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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 07.01.1895
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1895-01-07
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-18950107016
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1895010701
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1895010701
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1895
- Monat1895-01
- Tag1895-01-07
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«?8^8ww» «bestell«, «»geholt viert»1iährUch^4Ä. kt »wetmaliaer täglich« Lnstell»,, t»« Morgen-Ausgabe. L^L ! «» für »diÄnng 7chO. VSLLN'WWVü^ UrDortto» i«d Lnedittor -otz»»«e»,«ße 8. OteErwdittt» t» Wochentags uunnterdroche» >S!siM«»fÄSd1««d«d»7U* MmMrIlUckm A«-ergsu-P»OßA Re S gespaltene Petit-etle »0 Psz. Neelamea uuter de» A»da«ti»Lsstrtch Gaw spoken) 50vor Lea Familienuachnchk, (Sg^alt.u) 40-4. Größere Schriften laut misew ««zeichntß. Tadevartschet «ch »ach hßhnn» L««tf. tztts-Beilage» (gesalzt), n«» «it k» 60.—, Mit Poflbessrvernug ^ «v.^-» Anzeiger Am»8h»rschl»t fiir A«Brr»r »dend-An-^de: «onnttwg» 70 Uhr. Morg.n-Au-gad«: Nachmittag- 4 Uhr. Sonu- «L FesttaaS früh '/^> Uh^ Bei Leu Filiale, a»L Aanshmestell«, je ei« halbe Stnnde früher. Anteile« stab stet» a» Li» z» richte». lvtt» Ms«»'» Torttw. lAltre» E«tz>)d llnioersiUUSümd» 1. . - ^ Loni» d»we. Rathmchnuftr. 14. pari, uud KSnig-vlatz D Organ für Politik, Localgeschichte, Handels- «nd Geschäftsverkehr^— Druck »ad Verlag von G Poltz k» Leipzig ^U. Montag dm 7. Januar 1895. 8A. Jahrgang. Amtliche Bekanntmachungen. Le» 14. Januar h. falle, »o, vormittag» V Uhr aa im Vurganer Sorftreviere auf dem Mitielwaidichlage im sogmanuiea Pwtzlenz dicht »m HnnSewaffer der Lützschenaer Grenz» „L der -inttzrinne t» «dth. » 14« «arte Langhaufen «ah ««? ftarke Adranmhanfen »ater Len im Termine auevängrnden Bedingungen uud der übliche, I Anzahlung an Lrt und Stell« meistbietend verkauft «erde». Zusammenkunft: auf Lem obeageaannten Schlage. Leipzig, am 4. Januar 1895. Des Rath» Korftdeputation. Zluhhoh-^uttion. he» 14. Jnunar h. 2»., solle, von vor- a» w. Uhr an im vnrwruer Forftreviere aus dem Mittelwalpschlage i« sagenannien Pohtenz, dich, am Hunde, waffer der Lüöscheuaer Grenze und der Aluthrinue in dtblh. Z; 895 Eichen-Kiötz« von 18—106 am MNtenstLrke u. 8—IS m Länge 5 Buche«- - . 18-8« ... 4-6 . 88 Gfcheu- . . 17-88 . . .8-9 . 48 Muster» . . 18-46 - . - 3—lS . 18 Linde»» . . 85—70 ... 8'/,—8- 1 M«tzhalder-Kloh von 81 . . . 5 m 1 Vier«- »»84» » »10. 1 Pappel- . »63 . . . 8 . 140 Stück Eschen- und Aüftern-LchirrhSljer. »nter den im Termine auShängenden Bedingungen und der üblichen Anzahlung au On und Sielle meiftuietend verkauft werdea. Zusammenkunst: auf dem obeugenannteu Schlage. Leipzig, am 4. Januar 18S5. De» Naths --rftdedutattan. Nutz- un- Lrennlioh-^uction. ^ Freitag» den 18. Januar d. I., solle, von vormittags «', Uhr an im Vurgauer Forstreviere auf dem Mtttelmald- schlage im sogenannte« Poblenz, dicht am Huudemaffer der Lützschenaer Grenze und der Kluthrtune in «och. 8 7 ^ stimtr. Gichen-Mnhschrite I. und ll. «lasse, -oy. Auktion. Die»»»»,. Mittag» vrennschette, sowie 4 » Eschen- 8 » «nster»- 10 - Linden- unter den im Termin« auSHSngenden Bedingungen und der üblichen Anzahlung aa Ort und Stelle meistbietend verkauft Verden. Zusammenkunft auf dem obengenannten Schlage. Leipzig, am 4. Januar 1895. De» Rath» Farftdehntatto». Die Forderung weiterer Zocialreformen. Bon einem der verehrtesten Veteranen der nationallibe ralen Partei geht uu» folgende Ausführung zu: »Bei gewissen Organen unserer Tagespreis« ist e» zur Gewohnheit geworden, die Nothwendigkeit und Dringlichkeit immer weitergedender Socialreformen (neben den schon voll» zoaenen) fort und fort zu betonen und da» Außenbleiben solcher den Regierungen und dem Reichstag zum Gorwurf zu macheu — ohne doch zu sagen, welcherlei Reformen sie dabei im Auge haben und wie sie sich solche auSgefilhrt oder aus führbar denken. So lesen wir in einem dieser Organe („Leipz Neueste Nachr.") den folgenden Satz: ,Dem Jahre, dessen Schwelle wir soeben überschreiten, wird die Entscheidung darüber bestimmt sein, ob der große staat-sociale Gedanke de- ersten Kaiser» weiter (so und nicht etwa „wieder" steht deutlich gedruckt) vertrocknen (!), ob er von Neuem frisch ergrünen und glänzende Früchte tragen soll. Tritt Deutschland, treten die Culturstaaten der Welt mit Besonnenheit und Kraft an die Lösung de» socialen Problem-, dann wird da» Jahr 1895 noch größere Bereu tung in den Jahrbüchern der Geschichte erlangen, als da» Jahr, da» un» den japanischen Krieg und den Tod Carnot» und Alexander- M. gebracht hat'. Unterziehen wir zunächst einmal die Phrase von dem ^weiteren Vertrocknen" de» staat-socialen Gedanken» Kaiser Wilhelm'» l. einer unbefangenen Prüfung! Der „staatssociale Gedanke" Kaiser Wilhelm'» l., wie er in der kaiserlichen Botschaft an den Reichstag vom 17. November 1881 ausgesprochen war, faßte den Schutz der I ^ ^ . . Arbeiter gegen Unfälle im Betriebe und gegen Hilflosigkeit I Ät-ebend^ bei Krankheiten, ^sowie gegen Abnahme^ der «NverbSfäbi^keit ^ ^weder"^-- Lage erregt, Hoj > Zweigen im Laufe weniger Jahre belastet worden ist und j fortwährend weiter belastet wird, die ProductiouSkosten nicht wenig erhöben und dadurch unsere inländischen Gewerbe in ein ungünstige- Berkältnih der Mitbewerbung mit der In dustrie der anderen Culturstaaten versetzen, in denen ähnliche Maßregeln im Interesse de» ArbeiteruandeS entweder gar nicht oder höchsten- in einzelnen schwachen Aiifänaen bestehen. Die sogenannte socialpolilische oder focialresormatoriscke Gesetzgebung kr» deutschen Reich- ist aber auch bei der Durch führung de- hochsinnigen Gedanken- unsere- ehrwürdigen ersten Kaisers nicht stehen geblieben, sondern bat für die Ber- befserung der Arbeiterrustände noch von anderer Seite her gesorgt. Durch Einiübrung und spätere Erweiterung Institut- der Fabrikinspecioren ist eine Cvutrole der Verhältnisse gesa affen worden, welche wesentlich den Arbeitern zu Gute kommt, indem sie Mißbräuche aufdcckt. w-lche aus diese drücken. Durch Verallgemeinerung de- Instituts der Gewerbegerichte (die halb aus Arbeitnehmern bestehen) ist eine rasche und mögliist unparteiische Entscheidung von Differenzen zwischen Arbeitgebern und Arbeitern gesichert. Da- sogenannte „Arbeiterschuygesetz" vom l. Juni l4.il („Novelle zur Gewerbeordnung") sorgt durch Norniirung der Lonntagsruhe, durch Beichränkung der Frauen- unk Kinderarbeit, sowie der Arbeit Erwachsener in gewissen Betrieben, durch Einführung von Fabrikordnungen, bei deren Feststellung die Arbeiter betbeiligt sein sollen, und durch sonstige Bestimmungen ähnlicher Art für die t>)esnnel.eit. die Sittlichkeit, da- häusliche Leben u. s. w. reS ÄrbeiterstandeS. Angesichts einer solche» Menge und so beschaffener gesetz geberischer