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Sächsischer Landes-Anzeiger : 13.02.1890
- Erscheinungsdatum
- 1890-02-13
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512384622-189002133
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512384622-18900213
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-512384622-18900213
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsischer Landes-Anzeiger
- Jahr1890
- Monat1890-02
- Tag1890-02-13
- Monat1890-02
- Jahr1890
- Titel
- Sächsischer Landes-Anzeiger : 13.02.1890
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Die Hiwptdliltter des.LSchs. LandeS-Anzelgers" erscheinen (ohne dessen Srtta-BeidlStter) auch in einer billigeren Aonder-AiiSgabe als: „Chemnitzer General-Anzeiger" für Chemnitz monatlich 40 Pfg.srcHiis Hans; außerhalb Che nnih monatlich üv Pfg. mit Zutragen. PostzeitungSpreiSliste für 1890: Nr. (307. Der «Schs. Lander-Anzeiger ist eingeMg» i. d. 18V0er Post-Zlg-.-PreiSliste: Nr. 527g. FürBbonneutenerscheiutjeeinmalimIahr: Lllustr. Kalender deS Sächsischen Landdoter. Illnstr. WeihiiachtSbuch (Jahresbuch). Berlags-Anstalt: Alexander Wiede Chemnitz, Theaterstraße Nr. 5. Fernsprech-Anschluß Nr. 13«. Telegr.-Adr.: LandeS-Anzeiger. Chemnitz. Bei Wiederholung großer Anzeigen Preisermäßigung. — Sei Bestellungen von ÄnSwärtS 'volle mau angenommen werden, da Druck und Verbreitung der großen Auflage längere Zeit erfordern. — Ausgabe der Hauptblätter des „IL4sti4en Lander - Anzeigers" ohne aeise» tägliche Extra-Beiblätter, Amtliche Anzeigen. Wittgensdorf. Aufforderung zur Bewerbung um die hiesige Schulhausmannsstelle. Ende Mär, dss. Js. gelaugt die hiesige SchnlhausmanuSstelle zhr Erledigung. Gehalt 500 Marl, außerdem sreie Wohnung, Heizung und Beleuchtung. Bewerber werden aufgesordert, ihre Bewerbungsschreiben unter Beifügung Von Zeugnissen bis Ende Februar dfS. Js. dem Unterzeichneten Schulvorstand zu überreiche». WittgenSdorf, den 9. Februar 1890. Der Schulvorstand. P. I. Heinsius, Bors. Hartmannsdorf. I» Nachgehung der Bestimmung in Abs. 3 Z 7 dcS Reglements zur Ausführung des Reichswahlgesetzes ist die Gemeinde HartniannSdors zu», Zwecke des StimmabgebenS bei den Rcichstagswahlen in zwei Wahlbezirke getheilt und zwar dergestalt, daß der i. Wahlbezirk die Brandlataster-Nnmincrn 1 bis mit 58, sowie von 225 bis mit 301, der II. Wahlbezirk dagegen die Braudkat.-Nr. 59 bis 224 li, sowie 301 bis mit 319 umfaßt, sonach die Leipziger Straße die Grenze zwischen beiden Wahlbezirken bildet. Die Reichstagswahl hat am 20. Februar d. I. stattzufindeu und hat die Abgabe der Stimmzettel in der Zeit von Vormittags 10 Uhr bis Nachmittags S Uhr seitens der Wähler des t. Bezirks in der KrStzner'schen Schankwirthschaft seitens der Wähler des II. Bezirks in der Sanpe'schen Schankwirthschaft zu erfolgen. Als Wahlvorsteher sungiren im I. Bezirk der Unterzeichnete Gemeinde- vorstaud und als Stellvertreter Herr Gem.