Suche löschen...
Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 13.11.1894
- Erscheinungsdatum
- 1894-11-13
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-189411131
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-18941113
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-18941113
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1894
- Monat1894-11
- Tag1894-11-13
- Monat1894-11
- Jahr1894
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 13.11.1894
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Mesaer K Tageblatt ,I-. re. c> Dienstag, 13. November 1884, AbenbS 47. Jahrg « » nminvr orftand. lt billigst trage 26. ittwoch früh Lrumidier eivkiesz. IS. November, Wk, :rmge. tStck. 10 Pf., anllunx m scheinen sämmt- nscht. o. e. tovember d. lang des id «.UG praufitz und u Kcßktlicutt. Engler-Tauch» nellen Gefliige- Zorftaud. liiaa, o Pfg, echlz Kuöfrl, UL«r»u m») bei * ermstr. den SO. Januar 1883, Vormittags 10 Uhr — vor dem unterzeichneten Gerichte Termin anberaumt. Allen Personen, welche eine zur Konkursmasse gehörige Sache in Besitz haben oder zur Konkursmasse etwas schuldig sind, wird aufgegeben, nichts an den Gemeinschuldner zu verab folgen oder zu leisten, auch die Verpflichtung auferlegt, von dem Besitze der Sache und von den Forderungen, für welche sie aus der Sache abgesonderte Befriedigung in Anspruch nehmen, dem Konkursverwalter bis zum 29. Dezember 1894 Anzeige zu machen' Königliches Amtsgericht zu Riesa, am 13. November 1894. Ass R-ichelt. Bekannt gemacht durch: Sänger, G.-S. DaS Rtefaer Tageblatt erscheint irden Tag Abend« mit Ausnahme der Sonn- uns Festtage. Vierteljährlicher Bezugspreis bei Abholung in den Expedition« in Riesa und Strehla, den RogMOHMMh sowie am Schalter der taflrrl. Posianstalten 1 Mart 25 Ps., durch die Träger srei inS Hau« 1 Mark SO Ps-, durch den Briefträger frei tu» HauS 1 Mark Ri Pf. Aazrigm Aniotzwi p» HU Mmm» de« Ausgabetage« bi» Bormittag 9 Uhr ohne Gewähr. Druck und Verlag von Langer L Winterlich in Riesa. — Geschäftsstelle: Sastanteuftrah« 59. — Für di« Redaktion twwntwortlich: Her». Gchmtht M Rt«I» Konkursverfahren. Ueber das Vermögen des Lederhändlers Christian Gotthelf Düring in Ttrehla wird heute am 13. November 1894, Vormittags >/,12 Uhr das Konkursverfahren eröffnet. Der Rechtsanwalt Hans Fischer in Riesa wird zum Konkursverwalter ernannt. Konkursforderungen sind bis zum 29. Dezember 1894 bei dem Gerichte anzumelden. Es wird zur Beschlußfassung über die Wahl eines anderen Verwalters, sowie über die Bestellung eines Gläubigerausschusses und eintretenden Falles über die in § 120 der Konkurs ordnung bezeichneten Gegenstände — auf den IS. Dezember 1884, Vormittags 10 Uhr — und zur Prüfung der angemeldeten Forderungen auf Nachrichten", Ludwig Gümber in Dresden, wegen Beleidigung. Den Vorsitz führte Amtsrichter Vv. Becker, als juristischer Beistand für Direktor Zimmermann fungirte Rechtsanwa't Ov. Häckel, als Vertheidiger für Gümber Rechtsanwalt Türk. Borgeladcn waren 18 Zeugen und Sachverständige. Gümber ist beschuldigt, durch Abfassung und Veröffentlichung desjAr- tikels „Zur Abwehr und Aufklärung" in der Nummer 109 vom 28. December 1893, sowie deS Artikels „Oeffentliche Erklärung und Aufforderung" in der Nummer 8 vom 9. Januar 1894 der „Neuesten Nachrichten" den Privatkläger Zimmermann beleidigt und in Beziehung auf ihn Thatsachen behauptet und verbreitet zu haben, die ihn in'der öffentlichen Meinung herabzuwürdigen geeignet sind. Gleichzeitig wurde über eine Widerklage verhandelt, die Gümber gegen Direktor Zimmermann auf Grund eines Artikels in der „Deutschen Wacht" erhoben hatte. Nach den Ergebnissen der Beweis aufnahme wurden Beide der Beleidigung für schuldig erkannt und deshalb Zimmermann zu einer Geldstrafe von 100 M., Gümber zu 6 Wochen Gefängniß verurtheilt. Im Hinblick auf die Schwere der Verleumdungen und die schmutzigen Angriffe, deren Gümber sich schuldig gemacht, hielt das Gericht nicht für geboten, auf Geldstrafe zu erkennen; es würde jedoch für Gümber eine noch viel höhere Strafe ausgeworfen haben, wenn er nicht auch durch Zimmermann beleidigt worden wäre. Beiden wurde auch Publikationsbefugnis zugesprochen. Des versuchten Mordes beschuldigt, hatte sich gestern der 19 jährige Zuschneider Ludwig Friedrich Hellrich aus Nürnberg vor den Geschworenen zu verantworten. Das der Anklage zu Grunde liegende Verbrechen spielte sich in der Nacht zum 11. Juni d. I. ab. Der Sachverhalt ist kurz folgender. Hellrich war stellenlos und suchte in der erwähn ten Nacht die hiesige Prostituirte gesch. Gläser auf. Unter Benutzung eines mitgebrachten scharfen Messers überfiel er plötzlich die G. mit den Worten: „Du mußt sterben!" und brachte ihr schwere Wunden am Hals und an der Brust bei. Es entspann sich ein verzweifeltes Handgemenge und im Verlauf desselben verletzte sich auch der Verbrecher mit dem Messer, während er der um Hilfe rufenden Prostituirte» die Nase ziemlich durchbiß und die Mundwinkel aufriß. Die Verhandlung fand unter Ausschluß der Oeffentlichkeit statt. Dem Wahrspruche der Geschworenen gemäß erhielt Hellrich wegen versuchten TodtschlagS 6 Jahre Zuchthaus und zehn jährigen Ehrenrechtsverlust. Dresden, 12. November. Das Ministerium des Innern hat dem Ersuchen des Gewerbeschulinspektors, ihn wegen der immer mehr wachsenden Inanspruchnahme seiner Arbeitskraft von der Leitung der Schifferschulen zu entbinden, entsprochen und ist mit dem Finanzministerium betreffs Uebernahme der Oberaufsicht ins Vernehmen getreten. Wie das „Dresdner Journal" berichtet, hat sich das Finanz ministerium bereit erklärt, die Oberaufsicht über die bestehen den sächsischen Schifferschulen zu übernehmen, die Leitung derselben dem Wasserbaudirektor und die unmittelbare Be aufsichtigung den Straßen- und Wasserbauinspektionen 1 zu Pirna und Meißen zu übertragen. Alle die sächsischen Schifferschulen betreffenden Angelegenheiten sind von nun an mit dem Königl. Wafferbaudirektor, Oberbaurath Weber, zu verhandeln. Roßwein, 10. November. Heute früh in der neunten Stunde wurde in dem sogenannten Troischauer Winkel, etwa 2/4 km von der Stadt, die Leiche einer etwa zwanzigjährigen, unbekannten Frauensperson, welche anscheinend Spuren eine gewaltsamen Endes an sich trug, aus der Mulde gezogen. Besonders auffallend war ein um den Hals laufender blauer Streifen. Die Nase schien wie von einem starken r toß ein gedrückt, auch eine Kopfseite schien Verletzungen zu haben. Die Leich« war mit Schlamm bedeckt und mag bereits längere »arimrte und Anzeiger (Elbeblall Md Anzeiger). Tclegramm-Abreff« m » 1 FernsprechstrU« r«,«b »t « «,« AH- ßNIVV 4 UL sk » der Königl. Amtshauptmannschaft Großenhain, des Königl. Amtsgerichts und des Stadtraths z« Riesa vertliches «nd Sächsisches. Riesa, 13. November 1894. — Auf Ausführung der Glaserarbeiten für das Ver waltungsgebäude der städtischen Schlachthofanlage waren beim Stadtbauamte 4 Offerten von hiesigen Glasermeistern abge geben worden. Dieselben enthielten nachstehende Preisfor derungen: Glafermeister Müller 2654 M. 38 Pf., Ulbricht 2871 M. 52 Pf., Keßler 3178 M. 40 Pf. und Blüher 3222 M. 60 Pf. Der Stadtrath hat die betreffenden Ar beiten dem Mindestfordernden, Herrn Glasermeister Müller, zur Ausführung übertragen. — Für Ausführung der Ar beiten zur Herstellung des ki'crnen Einfriedigungsgitters nebst Einfahrtsthoren rc. derselben Anlage waren 6 Offerten ab gegeben und zwar von den Herren Schlossermeistern Meier 1103 M. — Pf., Weinhold 1116 M. 40 Pf., Jäger 1266 M. — Pf., Neustadt 1387 M. — Pf., Langenfeld 1517 M. — Pf. und Kausfenstein 1579 M. 80 Pf. Auch hier hat der Stadtrath dem Mindestfordernden, Herrn Schlosser meister Meier, die Arbeiten übertragen. — Wie wir bereits mittheilten, geht unser Stadtrath den hiesigen Vogelfängern und Händlern mit Sing- und Waldvögeln tüchtig zu Leibe. Am Sonntag stütz in den Morgenstunden machte die Schutzmannschaft eine Razzia auf Vogelfänger und Vogelschlingen in den Gebüschen bei Riesa und zwar in dem Busche an der Elbe auf Flur Göhlis, an der Ziegelei von Helm und an der Poppitzer Grenze. Es wurden 52 Stück Sprenkel gefunden und zerstört und das aber nur auf der östlichen Seite des Riesaer Stadtge bietes. Ein Vogelfänger wurde leider auf frischer That nicht ertappt, dagegen hat die Polizei in anderer Weise einen sol- chen ausgekundschaftet, so daß derselbe seiner strengen Be strafung entgegensieht. Die Schutzmannschaft wird fortgesetzt eifrig nach Bogelschlingstellern fahnden, es wäre aber, wenn die Maßregel von durchgreifendem Erfolg sein soll, dabei zu wünschen, daß auch die Gemeindebehörden der Nachbardörfer em wachsames Auge auf den Unfug des Fanges der Sing vögel richteten. — Ein Paar hoffnungsvolle Bürschchen wurden gestern wieder einmal von unserer Schutzmannschaft Hierselbst fest gehalten und an ihrer beabsichtigten Reise über den Ocea« verhindert. Die Steindruckerlehrlinge Richard Herrmann, 16 Jahr alt und i:i Schlettau geboren, und Nikolaus Kästner, 15 Jahr alt und in Nordholm in Bayern geboren, befanden sich in Schlettau in dem Geschäfte der Herren Gebr. Pilz in der Lehre. Den wissensdurstigen Jünglingen genügte an geblich ihre Ausbildung nicht und so beschlossen sie, gemeinsam das Geschäft zu verlassen und nach Hamburg zu reisen, sich dort aber al- „Seefahrer" anwerben zu lassen. Im Besitze von 5 Mk. und resp. 4 Mk. 50 P'. an Baarmttteln, mit Zigarren und einigen Luxusgegenständen versehen und be waffnet mit einem sogenannten Schlagring traten die „jungen Herren" am Freitag die Reise zu Fuß nach Chemnitz an. Von hier aus ging es per Bahn nach Dresden und nach einigem Aufenthalte daselbst zu Fuß nach Riesa. Wie er wähnt, wurde den unternehmungslustigen Bürschchen am gestrigen Nachmittage hier Halt geboten und ihnen Frei quartier für die Nacht in den Hinteren Räumen des Rath- hauses gewährt. Die bei ihnen vorgefundenen Baarmittel beliefen sich noch auf 71 Pf. Heute erhielt ein Jeder von ihnen noch einen Reisezuschuß von 50 Pf. und als Begleit schein einen ZwangSpaß, welcher den Burschen eine von ihnen inne zu haltende Reiseroute, zwar nicht nach Hamburg, wohl aber vis Döbeln, Chemnitz nach Schlettau, ihrem bisherigen Heimatbsort, den sie binnen vier Tagen zu erreichen haben, vorschreibt. Weitere Unterstützungen für die Reise werden ihnen von den betreffenden Ortsbehörden gegen Vorzeigung lsitzerstraste: n ^4 fr/, , Aischhandlg. tag «bend ich früh ein, und empfiehlt hhandlung. stich ein von er-Wurst, rwurst, st, Salami, liesenbrickeu stenbuod. : Wieäeroer- r Aeiäenboch. Veickeubacd- früh wird in röba 4unx- ihres „Begleitscheines" gewährt. Den Entschluß, „Seemann zu studiren", werden die jungen Herrchen nunmehr wohl fallen lassen. — Die Maßnahmen des Stadtraths Hierselbst gegen den Schuhwaarensabrikant Jäschke in Dresden, welcher be kanntlich hier in Riesa durch einen seiner Gesellen unter dem Deckmantel „des Ausverkaufs von Schuhwaaren aus dem Konkurs des Schuhmachers Laube hier zu niedrigsten Tax preisen" massenhafte Erzeugnisse aus seiner Fabrik verkaufen ließ, machen jetzt die Runde durch viele Zeitungen, bei welcher Gelegenheit hervorgehoben wird, in welcher Weise man nach dem Riesaer Muster gegen solche das einheimische Handwerk im höchsten Grade schädigende und gefährdende versteckte Wanderlager mit Erfolg vorgehen kann. Das bestätigende Urtheil des Riesaer Schöffengerichts, dessen Entschcidungs- grünäe wir seiner Zeit im ausführlichen Auszug hier Wieder gaben, wird allenthalben lobend besprochen und die in Berlin erscheinende, weit verbreitete „Deutsche Tageszeitung" schließt ihre Betrachtungen über den Fall mit den Worten: „Kann man in Preußen nicht auch so zugreifen?" — Bei dieser Gelegenheit sei mitgetheilt, daß unser Stadtrath noch in einem zweiten Falle Hierselbst ein solches verstecktes Wanderlager an'S Licht gezogen und begraben hat. Än gewisser Joseph Kierstein, welcher in Leipzig ein schwunghaftes Restergeschäft in Schnitt- und Modewaaren, Möbelstoffen, Bettzeugen, Lein wand rc. betreibt, eröffnete am 5. Juni ds. Js. auf hiesiger Kastanienstraße eine Filiale, als deren vorgeschobener Inhaber sein Bruder, Herr B. Kierstein, angegeben wurde. (Also ganz wie Jäschke.) Der Stadtrath glaubte aber einfach die Sache nicht, zumal der Bruder B. Kierstein mittellos war, und verlangte Vorlegung eines WandergewertescheineS und Erlegung von 50 Mark Wanderlagersteuer für jede Woche. Der Erfolg war, daß das Restergeschäft schleunigst wieder einpackte und am nächsten Tage von hier verschwunden war, gewiß nicht zu geringer Freude unserer hiesigen Schnitwaaren- Händler. — Vom 1. Mai nächsten Jahres ab soll auch auf den Stationen der Eisenbahnlinie Leipzig-Hof zunächst versuchs weise die Perronsperre eingeführt werden, eine Einrichtung, an die sich das sächsische Publikum nur ungern gewöhnen wird. Man folgt damit dem Beispiele Preußens. Bayern fängt auch an, versuchsweise abzusperren. Man will auf Grund der zu gewinnenden Erfahrungen allmählig säm..et liche Bahnhöfe abschließen. Der Zweck dieser Maßnahmen soll vorzugsweise die Verhütung von Unfällen sein, welche den während der Fahrt controlirenden und deshalb auf den Trittbrettern der Wagen hin- und herkletternden Conducteuren insbesondere bei Dunkelheit nicht selten zustoßen. Es soll aber auch eine genauere Controle der Fahrkarten, die Ver hütung von Unterschleifen und endlich die Entlastung der Bahnhöfe erreicht werden. Der Zutritt zu dem Bahnhof selbst und in die Warteräume soll wie bisher ohne Karte gestattet werden. Seußlitz, 11. November. Gestern Nachmittag in der dritten Stunde fällte der hiesige Grundbesitzer Kleinich im Beisein seines achtjährigen Sohnes eine ziemlich große Eiche. Unglückklicher Weise stürzte der Baum vorzeitig, und zwar gerade nach dem Sohn des oben Genannten zu. Der schwere Baum traf denselben direct auf den Kopf und tödtete den Knaben, wie das M. Tbl. berichtet, unter schrecklicher Verstümmelung des Körpers sofort. Dresden. Eine äußerst umfangreiche Verhandlung, die erst gegen Abend zu Ende geführt wurde, beschäftigte gestern, Montag, das hiesige königliche Schöffengericht. Der Gegenstand betraf eine Privatklagesache und Widerklage de- Direktors der Aktiengesellschaft „Deutsche Wacht", Oswald Zimmermann in Dresden, gegen den Verleger der „Neuesten Rüglitz. klinge, > P, 'ringe pfiehlt kvr.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite