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Wochenblatt für Zschopau und Umgegend : 14.06.1910
- Erscheinungsdatum
- 1910-06-14
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadtarchiv Zschopau
- Digitalisat
- Stadtarchiv Zschopau
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512512809-191006147
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512512809-19100614
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-512512809-19100614
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
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- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWochenblatt für Zschopau und Umgegend
- Jahr1910
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Erscheint »>en»iag, «u»ner»l«g «Nd Sonnabend und wird am Abend vorher «»»gegeben und versendet. vterteljahr»pret» 1 Mark 20 Pfennige ausschließlich Boten» und Postgebühren. Bestellungen werden in unserer Expedition, von de, Boten, sowie alle» Postanstaltr» »»genommen. Wblhelidlitt Znjeral« werde» «» 10 Psennr,,» >1.» dt« 1 «gespaltene »orpudzeile berechnet und bt» mittag» 12 Uhr de» dem Tag« de» Erscheinen» vorhergehende« Tage» angenommen. Mr Nachwei» und Offerte« »Annahme w Pfennig« Extragebühr. Fernsprech-Anschluß Nr. 1». für Zschopau ZMmÄ Umgegend. Amtsblatt für die Königliche Amtshauptmannschaft Flöha, sowie für das Königliche Amtsgericht und den Stadttat zu Zschopau. «S. Dienstag, den 14. Juni 1S10. 78. Jahrgang. Bekanntmachung. Es wird hiermit zur allgemeinen Kenntnis gebracht, daß den Unteroffiziere» und Mannschaften der Arme« dienstlich verboten ist, innerhalb ihrer eigenen oder einer fremden Truppe oder Behörde Zivilpersonen oder den Handwerksmeistern der Truppen und der militärischen Anstalten pp. zur Ausübung des Gewerbe betriebes Beihilfe zu leisten, insbesondere durch Vermittlung oder Erleichterung des Abschlusses von Kaufgeschäften, Versicherungsverträgen und dergleichen. Den Unteroffizieren und Mannschaften ist zugleich befohlen, von jeder an sie er gehenden derartigen Aufforderung ihren Vorgesetzten Meldung zu machen. Dresden, den 7. Juni 1910. Kriegs m in i st e r i u m. Frhr. v. Hausen. Bestellungen auf das Wochenblatt werden jederzeit in der Expedition und bei allen Zeitungsboten angenommen. Aus Sachsen. Zschopau, de» 13. Juni 1910. — Der gestrige Sonntag brachte unserer Stadt wieder einen recht lebhaften Verkehr. Schon am frühen Morgen trafen einige Vereine hier ein, denen im Laufe des Tages »och mehrere andere folgten, teils um längeren oder kürzeren Aufenthalt zn nehmen, teils nur dnrchmarschiercnd und sich a» den Naturschönhciten des Zschopautalcs zu er quicken. Ein um die Mittagszeit einsetzender Platzregen er frischte und belebte die Natur, übte aber, da bald darauf wieder Heller Sonnenschein erstrahlte, keinen störenden Ein fluß aus. — In die Tagesordnung für die am 16. d. M. stntt- stndcnde Sitzung des Bezirksausschusses wurde der Punkt: Ergünzungswahl znm Bezirksansschnß für den ver storbenen Gemcindcvvrstand llhlmnnn in Krumhermersdorf versehentlich mit anfgcnvmmen; diese Ergünzungswahl wird vielmehr u. a. die nächste Bezirks» cr- sammlnug beschäftigen. — Anschluß der Gemeinden des Bezirks der Königlichen Amtshauptma u nschaft Fl ö h a an den Gemei u d e v er b a nd für Haftpflichtver sicherung zn Leipzig. Am 8. Juni d. I. fand im Lorenzschen Gasthofe in Flöha auf Einladung der Amtshaupt- mannschaft, der Kirchcninspcktio» und der Schulinspcktion Flöha ein Vortrag des Syndikus des Gemeindeverbandcs für Haft pflichtversicherung zn Leipzig, Rechtsanwalts Or. Brchmann, vor den Abgeordneten der fast vollzählig