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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 23.03.1895
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1895-03-23
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-18950323013
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1895032301
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1895032301
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1895
- Monat1895-03
- Tag1895-03-23
- Monat1895-03
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Labellarischer und Zifferasatz «ach höherem Loris. «rtra-vetlasea (gefalzt), »>r «M de« Morgen »Ausgabe, ohne Postbeförderuug ut 60.—, mit Popbefürdenmg ^l> 70.—. 150. Tonnadenb den März 1895. IsuahMschluß für Anzeige«: Abend-AuSgab«: Bormittag» 10 Uhr. Worgr n.VuSgabe: Nachmittag» 4ühr. Sonn- und Festtags früh '/,9 Utzc. Bet den Filialen und Annahmestellen j, ein» halbe Stunde früh«. Anzeige» sind stet- aa die Expedit»»» zu richten. Lrvck »nd Verlag von E. Pol» K» Lripzig 88. Jahrgang Waare gewährte Stundung des Zolles nicht der im Inlande verkehrenden fremdländischen Waare zu Gute kommen kann. Es folgt die Forderung einer „durckgreisenden Reform der Produc- ten dürfe im Sinne thunlichster Beschränkung der den Pro- ductenpreis beeinflussenden Spiel- und SpeculationSgeschäfte". Nach dieser Fassung zu schließen, will der StaatSrath den Ttrminhandel in Landesproducten nicht schlechthin beseitigt wissen, was bekanntlich auch der inländischen Erzeugung nicht förderlich wäre, sondern lediglich die Auswüchse dieser Ver- kehrSform möglichst beschneiden. Eine Börsenreformvorlage ist, wie erinnerlich, vor Kurzem mit Bestimmtheit in Aussicht gestellt worden. Der StaatSrath empfiehlt ferner die Unterstützung der Errichtung von Kornspeichern durch Genossenschaften, wobei vielleicht auch die Einrichtung der Lagerscheine (War rants) ins Auge gefaßt ist. Ein vierter Punct, der Maßregeln zur Beseitigung der Begünstigung deS Ver mahlens von ausländischem Getreide zur „Erwägung" anheim- giebt, bedarf noch der Erläuterung. Die Empfehlung einer Reform der Zucker- und Branntweinbesteuerung auf den von der Regierung in Aussicht gestellten Grundlagen bat nur formelle Bedeutung. Hinsichtlich der Währung „hält" Zur gefälligen Beachtung. Unsere Expedition ist morgen Sonntag, den 24. März, Vormittags nnr bis V-v Uhr geöffnet. LxpeiUtlon ües I^elpLlKvr ^rlMdlritte«. Amtliche Bekanntmachungen. Ausschreibung. Für den Neubau de» alten Gewandhauses zu Metzjwecken in Leipzig sollen nachstehende Arbeiten verdungen werden: 1. Erd-, Beton» und Maurerarbeiten, 2. Asphalt-Arbeiten, 3. Steinmetz» - 4. Zimmer- » 5. Wasserleitungs-Arbeiten. Dir Anschlagsformulare nebst Bedingungen können auf unserem Bauamte, Rnthhans, II. Obergeschoß, Zimmer Nr. 8 gegen Zahlung von 3 .i« zu 1., 1 zu 2., 2 .M zu 3., 4. und 5. entnommen, sowie die Zeichnungen daselbst eingesehen werden. De» unberücksichtigt gebliebenen, aber rechtzeitig ausgetretenen Bewerbern wird diese Gebühr wieder zurückerstattrt, wenn dieselbe innerhalb 8 Tagen nach Bekanntmachung der erfolgten Vergebung zurückverlangt wird. Die Angebote sind bis zum 8. April d. I. Vormittags 10 Uhr an oben genannter Stelle abzugeben. Der Rath behält sich die Auswahl unter den Bewerbern, bezw. dir Theilung der Arbeiten und die Ablehnung sämmtlicher An gebote vor. Leipzig, den 22. März 1895. Ter Rath der Stadt Leipzig. Ib. 1239. vr. Georgi. L. Gefchiistslotale. DaS Unterzeichnete Rentamt beabsichtigt das Parterre