Suche löschen...
Sächsischer Landes-Anzeiger : 28.05.1887
- Erscheinungsdatum
- 1887-05-28
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512384622-188705283
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512384622-18870528
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-512384622-18870528
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsischer Landes-Anzeiger
- Jahr1887
- Monat1887-05
- Tag1887-05-28
- Monat1887-05
- Jahr1887
- Titel
- Sächsischer Landes-Anzeiger : 28.05.1887
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
— - V! - Sonnabend, L8. Mai 1887. Jchtzmg -ächslscher Nnzeigkllprei- de»„SIchs. SandeK-Anzelgtr"« Raum einer schmalen CorpuSzeile IS Pfa. Bevorzugte Stelle (tspalt.Petitzeile)30Pf. Bei Wiederholung großer Annoncen Rabatt. Bei Bestellungen von Auswärts wolle man JnsertionSbetrag (in Briefmarken) beifüg» ge 8 Silben Corvusschrift bilden ca. 1 Zelle). Annoncenannahme nur bis Vormittag. Gründe», US«» (mit Datum gelangend« „Sächsische «oder-«»teiges " täglich einem besonderen »ater« »blatte «n> mit dem Ertrab eiblatt vildnbuch kostet - - .U dm Au»gäbe stellen, sowie bei bei Anstalten. (Zeitung».Preisliste Nr. RSe Abonnenten erscheint im 0. «nd 4. püartal E>se»bahll.Kahrplaahest für Sachsen, sowie im 4. Quartal die WeihnachtSbeiaai« MstritteS JahreSbuch de« Landes-Anjelärrr »nd zu Neujahr Zilustr llaadboteu-ikalellder. mit „Chemnitzer» Gtadt-Anzeigee" Unparteiische tägliche Zeitung für Sachsen und Thüringen Bn-bdruckerei, Chemnitz. Theaterstraße b (Fcrniprechstelle Nr. 136) Telegr.-Adr.: Landes-Anzeiger, Chemnitz Mit täglich einem besonderen Unterhaltungsblatt: i. Sonntagsblatt — 2. Jllustrirtes Unterhaltungsblatt — 3. Kleine Botschaft 4. Sächsischer Erzähler - 5. Sächsische Gerichts-Zeitung — 6. Sächsisches Allerlei. - Ertra-Beiblatt Luftiges Bilderbuch. Für de» Monat Jnni »eh«« die Posta»sta!tr», sowie i» Chem»itz >»d Umgegend di« Ausgabestellen AbonnementSbestellmige« a»f den „GSchfischen Lande».Anzeiger' mit seine» Beiblätter» zum Preis« von 70 Pfg. ««tgegr». Der Sächsische Land,».Anzeiger ist in der deutsche» Post>8eitn«g»<Prei»liste unter Nr. 4880, in der österreichische» unter Nr. 2190 eiugeirage». Im Monat Juni bringe« wir i« Feuilleton: Gelösung durch Vrbeit Line zeitgemäß« Geschichte vo« vr. Max Bögler, sowie die Crimlual Novell, „DaS GestSudnisi", vo» Her«. Höcker. Jeder nenbiitret«de Abonnent, welche» bie Sbonnement-qnittu«- (»,d 10.Pf..Wark« für Porto) birelt an die Berlag». Expedition ein« sendet, «HSlt di« im April und Mai erschien««» Nummern de» Jllnstrirtr« NuterhalinngSblatteS, sowie «in Exemplar de» Eisenbahn Fahrplmcheft für Sachsen (Sommerhaldjahr 1887) gratis al» Extrabeigadr geliefert Da» Eis,ubahn-Fahrplanhest ist in Umschlag geheftet und enthält in sanberem deutlichen Druck di« Fahr pläne säwmtlicher Strecken de» sächsischen Eisenbahnnetze» nebst den Anschlüsse« für da» Sommerhalbjahr 1887. Abermalig,« zahlreichen Beitritt neuer Abonnenten steht entgegen Die Berlags-Expedition des Sächsischen Landes-AnzeigerS. Telegraphische Kachrichte». vom 28. Mai. AugSbnrg. Jüngere deutsche Arbeiter der Spinnerei Pfersee (bei Angtturg) opponirten gegen die Aufnahme tschechischer Arbeiter, ,S entstand «in Tumnlt, der in «ine Schlägerei an»artete; ,in Tscheche ward arg