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Elbeblatt und Anzeiger : 17.04.1877
- Erscheinungsdatum
- 1877-04-17
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666406244-187704172
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666406244-18770417
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666406244-18770417
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungElbeblatt und Anzeiger
- Jahr1877
- Monat1877-04
- Tag1877-04-17
- Monat1877-04
- Jahr1877
- Titel
- Elbeblatt und Anzeiger : 17.04.1877
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1827 Dienstag, dm 17. April dir» vor» Krieg z« lo kalisier». Jr dich» V«tchuWe» hofft es vo» de» Mächten unterstützt z» »erd«. rath dem Vernehmen nach die Einberufung der Reserven beschlossen. Ueber die Haltung Rumäniens gegenüber bevorstehenden Eventualitäten wird berathe». Bukarest, 15. April. Wie hier verlautet, wird der Kaiser von Rußland heute Dienstag in Sischenesf erwartet, der Großfürst hält heute eine große Revue über die Truppen am Pruth ab. Odessa, 13. April. An der asiatischen Srw>ze sind die türkischen und russischen Militärabtheiluugeu sehr nahe an einander gerückt. Die russische Avant garde lehnt sich an Alexandropel, die türkische an Kar an. Die Entfernung beträgt nur einige Werst. Hier kann ein Zusammenstoß jeden Augenblick erfolgen. Paris, 12. April. Hier' herrschte heute volb- ständige Panik, was außer der Gewißheit de- Krieges Rußlands mit der Türkei dadurch begründet war, daß man in gewöhnlich gut informirten Kreisen überzeugt ist, England werde sich doch nicht aus eine rein passtpe Zuschauerrolle beschränken. Das Bekanntwerden des Textes von dem Circularschreiben Savset Pascha'- hat hier die letzte Hoffnung vernichtet, da entgegen den bisherigen Informationen die Weigerung der Absendung eines besonderen Gesandten nach Petersburg doch darin enthalten ist. Der heute früh hrer eingetrofsene Khalil Pascha empfing bereits Nachmittags zahlreiche Besuche seiner alten Bekannten, denen er versicherte, daß die Türkei durch ihre Leistungen die Welt in Erstaunen setzen werde. Paris, 14. April. Gestern Abend verbreitete sich auf den Boulevards das Gerücht, die Pariser Weltausstellung sei verschoben worden. Infolge dessen entstand eine Riesenpanik. Konstantinopel, 12. April. Eine Ver längerung des Waffenstillstandes mit Mon tenegro hat bis jetzt nicht stattgefunden. Man ver- muthet, daß beide Theile nach formellem Ablauf des Waffenstillstandes sich zunächst in der Defensive halten werden. Washington, 12. April. Die in den euro päischen Gewässern stationirten amerikanischen Schiffe haben Befehl erhalten, sich bei Nizza zu vereinigen und zum Schutz« der amerikanischen Staatsangehörigen nach Constantinopel zu gehe». Provinzialuachrichten. Leipzig, 15. April. Der „Vorwärts" berichtet: In Leipzig und Umgegend sind die Vorstände der Ge werkvereine und sonstige Arbeitervereine, mit Einschluß der sozialistischen, auf die Amtshauptmannschaft eingeladen worden, um Mittheilungen und Vorschläge (betreffs des Nothstandes) zu machen. Das Benehme» der Behörden wird als ein sehr entgegenkommendes geschildert. Crimmitschau, IS. April (L. A.) Bei demhie- sigen Standesamt« ist heute der gewiß seltene Fall I vorgekommen, daß «ine Eheschließung an zwei Taub stummen vollzogen worden ist. Erivähnenswehrt er scheint hierbei, daß dem Eheschließungsacte außer de» gesetzlichen Zeuge» noch zwei ebenfalls taubstumme Freundinnen der Braut beüvohnten. * LVbau, IS. April. Gestern Abend bald nach 6 Uhr zogen von Süden und Westen Gewitter auf, die sich über der Stadt zu entladm begannen; sie tchtt» für diese tzahrrszeit ungewöhnlich heftig auf uud bracht Ei» ^^strcchl traf aH den Ab ¬ leiter unsereS Ruolüikirchthutmes und verbreitete, wllh-- repdi er an der Leitung heruNtersthr, ei» so ivttilfives Licht, daß dk am GpAtzenhaufe ganz« der WheW < ' Kirchthurms stehend« Feuerwehr wie geblendet da stand. Oberhalb Dehsa fiel« ganz Hefti« uud starke Regem güsse, so daß da« Baffer Abend« i» einige Htusrr -riä-eim in Aiesa wcü'entlich dreimal: Lienstoa, Donnerstag und Evnnabend. — Nbonnementprei« vicnelitdri a tAarkLblfg - Bestellungen ncuwen ave llatNrl.Post.rlnstattc«, . die «rpeditioimi in Dieta und Streik«, sowie alle Voten entgegen. Ins,rate, webte bei dem ausgebrcitettn leie,kreist eine wirksame Verbreitung finden, erbitten wir un« bis Lag« vorder Vormittag« IO Ubr. - Inlertion-betröge von unbekannten auewörttgen dluittaggebrrn werden, wenn dieselben a» in Postn>arken beiliegen, per Voftvorituh erhoben. Deutscher Reichstag. Sitzung vom 10. Aprils i In der heutigen Sitzung des Reichtages war der Gesetzentwurf für Elsaß-Lothringen betreffend die Er richtung von Apotheken der erste Gegenstand der Tages ordnung. Außer dem Unterstaatssekretär Herzog sprachen für denselben die Abgg. Guerber und Schneegans, während die Abgg. Dr. Löwe, Thilenius und Grümbrecht Bedeuten gegen die Vorlagen äußern. Dieselbe wird indeß in der zweiten Berathung ohne Diskussion an genommen. Der Gesetzentwnrf für Elsaß-Lothringen betreffend , Abänderung des Gesetzes über die Weinsteuer wurde an die Budgetkommisiion verwiesen, nachdem nur der Geh. Rath Huber als Vertreter des Bundesraths, sowie die Abgg. Grad nnd North das Wort ergiffen hatten. Es folgte hierauf eine lange Reihe von Wahl prüfungen, die nur in zwei Fällen zu einer kurzen Debatte > führten. Es wurden für giltig erklärt die Wahlen der Abgeordneten..». Kozlowski, Witte, Dr. Blum, Bode, Schmidt (Stettin), Schlomka, Dr. Löwe, Richter (Meißen), ten'Dovrnkat, Dr. Gensel und Graf zu Eulenburg. Hierauf folgten die mündlichen Berichte verschiedener Abteilungen betr. die Wahlen der Abgg. Hall, Dr.. Thilenius, Dr. Wehrcnpfenig, Eysoldt, Dr. Härnier und v. Beughem, die an sich nicht beanstandet worden, bei denen indeß mehr oder minder erhebliche Unregelmäßigkeiten vorgekommen sind. Die Abtheilungen beantragen die Ueberweisung der bezüglichen Akten resp. Aktenstücke an den Reichskanzler zur Einleitung von Untersuchungen resp. um Remedur ein treten zu lassen. Das Haus trat sämmtlichrn Anträgen der Abthei lungen bei. Sitzung vom 11. April. Zur Verlesung gelangt folgendes Schreiben des Reichskanzlers: „Berlin, 11. April 1877. Ew. Hochwohlgeboren beehre ich mich ganz ergebenst zu benachrichtigen, daß der Zustand meiner Gesundheit mir zu meinem leb haften Bedauern nicht gestattet, mich an den bevor stehenden Verhandlungen des Reichstages zu betheiligen. Behufs meiner Wiederherstellung haben Se. Majestät der Kaiser die Gnade gehabt, mir einen Urlaub zu ertheilen und zu genehmigen, daß während der Dauer desselben meine Vertretung in den laufenden Geschäften bezüglich der inneren Angelegenheiten des Reichs von dem Herrn Präsidenten des Reichkanzleramts und be züglich der auswärtigen von dem Herrn Staatssecretär v. Bülow übernommen wird. Ew. Hochwohlgeboren ersuche ich ergebenst; dem Reichstage hiervon geneigte Mtttheilung machen zu wollen, v. Bismarck." Der Abg. Dr. tzäuel beantragte, dieses Schreiben auf die Tagesordnung einer d«x. nächsten Sitzungen zu Hetzen;: worauf der Präsident anheim stellt, den Antrag beim Schluffe der Sitzung bei Festsetzung der TageS- ordmmg rmzubriugen. Der LandeShauShaltsetat von Elsäß-Lothringen wurde nach unerheblicher Debatte an eine Commission von 21 Mitgliedern verwiesen. Eben so wurden die Gesetzentwürfe für Elsaß-Lothringen betreffend Abänderung der Waffergesetzgebung, betreffend den Kleinhandel mit Branntwein uud Spmtus, und betreffend daS Aufsucheu von Waarenbestellungen in erster und zweiter Berathung ohne