-Aeltester Kirchhof, im II. Bezirk Herr Gcm -Nettester Döring und als Stellvertreter Herr Carl Meyer. Hartmannsdors, den 9. Februar 1890. Der G e meiu d e v 0 rstan d. Hister. Drahtnachrichten unseres Anzeigers. ' Vom 12. Februar. Berlin. Unter den, Vorsitz des Kaisers wird der Gtaatsrath in dieser Woche zttsammentretey^ Dx«»sNvey wird eine Vorlage^»»«, Sinne VeSIRserlichett Erlasses ^ .. -. Bukarest. Die SnlFakische Regierung ist von hie? ans auf die Verschwörung aufmerksam gemacht worden. Die rumänische Regierung beabsichtigt das Fremdenaus- weisnngs Gesetz mit aller Strenge dnrchznfiihren. London. Harcourt brachte noch vor der Adretz debatte im Unterhaus einen miindlichcn Antrag ein, bezüglich des Branch's der Parlaments-Privilegien seitens der Times durch Veröffentlichung des gefälschten Parnellbriefes. Paris. Der Urheber des Rübölschwindels, Dumont, ist verhaftet worden. hohe Recht des Volkes, daraus erwachsen aber auch seine Pflichten. Der Wunsch und der Wille der Bevölkerung muß klar und offen zum Ausdruck gelangen, und wir können überzeugt sei», er wird überall Beachtung finde». Rechte des Volkes erfordern Pflichten, und eine der ersten nuter ihnen ist die Wahlpflicht. Wer cs treu mit dem Vaterlande meint, der diene, nütze und helfe auch dem Bateilande durch seine rechte Wahl. Deutschland ist stark, eS braucht heute keinen Feind zu fürchten, aber die flirrende Waffcnrüstung ist nicht unser höchster Stolz, unser Glück. Wohin wir wolle» und wohin wir streben, das kann nur ein zufriedenes, gerecht geleitet.«, friedlicher, gesegneter Arbeit sich freuendes deutsches Volk sein. Jene patriarchalischen Zeiten völliger Ruhe werden nie wiederkehren, anders pulsirt heute das Leben, immer neue Aufgaben stellt die neue Zeit! Aber jene Ruhe kann uns wiedcrkommen, die ans dem festen Bewußtsein und der Ueberzeugung süßt, daß Deutschland den rechte» Weg geht. Das Deutsche Reich ist jung an Jahren, für manche wichtigen Fragen fehlt uns der beste Lehrmeister, die genügende Erfahrung; um so eifriger müssen also alle Bürger auf dem Posten sein und bei der Wahl zeige», was und wie sic von der heutigen Lage des Vaterlandes denken. Ideale Zustände werden wir auf Erden nie haben, aber die Eintracht eines großen, nach Millionen zählende» Volkes, ein weitsehender Kaiser, eine kräftige Reichsrcgierung und ein starker Reichstag könne» viel schaffe». Daß geschieht, was wir Alle wünschen, da- hoffen wir. Schwere Arbeit steht uns bevor, aber in der Ueberwindung der Schwierig keiten stählt sich nicht bloß der Mann, sonder» erst recht auch der Siaat. Wir haben darum keinen Anlaß, mit Besorgniß in die Zu kunft zu blicken, das deutsche Volk lenkt seine Geschicke selbst, und daß es seine Zeit versteht, sie begriffe» und ihre Forderungen in sich ausgenommen hat, das wird es beweisen am 20. Februar! Zur Lage. Chemnitz, de» 12. Februar. Die letzte Woche vor der Neichstagswahl ist gekommen; in ivenigen Tagen werden nunmehr die deutschen Wähler an die Wahl urne treten müsse», um den Männern ihre Stimme zu geben, welche sie ihres Vertrauens für würdig erachten. Die Wahlbewcgung ha! am Schluffe ein anderes Gesicht erhalten, als sic zu», Beginn trug. Damals schien eine heftige und energische Agitation loSbrcchen, ihren Widerhall auch bei deck Wählern finden zu sollen. Aber seitdem in der vorigen Woche die Erlasse unseres Kaisers wie Blitzfnnken Europa durcheilt haben, ist eine ausfällige Ruhe, eine Ruhe, welche das Zeichen tiefer Sammlung und reiflichen Ueberlegens ist, eingetrctcn. Alle Welt, ob Hoch oder Niedrig, sprach und spricht nur von diesen Er lassen. Warum haben gerade sie solchen einmüthigen, unbegrenzte» Beifall gefunden? Die große Idee allein ist» nicht, welche die Herze» des Volkes gefangen nahm, es war auch die Sprache, welche unser junger Kr»,er iu diesen Schriftstücken führte; das war die Sprache des Volkes; diese klaren, einfachen Worte verstand und er faßte Jeder, er las sie wieder und wieder, und er begann ernstlich nachzndcuken. Gerade weil in den Schriftstücken von den bevorstehen den Wahlen mit keinem Worte die Rede war, übte» sie einen so nach haltigen Eindruck auf die Wähler, und wohl die große Mehrzahl Dere., welche bisher noch schwankte, ob sie überhaupt sich an den Wahlen bctheiligen sollte, dürfte eingeseheu haben, daß es doch un endlich klein ist, sich zurückzuhalten, wo unser Kaiser vor alle Welt klar und offen hintritt. Was der Kaiser lösen will, ist eine Frage des ganzen Volkes, und nur mit dessen Hilfe kann die Lösung er folgen. Es werden andere Zeiten kommen, wo mancher Streit, der heute tobt, vecndet sein wird. Zeitverhältnisse sind mächtiger als Menschen, und wie die Lösung der socialen Schwierigkeiten nun in Angriff ge nommen Warden soll; so kann auch Anderes Plötzlich ein neues Aus sehen gewinne». Wir haben eine Zeit der Krisis in Deutschland zu bestehen gehabt; nach ihr muß Niedergang oder Aufstieg folgen. Wir glaube» aber doch wohl, daß Deutschland Männer genug zählt, welche be reit sind, unverdrossen für das Rechte zu wirken, dem Hellen, klaren Wahrheitsgedanke» zum Siege z» verhelfen. -Mit Worten werden keine Völker groß gemacht, sondern durch Thaten. Das hat der deutsche Reichskanzler 1870/71 bewiesen, das zeigt heute Kaiser Wilhelm II. „Rasten wir, so rosten wir!" das ist selbstverständlich; wir müssen vorwärts, wenn wir nicht zurückkvnimen sollen. Werken wir beständig vvrwärtskomme» ? Gewiß werden wir das, wenn Treue zu Kaiser und Reich beim deutschen Bttrgerthnm nicht versiegen, wenn dies immer eingedenk ist, daß seine Kraft »ud Stärke auch die des deutschen Vaterlandes bedeutet. Es geht nichts ohne das Volk, eS kann nichts ohne das Volk geschaffen werden I Dari» beruht das Pottllfche Rundschau. Chemnitz, 12. Februar. Deutsches Reich. Der Kaiser kam, von einem Adjutanten begleitet, letzthin in einem offenen Zweisphnii« vom. Brandenburger Thor daher. AnS einem Neubau uMr den Linden war kurz zuvor» ein Haufen Arbeiter heraus- gelreten. Als dieselben das HerMmnhen deS Kaiser»'chemekklen, stürzten sie auf den Straßendamm, drängten sich dicht an den Wage» Hera», schwenkten die Mützen und Tücher.und „Hoch der Arbeiter kaiser!" schallte eS dem Herrscher entgegen. Der Kaiser nickte zm» Danke den Arbeitern freundlich zu und winkte ihnen mit der Hand. — Zu den socialpolitischen Erlasse» «greift jetzt auch die „N. A. Z." das Wort, freilich nur zur Klarstellung eines minder wichtigen Punktes. Dieselbe schreibt: „Verschiedene Blätter legen der Thal- jache eine besondere Bedeutung bei, daß die Allerhöchste Ordre vom 4. d. M. ve» Reichskanzler nur anweist, in Frankreich, England, Belgien