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Sächsischer Landes-Anzeiger : 31.08.1890
- Erscheinungsdatum
- 1890-08-31
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512384622-189008311
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512384622-18900831
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-512384622-18900831
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: 1. Beilage fehlt.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsischer Landes-Anzeiger
- Jahr1890
- Monat1890-08
- Tag1890-08-31
- Monat1890-08
- Jahr1890
- Titel
- Sächsischer Landes-Anzeiger : 31.08.1890
- Autor
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Hierzu M s des Nacht« »« t man denL» c in sehr größt Blutsauger le« holt werden, alt gt an dem Lrth rüh findet groben Menge» Schilf, resp. U n mutz, da sich cder de« Bogelt ng von Ha»«' ilegraphie* «« veber. Erster^ n 3 Mk. Dt > Pf. z» Hab» ! anderen Buch» im Skat mst ie" doch WA oelches geMch' >en zu erhalte» sei? Hiermi« bett de« Scheint- ans Rhabarber Apotheken rch- ninie»stcuer-To> irs beim Lrrv ie». dichten: 1- Bo» - von i von vor, sind, Nr. 202. — 10. Jahrgang. DK an federn Wochentag Abend (mit de« Datum de« folgenden Tage«) zur Ver sendung gelangende nnparteiische Zeitung „Sächsischer Landes >A»g«igrr" «st täglich einem Extra-Beiblatt: 1. Kleine Botschaft s. Sächsischer Erzähler »Sächsische GerichtSzeitnng 4. Sächsisches Allerlei b. Jllnstr. Nnterhaltungsblatt 6. Sonnlagsblatt ! 7. Lnstigeö Bilderbnch testet bei de» Ausgabestellen monatlich 70 Pfg., bei den Post-Anstalten 7ö Psg. GLWscher Verbreitetstes unparteiisches tägliches Lokalblatt. Dir Hauptblätter de» „Sachs. LandeS-AnzeigerS" erscheinen (ohne dessen Extra-Beiblätter) auch meiner billigeren Sonder-AuSgabeal«: ,,Chemnitzev General-Anzeiger" für Cheniiiltz monatlich 40 Pfg. frei ins Hans; außerhalb Chemnitz monatlich 50 Pfg. mit Zntragen.' Postzeitung-preisliste für 1890: Nr. 1307. Sonntag, 31. August 18S0. »er «ächs. Landr»'«n»«iger ist elngettag» i.d.18SOerPost'Z«g».'Preislist«:Nr.5S7». FürAbonnenten erscheint je einmal «ni Zlah« Lllustr. Kalciider des Sächsischen Landbotea. Jllnstr. WeihnachtSbuch (Jahresbuch). Berlags-Anftaltr Alexander Wieds Chemnitz, Theaierstraße Nr. 5. Fcrnsprech-Anschluß Nr. 136. Telegr.-Adr.: Laiides-Anzeiger, Chemnitz. AtizrigenprelS: Mann, einer schmalen Corpnszeile 15 Psg. — Bevorzugte Stelle (Isvaltige Petitzeile) 30 Pfg. — Bei Wiederholung großer Anzeigen Preisermäßigung. — Bei Bestellungen von Aiismärt» wolle ma» den Eimülkiliigsbetrag (in Briefmarken) beifügen tje 8 Silben CorpuSichrift bilden ca. 1 Zeile.) — Anzeigen können nur bis Vormittag angenommen werden, da Druck und Verbreitung der großen Austage längere Zeit erfordern. — Die Anzeigen finden ohne Preisanss chlag gleichzeitig Verbreitung durch dm »Chemnitzer Beneral-Anzeiger" (billigere Sonder-Ausgabe der Hauptblättrr des »Sächsischen Landes - Anzeigers* ohne dessen tägliche Extra-Beiblätter. i« Drahtnachrichten nnseres Anzeigers. Vom 30. August. Warschau. Die grötztentheils von Juden bewohnte. 4000 Einwohner zählende Kreisstadt Biata in Russisch Polen (Gonvernement Siedler) ist total abgebrannt Triest. Vor der Thiire des Redactions-Loeales des osficiösen Journals „Adria" platzte eine Petarde, wo durch ein Knabe schwer verwundet wurde. San Fr an eis eo. Die Ueverlebende» des amerikan sichen Schiffes „Oneida", welches ans einem Felsen der Cooksinsel scheiterte, find hier angekommen. Es befanden sich 200 Chinesen an Bord, welche mit wahrhaft teuf lischer Wnth nm den Besitz der Boote kämpften. Sie wurde» indessen schließlich von den weißen Mitgliedern -er Mannschaft überwältigt. 