Suche löschen...
01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 13.12.1893
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1893-12-13
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-18931213011
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1893121301
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1893121301
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1893
- Monat1893-12
- Tag1893-12-13
- Monat1893-12
- Jahr1893
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Bezug-Preis 9 der H«»t»tz»»dttün> »de. de» t» Vtodt- kziek »d de» Voran«, «richtete» *ot- Gestelle» abgetzolt: »irN»ljSdrlich^l4ch0, » zweimal >a»r täglich« gusieltu», i»« heot » «chL Durch di» Post bezog»» für K»»»ichta»d «td Oesterreich: oierteliidNich -t «.—. Liren» täglich» Krr»zba»d««udu»- t»« >,»la,d: moaatUch 74L PleMorgen-Nasgab« erscheint täglich '/,7UH^ dir Ldrad-Aaogad» vochratag« b Uhr. Redertto« »»tz Lr»e>itte«: Aotz«»»e«,aß» S. Lielr»»ditioi ist Noch»»lagt »»»»terbroche» »o» srlch « dis »de»d« 7 Uhr. VN, klein»'« Torti». lAlfre» H«h»)» Uatverslttwnraß» l, L,»l« Lisch«. Kacharineastr. 14. »art. »»» Könta-platz 7. Morgen-Ausgabe. 'ripMkrMgcklatt Anzeiger. Lrgan für Politik, Localgeschichte, Handels- und Geschäftsverkehr. die 6 gespaltene Petitzeile 20 Pfg. Reklamen unter dem Redactionsstrtch (4go- spallea) ü0-4, vor de» FaunUruaachrtchtra (6 gespalten) «0-4- Größer» Schrill»» laut uul«em Preis» verzrichotß. Tabellarischer und Ziffrrnsatz »ach höherem Tarif. krtra-vrilagrn (gesalzt), nur mit der Morgen-Aufgabe, ohne Posibesörd«aag >ll KV.—, mit Postdeiörderuug 70.—. Anvatimeschlub für Än;n-ea: Abr»d-A>t»qab«: Vormittag» lv Uhr. Marge »-Lu-gabe: Nachmittag» »Uhr. Sonn- und Festtag» früh ',,9 llhr. Bei de» Filiale» und Annadmeslelle» je et»r halb» Stund« irüher. Anzeige» srud stet» a» di» Expedition zu richten. Druck uud Verlag von E. Pol» l» Leipzig. «Af. Mittwoch dm 13. December 1893. 87. Jahrgang. Amtliche Bekanntmachungen. Lekauutmachung. Die Einlösung d« am 51. diese« Monat» silllge» Zinrschein« und Schuidfcheiu» der Leipziger Stadtanleiheu erfolg» bereu» vom IL. diese» Manat« ,b bei unser« Stadtcasse tu der, Stuadeo von 9 Uhr Vormittag» di» l Uhr Mittag«. Leipzig, de» 11. Decrmber 1893. Der Math der Ltadt kein,«». Vr. Troadiiu. L. Schulze. Lekannlmachung. Vir bringe» hi«uul di» betreff» der Ve-.utzung der öffentlichen lkildohnro am Schlrnhig« Wege und am Frankfurt« Thorr garenden Bestimmungen zur öffentlichen Kenntuitz. 1) Tie Bahnen sind erricht« für ltinder unbemittelter Elter» uud dürfe» aur voa Kindern tu jchulpfltchligem «iter b«. nutzt werden. 2) Erwachten»» ist da» Betreten derselben nur zu dem Zweck» gestattet, ihr« Kinder da» Schlittichudiaaseu zu lehren. Z) Di» Badneu dürfen nnr zur Tageszeit benutzt werden, mit eittdrecheadrr Dunkelheit sind biejeiveo aus da« vom Aufseher gegeben» Zeichen sofort voa allen SchliUlchuhfahreru zu veriuffen. 1) Für die Bah» am Schleuniger Weg« Ist Herr Fiichermeist« Meißner uud für d>r,encgr am Frankfurter Tbor Herr Vrunnrabauer Schröder mit der Auisichtssührung beauf- tragt worden. Deu Aaordauugeu derfeideu ist unweigerlich Folge zu leisten. Leipzig, de» 9. Leamber 1893. Ter Math der Ltadt Letdzig. Id. Ü6S4. Dr. Trönbttn. Morch«. Lkkanntmachung. LIs für dl» Verwalt«», de« stävttsaien Wafferwerkr« in dm Fahlen 1894, 189Ü und l89ti anszuiührenden Ersetusuliuug»- und Pflasteruugaardktteu sollen dergestalt vergeden werde«. daN die Ueberkragung der gedachten Arbeiten für jeden der für unser» Tieib«,Verwaltung gebudeteo vi« Jageaieurbezirke aur an «inen Unternehmer »riolgt. Di» näheren Bedingung»» sind bei der Expedition de« Wasser werke», AU» ThomoSicbnIe, eiazujeh»», Abschrift»» derfeideu gegen iklegung de» Lelbstkoiteapreise» z« entnehmen. Angebote sind dairidft versiegelt mit b« Aufschrift: „Ortzetnsüllungo- und Pflasterardette» skr das Wasserwerk" bit za» 19. d. Mt«., Nachmittag« s »hr. eiuzureichea. Leipzig, am 7. Decemb« 1893. Der «a»tz der Ttadt Leidzi«. I«. S117. itr. Tründlin. Eichoriu». Hol;-Äuc1ion. Dannerstag, de» 14. Decemder d. A., solle» von var- Wittag» 9 Uhr an aus dem Mitteiwatdichlag» tu AdU». b de« Vargauer Foritr »ier« ia der Näh« der Fluttzrtuo« uud de« «lim Korsthaufe« bei BSdiitz-Edrrnberg >44 bauten Adranmreissg and 19L pauset, Kchlagrnst, »ihr deu im Termine »»«Hangenden Bedingung«, uud d« üblichen iozodlung an Ort und Stell» meistbietend verkauft werde». Fusammeukuust: auf dem obengenannte» Schlag». Leipzig, am L. Decemder 1893 Le« Math« Forstdeputation. Leknnnlmachung. Di» Lieferung hölzerner Nerkftr und Hau»gerithe im Utige- sihreu Eesammtwerih« oon lboO ^l soll unter deu tm Geschäft«- zleimer Nr. 44 de» hiesigen Garnisonlazarrtb- zur Einsicht uud Unterschrift au-lieaenden Bedingungen und Zeichnungen verdungen werden. Verschlagene, mit der Aufschrift: „Verdingung «er Lielening von Geröthen" derfedene Angebote sind bi« zum Er- öff»nng«,»rmine. deu LI. tzs«. Mt«. Bor». 19 Uhr, portofrei hierber eiuzureichea. Leipzig, den 12. Decemb« 1893. varnisonlazareth. Der neue Lurs in Oesterreich. ov Vir«, 11. December. da« Vertraue» zu der neuen Regierung ist zweifellos al« da« der alten Regierung gezollte vertrauen war. ^ Börse bat ihr Zutrauen zum Finanzminister Pernerstorfer, die Negierung und da- Parlament, sowie da» deutsche Bürgertbum, da» den Grafen Taaffc zu Falle brachte, in der gemeinsten Weise zu beschimpfen. Professor Schlesinger und Gebmann stellen in Volk-versaninilungen den l)r. von Plener al- „Oderbäuptling aller Juden" bin. Dann kommeu die Socialdemokralen und beschließen trotz der reich-deutschen Abmachung „den Generalstreik" gegen da nk», Ministerium, weil dasselbe die Erbschaft de- allen Ministeriums bezüglich der Wahlrechtsreform nicht un besehen übernommen hat. Dir Jungcfeche» aber toben eben falls in verstärktem Maße, wenngleich sie unter dem .Prager Anöimdmezustand" angeblich sehr geknebelt sind. Die betreffende Eommission de« Abgeordnetenhauses hat die Prager Au-nakmemaßregel genehmigt. Boa veui^ch liberaler Seite wurde bei dieser Gelegenheit da- bochvcr- räiderifchr und gemeingefährliche Treiben brr jungczechiichrn Agilaioren etwa- näher beleuchtet Auch der Juil>;i»»>isler brachte gar Manche- zur Sprache. E« ist den czechischen Geschworene» förmlich zur Partei- und Nationalpflicht gemacht worden, ihren Eid zu brechen unk jeden Ezechcn, der wegen politischer Aufreizung, Gewaltlhätigkril >c. vor Gericht stand, freizusprecken. Die vielen Freisprechungen der letzten Jabre feiten- der Prager Gerichte werfen zugleich einen tiefen Schatten auf bas RecktSarsühl mancher czechischen Juristen. Die MiNbrilungen de- Justizminister- in der Au-nahme- Eommifsion über die czechischen Ma j estäl-belridigu a ge n waren leider vertraulicher Art. In den Plenarsitzungen ver letzten Woche verhandelte da- Abgeordnetenhaus vorwiegend über die Au-behnung de- Arbriter-Unfall- und Krankenversicherung«-G». setze- aus solche Arbeiter, die nicht in brr Jnvuitrir be schäftigt sind. Die „Retter de- Kleingewerbe«", die A»ti- semtleu vr. Lueger, Schneider und Genossen, wollen durch aus da- Kleingewerbe voa der Versscherungewobltdat — verschont wissen. Denn jede Versicherung kostet Gold. An« demselben Grund« sind die Klerikalen gegen dir Versicherung der L Millionen Landarbeiter. Ja, wen,, die Industrie aua> für diese Arbeiter dir Versicherung«-Unkosten bestreiten wollte, so saatcn Alle Ja und Amen dazu. Der Regierung ist e- vorläufig bauptsächlich darum zu thu», die E„r»babu- ardeiter (circa ILO 000 Bedienstete) unter da- Verstchrrmtg-. gcfetz zu stellen. Alle« Weitere findet sich später. E« wird auch zweckmäßig sein, dir bi«berigen Erfahrungen mit dem UiisaUversicherung-wcsen zu Narbe zu zieben. Denn bei unS wie im Deutschen Reiche bat man hierbei mit einer ganz neuen Sache zu rechnen. Schon jetzt hat sich berat,-- gestellt, daß der BureaukraliSmu- zu viel «pirlrauui im staat lichen Bcrsichrrungsw.sen bat, daß die Unkosten der Ver waltung zu groß sind und daß auch die EnlschädigungSsumnien durch den Mißbrauch sehr in die Höbe geschraubt wurden. Es ist sehr fraglich, ob die Landwirthschas» die Unkosten für die große Arbeiter-Unfall- und Kranken-Versicherung bestreiten könnte. In ver Industrie rollt da- Geld dock, fiouer und reichlicher. Tie jetzige Verpflegung t«< kranken Lantarbeilers ist gewiß nicht immer mustergiliig, aber sehr billig Da Wobnuug und Nadrung vorhanvea sind, braucht man dazu fast gar kem — daare- Geld. cldfl d» vr. durch eine wesentliche Erhöhung de« lies ge Guldenwerlhe« bekundet. Die neuen Minister haben sich e,ne ungemein bescheiden» Erklärung de« Eabinet-- Fürsten Wiudischgrätz riogefübrl. Sie wollen wo- "itbr kalten, al- versprechen, wa- ia einer Zeil der Phrase und Programmreilrrei lobend anzu> iaifter vom neue» Eur« sind Freunde der poli tischen Ihr Wollen uud ihre Wünsche für da- Xnch sie mit Vorliebe im engeren Verkehr mit den Varltien Rrich-ratbe- und den ihnen unterstellten Aemtcru «vo wirMMbschaftlichen Körperschaften. Sehr drmerkenSwerlh ist uMVL da-, wa- derHaadrl-minister Graf Wormbrand der Börse über die Belebung der heimischen durch die vertraueii-oolle Zuwendung de« Capital«, deu Vertretern von Handelskammern über deu de« LocaldahanetzeS, den Vertretern der HafeastLvtr tz« Verbesserung der Handelsflotte bemerkte >c. »c. arura Ministerium ist nicht nur viel Puter Wille und ^ tr Eiostcht vorherrschend, sondern dassetde birgt auch von hoher Begabung und starker Willru-traft. «ehr muß da- wüste Treiben der „Grgeucoalition" di« leHtffe Regierung und gegen dir coalirtea Parteien «den. Dl« Radicalrn von recht« und link-, Hoch- und Eocialdrmvkratrn, wütbenr« Juagczechen rvtb« .Drutschnatiouale" vom Schlage eine« Stein- ver, Demokraten und Eonservativr, Kroaten und lowrnr», Antisemiten und Ehristlich-So ciale den fich ans Leben und Tod gegen den .neuen Eur«" ver- büovel. Eia Demokrat wie der voa den Wiener Liberalen «itgewäbltr vr. Kronawetter wetteifert mildem jetzt inier- »unoncklenSocialdemokratea, früheren.deurschuakionalea" Ahg. Deutsches Reich. s». verlt«, ir. Decemder. D,e Miltheilung der „Halli- schen Ztg." über die Aussichten VeS Jesuiten an trag« ent behrt ver Begründung. Ü- darf nach unseren Informationen mit aller Bestimmtheit daran sestgeh.ilten werben, daß im Vunve-rath keine Mehrheit für die Aushebung de« Jefultin- gesetzes zu Stande kommt. Selpst ba« gilt al« aus- gefchlosseo, daß sich der Vunde-ralb die neuere bayerische Auffassung von den Redemptoristen al« einem den Jesuiten nicht vetwandien Orden anrtgnel. U Verlt«, 12. Decemder. Dir Reform der Unfall versicherung ist nunmehr ia nahe Aussicht gestellt. Da» Gesetz, da- zur Zeil hauptsächlich die Unfallversicherung regelt, ist erst nach dreimaligem Anlauf zu Llaude gebrackn Die Enlwürse der Jahre l8bl uu» lt»82 wurden vom Reichs tage nicht angenommen. Ju> Jahre 188-t wurde da« erste grundlegende UnfaUversicherungsgesetz vrradschiedrl. Seilde», ist eine ganze Anzahl von EraanzungSgesetzen zu dem selben in Geltung getreten. Das erste vom Jahre l*,8ü zog dir Post- uud Eisenbahnverwallung, Baggere«, Fuhrwesen, Vinneiischiffsabrt, Lpedillvn u. s. w. in den Krei« der Uafallversicherung. Im Jahre l88ü wurde die «u«- beduuag aus dir Land- uud Forftwirihschafl beschlossen, im Jahr« 188? zur Tiefbau- und Leederufsgenossemchafl der Grund gelegt. Eine Reform der Unfallversicherung würde aus alle diese Gesetze zurückwirken. Es ist häufig anerkannt worden, daß voa den ArdeilerversicherungSgrietz-ii da- die Unfallversicherung behaukeludr am besten funciioilirl hat. Jedoch darf dabei nicht übersehen werden, daß die Lasten diese- Gesetze- einzig uud allein die Schultern per Arbeitgeber drücken und de-hald der Krei- der von der Zahlungsverpflichtung detroffcuen Personen kein so großer ist, wie de» den anderea Heiden Versichrruugsarten. Auch die Unfallversicherung hat ihr» Mängel. Da- Gegenlheil wäre ja auch, da Deutschland sich bei der Au«arb«itulig seiner ArbeitrrvrrsicheruugSgeseye an kein Vorbild anlehnen konnte, wunderbar gewesen. Diese Mängel sollen nunmehr br,tir>al wrrven. An den gruublegenbea Bestimuiungeit, wir sie namentlich für die Organisation der Uusallverstchenttig maß gebend sink, dürfte dabei nicht geändert werden. Die derufs- genoffenschaftlichc Gliederung hat sich eingrlelt und innerhalb der einzelnen Beruf-zwrige Anerkennung gefunden. Bezüglich be« Renteowrfen- dürften bteAeubrrungea auch keine allzugroß« Be deutung haben. Tlagrgen dürft» da« Verfahren einer ganzen Reihe von Modifikationen unterworfen wrrven. Man dürste überhaupt wohl nicht fehl geben, wenn man annimm«, daß >m großen Ganzen dir Reform der Uasallverücheruug derjenigen der Krankenversicherung, wie sie am t. Januar t8U3 in Kraft getrrlen ist, ähneln wird. E« ist denn auch vordrrzuseden, dag, wenn einmal erst die Vorlage über die Reform der Unfallversicherung dem Reich«tagr vorgelegt sein wirb, ihr Zustandekommen