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Wochenblatt für Zschopau und Umgegend : 01.06.1886
- Erscheinungsdatum
- 1886-06-01
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadtarchiv Zschopau
- Digitalisat
- Stadtarchiv Zschopau
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512512809-188606015
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512512809-18860601
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-512512809-18860601
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWochenblatt für Zschopau und Umgegend
- Jahr1886
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64. Wochenülaü 1888. für Zschopau und Umgegend. Amtsblatt für die Königl. Amtshauptmannschaft zu Flöha, sowie für das Königl. Amtsgericht und den Stadtrat zu Zschopau. E.scheint Dienstag, Donnerstag und Sonnabend und wird am Abend vorher ausgegeben und versendet. Vierteljahrßvreis 1 M. exkl. Botengebühren und Vostspesen. 34. Jahrgang.. Dienstag den 1. Juni. - Inserate werden für hier mit 8 V!., für auswärts mit 10 Pf. pro j! geioaller'e Korpuözeile berechnet und bis mittags 12 Uhr des dem !> T.a^e kee «>ri-Dei„enS vorhergehenden LageS angmommen. werden. Bekanntmachung. Die Lieferung von 20 Metern weichen Brennscheiten und 20 Metern Weichen Rollen soll an den Mindestfordernden vergeben Angebote find alsbald und längstens den 5. Juni a. c. schriftlich bei dem Unterzeichneten cinzureichen. Zschopau, am 31. Mai 1886. Der Vorsitzende des städtischen Bau- und Wirtschaftsausschusses. Stephan. Die zum 2. Juni d. I. anberaumtc Versteigerung in KrumhcrmerSdorf wird hiermit bis auf Weiteres sistirt. Hering, G.-Vollz. Örtliches und Sächsisches. — Aufsehen erregte eine heute Montag früh hier durchvassicrende, aus mehreren Familien be stehende Zigeuner-Karawane mit vielen Wagen und Pferde», die den Eindruck einer gewissen Wohlhabenheit machte. Von den sonst unheim lichen Gestalten fielen einige durch ihr interessan tes Aeußcre auf. P»lizei gab ihnen daS Geleite durch die Stadt. — Die evangelisch-lutherische Landcssynodc er teilte in ihrer Sitzung vom 27. Mai dein von der Staatsregierung beabsichtigten Erlaß einer Verordnung, betreffend die Anwendung der Ztz 3 und 21 des Parochiallastengesetzes vom 8. März 1838, im Sinne des von der Ständevcrsammlung auf Antrag beS Vizepräsidenten Streit gefaßten Beschlusses ohne Debatte ihre Zustimmung (da nach sollen die Grundsätze, welche bei Erhebung von Gemcindeanlagen gesetzlich festgestellt sind, auch aus die Erhebung von Anlagen für Kirch- und Schulbcdürfnisse angewendet werden) und be riet sodann zwei Petitionen. Eine längere Dis kussion über eine Petition der Glauchau-Hohcn- stein-Oberlungwitzcr Postoralkonferenz, den Kir chenbesuch der Schulkinder betreffend, führte zu dem einstimmigen Beschlüsse, die Petition dem Kirchenregimcnt zur Berücksichtigung in dem Sinne zu empfehlen, daß die an vielen Orten mit dankenswerter Bereitwilligkeit anerkannte und mit erfreulichem Erfolge erfüllte Verpflichtung der Religionslehrer, die Schulkinder, insbesondere der beiden letzten Schuljahre, durch Lehre, Ermahnung und Beispiel zu regelmäßigem Kirchenbesuch anzu halten, im Sinne der früheren Verordnungen vom 9. Januar 1835 bez. 13. August 1842 zu mög lichst allgemeiner Durchführung gelange. Eine Petition der Hauptkonferenz der wendischen Geist lichen zu Bautzen um Verlegung der wöchentlichen Schlachtvichmärkte in Dresden vom Montag auf einen andern Tag in der Woche wurde demKir- chenregimente zu thunlichstcr Berücksichtigung über wiesen. — In der Frcitagssitzung der Landes synode lag als einziger Gegenstand ein Antrag des Synodalen Bürgermeisters Lobeck-Pegau u. Gen. auf Wiederherstellung der durch Verordnung vom 2. Nobembcr 1878 aufgehobenen Ephorien zur Beratung vor. Dieser Antrag wurde von mehreren Seiten damit begründet, daß die große räumliche Ausdehnung mehrerer Ephoralbezirke eine segensreiche Wirksamkeit der Superintendenten beeinträchtige, wogegen von anderer Seite, nament lich von mehreren der Synode -als Mitglieder angehörenden Superintendenten, Bedenken geäu ßert wurden gegen die Aenderung einer erst seit 8 Jahren bestehenden Einrichtung und die Ansicht vertreten wurde, daß auch bei der jetzigen Aus dehnung der Ephoralbezirke eine gedeihliche Wirk samkeit möglich sei, wenn auch zugegeben wurde, daß die Beigebung von Hilfskräften an die Ephoren wünschenswert erscheinen möchte. Der Antrag wurde im Laufe der Beratung zurückge zogen und durch einen schließlich gegen 18 Stim men angenommenen Antrag ersetzt, durch welchen das Kirchenregimcnt ersucht wird, die erforder lichen Schritte wegen Beseitigung derjenigen Uebelstände einzuleiten, welche sich aus der zu großen räumlichen Ausdehnung eines Teils der jetzigen Ephoralbezirke ergeben. Nächste Sitzung Montag. — Die diesjährigen Wollmärkte in Sachsen fallen in Kamcnz auf den 11. Juni, in Bautzen auf den 12. Juni, in Dresden auf den 16. Juni und in Leipzig aus den 17. und 18. Juni. — Am 22. Mai hat der landwirtschaftliche Krcditvereiu im Königreiche Sachsen seine 21. ordentliche Generalversammlung abgehalten. Di rektor vr. Mehnert gab aus dem vorliegenden Geschäftsbericht folgende Notizen: Die geschäft liche Entwickelung des Jahres 1885 sei als eine durchaus günstige zu bezeichnen, werde aber von der diesjährigen voraussichtlich weit übertroffcn werden, indem schon in den ersten vier Monaten dieses JahreS an tilgbare» Darlehen an land wirtschaftliche Grundbesitzer 1096 700 Mark und an solche» Darlehen an Gemeinden 205 700 Mk. mehr gewährt worden seien als in der gleichen Periode des Vorjahres. DaS Grundkapital, aus den Stammanteilen der Mitglieder bestehend, habe sich von 7552 340 Mark auf 8054310 Mk. erhöht, während »ie verzinslichen Einlagen, die auf 6145 Einlagekonten 5 830 717 Mark Ende 1884 betrugen, auf 6409459 Mk. mit 6380 ein zelnen Einlagckonten Ende 1885 gestiegen seien. Die Summe aller außenstehenden Darlehne habe am 31. Dezember 1685 66 498609 Mark gegen 58 795971 Mark Ende 1884 betragen. Die Mitglirderzahl sei auf 9782 gestiegen und der Geschäftsgewinn dcsJahrcs1885 habe616707Mk. betragen. Die vorgeschlagenen 6V» Prozent Di vidende an die Mitglieder wurden einstimmig ge. nehmigt. Der Direktor gab schließlich die ängst lich gewordene Gemüter gewiß beruhigende Ver sicherung ab, daß nach einstimmiger Ansicht des BerwaltungSratcS und des Direktoriums eine Konvertierung der 4- und 4'/»proz. Kreditbriefe undurchführbar und ausgeschlossen sei. — Aus Scheibe nberg wird geschrieben: Vor mehreren Wochen wollte Herr Sterze! aus Mar kersbach nach Weipert gehen, um dort eine Zah lung zu leisten; im Eranzahler Walde, an der selben Stelle, wo vor mehr denn einem Jahrzehnt an einem Spielmann ein Raubmord verübt wurde, überfielen ihn zwei Männer, warfen ihm eine Schlinge um den Hals mit der Drohung ihn an den ersten besten Baum zu knüpfen, falls er sich nicht in aller Ruhe durchsuchen und sein Geld nehmen lasse. Herrn Eterzel, als bochbetagten Mann, blieb nichts anderes übrig, als seine Kaffe in der Höhe von 25 Mk. sich nehmen zu lassen, um wenigstens das Leben zu retten. Zu Hause wieder angekommen, erzählte Herr Eterzel diesen Vorgang den Seinen, indem er hinzufügtc, daß dieses Vorkommnis noch die Ursache zu seinem Tode werde. Und in der That ist der Bedauerns werte jetzt verstorben. — Die Handelskammer in Chemnitz hat ihre infolge des bekannten Erlasses deS Fürsten Bis marck angestellten Untersuchungen über den ge sundheitlichen und sittlichen Zustand der Arbeiter in der Tabakindustrie nun ebenfalls beendet. Diese Untersuchungen haben dabei im allgemeinen be friedigende Resultate gehabt, so daß sich die Kam mer nicht für die Abänderung der bisherigen Einrichtungen erklären konnte. — Nach dem Genuß von verdorbener Butter ist in Chemnitz auch eine aus acht Köpfen be stehende Familie bedenklich erkrankt. — Angesichts der in den letzten Tagen in Chem nitz vorgekommenen zahlreichen Erkrankungen, die sämtlich auf den Genuß rohen gehackten Rind fleische- zurückzuführcn sind, erachteten eS die dor tigen Aerzte, welche sich am Freitag in einer Siz- zung deS ärztlichen Verein- mit dem Gegenstände eingehend beschäftigt haben, für nötig, das Publi kum eindringlich vor dem Genüsse rohen Fleisches zu warnen. — Nach dem „Dr. Journ." sind während der Gewitter am 24. d. in Sachsen 20 Blitzschläge aus Gebäude niedergegangcn, und zwar 12 kalte und 8 zündende Schläge. — Am Donnerstag ist in Dresden auf dem Bischofswege das einstöckige Gerüst eines Neu baues in dem Augenblick zusammcngestürzt, als von der sog. Lausbrücke aus acht Mann mit einem von ihnen getragenen, mindestens zehn Centner schweren SimSstück darauf anlangten. Alle Leute trugen Verletzungen resp. Brüche davon; die am schwersten Verletzten wurden in der Diakonisien- anstalt untergebracht. Es steht fest, daß die mangelhafte Bauart des Gerüstes die Schuld an dem Unglücksfalle trägt. — Seitens deS Gemeindrrats zu Lungkwitz bei Kreischa wurde jetzt der Beschluß gefaßt, von jedem im Orte befindlichen Geschäfte, welches sich mit dem Verkaufe von Spirituosen befaßt, eine besondere, in die Gemeindckasse fließende Abgabe von alljährlich 10 Mk. zu erheben. — In Crimmitschau brach am 26. Mai vormittag? in dem der Firma Aktienspinnerei und Färberei H. F. Kürzel gehörigen Trocken gebäude Feuer aus, welches vollständig ausbrannte. Dabei wurden an 200 Centner zum Trocknen ausgcbreitete Wolle, Baumwolle und Seidcnvor- räte vom Feuer vernichtet, auch eine Anzahl Telephondrähte, da ein Ständer sich auf diesem Gebäude befand, zerschmolzen. Am folgenden Tage früh 3 Uhr brach abermals Feuer auS. ES brannte die der Zwickauer Bank gehörige Aktientextilfabrik nieder. Der Verlust ist ein er heblicher. In beiden Fällen ist die Entstehungs ursache noch nicht bekannt. — Einen recht traurigen Abschluß fand ein am Donnerstag in Droßdorf bei Borna abge- halteneS Gcscllschaftsscheibenschicßcii. Ein als Zieler fungierender Schuhmacher befand sich, trotz-
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