vertretenen politische», Kirchen- und Schulgemeinden des amtshauptmannschaftlichcn Bezirks statt. Aintshanptman» Thiele richtete einleitend Worte der Begrüßung und des Dankes für das zahlreiche Erscheinen an die Versammlung, zu der sich unter anderer» auch Superintendent Fischer ans Chemnitz eingefnnden hatte. I» hochinteressanten Ausführungen legte der Vortragende Rechts anwalt Or. Brchmann an der Hand von praktischen Beispielen »nd Erfahrungen des täglichen Lebens eingehend die Gründe dar, die zur Errichtung des Genieindcverbandcs für Haftpflicht versicherung geführt haben; äuch wurden die vorteilhaften Bedingungen für den Beitritt zu diesen, Verband bekannt ge geben und erläutert. Dem Verbände, der seit 1>/z Jahren besteht, gehören zur Zeit 2350 politische, Kirchen- und Schul gemeinden ans den Regierungsbezirken Leipzig, Chemnitz und Zwickau an. An den überzeugenden und sachkundigen Vortrag schloß sich eine längere Debatte, wobei der Vortragende noch mals Gelegenheit nahm, an ihn gerichtete Fragen über Be denken und Zweifel zn beantworten und ansznklärcn. Die Versammlung hatte schließlich das im Sinne einer gesunden Selbstverwaltung recht erfreuliche Ergebnis, daß die Vertreter von 48 politischen, 20 Kirchen- »nd 39 Schulgemeinden zum teil sofort, im übrigen aber mit dem Abläufe der schwebende» Versicherungsverträge schon jetzt den Beitritt zum Gemeinde- verband für Hapftpflichtvcrsichcrung z» Leipzig grundsätzlich erklärten. Hiernach haben sich ans dem Bezirk der Amts hauptmannschaft Flöha Po» 131 politischen, Kirchen-, und Schnlgcmeinen 107 (82 "/«) an den Verband angeschlossen. — Das Postamt 111 in Wi tzs chd orf wird am 1. Juli in eine Postagcntur ningcwandclt. — Ei» besonderer Festtag, a» dem die ganze Bevölkerung, jung und alt, des idyllisch zwischen Bergen und Wiesen ein gebetteten Dorfes Dittmannsdorf innigen Anteil nahm, war der gestrige Sonntag. An diesem Tage konnte der Sparverein Dittmannsdorf auf ein 25jührigcs Bestehen znrückblickcn. Die Feier gestaltete sich z» einer recht erhebenden und bildete sich zu einem wahren Volksfest aus. Nachmittags bewegte sich unter Vorantritt eines Musik korps mit wehenden Fahnen, ei» buntes Bild bietend, ein schmucker Festzug durch den mit Fahnen und frischem Grün geschmückten Ort nach dem Festlokal, den, Gasthofe. An dem Fcstzugc beteiligten sich außer dem Jnbclverein und einer große» Anzahl weiß gekleideter mit Schärpen geschmückter Festjnngfrauen sämtliche Vereine des Ortes, zum teil mit ihren Fahnen, und zwar: der Königl. Sächs. Militärvercin, der Gesangverein, der Turnverein, der Jugendverein „Einigkeit" und der Pfeifenklnb „Gemütlichkeit". Auf dem Fcstplatzc im Garten des Gasthofes war eine große prächtig geschmückte Tribüne errichtet, um welcher sich die Festteilnchmer gruppierten. Der Vorsteher des Jnbelucrcins, Herr Uhlmann hielt die Festrede, die einen Rückblick auf die Geschichte des Vereins bis znm heutigen Tage gab und allgemeinen Anklang fand. Nach ihm hielt der neue Seelsorger der Gemeinde, Herr Pfarrer Schulze, eine zündende Ansprache, die vom Herzen kam und den Weg zn den Herzen der Zuhörer fand. Die anderen Vereine von Dittmannsdorf hatten den Sparverein durch Ilcbcrreichnng von Geschenken geehrt und hierdurch ihre innige Anteilnahme an dem Feste des Jnbelvercins zum Ansdruck gebracht. Der Aufenthalt im Garten gestaltete sich infolge des günstigen Wetters sehr angenehm und Vorträge des Musikkorps und des Gesangvereins sorgten für Unter haltung. Besonders die Darbietungen des letzteren, herz erfrischende, gut vorgetragcnc Lieder, fanden reichen Beifall. Den Schluß des Festes bildete am Abend ei» Ball. Möge der Sparverein zn Dittmannsdorf auch weiterhin wie bisher seine Wirksamkeit entfalten zum Wähle und Segen seiner zahlreichen Mitglieder. — Das Säuger fest des Erz g c b i r g is ch e n Sängerbundes, das am 25. und 26. Juni in M aric n- berg stattfindet, dürste ein sehr anregendes und schönes werden, besonders wenn noch die Witterung der Ver anstaltung günstig ist. Die einzelnen Ausschüsse haben cs sich angelegen sein lassen, die Vorarbeiten so zeitig wie möglich z» erledigen, so daß die Besucher alles wohl vorbereitet finden werden. Sonnabend, den 25. Juni findet abends 8 Uhr Festkonnncrs und Sonntag, den 26. Juni, vormittags 11 Uhr ein geistliches und nachmittags 4 Uhr ein weltliches Konzert statt. Für Montag sind Ausflüge in die Umgebung und nach dem benachbarten Böhme» geplant. Als Festhalle hat das Kommando der Kgl. Untcrofsizicrschnle die geräumige Exerzierhalle zur Verfügung gestellt. — Se. Majestät der König wohnte Sonnabend früh der Besichtigung der 2. Jnfanteriebrigadc Nr. 46 auf dem Truppenübungsplätze Königsbrück bei. Bei dieser Gelegenheit richtete der Monarch an die 3. Kompanie des 177. Infanterie regiments eine Ansprache, in der er mit ehrenden Worten der: durch Blitzstrahl getöteten und verwundeten Mannschaften ge dachte. — Die nächste Vcrlretcrversammlnng des Sächsischen Lehr er Vereins, die bekanntlich Michaelis dss. Is. in Freiberg stattsindel, wird eine sehr reichhaltige Tagesordnung z» bewältigen haben. Folgende neun Punkte stehen zur Ver handlung: 1. Die Frage des Mcmvrierstofss. 2. Anstellung und Rechtsverhältnisse der Volksschnllchrer. Für diese beiden Punkte hat der Pädagogische Verein Chemnitz das Referat übernommen. 3. Selbstverwaltung der Volksschule. 4. Für sorge für Schivachsinnige. 5. Hygienische Forderungen an ein neues Schulgesetz. 6. Arbeitsschule und innere Organisation der Volksschule. 7. Das siebente Scminarjahr (Referent der Leipziger Lehrervcrein). 8. Schulstrafcn (Referent Lehrer- Verein zn Planen i. V). 9. Die Frage der Listen und Zensuren (Referent der Bczirkslchrcrvercin Dresden-Land). Für die Verhandlungen sind mindestens drei Tage in Aussicht genommen. — Eine Ziisammenstellnng der Forderungen der sächsischen Lehrerschaft an das neue Schulgesetz mit kurzer Begründung, bearbeitet von der Leipziger Gesetzkommission, soll nach noch maliger Beratung des Entwurfs in der Anfang Juli statt- findcndcn Vvrstandssitznng alsbald dem Knltnsininisterinm überreicht werden. — Der Königl. Sächs. Militärvercin in Frankenberg hat für dieses Jahr znm ersten Male die Einrichtung der Nekrutcnfürsorge getroffen. Man versteht darunter Zusammenkünfte der jungen Rekruten mit erfahrenen Mit gliedern des Vereins, wobei alles das besprochen werden soll, was de» jungen, noch gänzlich unerfahrenen Leuten in bezug auf die künftige Militärzeit zu wisse» nötig ist. Nicht im Einexcrziercn und Schieße», nicht im Drill soll dieser Unter richt bestehe», sondern in lebenswarmen Schilderungen des i Soldatenlebcns vom Eintreffen bei der Truppe nnd der Ein- > kleidung an bis zur Entlassung. So viele junge Männer l kommen mit völlig falschen Anschauungen, mit großen Vor urteilen zur Truppe. Uiuvahrc, absichtlich irreleitende Er zählungen haben sie schon von vornherein zu Gegnern des Militärs gemacht. Mit Unlust nnd Mißvertranen beginnen sic ihre Dienstzeit, nnd die Folge ist ein schlechter Stand bei den Vorgesetzten, Unbeliebtheit bei den Kameraden. Strafen folgen, die immcrmehr verbittern, und die schöne, fröhliche Soldntenzeit wird zur Qual. Da soll die Nekrutenfllrsorge einsctzen. Der junge Rekrut lernt kennen, wie das Soldaten- lebcn