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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 24.01.1895
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1895-01-24
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-18950124013
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1895012401
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1895012401
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1895
- Monat1895-01
- Tag1895-01-24
- Monat1895-01
- Jahr1895
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Bezugs-Preis Her Hauptexpedition oder den im Stadt bezirk und den Vororten errichteten Aus. gabesleUen ab geholt: vierteljährlich./»4.5lX »ei zweimaliger täglicher Zustellung in« Haut » 5.50. Durch die Post bezogen für Deutschland und Oesterreich: vierteljährlich Direct» tägliche streuzbandienduig tut Butland: monatlich 7.50. OieMvrgea-Autgab« erscheint täglich dt» Abkud-Autgabe Wochentag- S utzr. Nedartion >nd Erpe-itior»: J»tz«n«e»-affe 8. Die Ktteditto» Ist Wochentag- unnnterbroche» gr«ss>^ »», früh S b4 Abend» 7 Utzr. /Malen: VUB Me««'» Lorttm. (Alfred Huhn), Uuiversität-stratz» 1, e-utt Lösche. Kathartnenstr. 1«. pari. und König-Platz V. Morgen-Ausgabe. clpWtr Nuzeigeu-Prei- Itfe 6 gespaltene Petitzeile SO Pfß.' Arrlamra uuter dem RrdactionSstrich (4g»» spalten) 50^, vor den Familiennachrichte» s« gespalten) 40-<. Wrtherr Schriften laut unserem Preis» perzeichntb. Tabellarischer und Ziffernsetz »ach höherem Tatts. Anzeiger. Drgiln für Politik,Localgeschichte,Handels-undGcschastmrkehr. ^nnahmeschluß sLr Aryti-e«: Abrnd-AuSgabe: Vormittag» 10 Uhr. Margen-Au-gade: Nachmittag» 4 Uhr. Sonn- und Festtag- früh '/,9 Uhr. Vei den Filialen und Annahmestelle» je eine halbe Stund« früher. Anzeigen sind stets an di« Erdedtti»» zu richten. Druck und Verlag von L. Pol- de Leipzig ^43. Donnerstag den 24. Januar 1895. 8S. Jahrgang Amtliche Bekanntmachungen. s m » Zur Feier des Geburtstages Sr. Majestät des Deutschen Kaisers wird Sonntag, den 2V. dieses Monats, Nachmittags 3 Uhr ein Festmahl im Saale des Kaufmännischen Vereinshauses stattfinden. Diejenigen Herren, welche sich daran betheiligen wollen, werden ersucht, die Tafelkarten ü. 4 ^ bis zum Mittag des 25. dieses Monats auf der Nuntiatur im Rathhause zu entnehmen. Bekanntmachung. Der in der Markthalle an der Ecke des NotzHb-s »^er Markthallen-Straße gelegene Der^aus-^ gehalt, mit einem darüber,m l. Lberge,chov ven verbunden Raume, welcher mit dem Laden durch en e TreV^^^ jft joiort !7m^""L.7L ^ L',S'"Lr >.';!L';»bnnL.n Bn„»u °,r m Rathhaule. 1. Oberge,chov. Zlniiner Nr. 8, erthcUk. ^.a,eiv,l Daselbst werden auch Bestellungen auf Tafelplätze angenommen, ohne vorherige Bestellungen I auch Mirthgebot^angenommen-d. können Plätze nicht belegt werden. Hierbei machen wir ausdrücklich daraus aufmerksam, daß wir in diesem Jahre, einer Gepflogen-! heit bei der Geburtstagsfeier Sr. Majestät unseres Königs entsprechend, besondere Einladungen nicht ergehen lassen werden. Leipzig, den 18. Januar 1895. Der Rach der Stadt Leipzig, id 234. - vr. Georgi. Größe!. Leipzig, den 16. Januar I-e. 57 18./94. Der Rath Ser Stadt Leipzig. 