75 Chinesen ertranken. Wien. Ein ans Petersburg stammendes Telegramm der „Reuen Fr. Presse" meldet: In rnffischenHofkreisen eireulirt das Gerücht, daß während der letzten Tage des Kaiserbesnches aufdas anfänglich gute Verhältniß der beiden Monarchen Kaiser Wilhelm und Zar Alexander ei» Schatten gefallen sei. Offenbar ist dieses Vorkomm „iß auf Gespräche über politische Thematas zurückzu führen. Der Stimmungswechsel trat deutlich bei der Abreise des Kaisers Wilhelm zu Tage. Kon st a n tin op e l. In der türkischen Provinz Baffora hat ein schrecklicher Sturm gewüthet. 15V Schiffe zer schellten an der Küste, über 40V find auf den» hohen Meere untergegangen. Die Zahl der Ertrunkenen beläuft sich auf 200. Petersburg. Der „Köln. Ztg." wird ans Peters bürg gemeldet, daß die jüngste hessische Prinzessin in den nächsten Tagen wieder nach der russischen Hauptstadt kommen werde, was den bereits früher anfgetanchten Berlobnngsnachrichten mit dem russischen Thronfolger neue Nahrung giebt, wiewohl der Letztere gleich nach Beendigung des Südwest-Manövers seine Weltreise antritt Berlin. Dem Afrikareisenden vr. Karl Peters soll eine amtliche Stellung in Bezug ans <olonialpolitische Angelegenheiten übertrage»» werden. Jedenfalls erhält der Betreffende eine Stellung in der Colonialabtheilnng des Auswärtigen Amtes. Die Mittheilnng, daß man llr. Peters ein afrikanisches Consnlat übertragen werde, ist unzutreffend. Politische Rundschau. Chemnitz, den 30. August. Deutsches Reich. Ter Kaiser hat, wie die „Nat.-Ztg." hört. dl>« von dem Kricgsmiiiistcr von Verdy vor dem Antritte der kaiser lichen Reisen cingereichte Eutlassungsgesuch nach seiner Rückkehr abge- lehnt. — Da hat die „Nat.-Ztg." wieder einmal falsch gehört, was ihr in diesem Jahre schon sehr häufig passirt ist. Der Minister hat überhaupt kein Rücklrittsgesuch unterbreitet. — Nach einer neueren Bestimmung des Kaisers soll die Ver leihung der Eriniieruiigsmedaillcn für Rettung aus Gefahr, die söge limnüe Rettungsmedaille, an Civilpersonen künftig nicht mehr durch den Minister des Innern, sondern durch Sc. Majestät selbst mittels Cabineisordre erfolgen, wie dies in der Armee und Marine schon von jeher der Fall war. — Der russische Andreasordcn, welchen der Neichkanzler von Cnprivi vom Kaiser Alexander erhalten hat, lvird mir selten verliehen. Wo» nichtrussischcn Diplomaten besitzen ihn heute nur: Fürst Bismarck, der deutsche Botschafter Prinz Neuß in Wien, Graf Kalnvky und der deutsche Botschafter von Schweinitz in Petersburg. — Fürst Bismarck empfängt in Kissiiigen zahlreiche Deputationen ans süddeutsche» Städten und unterhält sich mit den Mitglieder» der selben in der liebenswürdigsten Weise. Mau merkt, daß die Gereizt heit, welche sich in den Worten des Fürste» während des Sommers so deutlich zeigte, jetzt so gut wie ganz verschwunden ist. Fürst Bis marck sieht so kräftig n»d gesund ans, daß es eine wahre Freude ist. — I)r. Karl Peters ist vom Reichskanzler von Caprivi, wie vom Staatssecrelär Freiherr» von Marschall empfangen worden. In nächster Woche wird derselbe wahrscheinlich mit Major von Wißman» i» einer Harzstadt zusammeutreffe». — Der „Ncichsaiizeiger" veröffentlicht die neuen Bestimmungen über de» Empfang der Kaiserlichen Majestäten und anderer Fürst lichkeiten in Preußen durch die Civilbehörde». Grundlegend ist folgende Bestimmung: Bei allen fürstlichen Reisen gilt als Grundsatz, daß Meldung bezw. Empfang seitens der Civilbehörden nur dann staltjnfindcn hat, wenn dies bei Mittheilnng über Reise und Ankunft ausdrücklich befohlen wird. Enthalte» die bezügliche», den Civilbe- hördeu zugchenden Weisungen keine Anordnungen über Empfang, so unterbleibt solcher und hat alsdann, ohne daß dies noch weiter aus gesprochen z» werden braucht, auch Niemand auf den Bahnhöfen zu sein. In der Zeit zwischen 10 Uhr Abends und 7 Uhr Morgens hat allgemein jeder Empfang zu unterbleiben. Jede Ausnahme hier von wird besonders befohlen werden. — Das österreichische Uebimgsgeschwader ist am Freitag Nach mittag ii» Kieler Hase» eiugelaufen und mit den übliche» Salut schüssen empfange» worden. — Einen erheblichen Wahlerfolg hat die iiationalliberale Partei bei der Reichstagsstichwahl im Wahlkreise Kaiserslautern errungen. Ihr Candidat Brunck hat den von Centrum, Freisinnigen n»d Svcialisten unterstützten Grohs (Volkspartei) mit 500 Stimmen Mehrheit geschlagen. ES wurde vielfach die Wahl des Letztere» erwartet. — Der Entwurf des neuen deutsche» Bürgerlichen Gesetzbuches ist nach dem Abschluß der CommissionSarbeiten zunächst den Biindes- kegierungcn übermittelt worden und nntgxliegt dort gegenwärtig der Berathung der Justizministerien. Vor dem Jahre 1892 wird der Reichstag kaum berufen sei», an das Bürgerliche Gesetzbuch heran zutreten. — In Leipzig hat sich ein Cartell der dortigen Arbeiter-Gewerk schaften gebildet, welchem 32 derartige Vereine angehöre». Der officielle Zweck der Verbindung ist: Besserung der Lage des Arbeiter- standes, der geheime: Widerstand gegen die Organisation der dortigen Arbeitgeber. — Die Socialdemokraten i» Berlin werde» den Todestag Lassalle's am nächsten Svimlag durch eine Mafsenpartic feiern. Gegen 30,000 Theilnehnicr habe» sich zu derselben bereits gemeldet, die in Fricdrichshagen zusamineiitreffen wolle», wo eine Gedächtnißfeier abgehalten werden wird. — Ein handelspolitischer Erfolg der Ncichsrcgierung ist der so eben in Konstantinopel erfolgte Abschluß eines deutsch-türkischen Handelsvertrages. Bisher bestand kein Vertrag zwischen den beide» Ländern und die Bemühungen, einen solchen zn Stande zu bringen, hatten lange Jahre keinen Erfolg. Die deutschen Interessen hatten hierunter oft empfindlich zu leiden. — Der erste Postdampfer „Reichstag" der neuen deutschen ost afrikanische» Linie ist am Mittwoch Nachmittag genau zu der nach dein Fahrplan ausgestellten Zeit angckominen. Die Schnelligkeit der Reise hat der deutschen Dampfcrlinie sofort einen wohlverdienten Ruf verschafft. Oesterveich-ttngarn. Kaiser Wilhelm wird zusammen mit dem Könige von Sachsen und dem Regenten von Bayern den Hoch- wildjagdcn in Steiermark beiwohnen. In Wien wird kein Aufenthalt weiter genommen werden. Italien. Die großen Manöver bei Brescia erreiche» in dieser Woche ihr Ende. Nach kurzem Aufenthalt in Monzci begicbt sich der König nach Spezzia. — Der Papst arbeitet augcnblick.ich an einer Encyclica über die sociale Frage. Frankreich. Die Kümpfe im Parlament scheinen wieder be ginnen zn wollen. Neulich hieß es, die gemäßigten Republikaner und Monarchisten wollte» eine neue große Partei bilden, welche über die Mehrheit in der Depntirtenkammcr alsdann verfüge» würde. Jetzt heißt es weiter, diese Partei wolle auch die Negierung an sich reißen und darum das Ministerium Frcycinct stürzen. — Die großen Manöver haben jetzt beim I. und 2. französischen Arineccorps ihren Anfang genommen. — Wilson, der Schwiegersohn des srichcreu Präsidenten Grovy, läßt erklären, daß er von der ihm zugeschri'cbeiien Absicht, er wolle seine Memoiren veröffentlichen, nichts wisse. Er denke auch nicht daran, sich wieder in die Politik cinzninischeii. Recht so! Was Gcscheidtes käme doch nicht dabei heraus. Belgien. Die streikenden Bergleute haben in er»enten Ver sammlungen beschlossen, den Streik so lange fvrtzusetzc», bis die Gruben Verwaltungen alle ihre Forderungen bewilligt haben. Verschiedene Arbeitcrhaufen unternahmen Umzüge mit Vorantragnng der rothen Fahne, wurden aber schnell zerstreut. Ernstere Ruhestörungen sind nicht vorgekoinmen. England. Der große Streik i» Australien findet die Unter stützung der englischen Arbeiter, welche schon erhebliche Snminen dort hin absandten. In Folge des Ansstandcs sind in Australien schon Millionen verloren. Alan unterhandelt jetzt, aber ein schneller Ab schluß der Arbeitseinstellung ist »och wenig wahrscheinlich. Es ruhen ziemlich alle größeren Etablissements jeder Art. Rußland. Die „Moskauer Zeitung" fährt fort, gegen Deutsch land zu Hetzen, was sie für die paar Tage des Kaiservesnches ein gestellt hatte. Das edle Blatt behauptet, Deutschland spinne allerlei Intrigen, um Frankreichs und Rußlands Freundschaft zn erschüttern Frankreich möchte standhaft bleiben, und eben so wenig werde Ruß land sich gewinnen lasse». Na, vielleicht schnappen die Moskowiter doch zu, wen» ihnen ein Talglicht vor den Mund gehalten wird! — Die Auswanderung russischer Arbeiter nach Brasilien hat jetzt einen kolossalen Umfang angenommen. In der bekannten Fabrikstadt Lodz waren in den letzten Tagen die Postschalter förmlich belagert von Arbeitern, welche Geldbriefe an einen Auswandernugsagcnten mit de», Gesuch absandtcn, ihnen Karten zur Fahrt nach Brasilien zu chicke». Täglich kommen große Mengen russischer Arbeiter über die deutsche Grenze. Einige Answaiidcrungsagenten sind verhaftet. — Aus Petersburg wird gemeldet, baß Caprivi und Giers eine An regung zu internationalen Maßnahmen gegen die Anarchisten und Nihilisten vorbereitet hätten. Afrika. Ans Mozambique geht die Meldung ei», daß die Engländer von dem ihnen zugesprochenen Gebirgskunde im Schire gebiet definitiv Besitz ergriffen haben. Bisher machten es ihnen wrtugiesische Freibeuter streitig. Affe». Die Cholera wüthet neuerdings in Arabien fürchterlich. Wie viele Personen eigentlich sterben, ist gar nicht genau festznstellen die Acrzte sind nicht entfernt im Stande, alle Kranken zu besuchen. Die »ach Mekka strömenden Pilger, denen cs oft an jeder Bequem lichkcit, an Nahrung und Kleidung selbst fehlt, erliege» der Seuche zu Hunderte» und verschleppen sic nach anderen Orte». Die türkische» Behörden thu» »ach dem muselmännischen Grundsatz, daß, wer ein mal an der Seuche sterben solle, doch sterbe, auch wenn Vorsichts maßnahme» getroffen würden, wenig. Das Elend ist ungemein groß Evangelische Arbeitervereine. Die Sache der evangelische» Arbeitervereine gewinnt immer mehr, »amciitlich seit ihre Frage aus der Tagesordnung des Evangelisch- ocialc» Congresscs gestanden hat, die Beachtung, ja, die Zuneigung weiter Kreise der evangelischen Kirche Deutschlands. Dieselben haben nun unlängst einen Verband geschlossen und sich gemeinschaftliche Satz ungen gegeben. Die beiden ersten und wichtigste» Paragraphen der selben lcntten: 1) die denischen evaügelischen Arbeitervereine und ähn liche, ans christlich-patriotischem Grunde stehende Bürger-, Aolks- und sociale Vereine, deren Gruudcharcikter evangelisch ist, bilden auf Grund der nachfolgenden Satzungen einen Gesammlverband mit einer einheit lichen Spitze. Ueber die Aufnahme von Vereine» entscheidet das ge- schästssührcude Comitce unter Vorbehalt der nachträglichen Genehmig« nng des Ausschusses. Vereine mit politischem Charakter sind au-ge> s hlossen. 2) Zweck dieses Gesammlverbandes ist den Zusammen schluß der Vereine nach Provinzial- und Landesverbänden überall in'- Werk zu setzen, um so die schwächeren Vereine durch Znsamiiienschlnß mit den größeren zu stärken; ff., die Bildung neuer Vereine zu fördern; o., die Presse für unsere Sache zu beeinflussen; ck., über Maßregeln zur Hebung der wirthschaftlichen Lage und der sittlich-religiöse» Haltung unserer arbeitenden Brüder zu berathcn und zu beschließen; s., den Kampf gegen die Irrlehren der Socialdeniokratie gemeinsam und plan mäßig zn führe». Die Leitung der Geschäfte liegt in der Hand eine- Ausschusses, der sich in bestimmter Weise ans Abgeordneten der Ver eine znsaminensctzt. Außerdem gehören demselben je ei» Vertreter des; Ccniralausichiisses für Innere Mission, des Evangelische» Bundes und. des Actions Comitees dcs Evcingclisch-socialcn Congresscs a». Gerade der Vorstand dcs Evangelischen Bundes hat die Zweigvereine ganz, besonders angewiesen, auf alle mögliche Weise die Sache der Evan gelischen Arbeitervereine zn fördern. Auch in unserer Stadt Chemnitz hat sich ja im vergangenen Winter ein Evangelischer Arbeiterverein gesammelt. Derselbe ist rasch zu einer a»seh»lichen Stärke heran gewachsen. Er gedenkt, so Gott will, nächstens, am 5. October d. I.» sein erstes Jahresfcst zn feiern und zwar durch ein;» an demselben Tage i» der Petrikirche abzuhallendeii Festgottesdienst, wozu, nachdem der Kircheiivvrstand freiindlichst seine Erlanbniß ertheilt hat, die Ge nehmigung der Vorgesetzten Behörde» erbeten werden soll. Der Evan gelische Arbeiterverein hält jeden Donnerstag i» der Woche seine Ver einsabende ab; es wechseln Vortragsabende und Leseabende mit ein ander. , tL. - Chemnitzer Stadt-Anzeiger. Die Freunde uulere» Blattes wcrden erpicht. unS wichtige Begebe»heile» gütig» wU,uIheIIe». CHeinnitz, 30. Anglist. — Saiigeskiindige Damen und Herren seien auch an dieser Stelle ans das große Coilcertnilteriiehinen des Herrn Capellmeister Max Pohle, welches Gelegenheit bietet, Beet- hoven's gewaltige neunte Symphonie im Chore mitzu- singen, hingcwiescn. Wie wir hörten und wie auch ans dem „Auf ruf" ersichtlich, gedenkt der künstlerische Leiter, diese Ausführung zn einer ganz hervorragend weihevollen zu gestalten. Es dürste daher die von Herrn Pohle erbetene gesangliche Unterstützung al» für dem Einzelnen sehr lohnend nur auf's Wärmste zn empfehle» sein. Be sondere persönliche Aufforderungen finden, wie man uns sagt, nich t statt. — Thalia-Theater. Es ist in der letzten Zeit an Herr» Director Iesse, sowohl ans hiesigen Kreisen als auch von auswärtigen Theaterfreunden, mehrfach das Ersuche» gestellt worden,die Operette: „D e r arme Jonathan" nochmals