mißhandelt. Li« Gendarmerie verhaftet, sechs Anstifter de» Tnmnlt». Ein Streik Ist nicht eingetrete«. wird jedoch befürchtet. Pari». L» ist «och unbekannt, ob Freycinet Bonlanger in da» Tabinet anseimmt, dessen Bildung er heute Nacht übernommen hat, aber e» ist äußerst wahrscheinlich. Die .Republ. Francs be grüßt da» Tabinet Freycinet mit Freude», ohne die Besetzung de» KüegSwinisterinm» zu erwähnen. »Figaro" nennt Sanssi«. Pari». Di« Kammer bewilligte 200,000 Fre». für die Opfer de» Brande» der Oxör» vowigus und vertagte sich daranf bi» zum Sonnabend. Pari», den 27. Mai, Bormittag». Di« Zahl der bei dem Brand de» Komischen Oper Umgelommenen schwankt zwischen 70 nnd 80. Fortwährend werden noch neu« Leichen anfgrfunden. Lin großer Lhril der Bernnglückten gehörte anfchrinend de« bessert» Gtänden an. Li« Anfang« in ihrem ganz« Umfang nicht gekannte Katastrophe ruft tiefst« Traue« hervor und bildet da» Tagergespräch «ehr al» di« Politik. — Freyeinit lehnt, angesicht» der groß,» Schwini-keiten di« Ca»r«et»bildnng wiederum ab. apolitische Rundschau. «hemnitz, d« 27. Mai. Deutsches Reich. De» Reichstag hat am Mittwoch seine Pfingstserien, die bl» 7. Jnni danern werde«, augrtreten, nachdem ,r noch vorher die erst« Lesnn» de» Znckerpeuergesetztt erledigt nnd de» Entwurf an eine Kommission verwiesen hat. Wie die Ding, stehe», ist kan« anznnrhme», daß versuch«, den Entwurf abznSndrrn, viel Erfolg haben werden. — An» dem R«ich»tage. Noch am Mittwoch hat der Reichstag die Kommission sür di« Znckersten« gewählt; die Konservative» ent- sende» sechs, da» Lentrn« acht, di« Natioualliberalen acht, dir Frei, finnigen und di« R«Ich»part«i je drei Mitglieder. Borfitzender ist von Bennigsen. — Bo» de« Provinzial-Oberu de» Franziskaner, und de» Ka- pnzinerordenS find Bittgesuche an da» preußisch« Ministerin« gerichtet Die Falschmünzer. Schilderung an» dem Berliner Berbrecherleben. Nach den Aufzeichnungen de» LriminalkommissarS C. Weie». Fortsetzung. Nachdruck verboten. Ich hieß meine beiden Beamte» ans de» Bodentreppe Popo fasse«, während ich selbst mich leis« der Thür zu der mir bezeichn,ten »ohnnng näherte. Da» Herz pochte mir fast hörbar in der Brust — di, nächsten Minuten «nßte» mir Gewißheit bringe«, ob ich ans »ich tiger Fährte war, »der ob ich «ich in trügerischen Hoff»»»,,» gewiegt hatte. Ich preßte mein Ohr gegen da» Schlüsselloch nnd horchte mit angehaltrne» Athe». Alle» still — da vernahm ich da» Rücken «ine» Stuhle»; e» war also »och Jemand in der »ohnnng wach. Jetzt klopfte ich leis« dreimal hintereinander an di« Thür, mit zwei längere» nnd zwei kürzeren Pansen» in der Art, wie di« Verbrecher einander di« Anknnft eine» Eingeweihten zu signalislrr« pflegten. E» mochte kau« ein« Minute verging«» sein, al» ich eine Thür öffnen und langsam sich nähernde Schritte hörte. Rnn stand ich Ohr an Ohr mit dem von der Innenseite Heranaekommene», n«, die verschlossen« Thür war zwischen nn». Jener lanschtr anf der »inen, ich ans der andere« Seite. Da ließ sich «ine leise Stimme i« Flüstertöne vernehmen: »Wer ist da?" Ohne einen Angentlick z» zögern, flüsterte ich znrückr »Schnell, «ach ans!" In fieberhafte» Gpannnng wartete ich anf die Wirkung meiner Worte. Nach kurzer Panse wnrde der Riegel von innen znrückg«. schob,» nnd die Thür vorsichtig ei» wenig geöffnet. Schnül schob ich «ein,» Fuß in di« entstanden« «palte. Larauf öffnete ich nn- gehindert die Thür vellends »nd trat in de» dnnkle» Lorrido» hinein. Bon recht» her kam «in schwach« Lichtschimmer, vor mir gewahrt« kstal - — worden, da»selbe möge die Rückkehr d« Orden nach Westfalen «landen. Eine Antwort ist noch nicht «folgt. — An» Park» wlrd gemeldet: Der »ene Grenzzwlschenfall ist völlig bedt»tn«g»lo». Zwei Franzose», Reinhold «nd Schmidt ge heißen, hnbe« eine« deutsche« Srenzpfahl unter Geschimpfe mit The« besudelt und wnrden in Altmüusterol, anf dentsche« Grdiete, verhaftet «nd nach Mülhausen gebracht. Sie find nicht sranzvfisch« Staats beamte, eine diplomatisch« Verwicklung ist daher anSgrfchlossen. Da» erkennen anch die französischen Blätter »nnmehr an. — Di« Gesellschaft für Verbreitung von Bolkßbildnug welche ln Lobnrg tagte, hat sich mit einem wichtigen Thema beschäftigt. L» handelte sich n« die Einführung de» Bersassnng»- nnd GesetzeSknn.de in die Schule, namentlich in di« Fortbildnng». schnl« und die höheren NntenichlSanstaltr«. Für dies« Rennnng wnrde in jen« Versammlung van einer Anzahl namhafter Redner- lebhaft eingetrete». E» wurde nicht nnr ihre Nothwendigkeit in der heutige« Zeit de» allgemeinen Wahlrecht» und der öffentlich;« Recht- sprechnng betont, sondern anch vo« pädagogischen Standpunkte an» ihr« praktisch, ««»sührbarkeit nnd Heilsamkeit dargethau. Einstimmig «ahm dl, Versammlung eine Erklärung z« Gunsten einer solchen Reform an, nnd e» »leibt nur z« wünschen, daß die üb« ganz Deutschland verbreitete Gesellschaft ihren Einslnß i« Sinne de» ge faßte» Beschluss«» recht wirksam geltend mache. Oesterreich-Ungarn. Der ungarische Reichrrath ist gestern dnrch eine Thronrede von dem Kais« geschloffen worden. In d«> selben wird die Opfeiwilligleit, mit welcher ungeachtet ein« nngün- stigeren Gestaltung der Finanzlage sür bk« Sicherheit de» Throne» »nd der Monarchie vargesorgt worden, srendig anerkannt nnd gesagt, da» Landstnrmgesetz habe di« Wehrkraft der Monarchie wesentlich er- höht. Dies« Opfrrwilligkeit, sowie der Umstand, daß di« zwischen beiden Staaten der Monarchie zeitweise mittelst eine» »«neu Uedrr- rinkommen» z» regelnden Fragen kn frenndschaftlich« Weise gelöst worden seien, gewähre den Regierungen der Monarchie «ine mächtig, Stütze, um in den Beziehungen, in denen dieselben hente z« sämmt> liche« Mächten stehen, mit Erfolg und zunehmend« Hoffnung ihr« Wirksamkeit in der Richtung fortznsetze», daß bei vollständiger Wah. rnng der österreichisch-ungarischen Lebenrintereffen der Friede auch fern« aufrecht «halten werde« könne. Frankreich. Di« französische Ministerkrifi» hat nunmehr den wunderlichen Lirkel beschrieben, de» vo« alle« Anfang an «l» nicht «»wahrscheinlich galt. Nachdem anch Floqnet sein« Unfähigkeit zur Neubildnng d,S Kabinet» erkannt, ist wilde,um Freycinet mit d« Eonfirnelion de» neuen Ministerium» vo» BrSvy beauftragt worden und hat diese Mission angenommen. — Dagegen meldet die „Fr. Ztg.", Freycinet habe keineSwrg» ossiekell dir Bildung de» Kabinet» über nommen. Er hatte gestern Bormittag i« Elysäe mit de» Führern der „Union de» Ganchr»" ein« Unterrednng, deren Resultat geheim geh »lte« wird. Man vermnihe, Freycinet werde nochmal» ablehn«». Belgier», vorgestern Nacht fanden vor de« Locknill'schrn