0r Mearai. Krumb,egel. Bekanntmachung, die in den Monaten Februar. März und April dieses Jahre- stattfindenden Nachaichungen betr. Gemäß K. 1 der Verordnung voin 8. April 1893, wonach die im öffentlichen Verkehre verwendeten Maaße, Gewichte, Waagen und Meßwerkzeuge aller 3 Jahre einer Nachaichung zu unterliegen haben, ist angeordnet worden, daß i» den Monaten Februar, März und April dieses Jahres eine derartige Nachaichung in einzelnen Theilen des hiesigen Stadtbezirks stattzufinden hat. Es werden daher diejenigen Gewerbetreibenden, die in einer der unten aiifgeführtrn Straßen oder an einem der ebendort anfgefiihrten Plätze ihre Geschäfts» oder Arbeitsräume, oder auch ihre Wohnung haben, dasern diese ganz oder theilweise als Geschäfts» oder Arbeits- raum benutzt wird, sowie alle Etandinhaber der Markthalle, ans. gefordert, die von ihnen im öffentlichen Verkehre benutzten Maaße, Gewichte, Waagen oder Meßwerkzeuge an einem der für die be- treffende Straße oder den betreffenden Platz bestimmten Tage zur Nachaichung vorzulegen. Die Vorlegung der nachzuaicheitden Gegenstände, die übrigens bei Vermeidung der Zurückweisung in reinlickirm Zustande dem Aichunasbeaniten zu übergebe» sind, hat gemäß 8. 8 der Eingangs erwähnten Verordnung für jeden Bezirk in dem vorgeschriebenen Locale und nach der im nachstehenden Verzeichniß ersichtlichen Reihen folge stattzufinden, und zwar im I. Nachaichungslocale: Restaurant „Tivoli", Zeitzer Strafte 22, in der Zeit vom 4. bis mit 26. Februar dieses Jahres, im II. Nach aichungslocale: der städtischen Markthalle, Rohplatz 2. in einem von der Inspektion der Halle noch näher zu bestimmenden Raume, in der Zeit vom 27. Februar bi» mit 21. März dieses Jahres, und im III. Nachaichungslocale: Restaurant „Centralhalle", Centralftratze 4, in der Zeit vom 22. März bis mit 5. April dieses Jahres, an jedem Wochentage in der Zeit von Vormittags 8 bis 12 Uhr und Nach mittags von 2 bis 6 Uhr. Waagen und Maaße, die an ihrem Gebrauchsorte befestigt sind, werden an Ort und Stelle nachgeaicht, sind aber zu der aus unten stehendem Verzeichniß ersichtlichen Zeit zur Nachaichung anznmelden. Tie Einhebnng der Gebühren für Vornahme der Nachaichung erfolgt nach Maßgabe der Bestimmung tn tz. 13 der obenangezogenen Verordnung. Werden Maße, Gewichte, Waagen oder Meßwerkzeuge, welche das NachaichnngSzeichen nicht tragen, nach Beendigung des Nach- aichungsgeschüfts, bei einem der nach untenstehendem Verzeichniß zur Nachaichung der betreffenden Gegenstände verpflichteten Gewerbe- rreibenden vorgesundrn, ohne daß er den Nachweis der später anS- geführten Neuaichnng zu erbringen vermag, so gewärtigt er nach 8. 369, 2 des Strafgesetzbuches Geldstrafe bis zu 100 oder Hast bis zu 4 Wochen. Außerdem wird die Neualchung oder nach Umständen die Beschlagnahme und Einziehung der «ngraichten, nicht gestempelten oder unrichtigen Maaße, Gewichte, Waagen oder Meßwerkzeuge veranlaßt werden. Leipzig, am 21. Januar 1895. Der Rath der Ltadt Leipzig. IX. 254. vr. Georgi. Stahl. Verzeichnis der Straften «ud Plätze für die Rachaichnng in der Stadt Leipzig im Februar, Mär; uud April 1805. I. NachaichnngSlacal r Restaurant „Tipslt", Zeitzer Strafte Rr. SS. Bayerscherplatz Albertstraße Schlettrrplatz Schlettrrstraße Elisenstraße Hohestraße Sioonienstraße Fürstenstraße Aloßplatz Lampestraße Simsonstraße Grassistraße Ferdinand Rhodestraße Schwägrichenstraße Earl Tanchnitzstraße Pestalozzistraßr Robert Schumannstraße Hahdnstraße Mozartstraße Beethovenstraße Wächtrrstraße Wilhelm Seyffrrthstraße Harkortstraße Meine Burggasse Münzgosse Zeitzerstraße PeterSsteinweg Emilienstraße Windinuhlrnstraße Härtelstrabe Kramerstraße Kurprinzstraße Leploystraße JablonowSkystraße Brüderstraße Markthalle» strahe den 4. Februar, - 4. und 5. Februar, - 5. Februar. - 5. » - 6. und 7. Februar, -8.-9. » - 9.-11. Februar, - 11. Februar, - 12. . - 12. . 12. - 12. - . 12. - 12. - 12. - - 12. . - 12. - 12. - 12. . - 12. - 13. » » 13. - » 13, » » 13. » »14. « - 15., 16. und 18. Februar, » 18. und 19. Februar, - 19. Februar, » 20., 21. und 22. Februar, - 23. Februar, » 23. » 23. und 25. Februar, » 25. Februar, - 25. » 25. » - 2«. . II. Nachalchnngslocal: Städtische Markthalle, Rohplatz 2. Markthalle den 27., 28. Februar, 1., 2. 4., 5., 6., 7.. 8.. 9.. 11., 12., 14., 15. 16., 18., 19., 20. und 21. März. UI. NachaichnngSiocal: Restaurant „(Lentralhalle". Ventralstratze 4. Rohplaß (ausschl. der Markthalle) den 22. März, KönigSpIatz Mühlgaffe Obstmarkt Rudolphstraße Montzstraße Alter Amtshof A» der Pleiße Centralstraße Doroiheenplatz Dorotheeustraße Zimmetstraße Erdniannstraß« Weststraße Eolonnadcnstraße AlexauVkrstraße Promenadcnstraße Wieienstraße Seitenstraße Mendelsiohnstrabe Elsterstraße Poniatowskystraße Gottschedstraße Thomasinsstraße Ouaistraße »nd 23. März, Mürz, 22. 23. 23. 25. » 25. - 25. - 25. und 26. März, 26. März, 26. » 26. » 27. » 27. - 28. und 29. März, 29. . 30. - 1. April, 2. und 3. April, 3. April, 4. - 4. » 4. - 5. » 5. » 5. » 5. » Bekanntmachung. Diejenigen Droschke,iconcessionare. welct>e hellsichtigen. bei e n- tretende», Schneesall Troschkenschlittcn m Betneb zu etzen werden darauf hingewiesen, daß solct» Schütten den m 8-/ de. Regulanv^ für daS Troschkcnwcsen der Stadt Leipzig "o"*>, gegebenen Anforderungen alle»tlx>iben zu h° dag an denselben die Troschkennnmmern. ebenso wie an den >r°,ch. an be.den Seiten und zwar a» der Ta.cl Leo -chl '.ns. ,s anzu schrauben und nicht, wie dies bisher oller ^gekon n n. ''U -n u hängen sind. Außerdem geben aber die bei der letzten Einstellung voi?Troschkenschlitlen über das ungehörige Verhalten der «cki '"en. siihrer seiie,,s deS Publicnms mehrfach laut gewordenen Klage' den Polizeiamt Veranlassung, darauf aut„.erksa,n zu Latz für o.e Führer von Droschkenschlitlen dir Bestimmungen des vorangezogenen Regulativs ohne Ausnahme maßgebend sind, demnach auch lebe ver langte F»l,re unweigerlich und nach öcn, Tarn auszn,>'hre''.stunddav Znwlderhandluiigeii gegen diese Leitimmungen und Mehrforderungen nach 8. 53 a. a. O. werden streng bestraft werden. Leipzig, am 22. Januar 1895. Das Poltjeiamt der Stadt LetP-ig. v. R. 2W. Bretschneider. Städtische Volksschulen. Der «rburtStag Sr. Majestät des deutschen Kaisers wird in sämmtllchen hiesigen Volksschulen (höheren Bürger., Burger-und Bezirteiktmlen) S«tt,«abend, Sen SV. Januar durch einen Fcstactns gefeiert werden. ^ Dieser beginnt » in der 6. Bezirksschnle für Knaben Morgens 8 Uhr, in der 1. höheren Blirgerfckmle für Mädchen l in der 3. höheren Bürgerschule ?um 1v Nht, in ber 2. Bürgerschule 1 in allen übrigen Volksschulen um st Uhr. Zur Thrilnahine nn der Feier beehren sich hierdurch ergebenst einzuladen Leipzig, den 24. Januar 1895. . die Tircctoren der Leipziger^PoltSschnlen. Bekanntmachung. Vorbehältlich der Genehmigung des rvangeliich-lutherischen Landes- consiswrium« hat der Mrchknvorstand zu Leipzig-Gohlis beschlossen, den an der Breitenseider Straße in Leipzig-GohliS gelegenen sog. „Alten Friedhof", auf welchem im Jahre 1882 di» letzte Beerdigung stattgesunden hat und der seit 1890 für weitere Be- Nutzung gänzlich geschlossen worden ist, zwecks Errichtung einer öffentlichen Parkanlage bis zum Ablauf des Jahres 1910, mit welchem Zeitpunkte das Areal mit Allem, was darauf steht, ent schädigungslos an die Kirche zurilcksollen soll, der Stadtgenieinde Leipzig zur Verfügung zn stellen, falls die städtischen Eollegien zur Urbernahine bereit sind. Erhaltener Anweisung zu Folge wird dieses Vorhaben hierdurch zut Kenntniß der Kirchgemeinde Leipzig-Gohlis mit dem Bemerken gebracht, daß etwaige Wünsche wegen Erhaltung des GotteSackerS oder einiger Grabstellrn bis zum Ablauf von 4 Wochen und längstens bis zum 1. MSr, 1805 der Unterzeichneten Behörde schriftlich vorzntragen sind. Leipzig, den 18. Januar 1895. I». 5369. Die Ktrchcninkvectio» für Leipzig. De* Tuperintendeut. Der Rath der Stadt Leipzig. V. Pank. vr. Georgi. Aff.Wirthgen. Hoir-Verkliuf. Folgende im diesseitigen Forstrevier Flkischerlverder ringe schlagene Nutz- Mid Brennhölzer, als 5V eichen Rntzstnckc. stärke bis 92 cm, Länge bis 13 m, 40 rüstcrn Rntzstiicke. Stärke bis 42 cm, Länge bis 14 m, 10 Stuck schwächere Eschen, 40 rm eichen Kloben, 14 - - Knüppel» »7 - - Stockholz, 24 - lüstern Knüppel, 200 - verschiedenes Hart-Reisig, sollen am Donnerstag, de» 31. Jannar 18V5, von Vormittags 10 Uhr ab, ,m Forsthausc Flcischcrwerder, beziehungsweise im Holzschlage öffentlich meistbietend unter den vor Beginn des Ausgebols bekannt zu machende» Bedingungen verkauft werden. Sammelplatz im Forsthanse KleischerwerSer. Wittenberg, den 17. Januar 1895. Der Magistrat, vr. Schirmer. Nutz- und Brennholz-Äuction. Dien-tag, den 2S. Januar d. Js , sollen von vormittags S Uhr an im Conncwitzer Forstreviere aus dem Mittelwald, schlage im Ronnenholze lin Abth. 40) 2 Rintr. Oichen-Rntzfcheite, 50 „ Eichen-Vrennscheite, 120 Haufen Abraum- und 100 „ Schlagreistg (Langholz) unter den im Termine aushängenden Bedingungen und der üblichen Anzahlung an den Meistbietenden an Ort und Stelle verkauft werden. Zusammenkunft: auf dem Mittelwaldschlgge in der Nonne, ohnweit der „Raffen Wiese". Leipzig, am 18. Januar 1895. Le» Raths Forstdcputation. Bekanntmachung. Verkauf städtischer vaustcllrn in Zeitz. Das der Stadt Zeitz gehörige, nach Süden durch die Fabrik- straße, nach Norden durch dir Jnnndationsgrenze dcS Elsterfliiffes, nach Osten durch die nach dem städtischen Sctilachthofe führende Slraßc und nach Westen durch ein Privatgrundstück begrenzte Vun- gcländc zur Bebauung mit Wohnhäusern oder Fabrikanlagen gleich gilt geeignet, soll in vier einzelnen Vanblocks von 54 bis 68 Ar Flächengchalt, und zwar jeder Block im Ganzen oder zur Halste gethellt, öffentlich an den Beschielenden verkauft werden. Hierzu ist Termin aus Dienstag, den 12. März 18S5, Vormittags 10 Uhr auf hiesigem Rathhause, Zimmer Nr. 19, festgesetzt. Bedingungen »nd Lageplan können daselbst gegen postsreie Ein- srndung von 1 bezogen werden. Zuschlag erfolgt nach Entscheidung der zuständigen Aufsichtsbehörde Zeitz, den 20. Januar 1895. Der Magistrat. Vr. Hoh-Äuction. Freitag, den 1. Februar d. I.. sollen von Vormittag- 0 Ahr an im Vnrganer Forstreviere auf dem Mittelwaldschlage im sogenannten Pohlenz, dicht am Hnndewafler der Lützschenacr Grenze und der Flnthrinne in Abth. 3 1«0 starke Langhanfen und 202 starke Abranmhaufen unter den im Termine aushängenden Bedingungen und der üblichen Anzahlung an Ort und Stelle meistbietend verkauft werden. Zusammenkunft: auf dem obengenannten Schlage. Leipzig, am 14. Januar 1895. De» Rath« Forftdeputatio«. Erledigt hat sich unsere Bekanntmachung vom 14. September vorigen Jahre», den Markthrlfer brz. Handarbeiter Friedrich Otto Ltebolh b«. treffend. Leipzig, den 18. Januar 1895. Der Rath der Stadt Leipzig. ^ l. ivL A. K. IV». »52 » 95. Armen-Amt, Abth. Hentschel. Enthüllungen über die Beziehungen des Generals Boutanger zu deutschen Aorialdcmokraten. Blum'S zweiter Artikel lautet: Dicke „Enthüllungen" Boulanger's beweisen vollständia de von nur ", meinem Werke aufgestellte Behauptung, daß der franzosischeRevanchegeneral deutsche Social demokraten IN seinen S>old genommen batte Irland Frankri'ch ver- e ^ Boulanger „auf deren Dienste der dem Ausbruch d^e« Kr.eges vorausgmg, aber erst an eben diesem Schon aus diesen Worten des Manifestes Boula„o,.