zur Ausführung zu bringen, so daß sich der rührige Bühnenleiter z» einer Wiederholung des Millöcker scheu Werkes entschlossen hat. „Der arme Jonathan" wird »lithiu am Montag, den I. September, und zwar mit Herr» Franck in der Titelrolle nochmals aufgeführt werde». — Eine recht bedauerliche Nachricht geht uns ans Berlin zu. Die begabte Schauspielerin Alwine Molar, welche von ihrer früheren Thätigkeit am hiesigen Thalia-Theater den Be sucher» desselben gewiß noch in srenndlicher Erinnerung steht, ist am vergangenen Mittwoch im Katholischen Krankenhciuse zn Berlin einem Magengeschwür erlege». Die noch jugendliche Künstlerin, welche zn den schönste» Hoffnungen berechtigte, war während zweier Svmmer- spielzeile» am hiesigen Thalia-Theater engagirt, ging dann an da- Stadttheater nach Halle a. S., war längere Zeit Mitglied de» Wallner-Theaters i» Berlin, trat hierauf in Königsberg und Riga ans und kam im vergangenen Frühjahr nach Berlin zurück, um nach, kurzem Gastspiel an dem „Deutschen Theater" engagirt zu werde». Ihr frühzeitiger Tod wird allgemein bcdanect. — Radfahrsport. Aukiiüpfend an unsere schon früher ge brachten Mitthcitnngen über das morgen, Sonntag» stattfindende Nad- wettfahren können wir heute noch nachtrage», daß sich zu demselben Theilneümer ans den Stätte» Frankfurt a. Main, Berlin» Dresden, Leipzig, Halle, Freiberg n. s. w. einfiiiden werden, »in ihr Können im Kampfe um die ausgejetzten Preise auf der Chemnitzer Rennbahn zu erprobe». Man darf also sehr interessanten Eiiizclszeuen entgegensetze», wenn sich auch das Hauptinteresse auf Herrn Lehr aus Frankfurt a. M. und seinen nächstbesten Gegner, Herrn Naumann-Halle, conccntrire» wird. Z» wünsche» wäre dem ganzen Unternehme» nur, daß cs vom Wetter begünstigt wäre, wozu leider die Aussichten nicht die besten sind, denn nur ein zahlreicher Besuch könnte die Veranstalter für die unvermeidlichen Unkosten und Mühen entschädige», welche mit derartige» Rennen nun einmal ver bunden sind. —off. Kleines Schadenfeuer. Heute Vormittag kurz nach /zll Uhr wurde unsere städtische Berufsfenerwehr nach einem Grnnd- lückc an der Zschopciuerstraße gerufen. Ein vorübergehend ohne Ans icht gelassenes 3jähriges Kind hatte in einer Dachkammer daselbst mit Streichhölzchen gespielt und hierbei einige dort hängende Klcidiiugs- lücke in Brand gesetzt. Durch aiifmerkscim gewordene Hausbewohner wurde das Feuer schnell unterdrückt und jede Gefahr beseitigt, so daß die Feuerwache zum Eingreifen keine Veranlassung mehr hatte und »fort wieder in's Depot zurückkchrc» konnte. —1—. Uebereiltes Fahren. In den Nachmittagsstundcil dcs vergangenen Donnerstag wurde in der Angustnsburgerstraße ein etwa Ojähriger Knabe von einem leichten Geschirre umgerissen und überfahren. Das Geschirr kam aus der Stadt und fuhr in scharfem Trabe auf der linken Straßenseite in der Richtung nach Gablenz zu. Die Verletzungen des Kindes sind zum Glück nur leichte, indem e» nur eine Quetschung dcs rechten FnßcS und eine Hautabschürfung am linken Unterschenkel erlitten hat. Gegen solche achtlose Geschirrführer kann gar nicht strenge genug vorgegangen werden, besonders in Fällen, wo sie den klaren Bestimmungen über den Fährverkehr in hiesiger Stadt offen entgegenhandeln. —* Ei» Straßenscandal. Gestern Nachmiitag entstand ans der Bergstraße ein großer Menschenanflauf. Eine dort wohnende
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