in Wirklichkeit ist, wie er sich von Anfang an zu be nehmen, was für Rechte und Pflichten er hat, in welche Lagen er kommen kann usw. — Ein schwerer Schicksalsschlag hat die Familie des Holz Händlers Karl Bräuer in Kühnhaide getroffen. Bei dem Gewitter am Donnerstag schlug nachmittags gegen */»(> Uhr der Blitz in das Bränersche Wohnhaus, richtete an Wänden -c. arge Verwüstungen an und tötete die in der Nähe des Ofens befindliche Ehegattin Amalie Bräuer. Die sofort augestellten Wiederbelebungsversuche blieben erfolglos. Nach den Be richten von Angenzengcn soll in der Nähe des Ofens eine Wagenkeltc gehangen haben, von der der Blitz vermutlich z» der so jäh aus dem Leben gerissenen, etwa 55jährigen Frau übergcsprnngen ist. In die eine Wand hat der Blitz ein Loch gewühlt, durch das ein Mann ziemlich hindurchgehen kann. Der seit einiger Zeit kränkliche Ehemann ist durch diesen Schicksalsschlag noch schwerer gebeugt worden. — Am Donnerstag Abend wurde im oberen Vogtland? am westlichen Himmel der Hallehsche Ko m c t beobachtet. Er zeigte ein nach unten gebogenes, schweifartiges Anhängsel. Die Erscheinung war bis gegen >/z11 Uhr sichtbar. — Einen eigenartigen Unfall erlitt ein Radler im Forst revier Fischbach. AnS der dichten Waldung brachen plötz lich vier Rehe heraus, die kurz entschlossen in mächtigem Sprunge über den verblüffte» Nadler hinwegsetztcn. Dieser wnrde von einem Hnfe der fliehenden Tiere getroffen und stürzte, wodurch er sich Verletzungen zuzvg nnd das Rad zerbrochen wurde. — Innerhalb der letzten fünf Woche» sind in Dresden zahlreiche Nachschlüsseldiebstähle in Privatwohnnngen verübt worden, die einen so großen Umfang annahmen, daß die Bewohner ganzer Stadtteile in Aufregung versetzt wurden. Durch die von der Kriminal'Abteilung angestellten Er örtcrungen ist cs gelungen, den Dieb in der Person eines 23 Jahre alten, in Vorstadt Pieschen wohnhaft gewesenen Schlosscrgehilsen zu ermitteln und sestzunehmen. Der Fest genommene ist bereits in etwa 25 Fällen derartiger Diebstähle überführt »nd geständig. Das erlangte Geld, mitnnter ziemlich hohe Beträge, hat er meist in liederlicher Gesellschaft vergeudet. — In raffinierter Weise ist am Mittwoch Nachmittag in einem Geschäfte der inneren Stadt Leipzig die Ladenkasse geplündert worden. Es erschien ein Fremder, der eine Mütze kaufte nnd sich wieder entfernte. Kurz darauf rief er den allein anwesenden Geschäftsinhaber auf die Straße an einen seitwärts von der Front angebrachten Schaukasten und er kündigte sich nach den ausgelcgten Waren. Als der Geschäfts mann seinen Laden wieder betrat, mußte er die unangenehme Wahrnehmung machen, daß die Ladenkasse des ganzen Inhaltes in Höhe von 150 Mark beraubt war. Der Unbekannte war inzwischen verschwunden. Offenbar hatte ein Genosse von ihm, während er den Geschäftsinhaber anfhiclt und dessen Aufmerksamkeit ablcnkte, den Diebstahl ausgcführt. Geschildert wird der zuerst erwähnte Gauner nach den „Lpz. St. N." als etwa 30 bis 35 Jahre alt, von übermittlerer Gestalt, mit blondem Schnurrbart. Er trug u. a. grauen Jackettanzug, mittelgrünc», weichen Filzhnt. — Einer Diebesbande, die schon seit Jahren zahlreiche Ranchwarcngcschäfte Leipzigs bestohlen hat, ist durch einen Zufall jetzt das Handwerk gelegt worden. Wegen Hehlerei wurde ein 67 jähriger Ranchwarcnhändlcr aus Koltschau ver haftet. Bei den angestellten Erörterungen ergab sich »n», daß der Mann schon seit Jahren mit Markthelfern von Ranch- warengeschästen an, Brühl, der Nikolaistraße »nd der Ritter straße in Verbindung stand nnd von diesen Waren zu Schlender
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