nenuenswerthe Diskussion erledigt G» folgte darauf die erste und zwefts ÄMthung drS Jrenndschaftsvertruge- mit Tongcr Endlich wurde zur Fortsetzung der zweiten Etats- »»LÄtKEK LL, welch« sich au diHy Etat «uH^^^rchtefich um Kragen der Zucker und der Branntweinsteuer. Von dem Abg. Sombart wurde in Vorschlag gebracht, daß die Veranschlagung der Rübe» steuer nicht auf Grund des dreijährigen Durchschnitts, so»d«rn ds Ageb»isfts Esbkblall und Anzeiger. der Lönigi. Ämtshanptmauulchaft Großenhain, -er Sönigl. Gerichtsämter Mela und Strehla, sowie des Stadtraths za Nirsa and Stadtgemeinderaths za Strehla. Druck und Verlag von G. Ponsoug in Riesa. Berantworilicher Redacteur: L. Mader in Riesa. der letzten Einte erfolgen solle. Ter Director im Reichscanzleramt Michaelis wieS jedoch nach, daß dieser Modus kaum durchführbar sein würde, nament lich in Bezug auf die Ausgaben. Der Abg. Schröder (Friedberg) regte eine interessante Debatte über die Branntweinsteuer dadurch an, daß er an den Bundes rathstisch die Anfrage richtete, auf welchem Stande sich zur Zeit die Frage der Fabrikaisteuer befindet. Der Geh. Rath Michaelis wies auf die bekannte That- sache hin, daß die Mecklenburgische Regierung im Bundesrath einen Antrag auf Einführung der Fabnkats- steuer gestellt habe. Ueber das Schicksal des Antrags lasse sich jedoch zur Zeit noch kein Prognostiken stellen. Mit großer Entschiedenheit sprachen gegen Einsührung der Fabrikatssteuer die Abgg. v. Kardorff, Dr. Braun, Günther und Frhr. v. Schorlemer-Alst. Dr. Braun betonte namentlich, daß man die Stimme des Abg. Schröder nicht für die Stimme des Hauses halten möge. Der Abg. v. Schorlemer-Alst sprach den Wunsch aus, daß der Bundesrath den Mecklenburgischen Antrag von Hause aus abweisen möge. Nach Schluß der Discussion über dem eben beregten Gegenstand erledigte das Haus noch einige Kapitel ohne Debatte und ver tagte sich auf heute Nachmittag 1 Uhr. Tagesgeschichte. — Die allerhöchsten Herrschaften gedenken in den nächsten Tagen die kgl. Villa in Strehlen zu beziehen. Hierauf wird S. M. auf einige Tage nach dem Oybin bei Zittau gehen, um dort der Auerhahnjagd obzuliegen. — Die Wahlen der sächsischen Abgeordneten Eysoldt, Dr. Gensel und Richter-Meißen sind vom Reichstage für giltig erklärt worden. — Der Abg. Richter-Meißen wurde in die Commission zur Berathung des elsaß- lothringischen Etats gewählt. Berlin, 14. April. Stündlich wird hier die Kriegserklärung Rußlands an die Türkei erwartet. Vielfach wird sogar schon versichert, der russische Ge schäftsträger in Constantinopel hab« bereits den Befehl von Petersburg erhalten, der Pforte den Krieg zu erklären. London, 14. April. Reuters Bureau meldet: Zufolge Privatmittheilungen auS Petersburg wird die russische Kriegserklärung nicht unverzüglich erfolgen, sondern Rußland wird wahrscheinlich erst eine die Situation erkürende Note an die Großmächte richten. Wenn der Botschafter aus Stambul und sämmtliche Consular-Agenten aus derTürkei abberufen sein werden, dann wird der Czar nach Kisch eneff gehen, von wo die Kriegserklärung datirt werden dürfte. Wien, 13. Aprü. ES gewinnt neuerdings an Wahrscheinlichkeit, daß Rußland noch einen diplo matischen Versuch macht, eh« es den Krieg eröffnet. Wien, 14. April. Die „Reue ft. Presse^ meldet: Der Dpnau-DampfschifffahrtSgesellschaft sind Nachrichten zugegangen, nach welchen die Türken heute bei Kalafat den Brückenschkag über die Donau begonnen haben. Die Gesellschaft ließ diese Nachricht durch ihren Vertreter an der hiesigen FrUchtbörse unttheilem > — I» einer officiösttr Mittheilung auS Wien heißt «S: „DaS Wiener Cphmet kau» mit Geoug- chuuya darauf verweise»/ daß es «chts z« thunmü«- halSare, die, »ühunam Hqr ouw aussichtlich mwermeidÜch
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