Etablissement» in Seraing unausgesetzt Tnmnlt« statt, welch« da» Einschreiten dn Trupp«, «forderte». Li« Regiernng beorderte dahin mehrere Eskadron» Lancier». In der verflossenen Nacht wenden nenndkng» mehrere Lynamitanschläge gegen Wohnungen vo» Arbeiter» verübt, welch« den Streik ablehneu. Alle« Anschei»« nach wird die Arbeiterbewegung bald di« franzöfischeu Nord-Departement» erfassen. Die Nachrichten an» Lille, Calais nnd andere« Orten melden bereit» da» Borhandensriu groß« Erregung »nt« den Arbeiter«. Beide Reginnngrn treffen »«fassende Vorbereitungen, nm eine« Zusammen hang zwischen den belgische« nnd den französischen Arbeitern zu hemmen. Wie verlautet, wird Frankreich znr militärischen Besetzung de» Rordgrenz, schreite». Sächsische». — Auf einer «ilitärwlffenschastliche« Reis« in Sachsen begriffen, tras der sächsische B« ne ralstad «U seinem Lhef, Oberst Edler Thür, dnrch deren solgte nnd trat kurz »ach der mir di, halbgeöffnet« 1. Ich folgte nnd t ich ei», Gestalt, di, jetzt anf Spalt der Lichtstreif fiel, zuschritt, vorausch,estend«, Gestalt in de« von ein« kleine« Petrolenmlamp« schwach «hellten Raum «in. E» war ein« Küche, in d« ich «ich Mt befand. Recht» «blickte ich di« Kochmaschine, seitswärt» vo» b«stlp» befand sich alt« wacklig« Tisch. Ldek» an der Wand stand K eiserne» Bettg,stell mit wenige«, desecte» vettstücke» darin. La» Ganz, «acht, den «indrnck d« «,m,th nnd der Bernachläsfignng Diesen Eindruck gewann ich im ersten Moment »ach meinem Eintritt ln da» dürftig auSgrsteltrte Gemach. Im nächste« Augen blick hatte eine ans dem Kochherd liegende Hand-Bnchdrnckerwalz« meine Anfmerksamkeit «regt. Dieser Anblick schien mir ein gnte» Borzeichen zn sch,. Ich richtet« ««»mehr «eine Blicke anf den Inhaber der Woh. nnng, d« mir die Thür geöffnet hatte, «nd dessen Name mir aus Wendt angegrben war. E» war «in kleiner, schwächlicher Wann, mit eine« schmale«, leidend ««»sehenden Gesicht, da» weiche, nicht nnangrnrhme Züge hatte. Wendt trug eine golden» Brille, sein« Auge» waren mit eine« ängstliche« Anitdrnck anf «ich gerichtet. Anf eine« Stuhl am Fenster saß ein jünger« Mrnsch von etwa» v«- vildttte« Aussehen, der mich mit nenglerigen Blicken austierte. Einen Angenblick lang herrschte vollkommen« Stille; ich konnte deutlich da» Sthemholen de» alten greisen Mannes vernehmen. Ich «ntsrbrach jetzt da» Stillschweigen nnd sagte, zn de« Alten gewandt: „Na, »endt, wir geht'» den»? Spangenbtrg schickt mich her. Warum « dam keine Schein« bekäme? Sind denn keine fertig?" D« Angeredete znckte die Achsel« nnd stammelt« ein paar «»- verständliche Wort, heran». Ich bemerkte, wie « am grnz^n Leibe stiert« »nd wie ihm d« Angstschweiß anf die Stirn trat. E» war lei» Zweifel «ehr möglich; ich war an de« richtige« Ort« und d« so lange Zeit Gesncht« stand vor mir. Ich stand zwischen Lisch «nd Bett, d« Alt« dicht an de« letzt««». Di, Zett, mir voll« Gewißheit z« verschaffen, schien «kr nnnmrhr gekommen. Ich trat dicht an den zitternden alten Man« heran, lyte «eine Han» anf sein« Schult«, nnd ihm mit feste« Blick ln'» Ange sehend, segt« ich: „Beendigen wi, jetzt die Komödie nnd sprechen wir ein ernste» Wort mit einander! Sie find Lomnitz, den ich suche!" Diese Wort, bracht«, «in, niederschmetternd« Wirknng ans den Alten hervor, vollkommen gebrochen, sank « anf da» Bett nieder, nnd di« Hände vnzwrislnngSvoll «rhedrnd, wahrend ihm znglekch di« Thräne» au» de« Au,,« strömten, ries « mit schlnch^nd« Stimme: „Birrath, Benalh! Sie find der Trimlnal-Commissar Weien!" Nnd «ach rin« Weil« fügt, « in dnmpse« Tone hinzu: „Ich Hab, nicht geglaubt, haß Sie so srsth kommen würden." So «kannten sich zwei Männer, di« einander nie gesehen, die v. d. Planitz, nnd «st einer ««zahl höh«« Cavaliere nnd Infanterie- Offizier« in Kam««» ei« »nd hat dort im Hotel „znm Rothen Hirsch" Onarti« genommen. — In dn, höherenOffizierrftellen de» Kgl. Sächs. Armee korps find eine AnzahlBeränd«rnnaen «folgt. So wnrde» ver abschiedet der Oberstleutnant im 6. Infanterie Reg. 108 v. Benlwitz, nnd Major km 7. Jnf.-Reg. Prinz Georg Nr. 106 Frhr. v. Oer. Der Letztere wnrde gleichzeitig an Stelle de» al» Lommandtnr vo« Bezirlscommando Chemnitz vusetzten Obrrstlt. z. D. v. Gntbier zn« Lommandenr de» Landw.-Reg. 2 Dresden ernannt. Ferner wende der Major nnd Tommandeur de» 1. Bat. 2. Gren -Reg. 101 v. Carlowitz »nt« Stellnng ü I» smts de» Kgl. KriegSministerinm» »memehr definitiv znm Lommandante» de» Kgl. Ladettenhanse» ernannt. — Für die von dem Unwitt« betroffenen Landwkrthe «nd Gärtner der sächs. Lausitz hat b« Lanbwirthschastlich« Creditverein i« Königreich Sachsen 1500 Mark gespendet und der Kgl. Krei»ha«pt«annschast Bantzrn dies« Gnome zu, B«füg- «,g gestellt. , — DreiSden, 27. April. I» d« gestern Abend abgrhaltenen Stadtvnordneten-Sitznng wnrde der Rathebeschlnß, di, elektrisch« Belenchtnngin Dritte« anf Stadtkosten eiuznsühre», «ach knrz« Debatte einstimmig »n« Beschluss« erhoben. — Gestern Nachmittag wnrden ln der Glockengießerei vo« Alb. Vierling (Palmpraß«) an» einem Gnß von 80 Cent««« Schmelzmasse 6 Stück Blocken, vyn denen nnr eine, di« kleinste vo» 5 Lentner« Gewicht, al» groß« Uhr- schell« nach Lockwitz b. Lr. bestimmt ist, gegossen. Der übrige Guß galt dem Dreiklaug-Geläute sür Mnlda an d« Freiverg-Moldauer Eisenbahnlinie «nd erzeugt« die zwei kleine« Glocke» für zw«! nach Chemnitz bestimmte größer« Kirchengeläute. --In einem Kirchdorf, bei Königstei» gab e» letzten Sonn tag verwunderte Gesicht«, als der den Lesegottettienst ««»übende Herr Canto» im starre» Festhalten an den Buchstaben de» betreff««, de« Predkgtwortlante» »»geachtet de» »«reichen «affen Legen» der letzten Wochen auch da» „Gebet »« Regen" znm Himmel empor- sandte. „Mai kühl und naß" soll dem Landwnth nach aller Regel nn» wohl ganz willkommen sei«; in diesem Jahre gab e» jedoch de» Gnte» z« viel, «nd Andacht war e» dah« anch wkllieh nicht, wo- »U di« seltsame Bitte begleitet wurde. — Leipzig. D« wegen Morde» an s-in« Ehefrau zn« Tode vernrtheilte, nochmal» ab« z« lebenslängliche« Zuchthaus« b«. guadigt« Tischler Schreit« an» Annab«g machte am Mittwoch Mor gen in Leipzig, al» er sich ans de« Wege zum Drettn« Bahnhof befand, nm in da» Zuchthaus Waldheim eingeliefert zn werden, un terwegs einen Fluchtversuch. Obwohl ordentlich gefesselt, «utspremg « plötzlich seinen Transporteuren «nb rannte davon. Ab« nnr eme kurz, Strecke gelang e» ihm, fortznkomme», den» alsbald war er anf de» Ruf „Halt ans" vo« Publikum umringt und wird« festge- nomme«. Tr wnrde nunmehr widerstandslos wettntranSportirt. — Auerbach. In Nendorf bräunt«, in der Nacht zu« Mittwoch di« beiden allen »ohnhäus« de» Wirthschastttksttzer» «nd Viehhändler» Hinkeldey nnd der «irthschaftSbefitzerin Wlttw« Frank nieder. Beide Häuser wurde« durch ein« beiden Besitzern gemein- schastlich gehörend, Scheu», verbunden, nnd in dies« ist da» Fen« ausgebrochen. Da» Hinkeldey'sche Hau» war von zwei arme» Web«, fnmilien bewohnt, da» Fraulich« hingegen unbewohnt, »«sichert hatte» beide Familien nicht. Obgleich ei» großer Theil ihr« Hab- seligkeiten gerettet wnrde. haben st, dennoch ziemliche Verlust« zn be klagen. Die Entst,h«»g»«rsache ist »och unbekannt, doch scheint vor sätzliche Brandstiftnng vorznliegen. — An, de» Erzgebirge I« Pleil beiJöhstadtbrannte dl« mittler« Mühl« ab. — In Sehma macht« d« noch ledig« Vr. einen Selbstmordversuch, indem er sich «kt eine« Revolver in den Mnnd schoß, ab« so unglücklich, daß die Kugel Wied« znr Schläfe hluanSfnhr. Da» Motiv zur That soll Griste»stör«»g gewesen sein. An seine« Wirderanfkommen wird gezweifelt. — JmSchlettaner ab«, wen» anch an» zwtt ganz längerer Zeit rin lebhafte» Interesse für einander empfanden. Situation war anch für mich» der ich «ich mehrfach in ähnliche» Lagen befunden, ein« peinvolle, bellemmrnde. Ring»n«h«r nächtlich« Stille, vor mir in einem nur düst« von de« Scheine einer im Er löschen begriffene» Küchenlamp, belenchtete« ungastliche« Rau» ck« schlnchzrnd«, greis« Verbrecher. Doch n», wenig« »ugendllcke gestattete ich d« sentimentale« Regnng Einfluß auf «ei« Verhalten. Mich schnell Wied« «mannend, sprang ich mit einem Satze ln den Lorridor hinan», eilte an di« Thür, riß diese!»« auf, nm meine Beamte» herteizurnfen «nd kehrt« ebenso eilig zn Lomnitz zurück Derselbe saß noch immer in sich znsammengesnnken auf de« Bett. Lin« Empfindung de» Mitleid«» beschlich «ich bei dem An- blick d« hilflose» Grelsäegestalt, deren Schicksal nun besiegelt war. Ich redete dem alle« Mann« mit milden «orten z«, sich zn fass«, »uv in da» Unabänderlich« z« fügen, anf da» er ja vorbereitet ge wesen sein «nßte. Ich hatte vorher bei «einem Eintritt Mg, Flasch«» Bi« b« merkt, die auf dem Fensterbrett standen. Lin, desselben «greifend nnd dieselbe dem «eben mir stehendrn Beamt«, znm Enttockn reichend, sagte ich zu dem Falschmünzer: „Sie find angegriffen, Lomnitz, und bedürfen d« Stärkung. Bevor wir an «ns«, Artest gehen, «frische« Sie sich mit «ine« Schluck Bier." Mein Begleit« hatte de» Kock» entfnnt und »eicht« de« Mt« di« Flasch«. Dies« «griff dieselbe «st dankerfüllte« Blick; bevor « sie jedoch an die Lippen setzt«, redete er «ich an: „Auch Sich «r Commissar, werden «schöpft sei». Sie haben »och ei« große» »tück Arbeit v„ sich, den» Sie finden hl« Alle», «a» Sie v«- mntheten. Ja, Sie haben hente «ine« guten Fang aemacht. Dort Sehne noch d«i Flaschen, auch Sk, find ihr« drei, Si, werde» eben- fall» ein« Stäckng »«dürftig sein — nehmen Sie." Ich war in d« That sehr erschöpft, dasselbe durste ich von «eine» Begleitern voranitsrtzen. Der Tag war «in überanS arbeitß« voll« gewesen, ich war noch nicht einen Augenblick zur Ruh« omm«, und hatte für «einen Körper so gut wie gar nicht» Ann nie». Alle, hatte in fieberhefter Eile betriebe» ««den müssen: Spangrnberg'« «nb Kanmann'». Li« HanSsnchnng geko kön» di« »«Haftung
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite