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Wochenblatt für Zschopau und Umgegend : 14.01.1886
- Erscheinungsdatum
- 1886-01-14
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadtarchiv Zschopau
- Digitalisat
- Stadtarchiv Zschopau
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512512809-188601143
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512512809-18860114
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-512512809-18860114
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
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- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWochenblatt für Zschopau und Umgegend
- Jahr1886
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^ 6 1M6 für Zschopau und Amgegend. Amtsblatt für die Königl. Amtshauptmannschaft zu Flöha, sowie für das Königl. Amtsgericht und den Stadtrat zu Zschopau. Erscheint Dienstag, Donnerstag und Sonnabend nnv wird am Abend vorher ausgegeben und versendet. LtertelsahrSvreiS 1 M. erkl. Botengebühren und Postspesen. 54. Zayrgang. — Donnerstag den 14. Januar. Z-rser.ue werden für hier mit 2 P!., für auswärts mit 10 Ps. pro Korpuszeile berechnet und bi« mittags 12 Uhr des dem >ar.e d>.r -c.'.u:ielNLt'.S vorgergehenden TaqeS angenommen. Versammlung der Schneider-Innung zu Zschopau Ä«u L8. abends 8 Uhr in der Restauration zum Rosengarten hier. Tagesordnung : Erstmalige Wahl des Jnnungsvorstandes, bestehend aus dem Obermeister und 4 Mitgliedern, auf Grnnd des revidierten Jnnungsstatnts. Sämtliche Jnnungsmelstcr werden dazu mit dem Bemerken cingeladcn, daß, wer ohne genügende Entschuldigung ausbleibt oder nicht recht zeitig erscheint, nach tz 23 des neue» Statuts eine Ordnungsstrafe verwirkt. Zschopau, am 23. Januar 1886. Der Stadtrat. Edm. Walde. Örtliches und Sächsisches. — Beim hiesigen Vorschuß-Verein betrug im Monat Dezember v. I. die Einnahme 54687 M. 40 Pf., die Ausgabe 53 401. M. 70 Pf. und die Prolongationen 28098 M. — Se. kgl. Hoheit Prinz Friedrich August hat auf Ersuchen das Protektorat über die Meißner Gewerbe- und Industrie-Ausstellung übernommen. Es ist zum erste» Male, daß Prinz Friedrich August an die Spitze eines Unternehmens tritt, das bestimmt ist, dem Gewerbe und der Industrie des Landes zu nützen. Meißen kann sich für die erwiesene Ehre glücklich schätzen. Die königl. Porzellanmannsaktur wird auf der Ausstellung in umfänglicher Weise vertretin sein und hat die Beschickung nunmehr zugcsagt. — Die Länge der innerhalb Sachsens im Bau befindlichen Eisenbahnen beläuft sich ans circa 112 Kilometer und die Länge derjenigen Linien, welche gegenwärtig der Ständevcrsammlung zur Genehmigung vorliegen, stellt sich, mit Ausschluß der zu erwerbenden Gütergleise des vr. Heine in Plagwitz, auf circa 105 Kilometer. — Bei der im 17., die Landgemeinden der Amtsgerichtsbezirke Nossen und Wilsdruff um fassenden Wahlkreise durch die Mandatsnieder legung des Fabrikbesitzers Hahn notwendig ge wordenen anderweiten Wahl eines Abgeordneten zur Zweiten Kammer des Landtages ist der kon servative Riltergutspachter Horst in Rothschönberg, der allein als Kandidat aufgestellt war, nahezu einstimmig zum Vertreter des Kreises gewählt worden. — Die am 13. Septbr. v. I. mit Genehmigung des evangel.-luth. LandeSkonsistoriums zu grinsten des Baues der Kirche in Fürstenau bei Lauen- stein veranstaltete allgemeine Kirchenkollektc hat im ganzen einen Ertrag von 13211 M. 72 Pf., sowie einem österreichischen Zehnkrenzcrstück und einem Ringe ergeben. — In Leipzig sind neuerdings in verschiede nen Stadteilen auffallend viel Kellcreinbrüche, sowie Markt- und Ladendiebstähle vorgekomme», waS die Vermutung aufkommcn ließ, daß wohl eine ganze Bande systematisch das DiebeSgcwerbe betreiben und durch ihre gegenseitige Unterstützung und Wachsamkeit die Entdeckung zu vereiteln suchen dürfte. Aber wie alles sei» Ende erreicht, sollte auch diese Diebes- und Hehlergescllschaft endlich ermittelt und ihrem gefährlichen Treiben ein Ende gemacht werden. Die Diebe wurden kecker und dreister und al» von ihnen neulich ein Diebstahl am Ncumarkt ausgeführt worden und zwei Körbe mit je acht Gänsen aus dortigen Hausfluren gestohlen worden waren, kam es beim Verteilen der Beute zu Mißhclligkeiten und Un frieden. Diejenigen, welche sich benachteiligt glaubten, hielten nicht reinen Mund. Die Sache wurde ruchbar und kam auch der Polizei zu Ohren, welche daraufhin Anhalt zu erfolgreichen Nach forschungen gewann. ES wurde die Niederlage der Diebesbanden in der Brüdcrstraße ermittelt und nicht nur eine Menge namentlich vonKeller- cinbrüchen hcrrührenden Viktualien, als Fleisch, Schinken, Wurst, ein Laib Schweizerkäsc, Wcinrc., sodann Kisten mit Leinwand, Decken u. s. w. zu Tage befördert, sondern auch im Laufe deS Sonn tags der größte Teil der Bande, 9 Personen, darunter 4 Frauenzimmer, meist bereits kriminell bestrafte Leute, ausgemittelt und dingfest gemacht. Nicht weniger als 25 Diebstähle fallen ihnen zur Last, bezüglich deren sie teils geständig, teils überführt find. Noch 4 zur Bande gehörige, der Polizei ebenfalls wohlbekannte Spitzbube» wurden am Dienstag nachträglich fcstgenoininen. Uxtcr den Verhafteten befindet sich eine ganze Familie, die sich hauptsächlich der Hehlerei schuldig gemacht hat. — Der Prozeß gegen den dänischen Kapitän a. D. Sarauw und den Litterat Roettger wirs am 1, Februar vor dem Reichsgericht beginnen. Erstcrer ist des Landesverrats und des versuchten Landesverrates, letzterer der Beihilfe hierzu an geklagt. Verteidiger des Sarauw sind die Rechts anwälte Munkel und Wolfgramm aus Berlin, derjenige des Roettger Rechtsanwalt vr. Schmitt aus Mainz. Die Verhandlung dürfte mehrere Wochen in Anspruch nehmen und aller Wahr scheinlichkeit »ach unter Ausschluß der Oeffentlich- keit stattfindcn. Die Anklage ist, wie aus Vor stehendem erhellt, eine sehr ernste und kann es nach allem nicht mchr zweifelhaft sein, daß es sich im vorliegenden Falle, wie im Prozeß gegcw Kraszewski und den Hauptmann a. D. Hentsch, darum handelt, daß militärische Geheimnisse aus spioniert und an auswärtige Regierungen ver raten Worden sind bez. daß der Versuch hierzu gemacht Wurde. Dieser Fall ist durch Z 92 des Reichsstrafgesetzbuches vorgesehen, welcher lautet: „Wer vorsätzlich Staatsgeheimnisse oder Festungs pläne oder solche Urkunden, Aktenstücke oder Nach richten, von denen er weiß, daß ihre Geheim haltung einer anderen Negierung gegenüber für daS Wohl des deutschen Reiches oder eines Bun desstaates erforderlich ist, dieser Regierung mit- teilt oder öffentlich bekannt macht, wird mit Zucht haus nicht unter zwei Jahren bestraft." — Ein Festtag für die Stadt Döbeln war der vergangene Sonntag, an welchem die innerlich und äußerlich erneuerte und verschönerte Stadt kirche feierlich eingeweiht wurde. Zugleich mit der unter Leitung des Kirchenbaumeisters Alten dorff auS Leipzig vorgenommcnen Renovierung ist die Kirche auch mit Heizanlage und Gasbe leuchtungseinrichtung versehen worden. Die ge samten Kosten der Erneuerung und Verbesserung betrugen über 70000 Mk. — Bei Beginn der Bausaison werden die Zimmerer und Maurer in Leipzig an die Bau unternehmer wiederum höhere Anforderungen stellen. In einer am Sonntag abgehaltenen Versammlung der Banhandwerker wurde nach den Ausführungen verschiedener Redner, darunter Reg.-Baumeister a. D. Keßler aus Berlin, be schlossen, bei Beginn der Arbeit eine Lohnforde rung von 38 Pf. pro Stunde und den lOstündigcn Arbeitstag mit allen gesetzlichen Mitteln zur Durchführung zu bringen. — Der Ausschuß deS landwirtschaftlichen KrciS- vereins im Erzgebirge setzt Prämien im Gesamt beträge von 200 Mk. für diejenigen Landwirte des Kreisvereinsbczirkes aus, welche in diesem Jahre nach Anleitung der im landwirtschaftlichen Kalender vom Oekonomierat v. Langsdorfs gegebenen Vor schriften Buchführung handhaben und dabei sich der größten Genauigkeit und vorschriftsmäßigen Eintragung befleißigen. Tagesgeschichte. Berlin, 12. Januar. Der Kaiser, welcher einige Tage von rheumatischen Schmerzen in den Schultern heimgesucht wurde, ist wieder vollständig hcrgcstellt und sein Wohlbefinden ein durchweg befrie digendes. Als am Sonntag Mittag dasKaiserFranz- Regiment beim Aufziehen der Wache mit klingendem Spiel das Palais deS Kaisers passierte, erschien derselbe am Fenster des Ministerzimmers, von der großen Menge, die täglich dein Erscheinen des Kaisers am Fenster harrt, mit stürmischen Hochrufen begrüßt. — Fürst Bismarck ist, wie aus Nom mitge teilt wird, der erste Protestant, welchem jemals der ChristuSorden mit Brillanten vom Papste verliehen worden ist. — In Berlin tagt gegenwärtig der deutsche Landwirtschaftsrat, welcher sich am Montag im Prinzipe zu grinsten des Branntweinmonopols aussprach. Es wurde hcrvorgehoben, daß nur das Monopol der Branntweinpcst wirksam ent- gegentretcn könne. Minister v. Bötticher erschien in der Versammlung und erklärte, die Negierung werde sich nach Möglichkeit bemühen, den Wünschen der Landwirtschaft gerecht zu werden. — In der Budgetkominission des Reichstags ist der Wunsch ausgesprochen worden, auch Sum men über 400 Mk. für den Postanweisungsver kehr zuzulassen und das Porto für Sendungen unter 50 Mk. herabzusetzen. — Für denjenigen, welcher de» Fortgang der Reichssteuerreform im Reich mit Aufmerksamkeit verfolgt hat, kann kein Zweifel darüber bestehen, daß es sich bei Einführung des Branntwein monopols darum handelt, die Mittel für die bereits in der kaiserlichen Botschaft vom 17. November 1881 angedeuteten Ziele und die auch in den
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