des Uni versitäts-Gebäudes Nr. 15 der Universitütsstraße (Ecke der Uni- versitäts- und Schillerstraße) zu Berkauföliidcn umzubauen. Tie selben werden für 1. Oktober d. I. bezuasfähig, sie enthalten, . - . - zusammen IM gm Bodenfläche und 22 la,»sende Meter Schau- j die Bildung einer Lancescredit-Anstalt wunschenswerth, welche fettster und kommen zusammen öder gethcilt zur Vermiethuiig. Bewerber werden ersucht, baldthuntichst mit dem Unterzeichneten Rentamte in Vernehmung zu treten. Leipzig, am 19. März 1895. Nnivcrsitäts-Rentamt. Gebhardt. sein Amt als Vorsitzender der freisinnigen V^partti^m Lennep niederlcgte, den ^'"lk p .. elende Partei- ES heißt in der Erklärung: ..-W rum Kämpfe gezänk all di- par r.pol.t.schen und PaNan^ der Vergangenheit g"ave m ^ ^er Ehrung für beschworen, wo sich das^ deutsckc^ J^ren nicht vc,u,ivvtr», wo sich bas deutsche ^.olk sauren Niu?t seinen großen Zeitgenossen «nsch-ckt d ^ mensch mehr mehr im '-'lüfte 'st »»d N n ^ gestanden, licher Berechnung gezahlt sind. ,:^°^m/,ständniß Man für -in solches Verhalten wer scheint ganz zu vergessen^ daß ^^j'^aick den großen, den Feind ehrt. Ich verehre - ersten, ton- genialen Staatsmann, der mein ->aterla ' scheu angebenden Nkacht Europas emporgeboben und den ^ ^ Namen in aller Welt zu hohen Ebren P,..,. des verehre in ihm den hervorragenden M>tbegr>md deutschen Reiches, den energischen Wahrer u o derer der Segnungen des Friedens, die er uns ^ . fung dcS Dreibundes in einem so sichern und festen Fundament niedergclegt hat. Ich verehre endlich '» den klar schwant--.de und unschlüssige Politik wieder m die ftgei.s- der Staatsrath „eine Erwägung der Währnugsverhältnisse für I reichen Bahnen festen und Vel^ewußten o n - > Sollte nicht jeder ehrliche liberale Mann diese Satze srcuo.u können? Wird durch diese dienlich" und empfiehlt, „die von dem Herrn Reichskanzler in Erwägung genommenen Verhandlungen (mit den Bundes staaten) zunächst abzuwarten". Diese Fassung entspricht der Dar stellung, wonach der StaatSrath sich weder für, noch gegen die Goldwährung erklärt und über die Haltung Englands sich keiner Täuschung hmgegebcn bat. Während die möglichst niedrige Gestaltung der Eifenbahnlarife für Roh- und Hilfs- stoffe wie für landwirthschastliche Erzeugnisse direct empfohlen wird, wird die Einführung von Staffeltarifen — Wohl mit Rücksicht auf die vor Annahme des russischen Handels vertrags eingcgangenen Verbindlichkeiten — nur zur Erwägung anheimgestellt und zwar mit der Forderung nach „Berück sichtigung etwa entgegenstehender berechtigter localer Inter essen". Ein weiterer Punct bezieht sich auf die Hebung des Rentengüterwesens durch staatliche Unterstützung und durch die Begründung leistungsfähiger Landgemeinden. Zur Gesundung des Realcredits wird die möglichst weit ausgedehnte Umwandlung von Privathypotheken in billigeren und unkündbaren Anstaltscredit als dringendes Bedürsniß bezeichnet. Unter den Mitteln, diesen Zweck zu erreichen, fehlt die Mitheranziehung des staatlichen EreditS nickt. Für die Förderung des PersonalcreditS scheint dem StaatSrath die laudwirthschastlichen Geuosienschaftsverbände, aber auch andere genossenschaftliche Organisationen deS Mittelstandes, unterschreiben können? Wird cura, o.c,c Anerkennung irgend ein liberaler Grundsatz .ö/l^rbet. - si - alles genau mit p a r t e i p o l, t»s cheMaße .gemessen werden und hat man sich so m ^?e Partelpolitik f^ aerannt daß man die hoben Verdienste dev polit.scken Gegners nur unter gewissem Vorbehalt öffentlich anerkennen darl? Hätte man nicht leicht Mittel '"id -ege finden können, wenn nur der redliche Wille vorhanden war, dem In- und Auslände daS traurige, beklagenswerthe Ockauspiel zu ersparen, daß ein Theil deS deutschen Volkes sich ab lehnend verhält, wenn cs si«b »m bescheidene Ehrungen für den größten Staatsmann unseres Jahrhunderts handelt, der ehrlich »nitgearbeitet hat, uns den schönsten Traum unseres politischen Lebens, die die Einheit des Va^ndeS, »ur vollen Wahrheit werden zu lassen? Stellt sich daS deutsche Volk nicht ein schönes und ehrendes Zeug«,n politischer Reise und Mündigkeit aus. wenn es den Mann ehrt, der sich um unser Vaterland unsterbliche Verdienste erworben hat? V. Berlin, 22. März. (Telegramm.) Der Kaiser unternahm gestern Nachmittag um 4'/r Uhr nach Beendigung d-r Verhandlungen des StaatSratbeS einen Spazierritt, kurz vor 6 Ähr nach dein Schlosse zurück und erledigte bis zur Abendtasei Regierungsgeschäfte. Die Abendtafel fand um 7»/« Uhr statt. An derselben nahmen die hier eingetrosfenen namentlich desHandwerke rstandes, zu unterstützen hätte, „roberzoqlich badischen Herrschaften und die Herzogin Friedrich Endlich »st d,e Forderung der Landesnielioration durch staat- < Schleswig-Holstein-Sonderburg-GlückSburg liche Mittel anheimgestellt. -- »>— Das Gutachten des preußischen Staatsraths. L. Da unser öffentliches Lebe» mehr als je von Schlag Wörtern beherrscht wird, so ist voranszuseben, daß man die Maßnahmen zur Beseitigung der landwirthschastlichen Noth- tage, die der preußische StaatSrath anheiinstellt, unter den „kleinen Mitteln" rubriciren wird. In Wahrheit handelt es sich um tief- und weitgreifende Vorschläge, und da der Kaiser die Entschließung der Regierung „unverweilt" herbei führen zu »vollen erklärt hat, um eine ihnen im Wesentlichen entsprechende staatliche HilsSaction. Zwar die, wie der Monarch sich ansdrückt, hochgespannten Erwartungen eines Allheilmittels sind nichl erfüllt, und die kaiserliche Rede legt merkliches Gewicht darauf, ihre Uebereinstimmnng mit dem Urtheil des Staats raths über den Antra^Kanitz scharf hervortreten zn lassen. DaS Gutachten des Staatsrathes über die Prozecte zur Hebung der Getreidepreise durck unmittelbares Ein greifen des Staates in den Handel beleuchtet alle Seiten des Antrags Kanitz. Es nennt ihn undurchführ bar und fragwürdig für den Fall, daß er durchführbar gewesen Ware; es deutet seinen socialistischen Charakter an und weist ans die Unfähigkeit der staatlichen Organe hin, den Ein- und Verkauf von Getreide gemäß dem Consumbcdllrfniß zn bewerkstelligen. Die demoralisirende Wirkung, die der Handel des Staates mit Getreide haben würde, wird scharf betont und es wird nicht verschwiegen, daß die Monopolisirung des fremdländischen Getreides den Handel im Allgemeinen und die Industrie mit ihren Arbeitern schädigen würde. Auch eignet sich daS Gutachten den zuerst auS Centrumskreisen heraus geltend gemachten Standpunkt an, daß das, was den» Getreideproducenten recht, den anderen Producenten billig sei, wenngleich an dieser Stelle anerkannt wird, daß die Bedeutung der Landwirthschaft für das Gesammtwohl nicht annähernd von einem andern Gewerbe erreicht wird. Schließlich wird die Voraussetzung der Verstaatlichung deS Handels »Nit Getreide unter Beschränkung auf das ausländische beseitigt: Die Handelsverträge stehen entgegen und ihre Abänderung Ware ohne Gegenleistung (die bei der Natur der Esportintrreffen Oesterreich-Ungarns, Rußlands und Rumäniens wieder im Kreise