Maßregeln zum Besten der Arbeiter, wie sie sich allein in das letzte Jahrzehnt zusammendrängen, und anzesichtS der namhaften Opfer, welche dieselben den Arbeit geber» tbeil- an Geld. rheilS in B'zug auf ihre Stellung al- Arbeitgeber auferiegen, so spreche», als ob auf diesem Gebiete noch so gut wie gar nichts oder koch noch lange nicht genug geschehen sei, da» heißt denn doch die thatsächlichen Ver hältnisfe etwa» sehr obenbin beurkheilen. Unser« Industrie bat an den durch die socialpolitische Gesetzgebung ihr auferlegten Lasten doppelt sch ver zu tragen gehabt in einer Zeit de- gewerblichen Niedergang-, wie wir sie gerade während diese- letzten Jahrzehnt» aus vielen, ja den meisten Gebieten derselben hakten. Jetzt scheint zwar, wenigsten» aus einigen dieser Gebiete, eine etwas bessere Zeit in Aussicht zu sieben, allein theilwrise nur unter ver LorauS setzung, daß unser« deutschen Prodneenten ganz neue Absatz märkte an Stelle der unsicher gewordenen oder gänzlich verloren gegangenen früheren sich erobern. Dafür ist es aber notbwendig, daß sie nickt zu theuer produciren, folglich mäßige Preise stellen können. Wollte man durch immer böbere Opfer ibnen die- unmöglich machen, so möchte leicht die Folge die sein, daß sie ihre Production einschränken, somit entweder einen Tbeil ihrer Arbeiter entlassen oder niedrigere Löhne zahlen müßten. Durch Beides würbe da- Interesse der Arbeiter geschädigt. E» ist daher wohl ganz richtig, wenn man mit weiteren socialpolitischen Maßregeln (über jene schon so weit gehenden binau-) etwa» zurückhält, daß man sehen will, wie die schon getroffenen wirken, daß man endlich auch darauf rechnet, ander« Culturstaaten würden dem deutschen Reiche auf den von diesem eingeschlagenen Wegen Nachfolgen, und r» würde dadurch jene- Bedenken wegen de» internationalen Mit bewerbe- an Kraft verlieren. Wenn ferner so leichthin von einer .Lösung de- socialen Problem»" gesprochen wird, in Bezug auf welche» Deutscvland und die andern Culturstaaten mit einander wetteifern sollen, so wäre zu wünschen gewesen, daß statt diese- so oft gebrauchten und doch selten oder nie mit einer recht klaren Vorstellung verbundenen Ausdrucks irgend welcher concrete, greifbare Vorschlag zu einer solchen »Lösung" gemacht worden wäre. Denn hier ist die feine Grenzlinie, wo sich Socialvolitik «ad Soeialdemokratie» Reform und Revolution von einander scheiden, und hier bedarf es allerdings in erster Linie der „Besonnenheit", um nicht, wahrend man Social Politik zu treiben meint, in Wahrheit die Geschäfte der Soeialdemokratie »u besorgen, wie da- z. B. bei dem Vorschläge einer „Verstaatlichung" aller Betriebe und Ver Wandlung der jetzigen Lohnarbeiter in „Staal-beamte", den neulich irgend «in noch dazu konservative- Blatt machte, offenbar der Fall ist. Wenn öffentliche Blätter so in» Blaue hin«« „Social «formen" und „immer mehr Socialreformen" fordern, so hat da- eine doppelte Gefahr. Einmal werden dadurch in dem Theile der Arbeiterschaft, der noch nicht der Social demokrati« verfallen ist, allerhand überspannte Hoffnungen erwartende verlieren, von dem abhängen, ob vorbere'tungen ,m Kr üe Esch g von zuverlässiger leicht zu durchschauender Tendenz die Nachricht gebracht, der Kaiser habe bei dem Neujahr-empfange aa die commandirenden Generäle eine Ansprache politischen Äu- halt» gerichtet, in der er auch auf die dem Reiche au» der socialen Frage drohenden Gefahren hingewiesen habe, in denen da- Heer die feste Stütze der Ordnung sem werde. Diese Meldung ist vollständig erfunden. Der Mouarch hat in seinen Worten an die commandirenden Generäle Seite berichtet, va^ nro . Stengel-Marburg nun I Angelegenheiten überhaupt nicht berührt; seine An- H^^?^andidatur ve- Herrn von AlvenSleben^be-war vielmehr lediglich milrtairischen Inhalt-. Thalsache geworden sei, auch die und zwar als gemein- und der Anti- — Die „Post" veröffentlicht die folarude. allem Anscheine nach officiöse Notiz: E des I sennten- -0>e enbera n'icht"auszuhaiten vermocht, I „Die ..Münch. Neuest. Nachr." gehen in einer Erörterung über A?l>eilS. H"r Lieberniann von-unnen g nicy ^hlt denn nur den anläßlich LeS Jahreswechsel» erfolgten Depescheuau-tausch Albelts ^ Mabe er e- sich auch 'osten ^ ^ ^ ^ ,ur I zwischen Sr. MaMar dem Könige von Württemberg und Gr. . daß Frei- die rnso der Mitte Worten, die Wadlb-wegun^e.^ Ne.7di? N^ ^-w^d-s SS' comewativen in der Weise entgeg-nzukommen. daß weiter reckt« siebenden Conserval.ven d,e übrigen» ebenso wen.a eine Organisation bes.tzen, gleichfalls nach l»u Äiiichluß nehmen konnten. Mit anderen Zusa.n.„cnfaffnng der reich-freundlich, positiv ger-chtet«, Parteien erfolate auf dem Boden einer sre.conservativen Can- tivatur. Heule liegen die Verhältnisse voll g ander-. Die Teutsckcomervativen haben vorgezogen, einen so extremen Standpunct zu beziehen, daß sich die Antisemiten mit ihnen zusammeiifinven konnten und die übrigen conservativen Elemente ermangeln so sehr der f entscheidende Stimme für sich selbst als politische Richtung aar nicht mehr beanspruchen, sondern dem Bunde der Land- wirtbe den Rang abgetreten baden. Wie immer man über dessen Antbeilnabme an politischen Wahlen denlen mag, ,m concreten Falle ist mit der realen Tdatsache zu rechnen, daß es von seinem Entscheiden abhangt, ob die Elemente de- Mittel stände- in Stadt und Land, oder, wenn man so sagen will, die bürgerlichen Parteien gemeinsame Sache machen können oder nicht. Da aber nur eine solche Gemeinschaft »m Stande ist, den socialvemokratischen Wahlsieg zu hindern, so hängt e- also vom Bunde der Landwirtbe ab, ob die staatS- erhaltenden Parteien oder die Revolutionäre den Wahl kreis haben sollen. Diese Sachlage ist so einfach und so unanfechtbar, daß die nationaluberale Parteileitung un Kreise sich selbst und dem Lande ein Aeußerste- schuldig zu sein glaubte, um di« Verständigung unter den bürgerlichen Parteien zu ermöglichen. In einer Versammlung der Ver trauensmänner de- Kreise- Schmalkalden wurde am 3., und in einer ebensolchen Versammlung für die Kreise Eschwege- Witzenhausen am 4. d. M. beschlossen, mit Delegirten de- Bunde» und den von früher bekannten Wortführern der Freiconservativen Fühlung zu nehmen, um die Candidatenfrage sofern irgend möglich, gemeinsam zu entscheiden. Vorläufig wurde also di« einseitige Aufstellung eine- nationalliberaien Eanvivaten noch unterlassen, womit denn auch die sämmt liehen, verfrüht in die Presse gerathenen Meldungen von bereit- gefaßten Beschlüssen sich erledigen. Eine namhafte Ermunterung konnten die beiden nationalliberalea Bertrauen-mLnnrr - Versammlungen am Doaner-tag und Freitag au- dem Umstande entnehmen, daß auch die Con- ferenz der BundeSdelegirken de- Kreise» am 27. Decemder aller eindringlichen Beiürwortung durch die Berliner Vor stand-vertreter zum Trotz e- einmüthig ablehnten, einseitig und ohne Rücksicht auf die Folgen der Zersplitterung einen eigenen Canbidaten von Bunve-wegea aufzustellen. Wenn dabei auch noch andere, vielleicht vorwiegend persönliche Gründe mitbestimmend waren, so bleibt doch bestehen, daß noch ein acktenswerrhe- Gefühl der Verantwortlichkeit für die jetzt fälligen Beschlüsse bei den Delegirten de- Bunde- im Kreise lebendig ist, WL- sich ja auch daraus erklärt, daß eben zwischen , „ Majestät dem deutschen Kaiser von der Annahme au-, daß durch den „Deutschen ReichS-An-eiger" die Telegramme zur öffentlichen Kenntniß gebracht worden seien. Dir» ist »in Irr- thum. JenerTepeichrnwtchjei ist durch den „Staat«-Auzr1g,r für Württemberg" am 8. d. M. veröffentlicht und noch am selben Tage durch das officiöie Wolff'sche Bureau verbreitet worden. Damit erledigt sich die von den „Münch. Neuest. Nachr." ge äußerte Ansicht, daß für die Form der Publikation durch den „Reichs-Anzeiger" besondere Gründe Vorgelegen hätten." — Don der Kaiserin Friedrich ist dem Magistrat zu Berlin da- nachstehende Handschreiben zugegangen: „Mit dem Danke für die freundliche Zuschrift de- Magistrat- verbind« Ich aufrichtige Wünsche für die Hauptstadt und ihr ferner,s Wohl. ES erfüllt Mich mit Genugthuung, auf allen Gebieten des städtischen Leben» nicht nur glücklichen Anregungen, sondern großen und bedeutsamen Fortschritten zu begegnen. Möge da» neu be ginnend« Jahr der Stadt Berlin «in Jahr de- Glück» und de» Lrgen» werden!" — Eine Berliner Zuschrift der „Pester Correspondenz" au- „diplomatischen Kreisen" berichtet, daß die Reise de» Reichskanzler- Fürsten Hohenlohe zum Fürsten Bis marck nach FriedrichSruh auf ausdrücklichen Wunsch de- Kaisers Wilhelm erfolge und Fürst Hohenlohe der Träger von persönlichen Mittheilungen de- Kaiser» an den Alt-Reichskanzler sei. „Der Kaiser ist immer noch ernstlich be sorgt um die Gesundheit de- Fürsten BlSmarck, dessen physische unv geistige Widerstandskraft durch den Tod der Fürstin Bi-marck einen so schweren Schlag erlitten hat, daß Fürst Bismarck über den Verlust seiner treuen Lebensgefährtin un tröstlich bleibt. E- ist den Bemühungen der Familie des Fürsten noch nicht gelungen, ihn zu Gunsten einer ruhigeren Stimmung zu beeinflussen. Wenn auch directe neue KrankheitSerscheinunaen bei dem Fürsten Bismarck von seinem Leibarzt, Professor Schweninger, nicht constalirt wurden, so hat doch der Leib arzt und die Familie noch die schwierige Aufgabe zu über winden, die welche sich de- Fürsten bemächtigt hat. E» ;e physische Depression zu'bessern, seit dem Hinscheiden seiner Gemahlin ist sogar wahrscheinlich, daß Kaiser Wilhelm persönlich nach einiger Zeit dem Fürsten Bi-marck in FriedrichSruh einen Besuch abstatteu wird." — Da- Orden-fest wird in diesem Jahre ia alt hergebrachter Form am 20. Januar gefeiert werden. Für da» Capitel des Schwarzen Adler-Orden- und die große Cour sind bi- jetzt der 17. Januar und der 23. Januar in Aussicht genommen. — Der „Münchener Allgrm. Ztg." wird telegraphisch von hier gemeldet: Herr v. Levetzow versicherte mir, er würde zurücktretrn, fall« die Erweiterung der DiSciplivar- grwalt de- Rrich-tagS unterbliebe. Er wird demnächst die GeschästSorduungScommission zu einer Berathung über diese Angelegenheit rinberufrn. — Der „ReichSanzeizer" bringt folgende Bekanntmachung: „Die an der Bahnstrecke Gnesen—Jarotschin gelegene Haltestelle DietrichSfeld führt vom 1. Februar 1895 ad dir Bezeichnung „Chwalibogowo". Bromberg, den 89. December 1894. König. Uch« Eisrnbahn-Lirection." In der Zeit de- Ansiedelung-gesetze» und der Beförderung der inneren Colonisation in der Provinz Posen nimmt sich durch dauernde Kränklichkeit und im höheren Alter in-Auge. Nun, dieser hochherzige kaiserliche Gedanke ist vollständig ver wirklicht in dem Krankencoffen- und dem Unfallversicherung»-, dem Invalidität»- und Altersversorgungsgesetz, wovon zrae ersten schon bei Lebzeiten de» Kaiser» (1884), diese» nach seinem Tode (1891) erschien. Vou einem vertrocknen", vollend» einem „weiteren", d. h. immer weiter vorschreitenden Vertrocknen jene» Gedanken» kann daher nicht die Red« sein, um so weniger, al» auch Berbefferuuge« dieser Gesetz^ wie solche sich durch dw bei AuSführuua derselben gemachten Erfahrungen al» »othweudig »der wünschen-werth herau-gestellt haben, von den GesetzgebungSfactoreu in Angriff genommen find. Welche Opfer jene drei Gesetze — abgesehen von dem Reich-zuschuß — den Arbeitgebern auferlegea, darüber ent nehmen wir einer unlängst veröffentlichten Zusammenstellung folgende Angaben: Die Beiträge der Arbeitgeber zu den Kraukencafsen beliefen sich ia den 7 Jahren de» Besteben» de» Kranken- caffengesetze» auf zusammen 274 Millionen Mark oder für» Jabr auf 441/4 Millionen Mark, di« für die Unfallver sicherung ia S'/e Jahren auf 828 Millionen Mark oder im Jahre 40 Millionen, die für da« Invaliden- und Alter»- reutengesetz, welche» am I. Januar 1891 erschien, auf 172»/, Mllioaea Mark oder 48 Millionen Mark jährlich; da» macht auf jede» Jahr Alle« io Allem 127»/, Millionen Mark au», auf die ganz« Zeit (von 1889 bi» Ende 1894) 774 Millionen Mark. Dabei darf man nicht ver-effen. daß diese tedeutendea G«»««», womit die deutsche Industrie in ihr« verschiedenen entweder gar nicht oder doch nicht so rasch erfüllt werden können, deren Nichterfüllung aber dann diese Arbeiter leicht ander bestehenden Gesellscha^t-orduuug überhaupt irre macht! Personen rathen und dieselben im Voran» zu di-creditirrn die BundeSdelegirten de» Kreise» ihrer politischen Ueberzeugung I diese Veränderung eines deutschen Namen- in einen polnischen >„4. .... befremdlich au». — Die „Kreur-Ztg." hält e» für wahrscheinlich, daß da» Cent rum die Umsturzvorlage mit einigen Abänderungen annehmen, dagegen die Tabaksteuer und andere Steuerprojecte ablehnea werde. — Zum Uo t« rstaat-secr e tair im StaatS- ministerium ist, wie die „Pos. Zta." mittheilt, Senat»- präsident von Meyereu, früher RegierungSpräsideut in Posen, ernannt worden. nach zur großen Mehrheit der Mittelparteien — der frei- eonserativeu und der nationalliberalen — angehören. Da» läßt auch hoffen, daß di« Vereinbarung über «ine gemeinsam« Can- didatur gelingt, zumal die nationalliberale Parteileitung de» Kreise» in der Lage ist, höchst angesehene Persönlichkeiten «a Vorschlag zu bringen, die allen gemäßigten Parteien und ebenso den Vertretern der berechtigten Bestrebungen unsere- ffnungen, die I A)ver bedrückten Mittelstände» gleich genehm sem dürften. darüber dw Entscheidung getroffen ist, mag ,» auf sich beruhen, daß Berliner extreme Organe auf alle möglichen und sie in» Lager der Soeialdemokratie hinüber führt. Andererseits werden durch die Aussicht auf immer neue und immer größere Opfer, die sie bringen sollen, die Arbeitgeber unlustig und am Ende gar wohl muthlo- zur kräftigen Wetter führung ihrer Geschäfte. Kann man doch jetzt schon au- diesen Kreisen herau- die Frage hören, ob nicht neben dem Arbeiter- schutzgesetz bald auch ein Schutzgesetz für di« Arbeit- gebe» nothwrndig werdea möchte?" suchen. — Ein Correspotident verbreitet die Nachricht, in hiesigen Hofkeisea erwarte man de- Besuch de- Kaiser» »« Berlin «och im Laufe diese- Monat«. knüpft daran lange politische Eommentare. Dazu bemerken v»e „Verl. N. R. : AouHchos ÄEoEch» ä Berlin, 8. Januar. C» ist in dieser Neich»tag-sesfloa ganz besonder» nothweudig, daß die Abgeordneten recht zeitig und vollzählig ans ihrem Platz erscheinen. Der letzte Tag vor den Weihnacht-seriea hat uu» einen Bor- arschmack gegeben, wie der Reichstag fortwährend gefaßt sein muß, durch böswillige GeschäftSordnnngskniff« in seinen Arbeite» gestört -u werden. Mau muß darauf rechnen, daß di« Socialdewokratea bei jeder Gelegenheit ihre Macht und die Lässigkeit anderer Parteien mißbrauche», n« syst«. „Noch Srknnl. baden, entbehrt davon, daß Nrtsedi-positioneu «j-t aetroffen worden sind, gilt ü!* «r» d"ß vor Ablanf de» ersten Traner-Hoibjadres' der'»ör oir ms zur dritten Woche de» Innuar ln Au-kickt Anwesenheit de» bisherigen Botschafter» in vernn "di»>»naeN' die »Ir an inständiger Stell« einge»ogea "die Meldung jeder Begründung. Abgesehen sedi-oositioneu de» Kaiser-Nicolau- überhaupt noch wordm sind, gilt «S in den zustLndigenKretsen weiter genommen« mit jener entgegen zu L"°dL LNL'Li vne.*DL Abreise von die/wlA iu^utsicht genommeu hatte. Die KrN? K"«W" r-» mau An« destnittv« Bestimmung getroffen NÄU (13. L'r)'» '"testen, am LsfiS».« — A» Berlin wird malisch di« Thätigkett de» Reichstag» ladmznlegen. E» I Grase," Schnw^liw'Ist'Hack"kl». !»lgerde» > wäre »heran» traurig und beschämend, wenn der Vorgang!«« erwartet di, offlck«»« Bestimmung getrost«,, in der letzte» Gitznng sich wiederholte «nd eine der «rastest«, politischen Aufgaben fortgesetzt mit der Gleichgültigkeit der Volksvertretung ,u kämpfen hätte. Der Reichstag hat im! tativer Teile" geschrieben r Verschiedene von „autori älter haben in — Herzog Ernst Günther zu Schleswig-Holstein ist, von Dresden kommend, hier ringetroffen. Der Herzog beabsichtigt, für einige Zeit hier Aufenthalt zu nehmen und gegen End« Januar ^ sich nach England zu begeben. — Pein, uud Prinzessin Albert von Sachsen-Altenbnrg werden in nächster Zeit wieder zu dauerndem Aufenthalt« hier eiutreffen. — Der dentsch« Botschafter in Pari-, Graf Münster, wird am 18. Januar seinen Posten mit Urlaub verlassen und sich »och Berlin begeben, um dem Eapitei de- Schwarzen Adlerordens bet- zuwohnen. — Dem deutsche» Gesandten von Dereuthall in Lissabon ist auf Grund de» g. 1 de» Gesetze» vom 4. Mai 1870 für seinen Amtsbereich die Ermächtigung rrtheilt worden, bürgerlich gütige Eheschließungen von ReichSanaehörigeu vorzuaehmen «uv dü Ge burten, Heirathe» uud Sterbeftlle von solchen zu benrknndeu. — Der bisherige Leaation-secrriair in Hamburg, Han- Adolf V. Bülo», ist, dem „Hamb. Eorr." znsoige. in gleicher Stellnug an die preußische Gesandtschaft nach Bern versetzt worden und tritt bereits im Lause diese» Mouat» seinen neuen Posten an. Sein ^ Nachfolger wird der bisher in Belgrad thättgr Herr Vr. v. Hum- bracht sein. — Der bisherige türkische Unterstaat-stcretair Horn Essendi, der den türkischen Staat-dienst quittirt hat, wird am uächsten Mttt- woch au« Konftantinopei in Berlin «tntrrffea und bi- aus Wettere» Hierselbst sttnen Wohnsitz nehmen. ' Dem Lousul von Vary ia Tunis ist der Charakter als G«aer-b«ons»l verliehen worden.
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