und der Schweiz amtlich aiizufragen, ob die Regierungen dieser Länder geneigt seien, mit Deutschland in Unterhandlungen behufs einer internationalen Verständigung über die Arbeiterfrage zu treten. Eine solche Auslegung der Kaiserlichen Ordre ent behrt jeder Begründung. Die Arbeiterfrage ist bei uns aus An laß der Streiks in den Kohlenbergwerken in Fluß gekommen. Es ist daher natürlich, daß Deutschland sich mit seiner Einladung zunächst an diejenigen Länder gewandt hat, in welchen in letzter Zeit ähnliche Bewegungen wie bei uns staltgefunden haben, und dies sind England, Frankreich und Belgien; daß auch die Schweiz in der Allerhöchsten Ordre genannt wird, ist für alle Die, welche mit den Verhältnissen vertrant sind, leicht erklärlich. Die Schweiz hat sich s.t o» seit geraumer Zeit mit der Frage einer internationalen Re gelung der Arbeiterverhältnisse beschäftigt. Außerdem aber nehmen die genannten Vier Länder eine Stellung in der Welt-Industrie ein, daß ihre Theilnahmc an dem Congreß eine Voraussetzung für das Gelingen desselben bildet. Thatsachc ist, daß auch bei de» Ne gierungen der übrigen Länder, in denen die Arbeiterfrage eine Rolle spielt, wie Italien, Dänemark, Schweben u. s. lv. vorbereitende Son- dirnngcn siattjinden " — lieber die Vorarbeiten zu der Arbeitergesetzgeüung, welche hetzt das preußische Staatministerinm beschäftigen, verlautet, daß zunächst kein feststehender Gesetzentwurf ausgearbeitet werden wird. Dem unter dem Vorsitze des Kaisers zusammentrelciiden preußischen Staatsrathe wird nur eine Reihe principieller Fragen zur Beantwortung vorgelcgt worden. Die Bergleute wünschen, daß ein Vertreter von ihnen im StaatSrcithe gehört werde. Diesem Wunsche wird vielleicht in geeigneter Form entsprochen. — Ueber die Ein berufung des neu zu wählenden Reichstages steht noch nichts fest. Man hat sich in Berlin auch wohl kaum schon mit dieser Frage beschäftigt. — Der Reichstagscandidatenstreit im Wahlkreise Siegen, dem des Hofpredigers Stöcker, ist immer noch nicht vorbei. Das „Franks. Journal" erhält ans Siegen folgende Mittheilung: „vr. Fabri ist infolge von Jutriguen vo» der Candidatnr zurückgetreten. Die nationalliberale Partei stellte nunmehr als Gegner des Herrn Stöcker den Commerzi'cnrath Otto Oechelhänser in Berlin, einen geborenen Siegen«, auf, welcher die Candidatnr bereits angenommen hat." — In Berlin ist der frühere Stadtvcrordneten-Vorsteher der Reichs - Hauptstadt, Ehrenbürger Kochhann, ein weit und breit beliebter Mann, gestorben. — Nn» hat sich auch das preußische Abgeordnetenhaus, nachdem es am Montag noch einig« kleine Gesetzentwürfe erledigt hat, vertagt, um der Agitation für die Reichstagswahlen freie- Feld zu lassen. Von den Wahle» trennt uns nur noch eine Woche, und in derselben wird gewiß von de» verschiedenen Parteien Alles aufgcbote» werden, die Wähler auf die Bedeutung des 20. Februar hinzuweisen. Im Ganzen war die Wahlbewegung indessen wohl eine viel ruhigere, als im Anfänge erwartet wurde. Zur Fernhaltung erbitterter Streitigkeiten haben auch die socialpolitischen Erlaffe des Kaisers beigetragen. die so tiefen Eindruck Huf die breiten VolkSmaffen ge- IM macht haben. Gerade diese Er'assc werden hoffentlich aber eine reg« Wahlbeteiligung herbeiführen. — Die Sperrgelder (pinbehalteiie Gehät'cr kath lisch« Geist- ^ ^ liehen in Preußen während ä«S Culturkampfes) haben nach-einer d«N j. M Preußischen Abgeordnetenhaus- zugegangenen Uebcrsicht bereits die Summe von 1'/, Millionen Mark erreicht. — Zwischen Oesterreich-Ungar» und Deutschland sind seit 1887 keine HaiidclsvertragS-Berhandliingen mehr gepflogen, sondcrn der be stehende Vertrag ist stets einfach um ein Jahr verlängert worden. Wie jetzt bekannt wird, fordert man in Wien als Grundlage für einen neuen Vertrag die Ermäßigung der deutschen Getreidezölle, wogegen^ WW auch der österreichische Zolltarif «mäßigt werden soll. Da die deutsche Neichsregierung eine Herabsetzung der Getrcidezölle vorläufig als »»- thnnlich erachtete, sind keine weiteren Verhandlungen gepflogen. Oesterreich-Ungarn. Dem österreichischen Abgeordnetenhaus«' hh wird ein Gesetz üb« die Reform der 'direkten Steuer» unterbreitet. In der Hauptsache wird eine mäßige progressive Einkommensteuer kittgeführt. Frankreich. Die Vertheidiger des jungen Herzogs von Orleans habcu herauSspintisirt, daß das neue Militäcgcsetz von 1839 allen ' Franzosen das Recht giebt, sich vo» ihrer Eintragung iu die HecreS- listen zu überzeugen und persönlich dem Hergange der Rekrntirung beiznwohnen. Da da-Militärgesetz nun jünger sei, als das Prinzen« Ausweisungsgesetz und außerdem alle entgegenstehenden Bestimmungen anfhebe, so werde, behaupte» sie, das AusweisniigSgcsetz dadurch hin fällig, und der Herzog sei durchaus berechtigt, sich in Paris persön lich zur Rekrntirung zu stellen. Diese Theorie soll in der Proceß- verhandlung vorgetrage» werden. Die Rabulisterei macht im republi kanischen Lager einen höchst unvortheilhaften Eindruck. Wenn schon die herausfordernde Sprache der monarchistischen Blätter verstimmt, die sich theiliveise gebärden, als ob der Herzog einen wohlgelungenen Staatsstreich ansgeführt Hab«, so würde juristische Spitzfindigkeit und der Versuch, die Angelegenheit politisch auSzu- bcntcn, eine» raschen Umschwung in der nachsichtigen Stimmung her- beiführen, und der Prinz könnte einige Monate im Gefängnisse fitzen. Ei» unkluger Streich war es auch vo» den Monarchisten» in dev^ ' Kammer die Aufhebung des Prinzeiiausweisuugsgesetzes zu beantragen. Ter Antrag ist natürlich verworfen. Verschiedene d'Mschstiüdliche Blätt«n so^«n^ jetzt'Ae RWernntz besnmmtktn Tone ans, N« ^ deutsche'.Ei,üadntU zir einer socialpolitischen Konferenz mik'dtr MS- ' tivirung abznlehncn, dast Frankreich berÄtS die Einladung zu der Arbeiterconfereiiz in Bern angenommen habe. Ob absr da- fran zösische Cabinet dieser Aufforderung entspricht, ist seht zwtifclhklst. Man wünscht, eine Verstimmung mit Berlin zu verhüten. Ntttzlaud. Die Petersburger RrgierungSprcffe bestreitet ganz entschieden, daß Rußland oder dessen Vertreter im Auslande mit der Verschwörung des Major's Panitza etwas zu thun hätten. Die Bul« ' ! gären hätten sich freiwillig gegen die tyrannische Regierung in Sofia erhoben, deren Tage offenbar gezählt seien. Die letztere Prophe zeiung ist schon oft gethan, bloß nie in Erfüllung gegangen. England. Das englische Parlament ist am Dienstag «öffnet worden. Die Thronrede cvnstalirt die recht guten Beziehungen Groß britanniens zn alle» Mächten und bezeichnet die heutige europäische Lage als durchaus befriedigend. Es wird die Zuversicht ausgesprochen, daß die Colonialzwistigkeiten mit Portugal zu einem friedlichen Ab schlüsse gelangen werden, da auf beiden Seiten d« gute Wille zur Einigung vorhanden sei. In Ostafrika sind mit Hilfe Deutschlands bessere Verhältnisse geschaffen. Die englischen Jndustrievcrhällniffe haben durch die Arbeiterstreiks eine Benachtheilignng «f ihren, die Regierung wird also diesen Verhältnisse» ihre besondere Aufmerksam keit znwende». Die Finanzlage ist befriedigend und gestattet der Negierung, dem Parlamente eine Anzahl Erleichterungen vorznschlagen. Reformgesctzc für Irland und Schottland werden angeknndigt. Befriedigt pricht sich die Thronrede auch üb« den Abschluß des Samoa- vertrages ans. Spanien. Dem Herzoge von Sevilla, der vor einigen Iah e» wegen seines flegelhaften Auftretens gegen die Königin-Regent!» des Landes verwiesen r, ist die Rückkehr gestattet worden, nachdem der Herzog während der Krankheit des jungen Königs die Nönig'n- Muttcr in einem Briefe um Verzeihung gebeten hat. — Als Ersatz für die im vorigen Jahre nbgeschäffte» Ehrengrade in der spanischen Armee ist ein neuer Militär-Orden, der Maria-Christinen-Ordc», eingcführt worden. Der Orden hat drei Classeu nud wird nur Mililärpcrsvneii verliehen. Seine Inhaber erhalten eine bestimmte Pension. Portugal. In ciuzelnen portugiesische» Städte» ist die Ab neigung gegen die Engländer so weit gestiegen, daß diese iu de» Restaurants nicht einmal zu esse» und trinken bekomme» könne». Die Portugiesen haben erklärt, kein Local mehr besuche» zn wollen, in dem Engländer verkehren. — Der Major Serpa Pinto, dessen Nückbernf- ung aus de», Nyassagebict die englische Negierung gefordert hatte, ist in Delagoa a» der Küste angekomme». Orient. Die griechische Deputirtenkamin«, deren Wi'ederzu« ämmentritt auf den 30. Januar anbcraumt war, hat ihre Arbeiten erst jetzt von Neuem aufgcnomme». Der Ahg. Cumuuduros fragte, ob es begründet sei, daß Officiere der in Larissa stehende» griechischen Truppe» den Gehorsam verweigert »nd dem König Georg eine Dc»k- chrift überreicht hätten, worin sie für die Armee Unabhängigkeit von edwedem politischen Einfluß verlangten. Der Ministerpräsident Triknpis teilte die behauptete Thatsache entschieden in Abrede »nd bemerkte, die Opposition habe de» Zwischenfall ungebührlich anfgcbaiischt. Der Oppositionsführer Delyannis antwortete grob, die Negierung wolle eine Partei nur verdächtigen. Wen» der Ministerpräsident gegen einzelne Abgeordnete etwas habe, so möge er sie vor Gericht fordern. Der Redner verlangte bestimmt zu wissen, ob die Officiere sich ein« Insubordination schnldig gemacht habe» oder nicht. DerMinisterpräsid.ut wiederholte seine frühere Erklärung mit dem Hiiiznsügcn, die Unttt- üchung sei eingeleitet. Nähere Details könne er nicht geben. — Ministerpräsident Stambnlow i» Sofia hat einige Mitthcilnngen über die Verschwörnng de- Majors Panitza gemacht. Darnach war
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