-'a vom 5^ August 1889 geht nämlich klar bervor. daß seine « rbindungen m.t deutschen Socialdemokraten einen wesentlich anderen Zweck verfolgten, als den der Spionage Beiläufig bemerkt, waren auch zu diesem Spionendienst für Boulanger nur vaterlandslose Schurken gewesen, und ke,n Deutscher von Ebre wikde d - n ScciÄ Demokraten, der sich an Boulanger al- Spion vlrkau nm ei» Jota bober schätzen als deu anderen der sich ihm verkaufte, um ihm „erst am Vorabend des Krieges" seine Judasdienste zu leisten, die aus dcm ge- ,eimen Reservefonds des französischen Kriegsministers im Zoraus bezahlt und „gesickert" waren. Aber die Worte Boulanger's selbst verrathen, so sagen wir, daß dieser von einen socialdemokratischen Söldnern in Deutschland — denn nur Deutschland ist zweifellos mit dem „gewissen Lande" gemeint — ganz andere Dienste erwartete al- Spionen- dienste. Was er auS dcm geheimen Reservefonds für Spione entnommen und ausgcgebcn, das bat er unS schon viel früher gesagt, nämlich 80 000 Frcs. Die Summen, die er „unter dem Deckmantel" des „Avenir national" ausgab, verfolgten a zum Tbeil auch den Zweck, Boulanger's „Kundschaster- dienst zu vervollständigen". Aber dabei werden „die Social demokraten eines gewissen Landes" noch nicht genannt. Sie batten sich vielmehr für einen anderen Zweck von Boulanger erkaufen lasse» — dessen Entschleierung Boulanger eine „bedeutsame Enthüllung" nennt, während das fran- vsische Spionirsysteiil diesseits und jenseits der Mosel welt- nndig war. Die socialdemokratischen deutschen Söldlinge Boulanger's sollten ihr Vaterland erst im Augenblick des Kriegsausbruchs verraibeii. „Eben erst für diesen Tag" war ihr französischer Brodherr ihrer landesverrätherischen „Dienste sicher", d. l>. diese Dienste begannen mit jenem Vorabend des Kriegsausbruchs" und wurden während des Krieges fortgesetzt. Um Dienste von Spionen konnte es sich demnach nicht handeln. Denn Nachrichten über die Stärke der deutsche» Heere, den Aufmarschplan rc. wären dem ranzösischen Kriegsminister am Vorabend des Kriegsausbruchs viel zn spät zugekommeu. Die deutschen socialdemokratischen öldlinge Boulanger's wären aber auch weniger als irgend wer sonst in der Lage gewesen, zuverlässige Nachrichten solcher Art zu geben und zu vermitteln. Wir brauchen hierfür nur zu erinnern an zwei Thatfachen. Einmal an die große Sorg falt, mit welcher sckwn 1370 das Gebeimniß des deutschen Auf marsches von der deutschen Heeresleitung aufrecht erhalten wurde, so daß sich der deutsche Soldat auf den Märschen bis an die Mosel nur offener Postkarten ohne Ortsangabe bei der Ab sendung bedienen durfle rc. Und zweitens an die Thatsacke, daß auch der oberste Leiter der deutschen Socialdemvkratie, Herr Liebknecht, der von den Genossen als ausbündigster Kenner des deutschen Heerwesens und der großen Politik ver ehrt Wirt, noch stets, sobald er im Reichstage über das deutsche Heerwesen oder über auswärtige Politik sprach, in ganz Europa das Zwerchfell in wobltbätige Schwingungen versetzt bat. Was hätten also die von Boulanger besoldeten „Genossen" vollends dem französischen Kriegsmiliister über das deutscheHeerwesen ver- ralhen können ? I hre D ienste konnten dem französischen Revanchegeneral nur nützlich werden in der von mir in meinem Werke angedenteten Richtung: wenn diese seine Soldkn echte vom „Vorabenv des Kriegsausbruches" an das revolutionaire und vater- landslosc Programm ihrer Partei in Thaten umsetzten und damit die Widerstandskraft der deutschen Heere gegen Frankreich brachen, min destens erheblich abschwäckten. Ein solcher Vatrr- iandsverratb begann seine Wühlarbeit allerdings für die Urheber und für Boulanger am sichersten erst am „Vorabend des Kriegsausbruchs". Nun erhebt der Leser vielleicht die Frage: „Ja, war denn aber in der socialdemokratischen Partei Deutschlands voraus sichtlich eine größere Anzahl von Genossen bereit, den Lockungen der von Boulanger erkauften Söldner zn einem so schändlichen Vcrrath gegen Deutschland zu folgen?" Und konnte General Boulanger daran) se»ne Rechnung gründen? Was den letzteren anlangt, so hebt di« Rede deS General- staatsanwatts Beaurepaire vor dem Senat an vielen Stellen mit Nachdruck hervor, daß Boulanger mit allen in Paris lebenden Mitgliedern der ehemaligen Pariser Eommune von 187 l im intimsten Verkehr gestanden babe. Mit eben diesen „Märtyrern" aber stand die deutsche Sorialdemokratie damals und bis zum heutigen Tage in innigster Verbindung. Arm in Arm mit iknen wallfabrtete Herr Liebknecht und der „Kaiserdeputirte" Schröder nn Sommer 1889 auf den Pariser Kirchhof, aus dem di« Hingerichteten „Märtyrer" der Eommune begraben liegen, die ihre Mordthaten und Brand stiftungen 1871 verdientermaßen mit dem Leben büßten. Durch die beiderseitigen Freunde von der „Commune" war also General Boulanger über das Maß von Vaterlandsliebe, das der deutschen Svcialdemokratie zur Verfügung stand, ganz genau unterrichtet. Und wie stand rS mit dieser Vaterlandsliebe unserer „deutschen" Social demokratie zu der kritischen Zeit, von der Boulanger spricht, als wir dem Kriege niemals näber waren?, d. h. zu Anfang 1887 und beim Schnäbele-Fall (20. April 1887)? Würde diese Vaterlandsliebe bei der Ausführung der feinen Dienste, die Boulanger von seinen Soldknechten im Lager der deutschen Sociatbemokratie erwartete, diesen Soldknechten etwa hinderlich gewesen sein? Wir beantworten diese Frage an einer Reihe amtlicher Zeugnisse, di« die Führer der deutschen Svcialdemokratie selbst uns auSzustellen die Freundlichkeit haben werden. Als zu Ausgang des JabroS 1886 die Kriegsgefahr aufs Höchste gestiegen war, schloß Herr Grillenbergrr im Reichstag am 4. December eine Donncrrede gegen die deutschen Heeresbedürfnisse mit den Worten: „Jeder derartigen Forderung der Regierung gegenüber haben wir ii»r rin Wort, da» entschiedene, unabänderlich« von vv8»umu«>! Eine Eommissioilsberathung halten wir eigentlich für überflüssig, aber wir werden unS daran bctheitigea, um zu hören, was für Ausschlüsse vom Kriegsministcr gegeben werden sollen, und um diese Aufschlüsse beim Volle zu drrwrrthen." Hr. I hätte. (Stenogr. Berichte des Reichstags S. 102.) ^ Der Krieg-minister Bronsart v. Schellendorf batte schon TagS zuvor, am 3. December, erklärt (Strn. Ber. S. 70), daß er in der Commission diese Aufschlüsse nur geben könne mit Rücksicht auf die Verschwiegenheit der Commission. Herr Grillenberger aber wollte in dieser Commission, obwohl er und seine Genoffen der Militairsorderung doch nur rin „unabänderliches non pos8umu8" gegenüberstcllten, nur er scheinen, um die Aufschlüsse deS Krieg-minister- beim Volke — d. b. natürlich auch beim franzö sischen Volke — „zu verwerthen". Der Kriegs
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