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Wochenblatt für Zschopau und Umgegend : 20.10.1910
- Erscheinungsdatum
- 1910-10-20
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadtarchiv Zschopau
- Digitalisat
- Stadtarchiv Zschopau
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512512809-191010207
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512512809-19101020
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-512512809-19101020
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
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- Parlamentsperiode
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- ZeitungWochenblatt für Zschopau und Umgegend
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Erscheint Men»««,, »«nn«r»t», nnd Sonn-bend und wird »« Abend vorher auigegeben und versendet, «ierteljahrrpret» 1 Mari M Pfennig« -uSschlteßltch Boten« und Postgebühren. Bestellungen werde« in unserer Expedition, von de« Bote», sowie alle« Poftanstalte» angenommen. «ihklbllltt Anserat« «erd» «it 10 Psenntge» für di« «.gespult«,» »orp««»ktle derechn« nnd bi» mittag» 1» Uhr de» de« Tag, d«l Erscheinen» vorhergehende» Lag«» angenommen. Kür «achvei» und Offerte« .«»»ab», w Psenntg, Extra,ebühr. SernsPkech.AnIchiub «r. 1L für Zschopau ÄÄund Umgegend. Amtsblatt für die Königliche Amtshauptmannschast Flöha, sowie für das Königliche Amtsgericht und den Stadttat zu Zschopau. 124. Donnerstag, den 20. Oktober 1910. 78. Jahrgang. Ueber den Nachlaß der am 2. September 1900 zu Zschopau verstorbenen Johanne Mari« vcrehel. Winkler geb. Bonitz (gesetzliche Erben: Lenore Winkler in Coswig, Rosa Claricc verehcl. Lampe geb. Winkler in Radebcul, Witwer Friedrich Otto Winkler in Coswig) — wird heute am 17. Oktober 1910, vormittags 11 Uhr das Konkursverfahren eröffnet. Herr Rechtsanwalt Justizrat Weber in Zschopau wird zum Konkursverwalter ernannt. Konkursforderungen sind bis zum SS. November LSLO bei dem Gerichte anzumelden. Es wird zur Beschlußfassung über die Beibehaltung des ernannten oder die Wahl eines anderen Verwalters, sowie über die Bestellung eines Gläubigerausschusses und eintretenden Falles über die in 8 132 der Konkursordnung bezeichnten Gegenstände auf den II November I»LO, vormittags It Uhr und zur Prüfung der angemcldeten Forderungen auf den ». Dezember I»L0. vormittags LI Uhr vor dem Unterzeichneten Gerichte Termin anberaumt. Allen Personen, die eine zur Konkursmasse gehörige Sache in Besitz haben oder zur Konkursmasse etwas schuldig sind, wird aufaegebcn, nichts an den Gememschuldner zu verabfolgen oder zu leisten, auch die Verpflichtung auferlegt, von dem Besitze der Sache und von den Forderungen, für die sie aus der Sache abgesonderte Be friedigung in Anspruch nehmen, dem Konkursverwalter bis zum SS. November LSI« Anzeige zu machen. Königliches Amtsgericht zu Zschopau. LrniiioleliiiiA«!, /.ur ^utu üius in äas Liiiiiljxltvliv lSvuiIiiar aa — kür Ostern 1911 — resrclsn bis 15. Os/.smber ä. C. entgegso- ßsnomiuso. Untreres äurob äis Lsvliopuu, äsn 17. Oktober 1910. 8vniIiiar«>1r«Irt1oii. leiten bei einem Straßenübcrgang über die fiskalische Aus Sachsen. Zschopau, den IS. Oktober 1910. — Oeffentliche Sitzung der Stadtverord neten, Montag, am 17. Oktober 1910. Anwesend 16 Stadtverordnete und seitens des Rates Herr Bürgermeister l)r. Schneider sowie Herr Stadtrat Or. insci. Bahr. Nach Feststellung der Präsenzliste und Bekanntgabe der Registranden- Eingänge durch den Vorsitzenden, Herrn 1. Vorsteher Kirchen musikdirektor Sühnel, wird in die Tagesordnung eingetrcten. Zum ersten Punkt, Bericht des 1. und 4. Ausschusses über den Ratsbeschluß, bctr. Ausschließung säumiger Abgabe «pflichtig er von öffentlichen Ver- gnügungsorten, berichtet Stadtverordneter Timme. Mit de» Gemeinde- und Schulanlagen sind im Vorjahre acht Personen in Rest geblieben und erfolglos gepfändet worden. Nachdem inzwischen ein Nest beglichen und bei zwei Personen wegen notorischer Armut Abstand genommen worden ist, ver fallen die übrige» fünf Personen, bei denen Böswilligkeit an- zunchmen ist, dem Ausschluß von öffentlichen Vergnügungs orten. Der Beschluß wird einstimmig gefaßt. — 2. Bericht des 4. Ausschusses über u) Vorschläge zu den Rats- ergänzungs mahlen und b) Ernennung von vier Wahlgehilfen bei der Stadtverordnetenwahl. (Berichterstatter: Herr 1. Vorsteher Kirchenmusikdirektor Sühnel.) Zu u) schlägt der erweiterte 4. Ausschuß vor, die bisherigen Stadträte Herren O. Neßler und O. Hübner wiederznwählcn. Bei der nun erfolgenden gcheinien Wahl erhielten von 16 abgegebenen Stimme» Herr Kaufmann Otto Neßler 14 Stimmen, 2 Stimmzettel waren weiß, und Herr Stadtgutsbesitzcr Oswin Hübner 14 Stimmen, während ebenfalls zwei weiße Stimmzettel abgegeben wurden. Zu d) werden vorgeschlagen: Herr Stadtverordneter Fischer, Herr Stadtverordneter Weiß, Herr Landwirt Bruno Uhlmann nnd Herr Buchhändler Gensel. Die Herren werden einstimmig gewählt. — 3. Berichte des 1. und 3. Ausschusses über Haushaltplänc auf das Jahr 1911. ») lieber den Haushaltplan der Schulkasse (vom 1./4. 1911 bis 31./3. 1912) berichtet Herr 2. Vorsteher Wunderlich. Der Voranschlag weist nur geringe Abweichungen gegen das Vorjahr auf, darunter Neueinstellung einer 1. Rate zur Vorrichtung der Aula im Betrage von 500 Mk., und schließt in Bedarf und Deckung mit 82000 Mk. ab, gegen 83405 in 1910/11. Der Zuschuß aus der Stadtkasse beträgt 51200 Mk. (im Vorjahre 52815 Mk.). (Einstimmig genehmigt.) — b) lieber den Haushaltplan der Sparkasse berichtet Herr Stadt verordneter Müller. Bedarf und Deckung schließen mit 1221350 Mk. ab, im Vorjahre 1216450 Mk. Der an die Stadtkasse abzufllhrende Gewinn beträgt wie 1910 40000 Mark. (Einstimmig genehmigt.) — e) lieber den Haushalt plan der Krankenhaus lasse berichtet Herr Stadtver ordneter Fischer. Wie im Vorjahre balanzicrt Bedarf und Deckung mit 14900 Mk.; als 2. Rate zum Ban eines Dampfbades sind wiederum 5000 Mk. eingestellt worden. Der Zuschuß aus der Stadtkasse beträgt wie 1910 8000 Mk. (Einstimmig genehmigt.) — ä) Ueber den Haushaltplan der Fleischbeschaukasse berichtet Herr Stadtverordneter Franz Neßler. Bedars und Deckung heben sich mit 5016 Mark, im Vorjahre 4740 Mk. Ein Zuschuß aus der Stadt kasse kommt hier nicht in Frage. (Einstimmig genehmigt.) — v) Ueber den HanShaltplan der Armenkasse berichtet Herr- Stadtverordneter Hunger. Bedarf und Deckung balanzieren mit 11500 Mk., im Vorjahre 9950 Mk. Die Erhöhungen resultieren aus den Ausgaben für Fürsorgeerziehung, die als wiedererstattete Vorschüsse in der Deckung zu finden sind, sodaß der Zuschuß aus der Stadtkasse wie im Vorjahre 3450 Mark beträgt. (Einstimmig genehmigt.) — 4. Ratsbeschluß, betr. die Uebcrnahme bleibender Verbindlich Chemnitzer Straße. (Berichterstatter Herr 1. Vorsteher Kirchenmusikdirektor Sühnel.) Zwischen den Grundstücken der Herren Gretschel und Franz Neßler ist ein gepflasterter Straßcnübergang hergestellt worden, dessen Reinhaltung seiten der Stadtgcmeinde zu übernehmen ist. Einstimmig wird zur Uebernahme dieser bleibenden Verbindlichkeit die verlangte Zustimmung erteilt. — An der am vorigen Sonnabend stattgefundcnen Ein weihung der Zschopauer Ecke im erweiterten Untcrkunsts- hause aus dem Fichtelberg beteiligte sich eine stattliche An zahl hiesiger Herren. Die Fahrt nach dem „hohen" Ziele wurde mit dem um 1 Uhr 17 Min. mittags hier abgehenden Zuge unternommen, und sie bot bei dem wunderbar klaren und sonnige» Herbstwetter einen großartigen Natnrgenuß. Um '/,5 Uhr trafen die Festgeuosscn in Oberwiesenthal ein, und nach einer kurzen Kaffee-Station daselbst ging der Marsch weiter dem Neuen Hause zu. Von der dortigen Haus-Kapelle feierlichst mit musikalischem Gruß empfangen, wurde bei den Klängen Güntherscher Lieder längere Rast gehalten. Die An kunft aus dem Fichtelberge erfolgte gegen */,8 Uhr. Schon von weitem gewährte das hell erleuchtete Unterkunstshaus einen überraschenden Anblick, und beim Eintritt in die behag lich erwärmten und mit allem Komfort ausgestatteten Räume mußte sich jeder gestehen, daß hier auf dem höchsten Berge unseres Sachsenlandes der unter trefflicher, weitsichtigcr Lcitnng stehende Erzgebirgsverein dem Wanderer und Naturfreund ein Heini geschaffen, welches allen Ansprüchen vollauf genügt und unserem Erzgebirge immer neue Freunde zuftthrcn wird. — Die „Zschopauer Ecke", deren Anerkennung von seiten des Vorstands des Erzgcbirgsvereins ein auf dem Fichtelberg seit Jahren heimischer, dem Schneesport eifrig huldigender, aber nicht genannt sein wollender Festgenosse durchgesetzt hat, überraschte alle Teilnehmer der Fahrt durch ihre Behaglichkeit aufs angenehmste. — Sie ist geschmückt mit zwei Ansichten von Zschopau — je einer von 1640 und 1910 —, und der aufmerksame Bergwirt, Herr Hicke, hatte zur Feier des Wcihetagcs in sinniger Weise einen prächtigen Kranz gespendet. (Weitere Spenden zur Verschönerung und Aus schmückung der Ecke stehen übrigens, wie der Bericht erstatter verraten will, noch bevor.) — Das nun gebotene Festmahl war nicht nur ausgezeichnet hinsichtlich der Leistungen von Küche und Keller des Fichtelberghauses, sonder» cs wurde auch gewürzt durch zahlreiche Trinksprüche, die dann erst ihren Gipfelpunkt erreichten, als nach Mitternacht in der ersten Morgenstunde des 16. Oktober ein unter der Versammlung weilender Gcburtstäger gefeiert worden war. — Der Sonntag Morgen bot einen wunderbaren, selten so schön zu beobachtenden Sonnenaufgang. — Nachdem sich noch einmal alle Teilnehmer des Weihefestes in der Zschopauer Ecke zum Frühstück versammelt hatten, trennten sich die flotten Fußgänger von den weniger leistungsfähigen an. Neuen Haus und wanderten hochbefriedigt auf verschiedenen Wegen bei pracht vollem Wetter den Bahnstationen Oberwiesenthal und Weipert zu. — Allen aber, die, sei es im Winter oder Sommer, einer kurzen oder längere» Erholung bedürfen, raten wir zu einem Ausflug auf den heimischen Fichtelberg. Dies Ziel ist bequem und billig zu erreichen, und der aufmerksame und fürsorgliche Bergwirt dort oben nimmt in der Zschopauer Ecke alle „Landsleute" gastlich auf! — Der National liberale Verein hielt vorige» Montag eine Versammlung ab, die recht gut besucht war. Nach Erledigung wichtiger geschäftlicher Angelegenheiten be richtete zunächst Herr Seminaroberlehrer Schwarze über die Tagung des nationallibcralcn Landesausschnsses in Dresden, wo Reichstagsabgeordncter Or Stresemann einen hochbedeut samen politischen Vortag hielt, der klar und eindringlich die Aufgaben der Partei beleuchtete. Dann berichtete Herr Seminar- direktor Landtagsabgeordneter Or. Seyfert über den national liberalen Parteitag in Kassel. Er führte aus, daß kaum je ein Vertrctertag von solchem Ernst und doch auch zugleich von solcher Begeisterung getragen gewesen sei als der in Kassel. Die elementare gewaltige Kundgebung für den Parteiführer Bassermann und das erneute Gelöbnis zu den Grundsätzen der Partei habe alle Teilnehmer erhoben und neugestärkt für die schweren politischen Kämpfe, die bevorstehen. — Für ein edles Werk, für den Schutz der Tiere, sprach gestern abend im Kaisersaal der frühere, jetzt in Klotzsche bei Dresden im Ruhestand lebende Schuldirektor W. Engler, der als eine Autorität auf diesem Gebiete gilt und unermüdlich für de» Tierschutz tätig ist. Neben einer größeren Anzahl von Tierfreunden war die Schülerschaft des Königl. Lehrer seminars erschienen und so ein fruchtbarer Boden geschaffen für die beherzigenswerten Worte des Vortragenden. Gerade die zukünftigen Lehrer sind an erster Stelle berufen, wenn sie dann als Erzieher der Jugend ihren Beruf ausüben, aufklärend und belehrend für den Schutz der Tiere zu wirken. In fesselnder Weise suchte der Vortragende seine Zuhörer für die Tierschutzbestrebungen zu erwärme»! und an Hand zahl reicher Beispiele die Liebe zur Tierwelt zu erwecken, die er als erziehendes Moment gegen die jetzt herrschende Verrohung der Jugend hinstellte. Ein Mensch, der imstande ist ein Tier zu quälen, wird auch gegen seine Mitmenschen roh und gefühl los sein. Reicher Beifall lohnte dem 76 jährigen Vortragenden, der statt der wohlverdienten Ruhe zu Pflegen, aus Idealismus zum Wanderprediger dieser edlen Sache geworden ist und freudig aus Liebe zur Tierwelt sich den nicht zu vermeidenden Strapazen unterwirft. — Dem Gewerbeverein, der durch die Veranstaltung dieses Vortrages vielfachen Wünsche» nachkam, wird mancher der Znhörcnden für die empfangene» Anregungen Dank wissen. — Die sächsische Regierung hat eine Verordnung erlassen, die den Schluß der Vergnügungen an Vor abenden der Sonn- und Festtage auf 2 Uhr nachts fest setzt. — Heute Mittwoch wird Se. Majestät der König mit dem fahrplanmäßigen Zuge zum Besuche des Großherzogs von Mecklenburg-Strelitz nach Neustrelitz reisen. — Der unter dem Protektorat Sr. Majestät des Königs stehende, im Jahre 1875 gegründete Sächsi sche Milttär- Lebensversicherungsverein zu Dresden ist in der Lage, über einen recht erfreulichen Zugang neuer Ver sicherungen im Monat September 1910 zu berichten. Es traten ihm in diesem kurzen Zeitraum nicht weniger als 583 Mitglieder mit einer Versicherungssumme von 400900 Mark bei. Der Gesamtversicherungsbestand beträgt 81520 Mitglieder mit 24341686,64 Mark Kapital. — Die Aus zahlungen an die Mitglieder oder deren Hinterbliebenen be ziffern sich im Monat September 1910 aus 30231,83 Mark und in den seit Beginn des 35. Geschäftsjahres verflossenen 8 Monaten auf 275208,70 Mark; seit Bestehen des Vereins aber ist die stattliche Summe von 3 525406,68 Mark aus gezahlt worden. — Auskünfte und Prospekte erteilt die Direktion in Dresden, Schulgutstraße 7. — DieMaul - und Klauenseuche ist im Königreich Sachsen in den letzten Tagen leider in größerem Umfange aus getreten. Es wurden Neuausbrüche festgestellt in Marienberg, Nodewisch, Rothenkirchen, Zwickau, Schiedel, Schlachthof Aue, Schlachthof Zittau, Lübau und in Bischofswerda. In allen Fällen ist, wie im „Dresdn. Journ." berichtet wird, Händler vieh betroffen, das aus den östliche» Gegenden des Königreichs Preußen, zum Teil über den Magervichhof Friedrichsfelde bei Berlin nach Sachsen eingesührt worden ist. — Die am Sonnabend und Soiintag in Frankenberg abgehaltene Hauptversammlung des Vereins für Sächsische Volkskunde nahm in jeder Beziehung einen höchst gelungenen
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