der landwirthschastlichen Erzeugnisse gesucht werden müßte) nicht erreichbar. WasvondemAnträgeKanitzgc sagt wird, gilt in erhöhtem Maße von den anderen Vor schlügen zur Hebung der Getreideprcise, Brodmonopol, Ber- kehrSsteuer auf fremdes Getreide u. s. w., nur daß das Brod Monopol, da cS auch den Handel mit einheimischer Frucht dem Staate Huweisen würde, mit den Verträgen nicht unvereinbar Deutsches Reich. Berlin, 22. März. Im Hinblick auf die morgen statt- findendcn Verhandlungen über die Ehrung BiSmarck's durch den Reichstag und daS preußische Abgeordnetenhaus ist es angebracht, daS päpstliche Schreiben in Erinnerung zu bringen, mit dem Lev XIII. die Verleihung des Christus- ordenS an den Fürsten begleitete. Das Schreiben lautet nach der Uebersetzung des „Reichsanzeigers": „Papst Leo XIII. entbietet dein ausgezeichneten Manne, dem Fürsten Otto Bismarck, dem großen Kanzler dcS deutschen Reiches, seinen Gruß. Nachdem nach den von Uns betreffs der Karolinen-Jnscln vorgeschlagenen Bedingungen ein günstiges Uebereinkommen getroffen worden ist, haben Wir dies hockerfreut dem erhabenen Kaiser Deutschlands angezeigt. Aber ebendieselben Gefühle »vollen wir auch Ihnen gegenüber znin Ausdruck bringe», durchlauchtigster Fürst^ auf dessen Urtheil und Ver anlassung die Beilegung jenes Streites Uns übertragen wurde. Ja, Wir bekennen es offen, wie es thatsächlich der Fall ist. Theil. Um 8'/s Uhr Abends begrüßte der Kaiser den kurz vorher aus Weimar eingetroffenen Großherzog von Sachsen. Bald nach 9 Uhr verabschiedeten sich die Majestäten von den fürstlichen Gästen und zogen sich zurück. Heute Vormittag begaben sich die Majestäten zur Einweihung der zum Gedächtnisse weiland der Kaiserin Augusta unter dem Protektorate der Kaiserin Auguste Victoria erbauten Gnadenkirche im Jnvalidenpark. An der Feierlichkeit, die um 10'/z Uhr begann, nahmen auch daS großherzogliche Paar von Baden, der Großherzog von Weimar und andere Fürstlichkeiten Theil. Alle Glocken der evangelischen Kirchen läuteten. Vor der Kirche batte eine Ehrencompagnie Auf stellung genommen. Die Majestäten trafen unter Escorte einer Schwadron Garde-Kürassiere ein. Der Vorsitzende des evangelischen KirchenhilfSvereins v. Levetzow hielt eine An sprache und überreichte der.Kaiserin als Andenken an die Einweihung den Schlüssel. Hierauf fand die Kirchenöffnung unter dem üblichen Ceremoniel statt. Die Ansprache und der Weiheact wurden von dein Generalsuperintendenten Faber, die Predigt von dein Pfarrer Dürselen gehalten. Nach mittags gedachten die Majestäten gegen 3 Uhr im Mausoleum zu Charlottenburg am Sarge weiland des Kaisers Wilhelm I. einen Kranz niederzulegen. Abends findet bei den Majestäten , ... „ Prinzen Foachim ist sowohl in den allgemeinen, wie in den örtlichen Erkrankungs-Symptomen eine Besserung zu verzeichnen. Der Schwächeznstand ist erheblich, vermindert sich jedoch trotz geringer Nahrungsaufnahme. 8. Berlin, 22. März. (Privattelegramm.) Die „Breslauer Ztg." meldet, der Erbprinz von Meiningen sei zum commanbtrenden General des VI. Armeecorps ernannt worden. 8. Berlin, 2.2. März. (Privattelegramm.) Wie die „Nat.-Ztg erfahrt, »,t aus Petersburg die Mittbcilung zu schenken. Hierbei steht l Vorher gelangt, daß Fürst Raboltn als Botschafter dort Ihnen die offene oder stillschweigende Billigung unparteiischer I Das Blatt schließt hieraus, daß die Er Männer zur Seite, namentlich diejenige aller Katholiken alsbald erfolgen werde. des Erdkreises, welche sich hoch geehrt fühlen I d<rUn, 22. März. (Telegramm.) Der „Reichsanz." müssen über die ihrem Oberhirten erwiesene I Rachricht deS „Berl. Fremdenblattes", an der Ehre. Ihre Staatsweisheit hat es vornehmlich zu Stande ^ CorpScominandanten werde Graf Walbersce dem gebracht, Deutschland eine solche Größe zu verschaffen, I Fürsten Bismarck die Glückwünsche der Armee »vie die ganze Welt sie unumwunden anerkennt, beruhe auf Erfindung. Aber keineswegs ist es Ihrer Weisheit entgangen, wie ^ vrrltn, 22. März. (Telegramm) Der Voss",» sittliche Kraft zur Wiederherstellung des gestörten Ein- ftlge wird in maßgebenden Kreisen stark bezweifelt, daß der Vernehmens der Staaten die Macht besitzt, welche von Uns s "»eichstag noch in -- - - " ständig entgegcnäekommen sink. Daher bezeugen »vir Ihnen eine dankbare Gesinnung, daß besonders auf Ihren Rath Uns die Gelegenheit geboten worden ist, eines so edlen, der Eintracht dienenden Amtes zu walten, das zwar für den Apostolischen Stuhl kein neues, aber in langem Zeiträume vergeblich gewünscht worden ist, obwohl es fast nichts (siebt, was dem Geiste und der Natur des römischen Pontificates so durchaus entspräche. Sie sind Jhrein^ eigenen Urtheil frei gefolgt und haben, indem Sie die Sache der Wahrheit gemäß und nicht nach der Meinung anderer abschätzten, kein Bedenken getragen, unserem Wohlermessen Vertrauen zu schenken. Hierbei consuls v. Rordcnflycht aus dem Staatsdienste sei durch Familienrücksichten veranlaßt und werde in amtlichen Kreisen sehr bedauert. * AricdrickSruh, 2l.März. Fürst Bismarck wird die Schlesier am 19. Mai in FriedrichSruh empfangen. s Oldenburg, 2l. März. Der Magistrat und Stadtrath der Residenz haben einstimmig beschlossen, dem Fürsten Bisnrarck eine Glnckwunschadreffe zu übersenden. (B. T.) * Tctmold, 21. Marz. Zu dem Tode des Fürsten Woldemar schreibt der „Hann. Kur.": Da die Ehe des verstorbenen Fürsten Woldemar von Lippe- Detmold mit der Prinzessin Sophie von Baden kinderlos geblieben und sein einziger überlebender Bruder, Prinz Alexander, geistrs» krank isl, >0 muß zunächst eine Regentschaft eintrrtra. Die Regentschastssrage »st gesetzlich nicht geregelt, da das aus Anlaß der Geisteskrankheit des Prinzen Alexander »m October 1890 vorgelegte Regentschastsgesetz, wonach der Fürst befugt sein sollte, für den Fall seines Ablebens einen Regenten zu ernennen, voin Landtage abgelehnt worden ist. Ter Landtag verlangte damals die Einsetzung eines Regentschaftsrathes neben dem Regenten, worauf die Regierung jedoch nicht einging und deshalb den von ihr vorgelcgten Entwurf zurückzog. Der verstorbene Fürst hat daraus die Regentschastssrage dadurch selbstständig geregelt, daß er durch letztwillige Verjügung eine Regent schast niit dem Prinzen Adolf von Schaumburg-Lippe air der Spitze eingesetzt hat. Prinz Adolf ist der jüngste Bruder des regierenden Fürsten Georg von Schaumburg. Lippe. Er ist seit dem 19. November 1890 mit der Prinzessin Victoria von Preußen, einer Schwester Kaiser Wilhelm's II., vermählt und steht gegenwärtig in» 3tt. Lebensjahre (geboren am 20. Juli 1859 in Bückebnrg). Seine Ernennung zum Letter der Regentschaft im Fürstenthum Lippe dürfte ein Fingerzeig dafür sei», in welcher Weise die noch nicht entschiedene lippijche Erbsolgesrage ihre endgiltige Regelung finden w»rd. Aus diese Erbfolge erhebt neben der Linie Schaumburg-Lippe auch die Linie Lippe »Biestcrfetd Anspruch. Das jetzige Haupt de» Biesterfelder Linie ist der am 9. Juni 1842 geborene Graf Ernst zur Lippe - Biesterseld auf Schloß Neudorf bei Bentschen in der Provinz Posen. Ein anderer Zweig der Biesterfelder Linie sind die Grase» zur Lippe-Biesterfeld-Weißensetd, die auf Barnth im Königreich Sachsen ihren Wohnsitz haben. Das Haupt dieser Linie ist Graf Ferdinand, geboren am 6. October 1844. Prinz Adolf von Schaumburg-Lippe ist bereits heute Nacht 12 Uhr hier eingetroffen. Im Aufträge des Grasen Ernst zur Lippe-Biestersekd sind die Herren Graf Georg von Rill- herg und Kammerjunker von Both hier angelangt. * Solingen, 2l. März. Hier sind 500 Mcsserarbeiter wegen Lohndifferenzen ausständig. (D Greik 22. März. Erfreulicherweise ist der Gemeiude- .ath trotz anfänglicher Schwierigkciten in der Frage der Bürgerrechtsertheilnng au den Fürsten Bismarck doch noch zu einem günstigen Beschlüsse gelangt. Der Gemeilidevorstand legte wegen des Antrages des Vorstandes des Thüringer Städtetages die Frage den» Gemeinde rathe zur Entscheidung vor, und dieser beschloß mit 17 gegen 7 Stimmen die Ertheilung des Bürgerrechtes. Die 7 ab lehnenden Stimmen gehören nicht etwa Radikalen irgend welcher Richtung an, sondern der Rechten welfischer Färbung. » Aus Elsair Lothringen, 2l. März. (K. Z.) Von der hiesigen Geistlichkeit wurde seit 1870 jedes Jahr eine Anzahl junger Leute nach Frankreich befördert, um in den dortigen Missionsanstalten für den französischen Missionsdienst aus- aebilvet zu werden. Dies veranlaßte die Regierung des ReichSlandcs, dem Ansuchen des Bischofs von Straßburg ent sprechend, die Gründung einer Kapuzinerniederlassung u Königshofen bei Straßburg zu genehmigen. Die damir verbundene Missionsschule hat aber bis jetzt nur vereinzelt einheimische Schüler gefunden, vielmehr gehen diese nach wie vor nach Frankreich. Die Königshofener Niederlassung ist nämlich von Altdeutschland aus besiedelt »vorden, und die Patres stehen wegen ihrer Abstammung in dem Ruf, den antideutschen Bestrebungen der einheimischen Geistlichkeit fern zu stehen, für diese Grund genug, sie mit miß trauischen Augen zu betrachten. Ein klerikales Blatt ermahnt die Kapuziner geradezu, „sich nicht zum Werkzeug der Niedrigen Absichten gewisser Politiker im Elsaß herzugeben". Das ist denn auch der Grund, warum eine kürzlich vom Bischof von Straßburg anzeordnete Saminlung zu Gunsten der Königshofencr Misstonsanstalt einen nur unbedeutenden Ertrag lieferte, während für die französische Mission Hunderttausende auizedracht werden. Jedenfalls ist das Ganze bezeichnend für die unter der hiesigen Geistlichkeit herrschenden Anschauungen. * Ttnttaart, 22. März, (Telcgran» m.) Der „Staats - anzeiger" bringt die amtliche Bctanntmachung, wonach viel Staate zuweisen wurde, mit den Vertragen nicht unvereinbar I verneymens der Staaten die Macht besitzt, welche von Uns I Reichstag noch m dieser Tagung die Börsenrcformvorlaae wäre. Aber für dieses Monopol hat selbst die „Krcuzzeitung" I geführt wird, besonders wenn sie nach Hinwegräumung aller I verabschieden könne, da bei der Wichtiakeit ver Aiiacleaenheit nicht rinzutreten gewagt. Der negative Theil des Gutachtens deS StaatSrathes er streckt sich ausschließlich auf die Hebung der Getreidepreise durch Verstaatlichung oder differentielle Behandlung des in ländischen und auStvärtigeir ProducteS (Verkehrssteuer). Im Uebrigen steht der StaatSrath auf dem Stand puncte, daß der Staat mittelbar und unmittelbar ein zugreifen hat. Außer allgemeinen gesetzlichen Maßnahmen empfiehlt er solche, welche entweder Staatsmittel direct in Anspruch nehmen, oder eine Verminderung der Staatsein Hindernisse frei handelt. Möge sich danach die Zukunft gestalten, und in dem was geschehen ist, ein günstige« Vor zeichen erblicken. Damit Sie von Uns ein Zeugniß haben sowohl dessen, was geschehen ist, als auch »vir gern Wir . bereit gewesen sind, Unseres Amtes zu walten, ernennen Wir Sie drrch dieses Schreiben zun, Ritter des ChriftuS-OrdenS. Die Insignien haben Wir Ihnen zusammen mit diesen, Briese übermitteln taffen. Zum Schluß begleiten Wir Sie mit Unserem S^enswunsche. Gegeben zu Rom bei Sanct Peter am 31. Drcember 1885,1 nahmen mit sich bringen. An der Spitze steht der Vorschlag,! im achten Jahre unseres Pontificats (m. p.) Leo P. XIII. dir gemischten Transitläger thatsächlich auf den! Enthält dieses Schreiben eine Mahnung an das Cen tru m Durchgangsverkehr ju beschränken, so daß die für riagelagrrtr s so redet die Erklärung, mit der Herr Albert Hammacher nicht ausgeschlossen sei, daß der Entwurf den BundeSrath tanger beschäftigen werde, als anfänglich angenommen wurde. O 22. März. (Telegramm.) Zu der (un wahrscheinlichen und deshalb von uns nicht erwähnten Die Red d. „Leipz. Tagebl.") Behauptung der „Berl. Neuesten Nachrichten", daß im BundcSrathe die Absicht bestehe den rictaturparaaraphcii für Elsaß-Lothringen ausrn- h°b°» -E, di- Z,g", in kreisen sei von einer solchen Absicht nichts bekannt- General von Woelckern zur Disposition gestellt -wird, und veröffentlicht gleichzeitig ein Handschreiben des Königs, worin dieser dem General sein lebhaftes Bedauern, einen erprobten Führer zu verlieren, sowie seinen gnädigsten Danl und volle Anerkennung ausspricht. Als äußeres Zeichen seiner Gesinnungen verleihe er ihm die höchste Auszeichnung, »reiche er einem ivürttembergischen Soldaten bieten könne, das Großkreuz des Militairverdienstordens. H München, 22. März. Der Ccntralvorstand des All gemeinen deutschen Handwerterbundes zu München erläßt an alle selbstständigen Handwerker, Innungen und Handwerkervereine Deutschland« einen Ausruf, in dem es u. A. heißt: „Um die Regierung zu überzeugen, daß daS deutsche Handwerk seiner weitaus überwiegenden Mehrzahl nach sich mit den Be- slrcbiiiigeii des organisirten Handwerkerstandes identificirt, ist es NN' erläßlich, daß die deutschen Handwerker ebenso, wie die deutschen Landwirthe, sich sannnrtn und alS Ganzes mit vereinter Krast für ihre Interessen und ihre Existenz «Intrrten und ihre Endziele zu erstreben suchen. Es ist heiligste Pflicht eines jeden Handwerksmeisters, mit all seinen Kräften dahin zn wirken, daß daS ganze deutsche Handwerk sich jn Innungen vereinige, es ist auch absolut nötbig, daß die Innungen sich ihren betresscnden Jnnungsverbänden, die nach dein Jnnungsgesetze zu gemeinsamer Vertretung nur der sack» gewerblichen Interessen berufe» sind, anschtiebeil, eS ist aber auch unumgänglich, daß die deutschen Handwerker sich dem Allgemeinen deutschen Handwerkerbunde, der allein in der Lage ist, in gewerbe politischer Beziehung agitatorisch zu wirken, angliedern. Soll bas deutsche Handwerk wieder floriren und mit seinen Forderungen und Be strrbungen durchdringen, so ist das Eine so nothwendig, wie baß Andere. Darum, deutsche Handwerker! Gründet Innungen, tretet denselben bei, schließt Euch den Jnnungsverbänden an und werdet Mitglieder des Allgemeinen deutschen HandwerkerbundeSl Säumt und zaudert nicht länger, sondern bekennt Alle, einmüthig wie ein Mann, durch Euren Anschluß an den Allgemeinen dents'qen Handwerkerbund, daß da»
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