noch sei das Land indes; nicht zum Ziele gelangt, schwere Wolken hingen »och am Horizont des Vaterlandes, aber wie sie versprochen hätten, auszuharrcn, wie sic die feste Zuversicht des Gelingens heilten, so werde auch er ansharren und ihnen tren bleiben. Seine Losung sei, wie die ihrige: „Frei von Dänemark!" Jubelnder Zuruf antwortete hierauf. Tann begab sich der Herzog in die dichtgedrängten Reihen, die sich »ui ihre Land schaftsfahncn geschaart hatten, überall freundliche Worte redend, überall die Herzen gewinnend. Mit Einwilligung der Eivilcommissare sollte am 28. Febr. die feierliche Fortschasfnng des berüchtigten Lvwcndenkmalö vom Flensburger Kirchhofe stattfinden. Musik, Reden und die Anwesenheit einer zahlreichen Volksmenge ans der Nähe und Ferne werden diesen freudigen Act zn der Bedeutung eines wahrhaften Volks festes erheben. Sachsen. Beide Kammern hielten am 2!l. Febr. Sitzung. Die Erste Kammer beriech den Gesetzentwurf, die Ausübung der Jagd betreffend, zn Ende und nahm den selben mit den beschlossenen Abänderungen und Zu sätzen einhellig an. Die Zweite Kammer bcrieth über die Petitionen mehrcr Turnvereine, die Freigcbnng der Waffenübnng betreffend, und beschloß nach länge rer Bcraihnng, dem Anträge der Deputation gemäß, die Petitionen ans sich beruhen zu lassen. Frankfurt a. M. Am 25. Febr. hielt die Bun dcsvcrsannnlung eine Sitzung, in welcher endlich die brennende TageSfrage zur Verhandlung kam. Es wurde abgcstinnnt über den v. d. Pfordten'schcn Berietst bezüglich Schleswig-Holsteins. Hierbei wurden die zwei ersten Anträge, welche sich ans den Londoner Traktat beziehen, abgclchnt, die beiden folgenden (3 und 4), welche sich ans die Bollmachtsgültigkeit des Hrn. v. Dirckinckund die Erbfolgefrage beziehest, mit 9 gegen 8 Stimmen angenommen. Die vorgcdachte» Anträge laute»! Hohe Biindcsver- sctuintlung weile beschließen : I) Laß der am 8. Mai i8:>2 zu London zum Zweck ecr Btgründmrg einer neuen Erbe foigeordnung für die unter dem Scepttr Sr. Maj. des Kenia» von Dänemark damals vereinigt gewesenen Staa ten abgeschlossene Vertrag keinerlei verbindliche Kraft für de» Deutschen Bund habe; 7) daß die AiiSiührnng die ses Vertrags nicht bleS durch die später» Ereignisse und durch das eigene Verhalten der königlich dänischest Negie rung in Bezug ans die deutschen Hcizegtbümer unmöglich geworden, sondern auch der Bund nicht in der Lage sei, diesen Vertrag jetzt unter nachträglicher Anerkennung des selben zur Grundlage sciocr Entschließungen zn nehmen: 3) daß daher auch die in der Sitzung vom 28i Nov. v. I. zur Vorlage gokommenc Vollmacht Sr. Maj. des Königs Christian IX. von Dänemark für den Gch. Conforonzrcilh Fihr». v. Duckst,ck-Holmsoldt mit diesen, Titel nicht an genommen worden könne; 1) daß vielmehr der Ausschuß für die holsieiu-lanenbiirgische VersassuitgSanzelegenheil zn beciilitragen sei, über die Erbfolge in den Hcrzogihnmeru Holstein »nd Lanenbiirg znm Zweck der Etistcheidung über die vorliegende» Vollmachten mit mögüchsicr Beschleunigung weitern Vortrag zu erstatten, ohne dabei den Vertrag vom 8. Mai >8ü2 zur Gruudiagc zu nohuieu. Im weitern Verlaufe der Sitzung beantragten Oester reich und Preußen die Ucbertragnng deö Oberbefehls der Exccutionötrnppcn in Holstein ans Preußen und die Ernennung zweier neuer großmächtlichcn Civilcom missare. Ter Antrag wurde dem Ausschüsse überwie sen. Die Abstimmung soll nach acht Tagen statifin den. Die Regierungen, welche die Würzburger Con fcrcnz beschickt halten (nach andern Nachrichten blos Sachsen und Würtcmbcrg), beantragen die Einberufung der holsteinischen Stände, worüber in 14 Tagen ab gestimmt werden soll. In Folge der in Würzbnrg ge troffcnen Verabredungen erklärten die Gesandten der dort vertreten gewesenen Regierungen weiter, daß sie sich weitere Anträge zur sofortige» Herbeiführung einer definitive» Beschlußfassung bezüglich der Erbfolgefrage für den Fall vorbchiclten, daß der Ausschuß nicht bin neu acht Tagen den in Ziffer 4 seiner Anträge er wähnten Vortrag erstatte. Bei Gelegenheit eines Antrages der freien Städte Lübeck, Breme» und Hamburg, betreffend die Wegnahme deutscher Schisse durch Dänemark, legte Sachsen in dem Protokolle de» Wunsch nieder, der Ausschuß möge nach Art. 11 Absatz 1 der Bnndesaete („Alle Mitglieder deö Bundes versprechen, sowohl ganz Deutschland, als jeden einzelnen Bundesstaat gegen jeden Angriff in Schuir zn nehmen und garanrircn sich gegenseitig il,re
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