allzugroßr» Schwierigkeiten nicht begegnen wird. Berlin, l2 Decemder. (Privattelegramm) Die ständige Eomniission für Bearbeitung de« deutschen Arzneibuch-, welcher die Ausgabe obliegt, die periodisch herbe-zilsübrenden Berichtigungen und Ergänzungen de» Phar makopoe vorzuberriten, bat kürzlich über eie Zusätze unk Ab änderungen beraiben, welche an dem zur Zeit in Geltung befindlichen Arzneibuch nach kem Stande der Wissenschaft und den praktischen Erfahrungen au- neuerer Zeit vorzu- nebmen sein möchten. DaS Ergebniß der Beratbuna bat die Commission in dem Entwurf eine« Nachtrags zum Arzneibuch für das Deutsche Reich (dritte Ausgabe) zufammengefaßt. Ler Reichskanzler beantragt nunmehr beim BundeSralh. diesem Nachtrag die Zustimmung zu ertbeilen und zugleich den Zeitpunc» scstzusetzen, mit dem dir neuen Vorschriften in Wirksamkeit trete» solle», sowie den Neudruck de« Arznei buchs unter Beachtung rer au- dem Nachtrage sich ergebenden Aenderurigcn de- Texte- zu gestalten. * Berlin, 12. Dcceniber. Aus Grund de- tz. >39» der Gewerbeordnung bat der Bundc-ralh die nachstehenden Bestimmungen, betreffend die Nachmittag-Pausen der in Svianereieu beschäftigten jugendlichen Arbeiter, erlassen: i. In Spinnereien, welche der Ortöpolizeibebörde angezeiqt haben, daß sie von der durch diese Bestimmungen nachgelassenen Ausnahme Schlauch machen wollen, darf die für >,igc,ibliche Arbeiter durch 8 I3S Abiatz I der Gewerbeordnung ror- geichriebene NachmtttagSpause am Sonnabend >owte an Vor abenden der Fcsitaqe unter folgenden Bedingungen weqiallen: l) An denjenigen Tagen, an welchen die Nachmitlagepause iorlsallen soll, darf die Arbeitszeit der jugendlichen Arbeiter nicht länger al« neun und eine halb» Stund» und nicht über tüni eia hold Ubr Nachmittag» dauern und »ach der Mittags pause vier Stunden nicht üderichreiten 2) An dielen Tagen muß den jugendlich-» Arb,«lern gestaltet werden, daS Vesperbrot während der Arbeit einzuiiebmen. II. In Spinnereien, welche von den vorstehenden Bestiminungrn Gebrauch machen wollen, ist in Räumen, in denen jugendliche Arbeiter beschäftigt werden, neben der nach 8 133, Abiatz 2 der Gewerbeordnung ouszudangenden Tafel eine zweite Toset au-zuhängea. welche in deullicher Schrift vie Bestimmungen unter l wiebergiebt. 111. Borstevende Beslim münzen lind am 8. Decemder tr» Kraft getreten uud baden bi» zum i. Januar >901 Gütigkeit. * Berlin. 12 Tecember. Die seit zwei Jahren hier de- stebendc Eentralsietle für Arbeiter - WoblfabrtS- Einricktuager, gab bi-ber für ihre Mitglieder eine monat liebe Corrrsponkenz heraus Diese.WvblsahrtS-Corre- sp on den z", welche di« dabin lediglich den der Eentralslellr angksäilosienen Behörden, Vereinen und sonstigen Mitgliedern zugänglich war, wird mit dem jetzt beginnenden dritten Jabrgangc eine wesentliche Erweiterung eriabren. Neben der Wohlfahrt« pflege im engeren Sinne wird sie dir Gewcrbeknglcine und Unfallverhütung mit in ibr Programm ausncbmen, zwei Gebiete, denen die Tbätigkeil der Eenlralstelle für Arbeiter Wvblfahrk-einrichliingcn in erster Linie gewidmet ist Mir dieser Erweiicrung des Programms erfolgt zugleich die Um Wandlung der Eorrespondenz in eine Zeitschrift, die auch durch die Pest uud den Buchhandel zugänglich scin wird Dir in rrwii ertem Umfang (ir Zuknnsl 3»i Bogcn gegen die bisherigen l3>.,) fortgesetzte Eorrrspondenz erscheint unter rem Titel .Zeitschrift der Eentralstclle für Arbeiter-Wvbl fahrt» - Einrichlungen" im Verlage von N. Oppenheim iG- Schmidt) Bktlin; als HrrauSaeder zeichnen Geh. Reg Ratb Vr. Post, Reg.-Rath Professor K. Hartmann und Vr. H. Albrecht-Llchterfeldr. )( Berlin, 12 Deren,her. (Telegramm). Ter fran zösische Botschafter herbrttc soll von Pari-die Weisung erhalten haben, sich mit dem deutsche» auswärtigen Amte ins Benehmen zu setzen, um zu erfahren, wie man hier über eine t»ter««ti»nalr Brrstai>«ti»«»g z„m Zweck» gemeinsamen Vorgehens gegen die Anarchisten denke. Es heißt, diese Angelegenheit sei bereit« Gegenstand ernster Er örterungen zwilchen der deutschen und der französischen Re gierung geworden. Berlin, l2. Decemder. (Telegramm.) Dem „Local- Anzriger" wird von unterrichteter Seite mitgetkei», daß vorgestern und gestern zahlreiche Pattzetliche Haussuchungen und Verhaftungen van Anarchisten in den meisten grvßtlen Städten de- Reiche- stattgesunden hätten. Dem Anscheine nach habe man ermitteln wollen, inwieweit ein internationale- Eomplot bestanden und vH die deutschen Anarchisten vorher um Len in der franzö sischen Deputirtenkammer auögesührtcn Evup gewußt hätten. Nachher sei indeß die Freilassung der sislirtrn Personen erfolgt. « Berlin. 12. December. (Telegramm.) Der „Reich«, anzeiger" schreibt: Der gedruckte Bericht der Börsen- Enqnöte-Cammtssian ist dom Reichskanzler zugcga» Er unisaßt 190 Folioseiten und enthält ü Ablbeilungen. erste unisaßt die rechtlich» Stellung und Organi sation der Börse, dir zweite da» Em ission-wesen und Zulassung von Papieren zu HandelS-Rotirungen, die dritte den Trrminhanbel, dir vierte da- Makler» wesen und die fünfte da« EvmmissioSPeschäsl. Die statistischen Materialien werden erst in nächster Zeit ab geschlossen werden. Berlin, l2. Decemder. (Telegramm.) In einer Besprechung der jüngsten Debatte im Reich-tage über die Frage einer Aenterung de« Alters- uns Jnvalttzttato-Vesrtzea führt dr» „Norddeutsche Allgemeine Zeitung" beute au», allen Klagen und Beschwerten gegenüber müsse in der Hauptsache daran sestgebaltcn werde», daß. wer nicht da- Princip de« Gesetze» umstoßcn wolle, sich auch mit dem Markensystem werde befreunden müssen, wenn auch ein zelne Vereinfachungen desselben zulässig erscheinen möchten. ** Trrtz. ll. Decemder. Bekanntlich hat Reuß a. L. r« sich nicht nehmen lassen, im Bunbe-rathe seine ge wichtige Stimme gegen die Weinsteuer abzugcbc». Bon ofsieiöser Seite wird jetzt daraus bingewirsrn, baß diese» Volum weder durch Rücksichten aus den Weinbau noch durch Rücksichten aus den Weiubandel veranlaßt sei» könne, daß vielmehr .es sich offenbar nur um grundsätzlichen Widerspruch gegen die Au»veln»ing der Eompetenz dr« Reich» gebandelt bade." Aus alle Fälle da« Reuß ä. 8. VaS erbebende Be wußtsein. w»eder einmal mit „Nein" haben stimmen zu können — eia Umstand, der m gewisse» hiesigen Kreisen zur Er böbung der Weihnachl-sreude jedenfalls eia gut Theil bei tragen wird. Hannover» tt. Decrmber. Ter Vorstand de» national- liberalen Vereins hatte kürzlich eine Generalpersammlung ein- beruten, um gegen die von antijemitilcher Seite gegen die Stadtverwaltung, insbesondere gegen de» Stcidtdirector Trainm betriebene Verhetzung der Bürgerschaft Stellung zu nehmen. Voc Jahr und Tag war ein 1>r. Schnutz, der frühere Leiter deS sladtiichen chemische» Unterjuchiingsamtes, voa seine» iämmtlicben Aniiienien beim Magistrat verklagt worden, er ver nachlässige die Wichten seine- Amte» in gröblicher Weise, komme sehr unregelmäßig zum Dienst, nutze da- Personal des Amtes sür seine Privalzwecke auS, tyrannisire die Beamten, iübre sehr unpassende beleidigende Nedensarten iiber die städtische Verwaltung, venadre-xiicht correct mit städtischen Geldern re. re. DaS Ergebniß der losort vom Magistrat eingeleiteten Untersuchung war die SuSpendirung des Herrn Schnutz und die Einleitung einer DiSeipiinar- und ge richtlichen Untersuchung, welch, mit einer Veruriheüung de- Herrn Schnutz zu einer größeren Geldstrafe wegen Beleidigung von Magistrat-Mitgliedern endete. Da l)r. Schnutz gegen da- Urtheil mehrmals Revision einlegle, ist dasselbe erst vor wenigen Wochen rechtskräitig geworden, und daS DiSeivlioarversadren ist dadurch bisher nicht von der Stelle getommen. Da» glaubte nun Lee antisemilüche ReichStagSabgeordnet, Leuß zu einem großen schlage gegen den Magistrat und speciell Stadtdirector Tramm aue- nützen zu können, obgleich er wissen mußte, daß di» Leitung de» DiScipIinarversabren» Sach» de» Regierungspräsidenten ist, und berief für 30 ^ Eutröe eine Versammlung, um den Fall Schnutz unler de», Gesichtspunkt „Soll Herr Tramm unser Ltadtdireetor bleiben?" anlijeinitisch zu behandeln. Um der wider wärtigen Agitation gegen die Stadtverwaltung und Herrn Stadt- direcwr Tramm endlich die Sp-tze adzubrechen, mar die national-, liberal» Beriammlung einberusen. Es ballen sich annäherud bOO Perionen der verschiedenslcn volilischen Parteien »ingeiuiiden. Die Leitung führte Fabrikant l)r. Rav dt. In der zweistündigen Debatte, in welcher da» Verhalten de» Herrn Leuß in voller Einmüthigkeit einer vernichtenden Kritik unterzogen wurde, ge langte, den „Hannoverschen Neuesten Nachrichten" zusolge, nach stehend«, vom Gyuiiiailaldireclor Ramdohr eingebrachte Resolu tion gegen eine Stimme zur Annahme: „Tie Versammlung des nationalliberalen Verein» »nd der sonstigen Parteigenossen und der Parteifreunde spricht ihren Unwillen über die vlanmäßigka Versuche au», die in lrtzler Zeit gemachl sind, durch Erregung vo» Miß trauen gegen das SladioberHaupt und den gelammten Magistrat Uiiiriedeii und Zwietracht i» der Bürgerichait Hannovers zu snitei,. Sie erklärt zugleich, daß wie liderdiiupl, tu auch wegen der Behand lung de» vorliegenden Falle» (Fall schnutz) sie vollstes Vertrauen zu dem Stadtdirector und der Stadtverwaltung hegt." * Barmen, ll. December. Behufs Ctollmignabme zu dem von den Cocialdemokrate» über die Brauerei von Aurich- und die Aunchs'scheS Bier verzapfenden Wirtbe verhängten Boycon fand dieser Tage eine stark bcsuchle Versaminlung von Wirtbcn und Flaschenbierbändlern statt. Der Vorsitzende bezeichnet» die Verbängnng de- Boycotis in diesem Falle a>- ungerechtsertigt und betonte, daß gegenüber diesem Vorgeben der socialveiiiokratische» Partei cs geboten sei. daß sämmtiiche Wirtbe, auch die ni i t boycottirtc», die socialdemokraiiscbr „Freie Presse" abbestellcn und daß man dem Blatte keine Annoncen mebr zullcUcn dürfe. Die Stimmung der Bürger sei aus Seiten der Wirtbe, und tcS halb müsse mit aller Energie dabin gestrebt werden, daß der „Freien Presse" auch von den Ladcndesitzcr» die Annoncen entzogen würden. Dieser Vorschlag fand allicitige» Beifall In enter einstimmig angenommenen Resolution erklären die Wirtbe und Flaschetibierbänbler sodann, daß sic nicht gesonnen »nd, da- AurlchS'schc Bier abzubcsiellen. Es wurde dann eine Commission gewädit, weiche die Angelegenheit regeln und in einer demnächst einzuberufenden Versammlung Bericht erstatten soll. (F Z.) * Bonn, 12. December. (Telegramm.) Tie ultra- montane „Deutsche ReichSzen»,ig" meldet au-angeblich absolut sicherer Quelle, Finanzminisler l>r. Miguel bade ge äußert, daß er da- Wein- und das Tabakstriiersiesetz mit Hilfe der Consrrvaliven im preußischen Landtage al« Landesstcucr durchbringen werde, falls das Centrum ini NeichSlagr sich ablehnend verhalle und dorl beide Gesetze zu Falle bringe. (Herr l)v. Miguel weiß ganz genau, daß durch Art. 3ü rer Reichsversassnug reni Reiche ausschließ lich die Gesetzgebung über die Besteuerung de- im Bundes gebiete gewonnenen Tabak» zngewiesen ist und daß der preußische Landtag die NcichSvcrsassniig nicht umänkern kann. I>r. Miguel kann also auch unmöglich den Unsinn gesagt baden, den ibi» die „absolut sichere Quelle" des .illramon lanen Blaite« in de» Mund legt. D Red. d. „Leipz Tagebl."» * München, >2. Decemder. In liebevoller Berücksichtigung de« bevorstehenden Quartal-Wechsel- schreibt das ,,Bayr. Vaterland": „In den Berliner Kirchen wurde „reckst andächtig" g: betet, weil Ver AltentalSversuch so glücklich verlausen ist. Wir i» Bayern würden auch beten, wenn wir vor „preußischen" Attentaten, nämlich vor den stet- aiiwacbsen den Sievern bewahrt bliebe». Ja, mit kieien „Preußen" sind wir Bayern schon emgegangen; in Folge dessen berrick : bei uns eine solche Mißstimmung gegen diese „Prcußen", daß uns die Franzosen, ja sogar der „verzigeunerlesle Wognschniierratlcr" noch iausenknial lieber sind, als kiese „niiumersaiien, ganz Deutschland ruinirenderi Preußen!" Hock» Bayern!" »München, 12. December. (Telegramm.) Ter pensie- nirte General der Infanterie Freiherr v. Müller ist gestorben. Lesterreich - Ungarn. * Wien. 12.Teeei»der. (Telegramm.) Der serbische Svecialgesanlstc M >lov an cwi is ch wurde gestern vom Minister de- Auswärtigen Grase» Kalnoky empfangen. Wie daS „Neue Wiener Hagblatt" erfährt, sügte der Sprcial- gesandte den Versicherungen seiner Anslraggeber kinzu, daß die serbische Negierung sogleich bereit m, alle Garan tien zu geben, welche Oesterreich-Ungarn in der Obrtfrage verlangen würde, um zu beweise», daß Serbien nicht beabsichtige, die österreichische AuSsubr zu schädigen. Die Verfügungen bezüglich der Bemessung der Obrtsteucr seien lediglich inneren Schwierigkeiten entsprungen. Graf Kalnoky oabin die Millhcilungen deS Specialgesandicn entgegen und verwies denselben belresss weiierer Erörterungen an den SectionScbes Glanz v Eicha. Zwischen Helden Beamten sollen heute und in den folgenden
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite