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Wochenblatt für Zschopau und Umgegend : 08.05.1886
- Erscheinungsdatum
- 1886-05-08
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadtarchiv Zschopau
- Digitalisat
- Stadtarchiv Zschopau
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512512809-188605082
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512512809-18860508
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-512512809-18860508
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWochenblatt für Zschopau und Umgegend
- Jahr1886
- Monat1886-05
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^§54. 1888. Amtsblatt für die Königl. Nmtshanptmannschaft zu Flöha, sowie für das Königl. Amtsgericht und den Stadtrat zu Zschopau. 54. Jahrgang. Erscheint Dienstag, Donnerstag und Honnabend und wird am Abend vorher auSgeaeben und versendet. vtertelsahrSpret« 1 M. erkl. votengebühren und Postsvesen. Sonnabend den 8. Mai. Znseraie werden für hier mit § P»., für auswärts mit 10 Pf. pro > zelpetiene KorpuSzeile berechnet und dis mittags 12 Ubr des dem H >oa< dcc '->s.<ueincnd norderaebent-en 4.ageS angenommen. Bekanntmachung. Unter Bezugnahme auf die in Nr. 11 der diesjährigen Reichs-Gesetzblattes veröffentlichten Reichs-Gesetze vom 21. Avril 1886. betreffend die Abänderung des Militär-Pensions-Gesetzes vom 27. Juni 1871 und des Rcichs-Bcamten-Gesetzes vom 31. März 1873 rc. werden diejenigen in Pension stehenden Offiziere, Militärärzte im Osfiziersrange und Reichs-Beamten deS Königlich Sächsischen Militär-Kontingents, auf welche die ein gangserwähnten Gesetze Anwendung zu finden haben, hierdurch davon in ttenntniß gesetzt, daß die Anweisung der vom 1. April 1886 ab zahlbaren höheren Pensionen innerhalb der nächsten Wochen erfolge» wird, ohne daß es deshalb eines besonderen Antrags der Beteiligten bedarf. Dresden, am 4. Mai 1886, Kriegs-Ministerium. von Fabrice. Mehner. Örtliches und Sächsisches. — Zur Nachfeier deS Geburtstages Sr. Maj. des Königs fand heute Freitag vormittgs 11 Uhr ein Festaktus im hiesigen kgl. Seminare statt. Die Feier wurde eingeleitet durch das Fcstvor- spiel für Orgel von Volkmar und den Gesang eines Chorals. Die Festrede hielt Herr Ober lehrer Rictschel. Nach dem Vortrag des ,,8n1vum krc rsASin, Domino!" sprach Seminarist Röber über Albrecht den Beherzten, worauf die Se minaristen Gensel, König, Dittrich I und Hösel II die Jubelouverture von Weber 8händig spielten. Den Schluß machte der Gesang der Sachsenhymne. — Auch die Bürgerschule hielt heute vormittag 10 Uhr als Nachfeier des Geburtstages Sr. Maj. des Königs einen Festaktus in der Turnhalle ab, bei welchem Bürgcrschullehrer Herzog die Fest rede hielt. — Beim hiesigen Vorschuß-Verein betrug im Monat April die Einnahme 63412 M. 89 Pf., die Ausgabe 60162 M. 76 Pf., und die Prolon gationen 18524 M. — Ein Unternehmen, welches allseitiger Be achtung wert erscheint, ist die von unsrer Schul direktion in Aussicht genommene Einrichtung einer Turnschule für Kinder, die bis jetzt noch keinen Turnunterricht genießen. Die Vorteile des Tur nens und der Turnspiele auch für Kinder der ersten Schuljahre sind längst anerkannt. Unfern Kindern stehen jetzt der Turnplatz an der Wald kirchner Straße und die schöne geräumige Schul turnhalle zur Verfügung Geregelte Bewegung, frohes, Körper und Geist erfrischendes und kräf tigendes Spiel, und das alles unter geordneter Aufsicht, in reiner Luft und im geschützte» Raume: WaS kann den Kindern Besseres geboten werden I Möchten deshalb die Eltern nicht zaudern, ihre Kinder der Turnschule zuzuführcn. Das dafür zu bringende Opfer ist ja ein sehr geringes und belohnt sich gewiß reichlich durch den Segen, den die Kinder davon haben. — Am 14. d. M. werden sich Ihre Majestäten der König und die Königin, sowie Ihre königl. Hoheiten Prinz Georg, Prinzessin Mathilde, Prinz Friedrich August, Prinzessin Marie Josepha, Prinz Johann Georg, Prinz Max und Prinz Albert, und zwar mit großem Gefolge, abermals nach Schloß Sibyllenort i» Schlesien begeben, um daselbst aus 14 Tage bis 3 Wochen Aufenthalt zu nehme». I» Sibyllenort treffen gleichzeitig Ihre k. k. Hoheiten der Erzherzog Karl Ludwig von Oesterreich und dessen ältester Sohn Prinz Franz Ferdinand von Oesterreich nebst Gefolge ein. Während des Beisammenseins der Aller höchsten Herrschaften aus dem idyllisch gelegenen schlesischen Herrschersitze unseres Königs wird die feierliche Verlobung der Prinzessin Marie Josepha, Herzogin zu Sachsen, der am 31. Mai 1867 ge borenen Tochter des Prinzen Georg, mit dem Prinzen Franz Ferdinand von Oesterreich (1863 geboren) vor sich gehe» — ein Ereignis, an welchem gewiß das gaiye Sachsenland freudigsten Anteil nehmen wird. — Das „Dr. I." veröffentlicht das Gesetz, betreffend die Aufnahme einer 3prozentigcn Nenten- anleihe von 24 Millionen Mark Kapital in Ab schnitten von 300, 500, 1000, 3000 und 5000 Mark Kapital. Die Schuldverschreibungen sind unter dem 1. April 1887 auszufertigen und mit Zinslasten, sowie mit ZinSscheinen über die vom 1. Avril 1887 an laufenden Renten zu versehe». Die Auszahlung der Renten erfolgt in halbjähr lichen Raten, am 30. September und 31. März, bei der Staatsschuldenkassc. Die Renten ver jähren mit dem Ablauf von 3 Jahren nach der Berfallzeit. Vom 1. Januar 1888 ab ist bis auf weiteres alljährlich mindestens ein Prozent des Kapitalbctrags der aus Grund dieses Gesetzes ausgegebcncn Rente in den Staatshaushaltsctvt cinzustelle» und entweder zum Ankauf eines ent sprechenden Betrags von Schuldverschreibungen über 3prvzentige jährliche Renten oder zur Til gung anderer Staatsschulden über die in den be züglichen Tilgungsplänen vorgesehene Höhe hinaus zu verwenden. — Auch im verflossenen Monat April hat sich die kgl. Altersrentenbank zu Dresden einer regen Benutzung zu erfreuen gehabt, denn gegen den gleichen Monat des Vorjahres (mit 116168 M. Einlagebetrag) sind die bewirkte» Einzahlungen um nahezu zwei Drittel gestiegen, und zwar aus 188188 M. in 598 Einlagen. An diesem Er gebnis beteiligten sich i» erster Linie die beiden größten Städte des LandeS: Dresden mit 56 485 M. und Leipzig mit 25550 M. Dann folgten der Höhe der Einzahlungen nach die Anitshauptmann- schaften Dresden-Neustadt, Borna und Meißen mit je über 10 000 M., der Stückzahl der Ein lagen nach aber dieAmtshanptmannschaften Schwar zenberg, Grimma, Dresden-Neustadt und die Stadt Chemnitz. — Das Direktorium deS sächsischen Kunstver eins zuDresden hat, von der Ansicht ausgehend, daß eine jede Stadtgcmeindeverwaltung die Pflege der bildenden Kunst zu ihren Aufgaben zählen dürfe — wie denn auch in früheren Jahrhunder ten, wovon die erhaltenen Kunstdenkmäler Zeug nis oblegen, die Künste in den Städten eifrig gepflegt worden sind —, und unter Hinweis darauf, daß der bei dem sächsischen Kunstvcrein bestehende Fonds für öffentliche Kunstzwecke lediglich den sächsischen Gemeinden zu gute kommt, eine An- zayt sächsische Städte aufgefordcrt, dem Knnstver- ein als Mitglied beizutrcten. Infolgedessen haben bisjetzt Zwickau 4, Annaberg, Crimmitschau und Pirna je 2 Aktie», Chemnitz, Grimma, Meißen, Oederan, Rochlitz, Werdau und Wurzen je 1 Aktie gezeichnet; andere Städte werden vermutlich Nach folgen. Die Städte Bautzen, Freiberg, Leipzig, Marienberg, Zittau und Zschopau gehörten dem sächsischen Kunstvereiue schon früher als Mitglie der an. — Die Obstpachtgeldcr auf den fiskalischen Straßen Sachsens bilden eine ziemlich beträcht liche Staatseinnahme. Dieselben betrugen im Jahre 1885 rund 114000 M. gegen 87844M. im Jahre 1882. — Zur Weinbereitung sind 1885 für circa 50000 Mark Obst verwertet worden. — Aus Dorfschellenberg bei Schcllenbcrg war gemeldet worden, daß am Sonntag Abend der dort stationierte Bahnwärter wegen eines Diknstversäumnisscs durch Sturz von der dortigen Brücke in die Flöha den Tod gesucht und ge funden habe. Die Angehörigen des Unglücklichen machen nun aber geltend, daß es leicht möglich sei, daß derselbe verunglückte. Aus der Restau ration weg nach der Brücke zu gehen, habe er Ursache gehabt, weil dort als Bahnsignal eine neue Nummer aufzustecke» gewesen sei. Bei die sem Gange sei ihm seine Frau eine Strecke weit gefolgt und diese soll die erste Person gewesen sein, welche bemerkte, daß der Bahnwärter von der Brücke verschwunden war. Auf ihren Ruf seien sodann erst die Gäste der Restauration zur Aufsuchung des Verschwundenen herbeigeeilt. — Die Erweiterungsbauten des Bahnhofs Chemnitz, für welche die Gelder vom letzten Landtage bewilligt wurden, werden demnächst in Angriff genommen werden, da die Ausführung der Erdarbeiten von ungefähr 98000 obm Mas sengewinnung, die damit zusammenhängenden Nebenarbeiten, sowie die Entwässerungsanlagen für die Erweiterung seitens der kgl. General- Direktion der sächsischen Staatsbahnen ausgeschrie ben werden. Die Angebotslistcn und Vertrags bedingungen können gegen Erstattung der Her stellungskosten im AbtciluogS-Jngenieur-Büreau I. in Chemnitz entnommen werden. Die ausgcfüllten Listen sind bis 14. Mai d. I. beim Bezirks-Jn- genieur-Büreau Chemnitz versiegelt und mit der Aufschrift „Erdarbeiten für Bahnbau" postfrei cinzureichen. — Nach dem „Freib. Anz." beruht die aus demselben auch in unser Blatt übergegangrne Nachricht von einem traurigen Vorfall in Lich tender g bei Freiberg, wonach 3 Kinder eines Bahnarbeiters infolge Spielens mit einem tollen ^ Hunde wutkrank geworden sein sollten, glücklicher weise auf Unwahrheit. Die betreffenden Kinder leiden bereits seit langer Zeit an hysterischen Krämpfen, auch ist ein toller Hund in Lichtcn- berg gar nicht bemerkt worden. — Die Verwaltung unserer Staatseisenbahnen wird am 6. und 7. d. auf der Strecke Dresden- Bischofswerda eingehende Versuche mit 2 Luft- druck-Bremssystemen und zwar mit den Systemen Carpenter und Schleifer vornehmen. Die mit den bezüglichen Bremsapparaten ausgerüsteten Lokomotiven und Wagen wurden bisher schon und zwar seit Anfang März versuchsweise in den Kurier- und Eilzügen der Linie DreSden-Görlitz verwendet und sollen nunmehr an de» bezeichneten Tagen in Scparatzügen von Sachverständigen nach allen einschlagenden Richtungen hin einer Prüfung unterzogen werden, wobei insbesondere auch festgestellt werden wird, welches von den beiden Systemen sich am beste» bewährt und bei endgiltiger Einführnng der Luftdruckbremse für die schncllfahrenden Züge der sächsischen Staats bahnen den Vorzug verdienen dürfte. Diesen
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