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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 13.02.1893
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1893-02-13
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-18930213011
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1893021301
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1893021301
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1893
- Monat1893-02
- Tag1893-02-13
- Monat1893-02
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Vez««».Pret» hi da Hauptexpeditiou oder den im Stadt« deztrk »d da» Vororten «rrichtrteo Au«» -ab«st»ll»»ad,ah»lt: otert.I,ichrlich ^4^0, b« zweimaliger täglicher Zustelluag in« Haus > SLO. Durch di» Post bezogen für Teutichland und Oesterreich: viertel,ährlich k —. Direct» tägliche Kreuzbaadseuduag ins A»«Ia»d: monoUich ^4 8.—. DieAkorgen-Ausgab« erscheint täglich '/,7 Uhr. di» Abend-Ausgabe Wochentags 5 Uhr. Nedutto« vnd Lrveditioa: -«-«»»esgafir 8. Die Expedition ist Wochentags ununterbrochen gesffnet »o, friil, 8 bi« «dach« 7 Uhr. Filiale«: DU« Me««'» L«rti«. «Alfred Hahu>» Uuiversitätsstroße 1, e««i« vtfche. 5-t-ariuenstr. 14, pari, uud «Snigspla- 7. Morgen-Ausgabe. NWM.Tagtblalt Anzeiger. Lrgan für Politik, L-calMichte, tzan-tls- und GeMtsverkehr. A«zeige«^Sre1- Die 6gespaltene Petilzeiie 20 Pfg. Reklamen uater demRedactionsstrich (4Gs- spalten) 50-H. vor den Familieauachrichte» «6gespalten) 40^. Größere Schriften laut unserem Preis verzeichnis Tabellarischer und Zisserasatz »ach höherem Tarif. Ertra-Beilagen (gefalzt), nur mit de» Morgen-Ausgabe, ohne Postbesörderuag 80.—, mit Postbesörderung ^4 70.—^ Annahmeschluß für ^«zei-ea: Abend-Ausgad«: Vormittags 10 Uhr. Morgen-Ausgabe: Nachmittags 4Uhr. Sonn- und Festtags früh ' ,S Uhr. Lei den Filialen und Annahmestellen je ri»a halbe Stund« früher. Anzeigr» find stet« an di» Ertzetztttan zu richten. Druck und Verlag voa E. Polz in Leipzig. Z? 79. Montag den 13. Februar 1893. 87. Jahrgang. Amtliche Bekanntmachungen. Lekarmtmachung. Die Anfahrten zu der Sirch« in Lkipzi»-Volkniar«d«rs sollen rnacadamisirt, die an ersleren und an den Kiesiußwegen de» Markt platzes dort befindlichen Tagerinncn mit Bruchsleinpilaster befestigt »nb die Fußweg« selbst mit Kies gebessert, bezw. neu hergesleut werden. Di» hierbei erforderlichen Erd». Macadam- und Pfiaster- ardeitcn solle» an einen Unternehmer verdungen werden. Tie Bedingungen und der Lageplan 1'. V. 5882 »für diese Arbeiten liegen in unserer Tiesbau-Berwaltung, Raihhau», 2. Stockwerk, Zimmer Nr, 23, aus und können dort ringesehen oder gegen Ent- richlung von SO die auch in Briefmarken ringriendet werden können, entnommen werden. Bezügliche Angebote sind versiegelt und mit der Aufschrift: .-usttvege nn» Anfahrten an »er valkmar»»orfrr Kirche" versehen ebendaselbst, und zwar bis zum 1. März 1803, o Uhr Nachmittags einzureichen. Der Rath behält sich da« Recht vor, fämmtlich« Angebote ab- zulehnen. Leipzig, den S. Februar 1893. De« Rath» »er Stadt Leipzig I«. 485. Straßenbau-Deputation. Offene Stelle. Am I. April dieses Jahre» ist bei dem Unterzeichneten Polizei amt die Stelle eine» juristischen Lrtmtnal-TomniiffnrS neu zu besehen. Der Behalt der Stelle beträgt »0««» »l, erhöht sich aber alle zwei Jahre um je ISO bis zum schließlich«,, Be ttage von 4LVV ^tl Nur solche Bewerber, welche bereits mehrere Jahre bei einer sächsischen Justiz- oder Verwaltungsbehörde als Referendare thätig gewesen sind, auch den Vorbereitungsdienst bet einem Rechtsanwalt absolvirt haben und sich für längere Zelt dem Polizeifach zu widmen gedenken, wollen ihre Besuch« unter Beifügung von Zeugnissen (»bald al» «»Glich bei Unterzeichneter Behörde etnreicheo. Leipzig, am 11. Februar 1893. D«« P,ltzeta«t »er Eta»» Leipzig. o. L 484. Bretschneider. Politische Tagesscha». * Leipzig, 12. Februar. ^ In seiner zu Leipzig am 29. October v. I. abgebaltcnen Sitzung batte der Borstand der „Deutschen Eolonialgesellschaft" sich unter Andern, auch mit der Damaraland-Eon- cession beschäftigt und zufolge eines von der Abtheilung Köln gestellten Antrages den Ausschuß der Gesellschaft be auftragt, diese Eoncession nach zwei Richtungen hin einer sorgfältigen Prüfung zu unterziehen, nämlich ersten- hin sichtlich der Frage: ob die in der Eoncession verliehenen ausschließlichen BergwerkSrechte mit der für Südwrst- asrika gilligcn Brrgverordnnng vereinbar seien und zweiten» hinsichtlich der Frage, ob nicht die Be- iiimmung in Artikel 13 der Eoncession, wonach die Negierung den Eoncessionairen den zum Ban und Betriebe ihrer Eisenbahnen erforderlichen Grund und Boden — auch soweit er im Privatrigenthum steht — unentgeltlich zu »ver schaffen" bat, al» eine eventuelle finanzielle Belastung de» Reich», der Zustimmung der gesetzgebenden Factoren de» Reich» bedürfe. Der Ausschuß der Gesellschaft glaubte dem ihm erthrilten Aufträge nicht bester entsprechen zu können, als indem er namhafte deutsche StaatSrecht-lehrer zur juristi schen Prüfung und Begutachtung dieser beiden Fragen auf forderte. In Folge hiervon sind nunmehr zwei Gutachten eingegangen: daS eine von Herrn Professor v. Stengel in Würzburg, da- Andere von Herrn Professor Zorn in Königsberg. Beide Gutachten stimmen darin überein, daß die Verleihung ausschließlicher BergwerkSgerecht- samr mit der im ganzen Schutzgebiet und deshalb auch in dem durch die Damaralandconcession berührten Theile desselben giltigcn Bcrzverordnung, welche auf dem Grund sätze der Bergbausreideit beruht und diesen Grundsatz in ihren einzelnen Bestimmungen durchführt, nicht vereinbar sei und daß eine Verwendung von Reichsmitteln zur Erfüllung der obenerwähnten Zusage des Artikels 13 der Damaraland- cencession nur mit Zustimmung der gesetzgebenden Factoren des Reichs stattfinden könne. ES läßt sich nicht verkennen, daß dir BolkSstimmung, soweit sie zum Ausdruck kommt, für die Militairvorlage wenigsten» in denjenigen Kreisen neuerdings günstiger geworden ist, in welchen stet- das Gefühl für des Reiches Kraft und Festigkeit am stärksten ansgcbilkct war, wenn auch nicht für die Militairvorlage im vollen Umfang de» RegierungScntwurs», 'c doch für eine Verständigung aus mittlerer Linie, welche mit der gegenwärtigen Leistungsfähigkeit deS Volke« vereinbar ist. Täglich mehren sich die Kundgebungen in dieser Richtung, >sie allerdings zunächst fast ausschließlich auf konservative und nationalliberal« Kreise beschränkt sind. Vieles der art, was im Vertrauen sich ausspricht, dringt überhaupt nicht in die Oeffentlickkeit; wir baden aber, schreibt die „Rational - Liberale Eorrespondenz" allen Grund an- zunebmen, daß a»ch bei freisinnigen und klerikalen Abgeordneten Gesuche, Mahnungen und Stimmungsberichte in dieser Richtung in reichlicher Zahl einlausen. Vornehm lich io den westlichen Gegenden des Reich», die ja bei einem Krieg zunächst gefährdet lein würden, herrscht der dringende Wunsch nach einer Verständigung vor, und er beschränkt sich ebenso wenig etwa aus nationalliberale Wahlkreise, wie rin fran zösischer Einbruch vor den Grenzen de» ultramontanen Einstuffe» und Besitzstandes stillhallen würde. E« wäre aber von der Re gierung ein unverantwortlicher Fehler, wenn sie au« der verbältnißmäßig günstiger gewordenen Volksstimmung etwa die Ermuthiqung zu dem Versuch bernrbmen sollte, bi» zu einem unerträglichen Maß ihre Herresreformpläne durchzuführen Tie augenblickliche Sachlage und der gegenwärtige Reichstag sind noch verbältnißmäßig günstig für ein« Verständigung, während eine au» diesem Anlaß erfolgende Krisis und Reichs- tagsauflosuna mit allen ihren verbitternden und aufreizenden Wirkuugen sicherlich nicht diejenigen Grundlagen schaffen würde, «ns denen da» Werk der Heeresrrsorm mit besseren Aulsichten ans Erfslg auf» Neue ia Angriff genommen »erd« könnte. Da» französische Ministerium ist zu dem Entschlüsse gelangt, der Kammer ein neues Vertrauensvotum abzuvcrlanzen. Ribot hatte am Freitag eine lange Unter redung mit den Führer» der republikanischen Parteien und erklärte ihnen, daS Ministerium könne nur im Amte bleiben, falls ihm die Kammer ein unzweideutiges Vertrauensvotum ertheile. Die Radikalen beschlossen hierauf, die Regierung wegen der allgemeinen Politik zu befragen, um ein Ver trauensvotum hervorzuruscn. Als Interpellant wurde, wie schon gemeldet, der Abg. Leydet bestimmt. Diese Anfrage wird die Gelegenheit darbielen, Klarheit in dir Lage zu bringen. Eigentlich sollte sie schon am Sonnabend erfolgen, aber sic wird voraussichtlich nun erst am Montag die Kammer be schäftigen, da zuvor ein Einvernehmen zwischen der Regierung und den republikanischcn Gruppen ungebahnt werden muß. Die äußerste und die radikale Linke sink nach längerer Berathung zum Entschlüsse gelangt, daß sie daö Eabiuct mit voller Kraft unterstützen wollen, wenn cS sich offen gegen das linle Eentrum und die bekehrte Reckte erklärt. Die beiten vorgeschrittenen Parteien entsenden fünf Unter händler an die Opportunisten, die sich gegenwärtig „Harlamentarischc Studiengruppe" nenne», uni ihre Stimme» für eine gemeinsame Vertrauenskundgebung zu erlangen, die 320 Stimmen vereinige» würde. Die gcmcinsanien Be- ralhuiigcn fanden am -Lvnnabcnd statt. Die Grundlage der neuen Politik der republikanischen Einigung würde ein Re- girrungSprograniin bilden, dessen Hauptpuncte nach einer Meldung der „Boss. Ztg." diese waren: rücksichtslose Weiter führung und Beendigung der Panamannrersuchnng, arbeiter- freundliche Neuerungen und entschlossenes Frontmache» gegen den von Eavaignac geführten angeblichen Bund der zweifel haften Republikaner oder Feinde der Republik. Man zweifelt nicht daran, daß die Regierung dieses Programm annebmen wird. Der Horn gegen Eavaignac wächst im geraden Verhältnisse zur Beschämung, welche die Abgeordneten Uber ihren Beschluß vom Mittwoch empfinden. Man erinnert heute daran, daß Eavaignac al« Unterstaatssecretair und Minister Mitglied von Eabinetten war, welche die von ihm so tugendhaft ge geißelten Regierung-practiken übten, und daß er l887 Sans» leroy'S Zeuge in einem Zweikampfe war, also diesen Haupt checkmann mit seiner eigenen Ehre deckte. Der Besuch de« Großsürsten-Tbronfolger» in Berlin läßt dir Franzosen noch immer nicht ruhig schlafen, sondern verursacht ihnen andauernd Beklemmungen der merkwürdigsten Art. Man scheint sich in der Thal in Frankreich den, festen Glauben bingegcben zu haben, der Freundschastsdund zwischen Rußland und Frankreich sei bi» zn dem Grade fest abgeschlossen, daß, wenn c» den Macht habern an der Seine gefallen sollte, da« Kricgöschwert au« der Scheite zu ziehen, dann auch die Russen sofort über da» verhaßte Deutschland mit hcrsallcn würden. Da kommt nun »nt einem Male der Austausch der freundschaftlichsten Ei»- psindungcn zwischen dem Erben der russischen Kaiserkrone und dem deutschen Kaiser — Grund genug, um den Fran zosen daS Eoncept gründlich zu verderben und sie in eine höchst ungcmüthliche Stimmung zu versetzen. Die französi schen Publiciste» im Ausland sehen den Dingen etwa- besser aus den Grund, und wir können in dieser Beziehung einen in der Thal recht charakteristischen Bericht anfübre», welcher der Pariser „Petile Presse" aus Berlin zngegangen ist. Der Berichterstatter dieses Blattes schreibt u. A : „?uis die Gefahr bin, abermals beim französischen Leser anzuftvßcn, bin ich eS doch der Wahrheit schuldig, die nackte Wirklichkeit ohne Um schweife und rückdaltloS darzustcUen. Ter Besuch des Großfürsten-Thronfolgers hat sofort unmittelbare und deutliche Folgen gehabt, die sich bereit- in einer Ab nahme der Beunruhigung kund giebt. Ter Berliner Hof hat dem russischen Gast gegenüber das Menschen mögliche an Aufmerksamkeiten und Liebenswürdigkeit entfaltet. Der Liebe Mühe ist nicht umsonst gewesen, sie ist mit einem vollen Erfolg belohnt worden DaS Zugeständnlß will mir schwer über die Lippen, allein in Frankreich muß man cS wissen, der Erbe de- Zaren ist durch die außerordentliche Entfaltung von Zuvorkonimcnbcil, worin der Berliner Hof Meister ist, im Sturme erobert worben. Der Großfürst-Thronfolger hat alle diese zarten Aufmerksamkeiten mit einer solch liebenswürdigen Dankbar keit und BerslLndiiißiniligkeit cntgcgengcnommcn, daß man beute versichert, sein Besuch sei seinem eigenen freien Ent schluß entsprungen und der Zar habe seinen Erben ledig lich gewähren lasse». Unterstützt werden diese Versiche rungen nvch durch den Umstand, daß der russische Thron folgen seit seiner Rückkehr nach Rußland mit zahlreichen politischen und niilitairischcn Persönlichkeiten, sowie solche» obne dienstliche Stellung einen regen und vertraulichen Brief wechsel angek,lüpft hat. In eigenhändigen Briefen bat er seinem Entzücken über die Ausnahme und seinem Bedauern darüber An-druck gegeben, daß er Berlin früher, als er ge wünscht bätte, habe verlassen müssen. Kurzum der Zarewitsch bat von seiner Hinneigung zu Deutschland so unzweideutige Beweise gegeben, daß man am Berliner Hose keinen Zweifel mehr hegt, daß die Thronbesteigung diese« Prinzen die Aus söhnung mit Rußland und eine Wiederherstellung de» alten Einvernehmen- zur Folge baden würde. Ich bürge um so sicherer für die Wahrheit dieser Thatsacken, als ich eS mir habe angelegen sein lassen, meine Feststellungen zu vervoll ständigen, bevor ich hiermit über dieselben berichte." E» läßt sich vollständig begreifen, wenn dir üble Laune der Franzosen beim Lesen solcher Berichte sich vermehrt. Im englischen Unterbau- ist am Sonnabend die Adreßdebatte zum Abschlüsse gebracht und die Adresse angenommen worden. Man kann nicht gerade sagen, daß die unionistische Opposition bei den bisherigen Abstimmungen über die zahlreichen AiiicntenicnlS zur Adresse Mann an Mann gestanden wäre; selbst bei der Entscheidung über den Fostcr'scken Znsatzantrag in Betrrff brr Wablemschüchterungen durch irische katholische Geistliche, welche übrigens General-Anwalt Russell für die Meatber Wahlkreise, wo ein paar lausend Analphabeten in den Stimm-Urnci, getrieben wurden, zugegeben bat, haben sich dir Unienisten wider Erwarten nicht sonder lich angestrengt. Augenscheinlich sparen sie all ihre Kraft kür die Bekämpfung der irischen Vorlage auf, die vor läufig für heute, Montag, erwartet wird Für die denk würdige Sitzung m welchcr dwse^ d^greisi 500 M.zl.ed-r deS Hanse- selbst bab-n ^ und Freunde um Galerieplaye bew '. ^ ^ch Glad- Werber» befand sich neben den ' S.tze stone selbst. Da ,-doch der v-rsugb- nur enthält, so wurden i» Gegenwart von ^^si>e,tt. die Einlaßkarten auSgeloost und unter dl« - In Ostasien sind eS nicht allein ^b-na >'"d -^pan. welche von sich reden machen. svndcln c g koreanische Frage, die ihrer Losung darrt und äuge, blicklich von der japanischen Presse mil emer keil behandelt wird. Man ist au, d.e,er Seite vr" Bestrebe,, erfüllt, die japanische Rkg,erunz m e»icr en g ä Politik in dieser Sache zu drangen. ES zeigt si<» rare,. wie die Allg Ztg." mitthcilt. große Unzutricdeiiheit Mit den, in " Beuc^KoreaS zwischen «nd E ° im Jahre 1885 geschloffenen Vertrage von ^ Derselbe setzte fest, day dcr,cmgc der beiden der mit Waffengewalt in Korea einziltchrciten gedenkt, den andern vorder von dieser Absicht zu benachnchligeii habe. Man behauptet, daß diese Vesl.mmung Japan im Ernstfälle an raschem, energischem Handeln werde, und fordert deshalb. daß der Vertrag aufgebol , werde. Sodann wird aus d.e ..m.nterdroche.w» An strengungen h...gewiesen, die Ehina mach«. s-'"- ^chutzbeir- schaft über Korea zu behaupten. Von der mache Rußland deunruhigende Fortschritte. E» ergieße sici ein beständiger Strom von koreanischen Einwanderern in da« russische Gebiet; dieselben würden von den russischen Be- Hörden mit ganz besonderer Freundlichkeit ausgenommen und behandelt und hätten sogar in einzelnen fallen recht einträgliche Stellen erhalten. Japan muffe daher bei Zeiten seine Vorbereitungen treffen, um gegebenen Fall» sofort ,ur Stell« zu sein. Auf den Posten de« ,apan„chen Ver- treter- in Korea muffe ein Mann von besonderer Tvat- kraft und Geschicklichkeit berufen werden. Zwischen Korea und Nagasaki müßten Kreuzer riimcstellt werden, die ,m Falle auSbrcchender Wirren den Depeschendienst zu über nehmen hätten. Die »ach der japanischen Westküste führend« Eisenbahn muffe so schnell als möglich fertig gestellt werten. Beinerkenswcrth ist, daß die gouvernementale Zeitung Japan-, die „Nichi Nicki Schimbni,", diese» Stimmen gegenüber zwar betont, baß höchsten» Ehina. nicht aber Japan durch den Vertrag von Tientsin eingeschränkt werde, daß sie aber doch auch ihrerseits für eine energischere Politik Japan« gegenüber Korea cinlritt und der Regierung wie dem Parlament an- empfiehlt, die Kampssähigkeil deS Landes zu erhöhen. Deutsches Reich. Q Berlin» 12. Februar. Ter Abg. Arendt bat, wie wir hören, seinen Antrag, der eine scharfe Verurlbeilung der Hantelsvertragspolitik enlhiell und im Abgeortneteiibause zu so lebhaften Scenen führte, zurückgezogen, um ihn in „milderer Fassung" wieder einzubringcn. Tic Angelegenheit siebt am nächsten Mittwoch wieder aus der Tagesordnung. Die Regierung bat sich über ihre Haltung »och nicht schlüssig gemachl. — Aus dem aus social- und wirtbschastSpolitijchcni Gebiet so überaus rührigen Vertag von Du »cker und Hum blot in Leipzig ist wieder eine interessante Veröffent lichung bcrvorgegangen: Die innere Eolonisation im östlichen Deutschland von Professor Max String. Der Verfasser behandelt: Allgemeine Ziele und Vor aussetzungen der Eolonisation, Arhciteransicdelungcn, Baucrn- colonien, darunter namentlich die staatliche Eolonisation in Posen und Westprcnße». In der Einleitung wird bemerkt: „Der preußische Staat ist im Begriff, durch eine umfassende Eolonisation den mittleren und Heineren Grundbesitz vornehmlich in denjenigen GebietStbeilen zu mehren, wo die Ausbreitung großer Landgüter die Entwicke lung deS ländlichen Mittelstandes gehemmt und räumlich be schränkt hat. Da die Bodeiiverlheilung mehr als irgend eine andere wirtbschaftliche Tbatsache die mnere Gliederung des gesellschaftlichen und politischen Lebens der Völker bestimmt, so erscheinen die pseußischcn EoloiiisationSgrsctzc geeignet, so wohl die Zustände der nächsldckheiligleii östlichen Pro- vinzcn als mittelbar dem ganzen nationalen Organis mus bis in die weitesten Verzweigungen hinein glücklich zu bceiiiffussen. Soll aber diese Hoffnung in Erfüllung gehen, soll eine wohlbadende, freie und von staatliche», Gemciiisinn erfüllte Bevölkerung in den Eolonicn für Generationen und Jahrhunderte eine gesicherte Stätte finde» muß ein allseitig wohlerwogener Plan die Arbeit leiten." Twse« Streben wird durch das gründliche und lehrreiche Werk Sering'S gefördert, welche- uns eine sickere Kcnnlniß davon giebt, wa« auf dem Gebiete der inneren Eolonisation in neuerer Zeit erstrebt, erreicht und verfehlt werde» ist DaS Urtbeil de« Verfassers über den Erfolg de- staatlichen EolonisationSwerks in Posen und Wesrpreußen lautet über wiegend günstig. — Ter Kaiser und die Kaiserin unternahmen Vor- mittags wieder eine griiie.iisaiilc Thiergarten,akrt. Später empfing der Kaiser den GencralstabSches der Armee zun, Vortrage, arbeitete mit dem Ebef de« M.lita.rcab.nttS und nahm eine Reihe militairiscker Meldungen entgegen Abend- besuchten dir Majestäten da» Opernhaus. ' ^ -Der Kaiser stattete dem FürstenStolberg-Werntaerode dem präsumtiven Herrenhaus-Präsidenten. einen längeren Beiuch nb. — In parlamentarischen Kreisen wird cS für gänUich au«qe,ch,osscn gehalten. ta§ t,e zweite Lesung der M.lilair Vorlage >m Plenum vor Ostern erfolgen könne. - Tie Budgctcommiisicn des Abgeordnetenhauses genehmig.« den (kta, der Lott-r.-verLaltung und "abn, e.ne Resolution de» Inhalts aus. 1) dem Landtaae in nächsten Jahre die Fortführung der 1880 bis 1885 aus- genommenen S,°"st.k über die Pr.vatlotterien ?m bisherigen Umfange bi« ,8-,3 vorzuleaen 2) in beim Vertriebe der Privat lotteri.loose obwaltenden Mißständ. abgestellt werden - Die Sonservativen werden bei Gelegenheit der gegen wärtigen Debatte über das Gehalt des StaatSsccrctairS deS fnncnl eine Anfrage an die Regierung über den Stand der zugesagte» Novelle des UiitersliitzlingSwohnsih^esetzeS zur Spracke bringen. Zun, Redner in dieser Sache ist Frhr. v. Mantcusscl bestimmte — Die „Kle»z-Zeil»»g" schreibt: „Bon einer Scilc, bei der ein Jrrthum ausgeschlossen Ist, gebt unS die Nachricht zu, dag der Großsttrst-Thronsolger von Rußland unseiem Kaiser nicht gesagt habe, daß ei» russisch- französisches Bündniß nicht besiehe. Tein gegenüber könne,, mir unsere entgegengesetzte Meldung natürlich nicht ausrecht erhalten, obgleich sie im» aus einer Quelle zuging, die sich bisher stets bewahrt hatte." — Der Amtsrath v Dietze zu Varby hat den Rothen Adler- Orden II. Classc mit Eichenlaub erhallen. * Bronibcrg. lt. Februar. Eine Versammlung von 500 ostdeutschen Lantwirthen beschloß, dem „Bund der Landwirlbe" beizulretcii, ferner eine Petition an den Kaiser zu senden mit der Bitte, die Handelsverträge mit Rumänien und Rußland ab zu leb neu. (Frkf. Ztg.) * Bremen, >l. Februar. Prinz Heinrich ist heute früh von hier abgereist. Der Prinz nahm auf der gestrigen Schasscriiiablzeit nach dem (von unS am Sonnabend mitge- Ihcilten) Toast auf Bremen nochmals das Wort in Erwiderung einer Rede aus da« Heer und die Flotte. Der Prinz sagte: „Meine sehr geehrten Herren! Lasse» Sie mich den Dank ausiprechc» dafür, daß Sie der Armee und der Marine ge dacht haben Einem Gcschnsisterpaare gleich, gehe» wir Beide durch das Leben und sorgen dafür, daß Deutschland Ruhe hat. Unsere große Schwester, die Armee, bat die« bewiesen und kann sprechen. Sie hat zu Deutschland» Ehr« und Einigkeit geblutet und gewirkt. Die jüngere und kleinere Schwester hat die- in dem Maße noch nicht getha». Sie soll uns wird cS tbun, wenn die Pflicht ruft, mit der Armee vereint, dafür bürgen wir. Armee und Marine sind berufen, wenn schwere Stunden kommen, dafür zu sorgen, daß Deutsch land Hammer ist und nicht Amboß." (Langanhaltender Beifall.) * Münster, 10. Februar. Die schon erwähnte Katho- liken-Versauiiiiluiia ,n Münster batte an den Papst einen Glückwunsch zur Feier seine» goldenen BischosjnbilLum« gesandt. Darauf ist durch den T)rabt eine Antwort in schrecklichem Latein eingelausen, die zu deutsch etwa lautet: „Der heilige Vater bat die Ausdrücke kindlicher Lieb« der zu Münster versammelte» Katholiken mit freudig beweglem Herze» entgegen genommen und erlheilt ihnen in dem vollen Vertraue», daß sie bei Behandlung der sociale» Frage die von tkm in seinen Enchklikeu ausgestellten GrundsSue durchaus zur Richtschnur nehmen und befolge» werden — liebevoll den apostolischen Segen. Cardüiat Nampotla." * Aus Tbürtngcn, N. Februar. Der Verbandsratß thüringischer Gewerbe vereine batte laut Beschluß des Hildburaväuser DclegirtentageS eine Petition an die thüringische» Regierungen wegen Beschränkung des Hansirhandels und Erhöhung der landcSgesctzlichen Steuer ans Wandcrlagcr gerichtet. Tic altenburgische Regierung hat daraus geantwortet, daß sic dem ersten Tbcil der Pclition, ins besondere hinsichtlich derTetailreisende». svmpalbisch gegenüber- siebe, daß dieser sich aber inzwischen durch die Vorlage Bayerns im BundeSratb erledigt bade. Auch dem zweiten Tbeilc der Petition ist die Regierung nickt abgeneigt; da aber seit Ein- sührnng der Steuer im Herzogthum seit 1878 nur 17 Wochen- sleucru für Wandertage» entrichtet sind — wäbrcnd der letzten 5 Jahre nur 7 —, auch von der Vorlage Bayerns ei» weiterer Rückgang in der Zahl der Wanderlager zu erwarten sei, setzt sie die Entscheidung noch einige Zeit aus. ' Karlsruhe, 10. Februar. Uebernioraen kehrt zum 25. Mal der Jahrestag wieder, an dem seiner Feit Finanzminister 1»r. Ei ist älter sein Amt übernahm, und zwar a>S Nachfolger des am 3. Februar 1i->«Pi verstorbenen SlaatSministcr« Mathy, der ihn als Rath in das Finanzministerium berufen balle. Ter Jubilar bat dieser Tage eine mehrwöchige Reise nach Italien angctreien. Tie „Badische Lorrespondenz" spricht ihr Bedauern aus. baß der Jubilar es durch dieie Reise de» Beamte» seiner Verwaltung und Allen, die ihm anläßlich seines Jubiläums gern ihre Verehrung be zeugt habe» würde», unmöglich gemachl habe, ihm Len Ausdruck ihrer Mesühle unmitlelbar darzubringen, uud versichert, daß überall im Hetmaltilande am morgige» Tage dankbar der große» und btetbeiiden Verdienste gedacht wrrde, die er sich während dieser an Mühen und Arbeit reichen sünsundzwanzig Jahre i» treuester und erfolgreichster Tienstersüllung an der «Pitz» einer der bedeutendsten Abihcilungen der Slaaievcrwaitung, »eugeslaliend und schaffend, erworben habe. * Frcibiirg t Br., to Februar. Nach vierstündiger er regter Sitzung hat der akademische Senat, der „F. Z." zu folge, mit Il> gegen 10 Stimmen beschlossen, die Eurie mit ihren Ansprüchen ans die UniversitälSkirche abzuwciscn und diese von Protestanten und Altkatholikcn weiter benutzen ZU lassen. Oesterreich.Uugara. * Wien, l l. Februar. Der „Politischen Correipondenz" wird an« Petersburg gemeldet, daß der Minister v. Gier« seine Rückreise »ach Rußland bis Avril verschoben habe. — Gegenüber verschiedenen unrichtigen Angaden über die Stärkevcrbältnissc der österreichisch-ungarischen Armee tbeilt daS „Armceblatl" zuverlässig mit, daß der FriekcnSstand 320 010, der Kricg«stand 1 315 370 Man» »'»faßt. Zum KricgSsiand tritt nock der Landsturm mit 130 Bataillonen zu 1000 Mann und 20 Escadronen zu 150 Reitern hinzu. — Im Jnngczechenclub stcbt eine Schei dung bevor. Die sogenannten Realisten, wie Masaryk, Kaizl, Kramarsch n. A , die begabtesten Mitglieder der Partei, werden in Folge der heftigen Anfeindungen der Radikalen auStrcten und mit den Resten der Altczecken eine neue Gruppe bilden — Für Hohenwart steht anläßlich seine- siebzigsten Geburl-tage« eine hohe kaiserliche Auszeichnung bevor. * drft, 11. Februar. Die aristokratischen Führer der klerikalen Partei beschlossen, zum Zweck deS Sturze» der Kirchenpolitik der Regierung und Organisirung einer großen katholischen Lande Spart ei im ganze» Lande katholische ElubS zn errichten. Gras Nicolau» Esterhazy ersuchte den Prima», in seiner Diöcese ebenfalls derartige Bereine zu gründen. In Gran ist bereit« eine ähnliche Bewegung im Zuge. Doch verlautet, daß ihr der Prima» sernstehe. (M.Z.)
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